Kultur

  • Faszinierende Lichtkunst: „Winterlichter“ im Frankfurter Palmengarten

    Faszinierende Lichtkunst: „Winterlichter“ im Frankfurter Palmengarten

    Jetzt öffnen wir das 13. Türchen an unserem Adventskalender. Und das bringt Licht ins trübe Dezemberwetter. Ein bunt illuminiertes Pflanzenreich – im Frankfurter Palmengarten leuchten wieder die Winterlichter. Es ist wieder Zeit für die Winterlichter im Frankfurter Palmengarten. Zum 12. Mal strahlt es auf den Blumenwiesen. Ein Kurzurlaub zur Vorweihnachtszeit. Sebastian Klimek, Palmengarten Frankfurt „Wir fanden, dass eine tolle Idee, den Park zu beleuchten und den Menschen einfach eine Möglichkeit geben, sich dem stressigen Trubel zu entziehen der Vorweihnachtszeit und hier einfach mal ein bisschen die Stimmung zu genießen und die Seele baumeln zu lassen. „ Eine mystische, geheimnisvolle Stimmung. 30 verschiedene Installationen, 700 Scheinwerfer. Wer einmal den Palmengarten zur Abendstunde besucht hat, der kommt immer wieder zurück. „Das fünfte Mal.“ „Bestimmt zum 10. Mal oder so.“ „Ich komme jedes Jahr hierher.“ „Ich war jetzt schon das fünfte Mal hier.“ „Das zweite Mal.“ Die bunten Lichter sorgen im tristen Wintergrau einfach für gute Laune. Der Palmengarten wird zur fantasievollen Oase mitten in der Stadt. Wie und was hier im Dezember und Januar leuchtet, wird bereits im Sommer geplant. Es gibt Lichtkunstwerke, die immer mal wieder gezeigt werden, aber auch ganz neue.Genau deshalb kommen die Winterlichter-Fans auch alle Jahre wieder! „Ja, weil es wieder ganz anders ist, diesmal sind tolle Objekte dabei, die vorher noch nie da waren.“ „Hier stehen wir ja vor der Weltkugel, die im Bezug zum Mond steh, wir sind wirklich begeistert.“ „Für mich ist das so ein Ziel, Ende des Jahres hier im Palmengarten mal Fotos zu machen.“ Der Mond und ein zehn Meter hoher Globus gehören zu den Highlights in diesem Jahr. Genauso wie eine überdimensionale quietschgelbe schwimmende Ente. Der Palmengarten leuchtet jeden Tag ab 17.00 Uhr, außer am Heiligabend und Silvester. Bis zum 9. Januar bleibt es in Frankfurt bunt und stimmungsvoll.

  • Der älteste Christ nördlich der Alpen – Archäologischer Sensationsfund

    Der älteste Christ nördlich der Alpen – Archäologischer Sensationsfund

    Ein archäologischer Fund, der die Geschichtsschreibung verändern kännte: In Frankfurt ist eines der ältesten Zeugnisse christlichen Glaubens gefunden worden. Nicht nur für die Forscher eine Sensation. Dieses nur 3,5 Zentimeter große Amulett ist für die Wissenschaftler und für die Stadt Frankfurt ein echtes Weihnachtswunder. Denn, da sind sich die Experten sicher, es beweist: Der älteste Christ nördlich der Alpen war ein Frankfurter. Das Silberamulett beinhaltet eindeutig einen christlichen Text, das ist heute Mittag auf einer großen Pressekonferenz bekannt gegeben worden. Prof. Dr. Markus Scholz, Archäologe, Universität Frankfurt „Die Frankfurter Silberinschrift gehört damit zu den ältesten Zeugnissen des Christentums nördlich der Alpen und dem heutigen Deutschland. Es ist vor allem die erste authentische Primärquelle.“ Also ein Zeugnis aus erster Hand. Gefunden wird das Amulett bereits 2018 bei archäologischen Grabungen im Frankfurter Nord-Westen, in der ehemaligen Römerstadt Nida. Ein ca. 35-jähriger Mann soll es getragen haben, er wird vor rund 1800 Jahren auf einem Friedhof im heutigen Stadtteil Preungesheim beerdigt. Marcus Gwechenberger (SPD), Planungsdezernent Stadt Frankfurt „Das Besondere ist, dass der Mann im 3. Jahrhundert nach Christus verstorben ist, das haben die weiteren Untersuchungen ergeben, damit eben ein klares Zeugnis ist, dass der erste Christ nördlich der Alpen 200 Jahre vorher in Frankfurt lebte, als bisher angenommen.“ Und ca. 50 Jahre früher, als ein Christ, der in Frankreich lebte. Der Text des Amuletts, eine Lobpreisung Jesu Christi, konnte mithilfe eines riesigen Computertomografen des Mainzer Leibniz-Zentrums für Archäologie digital entziffert werden. Für den Frankfurter Oberbürgermeister ist der Fund ein Meilenstein für die Mainmetropole. Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt „Dass quasi Geschichtsschreibung jetzt mit diesem Fund eine neue Einordnung finden wird und dass die Frankfurter Einordnung in dieser Geschichtsschreibung eine bedeutendere sein wird.“ Der erste Christ nördlich der Alpen: ein Frankfurter. Der Beweis dafür: ein kleines Amulett. Es soll ab kommender Woche im Archäologischen […]

