Der Mainzer Fotograf Moritz Koch
Moritz Koch ist 24 Jahre alt und schon ein erfolgreicher professioneller Fotograf. Mit seinen ganz speziellen, bis ins Detail inszenierten Fotografien hat er sich einen Namen gemacht. Deutschlandweit. Zuletzt hat der Mainzer erfolgreich in Berlin ausgestellt, jetzt werden seine Arbeiten bis Anfang Mai in Offenbach zu sehen sein.
Ein Foto. Eine 360-GradInszenierung, aufgenommen mit einer ganz speziellen Kamera. Das richtige dreidimensionale Feeling erlebt der Betrachter nur mit einer Virtuell-Reality-Brille. Teure Technik, viel Aufwand, viele Mitarbeiter für ein einziges Foto. Für einen jungen Fotografen eigentlich nicht finanzierbar.
Moritz Koch, Fotograf aus Mainz
„Meine Produktionen finanzieren sich über Fördergelder, über öffentliche Gelder, aber was das Große ausmacht, ist, dass wir mit ganz viel Ehrenamt eben arbeiten. Alle Komparsen, die man sieht, selbst auch die meisten, die hinter den Kulissen mitwirken, die machen das alle, weil sie das Projekt unterstützen wollen. Und das macht das überhaupt erst möglich, solche riesigen, größenwahnsinnigen Produktionen umzusetzen.“
So wie diese Produktion im vergangenen Jahr auf dem Mainzer Hauptfriedhof. Hebebühnen, Filmscheinwerfer, 200 Komparsen, die von professionellen Maskenbildner geschminkt werden. Stundenlanges Warten in der Kälte. Alles für den einen Moment, für ein einziges inszeniertes Fotokunstwerk.
Moritz Koch, Fotograf aus Mainz
„Also für dieses Foto haben wir … ich glaube, an diesem Foto haben wir oder ich habe, fast zwei Jahre gearbeitet. Von der Konzeption bis über die Vorproduktion, die eigentliche Produktion und auch die Nachbearbeitung hat das Ganze fast zwei Jahre gedauert.“
Alle Fotografien von Moritz Koch sind großformatig, bis ins kleinste Detail inszeniert. „Nightmare in Paradise“, also „Alptraum im Paradies“, heißt seine Ausstellung in der Offenbacher Galerie Sight.
Moritz Koch, Fotograf aus Mainz
„Es sind eben diese riesigen Wimmelbilder eigentlich, in denen man so viele Details entdecken kann, in denen man eben nicht nur eine Geschichte sieht, sondern eben ganz viele Geschichten in einem Bild praktisch erzählt bekommt. Am Parkplatz war eben, ‚Greet‘ heißt das Werk, eben die Kaufsucht eigentlich zu thematisieren, das ist so das große Titelthema dieses Werks.“
Professionelle Fotografen gibt es viele. Eine Galerie zu finden, ist nicht einfach. Moritz Koch hat sich einfach mal schriftlich beworben.
Sabine Krempel, Galeristin
„Und diese Bewerbung war einfach besonders. Und sie erfüllte schon im Anschreiben sehr viele Aspekte, die für mich wichtig sind. Kompetenz, Zielstrebigkeit, Qualität, was ich so aufgrund dessen, was er mir schrieb, spürte und wahrnehmen konnte, und dann haben wir uns getroffen und das wurde eben alles bestätigt.“
Moritz Koch wollte schon immer Fotograf werden. Vielleicht weil seine Eltern sich in einem Fotokurs kennen und lieben gelernt haben, glaubt der Mainzer. Schnappschüsse, nicht inszenierte Fotos, sind nicht sein Ding.
Moritz Koch, Fotograf aus Mainz
„Das eben entgegen der heutigen Nutzung von Fotografie – also heute nutzt man ja Fotografie sehr als spontanes Schnapsschussmedium. Ich halte da eben dagegen und bediene mich an verschiedenen künstlerischen Elementen. Also am Theater, am Film, an klassischer Malerei und nutze es aber eben alles für die Fotografie, für die inszenierte Fotografie.“