Natur

  • Weinlese an der Mosel

    Weinlese an der Mosel

    So langsam wird es Herbst und das heißt für viele Winzer in Hessen und Rheinland-Pfalz: Die Lese beginnt. Eine aufregende und stressige Zeit für die Winzer, denn ob es ein gutes oder schlechtes Weinjahr wird, ist bis zuletzt ungewiss. Daher ist unser Reporter Christopher Schulte-Holtey an die Mosel gefahren, um schauen wie es um den Jahrgang steht und um bei der Lese zu helfen.   Christopher Schulte-Holtey, Reporter: Also ich finde die Trauben hier in den Weinbergen von Winningen schon sehr schön aus. Und schmecken tun sie auch schon super. Aber ob die jetzt schon wirklich für die Lese geeignet sind oder nicht das weiß ich nicht. Deswegen frage ich jetzt mal den Winzer Oben auf den Mosel-Terassen treffe ich Thomas Richter. Er ist schon seit fast 40 Jahren Winzer und aufgeregt, denn heute beginnt die Lese. Der wichtigste Teil des Weinanbaus.  Als neue Aushilfskraft bekomme ich eine Scheer, der Rest ist Kopfsache. Im Winninger Domgarten starten wir mit Spätburgunder. Christopher Schulte-Holtey, Reporter: Wie erkenne ich denn jetzt an den Trauben, welche sind gut, welche sind schlecht? Thomas Richter, Winzer in Winningen: Ja man sieht es schon so ein bisschen an der Farbe. Die dunkelrot gefärbten sind in Ordnung. Aber hier sind so helle drin, die entsprechend von der Kirschessigfliege angepiekst worden sind. Und wenn man dran riecht dann ist das nicht so schön. Und davon möchte ich auch kein Wein machen. Dementsprechend müssen wir die Beeren hier alle aussortieren. Müssen sie hier rausholen, dass das dann hinterher nicht mit im Most und späteren Wein landet. Christopher Schulte-Holtey, Reporter: Okay die hellen Trauben, die so ein bisschen angepiekst sind aussortieren. Versuchen wir es mal. Und los geht die Schnibbelei. Alle schlechten Trauben auszusortieren ist gar nicht so einfach. Zum Glück hat Thomas Richter aber ein wachsames Auge auf mich. Trockenheit […]

  • Hundeschwimmen im Mainzer Taubertsbergbad

    Hundeschwimmen im Mainzer Taubertsbergbad

    Ganz viele Hundehalter hat es gestern nach Mainz gezogen zum alljährlichen Hundeschwimmen. Zum Abschluss der Freibadsaison dürfen sich die Vierbeiner im Mainzer Taubertsbergbad ordentlich austoben. Am Sonntag war es wieder soweit, zum sechsten Mal. Hündin Sally kriegt nicht genug vom kühlen Nass. Immer wieder wird mit Vollkaracho reingehüpft. Der Sprung vom Beckenrand ist heute ausdrücklich erlaubt. Bei den einen sieht das aus als würden sie im Weitsprung gewinnen wollen. Bei den anderen … naja … etwas unbeholfen. Es ist das perfekte Freibadwetter in Mainz – Sonnenschein und 26 Grad. Da hüpfen auch Herrchen und Frauchen gerne mit ins Becken und gehen sozusagen mit gutem Beispiel voran. Schwimmen ist ja schließlich gesund. Nicht nur für den Menschen, sondern auch für seinen tierischen Freund. Ein gutes Muskeltraining. Diese beiden schwimmen um die Wette. Wer wohl als erstes das Spielzeug erreicht? Doch längst nicht jedem Hund ist der große Pool geheuer. Am liebsten würde man ja … aber … ach nee, lieber doch nicht. Danach sieht man auch noch aus wie ein begossener Pudel. Hier und da gibt’s also Anlaufschwierigkeiten. Dann ist Starthilfe vonnöten. Gibt‘s denn nen Trick? Markus Golob „Ja, das versuchen wir grad rauszufinden. Ist das erste Mal. Wenn ich’s weiß, dann sag ich Ihnen Bescheid.“ Domi Pombeiro „Wir haben’s erst mal mit Leckerlis probiert und jetzt mit dem Ball. Mit dem Ball klappt’s besser. Jetzt springt sie langsam auch rein.“ Laura Eckert „Ihn so lange anstacheln, bis er irgendwann mal reingeht und es kapiert.“ Brigitte Friedrich „Rein heben. Helfen. Weil sie traut sich nicht, weil sie nicht weiß wie tief es ist.“ Nadine Golob „Und sie hat eine Schwimmweste an, damit sie sich nicht ganz so unsicher fühlt.“ Patrick Brieske „Den Ball reinwerfen, das langt.“ Claudia Kreuzer „Leckerli, über die Treppe, selbst ins Wasser gegangen. Hat aber nicht geholfen, nee.“ […]