  • Hessen übernimmt GEMA-Gebühren für Ehrenamtler

    Hessen übernimmt GEMA-Gebühren für Ehrenamtler

    Stille Nacht herrscht derzeit auf einigen Weihnachtsmärkten bei uns, aber auch Weihnachtsfeiern von Ehrenamtlichen oder Vereinsfeste  sind stiller als vorher. Der Grund: Die GEMA hat an ihrer Gebührenschraube gedreht. Und hier kommt das Land Hessen ins Spiel, das Ehrenamtlichen diese Kosten abnehmen möchte. Hessens Entbürokratisierungsminister Manfred Pentz hat heute einen Vertrag mit der GEMA unterschrieben. Alle Jahre wieder sorgen die GEMA-Gebühren für große Diskussionen. „Unbezahlbar“ hieß es etwa auf dem Weihnachtsmarkt in Koblenz. Chöre durften nicht mehr singen, weil sie sich die Zahlungen an die GEMA nicht leisten konnten. Die hohen Gebühren stellen für Ehrenamtliche immer wieder Hürden für Veranstaltungen dar. Das Land Hessen will die Kosten ab nächstem Jahr übernehmen. Manfred Pentz (CDU), Minister für Entbürokratisierung „Wir wollen die ehrenamtlich Tätigen unterstützen, die sich jeden Tag dafür bemühen, dass in Hessen die Dinge vorangetrieben werden und dafür ist das der Dank.“ Über 650.000 Euro stellt Hessen zur Verfügung. Bei vier Veranstaltungen von Vereinen und anderen Ehrenamtlichen im Jahr übernimmt das Land die GEMA-Gebühren. Voraussetzung ist, dass die Fläche der Veranstaltung maximal 500 Quadratmeter groß ist und kein Eintritt verlangt wird. Manfred Pentz (CDU), Minister für Entbürokratisierung „Das Ziel der Landesregierung ist ja nicht und darf auch nicht sein, dass wir kommerzielle Veranstaltungen, also wenn jetzt zum Beispiel in einem Stadion zu einem Konzert eingeladen wird und pro Karte 50 Euro generiert wird, oder vielleicht auch viel mehr, dann ist es ja nicht Sinn und Zweck der Sache, dass die Landesregierung das unterstützt.“ Ehrenamtliche können ihre Veranstaltungen über das Online-Portal der GEMA anmelden. Das Land übernimmt die Kosten dann automatisch. Dass die GEMA überhaupt Gebühren erheben muss – zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten -, steht für beide Vertragspartner außer Frage. Jürgen Paudke, GEMA „Es geht da hin, dass Urheberinnen und Urheber von der Musik leben können. Dass überhaupt Musik produziert werden […]

  • Graffiti-Kunst im Mainzer Stadion

    Graffiti-Kunst im Mainzer Stadion

    Wir kommen jetzt zum Fußball – heute aber mal nicht zum Fußball spielen, sondern zu Fußball und Kunst. Treue Fans des 1. FSV Mainz 05 haben es vielleicht schon erspäht: In der Arena entsteht gerade ein riesiges Graffiti. Das soll die grauen Betonwände mit Leben füllen und gleichzeitig was über die Vereinsgeschichte erzählen. Die letzten Dosen kommen heute zum Einsatz. Die letzten von mehreren hundert. Rot, Weiß, Gold. Alles im Stil des ersten FSV Mainz 05. Die Vereinsfarben, ein Muss auf dem Zeitstrahl hier in der MEWA-Arena. Mario Eschenauer, Studio Lacks „Hier war die Herausforderung, dieses 05-Feeling zu transportieren über das Corporate Design wie die Schrift oder wie dieses Pattern oder das Muster mit den Karos. Aber auch gleichzeitig noch eine künstlerische Freiheit zu haben, dass wir da auch noch ein bisschen unseren Stil mit reinbringen können.“ Der Stil der Sprayergruppe Studio Lacks, also von Mario, Niklas und Alex, ist clean und grafisch. Doch beim Stadion-Graffiti müssen sie anders vorgehen. Denn Fußball ist laut, emotional, rau und die Vereinsgeschichte geprägt von Köpfen wie Eugen Salomon. Er gilt als die Schlüsselfigur bei der Gründung des ersten FSV im Jahr 1905. Sein Portrait riesengroß neben einer alten Eintrittskarte. Um alle Gesichter detailgetreu zu sprayen, greift das Künstler-Trio in die Trickkiste. Mario Eschenauer, Sprayer „Wenn so kleine Proportionen oder Nuancen nicht ganz richtig sind, dann sieht das Gesicht vielleicht ein bisschen schepp aus oder irgendwie krumm. Und da haben wir gesagt, das wollen wir nicht. Das heißt, wir haben zumindest bei den Persönlichkeiten den Beamer genommen. Das heißt, wir hatten auch abends oder nachts Sessions. Und haben zumindest die Grundumrisse, dass die Proportionen stimmen, vorgezeichnet mit Bleistift oder Kreide.“ Mainz 05 ist mittlerweile ein etablierter Verein im Deutschen Fußball. 1982 wird das Team Deutscher Amateurmeister. 1995 krempelt Trainer Wolfgang Frank den Verein von […]

