Kultur

  • Suche nach Nazi-Raubgut in Museen

    Suche nach Nazi-Raubgut in Museen

    Das Thema Raubkunst im Nationalsozialismus ist in vielen Museen auch Jahrzehnte nach Ende des zweiten Weltkrieges allgegenwärtig. Auch in Rheinland-Pfalz werden vermutlich immer noch zahlreiche Objekte ausgestellt, die während der NS-Diktatur jüdischen Bürgern geraubt wurden. Deshalb hat vor zwei Jahren ein Pilotprojekt zur sogenannten Provenienzforschung – also zur Herkunftsforschung von Kunstgegenständen – begonnen. Die Ergebnisse hat der Museumsverband Rheinland-Pfalz jetzt vorgestellt.   Die Wäscherin. Eine etwa 265 Jahre alte Porzellanfigur aus der Porzellanmanufaktur Frankenthal. Ausgestellt im Erkenbertmuseum der Stadt. Bei der Figur könnte es sich um NS-Raubkunst handeln. Denn wann genau das Objekt in den Besitz des Museums gekommen ist, ist ungeklärt. Zugleich wird eine solche Figur auf einer Internetseite gelistet, auf der nach NS-Raubkunst gesucht wird. Für Provenienzforscherin Katja Terlau Grund genug, genauere Untersuchungen einzuleiten.   Katja Terlau (Provenienzforscherin): „Es können zwei völlig unterschiedliche Objekte sein. Und jetzt in einem nächsten Schritt ist einfach zu vergleichen, wie sieht das aus. Denn das Objekt das in der Suchmeldung ist stammt aus einer jüdischen Sammlung und ist einfach ein Verlust, es ist abhandengekommen, NS-verfolgungsbedingt entzogen. Aber ob es das ein und dasselbe Stück ist, das kann ich bisher noch nicht klären, sondern das müssen weitere Untersuchungen ergeben.“  Insgesamt 1.600 Objekte aus den Museen in Frankenthal, Neuwied, Bad-Dürkheim und Mayen hat die Provenienzforscherin untersucht. Bei Hunderten finden sich Lücken in ihrer Historie – 46 gelten nach der ersten Untersuchung als eindeutig belastet. Die Nachforschungen sollen jetzt weiter vorangetrieben werden. Bisher haben nur große Museen Kunstobjekte auf eine mögliche NS-Vergangenheit untersuchen können. Durch das Pilotprojekt des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz haben jetzt auch kleine Museen die Möglichkeit, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Miriam Anders (Museumsverband Rheinland-Pfalz): „Kleine Museen haben oft kein Personal, keine Zeit und auch kein Geld für so umfangreiche Forschungsprojekte. Das ist das Eine. Das Andere ist: Man braucht da spezialisiertes Fachwissen für. Man muss wissen, wo man recherchiert, […]

  • Koch des Jahres gesucht

    Koch des Jahres gesucht

    Bereits seit 14 Jahren sucht eine Jury aus Spitzenköchen jedes Jahr den „Koch des Jahres“ im deutschsprachigen Raum. Für die sieben Plätze im diesjährigen Finale des renommierten Preises haben sich auch Vertreter aus Hessen und Rheinland-Pfalz qualifiziert und wir haben zwei von Ihnen besucht, deren Küchen nicht einmal 20 Kilometer auseinander liegen.   Es wird gehackt, gerührt und flambiert – in Groß-Gerau und in Mainz. Julio Pizarro und Helge Straub-Schilling haben es geschafft. Sie stehen aus über 500 Bewerbern unter den letzten sieben. Eigentlich wollte Julio gar nicht antreten, doch das diesjährige Motto des Wettbewerbs – „Koche dein Leben“ – hat ihn überzeugt, sich zu bewerben. Julio Pizarro, Spitzenkoch „Ich kenne mich schon gut genug: ich wollte nie verlieren. Das ist meine erste Sache: ich wollte nie verlieren. Dann haben wir aber gesagt: das Motto ist unser Motto. Lass es uns machen.“ Und das klappt. Mit seiner Vorspeise gewinnt er einen Sonderpreis im Halbfinale. Ein traditionelles Fischgericht aus seiner Heimat Peru verbindet Julio mit Einflüssen aus allen Ländern, in denen er bislang gekocht hat. Zu guter Letzt das Grüne-Soße-Eis aus seiner Wahlheimat Hessen, in der er mit seiner Familie lebt. Seine Reiselust ist die Quelle seiner Kreativität. Julio Pizarro, Spitzenkoch „Ich wollte die Welt sehen und das war immer meine erste Kondition. Ich wollte Reisen, meine Messer mitnehmen und egal wo kochen. Als Arzt oder Anwalt kannst du das nicht machen. Ich als Koch, wenn ich wollte könnte ich morgen nach Italien gehen und schon stehe ich mitten in der Toskana und koch dort.“ Auch Helge Straub-Schilling hat in seinem Halbfinal-Menü mit Speisen überzeugt, die von seiner Biographie inspiriert wurden. Beim gebürtigen Mainzer geht es aber traditionell etwas lokaler zu. Helge Straub-Schilling, Spitzenkoch „Wo war man? Welche Stationen hat man gemacht? Bei welchen Küchenchefs war man? Das habe ich alles […]

