Politik

  • Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich und Luxemburg

    Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich und Luxemburg

    Dass die Grenzkontrollen, die ab heute in Deutschland verschärft werden, ist eine Konsequenz aus den Diskussionen der vergangenen Wochen. Die drängendsten Fragen in diesem Zusammenhang: Wie kann die Einwanderung spürbar reduziert werden? Wie kann illegale Migration bekämpft werden? Die Bundesregierung hofft, mit den Grenzkontrollen ein geeigentes Instrument gefunden zu haben. Der Union gehen diese Pläne nicht weit genug. Wir schauen nach Scheibenhardt – an der Grenze zu Frankreich. Dort haben wir die Bundespolizisten heute Morgen bei den Kontrollen begleitet. Die B9 bei Scheibenhardt in der Südpfalz heute Vormittag. Alle Autofahrer, die hier von Frankreich nach Deutschland wollen, müssen an den Bundespolizisten vorbei. Denn ab heute wird auch hier wieder stichprobenartig kontrolliert. Benedikt Jansen, stellv. Leiter Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern „Wenn jemand einreist, ohne die Einreisevoraussetzungen zu erfüllen, können wir den hier direkt an der Grenze zurückweisen. Das bedeutet, wenn zum Beispiel jemand eine Wiedereinreisesperre hat. Das ist der Fall, wenn hier jemand ist, der schwere Straftaten in Deutschland begangen hat und dann abgeschoben wurde, den stoppen wir hier direkt an der Grenze.“ Rund 220 Kilometer nordwestlich. Das kleine Örtchen Echternacherbrück an der Grenze zu Luxemburg. Heute gab es hier noch keine Kontrollen. Erfahrungen hat Bürgermeister Patrick Zimmermann trotzdem schon sammeln können – während der Fußball-Europameisterschaft. Besonders im Feierabendverkehr wurden die Kontrollen zum Problem für die Anwohner. Patrick Zimmermann (parteilos), geschäftsführender Bürgermeister Echternacherbrück „Ich bin nicht so begeistert von diesen Grenzkontrollen, auch wenn sie vielleicht sein müssen. Für unseren Ort bedeutet das immer Stau, verärgerte Pendler. Ich habe mir erzählen lassen, dass tatsächlich welche eher vorgezogen haben krank zu sein, als dem Stau und allem zu entgehen.“ Bundesinnenministerin Nancy Faeser will mit den Kontrollen grenzüberschreitende Kriminalität bekämpfen und die irreguläre Migration begrenzen. An den Grenzen zu Polen, der Tschechischen Republik, Österreich und der Schweiz gab es bereits Kontrollen, heute sind die Grenzen zu […]

  • Wie läuft das Asylverfahren an der Grenze?

    Wie läuft das Asylverfahren an der Grenze?

    CDU und CSU wollen nicht nur Kontrollen, sondern auch mehr Zurückweisungen direkt an der Grenze. Doch dafür gab es von der Bundesregierung beim Asylgipfel vergangene Woche keine Zustimmung. Direkte Zurückweisungen von Asylsuchenden seien europarechtlich umstritten. Eine Argumentation auf der vor allem die Grünen bestehen. Doch wie läuft es eigentlich im Moment an den Grenzen bei einer Kontrolle ab, wenn ein Flüchtling ankommt? Die sogenannte Dublin-III-Verordnung besagt, dass das Land für ein Asylverfahren zuständig ist, das der Geflüchtete in Europa zuerst betreten hat. Da Deutschland keine EU-Außengrenze hat, ist es also eigentlich nie zuständig. Doch viele Menschen reisen durch die EU-Länder weiter bis nach Deutschland, weil sie hier auf eine bessere staatliche Versorgung hoffen. Doch egal ob bereits registriert oder nicht, Deutschland darf sie in keinem Fall direkt an der Grenze zurückweisen – so hat es der Europäische Gerichtshof 2019 entschieden. Deshalb durchlaufen sie in Deutschland ein kompliziertes Verfahren. Patrick Müller, Deutsche Polizeigewerkschaft Rheinland-Pfalz „Wenn er im Moment an der Grenze Asyl sagt, wird die Person mitgenommen wird normalerweise dem Ausländeramt vorgeführt und in der Regel kriegt er einen Anlaufschein für eine Erstaufnahmeeinrichtung, wird aufgenommen. Und wenn er irgendwo schon mal registriert wurde in einem anderen EU-Land, dann versucht man das Dublin-Verfahren durchzuführen. Das heißt, man hat ein halbes Jahr Zeit, ihn in dieses Land zurückzuführen. Nur die anderen Staaten tun natürlich viel um die nicht aufnehmen zu müssen, durch dass nur bestimmte Flughäfen angeflogen werden dürfen und nur zu bestimmten Zeiten. Das ist natürlich ein Problem dann. Tatsächlich funktionieren die Dublin-III-Regeln in der Praxis oft nicht. Denn die Ankunftsstaaten registrieren viele Geflüchtete nicht. Außerdem weigern sie sich oft, bereits registrierte Flüchtlinge von Deutschland zurückzunehmen. Dadurch bleiben Tausende von Geflüchteten in Deutschland, die längst ausreisepflichtig sind. Für die Union steht deshalb fest: Dublin funktioniert nicht. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen (am […]

