Kultur

  • Adventskalender: Der Krippenbauer von Annweiler

    Adventskalender: Der Krippenbauer von Annweiler

    Es ist Zeit für unser erstes Adventskalender-Türchen in diesem Jahr. Und das zeigt einen hell beleuchteten Stall und Figuren – es geht um Krippen. Für viele Familien gehören sie einfach zur Weihnachtszeit dazu. Lutz Kuhl aus dem rheinland-pfälzischen Annweiler ist gelernter Krippenbaumeister. Wie er das macht? Wir waren in seiner Werkstatt und haben zugeschaut. Lutz Kuhl, Krippenbauer „Man taucht in die Materie ein. Man ist gedanklich nirgends sonst. Man ist so vertieft, dass man um sich herum eigentlich nichts hört und nichts sieht. – Das ist zum Beispiel ein ganz verwittertes Brett, das normalerweise im Ofen landet. Das ist ganz einfach. Die Rinde von einer Silberpappel. Wenn ich die jetzt hier platzier und hier das Gegenstück, dann hab ich schon den Korpus von einer Krippe.“ Gesagt, getan. Nur wenige Handgriffe und eine Heißklebepistole sind nötig. Seit 2015 darf sich der Pfälzer offiziell Krippenbaumeister nennen. Seitdem gibt er sein Wissen in Kursen weiter. Und auch in seiner Werkstatt ist das ganze Jahr über Weihnachten. Wird das nicht irgendwann zu viel? Lutz Kuhl, Krippenbauer „Es gibt auch Zeiten, wo ich dann mal eins, zwei Monate gar nichts mache, um etwas Abstand zu kriegen. Aber dann fängt es wieder an zu jucken in den Fingern.“ Die Liebe steckt im Detail. Kleine Dachschindeln, Tür- und Fensterrahmen, oder Brunnen – Lutz Kuhl stellt alles in Handarbeit selbst her. Dabei verwendet er ganz unterschiedliche Materialien und Werkzeuge, um die perfekte Illusion zu kreieren. So entsteht aus einem Stück Styropor mit Hilfe eines mit Steinen beklebten Farbrollers eine Mauer. Mit der Zeit haben sich die Arbeitsweisen verändert. Lutz Kuhl, Krippenbauer „Früher hat man mehr Holz verwendet, in erster Linie Sperrholz, weil Sperrholz war etwas leichter wie Massivholz, mache Leute haben auch die Grundplatte mit Massivholz gemacht, dadurch wurde die Krippe immer schwer. Heute verwendet man zum großen […]

  • Rembrandt-Ausstellung im Frankfurter Städel

    Rembrandt-Ausstellung im Frankfurter Städel

    Jetzt nehmen wir sie mit in die Niederlande. Genauer in die Niederlande des 17. Jahrhunderts, in die Zeit des weltberühmten Malers Rembrandt. „Rembrandts Amsterdam“ so heißt die große Sonderausstellung die es gerade im Frankfurter Städel Museum zu sehen gibt. Große Kunst braucht viel Raum. Nicht nur, weil die Gemälde ein imposantes Format besitzen. Hier sind die weltberühmten Maler des 17. Jahrhunderts versammelt. Es ist die Zeit der niederländischen Künstler, die Zeit von Rembrandt und seinen Kollegen. Im Städel Museum sind Werke zu sehen, die sonst nie auf Reisen gehen. Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt „Das Amsterdam Museum in Amsterdam ist zurzeit geschlossen wegen Umbau und Renovierung und das ist der einzige Grund, warum diese weltweit bekannten Gruppenportraits in dieser Fülle, Dichte und Qualität zum ersten Mal die Niederlande verlassen können und jetzt hier in Frankfurt im Städel Museum zu sehen sind.“ Zu sehen sind meist Männer – mit Einfluss und genügend Geld, um sich von einem der herausragenden Maler portraitieren zu lassen. Wohltäter, wie zum Beispiel die Stifter eines Waisenhauses. Jochen Sander, Kurator der Ausstellung „Sie erkennen auf den ersten Blick, wer wichtig ist und wer nicht so wichtig ist. Sie erkennen oft, wer portraithaft dargestellt ist, ein wirkliches Portrait ist. Aber wenn sie sich die Kinder angucken, um die es ja eigentlich geht im Waisenhaus, die sind eigentlich gesichtslose Typen, das sind keine portraits, das sind einfach Typen von Kindern, die wie ein Attribut im Grunde genommen hier beigefügt werden, um der glanzvollen Repräsentation der Oberschicht zu dienen.“ Die Ausstellung zeigt rund 100 Gemälde und Druckgrafiken der berühmten niederländischen Maler. Die Glanzstücke sind die Gemälde von Rembrandt. Er ist der Meister des ganz besonderen Pinselstrichs. Öl auf Leinwand mit einzigartiger Ausdruckskraft. Jochen Sander, Kurator der Ausstellung „Dann ist seine Fähigkeit immer, eine Geschichte auf den absoluten Punkt zu […]

