Gesellschaft

  • Kirchengemeinden werden zusammengelegt

    Kirchengemeinden werden zusammengelegt

    Die Katholische Kirche kämpft nach wie vor gegen sinkende Mitgliederzahlen. Das Bistum in Mainz hat deshalb den sogenannten „Pastoralen Weg“ ausgerufen – das bedeutet: die Kirchengemeinden sollen sich neu organisieren und zusammenschließen, um so Geld zu sparen. Anfang des Jahres haben die Gläubigen in der Verbandsgemeinde Rhein-Selz ihre Neugründung gefeiert: Wir haben uns angeschaut, was da alles dahintersteckt. Hier in Oppenheim ist der Gottesdienst an diesem Sonntag gut besucht. Die Bartholomäuskirche ist Teil der neuen Pfarrei „Auferstehung Christi“. Und die Oppenheimer hatten Glück, denn ihre Kirche ist eine von vier, in denen nach wie vor an jedem Wochenende ein Gottesdienst gefeiert wird. Thomas Catta, Leitender Pfarrer „Auferstehung Christi“ „Wir haben vier Festzeiten mit Gottesdiensten an vier festen Orten. Und vier Gottesdienste am Wochenende, die rotieren. Und das bedeutet, dass dann auch nicht immer und in jedem Kirchort ein Gottesdienst sein kann.“ Aus 14 Gemeinden wurde Anfang des Jahres eine große Pfarrei. Und das hat vor allem eines zum Ziel: Ressourcen sparen. Denn auch hier wird die Gemeinde älter und Kirchenaustritte nehmen zu. Thomas Catta, Leitender Pfarrer „Auferstehung Christi“ „Wir haben weniger Mitglieder und dadurch auch weniger Kirchensteuereinnahmen. Außerdem haben wir deutlich weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hauptamtlich in der Kirche arbeiten. Nicht nur Priester werden weniger.“ Über drei Jahre und mit viel Fingerspitzengefühl hat das Team aus Pfarrer, Diakon und kirchlicher Verwaltung an einem neuen Konzept gearbeitet. Welche Gebäude können wir erhalten? Wie setzen wir künftig unser Personal ein? Wichtig war ihnen dabei, die Gottesdienstbesucher miteinzubeziehen. Jutta Reich sieht die Veränderungen positiv. Jutta Reich, Verwaltungsleiterin „Auferstehung Christi“ „Ein Schritt, der nach vorne schaut. Man kann neue Wege gehen. Man kann Neues versuchen, Neues ausprobieren, was Lust hat, was die Gläubigen wieder näher bringt an uns und denen die Kirche oder auch das Gefühl der Gemeinschaft weiter bringt.“ Ein Schritt, der […]

  • Hilfe bei der Wohnungssuche für Flüchtlinge

    Hilfe bei der Wohnungssuche für Flüchtlinge

    Der Wohnungsmarkt ist in vielen Gegenden hart umkämpft. Jeder der zuletzt mal eine Wohnung gesucht hat, weiß wie schwer es ist, sich gegen die zahlreichen Mitbewerber durchzusetzen. Vor allem Menschen die nach Deutschland geflüchtet sind haben schlechte Karten und finden oft jahrelang keine passende Wohnung. Im Kreis Offenbach ist es besonders schwierig. Hier hilft die Caritas Geflüchteten dabei, ein eigenes Dach über dem Kopf zu finden.   Sepideh Amirasgari auf Hausbesuch. Sayed und seine Eltern leben seit fast einem Jahr in ihrer eigenen Wohnung in Seligenstadt. Vorher haben sie nach ihrer Flucht aus Afghanistan zwei Jahre lang in einer Sammelunterkunft gelebt. Sayed Yousuf Qiamuddin, 20 Jahre alt: „Wir waren drei in einem kleinen Zimmer. Und dann waren da noch mehrere Leute. Unsere Nachbarn da, die waren immer laut. Also wir hatten keine Ruhe da. Zwei Jahre war sehr schwer, ja.“ Eine Wohnung gefunden hat Familie Qiamuddin vor allem dank der Wohnraumberatung der Caritas. Sepideh Amirasgari ist vor fünf Jahren selbst aus dem Iran geflüchtet und weiß, wie wichtig eine eigene Wohnung für die Integration ist. Sie weiß aber auch, dass fehlende Sprachkenntnise, kulturelle Unterschiede, aber auch Vorurteile auf Seiten der Vermieter einer Vermittlung oft im Weg stehen. Genau hier hilft die Caritas. Sepideh Amirasgari, Wohnraumberatung Caritas Offenbach: „Sie verstehen, dass sie nicht alleine sind. Die Klienten sind nicht alleine wenn etwas ist. Sie können zu uns kommen. Wir bieten auch eine sechsmonatige Nachberatung, wenn sie dann neu Zuhause sind. Und wenn sie dann irgendwelche Probleme mit dem Vermieter oder den Mietern haben, dann können sie sich gerne bei uns melden.“ Während der Wohnungssuche bekommen die Geflüchteten hier Schulungen zur richtigen Internetrecherche, aber auch das Schreiben einer effektiven Bewerbung oder die richtige Mülltrennung werden thematisiert. Dabei ist es zwar auch wichtig, dass die Menschen am Ende eine Wohnung finden. Viel wichtiger […]