  • Landauer Weihnachtsmarkt zeigt Kunsthandwerk

    Landauer Weihnachtsmarkt zeigt Kunsthandwerk

    Und jetzt nehmen wir Sie noch mit auf einen ganz besonderen Weihnachtsmarkt in Landau in der Pfalz: den Thomas-Nast-Nikolausmarkt. Thomas Nast? Der Name sagt ihnen vielleicht nichts, aber was er gemacht hat schon, denn er war Vater des „Santa Claus“.  Und daher spielt Kreativität beim Nikolausmarkt  in Landau auch eine große Rolle.  Unser Adventskalendertürchen Nummer Zehn. Hier glänzen nicht nur die Lichter, sondern auch der Schmuck von Goldschmied Oliver Kugler aus der Nähe von Landau. Er hat sich auf Sonderanfertigungen spezialisiert. Gerade arbeitet er an zwei Eheringen, die er genau an diesem Ort für ein Ehepaar angefertigt hat – und zwar vor zwanzig Jahren. Oliver Kugler, Goldschmied „Jetzt kamen die Kunden das zweite Mal, um sich noch mal ein paar Brillanten einfassen zu lassen. Sozusagen fürs Jubiläum, also zum Zwanzigjährigen. Und das ist eine ganz schöne Geschichte. Und das zeigt auch die Kundenbindung, das heißt die Leute kommen auch gerne wieder hierher auf den Landauer Weihnachtsmarkt. Fingerfertigkeit – die ist hier bei vielen Arbeiten gefragt. Ob Porzellanmalerei, die Kunst des Korbflechtens oder das Drechseln von Holztannenbäumen. An 22 Ständen kann die ganze Bandbreite des Kunsthandwerks erlebt werden. Hutmacherin Karin Zeisberger zeigt, wie man mit ordentlich Dampf einen Hut zieht und ihm den letzten Schliff gibt. Karin Zeisberger, Hutmacherin „Das ist übrigens eine meiner liebsten Ausstellungen, muss ich ganz ehrlich sagen, da kann man sich so ein bisschen austoben. Weil da ist alles bunt, ich kann wirklich bunte Mützen nähen, ich kann auch bunte Hüte ziehen, alles, was so das Herz begehrt.“ So entsteht bisweilen Ausgefallenes – wilde Westernhüte, verrückte Schalen und Tassen oder Ölgemälde auf alten Fassdauben. All das lockt viele neugierige Besucher an. Manuela Jahnke, aus Roschbach „Ich besuche es immer sehr gerne jedes Jahr, weil… Wann sieht man denn mal wirklich, wie was hergestellt wird?“ Michel Hunziker, aus […]