  • Bakterien gegen Schlamm

    Bakterien gegen Schlamm

    Ein Spaziergang am Wasser – was gibt es Schöneres in diesen sonnigen Spätsommertagen? Dumm nur, wenn es unangenehm riecht. Schuld daran ist oft eine dicke Schlammschicht am Gewässergrund, die sich durch die Zersetzung von Laub und abgestorbenen Algen bildet. Deshalb müssen nicht nur Gartenteiche, sondern auch größere Gewässer regelmäßig gereinigt werden. Die Stadt Rüsselsheim hat sich dabei für eine neue Methode entschieden. Was aussieht wie eine stinkende Brühe, ist in Wirklichkeit dafür da, um genau das zu bekämpfen. Dirk Adam und Uwe Nimmrichter verteilen die Flüssigkeit mit verschiedenen Bakterien und Enzymen im Rüsselsheimer Horlachgraben. Die Mischung soll den Schlamm auflösen, der durch das Laub der herumliegenden Bäume entstanden ist. Dirk Adam, Abteilungsleiter Wasserbau Rüsselsheim „Über die Jahre baut sich dann hier eine Schlammdicke auf und die Wasserschicht wird immer etwas kleiner. Und das kann natürlich dazu führen, dass der Sauerstoffgehalt in diesem Gewässer weniger wird und dass das Gewässer irgendwann umkippt.“ Der Horlachgraben ist an dieser Stelle im Schnitt drei Meter tief. Fast die Hälfte davon ist mit Schlamm gefüllt, für das Wasser bleibt also nicht mehr viel Platz. Zwanzig Zentimeter wollte die Stadt mithilfe der Bakterien abtragen. Dieses Ziel haben die Männer bereits erreicht. Heute sind sie zum dritten Mal auf dem Wasser unterwegs und verteilen 2.000 Liter des Bakteriengemischs entlang des Grabens. Die Aktion ist ein Pilotprojekt, das die Stadt in Auftrag gegeben hat, um aufwendige Baggerarbeiten zu vermeiden. Eine Premiere in Hessen, denn das Verfahren ist in Deutschland noch ganz neu. Dirk Adam, Abteilungsleiter Wasserbau Rüsselsheim „Es ist wesentlich umweltschonender als konventionelle Verfahren, die wir mit Baggertechniken hier bisher durchgeführt haben. Zum anderen ist es natürlich auch ein wirtschaftlicher Aspekt. Diese Methode mit dem Einbringen dieser Bakterien ist natürlich wesentlich kostengünstiger als die konventionellen Methoden.“ Das Pilotprojekt kostet die Stadt insgesamt 50.000 Euro. Bei einer mechanischen Entschlammung […]

  • Pilze sammeln im Frankfurter Stadtwald

    Pilze sammeln im Frankfurter Stadtwald

    Im Herbst heißt es für viele: Ab in die Pilze! Obwohl es sehr heiß war in diesem Sommer, hat es ja auch ziemlich viel geregnet. Gut für die Pilze. Nur welche sind genießbar und welche sollte man lieber stehen lassen? Wir waren mit einem Pilzberater im Frankfurter Stadtwald unterwegs auf der Suche nach den Leckereien aus dem Wald. Dieser Waldbewohner passt zum Trendbegriff „Waldbaden“, wie der Fisch ins Wasser. Ein Pilz, der aussieht wie ein Tintenfisch oder ein Seestern. Dietmar Krüger; Pilzsachverständiger „Der Tintenfischpilz ist ein Einwanderer aus Tasmanien und Australien und der breitet sich wirklich aus bei uns und der schlüpft auch aus solchen Eiern raus – das ist ein junger hier unten – und sieht dann aus, wie so ein Seestern. Jetzt sitze ich genau so, dass ich gerade hier den Duft von dem abbekomme. Und der stinkt halt widerlich. Weil der riecht aasartig.“ Von einem stinkigen, ungenießbaren Pilz, geht es direkt weiter zum nächsten. Dietmar Krüger, Pilzsachverständiger „Jetzt krieg ich wieder diesen Duft ab.“ Eine Stinkmorchel, ungenießbar, genauso wie dieser nach Fensterleder aussehende Pilz. Doch jetzt endlich stoßen wir auf Essbares. Dietmar Krüger, Pilzsachverständiger „Einen Rotfußröhrling. Der schmeckt so ein bisschen säuerlich, also eine ganze Pfanne würde ich nicht davon essen. Mischgericht super.“ Dietmar Krüger ist heute mit Freunden auf Pilzexkursion. Der Offenbacher arbeitet auch als Pilzsachverständiger und ist geprüfter Pilzberater. Dietmar Krüger, Pilzberater „Das ist ein Schwefelporling. Und wenn der gut zu schneiden ist, dann kann man den sehr gut essen. Natürlich nicht roh, der wird gegart.“ Ob Rübling oder chinesische Morchel – die Pilzvielfalt im Frankfurter Stadtwald ist groß. Es ist ein gutes Pilzjahr. Dietmar Krüger, Pilzberater „Und der heißt Schuppiger Porling. Ein super Speisepilz.“ Dietmar Krüger ist schon als Kind mit seinen Eltern in die Pilze gegangen. Dietmar Krüger, Pilzberater „Ach, das war einfach […]

