Verkehr

  • Winterdienst bereit für Eis und Schnee

    Winterdienst bereit für Eis und Schnee

    Nächsten Monat beginnt der Winter. Das heißt: Autofahrer müssen sich so langsam wieder auf Glatteis einstellen. Für freie Straßen und Sicherheit sorgen in Hessen alljährlich die Mitarbeiter von Hessen Mobil. Von der Verkehrsbehörde heißt es jetzt: Vorbereitungen abgeschlossen, der Winter kann kommen. Das hier ist nicht der erste Neuschnee, sondern Streusalz – und zwar jede Menge davon. 90.000 Tonnen wurden seit dem Sommer landesweit beschafft und lagern nun in den Hallen von Hessen Mobil. Daraus erzeugen die 46 Straßenmeistereien wie hier in Lauterbach im mittelhessischen Vogelsbergkreis eine feuchte Salzlösung, die dann zusammen mit dem trockenen Auftausalz auf den Straßen landet – aus gutem Grund. Heiko Durth, Präsident Hessen Mobil „Das hat sich einfach gezeigt, dass in der Vergangenheit es immer ein Problem war, wenn wir Salz gestreut haben, dass es durch den Fahrtwind einfach von der Straße getrieben worden ist. Und jetzt, wo wir Feuchtsalz machen, findet halt ‘ne Behaftung mit der Straßenoberfläche statt. Das heißt, es verbleibt wesentlich länger auf der Straße und taut auch länger.“ Weil weniger Salz verloren geht, muss auch weniger gestreut werden. Im vergangenen Winter reichten am Ende 65.000 Tonnen. Fahrzeuge und Geräte sind gewartet, dieser Schneepflug wird zur Sicherheit noch mal gecheckt. Unter den Augen des hessischen Verkehrsministers Kaweh Mansoori, der bei dieser Gelegenheit gleich selbst eine Runde im Räumfahrzeug dreht. Seine Botschaft: Kaweh Mansoori (SPD), Verkehrsminister Hessen „Die Vorbereitungen sind getroffen. Und jetzt geht es eben darum, gut durch den Winter zu kommen. Teilweise morgens um drei fahren die Kolleginnen und Kollegen der Hessen Mobil raus. Knapp 400 Fahrzeuge werden im Einsatz sein, um einfach dafür zu sorgen, dass die Hessinnen und Hessen in dieser kalten Jahreszeit sicher ans Ziel kommen.“ Eine Herausforderung für die rund 1000 Mitarbeiter im Winterdienst. Ihr Job ist es dann, mehr als 15.000 Straßenkilometer rechtzeitig vor dem Berufsverkehr […]

  • Im Talk: Fraport-Chef Stefan Schulte zur Lage des Frankfurter Flughafens

    Im Talk: Fraport-Chef Stefan Schulte zur Lage des Frankfurter Flughafens

    Hohe Standortkosten bremsen die Luftverkehrsbranche aus – sagt der Fraport-Vorstandvorsitzende. Markus Appelmann, Moderator: Und darüber spreche ich jetzt mit Stefan Schulte, dem Vorstandvorsitzenden des Flughafenbetreibers Fraport. Guten Tag, Herr Schulte. Stefan Schulte, Vorstandvorsitzender Fraport: Guten Tag. Appelmann: Großes Thema: die Luftverkehrssteuer. Die macht Fliegen in Deutschland teurer als in anderen Ländern. Werden Sie mal konkret, was macht das bei den Ticketpreisen aus? Schulte: Wenn wir ganz konkret einen interkontinentalen Flug aus Deutschland heraus zum Beispiel nach New York nehmen, dann wird er in Deutschland mit regulatiiven Standortkosten, also zum Beispiel insbesondere Luftverkehrssteuer, in einer Höhe von 20.000 € belastet. Wenn Sie den gleichen Flieger aus Spanien, zum Beispiel Madrid, nach New York setzen, dann sind das weniger als 1.000 €. Das heißt, genau das muss ja am Ende von den Passagieren bezahlt werden. Und darum sind Flüge aus Deutschland heraus teurer. Und darum ziehen wiederum Airlines Flugzeuge ab. Wenn sie Punkt-zu-Punkt-Verbindungen nehmen, hatten wir in Deutschland mal 2019 190 stationierte Flugzeuge hier in Deutschland. Davon sind 60 Flugzeuge abgezogen. Und das alleine ist schon eine Wertschöpfung, die Deutschland verloren geht, von 4 Milliarden €. Oder eben pro Flieger 170 Arbeitsplätze. Und das heißt auch weniger Konnektivität für all die Passagiere. Appelmann: Im schwarz-roten Koalitionsvertrag steht eine Senkung der Luftverkehrssteuer drin, um den Standortnachteil wieder zurückzudrehen. Angeblich soll es nächste Woche im Koalitionsausschuss Gespräche geben. Haben Sie Hoffnung, dass sich etwas tut? Schulte: Wenn Sie sich diese nackten Zahlen angucken, wie viel teurer Fliegen aus Deutschland heraus ist, wie stark wir Verbindungsqualität verloren haben. Europa ohne Deutschland liegt inzwischen bei deutlich über 100 % des Vor-Corona-Niveaus. Wir sind bei 80, 83 %. Und die Schere geht immer weiter auseinander. Wenn Sie sehen, wie viel Wertschöpfung Deutschland verliert – ich sagte gerade schon die Zahl 4 Milliarden €. Ja, dann bin ich hoffnungsvoll, weil es einfach positiv ist […]