  • Generalprobe für Brüder-Grimm-Festspiele

    Generalprobe für Brüder-Grimm-Festspiele

    Rapunzel wird von einer bösen Zauberin in einen Turm gesperrt. Und in den gelangt man nur über ihr immer länger werdendes Haar. Ein bekanntes Märchen der Gebrüder Grimm. Auf den ‚Hanauer Grimm Festspielen‘ hat morgen eine moderne Inszenierung des alten Märchens Premiere. Am Bühnenbild haben neben den Theater-Profis auch ganz viele Handarbeits-Fans aus der Region mitgearbeitet. „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“ Und dann erklimmt die böse Zauberin mithilfe des über sechs Meter langen Haares den Turm. Es ist ganz klar: Der Rapunzelzopf spielt bei den diesjährigen Brüder Grimm Festspielen eine ganz starke und wichtige  Rolle. Wiebke Quenzel, Leiterin der Maskenabteilung „Der trägt auf jeden Fall einen Prinzen und eine Zauberin, der hat eine tragende Rolle, auf jeden Fall.“ Ein ganz vorsichtiges Probeablassen, vor der eigentlichen Hauptprobe gestern Abend in Hanau. Der Zopf ist reine Handarbeit. Die Festspielemacher hatten einen Aufruf gestartet und häkelbegeisterte Menschen gesucht, die sich aktiv an der Bühnenbildgestaltung beteiligen. Jeroen Coppens, Dramaturg Brüder Grimm Festspiele „Das Projekt entstand erstmal aus der Not heraus. Weil es unmöglich gewesen wäre, in der kurzen Zeit so einen langen, großen, dicken Zopf zu machen. Und dann haben wir gedacht, wie schön es wäre, wenn alle sich bei dem Zopf beteiligen können und sich da kreativ einbringen können. Am Ende waren es dann 50, die tatsächlich den Zopf mitgemacht haben. Und dann haben wir auch noch gefragt, um Häkelblumen zur Dekoration des Zopfes und des Bühnenbilds zu machen.“ Über 1.000 Häkelfans haben mitgemacht. Ihre Blumen sind jetzt Deko im Turmzimmer von Rapunzel. „Hier kannst du all deine selbstgemachten Sachen verstauen.“ Rapunzel ist ein bekanntes Märchen. Aber neu und modern inszeniert. Hannah Schad, spielt Rapunzel „Rapunzel ist eine sehr aufgeweckte junge Frau, die sehr sehnsüchtig danach ist, das Leben außerhalb des Turms zu erkennen, und es macht sich selbstständig und macht sich […]