  • Exground Filmfestival in Wiesbaden

    Exground Filmfestival in Wiesbaden

    Das zehntägige Festival zeigt unabhängige Produktionen aus 49 Ländern, darunter einige Premieren und Oscar-Einreichungen. Wir haben mit „Gina“, einem weiblichen Drei-Generationen-Porträt, einen aussichtsreichen Film bereits gesehen. Filmausschnitt „Gina“ Ein Schicksal, mit dem sich die neunjährige Gina nicht abfinden will. Ständig kommt das Jugendamt und droht, ihrer Mutter Gitte die Kinder wegzunehmen. Die ist hochschwanger, heillos überfordert und suchtkrank. Eine Kindheit, geprägt von Armut und Verwahrlosung. Filmausschnitt „Gina“ Eine harte Realität, erzählt aus der Sicht eines Kindes. Das lässt an diesem Abend keinen Zuschauer kalt. Monika Kiss „Es hat mich einfach ganz doll getroffen, eigentlich. Wie das Mädchen auch diese Verlassenheit rübergebracht hat und diese Sehnsucht nach Normalität.“ Leila Haas „Ich habe zum Teil auch Kinder erlebt aus so ‘nem Milieu. Ich hab Theaterworkshops gemacht mit denen und wenn die am dritten Tag immer noch dasselbe T-Shirt anhatten oder auch so ein bisschen gemüffelt haben, da hab ich jetzt dran gedacht und das hat mich sehr traurig gemacht.“ Günter Huhle „Wir haben in Wiesbaden ja auch eine sehr hohe Armut, Kindesarmut oder Altersarmut, von daher glaube ich, müssen wir an der Stelle schon mal ein bisschen genauer hinschauen, ja.“ Die Brücke schlagen, zum Publikum und zu einer oft übersehenen Alltagsrealität, dafür ist Ulrike Kofler extra aus Wien angereist. Die österreichische Filmemacherin ist selbst Mutter eines Pflegekinds. Ulrike Kofler, Regisseurin und Drehbuchautorin „Gina“ „Was ich mir wünsche, ist, dass man diese Menschen, die eben nicht auf die gute Seite des Lebens gefallen sind, nicht verurteilt, sondern eher die Augen aufmacht, sich selbst vielleicht auch fragt, was kann man selbst machen, wie kann man behilflich sein. Und dann möchte ich schon zeigen, dass es auf jeden Fall Wege aus diesem Schicksalsrad gibt.“ Schon zum 37. Mal zeigt das exground filmfest in Wiesbaden Produktionen aus aller Welt. Aus über 2000 Einreichungen haben Andrea Wink […]

  • „Ich muss mich erst mal sammeln“

    „Ich muss mich erst mal sammeln“

    Das kennt wohl jeder: Wer sich daheim auf dem Dachboden oder im Keller umschaut, stellt jedes Mal fest: Da hat sich in all den Jahren eine Menge angesammelt. Bei Museen ist das nicht viel anders – meist sogar eine gehörige Nummer größer. Grund genug für das Hessische Landesnuseum Darmstadt, schlummernde Schätze mal wieder zum Vorschein zu bringen. Vom Gemälde bis hin zum ausgestopften Storch. Zwei Künstler durften sich in den verschiedenen Sammlungen und Depots umsehen und zusammenstellen, was sie wollten. Frei nach dem Motto: „Ich muss mich erst mal sammeln“. Diese antike Skulptur scheint etwas skeptisch zu schauen und auch verloren so zwischen Vögeln wie einem ausgestopften Storch oder einer leuchtenden Eule. Vieles stammt aus den Depots, einige Skulpturen haben Knebl und Mata selbst gemacht. Die weltberühmten österreichischen Künstler zeigen auf der Biennale in Venedig, in Wien und jetzt auch in Darmstadt ihre etwas verrückten Ausstellungen. Jakob Lena Knebl, Künstlerin „Humor ist eine extrem wichtige Regung. Also, wenn wir über etwas lachen können, verlieren wir die Angst, wir können uns annähern, aber wir können uns auch nicht wehren. Und das Ganze soll auf Augenhöhe passieren. Also es soll im Idealfall auch Menschen ins Museum holen, die sonst nicht ins Museum gehen.“ Keine Angst vor großer Kunst. Hier soll die Hemmschwelle heruntergefahren werden. Und die Künstler stellen die Frage, was wir eigentlich als Kunst ansehen. Das Schöne, das Seltene, oder auch das Ausgefallene? Die Ausstellung „Ich muss mich erst mal sammeln“ zeigt vieles. Weltberühmtes und auch in Vergessenheit geratenes. Gabriele Mackert, Kuratorin der Ausstellung „Ja, tatsächlich, es gibt Objekte und auch Malereien, die ich vorher noch nie im Depot erblickt habe. Und das ist wirklich das Schöne daran, dass hier auch Dinge ausgestellt sind, die noch nie oder mindestens sehr lange hier im Museum bei uns nicht zu sehen waren.“ Alles […]