  • Innenminister Michael Ebling zu Gast im Studio

    Innenminister Michael Ebling zu Gast im Studio

    Eva Dieterle beleuchtet das Thema Grenzkontrollen mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister näher. Eva Dieterle, Moderatotin: Ein kompliziertes Thema, über das ich jetzt mit dem rheinlandpfälzischen Innenminister Michael Ebling spreche. Guten Abend. Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz: Guten Abend. Dieterle: Herr Ebling, Sie waren Ende August zu diesem Thema Grenzkontrollen schon hier bei mir im Studio und Sie haben sich eigentlich nicht für eine Fortsetzung der Grenzkontrollen ausgesprochen an den rheinland-pfälzischen Grenzen. Sie haben das für nicht notwendig erachtet. Jetzt kommen sie doch. Was sagen Sie dazu? Ebling: Ich bleibe dabei: Grenzkontrollen machen dort Sinn, wo auch die Fluchtbewegungen sind. Das ist nicht die Grenze im Wesentlichen zu Frankreich oder zu Luxemburg, unsere tägliche Grenze, wo zum Glück die Grenze keine Rolle mehr spielt, sondern das sind mehr die Fluchtbewegungen im Süden und im Osten Deutschlands. Dort finden Grenzkontrollen seit einem Jahr statt. Das hat auch wirklich echte Erfolge. Nun sagt die Bundesregierung, sie macht sie. Aber ich finde, man muss dann auch darauf drängen, dass sie tatsächlich so sinnvoll stattfinden, dass sie nicht am Ende den Verkehr zwischen den Ländern behindern. Und das ist für uns aus wirtschaftlicher Sicht, aber aus kultureller Sicht einfach ein hohes Gut. Dieterle: Sie bleiben weiterhin skeptisch, obwohl die SPD-Bundesinnenministerin und auch ja die Ampel im Ganzen sagt: “Das ist ein wirkungsvolles Tool und wir brauchen es.” Ebling: Also ich glaube, wir brauchen eine Reduktion der illegalen Migration. Das brauchen wir ganz deutlich. Und da unterstütze ich ausdrücklich, auch die Landesregierung, jede Maßnahme, die die Bundesregierung ergreift. Da gibt es Sicherheitspaket, da gibt es viele Maßnahmen. Aber wir sollten, glaube ich, bei allem auch sehen: Die offene Grenze ist ein verdammt hohes Gut. Das ist nicht Symbol, sondern das ist wirklich gelebtes Europa. Die Grenzen spielen keine Rolle mehr. Wir haben eine erste, zweite Generation, für […]

  • Pistorius besucht Artillerieschule in Idar-Oberstein

    Pistorius besucht Artillerieschule in Idar-Oberstein

    Der Krieg in der Ukraine war wie ein Weckruf für Deutschland, wieder mehr in das eigene Militär zu investieren. 100 Milliarden Euro hat die Bundesregierung als Sonder-Vermögen bereitgestellt. Selbst einsatzfähig sein, aber auch der Ukraine zur Seite stehen sind die erklärten Ziele. Heute hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius einen wichtigen Bundeswehr-Standort besucht – die Artillerieschule in Idar-Oberstein. Sie ist eine der modernsten Artilleriesysteme weltweit: die Panzerhaubitze 2000. Munition wie Granaten kann sie rund 30 Kilometer weit schießen. Auch bewegliche Ziele trifft sie präzise. Kostenpunkt: rund 15 Millionen Euro. Hier in der Artillerieschule in Idar-Oberstein lernen die Soldaten, sie zu bedienen. Eine Probefahrt ließ sich Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bei seinem Besuch heute nicht entgehen. Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister „Die Bedeutung der Artillerie wird eben gerade dann besonders sichtbar, wenn wir weg sind von reinen internationalen Kriseninterventionseinsätzen und wieder uns fokussieren müssen auf Landes- und Bündnisverteidigung. Gerade der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigt einmal mehr, und das tagtäglich, wie groß die Bedeutung der Artillerie auf dem modernen Gefechtsfeld ist.“ Seit 2022 werden in Idar-Oberstein auch ukrainische Soldaten an Panzerhaubitze 2000 ausgebildet. Anfang September hatte Pistorius angekündigt, der Ukraine 12 weitere dieser Geschütze zu liefern – die ersten sechs schon in den kommenden Wochen. Vor einiger Zeit machte die Artillerieschule Schlagzeilen als „trauriges Paradebeispiel für den schlechten Zustand von Liegenschaften der Bundeswehr“. In den kommenden 15 Jahren will der Bund hier deshalb rund 150 Millionen Euro investieren. Erste Arbeiten sind angelaufen. Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister „Die Infrastruktur ist eine Riesenherausforderung, sie ist das Stiefkind der Bundeswehr in den letzten 30, 40 Jahren gewesen, deswegen haben wir das erkannt, deswegen gehen wir das an.“ Oberst Olaf Tuneke, Leiter Artillerieschule „Wenn ich ehrlich bin geht’s mir natürlich viel zu langsam, das muss ich auch sagen als Hausherr hier. Wir wären sehr froh, wenn das Ganze […]