  • Zwei Tote nach Zusammenprall auf der B45

    Zwei Tote nach Zusammenprall auf der B45

    Ein tragischer Unfall gestern Abend im hessischen Wetteraukreis. Zwei Menschen sterben. Die Trümmer lassen erahnen, wie heftig der Aufprall gewesen sein muss. Die Unfallstelle zieht sich über mindestens 100 Meter. Einer der Wagen ist vorne nur noch ein zerfetzter Blechhaufen. Beim zweiten musste die Feuerwehr das Dach entfernen, um die im Wrack eingeklemmte Frau zu befreien. Durch den Unfall werden die beiden Fahrer so schwer verletzt, dass auch die Rettungskräfte nichts mehr für sie tun können. Die Frau aus Niddatal stirbt noch an der Unfallstelle, der mutmaßliche Unfallverursacher, ein Mann aus Schlüchtern im Rettungswagen. Bereits kurz vor dem Unfall sei der 54-Jährige auffällig gefahren, berichten Zeugen. Auf der B45 von Ilbenstadt Richtung Kaichen gerät er auf Höhe einer Abfahrt in die Gegenfahrbahn und rast vermutlich ungebremst in die Fahrertür des Wagens, in dem die 48 Jahre alte Frau sitzt. Warum der Mann dorthin lenkte, ist noch unklar. Ein Gutachter soll nun den Unfallhergang klären.

  • Vorplanungen für Frankfurter Fernbahntunnel

    Vorplanungen für Frankfurter Fernbahntunnel

    Wer dort öfter am Frankfurter Hauptbahnhof unterwegs ist, dem ist es vielleicht schon aufgefallen: Gleis 3 ist derzeit gesperrt. Aber nicht etwa, weil mit dem Gleis etwas nicht stimmt, sondern weil dort aktuell Probebohrungen stattfinden – bis zu 100 Meter tief. Die Deutsche Bahn bereitet dort nämlich gerade die Bauarbeiten für den geplanten Fernbahntunnel vor – tief unter dem heutigen Hauptbahnhof. Noch haben die eigentlichen Bauarbeiten für den neuen Frankfurter Fernbahntunnel nicht begonnen. Doch die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren: Derzeit prüft die Bahn den Untergrund auf Herz und Nieren. Oder besser gesagt: Auf Kalk und Ton. Denn der Tunnel des geplanten Fernbahnhofs soll einmal bis zu 80 Meter unter dem heutigen Hauptbahnhof verlaufen – das geht nur mit genauen Kenntnissen über die Bodenbeschaffenheit. Rainer Haschke, Leiter Bautechnik Fernbahntunnel Frankfurt „Wir haben oben eben das Lockergestein, die Auffüllungen in Frankfurt. Wir haben darunter den typischen Frankfurter Ton. Und darunter dann die tragfähigen Kalke. Und wir müssen wissen, welches Gestein wo ansteht, damit wir festlegen können, mit welchem Verfahren wir die Baugruben beispielsweise herstellen können.“ Damit nichts durcheinander kommt, werden die Probebohrkerne meterweise verpackt, exakt beschriftet und zur genauen Analyse an ein Labor geschickt. Insgesamt führt die Bahn in den kommenden Wochen und Monaten rund 100 solcher Probebohrungen durch: Nicht nur hier im Hauptbahnhof, sondern auch entlang weiterer möglicher neuer Trassenverläufe in der Frankfurter Innenstadt. Die Probebohrungen im Bahnhof selbst sollen bis Mitte Dezember abgeschlossen sein – vorausgesetzt, man stößt nicht noch auf unliebsame Überraschungen. Rainer Haschke, Leiter Bautechnik Fernbahntunnel Frankfurt „Wenn wir hier tatsächlich einen Bombenfund hätten, dann müssten wir eben entsprechende Maßnahmen einleiten und die Kampfmittelräumung aktivieren, damit die Bombe entschärft wird. Ich denke, dass ist so das Schlimmste, was uns hier erwarten könnte. Damit das nicht passiert oder damit wir es vorzeitig merken, werden vor den Bohrungen Kampfmittelsondierungen […]