  • Darsteller für „Hair“ gesucht

    Darsteller für „Hair“ gesucht

    Für viele junge Leute ist es der Traum schlechthin: Einmal vor einem großen Publikum auf der Bühne zu stehen. In Ludwigshafen ist das möglich. Die junge Bühne des Theaters im Pfalz-Bau, inszeniert in jeder Spielzeit ein Musical, bei dem jeder zwischen 15 und 28 Jahren mitmachen kann – ganz ohne professionelle Ausbildung. Gestern Abend fand das Casting für die neue Produktion statt. „Eintanzen“ für den großen Bühnenauftritt. Viele sind gekommen, um beim Casting für das Rockmusical „Hair“ mitzumachen. Die meisten Teilnehmer kommen aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Sie müssen Regisseurin Iris Limbarth und ihr Team von ihrem Können überzeugen. Alle haben vorher zwei Songs und einen Text vorbereitet. Laura Hocke kommt aus Mannheim. Sie geht noch zur Schule und ist ein ganz großer Musical-Fan. Laura Hocke, Casting-Teilnehmerin „Weil ich Musical so abgrundtief liebe und dann fand ich das total toll, dass auf Instagram dieser Post kam, wo auch 15-Jährige mitmachen können, und zwar hier in Deutschland, in Mannheim oder Ludwigshafen, und ich wollte schon immer in einem Musical mitmachen, weil das ist meine große Leidenschaft.“ Tabitha Eugling ist ausgebildete Musical-Darstellerin. Obwohl sie für „Hair“ keine Gage bekommen würde, nimmt sie trotzdem am Casting teil. Tabitha Eugling, ausgebildete Musical-Darstellerin „Ich glaube, es gibt Hoch und Tief-Phasen. Ich glaube, man weiß das aber auch, wenn man sich für den Beruf entscheidet. Ich komme gerade aus einer Produktion international und bin jetzt eben wieder auf der Job-Suche, aber das gehört dazu.“ Iris Limbarth ist professionelle Regisseurin. Sie hat schon oft für die „junge Bühne“ Musicals inszeniert. Iris Limbarth, Regisseurin Theater im Pfalzbau Ludwigshafen „Wir versuchen eben Nachwuchs zu fördern, also jungen Menschen, die Chance zu geben, auszuprobieren, ob sie vielleicht Theater als Beruf machen wollen. Sie haben dann die Möglichkeit unter professionellen Bedingungen, ohne etwas dafür bezahlen zu müssen, eben ein großes Theaterstück hier […]

  • Mainz feiert den Fastnachtsbeginn

    Mainz feiert den Fastnachtsbeginn

    Endlich ist es wieder soweit! Die fünfte Jahreszeit wurde heute Vormittag pünktlich um 11:11 Uhr von den Närrinnen und Narren eingeläutet. Rund 9.000 Menschen waren in der Fastnachts-Hochburg Mainz auf dem Schillerplatz. Eine davon – unsere Reporterin Nina Seeh. Der Countdown läuft. Die Narren stehen bereit. „3,2,1 – Helau!“ In Mainz steht die Kampagne in diesem Jahr unter dem Motto: „In Meenz zu feiern, das ist nett, but don’t forget se Zugplakett“. Fastnacht als Völkerverständigung. Hannsgeorg Schönig, Präsident des Mainzer-Carneval-Verein „In Zeiten, die immer schwieriger werden, wo es an vielen Ecken dieser Weit leider zu kriegerischen Auseinandersetzungen, zu unschönen Begegnungen kommt, dass die Leute ein Ventil haben, wo sie noch fröhlich miteinander feiern können, und sozusagen den Alltag mal vergessen können.“ Also Uniform oder Schwellkopp ausgepackt, die Narrenkappe aufgesetzt und rein ins Getümmel! Nina Seeh, Reporterin in Mainz „Ich stehe hier mittendrin zwischen den ganzen Närrinnen und Narren auf dem Schillerplatz in Mainz und ich muss sagen, die Stimmung ist jetzt schon fantastisch. Alle sind gut drauf trotzdem im schlechten Wetter und ja, haben einfach eine gute Zeit. Schauen wir einfach mal was heute noch so passiert.“ Und es passiert eine ganze Menge. Mainz weiß wie man feiert. Wer heute bei der Party auf dem Schillerplatz dabei ist, musste sich im Vorfeld Karten besorgen, die in diesem Jahr vom Mainzer Carneval Verein ausgelost wurden. Nach Angaben des MCV ist die Veranstaltung ausverkauft. Und dieser Mann weiß am besten, wie man der Menge einheizt: Fastnachtsstar Thomas Neger. Thomas Neger, Mainzer Fastnachts-Legende „Wir fangen mit dem Humba an, also da können wir eigentlich nichts verkehrt machen. Mit dem Humba Täterä, immer safe. „ Bei so viel Textsicherheit finden sich auch Fastnachts-Neulinge schnell zurecht. Wie zum Beispiel eine Ski-Olympiasiegerin: Maria Höfl-Riesch, Ski-Olympiasiegerin „Ich wollte immer schon mal beim Karneval vorbeischauen, Riesenehre, dass ich […]