  • Landesweiter Warntag

    Landesweiter Warntag

    Heulende Sirenen – schrillende Handys. Sie haben es heute wahrscheinlich auch lautstark mitbekommen. In Rheinland-Pfalz und in Hessen war landesweiter Warntag. Der erste überhaupt. Ziel war es, die Bürger für Warnungen zu sensibilisieren und die landesweiten Warnsysteme zu testen. Wir haben nachgesehen und -gehört, ob das auch überall funktioniert hat. 10:00 Uhr in Rheinland-Pfalz. Für ein paar Minuten schrillen alle möglichen Warnsignale durch das Land.  Ob auf dem Dach oder wie hier in der Mainzer Fußgängerzone. Die Bürger sollen für den Ernstfall vorbereitet werden. Auch die Koblenzer erreichen die Warnsignale. Christian Bien „Ich habe erst die Sirene gehört von draußen. Und dann dachte ich mir schon, könnte Probealarm sein. Hab dann kurz gewartet und dann kam fünf Sekunden später die Nachricht aufs Handy.“ Ayse Özuylase „Ich wusste ja, dass dieser Warntag heute ist. Das lief ja ganz stark in den sozialen Medien und den Nachrichten, dass es kommen wird. Deshalb war ich vorbereitet und wusste auch, dass es nur eine Übung ist. Aber ich finde es gut, dass wenn in Zukunft mal wirklich etwas passieren sollte, dass wir vorher gewarnt werden.“ Uwe Kolbig „Ich finde es gut, wie gesagt, auf Grund dessen, dass wir oben aus der Eifel kommen, von der Ahr, und das ja miterlebt haben, was da gewesen ist, ist das eine gute Aktion auf jeden Fall. Hätte damals schon natürlich einige Menschenleben vielleicht gerettet.“ Denn damals ist das Signal nicht zu allen Menschen durchgedrungen. Der Unterschied zum bundesweiten Warntag ist, dass heute das neue Lagezentrum im Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz in Koblenz den Probealarm auslöst. Die neuen Abläufe funktionieren ohne Probleme. Allerdings sind noch nicht im ganzen Land Sirenen installiert und auf sehr alten Handys kommen die Warnungen nicht an. Für den rheinland-pfälzischen Innenstaatssekretär Daniel Stich ist deshalb auch die Sensibilität der Bürger für Warnungen wichtig. […]

