Gesellschaft

  • Gemeindefusion in der Eifel

    Gemeindefusion in der Eifel

    Rheinland-Pfalz ist – nun ja, so muss man sagen – sehr kleinteilig organisiert. Mehr als 2.300 Gemeinden gibt es hier, so viele wie in keinem anderen Bundesland. Und das birgt auch Probleme: Der Verwaltungsaufwand ist enorm hoch, für viele Gemeinden findet sich gar kein Bürgermeister. Was also tun? Mehrere Gemeinden zusammenlegen? – Das stößt häufig auf erbitterten Widerstand in der Bevölkerung. Doch zwei kleine Orte in der Nähe der Grenze zu Luxemburg machen vor, wie es funktionieren kann. In wenigen Monaten feiern sie Hochzeit – das kleine Obergeckler mit seinen 142 Einwohnern und das noch kleinere Niedergeckler mit gerade mal 54 Einwohnern. Zwei seit Jahrhunderten getrennte Ortsgemeinden mit jeweils eigenem Bürgermeister und Gemeinderat, aber auch einigen Gemeinsamkeiten. Schon jetzt teilen sie sich eine Kapelle, eine Feuerwehr, einen Friedhof – und zumindest einen Teil des Namens. Laura Vogt (parteilos), Bürgermeisterin Niedergeckler: „Wir feiern unsere Feste gemeinsam, die Kinder spielen zusammen, also ich glaube, wir stehen ganz gut zueinander.“ Josef Streit (parteilos), Bürgermeister Obergeckler „Also es ist irgendwie schon länger ein bisschen eins. Oder ein Dorf.“ Und das werden sie bald ganz offiziell. Am 1. Januar 2025 fusionieren die beiden Orte. Von da an wird es hier nur noch einen Bürgermeister und einen Gemeinderat geben. Angestoßen und eng begleitet hat das Ganze die zuständige Verbandsgemeinde Südeifel. Anna Carina Krebs (CDU), Bürgermeisterin Verbandsgemeinde Südeifel „Wir müssen natürlich nur noch einen Haushalt für beide aufstellen. Das heißt, verwaltungsseitig ist der Aufwand geringer. Wir haben aber auch einen handlungsfähigen Gemeinderat mit einem handlungsfähigen Bürgermeister.“ Das war nämlich, zumindest im kleineren Niedergeckler, zuletzt ein großes Problem. Drei Jahre lang hat sich hier kein Bürgermeister gefunden. Bis Laura Vogt sich vor wenigen Wochen bereiterklärt hat, das Amt anzunehmen – übergangsweise, bis zur Fusion. Laura Vogt (parteilos), Bürgermeisterin Niedergeckler „So haben wir zusammen, gemeinsam nochmal einen Gemeinderat aufgestellt […]

  • Erster Weinkönig an der Ahr

    Erster Weinkönig an der Ahr

    Die Weinmajestäten werden männlich! Seit dem Wochenende gibt es zwei Weinkönige in Deutschland – einen in Rheinhessen und einen an der Ahr. Dort herrscht Felix der Erste über die Weinberge. Er hat sein Amt bereits übernommen und ist jedes Wochenende ehrenamtlich unterwegs, um Deutschlands größtes zusammenhängendes Rotwein-Anbaugebiet zu vertreten. Der König und seine Reben. Eigentlich sind es nicht seine, aber Felix der Erste, repräsentiert sie. Der 27-Jährige ist Erzieher und arbeitet in einer Kita. Als erster Mann setzt er sich jetzt auch für die Weinbautradition an der Ahr ein. Felix Lüdenbach, Weinkönig aus Heimersheim „Weil man das Ehrenamt ganz toll findet und mit Leidenschaft hinter dem Weinfest vor allem steht, hinter dem Verein und vor allem hinter dem Ort Heimersheim. Es gibt zwei, drei Kommentare, aber die richten sich nicht gegen mich persönlich, sondern einfach nur gegen Männer im Ehrenamt, aber damit habe ich kein Problem, jeder darf seine Meinung haben.“ Im Ahrtal wird zu 80 Prozent Rotwein angebaut. Die Lese fängt in ein bis zwei Wochen an. Felix Lüdenbach hat sich mit Winzer Philip Nelles verabredet. Der sammelt Trauben ein, um später im Weingut den Zuckergehalt festzustellen. Philip Nelles, Winzer aus Heimersheim „Der Spätburgunder sieht im Moment eigentlich noch sehr gut aus von seiner Qualität. Von der Quantität natürlich dieses Jahr so ein bisschen durch den Frost im Frühjahr gelitten. Von daher ein super Jahrgang für den Konsumenten und überschaubar für den Winzer.“ Das Interesse an der Arbeit von Philip Nelles und seinen Winzerkollegenwar für die Mitglieder des Vereins „Wir für Heimersheim“ ausschlaggebend, einstimmig, diesmal einen König und keine Königin zu ernennen. Die Weinregion will sich fortschrittlich und modern präsentieren. Bastian Mix, Vereinsmitglied „Wir für Heimersheim“ „Der Felix ist die beste Wahl, weil er ist Heimersheim. Jeder kennt ihn aus Heimersheim und deshalb war das ideal, ihn zu nehmen, […]