  • Nachbarn probieren hunderte Biersorten

    Nachbarn probieren hunderte Biersorten

    Und jetzt kommen wir zu einer Geschichte, die zunächst ziemlich banal klingt: Zwei Nachbarn – zwei Bier und jeden Freitag heißt es: Prost! – So spielt es sich ab im hessischen Rodgau-Jügesheim, Woche für Woche. Und wie das so ist: die schönen kleinen Geschichten entstehen eben oft auch am Gartentor. Und genau dort beginnt jetzt auch unser Bericht. Ralf Grimm auf dem Weg zu seiner Mission: Nachbar Peter wie jeden Freitag eine Flasche Bier an den Zaun hängen. Der revanchiert sich jedes Mal noch am gleichen Tag und abends heißt es dann – zusammen anstoßen. Seit fünf Jahren ein festes Ritual, das ursprünglich noch getrennt voneinander ablaufen musste. Aus unschönem Anlass. Ralf Grimm „Wir haben immer mal so ein bisschen geschwätzt und Bier dabei getrunken. Und dann war das auf einmal in Corona-Zeiten, als der Ausbruch kam, da war’s vorbei. Man hat ja Kontaktverbot gehabt. Und dann sind wir irgendwann mal, als wir uns so hin und her geschrieben haben, auf die Idee gekommen: Komm, wir hängen uns mal ein Bier an den Gartenzaun. Und ich hatte hier noch ein paar Fleischerhaken, hab eine Kordel dran gemacht und bin dann nach vorne und hab’s ihm hingehängt. Und da haben wir aus dem Internet so ‚Sie haben Post!‘, so kleine Schildchen per WhatsApp uns gegenseitig zugeschickt, dass man immer wusste, dass das da jetzt hängt. Net dass das irgendeiner abmacht und sich da jetzt jeden Freitag bedient.“ Schnell kommen die beiden Nachbarn auf die Idee: Nie darf sich eine Biermarke wiederholen! Jeden Freitag muss also ein neues Bier her, jedes Mal aus einer anderen Brauerei. Insgesamt kommen Ralf und Peter so auf mittlerweile 500 verschiedene Biermarken. Auch außergewöhnliches war schon dabei. Peter Keller „Biere aus Japan, aus Thailand und dann hatten wir – was ich immer auch noch als persönlichen Favoriten […]

  • Reporter Marcel Gassan berichtet vom Start bei "Rock am Ring"

    Reporter Marcel Gassan berichtet vom Start bei „Rock am Ring“

    Für Rockfans aus der ganzen Welt ist heute ein ganz besonderer Tag. Das beliebte Festival Rock am Ring feiert heute 40. Jubiläum. Zehntausende strömen in die Eifel, um ihre Lieblingsbands zu sehen. Heute um 13:30 hat eine Überraschung Band das Rockfestival eröffnet: Electric Callboy. Bis zum Auftritt wussten die Fans nichts davon. Eva Dieterle, Moderatorin: Und mittendrin ist unser Reporter Marcel Gashahn. Marcel Die Wetterprognosen sahen nicht so berauschend aus. Wie ist es denn bei dir? Marcel Gassan, Reporter bei Rock am Ring: Stürmisch, aber nicht so schlimm wie erwartet, würde ich sagen. Eva, du kannst es ja an meinem Outfit sehen. Regenhose, Regenstiefel habe ich dabei. Die Wetterprognose hat ja ausgesagt, dass es das ganze Wochenende über regnen wird. Aber heute ist es größtenteils trocken geblieben und hat den einen oder anderen vor der großen Schlammschlacht gerettet, die aber hier und da gestern Nacht auf jeden Fall stattfand. Einige haben mir auch erzählt, dass deren Pavillon weggeweht wurde. Aber die Menschen haben hier trotzdem Spaß, haben sie mir erzählt. Wir hören mal kurz rein. Oz: Der Wind. Es bisschen nervig und dieses wechselnde aber sonst ist man vorbereitet. Man weiß auch, worauf man sich einlässt. Ist ja kein Mallorca-Urlaub. André: Das ist für mich mein Jahreshighlight. Das ist für mich wie Urlaub. Das für mich, wie einfach das, was mein Leben ausmacht. Rock am Ring. Nils: Also die Bands mir ein bisschen wumpe. Aber einfach der ganze Campingplatz, alles ist einfach richtig geil. Da ist es einfach … die Leute sind so nett und alles. Gassan: Also du merkst, Eva, die Menschen hier haben Spaß, trotz des teilweise stürmischen Wetters und sie freuen sich, hier dabei sein zu dürfen bei dem Jubiläum 40 Jahre Rock am Ring. Für viele was Historisches. So auch wie für die Chefin von Rock […]