  • Kita-Streik in Rheinland-Pfalz

    Kita-Streik in Rheinland-Pfalz

    Die Streiks haben heute viele Menschen in unserer Region beschäftigt. In Rheinland-Pfalz sind zum Beispiel viele Kitas heute geschlossen geblieben – und die Eltern mussten sehen, wie sie ihre Kinder anderweitig unterbringen können. Denn im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes hatte dieses Mal die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, kurz GEW, zu Warnstreiks aufgerufen. Wir waren in Kirchheimbolanden dabei. Die Türen sind zu und auch die Schaukeln bleiben heute leer. In der Kita „Villa Kunterbunt“ in Kirchheimbolanden wird heute gestreikt. Erzieherinnen aus dem ganzen Land machen ihrem Ärger bei einem Demonstrationszug durch die Innenstadt Luft. Jurij Keller, Sozialpädagoge aus Ludwigshafen „Endgeld ist ein Punkt, wie man sagen kann: Leute ihr seid wichtig. Die Erzieher sind wichtig, die Erzieherinnen sind wichtig, die Sozialpädagogen sind wichtig.“ Bettina Eicherts, Erzieherin aus Wörrstadt „Das Erzieher-Kind-Verhältnis muss verbessert werden. Es kann nicht sein, dass Erzieher mit so vielen Kindern arbeiten müssen in einem Bildungsbereich. Das ist einfach nicht möglich in der Altersstufe.“ Jenny Wamser, Kita-Leiterin aus Kirchheimbolanden „Wir brauchen mehr freie Tage. Die Arbeit ist so anstrengend, die Kollegen müssen sich regenerieren. Wir brauchen aus dem Grund einfach mehr Ausgleichszeiten auch weil die Anstrengungen im Beruf, die Herausforderungen werden immer größer.“ Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – kurz GEW – hat heute Kita-Beschäftigte im ganzen Land zum Streik aufgerufen. Die ersten zwei Verhandlungsrunden mit den Arbeitsgebern waren ergebnislos geblieben. Kathrin Gröning, Vorsitzende GEW Rheinland-Pfalz: „Wir fordern acht Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 350 Euro und zusätzlich geht es in dieser Tarifrunde auch um Entlastung. Das heißt: drei zusätzliche freie Tage und ein ‚Meine-Zeit-Konto‘ für die Beschäftigten.“ Forderungen, die den Arbeitgebern bislang viel zu weit gehen. Markus Sprenger, vom Kommunalen Arbeitgeberverband Rheinland-Pfalz nennt die Forderungen „unrealistisch“. Sie seien genauso hoch, wie die Rekorderhöhung, die der öffentliche Dienst erst 2023 erhalten habe. Markus […]

  • Arztpraxis auf Rädern

    Arztpraxis auf Rädern

    Grippewelle, Erkältungszeit. Viel zu tun für Hausärzte – wenn es denn noch welche im Ort gibt. Aktuell fehlen in Rheinland-Pfalz ganze 270 Hausärzte, in Hessen 250. Viele Praxen müssen dichtmachen, wenn der Arzt in Rente geht und keinen Nachfolger findet. So wie in Odernheim bei Bad Kreuznach. Doch dort gibt es jetzt eine Praxis auf Rädern. Morgens halb zehn in Odernheim. Zwei Patienten warten vor der mobilen Arztpraxis. Christian braucht ein neues Rezept, Frank hat die Erkältungswelle erwischt. Petra Viertel-Muñoz ist Allgemeinmedizinerin. Sie kümmert sich um Frank. Die Medizinische Fachangestellte Bianca Mees stellt Christian ein Rezept aus. Alles geht schnell, ohne viel Wartezeit. Christian, Patient der Mobilen Arztpraxis „Gut. Besser als kein Arzt hier.“ Petra Viertel-Muñoz unterhält sich mit Frank, fragt ihn nach seinen Symptomen. Viel Platz gibt es nicht in der mobilen Praxis. Trotzdem ist der Transporter gut ausgerüstet. Dr. Petra Viertel-Muñoz, Allgemeinmedizinerin „Es ist eine ganz normale Praxis. Wir haben alles, von Blutentnahme, Blutdruckmessgerät, EKG zum EKG-Schreiben, ein Defi, eigentlich eine ganz normale Arztpraxis.“ Den Defibrillator braucht Frank zum Glück nicht. Er hat einen grippalen Infekt. In Rheinland-Pfalz gibt es zwei Arztmobile der Kassenärztlichen Vereinigung. Sie werden für ein paar Wochen oder Monate dort eingesetzt, wo die Versorgung der Patienten sonst nicht gewährleistet wäre. Dr. Rainer Saurwein, Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz „Wir haben in Rheinland-Pfalz zurzeit gerade 270 offene Hausarztsitze. Das heißt Arztpraxen, die keinen Nachfolger gefunden haben. Das bedeutet natürlich für die verbleibenden Arztpraxen, dass sie mehr Patienten zu versorgen haben, teilweise an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit arbeiten.“ Die Terminvergabe für die mobile Praxis läuft über die Kassenärztliche Vereinigung. Frank, Patient der Mobilen Arztpraxis „Den habe ich telefonisch gemacht. Es war alles sehr schnell und sehr angenehm. Eine nette Person war am Telefon gewesen, die mir gleich den nächstmöglichen Termin gegeben hatte.“ Auch online werden Termine vergeben. Im […]