  • Leerstehende Wohnungen in Frankfurt

    Leerstehende Wohnungen in Frankfurt

    Wer derzeit eine Wohnung sucht, der hat’s nicht leicht. Besonders in den großen Städten bei uns. Denn es gibt einfach nicht genug. Hundertausende Wohnungen fehlen, sagt die Immobilienbranche. Und trotz des großen Mangels, stehen beispielsweise in Frankfurt aktuell fast 13.000 Wohnungen leer. Wie kann das sein und könnte darin nicht eine Lösung für den angespannten Wohnungsmarkt liegen? Leerstand in bester Lage – in Hessen kein Einzelfall, wie hier an der Berger Straße in Frankfurt. Laut der Bevölkerungsstatistik Zensus werden in der ganzen Stadt trotz des Mangels fast 13.000 Wohnungen nicht genutzt, etwa ein Drittel stehe bereits seit einem Jahr oder länger leer: Der Eigentümerverband Haus & Grund nennt verschiedene Gründe. Gregor Weil, Geschäftsführer Haus & Grund Frankfurt am Main “Es geht um Baumaßnahmen, Erbstreitigkeiten, Modernisierungsmaßnahmen für vielleicht eine anschließende Selbstnutzung. Das kann immer lange dauern. Wir erleben täglich in der Beratung Fälle, wo die Eigentümer keine Handwerker mehr finden, um die Wohnung zu sanieren und da kann es mal vorkommen, dass Wohnungen ein Jahr oder länger leer stehen.“ Dass sei aber die Ausnahme. Der überwiegende Teil stehe dagegen nur kurzzeitig und aus guten Gründen leer, etwa wegen Umzügen oder Sanierungsmaßnahmen. 3-5 Prozent an ungenutztem Wohnraum sei sinnvoll, damit sich der Markt verändern könne. In Frankfurt sind es aktuell 3,2 Prozent. Die Stadt möchte speziell gegen langfristigen Leerstand vorgehen und hofft auf ein neues Gesetz der Hessischen Landesregierung. Diese plant Hauseigentümer die ohne triftigen Grund eine Wohnung länger als sechs Monate leerstehen lassen, künftig mit einem Bußgeld zu belegen. Marcus Gwechenberger (SPD), Planungsdezernent Frankfurt „Es gab dieses Gesetz ja bis Anfang der 2000er Jahre. Und damals haben wir pro Jahr bis zu 1.000 Wohnungen wieder zurückgeholt, also dem Markt bereitgestellt, wieder als Wohnraum aktiviert. Dazu gab es eine eigene Abteilung im Wohnungsamt und wir sind aktuell dabei, hier in unseren Ämtern […]

  • Landtag debattiert Situation bei VW

    Landtag debattiert Situation bei VW

    Alarm ist auch bei Volkswagen, beim größten Autobauer Deutschlands. Die Konzernspitze hat die seit rund 30 Jahren geltende Jobgarantie aufgekündigt. Ab Mitte 2025 könnte es bei VW zu Kündigungen kommen. Die Beschäftigten am Standort Baunatal sind geschockt. Heute nun hat sich der Hessische Landtag mit der VW-Krise auseinandergesetzt. Eine Diskussion zwischen Verbrennermotor, E-Mobilität und Jobs, die auf der Kippe stehen. Noch stehen die Zeichen bei Volkswagen in Baunatal ganz auf Wandel zur E-Auto-Produktion. Doch nach sinkendem Absatz bangen die Beschäftigten nun um ihre Jobs. In Wiesbaden wird im Hessischen Landtag deshalb heute sowohl über den Verbrennerausstieg als auch über Arbeitsplätze hitzig diskutiert. Für die schwarz-rote Landesregierung ist der Wegfall der Jobgarantie bei VW nicht hinnehmbar. Tobias Eckert (SPD), Fraktionsvorsitzender Landtag Hessen „Das Geraune von Werksschließungen, Massenentlassungen, Unsicherheit unter den Beschäftigten und ihren Familien zu streuen, das sind Töne, meine Damen und Herren, das sind Umgangsformen, die wir von Volkswagen bisher weder gewohnt waren und sind, noch solche, die wir akzeptieren werden.“ Wirtschafts- und Verkehrsminister Kaweh Mansoori, der die Beschäftigt in Baunatal bereits besucht hat, will nun Gespräche mit der niedersächsischen Landesregierung führen. Schließlich ist das Land Niedersachen zweitgrößter Anteilseigner bei Volkswagen. Die hessische CDU betont derweil die Wichtigkeit des VW-Werks für den Wirtschaftsstandort Baunatal. Anna-Maria Schölch (CDU), Abgeordnete Landtag Hessen „Seit Jahrzehnten spielt das Werk eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche Entwicklung Nordhessens. Es sichert Tausende Arbeitsplätze, direkt im Werk und viele weitere in der Zuliefererindustrie und bei Dienstleistern.“ Ministerpräsident Boris Rhein schließt eine Finanzspritze für das VW-Werk nicht aus. Den Bündnis-Grünen gehen die heutigen Regierungsaussagen nicht weit genug: Sie fordern angesichts der VW-Krise mehr staatliche Regulation. Kaya Kinkel (Bündnis 90 / Die Grünen), Abgeordnete Landtag Hessen „Es braucht keinen politischen Aktionismus, sondern es braucht klare, verlässliche Rahmenbedingungen und ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität. Wer nicht mit der Zeit geht, der […]

