Gemeindefusion in der Eifel
Rheinland-Pfalz ist – nun ja, so muss man sagen – sehr kleinteilig organisiert. Mehr als 2.300 Gemeinden gibt es hier, so viele wie in keinem anderen Bundesland. Und das birgt auch Probleme: Der Verwaltungsaufwand ist enorm hoch, für viele Gemeinden findet sich gar kein Bürgermeister. Was also tun? Mehrere Gemeinden zusammenlegen? – Das stößt häufig auf erbitterten Widerstand in der Bevölkerung. Doch zwei kleine Orte in der Nähe der Grenze zu Luxemburg machen vor, wie es funktionieren kann. In wenigen Monaten feiern sie Hochzeit – das kleine Obergeckler mit seinen 142 Einwohnern und das noch kleinere Niedergeckler mit gerade mal 54 Einwohnern. Zwei seit Jahrhunderten getrennte Ortsgemeinden mit jeweils eigenem Bürgermeister und Gemeinderat, aber auch einigen Gemeinsamkeiten. Schon jetzt teilen sie sich eine Kapelle, eine Feuerwehr, einen Friedhof – und zumindest einen Teil des Namens. Laura Vogt (parteilos), Bürgermeisterin Niedergeckler: „Wir feiern unsere Feste gemeinsam, die Kinder spielen zusammen, also ich glaube, wir stehen ganz gut zueinander.“ Josef Streit (parteilos), Bürgermeister Obergeckler „Also es ist irgendwie schon länger ein bisschen eins. Oder ein Dorf.“ Und das werden sie bald ganz offiziell. Am 1. Januar 2025 fusionieren die beiden Orte. Von da an wird es hier nur noch einen Bürgermeister und einen Gemeinderat geben. Angestoßen und eng begleitet hat das Ganze die zuständige Verbandsgemeinde Südeifel. Anna Carina Krebs (CDU), Bürgermeisterin Verbandsgemeinde Südeifel „Wir müssen natürlich nur noch einen Haushalt für beide aufstellen. Das heißt, verwaltungsseitig ist der Aufwand geringer. Wir haben aber auch einen handlungsfähigen Gemeinderat mit einem handlungsfähigen Bürgermeister.“ Das war nämlich, zumindest im kleineren Niedergeckler, zuletzt ein großes Problem. Drei Jahre lang hat sich hier kein Bürgermeister gefunden. Bis Laura Vogt sich vor wenigen Wochen bereiterklärt hat, das Amt anzunehmen – übergangsweise, bis zur Fusion. Laura Vogt (parteilos), Bürgermeisterin Niedergeckler „So haben wir zusammen, gemeinsam nochmal einen Gemeinderat aufgestellt […]