  • Funken mit der ganzen Welt

    Funken mit der ganzen Welt

    Kommunikation über große Distanzen – im Smartphone-Zeitalter zählt das mittlerweile zu den normalsten Dingen der Welt. Doch wenn im Zuge einer Katastrophe das Internet und das Telefonnetz mal ausfallen sollten, was dann? Dann sind Funkgeräte noch immer eine zuverlässige Möglichkeit, zu kommunizieren. Für die Funk-Amateure des ‚Deutschen-Amateur-Radio Clubs Mainz‘ ist das Funken deshalb mehr als nur ein Hobby. Horst Schauermann „This is Delta Hotel 4 Papa Alpha Alpha Portable, near Frankfurt Central Germany calling CQ DX.“ Von hier aus kann Horst Schauermann mit der ganzen Welt sprechen. Er ist seit 70 Jahren begeisterter Funkamateur und Gründungsmitglied des Mainzer Amateur-Radio-Clubs. Über die Jahre hat er sich jede Menge Wissen angeeignet. Denn das Funken ist eine Wissenschaft für sich. Ein wichtiger Faktor: die Sonne. Horst Schauermann, Funkamateur „Je nach Tageszeit verändert sich die Höhe der Schicht, die sich elektronisch gesehen bildet, durch die Sonnenaktivität. Die senkt sich ab oder erhebt sich und damit wird auch die Reflektionsmöglichkeit der Funkwelle – das erstreckt sich rund um die Erdoberfläche – wird dann immer wieder eingeschränkt oder verbessert.“ Heißt: Zu bestimmten Uhrzeiten kann man weit entfernte Orte einfacher erreichen. Wo ein Signal ungefähr herkommt, kann Horst Schauermann anhand von Parametern auf den Geräten feststellen. Sein Funkwissen gibt der 87-Jährige gerne an die Jugend weiter. Leandro hat das Funken durch eine AG an seiner Schule entdeckt. Auch wenn er selbst noch kein Englisch spricht, ist er fasziniert. Leandro Granvillano, 11 Jahre alt „ Das man mit der ganzen Welt reden kann und man duzt sich auch direkt, alle sind nett zu einem und egal wer und woher und an was er glaubt, man ist einfach immer freundlich und das macht einfach Spaß.“ Mit den Jahren haben die Funkamateure mit Gleichgesinnten auf der ganzen Welt gesprochen. Selten ist es sogar möglich, sich mit Astronauten auf der Internationalen […]

  • Streiks in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen

    Streiks in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen

    In vielen Kliniken sind geplante Operationen abgesagt worden, denn an knapp 40 Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz und Hessen wird gestreikt. „Heute ist kein Arbeitstag heute ist STREIKTAG! Heute ist kein Arbeitstag heute ist STREIKTAG!“ Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern heute Morgen in Wiesbaden. 20.000 Beschäftigte haben in ganz Hessen heute die Arbeit niedergelegt, um für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Vladislav Golyschkin, Krankenpfleger aus der Helios-Klinik Wiesbaden „Es ist in vielen Einrichtungen so, dass die Kolleginnen nicht nur am Limit sondern wirklich über dem Limit hinaus sind. Die sind ausgebrannt, die können nicht mehr an vielen Stellen und das muss sich verändern.“ Nach zwei Verhandlungsrunden ist bislang noch keine Einigung in Sicht. Die Gewerkschaften wollen mit ihrem Streik den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Franziska Liebich, ver.di „Wir fordern unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro. Wir fordern höhere Zulagen, eine Verbesserung der Zulagen für belastende Tätigkeiten. Wir fordern unter anderem ein ‚Meine-Zeit-Konto‘ und wir fordern drei freie Tage zusätzlich und natürlich nicht zuletzt: wir fordern 200 Euro mehr für Auszubildende, Dual-Studierende und Praktikantinnen.“ Der kommunale Arbeitgeberverband Hessen KAV zeigt heute zwar Verständnis für die Sorgen der Beschäftigten. Die Forderungen gingen allerdings deutlich zu weit. Burkhard Albers, Hauptgeschäftsführer KAV „Das sind 8,5 Prozent plus Mindestbetrag. Das heißt, die Forderung summiert sich auf über neuneinhalb Prozent auf. Das bei einer Inflationsrate von etwas über zwei Prozent. Die Forderung ist völlig aus der Zeit gefallen. Auf Sie und mich, auf den deutschen Steuerzahler würde damit ein zweistelliger Milliardenbetrag an Mehrkosten zukommen.“ Morgen gehen die Warnstreiks im öffentlichen Dienst weiter. Dann soll auch an Kitas und in Sozialeinrichtungen die Arbeit niedergelegt werden.

