Wissenschaft

  • Künstliche Intelligenz erweckt Mona Lisa zum Leben

    Künstliche Intelligenz erweckt Mona Lisa zum Leben

    Welche Frage würden Sie einem Gemälde oder einer historischen Persönlichkeit stellen, wenn Sie die Möglichkeit hätten? Kunst lebendig machen – ein Frankfurter Unternehmen bringt mit Hilfe Künstlicher Intelligenz berühmte Werke zum Sprechen. Das Projekt wurde heute in Frankfurt vorgestellt. Wir waren dabei – und haben mit der wohl bekanntesten Frau in der Kunstwelt ein Interview geführt. „Hallo Mona Lisa.“ – „Hallo 17:30 Sat.1 live.“ Mona Lisa, die Frau auf dem wohl berühmtesten Gemälde der Welt, kann jetzt sprechen. Eine Künstliche Intelligenz erweckt sie zum Leben  und ermöglicht Betrachtern interaktive Dialoge zu ihrer Persönlichkeit und dem historischen Hintergrund. Julian Hölgert, CEO & Co-FounderTimeleap VR „Es sind keine Dinge aufgezeichnet, es ist nichts gescripted, es ist alles live und in Echtzeit. Teilweise wissen wir ja selbst nicht, was sie antwortet, das macht es auch für uns immer sehr spannend.“ Durch das spielerische Element sollen vor allem jüngere Generationen und technologiebegeisterte Besucher angesprochen werden. Auf individuelle Fragen folgen individuelle Antworten – das macht jedes Gespräch mit ihr einzigartig. Was hat es zum Beispiel mit dem berühmten Lächeln auf sich? Fragen wir doch einmal direkt bei ihr nach. Reporterin: „Mona Lisa, was ist dein Geheimnis?“ Mona Lisa: „Mein Geheimnis ist die Tiefe meines Lächelns, was viele Emotionen birgt. Was glaubst du könnte dahinter stecken?“ Reporterin: „Ich finde ja eher, dass du traurig aussiehst und nicht wirklich lächelst.“ Mona Lisa: „Das ist interessant. Viele sehen in meinem Lächeln Traurigkeit während andere Freude erkennen.“ Mona Lisa ist ein erster Prototyp. Demnächst soll es noch weitere sprechende Gemälde geben. Seit zehn Monaten arbeiten Programmierer an dem Projekt, das mit rund 154.000 Euro vom Hessischen Digitalministerium finanziert wird. Das Förderprogramm Distr@l ist auf Forschungs- und Entwicklungsprojekte ausgelegt, die die Digitalisierung vorantreiben. Kristina Sinemus (CDU), Digitalministerin Hessen „Die erste Phase ist häufig die schwierigste und dafür haben wir unser […]

  • ESA präsentiert Mars-Fotos der Hera-Mission

    ESA präsentiert Mars-Fotos der Hera-Mission

    Vor 66 Millionen Jahren ist ein riesiger Asteroid auf der Erde eingeschlagen und hat damit zum Aussterben der Dinosaurier geführt. Damit eine solche Katastrophe nicht nochmal passiert, tüfteln Wissenschaftler an Methoden zur Asteroidenabwehr. Die Mission „Hera“ der Europäischen Weltraum-Organisation ESA soll dabei helfen. Seit Oktober vergangenen Jahres ist sie unterwegs und hat jetzt einen wichtigen Meilenstein hinter sich gebracht. Im Raumfahrtkontrollzentrum ESOC in Darmstadt gab es deshalb Grund zum Jubeln. Die ersten von Hera aufgezeichneten Bilder. Der Beweis: Die Instrumente funktionieren. Auch wenn hier nicht das eigentliche Zielobjekt, der Asteroid Didymos, sondern der Mars und einer seiner Monde zu sehen sind. Ein kleiner Abstecher auf dem Weg. Michael Küppers, Hera-Projektwissenschaftler „Der Mars-Flyby hilft Hera, schneller und mit weniger Treibstoff bei Didymos anzukommen, als das ohne den Mars-Flyby der Fall wäre.“ Dank dessen Schwerkraft. Hier soll Hera Ende nächsten Jahres ankommen: die Asteroiden Didymos und sein kleiner Nachbar Dimorphos. Im September 2022 schießt die NASA mit ihrer Mission „Dart“ eine Sonde auf Dimorphos. Das Ziel: dessen Flugbahn verändern – mit Erfolg. Doch weil Dart dabei zerstört wurde, gibt es keine Daten, die erklären, warum sich die Flugbahn durch den Einschlag so verändert, wie sie es getan hat. Dazu müsste man wissen, wie der Asteroid beschaffen ist. Das soll Hera klären. Die Mission ist Teil des Weltraumsicherheitsprogramms der Europäischen Weltraumorganisation. Dazu gehört der Aufbau eines Asteroiden-Abwehrsystems. Holger Krag, Leiter Weltraumsicherheit-Programmm „Das Abwehren von Asteroiden aus dem All ist eine Aufgabe, die erfordert, dass wir genau wissen, um was es bei diesem Körper geht. Ist das ein solider Fels? Wie viel Masse hat der? Oder ist das ein durch Gravitation zusammen gehaltener Sandklumpen? Die Abwehrmaßnahmen, die man da treffen müsste, die unterscheiden sich dann drastisch.“ Gesteuert wird die Mission aus dem Satelliten-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt. Der Vorbeiflug am Mars lenkt Hera nicht nur […]