  • Ehemaliger Regierungsbunker in Alzey

    Ehemaliger Regierungsbunker in Alzey

    Interessierte Besucher konnten am Wochenende in Alzey Staatsgeheimnisse erleben. Der alte Regierungsbunker öffnet jedes Jahr Anfang November seine Türen. Die Führungen waren restlos ausverkauft. Und die, die keine Karte bekommen haben: Wir haben für Sie einen Blick zurück in die Geschichte des Kalten Krieges geworfen. Hier steht die Zeit still. Acht Meter tief unter der Erde liegt er, der sogenannte „geschützte Ausweichsitz der Landesregierung“. In einem Ernstfall hätte die Regierung im Bunker Schutz suchen und weiterregieren können – und das einen ganzen Monat lang. Rund 600 Menschen nutzen die Gelegenheit für einen Blick unter die Erde. Jörg Diester, Dokumentationsstätte Regierungsbunker „Das ist ein Thema, das den Leuten jetzt wieder irgendwie unter den Nägeln brennt. Hat natürlich was mit unseren geopolitischen aktuellen Ereignissen zu tun, dass man sich wieder mit der Frage viel mehr beschäftigt. Ich meine, wir sehen es jeden Tag im Fernsehen, da wird auch von Schutzräumen gesprochen und dann ist immer die Frage da: ´Gibt’s sowas eigentlich noch hier bei uns?‘.“ Der gesamte Atombunker mit einer Größe von 1.140 Quadratmetern liegt als geheime Unterwelt direkt unter der Turnhalle eines Gymnasiums in Alzey. Das ist keine Seltenheit. In den 60er Jahren werden Schulneubauten wegen ihrer Größe immer auf die Möglichkeit zusätzlicher Schutzräume geprüft. Nur eine von vielen Informationen, die die Besucher bei der Führung erhalten. Manfred Bilavski „Was mich am meisten beeindruckt hat, ist eigentlich, dass für die Privatpersonen überhaupt nichts vorgesehen war. Ja da war ich schon so ein bisschen geschockt.“ Kolja Krebs „Also ich hätte mir den nicht so groß vorgestellt und halt alles ein bisschen moderner und vielleicht auch wirklich die Türen und Wände ein bisschen dicker als 30 Zentimeter wie sie jetzt sind.“ Karin Bilavsk „Wenn man das jetzt mal so sieht – wahnsinn, was da geplant war damals, zu dem damaligen Zeitpunkt und wie […]