  • Fastnachtsumzug in Klaa Paris

    Fastnachtsumzug in Klaa Paris

    Nur noch heute, dann ist die 5. Jahreszeit vorbei und die Fastenzeit beginnt. Vorher nehmen wir Sie aber nochmal mit auf den ältesten Fastnachtszug Hessens: In den Frankfurter Stadtteil Heddernheim, der jeden Veilchendienstag zu „Klaa Paris“ wird. Dessen Veranstalter stehen dieses Jahr vor besonders großen Herausforderungen. Mit exakt 111 Wagen zieht sich der fröhliche Lindwurm, der Fastnachtszug, heute durch „Klaa Paris“. Rund 100.000 Menschen sind gekommen. Es wird ausgelassen gefeiert, gejubelt und wie üblich der ein oder andere Politiker auf die Schippe genommen. „Wir haben einen super Tag heute, ein Brauchtumstag in Hessen, ein Riesenspaß und die Stimmung ist hier echt hervorragend.“ „Alle feiern zusammen, egal was du für eine Nationalität bist, alle feiern zusammen, alle haben Spaß zusammen.“ „Es sind einfach Traditionsvereine hier, man trifft seine Leute, die man sonst auch sieht, es ist einfach Stimmung.“ „Klaa Paris ist ganz einfach auch ein Punkt wo man hin muss, weil das der älteste Faschingszug, Fassenacht Entschuldigung, in Hessen ist.“ Dabei dürften die schrecklichen Ereignisse gestern in Mannheim sicher nicht spurlos an der Feiermeute vorbei gegangen sein. Ein Mann war mit seinem Kleinwagen in eine Menschenmenge gefahren – zwei Menschen starben, elf wurden verletzt. Doch von solchen Nachrichten wollen sich die Narren hier nicht die Stimmung vermiesen lassen. „Die Angst schwingt mit, aber man kann sich ja zuhause nicht einschließen und man will den Kindern das ja auch nicht vermitteln.“ „Es ist mehr präsent im Kopf, ja, aber es sind ja die Pfeiler da, von daher alles gut.“ „Ich muss sagen, dass die Polizei recht gut alles abgesichert hat.“ „Passieren kann überall was. Und ich glaube an Fasching steht der Spaß und der Zusammenhalt im Vordergrund.“ Ganz nach dem diesjährigen Motto „In Klaa Paris zur Fassenacht, hat Freud’ und Fröhlichkeit die Macht“. Die Sicherheitsanforderungen sind dieses Jahr so hoch wie nie […]

  • Wie kann die Offenbacher Innenstadt belebt werden?

    Wie kann die Offenbacher Innenstadt belebt werden?

    Anmod: Auch in unserer Region haben die Städte zunehmend ein Problem: Leerstehende Läden, Teile der Innenstädte drohen zu veröden. In Offenbach soll ein Projekt diesem Missstand entgegenwirken: Die Stadt mietet leerstehende Flächen an, die Start-Ups nun erstmal kostenfrei testen können. Tanja Ronaghi, gebürtige Offenbacherin und Modedesignerin. Sie ist die erste Mieterin im sogenannten „Testraum“ in der Offenbacher Fußgängerzone. Dort bietet sie ihre selbstgestaltete Kleidung an, dazu Schmuck und Taschen von befreundeten Kollegen. Miete zahlt sie für die 46 Quadratmeter nicht. Die 35-Jährige will nicht nur testen, wie ihre Mode bei Kunden ankommt, sondern auch mithelfen, die Offenbacher Innenstadt wiederzubeleben. Tanja Ronaghi, Modedesignerin „Ich weiß noch, wie die Stadt vor 15 Jahren ausgesehen hat. Da ist man durch die Stadt gelaufen, es war ein belebtes Stadtleben. Da gab es kleine Boutiquen, also alles Mögliche. Und wenn ich jetzt durch die Stadt laufe, dann finde ich es manchmal echt traurig.“ Für zwei Monate ist es nun das Geschäft von Tanja Ronaghi, dann kommt für drei Monate ein Schallplattenhändler in den Testraum. Für die Monate August und September können sich noch Start-Ups bei der Stadt Offenbach bewerben, am besten solche mit einer frischen Idee. Isabel Glavašević, Projektleitung Testraum-Allee „Natürlich dass es ein spannendes Angebot ist, das es so in Offenbach noch nicht gibt. Das ist uns ganz wichtig, eine Ergänzung zu dem bestehenden Einzelhandel zu geben. Und dann treffen wir uns ganz einfach mit den Leuten. Gucken, ob es passt, ob das auch den Vorstellungen der Leute entspricht.“ Seit vor zweieinhalb Jahren Galeria-Kaufhof in der Nähe schließen musste, stehen in der Offenbacher Innenstadt immer mehr Geschäfte leer. Wie groß der Leerstand ist, kann die Stadt nicht genau beziffern, denn die meisten Flächen sind in Privatbesitz. Nun will Offenbach weitere Testläden anbieten, auch im ehemaligen Galeria-Kaufhof-Gebäude. 400.000 Euro steckt die Stadt aus Haushaltsmitteln in das Projekt […]

