Adventskalender: Der Krippenbauer von Annweiler
Es ist Zeit für unser erstes Adventskalender-Türchen in diesem Jahr. Und das zeigt einen hell beleuchteten Stall und Figuren – es geht um Krippen. Für viele Familien gehören sie einfach zur Weihnachtszeit dazu. Lutz Kuhl aus dem rheinland-pfälzischen Annweiler ist gelernter Krippenbaumeister. Wie er das macht? Wir waren in seiner Werkstatt und haben zugeschaut. Lutz Kuhl, Krippenbauer „Man taucht in die Materie ein. Man ist gedanklich nirgends sonst. Man ist so vertieft, dass man um sich herum eigentlich nichts hört und nichts sieht. – Das ist zum Beispiel ein ganz verwittertes Brett, das normalerweise im Ofen landet. Das ist ganz einfach. Die Rinde von einer Silberpappel. Wenn ich die jetzt hier platzier und hier das Gegenstück, dann hab ich schon den Korpus von einer Krippe.“ Gesagt, getan. Nur wenige Handgriffe und eine Heißklebepistole sind nötig. Seit 2015 darf sich der Pfälzer offiziell Krippenbaumeister nennen. Seitdem gibt er sein Wissen in Kursen weiter. Und auch in seiner Werkstatt ist das ganze Jahr über Weihnachten. Wird das nicht irgendwann zu viel? Lutz Kuhl, Krippenbauer „Es gibt auch Zeiten, wo ich dann mal eins, zwei Monate gar nichts mache, um etwas Abstand zu kriegen. Aber dann fängt es wieder an zu jucken in den Fingern.“ Die Liebe steckt im Detail. Kleine Dachschindeln, Tür- und Fensterrahmen, oder Brunnen – Lutz Kuhl stellt alles in Handarbeit selbst her. Dabei verwendet er ganz unterschiedliche Materialien und Werkzeuge, um die perfekte Illusion zu kreieren. So entsteht aus einem Stück Styropor mit Hilfe eines mit Steinen beklebten Farbrollers eine Mauer. Mit der Zeit haben sich die Arbeitsweisen verändert. Lutz Kuhl, Krippenbauer „Früher hat man mehr Holz verwendet, in erster Linie Sperrholz, weil Sperrholz war etwas leichter wie Massivholz, mache Leute haben auch die Grundplatte mit Massivholz gemacht, dadurch wurde die Krippe immer schwer. Heute verwendet man zum großen […]