  • Schüsse nach Angriff auf Polizisten

    Schüsse nach Angriff auf Polizisten

    Es sollte eine ganz normale Verkehrskontrolle werden – gestern Abend im mittelhessischen Aßlar. Doch dann eskalierte sie. Dabei ist ein Polizist angefahren worden, er schoss auf den Autofahrer. Es ist gegen 20.30 Uhr gestern Abend. Auf der Hauptrasse von Aßlar  führen Streifenpolizisten  eine Verkehrskontrolle durch. Doch der 29-jährige Fahrer, dessen PKW kontrolliert werden soll, versucht sich der Kontrolle zu entziehen. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen fährt er direkt auf einen Polizisten zu. Er fährt ihn an und kracht danach gegen eine Mauer. Der Polizist schießt auf den Angreifer. Beide Männer werden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Der hessische Innenminister nimmt heute Mittag Stellung zum Schusswaffengebrauch des Beamten. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Der Schusswaffengebrauch ist für die Polizei ultima ratio. Aber es ist eben möglich, um konkrete Gefahren für die eigene Gesundheit und das eigene Leben auch abzuwehren, und in diesem Zusammenhang ist auch hier von der Schusswaffe durch einen Beamten Gebrauch gemacht worden.“ Der Polizist, und der PKW-Fahrer aus dem Lahn-Dill-Kreis schweben offenbar nicht in Lebensgefahr. Die genauen Hintergründe und den Tatablauf ermittelt jetzt das hessische Landeskriminalamt.

  • Führungswechsel bei DB Cargo

    Führungswechsel bei DB Cargo

    Die Krise bei der Bahn ist wohl größer als gedacht. Denn nicht nur bei der Personenbeförderung gibt’s große Probleme, sondern auch im Güterverkehr – bei der DB Cargo. Jahrelang hat die Cargo-Chefin Sigrid Nikutta versucht, die angeschlagene Frachtsparte der Bahn zu sanieren – ohne Erfolg. Jetzt zieht ein neuer Firmenlenker ins Mainzer Chefbüro. Der DB Cargo Firmenhauptsitz in Mainz. 1.400 Menschen arbeiten hier. Anfang 2020 hat Sigrid Nikutta den Vorstandsvorsitz der DB Cargo übernommen. Sie hatte dem Konzern strenge Sparvorgaben verordnet, hat zuletzt vor allem auf Personalabbau und den Verkauf von Güterwagen gesetzt. Doch immer wieder gab es Kritik an ihrer Strategie. Die Deutsche Bahn selbst hat jetzt eine Unternehmensberatung beauftragt. Das Ergebnis ihrer Analyse: Ernüchternd. Wörtlich heißt es: Nikuttas Konzept sei, „(…) objektiv ungeeignet, die Krisenursachen zu beseitigen und eine Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich herzustellen“. Die Eisenbahn und Verkehrsgewerkschaft forderte die Abberufung der Cargo-Chefin. Nikuttas Kurs führe „DB Cargo in den Abgrund“, ihre „Bilanz sei verherrend“. Fakt ist: Die DB Cargo MUSS sparen. Jahrelang hatte die Deutsche Bahn die Millionenverluste ihrer defizitären Frachttochter aufgefangen. Doch dieser Praxis hat die EU-Kommission jetzt ein Riegel vorgeschoben.  Ab 2026 muss DB Cargo also schwarze Zahlen schreiben, sonst droht die Zerschlagung. Mitte September hatte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder aus Rheinland-Pfalz seine neue Strategie für den Umbau der Deutschen Bahn vorgestellt. Darin heißt es: „Die Sanierungsmaßnahmen der DB Cargo AG sind fortzusetzen und gegebenenfalls zu intensivieren.“ Heute Nachmittag gibt der Aufsichtsrat dann grünes Licht für den Neuen an der Spitze der DB Cargo: Bernhard Osburg. Er war zuvor jahrelang Chef der Stahlsparte von ThyssenKrupp. Auf ihm ruhen jetzt also auch die Hoffnungen der Mitarbeiter in der DB Cargo Zentrale in Mainz. Hier heißt es zwar weiter die DB Cargo. Aber ab jetzt eben auch der DB-Cargo-Chef.