  • Hundeschwimmen in Mainz

    Hundeschwimmen in Mainz

    Viele Freibäder haben an diesem Wochenende die Saison beendet. So auch das Taubertsberg-Bad in Mainz. Zum Abschluss gibt es dort aber immer einen besonderen Tag. Das Hundeschwimmen. Yippieh. Ab ins Wasser! Dieser Labrador bekommt gar nicht genug vom Sprung ins kühle Nass. 1, 2, 3, 4 – immer und immer wieder. Der Sprung vom Beckenrand ist heute ausdrücklich erlaubt. Doch das Badevergnügen ist nicht jedermanns, pardon, jederhunds Sache. Man würde ja so gerne das Leckerli erreichen – aber das schöne Fell nass machen? Nein danke! Manch einer muss da schon zu seinem Glück gezwungen werden. Oder lässt sich einfach direkt trockenen Pfötchens über das Wasser kutschieren. Man muss ja nicht jeden Quatsch mitmachen … Mehrere hundert Hunde toben an diesem Tag durch Taubertsbergbad – wasserscheue und Wasserratten. Maurice Lenz, mit Mia „Absolute Wasserratte. Also ich krieg sie eigentlich gar nicht aus dem Wasser raus. “ Axel Göttmann, mit Tara „Im Moment sind wir noch wasserscheu. Ich hoffe es wird noch Wasserratte. Zuckerbrot und Peitsche.“ Ellen Eisele, Besucherin „Einfach nur die Leine ab und dann …Viel mehr muss man bei dem nicht machen.“ Nina Gietz, mit Molly „Ich habs schon ein paar Mal versucht aber sie wird dann direkt panisch und rennt dann weg. Aber wir sind her gekommen, damit sie mit den ganzen anderen Hunden spielen kann.“ Julian Sievers, mit Nika und Ginni „Ja, eher wasserscheu, würde ich sagen. Aber wenn man dann selber drinne ist und ein bisschen nachhilft, dann kommt er auch mit rein.“ Einige Herrchen und Frauchen gehen deshalb auch mit gutem Beispiel voran. Ganz schön mutig allerdings bei nur um die 15 Grad Außentemperatur in Mainz. Jens Keller, mit Lucy „Ist nicht kalt?“ – „Nein das Wasser ist sehr warm sogar.“ Edward & George, mit Shadow „Und es ist auch irgendwie lustig. Aber irgendwie ist es […]

  • Bundesweiter Warntag

    Bundesweiter Warntag

    Jetzt mal ganz ehrlich: Wer von Ihnen hat sich heute Vormittag erschrocken, als plötzlich überall der Alarm los ging? Heute ist offizieller Warntag und zwar in ganz Deutschland. Eine besondere Rolle spielt dieser Tag in Rheinland-Pfalz, spätestens seit der Flutkatastrophe im Ahrtal vor etwas mehr als drei Jahren. Die Meldekette hat nicht funktioniert – teilweise wegen menschlichen Versagens, teilweise weil die Technik nicht auf dem neuesten Stand war. Seitdem hat sich einiges getan im Land. Wir waren heute beim Sirenentest in Neustadt Wied dabei. Es war laut heute Vormittag um elf. Die Sirenen heulen, die Handys schlagen Alarm – eine bundesweite Probewarnung, die auf den Katastrophenfall vorbereiten soll. Holger Kurz, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Landkreis Neuwied „Zum einen wird die Bevölkerung informiert, fokussiert auf das Thema Warnung. Aber für uns ist es auch immer eine unheimlich gute Gelegenheit mal die ganzen Abläufe zu testen. Wir stehen natürlich auch immer vor der Frage: Wie warnen wir, mit welchen Mitteln, welche Texte nehmen wir, welche Technik nehmen wir? Und da ist sowas irgendwo ein hervorragender Termin, um das einfach mal zu trainieren.“ Für die drei Sirenen in Neustadt (Wied) ist es der erste große Einsatz. Ende vergangenen Jahres erst wurden sie installiert. Eine Folgemaßnahme der Flutkatastrophe in Ahrtal und Eifel vor etwas mehr als drei Jahren. 136 Menschen haben damals ihr Leben verloren. Ein Grund für diese hohe Opferzahl: Viele Menschen haben zu spät von der Gefahr erfahren, die Notfallwarnungen sind nicht zu ihnen durchgedrungen. Das muss in Zukunft anders laufen. Daniel Stich (SPD), Staatssekretär Innenministerium Rheinland-Pfalz „Und deswegen setzen wir auf diesen Warnmittelmix, dass wir gucken müssen, wo ist welches Warnmittel am geeignetsten. Deswegen müssen wir auch weiterhin investieren, das stimmt, auch in mobile Einrichtungen. Und wir wollen auch diesen Tag nutzen, dass mehr Menschen noch die entsprechenden Apps sich herunterladen. Insofern, […]