  • Künstliche Schmetterlingsflügel aus Darmstadt

    Künstliche Schmetterlingsflügel aus Darmstadt

    Bei Krankheiten ist die richtige Behandlung essentiell. Deshalb wird im Bereich der Biomedizin auch immer weiter geforscht. An der Technischen Universität Darmstadt arbeitet man an einem intelligenten Material, das zum Beispiel die Behandlung von Krankheiten vereinfachen könnte. Dabei haben sich die Forscher unter anderem von Schmetterlingen inspirieren lassen. Dieser Schmetterling bewegt sich zwar wie ein echter; Er besteht allerdings aus einem gummiartigen Kunststoff und bewegt sich dank eines Magnetfeldes. Der Flügelschlag eines Schmetterlings gilt als besonders effizient. Deshalb könnten mit solchen Flügeln in Zukunft sogar Drohnen ausgestattet werden. Kilian Schäfer, TU Darmstadt – Funktionale Materialien „Die Idee ist einmal, für uns zu gucken, welche Materialien können dafür verwendet werden, einen Schmetterling gut nachzustellen, der sich bewegen kann. Und dann herauszufinden, wie sollten die mechanischen Eigenschaften von dem Werkstoff eingestellt werden um optimales Flügelschlagen generieren zu können.“ Der Kunststoff ist mit magnetischen Partikeln angereichert. Werden diese einer magnetischen Kraft ausgesetzt reagiert das Material. Die Besonderheit: Der Kunststoff kann mit Hilfe eines 3D-Druckers in sämtliche Formen gebracht werden. Die jeweilige Bewegung können die Forscher bestimmen. Kilian Schäfer, TU Darmstadt – Funktionale Materialien „Der Würfel ist ein ganz schönes Beispiel, wo wir den Würfel in einer bestimmten Form magentisiert haben. Das heißt: Diese Form von dem Würfel wird in das Material einprogrammiert und wenn wir dann anschließend ein magnetisches Feld anlegen, dann bewegt sich der Würfel zurück in diese gefaltete Form.“ Bis wir Drohnen mit Schmetterlingsflügeln sehen, wird es noch sehr lange dauern. In anderen Bereichen könnte der magnetische Kunststoff durchaus früher zum Einsatz kommen. Kilian Schäfer, TU Darmstadt – Funktionale Materialien „Ein Anwendungsbereich ist zum Beispiel die Biomedizin. Weil der menschliche Körper durchlässig ist für magnetische Felder, können damit Komponenten im menschlichen Körper von außen ohne Kabel oder Batterien gesteuert werden. Und das kann man zum Beispiel nutzen, um einen Katheter gezielt […]