  • DB-Cargo-Betriebsrat: „Chance auf Neuanfang"

    DB-Cargo-Betriebsrat: „Chance auf Neuanfang“

    Wir hätten gerne über die Situation mit dem Management der DB Cargo  gesprochen. „Keine Äußerung“ hieß es dazu aus der Pressestelle. Daher spricht Eva Dieterle jetzt  mit dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der DB Cargo –  mit Martin Braun. Eva Dieterle, Moderatorin: Guten Abend. Martin Braun, Betriebsratsvorsitzender DB Cargo: Hallo. Guten Abend. Dieterle: Herr Braun, der frühere Thyssen-Krupp-Stahlchef Bernhard Osburg wird der Neue an der Spitze der DB Cargo. Ist er aus Ihrer Sicht denn der Richtige? Braun: Die neue Personalie, der neue Vorstand wird für uns ein Neuanfang, wird für uns die Chance sein, die Themen, die wir zuletzt in den letzten Monaten bei sehr intensiven Verhandlungen zur Transformation, zu den Themen, die uns bei der DB Cargo beschäftigen, neu anzupacken. Mit einem freien Blick und mit einem echten Neustart. Und von daher gesehen finde ich es schon, dass Herr Usburg da die richtige Personalie ist. Der Herr Osburg kommt von einem Stahlunternehmen, von einem Großkunden. Er kann die Themen aus früherer Kundensicht betrachten und uns vielleicht auch die richtigen Impulse geben für einen Neustart mit einer starken Cargo, mit guten Vertriebszielen. Und da denke ich schon, es wird ein guter Neuanfang werden. Dieterle: Die Strategie von Sigrid Nikutta wurde auch von Ihnen scharf kritisiert. Wie sähe denn aus Ihrer Sicht ein tragfähiges Konzept aus? Braun: Die DB Cargo muss wieder zu ihren Wurzeln zurück, zu unserem Brot-und-Butter-Geschäft. Man muss schon schauen, wo wir herkommen. Und da ist es wichtig, dass wir Ziele verfolgen, die mit unserem Kerngeschäft zu tun haben, nämlich Güterzüge fahren. Und das erwarten auch unsere Beschäftigten. Das ist wichtig für Deutschland und das ist wichtig für die Industrie in Deutschland, dass wir das wieder tun. Da war der Ansatz von Frau Dr. Nikutta in den letzten Monaten der falsche. Ein planloses Schrumpfen in eine Richtung, Verkaufen von Assets, […]

  • Schleuse Sankt Aldegund erhält neues Tor

    Schleuse Sankt Aldegund erhält neues Tor

    Einen großen Schrecken gab es vor vier Monaten auch an der Mosel, als ein Schiff das Tor der Mosel-Schleuse St. Aldegund gerammt und beschädigt hat. Monatelang war deswegen NUR eine Not-Schleusung möglich. Jetzt ist das neue Tor endlich eingebaut – dafür ist die Mosel erneut gesperrt worden – voraussichtlich noch bis Sonntag. Denn auch nach dem Einsetzen der Torflügel gibt es noch einiges zu tun. Rund 40 Tonnen hängen am Haken. Jetzt ist höchste Konzentration gefordert. Mit Nieselregen und Wind ist das Wetter eine zusätzliche Herausforderung. Tim Miesen, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Natürlich wenn man die Tore am Haken hat, das ist ein kritischer Moment einfach aufgrund von der Arbeitssicherheit. Das ist ein zwölf Meter hohes Tor, sieben Meter breit, dementsprechend hat das ne gewisse Fläche. Wenn hier im Moseltal dann eine richtig starke Windböe geht, dann fängt die sich an zu bewegen und dann kann ich halt nicht millimetergenau arbeiten. Und hab halt ein Bauteil was sehr schwer ist, was niemand mehr hält.“ Rückblick: Im Juli rammt ein Fahrgastschiff nahezu ungebremst das geschlossene Untertor der Moselschleuse St. Aldegund im Kreis Cochem-Zell und beschädigt es. Ursache des Unfalls war vermutlich ein technischer Defekt am Schiff. Die Ermittlungen laufen. Seitdem läuft die Schleuse nur im Notbetrieb mit verstärkter Überwachung. Bereits am Montag wurden die beiden beschädigten Tore ausgebaut. Am frühen Dienstagabend hängt dann endlich das erste neue Tor am Kran. Jetzt ist Millimeterarbeit gefragt. Noch hängt es etwas schief, die Lagerstangen passen nicht in die Halterung. Mit vereinten Kräften können die Fachleute die Position korrigieren. Mit dem Einhängen ist aber noch lange nicht alles getan. Tim Miesen, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Einheben, dann ausrichten, die Dichtungen dementsprechend einstellen. Und dann die Funktionsfähigkeit wiederherstellen. Dafür müssen hydraulische Arbeiten erledigt werden, elektrische Arbeiten und Programmierarbeiten und dann werden wir wieder in Betrieb gehen.“ […]