  • Adventskalender: Der Krippenbauer von Annweiler

    Adventskalender: Der Krippenbauer von Annweiler

    Es ist Zeit für unser erstes Adventskalender-Türchen in diesem Jahr. Und das zeigt einen hell beleuchteten Stall und Figuren – es geht um Krippen. Für viele Familien gehören sie einfach zur Weihnachtszeit dazu. Lutz Kuhl aus dem rheinland-pfälzischen Annweiler ist gelernter Krippenbaumeister. Wie er das macht? Wir waren in seiner Werkstatt und haben zugeschaut. Lutz Kuhl, Krippenbauer „Man taucht in die Materie ein. Man ist gedanklich nirgends sonst. Man ist so vertieft, dass man um sich herum eigentlich nichts hört und nichts sieht. – Das ist zum Beispiel ein ganz verwittertes Brett, das normalerweise im Ofen landet. Das ist ganz einfach. Die Rinde von einer Silberpappel. Wenn ich die jetzt hier platzier und hier das Gegenstück, dann hab ich schon den Korpus von einer Krippe.“ Gesagt, getan. Nur wenige Handgriffe und eine Heißklebepistole sind nötig. Seit 2015 darf sich der Pfälzer offiziell Krippenbaumeister nennen. Seitdem gibt er sein Wissen in Kursen weiter. Und auch in seiner Werkstatt ist das ganze Jahr über Weihnachten. Wird das nicht irgendwann zu viel? Lutz Kuhl, Krippenbauer „Es gibt auch Zeiten, wo ich dann mal eins, zwei Monate gar nichts mache, um etwas Abstand zu kriegen. Aber dann fängt es wieder an zu jucken in den Fingern.“ Die Liebe steckt im Detail. Kleine Dachschindeln, Tür- und Fensterrahmen, oder Brunnen – Lutz Kuhl stellt alles in Handarbeit selbst her. Dabei verwendet er ganz unterschiedliche Materialien und Werkzeuge, um die perfekte Illusion zu kreieren. So entsteht aus einem Stück Styropor mit Hilfe eines mit Steinen beklebten Farbrollers eine Mauer. Mit der Zeit haben sich die Arbeitsweisen verändert. Lutz Kuhl, Krippenbauer „Früher hat man mehr Holz verwendet, in erster Linie Sperrholz, weil Sperrholz war etwas leichter wie Massivholz, mache Leute haben auch die Grundplatte mit Massivholz gemacht, dadurch wurde die Krippe immer schwer. Heute verwendet man zum großen […]

  • Rembrandt-Ausstellung im Frankfurter Städel

    Rembrandt-Ausstellung im Frankfurter Städel

    Jetzt nehmen wir sie mit in die Niederlande. Genauer in die Niederlande des 17. Jahrhunderts, in die Zeit des weltberühmten Malers Rembrandt. „Rembrandts Amsterdam“ so heißt die große Sonderausstellung die es gerade im Frankfurter Städel Museum zu sehen gibt. Große Kunst braucht viel Raum. Nicht nur, weil die Gemälde ein imposantes Format besitzen. Hier sind die weltberühmten Maler des 17. Jahrhunderts versammelt. Es ist die Zeit der niederländischen Künstler, die Zeit von Rembrandt und seinen Kollegen. Im Städel Museum sind Werke zu sehen, die sonst nie auf Reisen gehen. Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt „Das Amsterdam Museum in Amsterdam ist zurzeit geschlossen wegen Umbau und Renovierung und das ist der einzige Grund, warum diese weltweit bekannten Gruppenportraits in dieser Fülle, Dichte und Qualität zum ersten Mal die Niederlande verlassen können und jetzt hier in Frankfurt im Städel Museum zu sehen sind.“ Zu sehen sind meist Männer – mit Einfluss und genügend Geld, um sich von einem der herausragenden Maler portraitieren zu lassen. Wohltäter, wie zum Beispiel die Stifter eines Waisenhauses. Jochen Sander, Kurator der Ausstellung „Sie erkennen auf den ersten Blick, wer wichtig ist und wer nicht so wichtig ist. Sie erkennen oft, wer portraithaft dargestellt ist, ein wirkliches Portrait ist. Aber wenn sie sich die Kinder angucken, um die es ja eigentlich geht im Waisenhaus, die sind eigentlich gesichtslose Typen, das sind keine portraits, das sind einfach Typen von Kindern, die wie ein Attribut im Grunde genommen hier beigefügt werden, um der glanzvollen Repräsentation der Oberschicht zu dienen.“ Die Ausstellung zeigt rund 100 Gemälde und Druckgrafiken der berühmten niederländischen Maler. Die Glanzstücke sind die Gemälde von Rembrandt. Er ist der Meister des ganz besonderen Pinselstrichs. Öl auf Leinwand mit einzigartiger Ausdruckskraft. Jochen Sander, Kurator der Ausstellung „Dann ist seine Fähigkeit immer, eine Geschichte auf den absoluten Punkt zu […]