  • Größter Club der Welt wird in Frankfurt aufgebaut

    Größter Club der Welt wird in Frankfurt aufgebaut

    Der „World Club Dome“ in Frankfurt gilt als eines der besten Festivals weltweit: dann gibt es das ganze Wochenende jede Menge elektronische Musik im und um den Deutsche Bank Park. Laute Bässe, 20 Bühnen und 150.000 Besucher an drei Tagen. So soll es ab Freitag wieder aussehen im Frankfurter Stadtwald. Insgesamt 9.000 Quadratmeter Bühnenfläche, darunter auch so klangvolle Namen wie die „Zombie Stage“: Die sieht heute noch so aus. Fast schon fertig aufgebaut, nur der letzte Feinschliff fehlt noch. Im Fußballstadion nebenan steht die größte Bühne. Allein die hat über 2.000 Quadratmeter LED-Fläche. Die Veranstalter klingen schon etwas stolz, wenn sie über ihre Hauptbühne der Superlative sprechen. Philipp Maier, Geschäftsführer World Club Dome „Wir sind über 80 Meter breit, wir sind über 25 Meter hoch, haben hier 2.000 Lampen drinnen hängen. Das Speziellste an der Bühne ist aber der Mond, den wir hier in der Mitte haben. Also ein riesiger Mond, begehbar.“ Tatsächlich ein Hingucker, von dem aus die DJs beste Aussicht über die feiernde Menge haben dürften. Über 50 Kilometer Stromkabel werden verlegt. Die transportieren dieses Wochenende aber nicht nur Technoklänge zu den Feiernden. „Here’s your boy 50, Frankfurt.“ Mit US-Rapper 50 Cent will sich der World Club Dome für ein breiteres Publikum öffnen. Philipp Maier, Geschäftsführer World Club Dome „Wir sind ein elektronisches Festival, erweitern uns Genre-technisch aber schon die letzten Jahre auch in Richtung Hiphop, Urban und haben dieses Jahr einfach noch mehr Pop drin. Es gibt, denke ich, auch andere Veranstaltungen, wo das ganz gut funktioniert. Und wir sind da sehr optimistisch.“ Am Sonntag soll 50 Cent die Hauptbühne im Stadion bespielen, insgesamt legen über 200 DJs auf dem gesamten Gelände auf. Inklusive dem Stadionbad nebenan, dort soll es auch nasse Abkühlung geben zu den satten Bässen.

  • 125 Jahre 1. FC Kaiserslautern

    125 Jahre 1. FC Kaiserslautern

    Stolze 125 Jahre – so alt ist der 1. FC Kaiserslautern. Gestern Abend wurde das Vereinsjubiläum gebührend auf dem Betzenberg gefeiert – gemeinsam mit den Fans, viel Prominenz und lautstarker Musik. „Und halt net wie in de Palz“, das Pfalzlied der „Anonyme  Giddarischde“, von den FCK-Fans inbrünstig mitgesungen. Während Tausende Anhänger in der Halle des Fritz-Walter-Stadions  feiern, gratuliert ein paar Stockwerke höher die Prominenz. Ob Alt-Ministerpräsident Kurt Beck, Europameister Stefan Kuntz oder DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Gemeinsamer Rückblick auf die lange FCK-Historie. Wolfgang Erfurt, Vereinsvorstand 1. FC Kaiserslautern „Der Berg hat gerufen und viele sind gekommen. 125 Jahre Sport, Leidenschaft, Emotionen. Vor allem aber sind es 125 Jahre Gemeinschaft.“ Im Juni 1900 gegründet, bekannt vor allem in den Fünfzigerjahren für seine Meistermannschaft um den legendären Fritz Walter, zugleich das Rückgrat der ‘54er Weltmeister. Zurück ins Stadion kehren an diesem Abend die deutschen Meister von 1991 mit dem früheren Nationalspieler Stefan Kuntz. Die ersten Lauterer Meister seit den erfolgreichen Fünfzigern. Ihr damaliger Trainer „Kalli“ Feldkamp feiert just zum Jubiläum seinen 91. Geburtstag. Grund genug, in Erinnerungen zu schwelgen. Karl-Heinz „Kalli“ Feldkamp, FCK-Meistertrainer 1991 „Ich glaube, es waren Spieler plötzlich Persönlichkeiten wie Bernd Winkler und auch Marco Haber. Es haben Spieler plötzlich ein solches Spiel mitgestaltet, die eigentlich ein bisschen namenlos waren. Und das war unser Erfolg.“ Stefan Kuntz, mit dem FCK Deutscher Meister 1991 „Wir sind damals zum Markus Schupp gefahren, der hatte das größte Grundstück. Haben dort über alles gesprochen. Kalli ist mitgefahren, hat uns dann irgendwann nach einer Stunde alleine gelassen. Irgendwann haben wir angefangen zu tanzen und dann entstand auch so ein Schwur.“ An solche Meisterschaftsschwüre erinnert sich der heutige Zweitligist gerne zurück. Die vorerst letzten deutschen Meister von ’98 sind durch ihren Kulttrainer Otto Rehhagel vertreten. Dem gelang das bis heute einmalige Kunststück, den damaligen Aufsteiger direkt an […]