  • Bundeswehrübung im Vogelsbergkreis

    Bundeswehrübung im Vogelsbergkreis

    Die Älteren unter Ihnen werde sich vielleicht noch erinnern – früher waren sie ein gewohntes Bild: Bundeswehrkolonnen auf unseren Straßen. Heute zählen große Militärübungen in der Öffentlichkeit zu den eher seltenen Ereignissen. So auch in den letzten Tagen im hessischen Vogelsbergkreis. Seit Anfang der Woche läuft dort im Schlitzer Land eine große Bundeswehrübung. Mit über 230 Soldaten und schwerem Gerät. “Brückenschlag über die Fulda”, so lautet das heutige Manöver. Um den an dieser Stelle 30 Meter breiten Fluss zu überqueren, bauen die Soldaten eine sogenannte Faltfestbrücke auf. Die kann jedes der teils über 100 Tonnen schweren Bundeswehrfahrzeuge tragen. Major Rommelfanger, Panzerpionierbataillon 1 Holzminden „Und jetzt haben wir Anmarschweg und auch den Abmarschweg mit einer Faltstraße befestigt, damit die Fahrzeige sich nicht in den Boden eingraben und dann eben vor der Brücke stehenbleiben.“ Wenig später rollen die gepanzerten Transportfahrzeuge über die Aushilfsbrücke. Rund 230 Soldaten nehmen mit über 70 Fahrzeugen an der Übung teil. Sie dient der Vorbereitung für einen über 1.000 Kilometer langen Marsch im kommenden Jahr. Major Mühling, Jägerbataillon 1 Schwarzenborn „Wir werden nächstes Jahr an eine großen NATO-Übung teilnehmen, genannt ‚Saber Strike‘ und werden dazu über Deutschland, Polen nach Litauen marschieren, was eine sehr große Marschleistung für uns bedeutet und das muss heute mal geübt werden.“ Wichtig bei solchen Manövern ist auch immer die Kommunikation mit den betroffenen Gemeinden wie Schlitz. Heiko Simon (CDU), Bürgermeister Schlitz „Deswegen wurde das alles im Vorfeld sehr gut abgestimmt. Wir haben teilweise Liegenschaften für die Kfz-Wartung zur Verfügung gestellt, auch Übernachtungsmöglichkeiten auf einem Campingplatz, und ich bin selbst Oberleutnant der Reserve, von daher war es mir auch ein Anliegen das alles möglich zu machen.“ Die Bundeswehrübung ist seit Tagen das Ereignis hier im Schlitzer Land. Daher auch großes Interesse an den großen Geräten. Daniela Weigert, Anwohnerin „Ist doch interessant, das mal zu […]

  • In Irrel entsteht neue Hängeseilbrücke

    In Irrel entsteht neue Hängeseilbrücke

    Die verheerende Flut vor zwei Jahren hat in Rheinland-Pfalz viele Wunden hinterlassen. Familien haben ihre Angehörigen verloren, Menschen ihr Heim, Unternehmer ihre Lebensgrundlage und der kleine Ort Irrel an der Prüm hat sein Wahrzeichen, die alte Brücke, verloren. Doch während der Wiederaufbau an manchen Stellen noch schleppend verläuft, konnte zumindest diese Wunde jetzt geheilt werden. Herbert Theis (parteilos), Ortsbürgermeister von Irrel „Es war ein ganz komisches Gefühl, nachdem wir gesehen haben, was im Ort passiert war und dass dann das Gerücht rumging: Die Brücke ist weg. Die alte Brücke haben wir etwa zwei Kilometer unterhalb der Wasserfälle auf einer Wiese gefunden. Sie war komplett wie zusammengefaltet. Lediglich das Dach, das hat gefehlt. Das haben wir auch nirgendwo mehr gefunden, auch nicht in den Orten unterhalb von Irrel.“ Mehr als 60 Jahre lang hat die alte Holzbrücke die Stromschnellen der Prüm überspannt, war das Wahrzeichen der Stadt und ein Magnet für Besucher. Jetzt, zwei Jahre nach der Flut, spannt sich, kaum 100 Meter vom alten Standort entfernt, ein neuer Übergang über das Tal. Eine ganz besondere Hängebrücke. Daniela Torgau, Geschäftsführerin Zweckverband Naturpark Südeifel „Es ist eine Hängebrücke, die man als aufgehängte Brücke bezeichnet. Das heißt, sie hat eine Überhöhung. Und diese Brücke ist 110 Meter lang, ist an mehr als 10 Meter hohen Pylonen aufgehangen. Sie ist vielleicht nicht die längste Brücke, auch mit 17 Metern nicht die höchste aber sie verbindet Hängebrücke mit Aussichtspunkt.“ Zudem kommt die aufgehängte Brücke ohne einen Mittelpfeiler aus, der bei einer neuerlichen Flut Hauptangriffspunkt wäre. Dass jetzt bereits eine neue Brücke hier die beiden Talseiten verbindet, liegt auch daran, dass das knapp 1,2 Millionen teure Bauwerk zu 100 Prozent aus dem sogenannten Sondervermögen der Landesregierung zum Wiederaufbau finanziert werden konnte. Ein Umstand, über den sich auch der Verbandsbürgermeister freut. Moritz Petry (CDU), Bürgermeister Verbandsgemeinde Südeifel […]