  • Asylgipfel gescheitert – Reaktionen aus Hessen und Rheinland-Pfalz

    Asylgipfel gescheitert – Reaktionen aus Hessen und Rheinland-Pfalz

    Hohe Flüchtlingszahlen, überforderte Kommunen und dann noch das Messerattentat von Solingen – mutmaßlich ausgeführt durch einen Asylbewerber, der eigentlich abgeschoben werden sollte. Das ist die Mischung, die die Stimmung in Deutschland derzeit aufheizt. Das Land braucht Kontrolle und Konsequenz bei der Migration – mit diesem Ziel haben sich Vertreter der Berliner Ampelregierung, der Unions-Opposition und der Länder zum Asylgipfel getroffen. Gestern am Abend war klar: Das Treffen ist gescheitert. Heute gab es dazu Reaktionen aus Hessen und Rheinland-Pfalz. Ein Gipfelkreuz auf dem Dach des Bundesinnenministeriums gibt es nicht; beim Asyl-Gipfel haben die Vertreter aller Parteien aber auch kein Gipfelkreuz erreicht. Die juristische Lage beim Thema Asyl ist so: Flüchtlinge können in Deutschland einen Asyl-Antrag stellen, wenn sie vorher kein ein anderes EU-Land betreten haben. Laut EU-Recht ist das Land zuständig, wo ein Flüchtling zuerst die EU betritt. Diese Länder müssten eigentlich Flüchtlinge auch aus Deutschland zurücknehmen. In der Praxis funktioniert das oft nicht: Viele Flüchtlinge erreichen Deutschland und bleiben. Auch weil die Regierung an diesem System festhalte, sei der Gipfel gescheitert, sagt Hessens Innenminister Roman Poseck, der an den Gesprächen teilgenommen hat. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Es gab unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten. Wir wollten Zurückweisungen an den Grenzen und zwar umfassend. Das ist aus meiner Sicht der Schlüssel, um zu einer Trendwende in der Migrationspolitik zu kommen. Die Ampel war nicht bereit, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen.“ Der Vorschlag der Ampel: Die Bundespolizei soll bereits an den Grenzen feststellen, ob ein Flüchtling zuvor EU-Boden betreten hat. Asylverfahren und Rückführung in das zuständige Land sollen damit schneller werden. Auch Inhaftierungen sollen möglich sein. Die Union hatte pauschale Zurückweisungen an der Grenze gefordert: Diese Forderung kritisiert die hessische SPD. Lisa Gnadl (SPD), Abgeordnete Landtag Hessen „Ich hatte den Eindruck, dass Friedrich Merz ein Scheitern der Verhandlungen provoziert hat. Ich bedauere es, […]