  • 40 Jahre privater Rundfunk

    40 Jahre privater Rundfunk

    Und jetzt geht’s um den „Urknall von Ludwigshafen“. So bezeichnet man den Start des Privatfernsehens in Deutschland vor 40 Jahren. In einem Kellerstudio in Ludwigshafen ging dieser Sender SAT.1 als erster Privatsender Deutschlands an den Start. Zum runden Geburtstag geht es nun zurück an den Geburtsort nach Ludwigshafen. Mit einer großen Feier und mit DEM Mann, der damals vor 40 Jahren, den Startschuss gab. Wir schreiben den 1. Januar 1984: Als erster deutscher Privatsender geht Sat.1-Vorgänger PKS geht an den Start. Jürgen Doetz (nicht insertieren) „Sie sind in dieser Minute Zeuge des Starts des ersten deutschen privaten Fernsehveranstalters.“ Das Pilotprojekt, aus dem später Sat.1 hervorgeht, startet sein Programm in Ludwigshafen. Genau am selben Ort, an dem heute die Medienanstalt Rheinland-Pfalz sitzt, wurde das Jubiläum nun standesgemäß gefeiert. Grund genug für den allerersten Moderator eines Privatsenders und langjährigen Sat.1-Chef Jürgen Doetz, in Erinnerungen zu schwelgen. Jürgen Doetz, Sat.1-Geschäftsführer 1985 – 20024 „Wir hatten eine riesige mediale Aufmerksamkeit, viele Kameras usw. Ich glaube, draußen wurde das Ereignis in anderen Programmen mehr gewürdigt, als wir damals Kabelkunden hatten.“ Heute ist das private Fernsehen aus der Medienlandschaft längst nicht mehr wegzudenken. Nach vier erfolgreichen Jahrzehnten betont die Medienanstalt Rheinland-Pfalz, wie wichtige mediale Vielfalt ist. Albrecht Bähr, Vorsitzender Versammlung Medienanstalt RLP „Vor 40 Jahren, Urknall hier in Ludwigshafen: Mit sehr vielen Diskussionen hat sich dieses ‚Schmuddelkind‘ hin zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Medienlandschaft in Rheinland-Pfalz und in der ganzen Bundesrepublik Deutschland gemacht.“ Dr. Marc Jan Eumann, Direktor Medienanstalt RLP „Dass wir die großen Fernsehveranstalter verpflichtet haben, auch regionale Inhalte zu präsentieren, das ist tatsächlich auch für Rheinland-Pfalz ein echter Meilenstein. Die Tagesschau ist in Hamburg, das ist weit weg. Aber TVIIIa ist in Mainz. Das ist nah dran, wenn es um die Berichterstattung in und um Rheinland-Pfalz geht. Und das ist wie ich finde eine […]

  • European Youth Circus in Wiesbaden

    European Youth Circus in Wiesbaden

    Und wir bleiben sportlich. Alle zwei Jahre ist es ein großes Spektakel in der hessischen Landeshauptstadt: Der „European Youth Circus“ lockt Nachwuchs-Artisten aus ganz Europa nach Wiesbaden. Wir haben ein paar von ihnen rund um ihren großen Auftritt begleitet. Der große Auftritt. In wenigen Minuten ist es auch für die 21-jährige Luftakrobatin Amelie so weit. Amelie Kamps, Luftakrobatin: „Ich bin aufgeregt, na klar. Wie immer. Und ich freue mich aber einfach auf den Moment. Die kurzen vier Minuten am Tag, ich sag immer, sind die schönsten vier Minuten.“ Ein letzter Blick auf die Bühne und wenige Augenblicke später schwebt Amelie an den Strapaten. So heißen die an der Decke befestigten Bänder. So viele Auftritte auf höchstem Niveau gibt’s seit 1998 in ganz Europa nur hier, in Wiesbaden beim European Youth Circus. 26 junge Artisten machen bei dem Artisten-Wettbewerb mit. In diesem Jahr sind auch Teilnehmer aus kriegsgeplagten Ländern wie Israel und der Ukraine dabei. Nicht nur deshalb ist der Wettbewerb aus Sicht von Jurysprecher Johnny Klinke etwas ganz Besonderes: Johnny Klinke, Jurysprecher European Youth Circus: „Dieses Festival ist unabhängig. Und darum ist auch diese Jury… Das sind alles hochkarätige Fachleute aus sechs, acht Ländern. Darum macht das so einen Spaß, weil das so durchsichtig ist und so offen. Und die Jugendlichen haben hier ne Chance, die in den ganz großen Festivals in Monte Carlo und so niemals durchkämen. Und darum ist dieser Wettbewerb, diese drei, vier Tage, aber auch das Zusammenleben ein europäisches Highlight. Mit dabei ist auch das LED-Jonglage-Duo Fusion. Julian lebt und trainiert nicht weit von hier, in Darmstadt. Schon als Kind hat er den European Youth Circus besucht. Moritz Rosner und Julian Klos, Jonglage-Duo „Fusion“: „Für mich früher, als ich gerade angefangen hab, natürlich ne Riesen-Inspiration, hier die Profis zu sehen. Und war danach natürlich super motiviert, […]