  • Feuerwehrlauf zum Gedenken an 9/11

    Feuerwehrlauf zum Gedenken an 9/11

    Der gestrige 11. September ist seit 23 Jahren ein Tag des Gedenkens an die fast 3.000 Menschen, die bei dem Terroranschlag auf das World Trade Center in New York ihr Leben verloren – darunter auch viele Einsatzkräfte der Feuerwehr. Zu ihren Ehren treten viele Feuerwehren aus den Vereinigten Staaten zu symbolischen Treppenläufen an. Aber nicht nur dort – auch auf dem Betzenberg in Kaiserslautern ging es die Stadiontreppen rauf und runter. „Ich hatte Freunde und Kollegen, die an diesem Tag gestorben sind. Deshalb bedeutet mir das hier heute sehr viel. Und das ist auch einer der vielen Gründe warum ich Feuerwehrmann geworden bin.“ Mark Banua, aufgewachsen in New Jersey und mittlerweile als IT-Spezialist in Kaiserslautern stationiert. Er läuft heute mit im Fritz-Walter-Stadion. 30 Mal, rund 70 Stufen hinauf. Insgesamt 2.071 Stufen und damit genauso viele wie die Einsatzkräfte vor 23 Jahren für die 110 Stockwerke des World Trade Centers bewältigen mussten. Mark Banua, Kleber Kaserne Kaiserslautern „Das ist einfach was ganz Besonderes in meinem Herzen … Es gibt mir die Zeit zu reflektieren und all den Männern und Frauen zu gedenken, die das ultimative Opfer erbracht haben…damit wir leben können.“ Erinnern und gedenken mit jedem einzelnen Schritt. Mit dabei: Feuerwehrleute, Soldaten und Militärpolizisten der US-Air Base Ramstein und der Kaserne in Sembach, sowie weitere Feuerwehren aus der Umgebung. Teils in Vollmontur unterwegs, geht es vor allem um Solidarität und das feuerwehrspezifische „Wir-Gefühl“. Michael Glas, Berufsfeuerwehr Kaiserslautern „Ich war schon viel im Ausland, auch mal bei Feuerwachen. Da wird man immer mit ausgebreiteten Armen empfangen, kriegt alles gezeigt. Da heißt es immer: Du bist einer von uns.“ Felix Fichtner, Auszubildender zum Feuerwehrmann „Ich glaube, die Feuerwehr ist die größte Bruderschaft und Schwesternschaft, die man auf der Welt hat. Egal wo man auf der Welt ist als Feuerwehrmann, man wird überall reingebeten. […]