  • Hessischer Landtag debattiert Innere Sicherheit

    Hessischer Landtag debattiert Innere Sicherheit

    Der Asylgipfel ist gescheitert. Die zwei großen Themen des Treffens: Irreguläre Migration beenden, innere Sicherheit wieder in den Fokus nehmen, das tat heute auch das hessische Plenum. Auch hier ging es um den Terrorangriff in Solingen und die damit verbundene Migrationsdebatte. Und so hat man heute auf eine der meistgestellten Fragen Antworten gegeben: Wie steht es um die innere Sicherheit bei uns? Ausbaufähig – so die Antwort aller Fraktionen heute im Landtag. Die Regierungsfraktionen CDU und SPD bringen das Thema innere Sicherheit auf die Tagesordnung. Und wollen da vor allem eines: Mehr Handlungsspielraum für die Polizei. Lisa Gnadl (SPD), Abgeordnete Landtag Hessen „Es ist richtig, dass die Polizei eine höhere Präsenz auf Festen und Großveranstaltungen zeigt, und dass wir ihre Kompetenzen erweitern werden. Etwa im Bereich der Videoüberwachung oder auch der Kontrollmöglichkeiten in Waffenverbotszonen.“ Oder auch durch einen einfacheren Einsatz von elektronischen Fußfesseln. Die FDP geht mit – sieht aber ein Problem darin, dass nicht genügend Beamte zur Verfügung stehen. Moritz Promny (FDP), Abgeordneter Landtag Hessen „Aber spannend ist ja auch, zu sehen, dass die Polizisten in diesem Land rund 4 Millionen Überstunden angehäuft haben. 4 Millionen Überstunden. Es ist höchste Zeit, dass wir hier die Polizisten stärken. Und vor allen Dingen, dass wir auch uns dafür einsetzen, dass wir mehr Polizisten in diesem Land haben.“ Innere Sicherheit und Migration – diese beiden Themen sind heute im Landtag eng verbunden. Die Grünen sagen: Viele Straftäter sind junge, migrantische Männer und die werden unter anderem auf Social Media radikalisiert. Lara Klaes (Bündnis 90 / Die Grünen), Abgeordnete Landtag Hessen „Solche Accounts sind gefährlich. Deswegen müssen wir das Thema Radikalisierung über Social Media ernst nehmen und angehen. Da reicht es aber nicht aus, IP-Datenspeicherung zu fordern, sondern es gehört auch der entschlossene Einsatz diese digitalen Plattformen endlich in die Pflicht und Verantwortung […]

  • Regierungserklärung von Bildungsminister Schwarz

    Regierungserklärung von Bildungsminister Schwarz

    Vor zwei Wochen ging die Schule nach den Sommerferien wieder los. In Hessen gesellten sich zu den vielen neuen Schülern, über 60.000 waren es, auch alte Probleme, wie der Lehrermangel. 9.000 Lehrer fehlen an hessischen Schulen, sagt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Der neue hessische Bildungsminister Armin Schwarz hat heute im hessischen Landtag in einer Regierungserklärung vorgestellt, wie er die Probleme an den Schulen bekämpfen will. Er setzt unter anderem auf mehr Quereinsteiger in den Lehrerberuf. In Hessen gibt es so viele Lehrer wie noch nie zuvor: 65.000. Doch Bildungsminister Armin Schwarz will noch mehr Leute für den Beruf gewinnen. Und geht dabei neue Wege. Wer einen Universitätsabschluss hat, soll in Hessen auch ohne Lehramtsstudium ein Referendariat machen und später als verbeamteter Lehrer in einem statt zwei Schulfächern unterrichten dürfen. Armin Schwarz (CDU), Bildungsminister Hessen „Das ist neu und stößt auf größtes Interesse. Und schon direkt nach Bekanntgabe dieser Maßnahme hatten wir in der Recruiting-Hotline ganz viele Anfragen. Das sind hervorragende Maßnahmen zur Personalgewinnung, die uns insgesamt positiv stimmen können.“ Die AfD kritisiert: Dieser Quereinstieg entwerte den Lehrerberuf. Der Lehrermangel sei die Folge einer verfehlten Migrationspolitik. Inzwischen müssten 36.500 Kinder mit geringen Deutschkenntnissen in sogenannten Intensivklassen auf den Schulunterricht vorbereitet werden. Das binde jede Menge Personal. Heiko Scholz (AfD), Abgeordneter Landtag Hessen „Seit 2015 wurden über 150.000 sogenannte Seiteneinsteiger in das hessische Bildungssystem aufgenommen. Die Kosten dafür belaufen sich unter Einbeziehung des Doppelhaushaltes 2023/24 mittlerweile auf über 2 Milliarden Euro. Das kann kein Bildungssystem der Welt finanziell wie personell verkraften!“ Um Deutschkenntnisse zu verbessern, gibt es in den zweiten Jahrgangsstufen künftig an hessischen Schulen eine zusätzliche Stunde Deutsch. Und es soll mehr zweite Fremdsprachen geben, wie etwa türkisch oder ukrainisch. Nina Heidt-Sommer (SPD), Abgeordnete Landtag Hessen „Wir versetzen unser Bildungssystem so in die Lage, auf Veränderungen in der Schüler*innenschaft zu […]