  • Kampf gegen den Müll an Bundesliga-Spieltagen

    Kampf gegen den Müll an Bundesliga-Spieltagen

    Ja, sportlich läuft es für Mainz 05 aktuell wirklich gut. Während der Fußball Bundesligist vergangene Saison um diese Zeit noch gegen den Abstieg gekämpft hat, steht er aktuell auf Tabellenplatz vier. Ein Problem aber, das der Verein schon wirklich lange mit sich herumträgt, ist das hohe Müllaufkommen rund ums Stadion an Heimspieltagen. Wir haben uns beim letzten Heimspiel mal umgeschaut, wie denn aktuell Stand der Dinge ist.   Zu Fuß oder mit dem Fahrrad: Alle zwei Wochen strömen hier tausende Fans über die vielen Feldwege rund um die Mewa Arena zum Heimspiel. Mit dabei haben sie jede Menge Vorfreude auf das anstehende Fußballspiel. Aber auch: Manfred Lippold (CDU), Ortsvorsteher Mainz-Bretzenheim: „Müll. Müll und Kippen und viele Flaschen und Dosen. Und all das, was eigentlich nichts in den Feldern zu suchen hat. Das ist ein Problem seitdem das Stadion gebaut worden ist 2011, wir haben jetzt 2025.“ Ein Problem, das auch den Fans selbst bekannt ist. Marlon Schmidt: „Ich suche mir irgendwo einen Mülleimer, weil hier auf dem Weg sehe ich ja keinen.“ Sören Teichmann: „Man kann es ja mitnehmen zum Stadion und kann es letzten Endes da abgeben. So machen wir das auch. Aber klar, manche denken eben nicht so weit und dann ist es für die Landwirte schon doof, wenn es dann eben aufs Feld geweht wird.“ Ralf: „Und es ist nicht nur so, dass die Flaschen auf den Feldern liegen teilweise, sondern die Leute latschen, in Anführungszeichen latschen, über die Felder. Und das ist nicht gerade richtig.“ Der 1. FSV Mainz 05 erklärt: Man sei darauf angewiesen, dass die Fans ihren Müll nicht einfach wegwerfen. Denn so stoße man schnell an die Grenzen der bestehenden Maßnahmen. Stephan Bandholz, Arenamanager Mainz 05: „Zum einen haben wir natürlich primär unser Veranstaltungsgelände, das in der jetzigen Lage gut ausgestattet ist mit […]

  • Todesfahrt in Mannheim überschattet Rosenmontag in Mainz

    Todesfahrt in Mannheim überschattet Rosenmontag in Mainz

    Es ist schon wieder passiert. In Mannheim ist ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Der Wagen soll vom Wasserturm in der Mannheimer Innenstadt durch die Fußgängerzone gefahren sein. Offenbar sind zwei Menschen getötet worden, mindestens 25 schwer verletzt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Vieles deutet auf einen erneuten Auto-Anschlag hin. Ähnlich also wie in München vor zweieinhalb Wochen und in Magdeburg vor Weihnachten. Der Fahrer wurde festgenommen. Bei ihm soll es sich laut Behörden um einen 40 Jahre alten deutschen Staatsbürger mit Wohnsitz in Rheinland-Pfalz handeln. Hat sich diese Nachricht auch heute in Mainz auf dem Rosenmontagszug wie ein Lauffeuer verbreitet? Bevor wir Bilder von dem Zug zeigen, sprechen wir über die traurige Nachricht des Tages. Wir schalten jetzt zu Franziska Oeler, in der Mainzer Innenstadt. Franziska, wie gehen die Menschen in Mainz mit der aktuellen Nachricht um? Franziska Oeler, Reporterin in Mainz: Ich glaube, man kann es um mich herum vernehmen, die Leute sind immer noch sehr gut gelaunt. Ich muss aber auch sagen, die meisten haben gar nichts davon mitbekommen. Hier flißet viel Alkohol, hier wird gefeiert unddas Handynetz ist auch nicht gerade das beste. ich glaube, die Nachricht ist bei vielen noch gar nicht angekommen und bei denen, die es vielleicht mitbekommen haben, da muss man sagen, es gab ja so etwas schon in der vergangenheit, in Magdeburg, in München und da hat man sich natürlich bevor man zu so einer großen Veranstaltung kommt, gedanken gemacht. Wollen wir das Risiko eingehen und die Leute hier sagen definitiv ja, wir lassen uns den Spaß nicht verderben, wir feiern hier trotzdem. Wir schauen jetzt nochmal gemeinsam zurück auf den Mittag – den Höhepunkt der Straßenfastnacht – den Rosenmontagszug durch Mainz.  Dieser Motivwagen ist noch ganz schnell nach der Bundestagswahl entstanden. Friedrich Merz, der wohl kommende Kanzler der CDU, der […]