  • Exground Filmfestival in Wiesbaden

    Exground Filmfestival in Wiesbaden

    Das zehntägige Festival zeigt unabhängige Produktionen aus 49 Ländern, darunter einige Premieren und Oscar-Einreichungen. Wir haben mit „Gina“, einem weiblichen Drei-Generationen-Porträt, einen aussichtsreichen Film bereits gesehen. Filmausschnitt „Gina“ Ein Schicksal, mit dem sich die neunjährige Gina nicht abfinden will. Ständig kommt das Jugendamt und droht, ihrer Mutter Gitte die Kinder wegzunehmen. Die ist hochschwanger, heillos überfordert und suchtkrank. Eine Kindheit, geprägt von Armut und Verwahrlosung. Filmausschnitt „Gina“ Eine harte Realität, erzählt aus der Sicht eines Kindes. Das lässt an diesem Abend keinen Zuschauer kalt. Monika Kiss „Es hat mich einfach ganz doll getroffen, eigentlich. Wie das Mädchen auch diese Verlassenheit rübergebracht hat und diese Sehnsucht nach Normalität.“ Leila Haas „Ich habe zum Teil auch Kinder erlebt aus so ‘nem Milieu. Ich hab Theaterworkshops gemacht mit denen und wenn die am dritten Tag immer noch dasselbe T-Shirt anhatten oder auch so ein bisschen gemüffelt haben, da hab ich jetzt dran gedacht und das hat mich sehr traurig gemacht.“ Günter Huhle „Wir haben in Wiesbaden ja auch eine sehr hohe Armut, Kindesarmut oder Altersarmut, von daher glaube ich, müssen wir an der Stelle schon mal ein bisschen genauer hinschauen, ja.“ Die Brücke schlagen, zum Publikum und zu einer oft übersehenen Alltagsrealität, dafür ist Ulrike Kofler extra aus Wien angereist. Die österreichische Filmemacherin ist selbst Mutter eines Pflegekinds. Ulrike Kofler, Regisseurin und Drehbuchautorin „Gina“ „Was ich mir wünsche, ist, dass man diese Menschen, die eben nicht auf die gute Seite des Lebens gefallen sind, nicht verurteilt, sondern eher die Augen aufmacht, sich selbst vielleicht auch fragt, was kann man selbst machen, wie kann man behilflich sein. Und dann möchte ich schon zeigen, dass es auf jeden Fall Wege aus diesem Schicksalsrad gibt.“ Schon zum 37. Mal zeigt das exground filmfest in Wiesbaden Produktionen aus aller Welt. Aus über 2000 Einreichungen haben Andrea Wink […]

  • „Ich muss mich erst mal sammeln“

    „Ich muss mich erst mal sammeln“

    Das kennt wohl jeder: Wer sich daheim auf dem Dachboden oder im Keller umschaut, stellt jedes Mal fest: Da hat sich in all den Jahren eine Menge angesammelt. Bei Museen ist das nicht viel anders – meist sogar eine gehörige Nummer größer. Grund genug für das Hessische Landesnuseum Darmstadt, schlummernde Schätze mal wieder zum Vorschein zu bringen. Vom Gemälde bis hin zum ausgestopften Storch. Zwei Künstler durften sich in den verschiedenen Sammlungen und Depots umsehen und zusammenstellen, was sie wollten. Frei nach dem Motto: „Ich muss mich erst mal sammeln“. Diese antike Skulptur scheint etwas skeptisch zu schauen und auch verloren so zwischen Vögeln wie einem ausgestopften Storch oder einer leuchtenden Eule. Vieles stammt aus den Depots, einige Skulpturen haben Knebl und Mata selbst gemacht. Die weltberühmten österreichischen Künstler zeigen auf der Biennale in Venedig, in Wien und jetzt auch in Darmstadt ihre etwas verrückten Ausstellungen. Jakob Lena Knebl, Künstlerin „Humor ist eine extrem wichtige Regung. Also, wenn wir über etwas lachen können, verlieren wir die Angst, wir können uns annähern, aber wir können uns auch nicht wehren. Und das Ganze soll auf Augenhöhe passieren. Also es soll im Idealfall auch Menschen ins Museum holen, die sonst nicht ins Museum gehen.“ Keine Angst vor großer Kunst. Hier soll die Hemmschwelle heruntergefahren werden. Und die Künstler stellen die Frage, was wir eigentlich als Kunst ansehen. Das Schöne, das Seltene, oder auch das Ausgefallene? Die Ausstellung „Ich muss mich erst mal sammeln“ zeigt vieles. Weltberühmtes und auch in Vergessenheit geratenes. Gabriele Mackert, Kuratorin der Ausstellung „Ja, tatsächlich, es gibt Objekte und auch Malereien, die ich vorher noch nie im Depot erblickt habe. Und das ist wirklich das Schöne daran, dass hier auch Dinge ausgestellt sind, die noch nie oder mindestens sehr lange hier im Museum bei uns nicht zu sehen waren.“ Alles […]