  • EM-Saxofon-Star in Frankfurt

    EM-Saxofon-Star in Frankfurt

    Daran erinnern wir uns noch gerne: An den Sommer als die Fußball-Heim-EM Deutschland in ihren Bann zog. Einer stieg dabei zum Star auf, allerdings abseits des Platzes. Saxofonist André Schnura ist mit seinem Blasinstrument zu den Spielorten gereist, um dort auf den Straßen und Fanmeilen zu musizieren – und wurde damit in kürzester Zeit zum Social-Media-Star. Jetzt hat er seine erste Deutschland-Tournee absolviert mit dem Abschluss in Frankfurt. Für viele Fans war das nochmal die Gelegenheit, sich an die vielen wunderbaren Momente des Sommers zurückzuerinnern „Der Typ mit dem Saxofon“ – unter diesem Namen wird André Schnura bei der EM berühmt und so nennt er sich auch selbst. Kurz vor dem Turnier verliert der 31-Jährige seinen Job als Musiklehrer und tritt spontan bei Fanpartys auf den Straßen auf. Die Videos davon gehen viral. Auch in Frankfurt heizt Schnura der Menge ein. André Schnura, Saxofonist „Frankfurt hat `ne krasse Energy. Die krassesten EM-Videos überhaupt sind in Frankfurt entstanden und jetzt eins davon ist auch nominiert werden als Video des Jahres von TikTok.“ 15 Millionen Views hat dieses Video vom Römerberg. In kürzester Zeit hat der bis dato unbekannte Typ mit dem Saxofon Millionen Follower in den sozialen Netzwerken. Den Hype nutzt er und plant seine Tour „Love is the answer“. Der Gig in Frankfurt ist ein Feuerwerk aus bekannten Pop- und Schlager-Hits, die Schnura auf dem Saxofon neu interpretiert. Ein Erfolgsrezept der EM behält er bei: das Bad in der Menge. André Schnura, Saxofonist „Ey, für mich war halt wichtig, dass ich nicht nur auf der Bühne steh, sondern immer auch in den Leuten. Und so… ich glaub, wir haben echt so wie so ein neues Konzertformat geschaffen. Und ich sehe jetzt immer mehr so das machen, machen fast alle jetzt. Das ist jetzt irgendwie so gang und gäbe. Ich liebe […]

  • Halloween-Grusel im rheinhessischen Bornheim

    Halloween-Grusel im rheinhessischen Bornheim

    Es ist Halloween! Der in den USA gepflegte Brauch erfreut sich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit. Und jetzt wird’s gruselig! Im rheinhessischen Bornheim dekoriert eine Familie schon seit Wochen ihr Haus. Dieser Gruselgang ist nichts für schwache Nerven. Hexen, Clowns oder Spinnen – hier wird fast jede Angst bedient. Doch auch außerhalb der Scheune gibt es im Bornheimer Spinnenhaus viel zu sehen. Nikki und Roman Wagner dekorieren seit ein paar Jahren immer zu Halloween ihr Haus. Nikki Wagner, Halloween-Fan „Es ist jetzt nicht so, dass wir hier den Schauer hoch zehn hervorrufen wollen. Wir wollen hier nicht, dass einer mit Albträumen nach Hause geht oder so. Für uns ist Grusel etwas ganz ganz tolles. Es macht Spaß und alle kommen zusammen, alle lachen und alle freuen sich und haben eine gute Zeit.“ Seit 2020 dekoriert Familie Wagner im großen Stil. Alles beginnt mit ein paar Spinnen an der Hauswand. Mittlerweile ist auch die Scheune des Nachbarn ein fester Bestandteil des Horrorhauses. Auch die Dekoration wird mit den Jahren immer professioneller. Die Animatroniken kommen normalerweise in Geisterbahnen zum Einsatz und sind nur schwierig aufzutreiben. Neben den beweglichen Figuren werden heute auch Live-Erschrecker in dem Gruselgang ihr Unwesen treiben. Auch Roman schlüpft dafür in sein schrecklichstes Kostüm. Roman Wagner, Halloween-Fan „Viele denken, du bist eine Puppe, die da ausgestellt ist, und dann kommen die zum Teil immer ein bisschen näher und gucken dann, ob du echt bist oder unecht. Und dann einmal kurz ‚Buh!‘,, einen Erschrecker geben und einfach schauen, wie die Leute darauf reagieren. Die einen laufen dann direkt aus dem Gruselgang raus. Die anderen sagen ‚Wuh‘, erschrecken sich nur ein kleines bisschen. Es macht aber Spaß.“ Das Spinnenhaus ist nur heute an Halloween geöffnet. Neben dem Gruselgang und einem Friedhof, erwartet Besucher auch eine Feuershow und jede Menge Süßigkeiten. Außerdem […]