  • Großeinsatz nach Fischsterben im Werratalsee

    Großeinsatz nach Fischsterben im Werratalsee

    Es ist ein unheimliches Bild, das der nordhessische Werratalsee in den letzten Tagen abgibt. Immer wieder schwimmen tote Fische auf der Oberfläche oder werden angeschwemmt. Der örtliche Angelsportverein schlug darauf hin Alarm, denn die Lage im See verschlechtert sich rapide. Inzwischen kämpft das Technische Hilfswerk um das Leben der Tiere. Mit schwerem Gerät versuchen die Helfer des Technischen Hilfswerks die Fische zu retten. Vom Ufer aus sollen diese gigantischen Pumpen dem See Sauerstoff zuführen, denn die Fische scheinen im Wasser regelrecht erstickt zu sein. Max Mölkner, Technisches Hilfswerk „Wir haben hier gegenwärtig drei Großpumpen stehen mit unterschiedlicher Pumpleistung. In Summe kommen wir auf mehrere tausend Liter die Minute, die wir mit diesen Pumpen fördern können. Dort wird dann jeweils Wasser dem See entnommen und dann direkt wieder eingespeist und jeweils dann so eingespeist, dass es dann Umgebungsluft mit reinzieht um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen.“ Aufmerksam geworden auf die kritische Situation sind die Mitglieder des ansässigen Angelsportvereins. Sie haben begonnen, die toten Fische vom See zu keschern. Inzwischen sind sie hier fast schon im Dauereinsatz. Alex Tschirlich, Angelsportverein Eschwege „Mittlerweile fahren wir zwei- bis dreimal täglich raus und haben insgesamt ca. 150 Kilo tote Fische eingesammelt. Natürlich ist die Dunkelziffer deutlich höher, schätzen wir. Das ist, wie gesagt, nur eine Schätzung aber wir haben natürlich ausgebildete Gewässerwarte, die sich natürlich auch noch mit dem Verband unterhalten und sich da Infos einholen, was Erfahrungswerte sind. Deswegen schätzen wir, ungefähr drei Tonnen tote Fische.“ Für das Ökosystem des Sees ist das ein schwerer Schlag, denn auch die meisten Insekten und Amphibien sind vom fehlenden Sauerstoff betroffen. Experten gehen davon aus, dass es zwei bis drei Jahre dauern wird, bis sich der Werratalsee erholt. Schuld an der Katastrophe ist wohl eine rasante Vermehrung der Blaualge. Stirbt sie ab, werden bei ihrem Abbau große Mengen […]