  • IHK fordert Bau einer Mittelrheinbrücke

    IHK fordert Bau einer Mittelrheinbrücke

    Seit Jahrzehnten ist sie im Gespräch – die Mittelrheinbrücke. Sie soll die Verbindung zwischen dem Rhein-Lahn-Kreis und dem Rhein-Hunsrück-Kreis schaffen. Doch ein Bau-Start ist immer noch nicht in Sicht. Die Industrie- und Handelskammer Koblenz fordert nun endlich ein klares Bekenntnis zur Mittelrheinbrücke. Hier, in St. Goar-Fellen, soll sie irgendwann einmal stehen, die Mittelrheinbrücke. Auf einer Strecke von 80 Kilometern gibt es zwischen Mainz und Koblenz keine feste Überquerung über den Rhein. Bewohner und   Arbeitnehmer führen ihre Leben überwiegend auf ihrer Rheinseite, so die IHK Koblenz. Eine Hürde für die regionale Wirtschaft. Das spürt auch Alexander Bayer, der ein Modehaus in Nastätten führt. Alexander Bayer, Geschäftsführer Modehaus Bayer und IHK-Regionalbeirat „Wir haben einen Radius von über 30 Kilometern Einzugsgebiet, wo wir Kunden von überall her bekommen. Außer natürlich in Richtung der natürlichen Grenze Rhein. Wir sind im Rheingau stark, wir sind Richtung Koblenz stark, Richtung Dietz, Limburg und Wiesbaden, aber hier hört es abrupt auf.“ Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt stellt nun in Aussicht: Das Land könnte die Brücke zu 90 Prozent finanzieren, vorbehaltlich zukünftiger Haushaltsverhandlungen. Die restlichen 10 Prozent müssten dann der Rhein-Lahn-Kreis und der Rhein-Hunsrück-Kreis tragen. Daniela Schmitt (FDP), Verkehrsministerin RLP „Es ist ein starkes Bekenntnis meinerseits zu dem Bau der Mittelrheinbrücke. Die Menschen warten sehr sehr lange und es ist wichtig, dass wir hier jetzt Schritt für Schritt weiterkommen.“ Auf 80 bis 100 Millionen Euro schätzt die IHK die Kosten für die Mittelrheinbrücke momentan. So hoch, wie der ganze Landesbauetat eines Jahres. Wenn auch kein festes Zugeständnis der Ministerin – für die IHK ein Hoffnungsschimmer, dass endlich etwas voran geht. Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz „Planerisch sind wir so weit wie noch nie. Wir haben jetzt auch Geld am Horizont mit dem Sondervermögen des Bundes zusätzliches Geld- Was fehlt ist wirklich der politische letzte Wille, dass […]

  • E-Roller werden für Blinde zum Hindernis

    E-Roller werden für Blinde zum Hindernis

    Seit 2019 prägen sie das Bild in vielen größeren Städten – die E-Roller. Für die einen sind sie ein praktisches Fortbewegungsmittel, für andere ein echtes Ärgernis. Besonders Menschen mit Sehbehinderung geraten durch achtlos abgestellte E-Roller immer wieder in gefährliche Situationen. Wir zeigen, was sich in den Innenstädten getan hat und wie die aktuelle Lage für Blinde ist. Karl Matthias Schäfer,  Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen „Ich war mit dem Stock auf der Seite und bin dann tatsächlich mit dem Fuß hier drunter. Daran sieht man jetzt, dass wir nicht übertreiben. Wäre ich jetzt nicht so fit, wäre die Gefahr bestanden, dass ich jetzt mich gerade so darüber lege.“ Situationen wie diese hat Karl Matthias Schäfer schon häufiger erlebt. Seit 20 Jahren läuft er denselben Weg zur Arbeit – zehn Minuten von der Haltestelle bis ins Büro. Mit den Jahren stehen immer mehr E-Roller im Weg – oft achtlos abgestellt. Von einem Sturz hat der 58-jährige eine Narbe am Bein. Was ihn besonders ärgert: Es tut sich immer noch zu wenig. Karl Matthias Schäfer,  Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen „Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, warum. Man erkennt die Gefahr. Man hat auch wahrgenommen, dass die Verletzungszahlen steigen. Für mich ist es völlig unverständlich, dass man einfach auf so was nicht reagiert.“ Karl Matthias Schäfer ist seit seiner Geburt blind. Mit dem Blindenstock ist er sicher unterwegs. Doch E-Roller können trotzdem immer zur Gefahr werden – vor allem wegen ihrer starren Bauweise. Karl Matthias Schäfer,  Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen „Peng – dann habe ich ihn praktisch genau hier im Ellenbogen. Wenn man halt richtig blöd kommt, dann kann man sich hier richtig aushebeln und dann auch stürzen.“ In vielen Innenstädten sollen feste Stellplätze für Ordnung sorgen.  Doch weil die Parkzonen oft  überfüllt sind, stehen […]