  • Darsteller für „Hair“ gesucht

    Darsteller für „Hair“ gesucht

    Für viele junge Leute ist es der Traum schlechthin: Einmal vor einem großen Publikum auf der Bühne zu stehen. In Ludwigshafen ist das möglich. Die junge Bühne des Theaters im Pfalz-Bau, inszeniert in jeder Spielzeit ein Musical, bei dem jeder zwischen 15 und 28 Jahren mitmachen kann – ganz ohne professionelle Ausbildung. Gestern Abend fand das Casting für die neue Produktion statt. „Eintanzen“ für den großen Bühnenauftritt. Viele sind gekommen, um beim Casting für das Rockmusical „Hair“ mitzumachen. Die meisten Teilnehmer kommen aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Sie müssen Regisseurin Iris Limbarth und ihr Team von ihrem Können überzeugen. Alle haben vorher zwei Songs und einen Text vorbereitet. Laura Hocke kommt aus Mannheim. Sie geht noch zur Schule und ist ein ganz großer Musical-Fan. Laura Hocke, Casting-Teilnehmerin „Weil ich Musical so abgrundtief liebe und dann fand ich das total toll, dass auf Instagram dieser Post kam, wo auch 15-Jährige mitmachen können, und zwar hier in Deutschland, in Mannheim oder Ludwigshafen, und ich wollte schon immer in einem Musical mitmachen, weil das ist meine große Leidenschaft.“ Tabitha Eugling ist ausgebildete Musical-Darstellerin. Obwohl sie für „Hair“ keine Gage bekommen würde, nimmt sie trotzdem am Casting teil. Tabitha Eugling, ausgebildete Musical-Darstellerin „Ich glaube, es gibt Hoch und Tief-Phasen. Ich glaube, man weiß das aber auch, wenn man sich für den Beruf entscheidet. Ich komme gerade aus einer Produktion international und bin jetzt eben wieder auf der Job-Suche, aber das gehört dazu.“ Iris Limbarth ist professionelle Regisseurin. Sie hat schon oft für die „junge Bühne“ Musicals inszeniert. Iris Limbarth, Regisseurin Theater im Pfalzbau Ludwigshafen „Wir versuchen eben Nachwuchs zu fördern, also jungen Menschen, die Chance zu geben, auszuprobieren, ob sie vielleicht Theater als Beruf machen wollen. Sie haben dann die Möglichkeit unter professionellen Bedingungen, ohne etwas dafür bezahlen zu müssen, eben ein großes Theaterstück hier […]

  • Mainz feiert den Fastnachtsbeginn

    Mainz feiert den Fastnachtsbeginn

    Endlich ist es wieder soweit! Die fünfte Jahreszeit wurde heute Vormittag pünktlich um 11:11 Uhr von den Närrinnen und Narren eingeläutet. Rund 9.000 Menschen waren in der Fastnachts-Hochburg Mainz auf dem Schillerplatz. Eine davon – unsere Reporterin Nina Seeh. Der Countdown läuft. Die Narren stehen bereit. „3,2,1 – Helau!“ In Mainz steht die Kampagne in diesem Jahr unter dem Motto: „In Meenz zu feiern, das ist nett, but don’t forget se Zugplakett“. Fastnacht als Völkerverständigung. Hannsgeorg Schönig, Präsident des Mainzer-Carneval-Verein „In Zeiten, die immer schwieriger werden, wo es an vielen Ecken dieser Weit leider zu kriegerischen Auseinandersetzungen, zu unschönen Begegnungen kommt, dass die Leute ein Ventil haben, wo sie noch fröhlich miteinander feiern können, und sozusagen den Alltag mal vergessen können.“ Also Uniform oder Schwellkopp ausgepackt, die Narrenkappe aufgesetzt und rein ins Getümmel! Nina Seeh, Reporterin in Mainz „Ich stehe hier mittendrin zwischen den ganzen Närrinnen und Narren auf dem Schillerplatz in Mainz und ich muss sagen, die Stimmung ist jetzt schon fantastisch. Alle sind gut drauf trotzdem im schlechten Wetter und ja, haben einfach eine gute Zeit. Schauen wir einfach mal was heute noch so passiert.“ Und es passiert eine ganze Menge. Mainz weiß wie man feiert. Wer heute bei der Party auf dem Schillerplatz dabei ist, musste sich im Vorfeld Karten besorgen, die in diesem Jahr vom Mainzer Carneval Verein ausgelost wurden. Nach Angaben des MCV ist die Veranstaltung ausverkauft. Und dieser Mann weiß am besten, wie man der Menge einheizt: Fastnachtsstar Thomas Neger. Thomas Neger, Mainzer Fastnachts-Legende „Wir fangen mit dem Humba an, also da können wir eigentlich nichts verkehrt machen. Mit dem Humba Täterä, immer safe. „ Bei so viel Textsicherheit finden sich auch Fastnachts-Neulinge schnell zurecht. Wie zum Beispiel eine Ski-Olympiasiegerin: Maria Höfl-Riesch, Ski-Olympiasiegerin „Ich wollte immer schon mal beim Karneval vorbeischauen, Riesenehre, dass ich […]