  • Letzte Linienfahrt für den „Bahnbabo“

    Letzte Linienfahrt für den „Bahnbabo“

    Bye, Bye, Bahnbabo. Frankfurts bekanntester Straßenbahnfahrer macht Schluss. Mit Sonnenbrille, Spagat und sozialem Engagement wurde er weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Umzingelt von Fans und kaum noch Platz, um sich zu bewegen. Bevor der Bahnbabo seine letzte Linienfahrt antritt, wollen alle noch ein Selfie mit ihm. Und seine Anhänger kommen heute nicht nur aus Frankfurt, um noch einmal mit Peter Wirth in der Linie 11 fahren zu können. Caroline Schmitt, extra angereist aus Berlin „Er ist ein cooler Typ, er ist wirklich für mich der Celebrity von Frankfurt. Ich finde, er gehört zur Stadt. Seine Art und Weise als Person. Sehr cooler Mann.“ Sanila Malik, aus Frankfurt „Ab und zu hatte ich auch Bahnfahrten mit ihm. Super sympathischer Typ. Ist auch echt nicht üblich, dass Bahnfahrer so motiviert sind und so Freude mitbringen.“ Denn was Peter Wirth neben seiner sportlichen Erscheinung als Straßenbahnfahrer so besonders macht, ist seine immer gute Laune, die er an die Fahrgäste weitergibt. Und wie geht es dem Bahnbabo nun damit, das Fahrerhäuschen zu verlassen? Peter Wirth, der „Bahnbabo“ „Fantastisch! Ganz ehrlich, fantastisch. Mein Arbeitsleben neigt sich am heutigen Tage seinem Ende. Und ganz ehrlich Leute, ich freu mich schon sehr auf meine wohlverdiente Rente. Nach 36 Jahren und Millionen von Kilometern steige ich aus der Kabine aus und überlasse sie jüngeren Vertretern. Doch ihr müsst nicht traurig sein, denn ich bin ein Kind dieser Stadt. Ihr werdet mich immer wieder sehen.“ Schon länger engagiert sich der Bahnbabo auch außerhalb der Straßenbahn. Den Verein Mainlichtblick unterstützt er seit Jahren mit Aktionen und erfüllt kranken Kindern ihre Wünsche. Und auch in der Politik ist Peter Wirth ein bekanntes Gesicht, seit er 2023 in Frankfurt für das Amt der Oberbürgermeisters in Frankfurt kandidierte. Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt „Er ist ein Botschafter der Stadt Frankfurt, er ist […]

  • Kleiner Drache Kokosnuss in Speyer

    Kleiner Drache Kokosnuss in Speyer

    „… so beschließen die Freunde, zu dem Philosophen Aristoteles in das antike Griechenland zu reisen.“ Allein dieser Satz zeigt schon, wie Kids zusammen mit dem kleinen Drachen Kokosnuss spielerisch lernen. Mittlerweile gibt es über 30 Bände des Bestsellers. Auch im Kino und auf der Musicalbühne erleben Kokosnuss und seine Freunde viele Abenteuer. Jetzt zeigt das Historische Museum der Pfalz in Speyer eine große Familienausstellung über den freundlichen kleinen Drachen. Livia mag Hexen und Kostüme. Sie reitet auf ihrem Besen durch den Hexenwald. Wo der genau liegt, schaut sich Anton an. Willkommen im Abenteuer-Kosmos des kleinen Drachen Kokosnuss. Der kommt selbstverständlich auch in die Ausstellung. Gar nicht so klein, aber gut zum Knuddeln. Viel gibt es zu erleben, in der neuen Familienausstellung in Speyer. Livia Rometsch, 8 Jahre, Museumsbesucherin „Ich habe so an Sachen gerochen, die Piratenkleider mir angezogen, und Fische geangelt.“ Alles dreht sich um den achtjährigen Feuerdrachen Kokosnuss Kugelig. Er macht sich auf eine abenteuerliche Reise und landet dabei auch in einer Hexenküche. Hier sind die Kochtalente der Museumsbesucher gefragt. Es müssen traditionelle Gerichte für den verwöhnten Hexengaumen auf den Tisch. Jonah „Hexenbrei, glaube ich.“ Die Ausstellung ist kein nachgebautes Buch. Die Museumsmacher und Autor Ingo Siegner haben sich eine neue Geschichte um Kokosnuss ausgedacht. Alexander Schubert, Direktor Historisches Museum der Pfalz „Er ist abenteuerlustig, er ist mutig, er ist wissbegierig und er reist auch in die Geschichte und er lädt natürlich die Kinder zum Lesen an. Das sind drei Gründe, drei Aspekte, die wir auch mit unserem jungen Museum verfolgen. Lesebegeisterung wecken, Begeisterung für Geschichte wecken und natürlich auch Eigenschaften wie Mut, Entdeckungslust zu wecken und zu fördern.“ Zu entdecken gibt viel. Jonah „Ich sehe ein Wikingerschiff hintendran.“ In dem eigens für die Ausstellung erdachten Kokosnuss-Abenteuer geht es passenderweise um eine Reise in ein historisches Museum. Ideal für […]