  • Landwirte formulieren Forderungen an Landespolitik

    Landwirte formulieren Forderungen an Landespolitik

    In knapp einem Monat ist in Hessen Landtagswahl. Das heißt, die Parteien sind schon mitten im heißen Wahlkampf. Wer das Land zukünftig regiert, ist aktuell noch völlig unklar, aber schon jetzt organisieren sich hessische Verbände gemeinsam, um ihren Forderungen an die zukünftige Landesregierung Ausdruck zu verleihen. Heute zum Beispiel die „grünen Verbände“ in Wiesbaden. Essenszeit auf dem Wirtshäuser Hof in Hünfelden. Die Schweine freuen sich über das leckere Stroh und fressen fleißig. Ein Bild, das es in Hessen immer seltener gibt, denn Schweinehalter gibt es hier kaum noch. Für Marc Hepp liegt der Grund auf der Hand: wenig Chancen auf dem Markt, mangelnde Unterstützung aus der Politik und immer mehr Vorschriften. In zwei Jahren muss er seinen Stall umbauen und viel Geld in die Hand nehmen. Da würde er noch mitziehen. Marc Hepp, Landwirt in Hünfelden „In zwölf Jahren gibt es einen wesentlich größeren Schritt zu tun, was die Schweinehaltungsverordnung angeht. Und ob ich diesen Umbau noch mitmache und dieses viele Geld in die Hand nehme, das hängt auch stark davon ab, ob es mir noch so erscheint, dass das, was ich tue, noch gewollt ist. Noch gesellschaftlich gewollt ist, aber auch politisch gewollt ist.“ Dazu weiß er gar nicht, ob er danach nicht noch mal Umbauen muss, weil es eine neue Verordnung gibt. So fordert der Hessische Bauernverband von der zukünftigen Landesregierung mehr Weitsicht und Unterstützung für die Schweinehalter. Karsten Schmal, Präsident Hessischer Bauernverband „Man legt sich ja im Bereich der Landwirtschaft, wenn man zum Beispiel einen neuen Stall baut, auf sehr lange Zeiträume fest. 20 Jahre. Und da muss man auch die Gewissheit haben, dass die dieser Stall, egal wie er gebaut ist, der mehr Tierwohl beinhaltet, dass das dann auch in 20 Jahren noch Bestand hat.“ Dazu fordern der Bauernverband zusammen mit dem Verband Hessischer Waldbesitzer und […]

  • Mountainbiker sorgen für Ärger

    Mountainbiker sorgen für Ärger

    Mit dem Mountainbike querfeldein durch den dichten Wald heizen, abseits von offiziellen Wegen – das ist vor allem für eingefleischte Mountainbike-Fans sehr verlockend. Doch es ist verboten! Trotzdem gibt es im hessischen Hoch-Taunus-Kreis solche illegalen Mountainbike-Strecken zunehmend – inklusive selbstgebauter Parcours. Sehr zum Ärger von Förstern und Waldbesitzern. Mit dem Zweirad über Stock und Stein, steil bergab. Abseits offizieller Strecken zerstört das die Natur und schreckt Wildtiere auf. Im Wald bei Friedrichsdorf im Hochtaunus muss Förster Marco Nebel immer öfter selbstgebaute Rampen und hinterlassenen Müll beseitigen. Heimlich werden dort mit Spitzhacke und Schaufel illegale Routen angelegt. Doch selbst wenn er die Verursacher auf frischer Tat ertappt, sind ihm die Hände gebunden. Marco Nebel, Forstwirt Stadt Friedrichsdorf „Wir können da gar nichts tun, außer die Polizei zu informieren oder das Ordnungsamt. Man darf keinen anhalten, Personalien aufnehmen oder fotografieren -ist uns alles nicht gestattet.“ Nur selten gelingt es, die Adrenalinjunkies dingfest zu machen. Im benachbarten Oberursel mussten zuletzt drei junge Männer je 200 Euro Strafe wegen Sachbeschädigung zahlen. Verschärft hat sich das Problem auch durch E-Mountainbikes, denn mit den Elektro-Rädern können immer extremere Strecken zurückgelegt werden. Zudem veröffentlichen die Bauer illegaler Strecken ihre Routen in sozialen Netzwerken, was noch mehr Mountainbiker anzieht. Dabei können sie sich selbst in Gefahr bringen, etwa wenn gerade ein Jäger auf der Lauer liegt. Neben den Förstern sind auch die Waldbesitzer zunehmend genervt von den Unverbesserlichen. Christian Raupach, Hessischer Waldbesitzerverband „Die sich auch von niemanden irgendetwas sagen lassen. Die glauben, der Wald gehöre allen und meinen, ihre Freiheit dort unbegrenzt ausleben zu können. Es ist eine kleine Minderheit, die allergrößte Probleme verursacht.“ Eine Lösung könnte ein größeres offizielles Streckenangebot sein. Im Friedrichsdorfer Wald will der Mountainbike-Verein „Trailwerk“ eine Route anlegen. Knapp zwei Kilometer lang soll der sogenannte Trail werden, in Absprache mit der Stadt und im […]