  • Lufthansa tauft Boeing auf den Namen "Frankfurt am Main"

    Lufthansa tauft Boeing auf den Namen „Frankfurt am Main“

    Es hat schon Tradition: Seit 65 Jahren tauft die Lufthansa manche ihrer Flieger auf den Namen „Frankfurt am Main“. Ab heute gibt es ein weiteres Flugzeug, das den Namen der Mainmetropole trägt. Getauft vom hessischen Ministerpräsidenten mit – natürlich – einem Frankfurter Kultgetränk. Mit Ebbelwoi – dem Frankfurter Apfelwein – wird es jetzt offiziell: Dieses neue 200 Millionen Euro teure Flugzeug der Lufthansa trägt ab sofort den Namen „Frankfurt am Main“. Die Boeing 787-9, auch bekannt als Dreamliner. Ein Flugzeug, gebaut für lange Strecken. Mit über 60 Metern Spannweite ist es fast so breit, wie es lang ist. Drinnen erwartet die Passagiere eine hochmoderne Ausstattung: Verbesserter Komfort, neue Sitztypen, neue Beleuchtung. Die neue „Frankfurt am Main“ ist ein Flaggschiff der Lufthansa. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender Lufthansa Group „Wir investieren in Premium, weil dieses Flugzeug hat die besten und modernsten Sitze an Bord in allen Klassen. Und Lufthansa investiert auch in Frankfurt, unser größtes Drehkreuz über 200 Flugzeuge jetzt kommt wieder eins dazu.“ In den nächsten fünf Jahren will die Lufthansa 100 solcher und ähnlicher Langstreckenflugzeuge in ihre Flotte aufnehmen. Rund die Hälfte am Drehkreuz Frankfurt. Milliardeninvestitionen. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Dieser Standort, diese Region, dieser Raum Frankfurt, Hessen, Rhein-Main wäre längst nicht das, was es ist, von der Wirtschaftsstärke her, wenn wir nicht den Luftverkehr hätten und insbesondere, wenn wir nicht die Lufthansa hätten.“ Doch die Lufthansa schwächelt, fliegt zuletzt Verluste ein. Wird dieses Jahr mehr oder weniger nichts verdienen, so der Konzern. Ein Grund dafür: Wettbewerbsnachteile am Standort Deutschland. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender Lufthansa Group „Wir sind Exportnation und deswegen in der Tat, der Ministerpräsident und ich kämpfen gemeinsam in unseren unterschiedlichen Rollen dafür, dass die Verbindungen von und nach Deutschland wieder besser werden. Wir glauben, das ist was der Standort braucht.“ Mehr Flüge: Dabei soll die neue Maschine helfen. […]

