27. März 2023
Deutschland steht still. Um ein Zeichen im laufenden Tarifstreit zu setzen, haben ver.di und die Eisenbahn-Gewerkschaft EVG die Beschäftigten im Verkehrsbereich heute zum Streik aufgerufen. Seit dem frühen Morgen fahren weder Busse noch Bahnen in Rheinland-Pfalz und Hessen. Und auch der Flug- und Schiffsverkehr ist von der beispiellosen Streik-Aktion betroffen. Verwaiste Haltestellen, leere Bahnsteige, ein verlassener Frankfurter Flughafen. In weiten Teilen Deutschlands geht im öffentlichen Personenverkehr heute nichts. Gemeinsam mit der EVG hat ver.di zum eintägigen Großstreik und verschiedenen Kundgebungen, wie hier in Frankfurt, aufgerufen. Damit will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber noch einmal erhöhen. Denn heute beginnt in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde über die Tarife für 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Mathias Venema, Landesfachbereichsleiter ver.di Hessen „Wenn man in Verhandlungen weiß, man hat viele KollegInnen, die das durchsetzen wollen, hinter sich, kann man ganz anders verhandeln. Und deswegen ist das heute wichtig, auch zusammen mit unserer Schwestergewerkschaft, der EVG, einfach zusammen dieses Signal an die Deutsche Bahn AG, an den öffentlichen Dienst und die anderen ArbeitgeberInnen zu senden, wie wichtig das ist. Und damit das Land auch mal merkt, wie wichtig sind die Kolleginnen und Kollegen, weil sonst steht das Land im wahrsten Sinne des Wortes still, wie es eben heute ist.“ Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn für alle Angestellten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 500 Euro. Die EVG will für die Bahnangestellten sogar eine Entgelterhöhung von 12 Prozent beziehungsweise 650 Euro mehr pro Monat. Kristian Loroch, EVG-Verhandlungsführer „Und das tun wir vor dem Hintergrund, dass unsere Kolleginnen und Kollegen während Corona Lohnzurückhaltung geübt haben, B) dass die Inflation unsere Kolleginnen und Kollegen, wie alle Bürgerinnen und Bürger, sehr hart trifft. Und C) dass wir in dieser Republik einen Fachkräftemangel haben, der hat auch was mit zu wenig Bezahlung zu tun, und das gilt […]