  • Kleines Wildschwein sucht neues Zuhause

    Kleines Wildschwein sucht neues Zuhause

    Stellen Sie sich vor, Sie schauen aus dem Fenster und sehen im eigenen Garten plötzlich ein kleines Wildschwein. Genau das ist einem Hofbesitzer im nordhessischen Bad Arolsen passiert. Er überlegt nicht lange und nimmt den kränkelnden Frischling bei sich auf. Eine bis hierhin herzerweichende Geschichte. Aber wird sie auch ein Happy End haben? Das ist Rudi. Höchstens drei Monate alt, spielt leidenschaftlich gern im Stroh und ist total verkuschelt. Andreas Karl Böttcher findet den Kleinen, als er vor rund zwei Wochen vom örtlichen Viehmarkt heimkommt. Seine Hühner sind in heller Aufregung, der Grund: Der kleine Frischling streunt umher und poltert gegen die Gitter. Er ist nicht nur unterkühlt und stark erkältet, sondern auch orientierungslos. Andreas Karl Böttcher, Hofbesitzer aus Bad Arolsen „Die Augen waren sehr verschleimt von der Grippe, auf gut Deutsch gesagt, waren die zu. Er wusste nicht, wo er hinlaufen soll. Er rannte bei mir gegen den Wachtelstall auf der einen Seite, auf der anderen Seite dann vor einen Kompostkasten.“ Andreas Böttcher fängt das kleine Wildschwein ein, tauft es Rudi und baut ihm einen Käfig in seiner Garage. Wie ein Tierarzt leider feststellt, ist der Baby-Keiler auf einem Auge blind. Seitdem päppelt der Hobby-Hühnerzüchter ihn mit Augensalbe und Antibiotika wieder auf. Schnell haben auch die Kinder aus der Nachbarschaft einen Narren an Rudi gefressen. Jeden Tag kommen sie vorbei, um ihn zu füttern. Jakob, 10 Jahre alt „Das Besondere daran ist, das nicht jeder jetzt ein Wildschwein hat. Weil so eine Katze oder einen Hund trifft man schon öfter.“ Finn, 11 Jahre alt „Der springt dann immer hier dran, dann können wir ihn streicheln, das sieht lustig aus. Und dann wälzt er sich immer im Stroh rum.“ Niklas, 10 Jahre alt „Wie er es trotzdem überlebt hat, auch mit Augenverletzung – das kann ein Wunder sein, dass Rudi […]

  • Federweißer-Lese an der Mosel hat begonnen

    Federweißer-Lese an der Mosel hat begonnen

    Er gilt als Vorbote des Herbstes und trägt wohlklingende Namen wie „Rauscher“, „Sauser“ oder „Sturm“. Besser bekannt ist er jedoch als „Federweißer“. Fans des süßen, gärenden Traubenmosts dürfen sich freuen: In Neustadt an der Weinstraße in der Pfalz hat die Lese bereits letzte Woche Montag begonnen. An der Mosel ist heute der Startschuss gefallen. Hier sind vier Vollernter im Dauereinsatz. In den Weinbergen des Familienweinguts Meierer in Osann-Monzel an der Mosel. Die Trauben werden maschinell von den Reben abgeschüttelt, die Blätter abgesaugt. Wo die Hänge zu steil oder die Reben jung und empfindlich sind, wird aber auch noch traditionell von Hand geerntet. Der Ertrag von fünf Hektar der gut doppelt so großen Rebfläche geht dann in die Federweißerproduktion. Matthias Poss, Weinbautechniker Weingut Meierer „Wir haben heute Morgen begonnen mit der Rebsorte Solaris, das ist eine sehr frühreife Rebsorte. Und bis jetzt sind wir sehr zufrieden, sowohl mit der Menge als auch mit der Qualität von unserem Lesegut.“ Was hier im Erntewagen und anschließend in der Kelterei landet, kann sich also schon mal sehen – und bald auch schmecken lassen. Bis zu 50.000 Liter Federweißer werden hier jedes Jahr abgefüllt, beim größten Federweißer-Produzent an der Mosel. Zufrieden ist man hier auch mit dem Verlauf des Sommers, der den Winzern dichtes, grünes Blattwerk und vor allem gesunde Trauben beschert hat. Matthias Poss, Weinbautechniker Weingut Meierer „Wir hatten jetzt im Nachhinein noch den Niederschlag, den die Reben noch gebraucht haben. Und würden uns jetzt im weiteren Verlauf über trocken-kühle Witterung freuen. Wir sind generell etwas früher dran, mit der Lese.“ Und zwar gut zwei Wochen früher als gewöhnlich. Dem Verkauf des Federweißen sollte nun nichts mehr im Wege stehen. Ab 1. September, also heute in einer Woche, kann sich dann jeder selbst von der Qualität des diesjährigen Federweißen überzeugen.