  • Kampf um den Erhalt des Krankenhauses in Zell

    Kampf um den Erhalt des Krankenhauses in Zell

    Es vergeht in Rheinland-Pfalz kaum ein Monat, in dem nicht von neuen Krankenhausschließungen die Rede ist. Lahnstein, Bad Ems, Adenau – die Liste könnte ich noch um viele Standorte ergänzen. Jetzt geht’s um Zell an der Mosel: Der Betreiber des Klinikums Mittelmosel hat heute mitgeteilt, dass das Krankenhaus, dass bereits seit Jahren rote Zahlen schreibt, vor dem Aus steht. Die rund 230 Beschäftigten aber auch viele Patienten sind geschockt. Die Botschaft der 200 Demonstranten ist heute Mittag eindeutig: Sie wollen dass das Krankenhaus erhalten bleibt. Die Bewohner der Region fürchten Versorgungsengpässe. Sabrina Schröder „Ich habe es als Kind selbst erlebt, dass ich in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt war und hatte schwerste innere Verletzungen. Ich hätte es bis an ein anderes Krankenhaus überhaupt nicht geschafft. Ich musste notoperiert werden, musste reanimiert werden und eine Fahrt in ein weiter gelegenes Krankenhaus hätte ich einfach nicht geschafft.“ Irene Klinger „Ich gehe auf die 84 zu, habe hier niemanden, habe auch schon einmal hier im Krankenhaus gelegen, bin gut behandelt worden und hoffe, dass sich das weiterhin so geht. Deshalb tue ich das, dass ich heute hier bin.“ Der Plan der ViaSalus Gruppe, die das Klinikum betreibt sieht vor, das defizitäre Haus von einem Krankenhaus zu einem rein ambulanten medizinischen Versorgungszentrum umzubauen. Wie viele der 230 Beschäftigten dann ihren Job verlieren, steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass alle stationären Leistungen und auch das Herzkatheterlabor dann wegfallen würden. Entwicklungen, die auch den Notärzten im Kreis Sorgen bereiten. Dr. Gerrit Fischer, Notarzt „Das Krankenhaus Cochem und das Krankenhaus Simmern, die hier in der Gegend liegen, haben beide kein Herzkatheterlabor. Deswegen ist Zell unser Anfahr-Krankenhaus. Wenn das wegfällt, werden die Wege viel, viel weiter.“ Dr. Martina Hüttel, Notärztin „Dann muss ich den Patienten sowieso weit wegfahren und dann habe ich das Problem, dass er entweder […]

  • Projekt Wunschgroßeltern

    Projekt Wunschgroßeltern

    Und jetzt kommen wir zu Großeltern, die man leihen kann. Zugegeben etwas plakativ ausgedrückt. Familien wohnen ja schon lange nicht mehr zwingend zusammen, was zur Folge hat, dass viele Großeltern ihre Enkel im Alltag nicht begleiten können. Ein Projekt im rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis bringt Senioren und Familien zusammen – eine Bereicherung für alle. Kräftig Anlauf nehmen und los geht’s. Heute steht der Spielplatz auf dem Programm von Kamiya, Opa Wolfgang und Oma Heike. Die drei sehen sich mindestens einmal die Woche – zum Fußball spielen, Eis essen oder einfach nur Spaß haben. Wolfgang K., Wunschopa „Meine Enkel habe ich nicht aufwachsen gesehen so richtig, wie sie klein waren. Da waren wir in Schleswig-Holstein, da war der Weg noch weiter. Ja, und jetzt haben wir unsere Kamiya.“ Ihre Kamiya kennen sie seit fast einem Jahr. Über einen Zeitungsartikel ist Heike auf das Projekt „Wunschgroßeltern“ aufmerksam geworden. Da sie und ihr Mann gerne mehr Zeit mit Kindern verbringen möchten, bewirbt sie sich. Heike K., Wunschoma „Ich hatte eine Qualifizierungsmaßnahme auch erst mitgemacht und dann war das ruckzuck. Also ein paar Wochen später, wie gesagt, kam dann der Anruf.“ Organisiert wird das Projekt vom Seniorenbüro „Die Brücke“, der Caritas und Ehrenamtlichen. Potentielle Wunschgroßeltern müssen ein Führungszeugnis vorlegen, einen Fragebogen ausfüllen – und dann wird das passende Match gesucht. Uschi Rustler, Seniorenbüro „Die Brücke“ „Wenn zum Beispiel die Oma einen Hund hat und die Familie sagt: ‚Mein Kind ist allergisch‘, dann passt das schon einmal nicht. Und oftmals ist es leider daran auch gescheitert. Also es muss alles berücksichtig werden und dann kommt es zu einer Vermittlung. Wenn wir als Verantwortliche der Meinung sind, dass es passt, dann heißt das natürlich noch lange nicht, dass dem so ist.“ Hier hat es direkt gepasst. Mit „Liebe auf den ersten Blick“ beschreiben sie ihr Kennenlernen. Als alleinerziehende […]