  • Grenzkontrollen zwischen Luxemburg und Trier

    Grenzkontrollen zwischen Luxemburg und Trier

    Gerade in den Herbstferien kommt es zu längeren Staus an den Grenzen zu den Nachbarländern, denn noch immer wird kontrolliert. Und das bleibt auch erst mal so: Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hat erst vor wenigen Wochen die Grenzkontrollen bis ins nächste Jahr verlängert. Ortstermin an der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Luxemburg: Wie erfolgreich laufen die Kontrollen? Die A64 bei Trier. Hier kontrolliert die Bundespolizei täglich 24 Stunden lang den Einreiseverkehr aus Luxemburg. Die Beamten weisen dann Menschen zurück, wenn diese keine Legitimation haben nach Deutschland einzureisen. Stefan Döhn, Bundespolizeiinspektion Trier „Sprich: Es fehlt ein Reisepass, Visum oder Aufenthaltstitel oder jemand hat eine Wiedereinreisesperre. Bei den Asylsuchenden, Schutzbegehrenden ist es so, wir haben eine vulnerable Gruppe, sprich: Schwangere, Kinder und ältere Personen. Denen wird halt die Einreise gewährt. Derjenige, der nicht zu dieser vulnerablen Gruppe gehört, nehmen wir mal an ein kerngesunder dreißigjähriger Mann, der würde dann wieder zurückgewiesen werden nach Luxemburg.“ Über 50.000 deutsche Grenzgänger arbeiten in Luxemburg. Sie müssen durch die Grenzkontrollen täglich Verzögerungen in Kauf nehmen. Daniel Pütz, Handwerker aus Trier-Ehrang „Man braucht es nicht schön zu reden, also es ist auf jeden Fall zeitintensiv. Ich habe jetzt das Glück, dass ich extrem früh anfangen kann in meinem Beruf mit Abstimmung von Chef und Kunden. Aber ansonsten glaube ich, gibt es da andere, die da extrem verärgert sind, ja.“ Thomas Koch, Pendler aus Trier „Wenn sie jeden Tag 20 Minuten verlieren, dann ist das schon in der Summe ein Ärgernis. Aber ist ja notwendig.“ Eric Leuchters, Geschäftsführer aus Leer, Ostfriesland „Ich habe Verständnis für die Maßnahme und es stört mich überhaupt nicht.“ Aus Sicht von Luxemburg sollten die Grenzkontrollen schnell wieder abgeschafft werden. Das Nachbarland hat mehrfach Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht, die derzeit prüft, ob die Grenzkontrollen rechtmäßig sind. Auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident kritisiert die Grenzkontrollen. Alexander Schweitzer […]

  • Schweine und Schnäpse: Kuriose Unfälle auf der A5

    Schweine und Schnäpse: Kuriose Unfälle auf der A5

    Auf der A5 kommt es heute Morgen zu Sperrungen und langen Staus. In der Nacht ereignen sich zwei Lkw Unfälle. Die Fahrzeuge haben Fleisch und Spirituosen geladen – Teile der Ladung verteilen sich auf der Fahrbahn. Bis heute Abend kommt es weiterhin zu Einschränkungen. Es ist wortwörtlich eine Schweinerei, die sich den Einsatzkräften  am frühen Morgen bietet. Nach einem Lkw-Unfall liegen 16 Tonnen Schweinefleisch verstreut auf der Fahrbahn. Auf der Höhe von Friedberg kippt gegen halb 2 ein Lkw um. Der 55-jährige Fahrer verliert die Kontrolle übr sein Fahrzeug und kommt von der Fahrbahn ab. Er bleibt dabei unverletzt. Louis Michalski, Mitarbeiter vom Abschleppunternehmen „Die Bergung wird noch eine Zeit dauern. Das Fleisch muss abtransportiert werden, umgeladen werden und die Kisten müssen auf einen neuen Aufleger gestellt werden.“ Erst wenn das abgeschlossen ist, kann der Kran den Lkw bergen. Die beiden rechten Fahrspuren in Richtung Frankfurt bleiben deshalb stundenlang  gesperrt. Wie hoch der Schaden ist, lässt sich derzeit noch nicht feststellen. Ein Stück weiter nördlich gleicht die Fahrbahn einem Scherbenmeer. Bei Alsfeld kollidieren zwei Lkw. Ein Lkw steht am rechten Fahrbahnrand und rollt aus bisher ungeklärter Ursache rückwärts. Der 53-jährige Fahrer des anderen Lkws bemerkt das zu spät, und es kommt zum Zusammenstoß, bei dem große Teile der geladen Spirituosen auf der Fahrbahn landen. Carsten Schmidt, Feuerwehr der Stadt Alsfeld „ Wir haben als erstes die Einsatzstelle großflächig erkundet. Glücklicherweise ist niemand verletzt worden. Wir haben dann die Fahrbahn Richtung Frankfurt grob gereinigt, damit diese wieder freigegeben werden konnte.“ Nach Angaben der Polizei beläuft sich der Sachschaden auf 300 000 Euro. Wann die Sperrung der Fahrbahn in der anderen Richtung aufgehoben wird ist noch unklar.