  • Brandbeobachtung aus der Luft

    Brandbeobachtung aus der Luft

    Drückende Hitze – das trifft das Wetter aktuell und auch das Wetter, das wir bereits im Juni und Juli hatten. Doch da hatten wir außerdem noch mit einer großen Trockenheit zu kämpfen. Die Waldbrandgefahr war enorm hoch, fast täglich mussten die Feuerwehren ausrücken. Umso wichtiger ist es, Waldbrände möglichst früh zu erkennen und zu melden, damit Schlimmeres verhindert werden kann. Wir haben die Piloten des Mainzer Luftfahrtvereins bei einem solchen Brandbeobachtungsflug begleiten dürfen. Andreas Kroemer hält die Augen offen. Wenn er irgendwo Rauch aufsteigen sieht, meldet er es an die Flugsicherung. Die übermittelt den Standort dann direkt an die Feuerwehr. So konnten in den heißen Monaten in diesem Jahr einige Brände frühzeitig erkannt werden. Andreas Kroemer, Luftfahrtverein Mainz e.V. „In der langen Hitze- und Trockenheitsperiode im Juli haben wir mehrere Meldungen gemacht. Zum Beispiel hat eine Pilotin einen entstehenden Brand bei Wörrstadt in Rheinhessen gemeldet. Ein anderes Mal habe ich zum Beispiel in der Nähe von Kaub einen Entstehungsbrand gesehen und gemeldet.“ Schon seit drei Jahren suchen die Hobbypiloten während des Fliegens den Horizont nach Rauch ab. Angefangen hat das alles im Pfälzerwald. Nach kurzer Zeit haben auch andere Luftfahrtvereine in Rheinland-Pfalz mitgemacht. Mittlerweile gibt es die Brandbeobachtungsflüge in ganz Deutschland. Dafür heben die Piloten aber nicht extra ab. Andreas Kroemer, Luftfahrtverein Mainz e.V. „Die Brandbeobachtung ist so organisiert, dass wir die Pilotinnen und Piloten mehrfach angeschrieben und angesprochen haben, dass sie auf ihren Flügen auf Brände achten sollen. Das hat sich gut bewährt. Es ist inzwischen selbstverständlich, dass unsere Pilotinnen und Piloten bei ihren ganz regulären Flügen, also zum Beispiel schon bei der Platzrundenschulung hier, den Boden mal absuchen, ob da sich irgendwo ein Feuer entwickelt.“ Die Kleinflugzeuge fliegen im Normalfall unter der Wolkendecke. Bei 500 – 1000 Metern über dem Boden hat man eine perfekte und vor allem […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Rhein gegen leichtere Einbürgerung — Hohe Kosten bremsen Wohnungsbau — Waldbrände noch keine große Gefahr Anmoderation: Bei einem Prozess um eine mutmaßliche Einbruchsserie im Rhein-Main-Gebiet haben die sechs Angeklagten heute vor dem Landgericht Frankfurt Geständnisse abgelegt. Sie gaben zu, im vergangenen Jahr vor allem in Büro- und Geschäftsräume eingebrochen zu sein. Bei einem Einbruch im Frankfurter Bahnhofsviertel soll es den Angeklagten gelungen sein, 45.000 Euro Bargeld und mehrere Uhren zu erbeuteten. Bei Einbrüchen in Darmstadt, Bad Soden, Mainz und Bürstadt machten die sechs Männer hingegen keine Beute. Und damit kommen wir zu weiteren kurzen Nachrichten:   Rhein gegen leichtere Einbürgerung Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein kritisiert den Gesetzentwurf der Bundesregierung, der die Anforderungen für eine Einbürgerung verringert. Es sei ein falsches Signal, wenn Zuwanderer künftig im Regelfall bereits nach fünf Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten könnten statt wie bisher nach acht Jahren. Das könne Anreize für illegale Migration bieten. Zudem schade es der Integration, wenn geringere Sprachkenntnisse ausreichen sollten, um eingebürgert zu werden. Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf heute gebilligt. Hohe Kosten bremsen Wohnungsbau Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist in Hessen im ersten Halbjahr 2023 eingebrochen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurde der Neubau von rund 8.000 Wohnungen genehmigt. Das waren fast 30 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022. Damit liegt Hessen im Bundestrend. Grund für den Rückgang waren gestiegene Baukosten und höhere Zinsen für Baukredite. Die Bundesregierung hatte bereits eingeräumt, dass sie ihr Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen bundesweit in diesem Jahr nicht erreichen wird. Waldbrände noch keine große Gefahr Im vergangenen Jahr haben die Forstämter in Rheinland-Pfalz 103 Waldbrände registriert. Das geht aus der Antwort des Umweltministeriums auf eine große Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag hervor. Im langjährigen Mittel gebe es in den Wäldern weniger als 50 Brände im Jahr. 2022 habe sich die […]