  • Weltweit größtes japanisches Filmfestival in Frankfurt

    Weltweit größtes japanisches Filmfestival in Frankfurt

    Es ist das weltweit größte japanische Film- und Kulturfestival und einer der jährlichen Besuchermagnete in Hessen: Die Nippon Connection in Frankfurt. Auch diese Woche kommt wieder ein großes Stück Japan an den Main und feiert dieses Mal Jubiläum. Ob japanischer Fantasyfilm, Zeichentrick – sprich Anime, traditionelle Tänze oder waschechte Sumo-Ringer. Rund 20.000 Neugierige strömen jedes Jahr nach Frankfurt, wenn sich der Mousonturm in Little Tokyo verwandelt. Dieses Jahr heißt es schon zum 25. Mal: „Nippon Connection“ Zum Jubiläum wird natürlich angestoßen, ganz standesgemäß mit Sake. Neben japanischem Reiswein gibt es jede Menge typische Leckereien, ihre traditionelle Zubereitung, japanischen Kitsch und ein kleines Training gegen einen Sumo-Ringer. Hier kann jeder etwas entdecken. Johanna Welle, aus Frankfurt: „Ich finde das Festival immer sehr schön, um da auch ein bisschen die ganze Kultur wieder mitzunehmen. Aber auch zum Kennenlernen für andere Leute, die vielleicht noch nicht da waren.“ Simone, aus Frankfurt: „Ich freue mich einfach, etwas Neues für mich entdecken zu können. Deswegen fand ich es letztes Mal auch so schön, weil es einfach etwas völlig anderes ist.“ Peter Conrad, aus Rodgau: „Das japanische Kino – und übrigens auch das koreanische – sind nun mal so ziemlich das Beste, was es im Moment gibt auf der Welt. Jedenfalls mehr als Hollywood.“ Zudem reisen rund 50 Regisseure und Schauspieler an den Main, um das Publikum zu treffen. Von Regisseur Kenichi Ugana etwa läuft bereits der vierte Film bei der Nippon Connection, nun schaut er erstmals persönlich vorbei. Kenichi Ugana, japanischer Regisseur: „Die Nippon Connection ist in Japan sehr bekannt. Meine Freunde haben mir schon erzählt, wieviel Spaß es hier macht. Ich bin überrascht, wie beliebt unsere Filme hier sind.“ Einst von Studenten gegründet, wird das Festival bis heute überwiegend von Ehrenamtlichen organisiert. Lukas Brehm ist schon seit den Anfangstagen auf dem Uni-Campus dabei. Anfangs […]

  • Probenbeginn bei den Nibelungenfestspielen

    Probenbeginn bei den Nibelungenfestspielen

    Mord, Intrigen und Verrat – die berühmte Nibelungensage um Siegfried den Drachentöter geht weiter. Im Schatten des Wormser Kaiserdoms werden im Sommer Stars wie Jasmin Tabatabai bei den bekannten Nibelungen-Festspielen auftreten. Heute war die erste Leseprobe. „Der Tronjer, einäugig, glaubt nicht an den Heiland, glaubt nicht an die Geschichte von dem Sohn Gottes.“ Das erste Mal kommen sie alle zusammen. Schauspieler, Bühnenbildner, Kostümbildner, der Autor und die Regisseurin. Die erste Leseprobe ist auch immer ein Beschnuppern, ein Kennenlernen. Hagen Darsteller Wolfram Koch war bereits gestern schon mal da, ohne die Kollegen. Wolfram Koch, spielt Hagen „Ich konnte es nicht mehr aushalten, da bin ich schon eine Woche vorher angereist. Nein, das nicht. Ich habe tatsächlich das nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Ich dachte, Montag wäre der Tag, wo es losgeht. Aber es war großartig, ich war auf der Probebühne, ich habe die Technik kennengelernt und dann bin ich wieder nach Frankfurt gefahren.“ Jedes Jahr im Juli ist Nibelungenzeit vor dem Wormser Dom. Normalerweise wird immer ein Teil der Sage um den fast unbesiegbaren Helden Siegfried, um Königinnen und Könige und um blutige Schlachten aufgeführt. In diesem Jahr gibt es das ganze Epos. „See aus Asche“ heißt das Stück von Roland Schimmelpfennig. Roland Schimmelpfennig, Autor von „See aus Asche“ „Das geht nicht, dass man mir das in die Hand gibt, dieses tolle Material und dann darf ich nicht alles machen. Ich weiß, es ist schwierig, ich weiß, es ist groß, aber das ist auch das Tolle an dem Mythos. Das ist der große, große Bogen und nun bleibt zu hoffen, dass wir das in Worms zeitlich irgendwie hinkriegen.“ Große Stars wie Jasmin Tabatabai sind in diesem Jahr im Ensemble. Sie spielt gleich zwei Rollen. Die Brunhild und den Drachen. Für die Schauspielerin ist es ein Wiedersehen mit Worms. Nach fast […]