  • Steiniger soll CDU-Generalsekretär werden

    Steiniger soll CDU-Generalsekretär werden

    Die rheinland-pfälzische CDU will bei der kommenden Landtagswahl – man muss sagen: mal wieder – versuchen, den Ministerpräsidenten zu stellen. Hierfür soll es einen Neustart geben. Doch ohne Rumoren funktioniert das nicht, im Gegenteil. Immer wieder ist von internen Machtkämpfen die Rede. Der Fraktionsvorsitzende Gordon Schnieder soll Ende September nun auch der neue Landesvorsitzende werden und außerdem Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagwahl 2026. Einen für ihn passenden Generalsekretär, hat er heute in Mainz vorgestellt. „Mobilisieren, was geht!“ – das ist der konkrete Auftrag vom bisherigen CDU-Generalsekretär Gordon Schnieder an seinen Nachfolger Joahnnes Steiniger, der Ende September in dieses Amt gewählt werden soll. Für seine noch jungen 37 Jahre ist Johannes Steiniger aus Bad Dürkheim politisch schon ein alter Hase. Einer, der sowohl die jungen als auch die älteren Parteimitglieder ansprechen soll. Nur eine seiner vielen Aufgaben, das weiss sein Vorgänger im Amt ganz genau. Gordon Schnieder (CDU), designierter Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz „Er hat die Partei zu organisieren, auch die Landesgeschäftsstelle zu organisieren, auch den Wahlkampf mitzuorganisieren, aber er hat auch zu mobilisieren, nach innen, wie nach außen. Auch die Partei mitnehmen. Wir haben 34.000 Mitglieder. Ich persönlich und er, oder wir zusammen, auch der gesamte Landesvorstand, wir können nicht die 4 Millionen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer alle erreichen, aber wenn die 34.000 ihren Anteil mitmachen, wenn wir die mit mobilisieren können, dann können wir unsere Stärke ausspielen, so wie wir es bei den Kommunalwahlen jetzt auch wieder gezeigt haben und dann machen wir uns da auch wieder auf einen richtig guten Weg.“ Von 2010 bis 2018 war Johannes Steiniger Vorsitzender der Jungen Union Rheinland-Pfalz. 2013 wurde der Gymnasiallehrer für Mathematik und Gemeinschaftskunde in den Bundestages gewählt. Privat ist Johannes Steiniger fußballbegeistert. Vor zehn Jahren, war er auch noch als Trainer aktiv, im Fußballverein SV Rot-Weiß Seebach. Doch dafür lässt ihm die […]

  • Neues Katastrophenschutz-Gesetz vorgestellt

    Neues Katastrophenschutz-Gesetz vorgestellt

    Es ist eine der Lehren aus der Ahrtal-Flut vor drei Jahren: Das Land Rheinland-Pfalz muss seinen Katastrophenschutz dringend verbessern. Unter anderem war in der Flutnacht unklar, wer die Einsatzleitung hätte übernehmen müssen. Das Brand- und Katastrophenschutzgesetz wurde seitdem überarbeitet, künftig sollen die Zuständigkeiten klarer geregelt werden. Heute Nachmittag haben der Ministerpräsident und der Innenminister das neue Gesetz in Mainz vorgestellt. Im Juli 2021 verwandelt die Ahr sich in einen gewaltigen Strom. 135 Menschen sterben. Wie können solche und andere Katastrophen künftig besser bewältigt werden? Die Landesregierung gibt heute bekannt, dass sie künftig mehr Geld für den Brand- und Katastrophenschutz ausgeben will: 142 Millionen Euro statt bislang 95 Millionen im kommenden Doppel-Haushalt. Der Ministerpräsident nennt drei Säulen, mit denen die Einsatzkräfte im Land gestärkt werden sollen. Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Erstens, wir stärken die landeseigenen Strukturen im Katastrophenschutz. Zweitens, wir stärken die kommunalen Strukturen im Katastrophenschutz. Und drittens: Wir fügen mit der rechtlichen Anpassung der Rahmenbedingungen eine Klammer um beides und schaffen so noch mehr Handlungssicherheit für diejenigen, die für uns alle im wahrsten Sinne des Wortes durchs Feuer gehen.“ Das neue Gesetz soll vorgeben, wann und wie zum Beispiel Krisen- und Verwaltungsstäbe zu bilden sind. Es soll klare Definitionen für verschiedene Schadensereignisse enthalten und regelmäßige Katastrophenschutzübungen vorschreiben. Im Januar 2025 soll zudem das neue Landesamt für Katastrophenschutz in Koblenz seine Arbeit aufnehmen. Dort soll ein Lagezentrum rund um die Uhr mögliche Gefahren für die Bevölkerung erkennen und bekämpfen. Außerdem sollen sich dort alle Akteure im Einsatz vernetzen. Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz „Alleine durch diese Einbindung ist sichergestellt, dass die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Ereignisfall bereits bekannt sind, dann auch abrufbar sind, und damit ein reibungsloser und schneller Übergang auch in die Arbeitsstrukturen eines Krisenmanagements erfolgen kann.“ Das Landesamt soll bei Bedarf auch die Einsatzleitung übernehmen können. Den Freien […]