  • Türme des Speyerer Doms werden eingerüstet

    Türme des Speyerer Doms werden eingerüstet

    Der Speyerer Dom ist die größte erhaltene romanische Kirche der Welt. Erbaut vor fast 1.000 Jahren hat er schon viel erlebt und das alles ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Sechs Jahre lang soll der Dom nun restauriert werden – deshalb: Genießen Sie noch einmal die Schokoladenseite, denn bald ist der Dom aufwändig in ein Gerüst gehüllt. Doch erst einmal ist heute Morgen der Dom in Nebel gehüllt. Schwierige Bedingungen für die Arbeiter, die die schweren Gerüstteile zentimetergenau einheben müssen. In über 50 Metern Höhe braucht es dafür einen kühlen Kopf und eine sichere Hand. Als sich der Nebel dann verzieht, erkennt man das ganze Ausmaß der Konstruktion. Eine vier Tonnen schwere Brücke haben die Arbeiter bereits zwischen den Türmen gespannt und sind jetzt dabei, den Südturm mit einem Gerüst zu versehen. Notwendig sind die Reparaturen auch, weil die Starkregenereignisse in letzter Zeit zunehmen, erklärt Dombaumeisterin Hedwig Drabik. Hedwig Drabik, Dombaumeisterin „Wasser ist ein ganz großes Thema am Dom. Wir hatten jetzt schon zwei Wasserschäden, vor zwei Jahren einen großen Wasserschaden im Bereich des Zwerggaleriedaches, wo es wirklich auch in den Dom reingelaufen ist. Das ist zum einen an der komplexen Fallrohrführung auszumachen, die einfach an mehreren Stellen abknickt und wir sehr, sehr viele Vögel haben, die den Dom befliegen und dementsprechend auch viel Geäst und Dreck.“ Doch auch Steine an der Fassade müssen bearbeitet, Giebel neu gedeckt und sogar eine tragende Säule ausgetauscht werden. Ein Mammutprojekt für die nächsten Jahre, von dem momentan noch niemand sagen kann, wie viel es insgesamt kosten wird. Alleine die Maßnahme zum Regenschutz inklusive Gerüstbau soll 1,2 Millionen Euro kosten. Neben Kirchenkapital und Spenden beteiligt sich das Land Rheinland-Pfalz an den Erhaltungsmaßnahmen mit 40 Prozent. Andreas Dölz‘ Firma ist auf aufwendige Gerüste spezialisiert und trotzdem ist die Arbeit am Speyrer Dom auch für ihn […]

  • Frankfurter Buchmesse und Künstliche Intelligenz

    Frankfurter Buchmesse und Künstliche Intelligenz

    Die Frankfurt zur Buchmesse hat heute Nachmittag eine positive Zwischenbilanz verkündet: 9 Prozent mehr Fachbesucher und 7,5 Prozent mehr Aussteller als im Vorjahr. Seit wenigen Stunden ist die Buchmesse nicht nur für Fachbesucher geöffnet, sondern auch für alle, die privat durch die riesen Messehallen schlendern wollen. Traditionell werden hier nicht nur Bücher vorgestellt und Lizenzen verkauft, sondern auch wichtige Themen diskutiert. Ein Schwerpunkt ist in diesem Jahr die Künstliche Intelligenz – und ihr Einfluss auf die Literaturwelt. „Wie schreibe ich ein Buch?“ „Schreib einfach drauflos, ohne zu viel über Perfektion nachzudenken.“ So die Antwort von ChatGPT. Die Künstliche Intelligenz, kurz KI, hat der Frankfurterin Deborah Schnabel und ihrem Team geholfen, einen Titel für ihr neues Buch zu finden. Deborah Schnabel, Herausgeberin „Code & Vorurteil“ „Wir haben im Team gebrainstormt und irgendwann haben wir dann mal eigentlich aus Spaß ChatGPT befragt. Und die ersten Ideen, die waren uns fremd und haben nicht so richtig gepasst. Aber dann haben wir auch durch unsere gezielten Prompts in ChatGPT ChatGPT immer weiter in unsere Richtung gebracht.“ Das Buch „Code & Vorurteil“ ist nicht nur mithilfe von KI entstanden, sondern thematisiert genau diese. Es schaut darauf, wie Antisemitismus und Rassismus durch Künstliche Intelligenz verstärkt werden. Deborah Schnabel, Direktorin Bildungsstätte Anne Frank „Für uns ist die KI erst mal ziemlich neutral. Die Daten wiederum sind nicht neutral. Die werden ja ausgewählt und auch auf eine bestimmte Art und Weise zusammengesetzt. Und das machen ja häufig noch Menschen. Und wir als Menschen, wir tragen einfach bestimmte Verhaltensmuster, Denkmuster in uns.“ Durch KI werden diese Denkmuster weitergetragen und normalisiert. Bücher, die von Künstlicher Intelligenz erzählen. Bücher, die mit KI geschrieben werden. Das Thema verändert die Literaturwelt auf allen Ebenen. Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin Börsenverein des Deutschen Buchhandels „Nutzen wir die Künstliche Intelligenz als Assistenz oder sehen wir die Künstliche […]