  • Initiative für Schulschwimmen

    Initiative für Schulschwimmen

    Jetzt kommen wir zu einer alarmierenden Zahl: Rund die Hälfte der Kinder kann nicht sicher schwimmen – sagt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft DLRG. Das liegt vor allem daran, dass immer mehr Schwimmbäder schließen, aber auch immer weniger Schulen Schwimmunterricht anbieten. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat im Koalitionsvertrag festgelegt, dass Kinder möglichst am Ende der Grundschulzeit schwimmen können sollen. Wir haben uns das mal in Ludwigshafen angeschaut. Am Anfang: abtauchen. Zuerst müssen die Drittklässler der Ludwigshafener Schillerschule eingeteilt werden – in Schwimmer und Nichtschwimmer. 21 Schüler sind im Becken. Neun können noch überhaupt nicht schwimmen. Die anderen dürfen ihre Bahnen im tieferen Wasser ziehen. André Müller betreut die Nichtschwimmer. André Müller, Grundschullehrer „Das Besondere an unserem Konzept ist, dass alle Schulen schwimmen gehen können, weil wir eben ausgebildete Sportlehrer sind. Das können viele Kommunen nicht von sich sagen, dass sie für alle Schüler eine Schwimmmöglichkeit haben und die Stadt Ludwigshafen ermöglicht das mit ihren zwei Schwimmbädern.“ Seit den 80er Jahren ermöglicht die Stadt den Schwimmunterricht für insgesamt 26 Schulen. Alle Lehrer, die hier unterrichten, haben eine zusätzliche Ausbildung und müssen alle zwei Jahre ihren Rettungsschwimmer erneuern. In Rheinland-Pfalz gibt es 7.000 Lehrer, die den Grundschülern Schwimmen beibringen können. Es sollen mehr werden, so die rheinland-pfälzische Bildungsministerin, die sich heute den Vorzeigeschwimmunterricht in Ludwigshafen anschaut. Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin Rheinland-Pfalz „Wir haben eine ganz neue Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer konzipiert, neue Unterrichtsmaterialien. Aber eben auch finanzieren wir in die Schwimmbäder. Seit 2007 hat das Land 132 Millionen Euro an die Kommunen gegeben.“ Zu wenig findet die Opposition, vor allem weil im Koalitionsvertrag das Ziel des Schwimmenlernens in der Grundschule verankert ist. Dennis Junk, (CDU) Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz „Ein großer Schritt wäre wirklich, wenn man sagt: An größeren Schulstandorten, da muss ein Lehrschwimmbecken hin und dann macht man einen Plan auf fünf, sechs, sieben […]

  • Klapprad-Rennen im Pfälzerwald

    Klapprad-Rennen im Pfälzerwald

    Der Kalmit-Klapprad-Cup – die alljährliche Spaßrallye wartet mit unerschrockenen Klappradfahrern in tollkühnen Kostümen auf, die den höchsten Berg des Pfälzerwalds hochstrampeln. Beim wohl größten Klapprad-Bergrennen der Welt gingen am Wochenende wieder hunderte Teilnehmer an den Start. Start für den 33. Kalmit-Klapprad-Cup im pfälzischen Maikammer. Und dann gilt es kräftig in die Pedale zu treten, um die sechs Kilometer lange Strecke und 450 Höhenmeter bis zum Ziel auf dem Berg Kalmit zu bewältigen. Die faltbaren Klappräder dürfen keine Gangschaltung haben. Und so kommen die über 1.000 Teilnehmer bei spätsommerlichen Temperaturen ordentlich ins Schwitzen. Stellt sich die Frage: Warum zur Hölle tut man sich das an? Thomas Sauer, Teilnehmer aus Gundheim „Man kann schwimmen gehen oder man kann sowas tun. Also, wer Klapprad fährt, der muss dabei sein.“ Ramona Kreß, Teilnehmerin aus Speyer „Ist ein bisschen wie sterben mit Anlauf. Aber es macht halt einfach Spaß, genau. Da freut man sich ein Jahr lang drauf.“ Lukas Beike, Teilnehmer aus Worms „Es sind nur Verkleidete da, es geht um nichts, außer um den Spaß. Und das ist für mich das Wichtigste. Genau. Oben mit ‘nem Lächeln ankommen.“ Anja Gauggel, Teilnehmerin aus Sigmaringen „Ich habe den großen Zeppelin, ich werde wahrscheinlich eher schieben. Aber macht nix. Der Spaß ist das Wichtigste.“ Beim diesjährigen Motto „Nur Klappen ist schöner – Ready for klapp off“ dreht sich alles rund ums Fliegen. Und das wird hier kreativ in Szene gesetzt. Vom urzeitlichen Flugsaurier über die Bergrettung bis hin zur fliegenden Hundehütte sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Und auch die Piloten haben sich ordentlich in Schale geworfen, um beim Publikum zu landen. Für einen sicheren Flug sorgen der Security Check und, wo nötig, letzte Reparaturen am Fluggerät. Für ausreichend „Treibstoff“ ist natürlich ebenfalls gesorgt. Vom Fotoshooting am Boden bis zum Kunstflieger am Himmel setzen die Veranstalter zu […]