  • Inklusiver Biohof in Steinau

    Inklusiver Biohof in Steinau

    Inklusion sollte mittlerweile ja eigentlich schon zu unserem Alltag gehören. Aber: Immernoch bleibt vielen Menschen mit Beeinträchtigung der Einstieg in den Arbeitsmarkt verwehrt. Um Betroffenen neue Chancen aufzuzeigen und ihnen zu mehr Selbständigkeit zu verhelfen, betreibt das Behinderten-Werk Main-Kinzig, kurz BWMK, mehr als 50 Einrichtungen zur Betreuung und Förderung für Menschen mit Behinderung. Eine davon haben wir besucht: Den Biohof im hessischen Steinau an der Straße.       Martina Kandziora arbeitet seit 12 Jahren auf dem Hofgut Marjoß, kümmert sich hier um die Pferde und Esel. In ihrer Arbeit mit den Tieren geht sie vollkommen auf. Martina Kandziora: „Für mich eigentlich mehr oder weniger der perfekte Arbeitsplatz. Weil ich wollte nie was anderes als mit Pferden arbeiten und das ist ja jetzt auch genau das, was ich hier machen kann und darf. (…) Letztendlich sehe ich mich auch in 20, 30, 40 Jahren noch hier, weil das wirklich mein Traumberuf ist, den ich hoffentlich noch sehr sehr lange so machen kann und hoffentlich auch immer machen kann.“ Ihr Weg bis hierhin war allerdings steinig. Verhältnismäßig spät, erst vor 5 Jahren, wird bei ihr eine Form von Autismus diagnostiziert, aber schon immer hat sie große Probleme sich räumlich zu orientieren und sich Dinge zu merken. Und diese Beeinträchtigungen machen ihr bereits früh das Leben schwer. Martina Kandziora: „Das hat ja eigentlich in der Schule schon angefangen, dass ich halt immer den anderen mehr oder weniger so hinterhergehinkt bin. Auch so mit Lernschwächen und auch in der Schule mit Mathe. So alles was mit Orientierung halt zusammenhing, war für mich einfach schwierig. So Erdkunde. Die waren alle schon fünf Seiten weiter im Atlas und hatten alle schon das Land gefunden und ich wusste nicht mal welche Seite im Atlas ich überhaupt nehmen soll.“ Auf dem Hofgut Marjoß bekommt sie die notwendige […]