  • Hessische AfD stellt Liste für Bundestagswahl auf

    Hessische AfD stellt Liste für Bundestagswahl auf

    Noch etwas mehr als ein Jahr, dann steht die nächste Bundestagswahl an. Und so langsam bereiten sich die Parteien schon darauf vor und stellen ihre Kandidaten auf. So wie die hessische AfD, die dafür am Wochenende in Hofheim zusammenkam. Viel Gegenwind gab es vor der Halle von den Demonstranten – viel Rückenwind in der Halle. Und so schickt die hessische AfD Jan Nolte als ihren Spitzenkandidaten in den Wahlkampf. 94 Prozent der 285 Delegierten stimmen für den Nordhessen. Er sitzt seit 2017 im Bundestag und gilt als russlandfreundlich. Das Hauptthema für ihn ist die Migration. Diese sei aktuell das größte Problem. Jan Nolte (AfD), Hessischer Spitzenkandiat für die Bundestagswahl „Die Folge sind wachsende Parallelgesellschaften und ‚No go‘-Areas. Die Folge ist, dass wir jeden Tag von neuen grausamen Gewalttaten in der Zeitung lesen müssen. Und jeder, der es wagt, das offen zu kritisieren, muss damit rechnen als Rechtsextremist hingestellt zu werden.“ Bei der vergangenen Bundestagswahl hat die hessische AfD fünf Kandidaten nach Berlin geschickt. Nächstes Jahr sollen es einige mehr sein. Grund für den Optimismus ist das gute Abschneiden bei den Wahlen in Thüringen und Sachsen sowie das Ergebnis bei der hessischen Landtagswahl im vergangenen Jahr. Hier holte die AfD 18,4 Prozent der Stimmen. Robert Lambrou (AfD), Landessprecher Hessen „Ich erwarte, dass wir zweistärkste Kraft werden, so stark wie möglich. Wir brauchen ein Ende der Masseneinwanderung. Den politischen Willen hat nur die AfD.“ Einen Koalitionspartner für diese Politik zu finden scheint im Moment aussichtslos. Bisher will keine andere Partei mit der AfD zusammenarbeiten. Auch weil der Verfassungsschutz die Partei als rechtsextremen Verdachtsfall einstuft. Doch auch ohne Koalitionspartner würde die Politik der Partei wirken, meint AfD Landessprecher Andreas Lichert. Andreas Lichert (AfD), Landessprecher Hessen „Wir haben in den letzten Jahren schon gezeigt, dass wir aus der Oppositionsrolle heraus, Regierungshandeln zum Positiven beeinflussen […]

  • Ukraine-Konferenz auf US-Militärbasis Ramstein

    Ukraine-Konferenz auf US-Militärbasis Ramstein

    Der US-Luftwaffen-Stützpunkt Ramstein in der Pfalz steht heute mal wieder im Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit: Beim Treffen der so genannten Ukraine-Kontaktgruppe beraten Teilnehmer aus rund 50 Ländern über das weitere Vorgehen im Ukraine-Konflikt. Heute zum ersten Mal selbst vor Ort mit dabei: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er fordert von den militärischen Partnern grünes Licht für den Einsatz westlicher Langstrecken-Raketen auch auf russischem Gebiet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi bei der Ankunft auf der US-Militärbasis in Ramstein – und ein paar Minuten später bei der freundlichen Begrüßung durch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. In seiner Rede bedankt sich Selenskyi für die anhaltende Unterstützung durch die USA und andere Partner wie Deutschland – und warnt zugleich vor einem immer brutaleren Vorgehen Russlands in der Ukraine. Wenn man Putin jetzt nicht stoppe, werde er früher oder später auch andere Länder angreifen. Deshalb dürfe es im Kampf gegen Russland keine Tabus mehr geben. Wolodymyr Selenskyj, Präsident Ukraine „Wir müssen in die Lage versetzt werden, Langstreckenraketen unserer westlichen Partner nicht nur in besetzten ukrainischen Gebieten, sondern auch auf russischem Territorium einzusetzen.“ Die heiß begehrten Langstreckenraketen vom Typ Taurus sichert Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius der Ukraine wie erwartet auch heute nicht zu – dafür aber zumindest weitere Bodenverteidigungssysteme. Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister „Wir werden zwölf moderne Panzerhaubitzen vom Typ 2000 an die Ukraine liefern. Und zwar sechs davon noch in diesem Jahr. Sechs weitere im nächsten Jahr. Gesamtvolumen: 150 Millionen Euro.“ Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sichert der Ukraine weitere Unterstützung zu. Lloyd Austin, Verteidigungsminister USA „Es ist ein kritischer Moment. Die Zeit drängt. Vor allem im Hinblick auf den nahenden Winter. Wir alle müssen die Ukraine jetzt noch mehr unterstützen. Deshalb freut es mich sagen zu dürfen, dass Präsident Joe Biden noch heute ein zusätzliches 250-Millionen-Dollar-Paket für Verteidigungsmaßnamen der Ukraine auf den Weg bringen wird.“ Neben neuen Waffenlieferungen […]