  • Angriff auf Polizeistation in Linz am Rhein

    Angriff auf Polizeistation in Linz am Rhein

    Schon wieder – muss man wohl sagen: Gestern erst ein versuchter islamistischer Anschlag in München – und heute müssen wir ins beschauliche Linz nach Rheinland-Pfalz schauen. Hier hat ein Mann in der Nacht versucht, in eine Polizeidienststelle einzudringen. Das misslang glücklicherweise, aber die Generalstaatsanwaltschaft geht von einem islamistischen Hintergrund aus. Diese Bilder lassen erahnen, was hier heute Nacht passiert ist. Gegen 2:40 Uhr erscheint ein Mann, mit einer Machete bewaffnet, auf der Polizeiwache in Linz am Rhein. Er soll gedroht haben, Polizisten töten zu wollen. Die Beamten vor Ort reagieren schnell, verriegeln die Schleuse im Eingangsbereich, in der sich der Mann befindet, von beiden Seiten und können ihn so festsetzen. Er habe versucht sich zu befreien, das sei ihm aber nicht gelungen. Kurze Zeit später überwältigen ihn Spezialkräfte mit einem Taser. Nur irgendein Verrückter? Nein, da sind sich die Ermittler und auch der rheinland-pfälzische Innenminister ziemlich sicher. Hinter dem versuchten Angriff stecke mehr. Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz „Es gibt Hinweise, die daraufhin deuten, dass der Täter radikal-islamistisch motiviert war. Dazu gehören sowohl Ausrufe, dazu gehört wohl auch eine zu Hause aufgezeichnete oder erkennbare Flagge, die zum Islamischen Staat eine Art von Bezug hat.“ Der mutmaßliche Täter, ein 29-jähriger albanischer Staatsbürger, sei den Behörden im Vorfeld nicht bekannt gewesen. Aktuell befindet er sich in Untersuchungshaft. Der Vorwurf der Generalstaatsanwaltschaft: Versuchter Mord. Dank der Sicherheitsvorkehrungen an der Polizeidienststelle und des abgeklärten Handelns der Beamten vor Ort, ist kein Polizist zu Schaden gekommen.

  • Ukraine-Konferenz auf US-Militärbasis Ramstein

    Ukraine-Konferenz auf US-Militärbasis Ramstein

    Der US-Luftwaffen-Stützpunkt Ramstein in der Pfalz steht heute mal wieder im Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit: Beim Treffen der so genannten Ukraine-Kontaktgruppe beraten Teilnehmer aus rund 50 Ländern über das weitere Vorgehen im Ukraine-Konflikt. Heute zum ersten Mal selbst vor Ort mit dabei: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er fordert von den militärischen Partnern grünes Licht für den Einsatz westlicher Langstrecken-Raketen auch auf russischem Gebiet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi bei der Ankunft auf der US-Militärbasis in Ramstein – und ein paar Minuten später bei der freundlichen Begrüßung durch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. In seiner Rede bedankt sich Selenskyi für die anhaltende Unterstützung durch die USA und andere Partner wie Deutschland – und warnt zugleich vor einem immer brutaleren Vorgehen Russlands in der Ukraine. Wenn man Putin jetzt nicht stoppe, werde er früher oder später auch andere Länder angreifen. Deshalb dürfe es im Kampf gegen Russland keine Tabus mehr geben. Wolodymyr Selenskyj, Präsident Ukraine „Wir müssen in die Lage versetzt werden, Langstreckenraketen unserer westlichen Partner nicht nur in besetzten ukrainischen Gebieten, sondern auch auf russischem Territorium einzusetzen.“ Die heiß begehrten Langstreckenraketen vom Typ Taurus sichert Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius der Ukraine wie erwartet auch heute nicht zu – dafür aber zumindest weitere Bodenverteidigungssysteme. Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister „Wir werden zwölf moderne Panzerhaubitzen vom Typ 2000 an die Ukraine liefern. Und zwar sechs davon noch in diesem Jahr. Sechs weitere im nächsten Jahr. Gesamtvolumen: 150 Millionen Euro.“ Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sichert der Ukraine weitere Unterstützung zu. Lloyd Austin, Verteidigungsminister USA „Es ist ein kritischer Moment. Die Zeit drängt. Vor allem im Hinblick auf den nahenden Winter. Wir alle müssen die Ukraine jetzt noch mehr unterstützen. Deshalb freut es mich sagen zu dürfen, dass Präsident Joe Biden noch heute ein zusätzliches 250-Millionen-Dollar-Paket für Verteidigungsmaßnamen der Ukraine auf den Weg bringen wird.“ Neben neuen Waffenlieferungen […]