  • Ehemaliger Regierungsbunker in Alzey

    Ehemaliger Regierungsbunker in Alzey

    Interessierte Besucher konnten am Wochenende in Alzey Staatsgeheimnisse erleben. Der alte Regierungsbunker öffnet jedes Jahr Anfang November seine Türen. Die Führungen waren restlos ausverkauft. Und die, die keine Karte bekommen haben: Wir haben für Sie einen Blick zurück in die Geschichte des Kalten Krieges geworfen. Hier steht die Zeit still. Acht Meter tief unter der Erde liegt er, der sogenannte „geschützte Ausweichsitz der Landesregierung“. In einem Ernstfall hätte die Regierung im Bunker Schutz suchen und weiterregieren können – und das einen ganzen Monat lang. Rund 600 Menschen nutzen die Gelegenheit für einen Blick unter die Erde. Jörg Diester, Dokumentationsstätte Regierungsbunker „Das ist ein Thema, das den Leuten jetzt wieder irgendwie unter den Nägeln brennt. Hat natürlich was mit unseren geopolitischen aktuellen Ereignissen zu tun, dass man sich wieder mit der Frage viel mehr beschäftigt. Ich meine, wir sehen es jeden Tag im Fernsehen, da wird auch von Schutzräumen gesprochen und dann ist immer die Frage da: ´Gibt’s sowas eigentlich noch hier bei uns?‘.“ Der gesamte Atombunker mit einer Größe von 1.140 Quadratmetern liegt als geheime Unterwelt direkt unter der Turnhalle eines Gymnasiums in Alzey. Das ist keine Seltenheit. In den 60er Jahren werden Schulneubauten wegen ihrer Größe immer auf die Möglichkeit zusätzlicher Schutzräume geprüft. Nur eine von vielen Informationen, die die Besucher bei der Führung erhalten. Manfred Bilavski „Was mich am meisten beeindruckt hat, ist eigentlich, dass für die Privatpersonen überhaupt nichts vorgesehen war. Ja da war ich schon so ein bisschen geschockt.“ Kolja Krebs „Also ich hätte mir den nicht so groß vorgestellt und halt alles ein bisschen moderner und vielleicht auch wirklich die Türen und Wände ein bisschen dicker als 30 Zentimeter wie sie jetzt sind.“ Karin Bilavsk „Wenn man das jetzt mal so sieht – wahnsinn, was da geplant war damals, zu dem damaligen Zeitpunkt und wie […]

  • 40 Jahre privater Rundfunk

    40 Jahre privater Rundfunk

    Und jetzt geht’s um den „Urknall von Ludwigshafen“. So bezeichnet man den Start des Privatfernsehens in Deutschland vor 40 Jahren. In einem Kellerstudio in Ludwigshafen ging dieser Sender SAT.1 als erster Privatsender Deutschlands an den Start. Zum runden Geburtstag geht es nun zurück an den Geburtsort nach Ludwigshafen. Mit einer großen Feier und mit DEM Mann, der damals vor 40 Jahren, den Startschuss gab. Wir schreiben den 1. Januar 1984: Als erster deutscher Privatsender geht Sat.1-Vorgänger PKS geht an den Start. Jürgen Doetz (nicht insertieren) „Sie sind in dieser Minute Zeuge des Starts des ersten deutschen privaten Fernsehveranstalters.“ Das Pilotprojekt, aus dem später Sat.1 hervorgeht, startet sein Programm in Ludwigshafen. Genau am selben Ort, an dem heute die Medienanstalt Rheinland-Pfalz sitzt, wurde das Jubiläum nun standesgemäß gefeiert. Grund genug für den allerersten Moderator eines Privatsenders und langjährigen Sat.1-Chef Jürgen Doetz, in Erinnerungen zu schwelgen. Jürgen Doetz, Sat.1-Geschäftsführer 1985 – 20024 „Wir hatten eine riesige mediale Aufmerksamkeit, viele Kameras usw. Ich glaube, draußen wurde das Ereignis in anderen Programmen mehr gewürdigt, als wir damals Kabelkunden hatten.“ Heute ist das private Fernsehen aus der Medienlandschaft längst nicht mehr wegzudenken. Nach vier erfolgreichen Jahrzehnten betont die Medienanstalt Rheinland-Pfalz, wie wichtige mediale Vielfalt ist. Albrecht Bähr, Vorsitzender Versammlung Medienanstalt RLP „Vor 40 Jahren, Urknall hier in Ludwigshafen: Mit sehr vielen Diskussionen hat sich dieses ‚Schmuddelkind‘ hin zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Medienlandschaft in Rheinland-Pfalz und in der ganzen Bundesrepublik Deutschland gemacht.“ Dr. Marc Jan Eumann, Direktor Medienanstalt RLP „Dass wir die großen Fernsehveranstalter verpflichtet haben, auch regionale Inhalte zu präsentieren, das ist tatsächlich auch für Rheinland-Pfalz ein echter Meilenstein. Die Tagesschau ist in Hamburg, das ist weit weg. Aber TVIIIa ist in Mainz. Das ist nah dran, wenn es um die Berichterstattung in und um Rheinland-Pfalz geht. Und das ist wie ich finde eine […]