  • Ministerpräsident Schweitzer auf Tour durch Rheinland-Pfalz

    Ministerpräsident Schweitzer auf Tour durch Rheinland-Pfalz

    Vor dem Termin an der Mainzer Uniklinik war Alexander Schweitzer auf seiner ersten Pressereise in seiner neuen Funktion. Noch ist er ein sehr frischer Ministerpräsident, noch keine hundert Tage im Amt. Gestern und heute tourte er durchs Land. Und bei einer Station staunte Alexander Schweitzer nicht schlecht: Denn dort haben ihn die Kinder in einer Kita ganz direkt gefragt, was so ein Ministerpräsident denn so alles macht, den lieben langen Tag. Tja, Herr Schweitzer – was macht eigentlich ein Ministerpräsident? Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Man muss aufräumen, sonst gibt’s Riesenärger. Der entscheidet, was andere machen – ja, das ist eine gute Beschreibung.“ Wir sind in Urmitz, in der Nähe von Koblenz. Auf den ersten Blick eine Kita wie jede andere – auf den zweiten vielleicht die Kita der Zukunft? Denn die Tagesstätten hier in der Verbandsgemeinde Weißenthurm werden seriell errichtet, also immer das gleiche Gebäude. Man managt einen Kita-Betrieb, der schon aufgrund seiner Größe eine zuverlässige Kinderbetreuung gewährleisten kann. Und dies ist für die Eltern mit das Wichtigste. Sven Normann, Fachbereichsleiter Verbandsgemeinde Weißenthurm „Wenn sie elf Einrichtungen zu strukturieren haben und greifen auf 300 Mitarbeitende. Dann ist das was anderes als wenn sei eine Einrichtungen haben vielleicht mit zehn Mitarbeitenden. Wenn da einer ausfällt, haben sie keine Möglichkeit, das zu ersetzen. Und das ist bei uns möglich.“ Auch für das Land, das enorme Mittel in die Kitaversorgung steckt, liegen die Vorteile auf der Hand: Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Wir sehen hier durch das Stichwort serielles Bauen, dass man enorme Effekte hat bei hoher Qualität eine Kita zu bauen, die an diesem Standort und an weiteren  Standorten gebaut werden kann. Und deutlich günstiger ist als wenn man ein Einzelexemplar immer wieder neu irgendwo plant und in die Landschaft setzt.“ An der Regenbogen-Grundschule in Koblenz erkennt man wie unter einem […]

  • „Respekt-Paket“ für hessische Einsatzkräfte

    „Respekt-Paket“ für hessische Einsatzkräfte

    In München hat am Morgen ein Mann in der Innenstadt gezielt Schüsse auf Polizisten abgegeben. Die Staatsanwaltschaft geht von einem versuchten Terroranschlag aus. Der Angreifer wurde von den Polizeibeamten erschossen. Vorfälle wie dieser heute in München zeigen, wie sehr Polizisten, aber auch andere Einsatzkräfte in ihrem Berufsalltag in Gefahr geraten können. Nicht immer ist es so dramatisch, aber es geht um Beleidigung, Bedrohung und auch um Körperverletzung. Die Fallzahlen steigen. Das Land Hessen hat deshalb heute ein Maßnahmen-Paket für mehr Respekt gegenüber Einsatzkräften vorgestellt. Seit über 20 Jahren ist Jens Renda Notfallsanitäter in Offenbach. Vor drei Monaten fährt er zu einen Einsatz. Dort erlebt zum ersten Mal eine körperliche Attacke. Jens Renda, Notfallsanitäter Offenbach „Er hat meine Kollegin getreten und danach haben wir ihn halt fixiert und dann konnte er sich losreißen und dann hat er mir zwei Schläge ins Gesicht verpasst. Der Respekt hat schon,sage ich mal, abgenommen. Also Beleidigungen sind schon fast tagtäglich zu vernehmen. Das sind Sachen, die prallen an einem ab, aber schön ist es halt nicht.“ Ein Einzelfall ist der Angriff auf Jens Renda nicht. Noch nie wurden so viele Einsatzkräfte Opfer einer Straftat wie im vergangenen Jahr. Betroffen sind 5.056 Polizisten, 171 Rettungskräfte und 24 Feuerwehrleute im Jahr 2023. Ein Höchststand in Hessen. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Völlig inakzeptabel. Wir müssen diese Zahlen runterbekommen. Am besten ganz wegbekommen, denn das sind Menschen, die im Einsatz sind für uns alle, die uns helfen, die uns unterstützen wollen und insoweit müssen wir diese gesellschaftliche Entwicklung zurückdrängen.“ Damit das klappt, stellt die hessische Landesregierung heute ein Respekt-Paket vor. Das soll die Einsatzkräfte besser ausstatten, ihren Einsatz sichtbarer machen und ihre Arbeit mehr honorieren. Zum Respekt-Paket gehören zum Beispiel die Erhöhung der Polizeizulage um 22 Prozent auf 160 Euro, mehr Personal und mehr Taser für die Polizei. […]