  • Erst 19 und schon Fluglehrer

    Erst 19 und schon Fluglehrer

    Noah Kleeberg liebt es abzuheben und zu fliegen. Er hat seinen Segelflugschein seit er 14 Jahre alt ist. Doch das ist ihm nicht genug. Er will auch anderen den Traum vom Fliegen ermöglichen – als einer der jüngsten Fluglehrer Deutschlands. Pünktlich an seinem 19. Geburtstag hat er die Fluglehrerprüfung bestanden. Wir sind mit ihm und seinen Flugschülern durch die Seligenstädter Lüfte geflogen. Hier fühlt er sich wohl: Einige hundert Meter über der Erde. Seit fünf Jahren fliegt Noah Kleeberg im Segelflugzeug in  luftigen Höhen. Noah Kleeberg, Fluglehrer „Es ist einfach die weite Dimension, die einem aufgeht. Am Boden kennt man nur vorne, hinten, rechts links. Und beim Fliegen kann man wirklich hoch, runter. Und vor allem beim Segelfliegen hat man das Ganze und man spielt mit der Natur, gegen die Natur, im Einklang mit der Natur.“ Mindestens zweimal in der Woche ist Noah beim Luftsportverein Seligenstadt-Zellhausen und hebt ab. Wenn er nicht einfach nur für sich fliegt, dann bringt er es anderen bei. Seit einigen Monaten  ist der 19-Jährige ausgebildeter Fluglehrer. Bevor es für Noahs Schüler in die Luft geht, müssen sie  den Flieger gründlich durchchecken. Noah Kleeberg, Fluglehrer „Maxim macht jetzt grad die Innenraumkontrolle, schaut, dass keine Fremdkörper drin sind. Dass alle Steuereinheiten frei sind. Und zum Beispiel, manche Sachen sind mit Seilzügen gesteuert, dass die Seilzüge keine Risse haben, dass die Stahlseile alle ganz sind.“ Dann kann es losgehen. Maxim ist nur drei Jahre jünger als sein Lehrer. Maxim Gretsch, 16 Jahre Flugschüler von Noah „Wenn wir jetzt am Flugplatz sind und nicht fliegen, sind wir schon gute Freunde, würde ich sagen. Und wenn er jetzt Fluglehrer ist, dann muss ich schon auf ihn hören und ich nehm schon seine Tipps an. Weil ich mein, er ist Fluglehrer, er hat viel mehr Erfahrung als ich und er fliegt […]

  • Immer wieder Ärger um Strassenausbaubeiträge - FDP in Rheinland-Pfalz fordert Abschaffung

    Immer wieder Ärger um Strassenausbaubeiträge – FDP in Rheinland-Pfalz fordert Abschaffung

    Wenn eine Straße in Rheinland-Pfalz so aussieht und erneuert werden muss, dann werden die Anwohner zur Kasse gebeten – über die sogenannten „Straßenausbaubeiträge“. In dieser Form gibt es sie nur noch in Rheinland-Pfalz. Kein anderes Bundesland verpflichtet Kommunen die Anwohner am Straßenbau finanziell zu beteiligen. In dieser Woche wurde das umstrittene Thema mal wieder im Landtag diskutiert. Die regierungstragende FDP-Fraktion will die Beiträge abschaffen und stellt sich damit öffentlich gegen ihre Ampelpartner. Nicht selten wurde es Grundstückseigentümern in der Vergangenheit bange, wenn ihre  Straße erneuert wurde. Denn in Rheinland-Pfalz müssen sie bis heute  mitbezahlen beim Straßenbau. Wenn auch nicht mehr so kräftig wie noch vor einigen Jahren. Termin in Trittscheid in der Vulkaneifel. Hier trifft es einzelne Familien besonders hart – Beiträge bis zu 80.000 Euro für die Straßensanierung sollen sie zahlen. Für die Dorfbewohner eine Hiobsbotschaft. Christian Pias „Das ist natürlich ein Schock im ersten Moment. Das ist viel Geld, das muss irgendwo herkommen.“ Ilona Schmidt und Wolfgang Sablonti, Anwohner aus Trittscheid „Es kann ja nicht angehen, dass wir unser Haus verkaufen müssen, weil wir diesen Betrag nicht bezahlen können“ Christian Pias, Anwohner aus Trittscheid „Wir sind nicht so weit weg von NRW, wenn ich 30 km Luftlinie weiter gucke, die haben kein Problem damit und wir sollen das hier noch bezahlen.“ So sieht es seit neuestem auch die FDP Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag: Weg mit den Straßenausbaubeiträgen, lautet die Forderung der Liberalen. Bei ihren Ampel-Partnern beißen sie damit erneut auf Granit. Benedikt Oster (SPD), Abgeordneter Landtag RLP „Wir haben eine bestehende gute Koalition, wir haben noch über fünf Monate in dieser Periode und da wird sich an der grundlegenden Haltung auch nichts ändern. Das jetzt die Parteien auch langsam mit eigenen zugespitzten Positionen kommen, das ist in Ordnung, das ist das Tagesgeschäft. Wir haben uns aber eine klare […]