  • Opernplatz-Singen in Frankfurt

    Opernplatz-Singen in Frankfurt

    Heute sind Schulklassen aus ganz Frankfurt und Umgebung zur Alten Oper in die Innenstadt geströmt, um sich dort gemeinsam zu einem einzigen großen Chor zusammenzuschließen. Der Opernplatz in der Frankfurter Innenstadt verwandelt sich durch 1200 singende Grundschüler in den Schauplatz eines riesigen Open-Air-Konzerts. Und so kommt das Event bei den Schülern an. „Super, ja! Richtig gut! Geil!“ Laurenz, 3. Klasse Obermayr International School „Es ist viel aufregender, das mit den ganzen anderen Leuten zu machen. Und ich finde es sehr schön.“ Miran, 4. Klasse Römerstadtschule Frankfurt „Das ist sehr cool. Aber manchmal ist es auch sehr anstrengend, wenn man so eine hohe Stimme singen muss.“ Carina, 4. Klasse Lückebachschule Garbenteich „Also sehr cool. Weil hier ist auch viel los und es macht mich auch sehr glücklich, dass so viele Kinder oder Erwachsene unsere Lieder hören wollen.“ Organisiert wird das alljährliche Event von der Initiative „Primacanta“. Anne Rumpf,  Dozentin Primacanta „Primacanta heißt ‚Zuerst die Stimme‘. Und letztenendes ist der Gedanke, der hinter Primacanta steckt, dass jedes Kind, jeder Mensch hat eine eigene Singstimme und diese Singstimme sollte entdeckt und gefördert werden. Und das geht am besten im Grundschulalter.“ Die Primacanta-Dozenten bilden zunächst die Lehrkräfte der teilnehmenden Schulen fort – zeigen ihnen wie man den Musikunterricht spielerisch gestalten kann. Im Anschluss studieren die Lehrkräfte dann ein festes Repertoire an Musikstücken mit ihren Schülern ein. Friederike Sommer, Musiklehrerin Römerstadtschule Frankfurt „Das gemeinsame Singen stärkt einfach den Zusammenhalt, die Gruppe. Da haben wirklich alle Spaß. Und man kann auch alle abholen.“ Meike Göpfert, Musiklehrerin Obermayr International School „Sehr sehr wichtig. Für die Selbsterfahrung. Für das Selbstbewusstsein. Für die Entwicklung der Stimme. Aber auch für die Sprachentwicklung ist es sehr bedeutend. (…) Also es ist mal was ganz anderes und Musik ist ja auch oft mit Tanz und Bewegung gerade in der Grundschule verbunden.“ Die […]

  • Letztes Grüne Soße Festival in Frankfurt

    Letztes Grüne Soße Festival in Frankfurt

    Die Grüne Soße gehört zu Frankfurt, wie der Römer und der Apfelwein. Kein Wunder also, dass der Kräuter-Köstlichkeit seit 18 Jahren sogar ein eigenes Festival gewidmet wird. Jedes Jahr messen sich hier Gastronomen aus der Region. Die Frage aller Fragen: Wer macht die beste Grüne Soße? Doch so wie es aussieht, findet das Festival in diesem Jahr wohl zum letzten Mal statt. Ob klassisch mit Kartoffeln und Ei, mit Bratwurst oder sogar als Eis – auf dem Frankfurter Grüne Soße Festival dreht sich alles um das beliebte Traditionsgericht. Eine Woche lang lassen sich Besucher verschiedene Varianten der Frankfurter Leibspeise schmecken. Und jeden Abend treten sieben Gastronomen mit ihren Rezepten gegeneinander an. Ganz am Ende des Festivals wird dann aus den 49 Teilnehmern die Gewinner-Soße gekürt. Maja Wolff, Veranstalterin „Es ist einfach magisch. Das gehört zu Frankfurt und in der Grünen Soße steckt so viel Liebe, da steckt so viel Tradition, so viel Kultur. Es ist sehr besonders. Ganz am Anfang hab ich gedacht: Grüne Soße – 49 verschiedene Soßen. Das schmeckt doch alles gleich. Aber jede Soße schmeckt anders.“ Doch das Festival steht vor dem Aus. In diesem Jahr findet es voraussichtlich zum letzten Mal statt. Der Grund: Gestiegene Kosten in allen Bereichen: Logistik, Technik, Personal. Und obwohl die Abendshows jeden Abend ausverkauft sind, decken die Einnahmen nicht die Ausgaben. Sponsoren und die Stadt Frankfurt unterstützen finanziell. Doch auch das reicht aktuell nicht aus. Maja Wolff, Veranstalterin „Das geht nicht noch ein Jahr so. Wir haben uns vier Jahre durch die Pandemie gequält und wir sind ja auch nicht die einzigen in der Kultur, die das so erwischt. Es ist nicht so, dass wir in der Ecke sitzen und schlafen und drauf warten, dass die Stadt uns rettet, sondern es muss einfach einen gemeinsamen Wunsch geben, dieses Festival zu erhalten. […]