  • Umweltministerin Eder informiert über Wolfsmanagement

    Umweltministerin Eder informiert über Wolfsmanagement

    160 Jahre galt der Wolf in Rheinland-Pfalz als ausgerottet, jetzt ist er wieder da und sorgt für hitzige Diskussionen. Naturschützer sind froh, dass das Tier hierzulande wieder heimisch ist. Halter von Schafen sind wenig begeistert, da die Wölfe immer mal wieder Nutztiere reißen. Die Schäden durch die Wölfe so gering wie möglich halten – das soll der Wolfsmanagementplan, der jetzt aktualisiert wurde. Der Wolf und das Schaf – Gegenstand vieler Märchen und heute wieder Realität. Der aktuelle Höchststand aus dem Jahr 2021 liegt bei 101 gerissenen Weidetieren, im darauf folgenden Jahr waren es 60 und dieses Jahr sind bisher nur 16 Schafe und Ziegen dem Wolf zum Opfer gefallen. Für Umweltministerin Katrin Eder ein Erfolg. Das Land fördert in sogenannten Präventionsgebieten Maßnahmen zum Schutz von Weidetieren. Katrin Eder (Bündnis 90 / Grüne), Umweltministerin Rheinland-Pfalz „Wenn ich in einem Präventionsgebiet bin und ein residenter Wolf dort lebt, dann kann ich eine Förderung in Anspruch nehmen für Zäune, Zäune stellen, die Investition, den Unterhalt von Herdenschutzhunden. Wenn ich außerhalb eines Präventionsgebietes bin, kann ich erst solche Förderungen in Anspruch nehmen, wenn ein Riss stattgefunden hat.“ Zurzeit gibt es sechs Präventionsgebiete in Rheinland-Pfalz. Künftig soll es leichter sein, um als solches ausgewiesen zu werden. Zum Beispiel müssen in einem Gebiet nur noch drei Monate am Stück Spuren des Wolfes nachgewiesen werden, um ihn als ansässig auszuweisen – vorher mussten es sechs Monate sein. Für elektrische Zäune und den Unterhalt von Herdenschutzhunden stellt das Land 900.000 Euro zur Verfügung. Für gerissene Weidetiere werden Halter entschädigt. Dem Bauern- und Winzerverband reichen die Maßnahmen nicht. Matthias Müller, Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau „Wolfssichere Zäune gibt es eingeschränkt, für Schafe ja, aber für Rinder mit ihren Kälbern nicht. Also wenn ich hier an die Schäfer, die ich kenne, denke, das sind Wanderschäfer, die werden mit Sicherheit sich keine […]

  • „Grünes Band“ in Osthessen feierlich eröffnet

    „Grünes Band“ in Osthessen feierlich eröffnet

    Wo zu DDR-Zeiten die Grenze zwischen Hessen und Thüringen verlief, erstreckt sich nun das „Grüne Band“ entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Ein Korridor weitgehend unberührter Natur. Während der thüringische Teil schon länger unter besonderem Schutz steht, hat die Bundesumweltministerin heute den Teil auf hessischer Seite offiziell zum Nationalen Naturmonument erklärt. Mehr als 200 Vogelarten leben hier, dazu viele bedrohte Tierarten und seltene Pflanzen. Das Grüne Band in Hessens Osten ist ein wahres Naturidyll – ein Ort des Lebens. Ein genauerer Blick aber verrät: Das war nicht immer so. Bis vor wenigen Jahrzehnten galt dieses Gebiet als Todesstreifen – für diejenigen, die aus der DDR in den Westen flüchten wollten. Steffi Lemke (Bündnis ’90 / Die Grünen), Bundesumweltministerin „Ich glaube, dass wir das Grüne Band als die ehemalige innerdeutsche Grenze und als den ehemaligen Eisernen Vorhang, wenn wir auf ganz Europa schauen, als Ort des Erinnerns und als Ort des Gedenkens an die Verbrechen, die hier an diesem innerdeutschen Grenzstreifen begangen worden sind, wachhalten müssen.“ Während der deutschen Teilung lag das Land jahrzehntelang brach. Das führte dazu, dass sich hier eine einzigartige Naturlandschaft ungestört entwickeln konnte. Mit der Erklärung zum Nationalen Naturmonument wollen die Bundesumweltministerin und ihre hessische Amtskollegin das Gebiet auf besondere Weise schützen – als lebendes Mahnmal für Demokratie, Freiheit und Frieden. Das Schutzgebiet erstreckt sich allein auf hessischer Seite über mehr als 8.000 Hektar, auf einer Länge von rund 260 Kilometern. Ein riesiges Projekt, das den privaten Waldbesitzern so gar nicht schmeckt. Sie befürworten den Naturschutz und die Erinnerungskultur, beschweren sich aber über die Art der Umsetzung. Carl Anton Prinz zu Waldeck, Präsident Hessischer Waldbesitzerverband „Wir hätten uns da einfach einen modernen Ansatz vom Naturschutz gewünscht, dass auf die Eigentümer zugegangen wird, dass man das kooperativ zusammen macht, dass man schaut, was auf den Flächen ist, dass man […]