Preisgekrönte Cartoonistin Ruth Hebler

„Wir sind die Punks unter den Zeichnern“, so beschreibt Cartoonistin Ruth Hebler sich und ihre Kollegen. Beim Deutschen Cartoon-Preis hat die Wittlicherin den dritten Platz erreicht und sich dabei gegen über 3.000 andere Cartoons durchgesetzt. Wir haben sie beim Besuch der Loriot-Ausstellung im Frankfurter Caricatura-Museum getroffen.

Hier ein Strich, dort ein Strich und innerhalb weniger Sekunden ist die Kamera fertig. Cartoons, wie der hier über unsere Drehsituation, zeichnet Ruth Hebler aus dem Stegreif. Die Cartoonistin hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt hat sie schon zum zweiten Mal das Treppchen beim Deutschen Cartoonpreis erreicht – einer der wichtigsten Zeichenpreise in Deutschland. 20 Cartoons hat sie eingeschickt, einer davon hat es auf Platz drei geschafft.
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Ruth Hebler, Drittplatzierte beim Deutschen Cartoonpreis
„Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, das war eine riesen, riesen, riesen Überraschung, dass ich den Preis dann nochmal gewonnen habe, weil ich ja vor zwei Jahren schonmal da einen Preis gewonnen habe. Das ist natürlich, also ich habe mich riesig gefreut. Super Sache, toller Preis. Man fühlt sich dann vielleicht mit der komischen Kunst auch ein bisschen ernster genommen.“
Das merkt sie auch in ihrem privaten Umfeld. Die Diplompädagogin zeichnet schon ihr Leben lang, inzwischen verdient sie damit Geld.
Ruth Hebler, Cartoonistin
„Ich habe schon in der Grundschule gezeichnet, immer gerne als Kind und hatte auch schon Comics in der Schülerzeitung. Und hab dann wieder angefangen zu zeichnen, als mein zweites Kind geboren wurde. Wenn der Mittagsschlaf gehalten hat, dann hab ich mich hingesetzt und habe meine ersten Cartoons gezeichnet. Cartoons fand ich schon immer toll und irgendwann hatte ich dann immer mehr Bilder im Kopf, die dann irgendwann auch raus wollten.“
Ruth Hebler zeichnet entweder auf Papier oder mit dem Tablet. Meist braucht sie nur wenige Stunden – und schon ist ein Cartoon fertig. Ihr Themenspektrum ist vielfältig. Mal lässt sie sich von persönlichen Dingen inspirieren, wie ihren Wurzeln in der Eifel, mal von großen gesellschaftlichen Themen.
Ruth Hebler, Cartoonistin
„Meine Inspiration ist die Welt an sich. Es gibt so diese Ideen, die einfach passieren. Das passiert dann zum Beispiel, wenn ich Nachrichten gucke oder wenn ich irgendwo einkaufen gehe. Und ansonsten, wenn ich Themenaufträge habe, dann lasse ich mich rundum inspirieren.“
Auch von anderen Künstlern, wie etwa Loriot. Für Ruth Hebler eine absolute Koryphäe. In einem Buch zu seinem hundertsten Geburtstag durfte sie sich mit zwei Cartoons verewigen.
Ruth Hebler, Cartoonistin
„Also man sagt ja, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und bei Cartoons kommen nochmal verschiedene Ebenen zusammen. Da kommt ja eine Wendung, ein Witz, eine Überraschung vor. Eine ganze Geschichte wird mit einem Bild erzählt, sodass ich denke, dass ein Cartoon … Also ein Bild sagt mehr als tausend Worte und ein Cartoon sagt mehr als hunderttausend Worte.“
Und schon ist das nächste Werk von Ruth Hebler fertig. Diesmal inspiriert von uns.