  • Rheinland-Pfalz-Tag eröffnet

    Rheinland-Pfalz-Tag eröffnet

    Der 38. Rheinland-Pfalz Tag in Neustadt an der Weinstraße wird heute Abend feierlich eröffnet. Er steht unter dem Motto „Zusammen sind wir Rheinland-Pfalz“. Insgesamt werden rund 225.000 Besucher erwartet.

  • Romantik im Arp Museum

    Romantik im Arp Museum

    Die deutsche Romantik ist im Moment ziemlich angesagt. Caspar David Friedrich gilt als der Maler der Romantik. Eine große Ausstellung mit seinen Werken war gerade im New Yorker Metropolitan Museum zu sehen. Aber auch bei uns gibt es ganz viel Romantik. Genauer: in Remagen. Es sind die Burgen, es ist die Natur und natürlich der Rhein. Typisch romantische Motive. 1770 entdecken Künstler all das Schöne und erfinden die Romantik. Dieser Wachposten auf einem Gemälde von Karl Spitzweg scheint sie zu suchen, die optimale romantische Aussicht. Romantik: das ist eine kunstübergreifende Bewegung. Julia Wallner, Direktorin Arp Museum „Zurück zur Natur, das ist das, was für heute am meisten mit der Romantik auch verbindet. Auch die Sehnsucht nach dem Ganzen, nach dem Intakten, nach der unversehrten Natur. Es ist oft eine idealisierte Natur und es ist oft eine fast märchenhafte Natur. Das Märchen spielt ja ohnehin eine große Rolle. Mit den Gebrüdern Grimm, die immer wieder Vorlagen lieferten für die Malerei.“ Jacob und Wilhelm Grimm. Die großen Hanauer Geschichtensammler haben Anfang des 19. Jahrhunderts über 200 Märchen zusammengetragen. Fantastische Geschichten wie Aschenputtel, die auch die bildenden Künstler inspiriert haben. Romantiker suchen nach dem perfekten Liebesglück und sie träumen von der perfekten Welt. Die es in der Gegenwart aber nicht gibt. Zu viele Veränderungen durch die Industrialisierung. Das Mittelalter, mit seinen Rittern und Burgen. Da hätten die Vertreter der Romantik unglaublich gerne gelebt. Susanne Blöcker, Kuratorin der Ausstellung „Weil das Mittelalter die Idealzeit war. Man stilisierte das Mittelalter, die scheinbar heile Welt. Man lebte ja damals in der Romantik im aufkeimenden Industriezeitalter. In einer Zeit, die den Menschen schon nach dem Empfinden vieler entwurzelte. Und in schwierigen Zeiten flüchtet man sich in eine Traumwelt.“ In schwierigen Zeiten steigt die Sehnsucht nach Utopia. So heißt die Ausstellung im Arp Museum in Remagen. Viele berühmte […]