  • Prozess: Eltern sollen die eigene Tochter getötet haben

    Prozess: Eltern sollen die eigene Tochter getötet haben

    Es ist eine Tat, die fassungslos macht: Vergangenen Juni wird am Rheinufer in Worms die Leiche eines 15 Jahre alten Mädchens gefunden. Schnell stehen ein 39 Jahre alter Mann und seine 34 Jahre alte Ehefrau unter dringendem Tatverdacht. Es sind die Eltern des Mädchens. Beide sind afghanische Staatsbürger christlichen Glaubens. Weil der Lebenswandel der Tochter den Eltern missfallen hat, sollen sie die 15 jährige getötet haben. Seit heute stehen Vater und Mutter wegen Mordes vor Gericht.  Hier am Rheinufer bei Worms-Rheindürkheim wird die 15-jährige Roghaya aufgefunden. Ihre Leiche kann nur mithilfe der Feuerwehr geborgen werden. Die Mutter hatte die Polizei verständigt und berichtet, dass ihre Tochter am Rheinufer umgebracht worden sein könnte. Als mutmaßlichen Täter benannte sie ihren Mann. Gemeinschaftlicher Mord aus Heimtücke lautet seit heute die Anklage vor dem Mainzer Landgericht gegen Hassan und Maryam M. Nachdem sie ihre Tochter mit Schmerzmitteln betäubt hatten, soll der Vater sein Kind mit einem Schal bis zur Bewusstlosigkeit gedrosselt und anschließend in den Rhein geworfen haben. Keine religiösen Gründe sondern Drogenkonsum und Gewaltausbrüche der Tochter sollen laut Staatsanwaltschaft das Motiv für die Tat sein. Patrick Lorenz, Reporter in Mainz Die Eltern haben heute zum Prozessbeginn völlig unterschiedliche Aussagen gemacht. Vater Hassan M. lässt über seinen Verteidiger und Dolmetscher verlauten, dass er psychische Probleme hatte, am Tattag unter Drogen stand und nicht wusste was er tat.  Der Vorsitzende Richter unterbricht die Aussage und ermahnt den Angeklagten, das Gericht nicht mit Lügen an der Nase herum zu führen. Er weist auf aufgezeichnete Telefonate hin, in denen sich das Paar nach der Tat inhaltlich abstimmen wollte. Nach einer zehnminütigen Pause räumt Hassan M. alle Vorwürfe ein. Weitere Fragen wollte der Vater heute nicht beantworten. Christian Zinzow Verteidiger von Hassan M. Die beiden Angeklagten haben sich ja jetzt mehr oder weniger sehr bedeckt gehalten aber die Staatsanwaltschaft hat insgesamt […]

  • 5 Jahre Corona – im Studio: Virologe Martin Stürmer

    5 Jahre Corona – im Studio: Virologe Martin Stürmer

    Heute vor genau fünf Jahren gab es den ersten Corona-Fall in Rheinland-Pfalz. Es folgten zwei Jahre Pandemie-Bekämpfung: Lockdowns, Schulschließungen und ganz viele Einschränkungen – Millionen Infizierte und tausende Tote. Was haben wir aus der Krise gelernt? Darüber sprechen wir mit dem Frankfurter Virologen Martin Stürmer bei uns im Studio.

  • Mit 17 Jahren schon Firmen-Chef

    Mit 17 Jahren schon Firmen-Chef

    Samuel Kutger ist 17, mag Filme, trifft sich gern mit Freunden und ist Fan von Eintracht Frankfurt. Soweit noch alles ganz normal für einen Jugendlichen. Eher ungewöhnlich für sein Alter: Er hat die Schule nach der 10. Klasse verlassen, um ein eigenes Unternehmen zu führen. Und noch ungewöhnlicher. Inzwischen ist er Chef von knapp 75 Mitarbeitern und macht Millionen-Umsätze. Wir stellen diesen alles andere als gewöhnlichen jungen Mann vor und haben ihn dafür in seiner Firma in Maintal besucht. Samuel Kutger auf dem Weg zur Arbeit. Normalerweise machen Minderjährige wie er eine Ausbildung. Er hingegen ist mit 17 Jahren schon Chef. Bereits als Kind hat er das Unternehmer-Gen in sich entdeckt. Samuel Kutger, 17-jähriger Unternehmer in Maintal: „Mit elf Jahren habe ich mir zu Weihnachten ne Popcorn-Maschine gewünscht, bin dann damit zu Familienfeiern gegangen, hab da Popcorn verkauft. Und das lief sehr, sehr gut. Dann habe ich irgendwann ne Zuckerwattenmaschine mit dazu genommen und nen Schokobrunnen. Und ja, hab da so meine ersten Erfahrungen mit so ner Expansion von nem Unternehmen machen können. Hab dann gemerkt, ok, ich will ein richtiges Unternehmen. Ich will was Großes aufziehen. Und hab dann mit 13 beim Familiengericht in Hanau meine Selbständigkeit eingeklagt, weil ja man ja erst mit 18 in Deutschland geschäftsfähig ist. Und hab dann mit 14 mein erstes Unternehmen gegründet.“ Seine Firma bietet ein Vollprogramm für Solaranlagen an – Beratung, Installation, Wartung. Sowie Angebote rund ums Thema erneuerbare Energien und E-Mobilität. Nicht die klassischen Themen, mit denen sich Teenager sonst beschäftigen. Samuel Kutger, 17-jähriger Unternehmer in Maintal: „Ich hab früh gemerkt, dass ich andere Interessen als andere habe. Und deswegen hatte ich oftmals oder hab bis heute nur Freunde, die wirklich auch deutlich älter sind, weil ich mit denen auch viel besser klarkomme und da auch die Gesprächsthemen da sind, die […]