  • European Youth Circus in Wiesbaden

    European Youth Circus in Wiesbaden

    Und wir bleiben sportlich. Alle zwei Jahre ist es ein großes Spektakel in der hessischen Landeshauptstadt: Der „European Youth Circus“ lockt Nachwuchs-Artisten aus ganz Europa nach Wiesbaden. Wir haben ein paar von ihnen rund um ihren großen Auftritt begleitet. Der große Auftritt. In wenigen Minuten ist es auch für die 21-jährige Luftakrobatin Amelie so weit. Amelie Kamps, Luftakrobatin: „Ich bin aufgeregt, na klar. Wie immer. Und ich freue mich aber einfach auf den Moment. Die kurzen vier Minuten am Tag, ich sag immer, sind die schönsten vier Minuten.“ Ein letzter Blick auf die Bühne und wenige Augenblicke später schwebt Amelie an den Strapaten. So heißen die an der Decke befestigten Bänder. So viele Auftritte auf höchstem Niveau gibt’s seit 1998 in ganz Europa nur hier, in Wiesbaden beim European Youth Circus. 26 junge Artisten machen bei dem Artisten-Wettbewerb mit. In diesem Jahr sind auch Teilnehmer aus kriegsgeplagten Ländern wie Israel und der Ukraine dabei. Nicht nur deshalb ist der Wettbewerb aus Sicht von Jurysprecher Johnny Klinke etwas ganz Besonderes: Johnny Klinke, Jurysprecher European Youth Circus: „Dieses Festival ist unabhängig. Und darum ist auch diese Jury… Das sind alles hochkarätige Fachleute aus sechs, acht Ländern. Darum macht das so einen Spaß, weil das so durchsichtig ist und so offen. Und die Jugendlichen haben hier ne Chance, die in den ganz großen Festivals in Monte Carlo und so niemals durchkämen. Und darum ist dieser Wettbewerb, diese drei, vier Tage, aber auch das Zusammenleben ein europäisches Highlight. Mit dabei ist auch das LED-Jonglage-Duo Fusion. Julian lebt und trainiert nicht weit von hier, in Darmstadt. Schon als Kind hat er den European Youth Circus besucht. Moritz Rosner und Julian Klos, Jonglage-Duo „Fusion“: „Für mich früher, als ich gerade angefangen hab, natürlich ne Riesen-Inspiration, hier die Profis zu sehen. Und war danach natürlich super motiviert, […]

  • EM-Saxofon-Star in Frankfurt

    EM-Saxofon-Star in Frankfurt

    Daran erinnern wir uns noch gerne: An den Sommer als die Fußball-Heim-EM Deutschland in ihren Bann zog. Einer stieg dabei zum Star auf, allerdings abseits des Platzes. Saxofonist André Schnura ist mit seinem Blasinstrument zu den Spielorten gereist, um dort auf den Straßen und Fanmeilen zu musizieren – und wurde damit in kürzester Zeit zum Social-Media-Star. Jetzt hat er seine erste Deutschland-Tournee absolviert mit dem Abschluss in Frankfurt. Für viele Fans war das nochmal die Gelegenheit, sich an die vielen wunderbaren Momente des Sommers zurückzuerinnern „Der Typ mit dem Saxofon“ – unter diesem Namen wird André Schnura bei der EM berühmt und so nennt er sich auch selbst. Kurz vor dem Turnier verliert der 31-Jährige seinen Job als Musiklehrer und tritt spontan bei Fanpartys auf den Straßen auf. Die Videos davon gehen viral. Auch in Frankfurt heizt Schnura der Menge ein. André Schnura, Saxofonist „Frankfurt hat `ne krasse Energy. Die krassesten EM-Videos überhaupt sind in Frankfurt entstanden und jetzt eins davon ist auch nominiert werden als Video des Jahres von TikTok.“ 15 Millionen Views hat dieses Video vom Römerberg. In kürzester Zeit hat der bis dato unbekannte Typ mit dem Saxofon Millionen Follower in den sozialen Netzwerken. Den Hype nutzt er und plant seine Tour „Love is the answer“. Der Gig in Frankfurt ist ein Feuerwerk aus bekannten Pop- und Schlager-Hits, die Schnura auf dem Saxofon neu interpretiert. Ein Erfolgsrezept der EM behält er bei: das Bad in der Menge. André Schnura, Saxofonist „Ey, für mich war halt wichtig, dass ich nicht nur auf der Bühne steh, sondern immer auch in den Leuten. Und so… ich glaub, wir haben echt so wie so ein neues Konzertformat geschaffen. Und ich sehe jetzt immer mehr so das machen, machen fast alle jetzt. Das ist jetzt irgendwie so gang und gäbe. Ich liebe […]