  • Retro-Technik begeistert Museumsbesucher

    Retro-Technik begeistert Museumsbesucher

    Das hier ist ein Anblick, der aus unserem Straßenbild längst verschwunden ist – eine Telefonzelle. Die letzten Telefonzellen in Deutschland sind – so ganz genau weiß man das gar nicht – irgendwann in den 2010er Jahren abgebaut worden. Richtig viele Telefonhäuschen gab es dafür gestern – am Internationalen Museumstag – im Depot des ‚Frankfurter Museums für Kommunikation‘ zu sehen. Post unterwegs, mit echten Pferdestärken. Eine originale Postkutsche aus dem 19. Jahrhundert, die in Heusenstamm nur einmal im Jahr zu sehen ist. Hoch auf dem gelben Wagen sitzt dann immer Klaus Hufgard. Klaus Hufgard, Postkutschenfahrer „Ich fahre seit über 40 Jahren. Habe ich von meinem Opa gelernt. Der war ganz normaler Landwirt. Und da haben wir auf den Äckern gearbeitet, mit den Pferden, alles mit den Pferden.“ Vor 175 Jahren war die Kutsche zwischen Frankfurt und Berlin zwei Tage unterwegs. Heute geht es einmal rund um das Depot des Museums für Kommunikation in Heusenstamm. Jonathan „Ich fand es ganz toll, weil das halt einmalig ist und mit Pferden und über die normalen Straßen. Das ist halt einmalig.“ Einmalig ist auch der Blick in das Innere des riesigen Depots des Frankfurter Museums. Hier gibt es alle möglichen Postfahrzeuge. Die mit Motoren, Wadenmuskeln oder eben mit echten Pferdestärken angetrieben wurden. Frank Gnegel, Sammlungsleiter Museum für Kommunikation „Die Postkutschen, die pferdegezogenen Fahrzeuge, hörten erst nach dem Ersten Weltkrieg auf. Also relativ lange, bis etwa 1925.“ Diese Geräusche kennt in den 1920er Jahren jeder. Da gibt es in Deutschland die ersten Telefonhäuschen mit Wählscheibe. Öffentliche Fernsprecher existieren 100 Jahre später nur noch im Museumsdepot. Und das in allen Farben und Variationen. Genauso wie die ersten Mobiltelefone. Frank Gnegel, Sammlungsleiter Museum für Kommunikation „Ungefähr 10 Prozent werden ausgestellt. 90 Prozent schlummern wie ein Eisberg im Depot. Die werden regelmäßig ausgetauscht. Das heißt, alle paar Jahre wird […]

  • Senkrechte Fotokunst am Dom zu Speyer

    Senkrechte Fotokunst am Dom zu Speyer

    Bei uns geht es jetzt um Horst Hamann – einen der berühmtesten Fotografen der Gegenwart. Als erster deutscher noch lebender Fotograf erhielt er 1999 eine Einzel-Ausstellung im ‚Museum of the City of New York‘. In dieser Stadt kreierte er 1991 die weltweit ersten vertikalen Fotografien. Im Historischen Museum der Pfalz ist jetzt eine Ausstellung mit seinen vertikalen Aufnahmen des Speyerer Doms zu sehen. Bei ihm ist alles senkrecht und das lange vor Hochkant-Smartphone-Storys oder Reels für Instagram oder TikTok. Horst Hamann, Star der Fotografenszene und Erfinder der Vertikalen Aufnahme. Horst Hamann, Fotograf „Das ist ja ganz einfach. Sie müssen nur die Kamera drehen. Das entstand ja Anfang der 90er in New York. Da war das alles Notwehr, da waren ja die Schluchten so eng und die Häuser so hoch, dass das gar nicht anders geht, das Vertikale. Da musst du erst mal drauf kommen, da brauchst du die richtige Kamera dafür. Ich habe damals mit einer Kamera gedreht, die Jahre im Schrank lag.“ Seine Fotos der New Yorker Hochhausschluchten machen den Mannheimer weltberühmt. Ausstellungen, Preise und fotografische Porträts von London, Paris und anderen Metropolen folgen. Immer vertikal. Jetzt ist es der Speyerer Dom. Weltkulturerbe und für Horst Hamann ein Traumprojekt seit seiner Kindheit. Seine Fotografien hängen im Historischen Museum der Pfalz, nur ein paar Schritte entfernt vom fast 1000-jährigen Gotteshaus. Horst Hamann, Fotograf „Der Dom gehört zu zwei meiner Lieblingsgotteshäuser auf der Welt. Der eine steht in New York, da habe ich meine New York Reise angefangen. Den Speyerer Dom, den kenne ich aus der Kindheit, von Schulausflügen und der hat mich immer fasziniert durch seine Schlichtheit, Ruhe und Einfachheit. Also eine komplette Serie über ein Gebäude, das ist schon eine große Herausforderung.“ Besonders wegen des Lichts. Alle Fotos sind schwarz/weiß und nur bei natürlichem Licht aufgenommen. Keine extra Lampen, […]