Prozess wegen Gefangenenbefreiung
Die Flucht eines verurteilten Doppelmörders, die im Oktober 2023 für Aufsehen gesorgt hat: Der Inhaftierte der JVA Bruchsal sollte bei einer sogenannten „Vollzugsöffnenden Maßnahme“ seine Frau und seine Kinder an einem See in Germersheim treffen, dort entwischt er den Vollzugs-Beamten . Ein Mann aus dem Kreis Germersheim soll ihm bei der Flucht geholfen haben. Dieser steht ab heute vor Gericht. Bereits vergangenen Sommer konnte Oleg J. festgenommen werden, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Heute Mittag hat am Amtsgericht Landau der Prozess gegen den mutmaßlichen Fluchthelfer begonnen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er eine wesentliche Rolle bei der Flucht des inhaftierten Doppelmörders gespielt hat. Christopher Schulte-Holtey, Gerichtsreporter „Laut Staatsanwaltschaft habe sich der Angeklagte mit dem Häftling Alexandr P. an einem Naherholungsgebiet bei Germersheim verabredet. Von dort sollen die beiden mit dem Auto erst nach Tschechien und dann nach Polen gefahren sein. Unterwegs hätten sie zusammen die elektronische Fußfessel entfernt.“ Der Angeklagte soll auch Geld für die mutmaßliche Fluchthilfe erhalten haben. . Der Deutsch-Kasache Alexander P. konnte neun Monate nach seiner Flucht verhaftet werden, sein mutmaßlicher Fluchthelfer kurz danach. Beide kannten sich gut, sechs Jahre lang saßen sie zusammen in der JVA Bruchsal. Das bestätigt der Angeklagte heute in einer selbst vorgelesenen Erklärung. Christopher Schulte-Holtey, Gerichtsreporter „Vor Gericht tritt der Angeklagte Oleg J. heute gereizt auf. Er bestreitet die Vorwürfe vehement und spricht von einem gefakten Haftbefehl. Er habe sich lediglich freundschaftlich mit Alexander P. in Tschechien getroffen, ihm aber nicht bei der Flucht geholfen. Bei seiner Aussage widerspricht sich Oleg J. heute aber immer wieder.“ Er behauptet zum Beispiel, der Lebenspartner des verurteilten Doppelmörders zu sein. Doch Alexander P. ist verheiratet und auch der Angeklagte hat Kinder und Enkelkinder. Mit den Aussagen der ersten Zeugen soll der Prozess gegen Oleg J. am 3. Februar fortgesetzt werden.