  • Bundesgesundheitsminister Lauterbach besucht Universitätsmedizin Mainz

    Bundesgesundheitsminister Lauterbach besucht Universitätsmedizin Mainz

    Mehr als zwei Drittel der deutschen Krankenhäuser schreiben aktuellen Erhebungen zufolge rote Zahlen. Das will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ändern, mit einer Krankenhausreform. An den Plänen gibt es viel Kritik. Vor allem kleinere Häuser fürchten, künftig finanziell benachteiligt zu werden. Heute hat er bei einem Besuch an der Universitätsmedizin Mainz für die Reform geworben. Pressevertreter, Personenschützer, Kameras – außergewöhnliches Gewusel heute auf dem Campus der Mainzer Universitätsmedizin. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schaut sich an, was hier täglich geleistet wird und wo der Schuh drückt. Die Universitätsmedizin habe gerade im Bereich gewisser Krebstherapien einen außergewöhnlichen Ruf, weit über Mainz hinaus, sagt der Minister. Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister „Und wenn man dann sieht, dass Häuser, die so eine Qualität vorhalten für die gesamte Region, fürs ganze Bundesland, ja eigentlich eine nationale Ressource sind, dass solche Häuser dann systematisch Verluste machen, weil das Finanzierungssystem einfach Qualität nicht belohnt, dann ist das ein weiterer Grund unbedingt diese Reform zu machen.“ Aktuell verdienen Krankenhäuser ihr Geld vor allem mit Fallpauschalen. Das heißt, für jede Therapie ist eine fixe Vergütung festgelegt. Auf Mehrkosten, die beispielsweise durch Komplikationen entstehen, bleibt das Krankenhaus sitzen. Aufwendige Behandlungen schwerer Erkrankungen bringen mehr Geld als Standardleistungen wie die Versorgung von einfachen Knochenbrüchen. Deshalb gäbe es zurzeit vielerorts Überbietungskämpfe, erklärt der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch. Clemens Hoch (SPD), Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Da werden Leistungen auch konkurrenzmäßig angeboten zwischen benachbarten Häusern, mit denen man eher mehr Geld verdient. Und das führt zu einem gewissen Kannibalismus, weil jeder versucht, das zu bekommen.“ Im Zuge der Krankenhausreform soll stattdessen genau festgelegt werden, welche Leistungen ein Krankenhaus anbieten soll. Kleinere Häuser, denen weniger lukrative Aufgaben zugeteilt werden, sollen dafür eine sogenannte Vorhaltepauschale bekommen. Also Geld dafür, dass sie ausreichend Ärzte und Betten bereithalten. Die Universitätsmedizin fährt aktuell jedes Jahr ein Defizit von über 100 Millionen Euro ein. Insgesamt sitzt […]

  • Hessens Innenminister Poseck besucht Einrichtung für Abschiebehaft

    Hessens Innenminister Poseck besucht Einrichtung für Abschiebehaft

    Die Abschiebehaft in Darmstadt ist die einzige Haftanstalt für Abschiebungen in Hessen. Heute hat der hessische Innenminister die Anstalt besucht. Dort gibt es Platz für 80 Menschen, die auf ihre Abschiebung warten. Derzeit sind 37 untergebracht. In ganz Hessen wurden im vergangenen Jahr 1.500 Menschen von Darmstadt aus abgeschoben – 13.000 Menschen sind ausreisepflichtig. Roman Poseck sagt: „Die hessische Abschiebehaft liegt auch in Darmstadt, weil es von dort nicht weit zum Frankfurter Flughafen ist.“ Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Das heißt, man fährt dann auch von hier direkt zum Abschiebeflug. Und die Voraussetzung hier ist dann natürlich immer, dass eine Abschiebung zeitnah möglich ist. Und deshalb brauchen wir mehr Möglichkeiten, mehr Rahmenbedingungen für Abschiebungen. Dann können wir hier auch eine Vollbelegung erreichen. Kapazität ist vorhanden. An der Stelle ist aber der Bund zum Handeln aufgerufen. Wir brauchen mehr sichere Herkunftsstaaten. Wir brauchen mehr Abkommen mit Herkunftsstaaten, dass sie ihre Landsleute tatsächlich auch nehmen. Und wir brauchen eine Neubewertung einzelner Staaten.“

  • Auftakt zum World Club Dome

    Auftakt zum World Club Dome

    In Frankfurt startet heute der World Club Dome, eines der weltweit größten Festivals für EDM – also Electronical Dance Music – wie beispielsweise House, Techno und viele andere Sparten elektronischer Musik. Das Festival wird seit 2013 im Deutsche Bank Park veranstaltet und ist inzwischen auch international sehr beliebt. Zehntausende Fans aus rund 80 Nationen kommen nach Frankfurt, um hier zu feiern. Weltbekannte DJs und Künstler werden ihnen bis zum Sonntagabend richtig einheizen. Eva Dieterle, Moderatorin: Und mitten im Getümmel ist unser Reporter Daniele Castello – Daniele wie ist denn die Stimmung? Daniele Castello, Reporter in Frankfurt: Ja, die Stimmung hier, die ist wirklich gut. Man hört im Hintergrund den Bass wummern und man sieht die ganzen Menschenmengen, die jetzt in Richtung Stadion laufen, zum Deutsche Bank Park. Da gehen dann zu Spitzenzeiten bis zu 50.000 Menschen rein. Obwohl erst seit drei Stunden so richtig geöffnet ist, füllt sich das Gelände sehr schnell. Man muss sagen, der World Club Dome, der ist einfach mittlerweile eine Institution, eine feste Größe was EDM – also Electronical Dance Music – anbelangt. Und es kommen Menschen aus der ganzen Welt, es kommen DJs aus der ganzen Welt, auch die Leute, die sagen: “Mit EDM, da kann ich nicht so viel mit anfangen”, die werden bestimmt schon mal Namen wie David Guetta, Sven Väth oder Robin Schulz oder Scooter zumindest mal gehört haben. Und die Veranstalter rechnen mit bis zu 180.000 Menschen in den nächsten drei Tagen. Platz ist genug da. Es gibt nicht nur die Haupttribüne hinter uns, sondern es gibt auch noch ganz viele andere Bühnen und auch einen Poolbereich, der auch schon genutzt wurde. Das Wetter gibt es her. Ja, wir hatten ja ein bisschen so den Herbstanfang in den letzten Tagen, aber der Sommer ist noch mal in die Verlängerung gegangen. Wir […]

  • „Respekt-Paket“ für hessische Einsatzkräfte

    „Respekt-Paket“ für hessische Einsatzkräfte

    In München hat am Morgen ein Mann in der Innenstadt gezielt Schüsse auf Polizisten abgegeben. Die Staatsanwaltschaft geht von einem versuchten Terroranschlag aus. Der Angreifer wurde von den Polizeibeamten erschossen. Vorfälle wie dieser heute in München zeigen, wie sehr Polizisten, aber auch andere Einsatzkräfte in ihrem Berufsalltag in Gefahr geraten können. Nicht immer ist es so dramatisch, aber es geht um Beleidigung, Bedrohung und auch um Körperverletzung. Die Fallzahlen steigen. Das Land Hessen hat deshalb heute ein Maßnahmen-Paket für mehr Respekt gegenüber Einsatzkräften vorgestellt. Seit über 20 Jahren ist Jens Renda Notfallsanitäter in Offenbach. Vor drei Monaten fährt er zu einen Einsatz. Dort erlebt zum ersten Mal eine körperliche Attacke. Jens Renda, Notfallsanitäter Offenbach „Er hat meine Kollegin getreten und danach haben wir ihn halt fixiert und dann konnte er sich losreißen und dann hat er mir zwei Schläge ins Gesicht verpasst. Der Respekt hat schon,sage ich mal, abgenommen. Also Beleidigungen sind schon fast tagtäglich zu vernehmen. Das sind Sachen, die prallen an einem ab, aber schön ist es halt nicht.“ Ein Einzelfall ist der Angriff auf Jens Renda nicht. Noch nie wurden so viele Einsatzkräfte Opfer einer Straftat wie im vergangenen Jahr. Betroffen sind 5.056 Polizisten, 171 Rettungskräfte und 24 Feuerwehrleute im Jahr 2023. Ein Höchststand in Hessen. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Völlig inakzeptabel. Wir müssen diese Zahlen runterbekommen. Am besten ganz wegbekommen, denn das sind Menschen, die im Einsatz sind für uns alle, die uns helfen, die uns unterstützen wollen und insoweit müssen wir diese gesellschaftliche Entwicklung zurückdrängen.“ Damit das klappt, stellt die hessische Landesregierung heute ein Respekt-Paket vor. Das soll die Einsatzkräfte besser ausstatten, ihren Einsatz sichtbarer machen und ihre Arbeit mehr honorieren. Zum Respekt-Paket gehören zum Beispiel die Erhöhung der Polizeizulage um 22 Prozent auf 160 Euro, mehr Personal und mehr Taser für die Polizei. […]