  • Rare Disease Day: Die seltene Stoffwechselkrankheit MPS

    Rare Disease Day: Die seltene Stoffwechselkrankheit MPS

    Am 29. Februar ist der „Tag der seltenen Krankheiten“. Da es den in diesem Jahr nicht gibt, rücken viele seltene Krankheiten schon am 28. Februar, also heute, ins Licht der Öffentlichkeit, um sie bekannter zu machen und Betroffenen Halt zu geben. Wir wollen den Tag zum Anlass nehmen, um Ihnen die seltene Stoffwechselkrankheit MPS vorzustellen. Dafür haben wir eine junge Frau aus Mainz und ein junges Mädchen aus Nordhessen getroffen.   Heute ist ein außergewöhnlich guter Tag für die sechsjährige Judith. Mit ihren zwei großen Brüdern Hendrik und Nils spielt sie im Garten fangen. Erkundet das Trampolin. Was Geschwister eben so machen. Doch nicht jeder Tag fühlt sich so an wie der heute.  Maria, Mutter von Judith: „Bei uns ist das größte Thema tatsächlich die Schlafstörung. Und einfach dass sie extrem hyperaktiv ist. Also länger als ein bis zwei Minuten das gleiche und dann müssen wir was anderes machen und am liebsten laufen, rennen, in Bewegung sein. Ganz, ganz viel Energie ist drin in unserem Alltag.“  Judith leidet unter der Stoffwechselkrankheit MukoPolySaccharidose, kurz MPS. Vereinfacht gesagt fehlt ihr ein Enzym und dadurch können bestimmte Stoffe im Körper nicht abgebaut werden. Die lagern sich stattdessen in Zellen ab, so dass verschiedene Organe ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen können. Maria, Mutter von Judith: „Und deshalb ist die Krankheit auch leider fortschreitend, weil immer mehr Abfall einfach im Körper bleibt und dann zu immer mehr Einschränkungen führt.“ Medikamente, die die Krankheit heilen, gibt es nicht. Dadurch ist die Lebenserwartung von Kindern mit MPS gering. Bei Judith ist das Nervensystem betroffen, sie hat eine geistige Behinderung. An den Vormittagen ist sie in einer Förderschule, einige Stunden in der Woche beim Kinderhospizverein. Doch den Familienalltag bestimmen unzählige Arzttermine und eine Betreuung rund um die Uhr. Denn Judith hat kein Gefahrenbewusstsein. Maria, Mutter von Judith: […]

  • 5 Jahre Corona – im Studio: Virologe Martin Stürmer

    5 Jahre Corona – im Studio: Virologe Martin Stürmer

    Heute vor genau fünf Jahren gab es den ersten Corona-Fall in Rheinland-Pfalz. Es folgten zwei Jahre Pandemie-Bekämpfung: Lockdowns, Schulschließungen und ganz viele Einschränkungen – Millionen Infizierte und tausende Tote. Was haben wir aus der Krise gelernt? Darüber sprechen wir mit dem Frankfurter Virologen Martin Stürmer bei uns im Studio.

  • Mansoori bei Dechema-Forschungsinstitut

    Mansoori bei Dechema-Forschungsinstitut

    Das Forschungsinstitut Dechema in Frankfurt steht vor dem Aus – und das obwohl die Hessen mit ihrer Spezialisierung auf Nachhaltigkeit sich momentan vor Aufträgen kaum retten können. Doch weil in der Pandemie ein wichtiger Geldgeber wegbrach stand das Institut mit seinen über 70 Mitarbeitern immer wieder kurz vor der Insolvenz. Jetzt hat Hessens   Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori die Dechema besucht und hatte kurz vor Weihnachten gute Nachrichten im Gepäck. Die Erleichterung ist greifbar im Dechema Forschungsinstitut, in dem seit mehr als 60 Jahren geforscht wird. Der hessische Wirtschaftsminister nämlich hat die Zusage gegeben, dass das Land das Institut im kommenden Jahr mit einem Betriebskostenzuschuss von 1,5 Millionen Euro unterstützen wird. Kaweh Mansoori, SPD, Wirtschaftsminister Hessen „Viele der Arbeiten sind wirklich notwendig für den Fortschritt dann auch in unserer Industrie. Wir sprechen ganz viel ja auch über Langlebigkeit von Materialien, weniger Ressourcenverbrauch. An all diesen Themen wird hier in dieser Forschungseinrichtung gearbeitet und deswegen ist das natürlich ein Stück weit Zukunft, die hier kreiert wird, von den Menschen, die hier in diesem Forschungsinstitut tätig sind und das wir das unterstützen können als Landesregierung, das freut mich sehr als Wirtschaftsminister.“ Freude auch bei Institutsleiter Mathias Galetz. Denn nachdem in der Corona-Pandemie die Industrie-Messe Achema ihre 60jährige Unterstützung für das Institut eingestellt hatte, waren die mehr als 70 Jobs hier stark gefährdet. Mathias Galetz, Institutsleiter Dechema Forschungsinstitut „Die Erleichterung war sehr groß. Sie merken schon an meinem Luftholen. Die letzten Jahre waren hier ein stetiger Kampf. Es war immer so ein Damoklesschwert über uns. Wir haben einerseits sehr viele Aufträge immer gehabt, sehr viele Projekte, waren sehr erfolgreich und gleichzeitig war es immer klar, dass es auf Dauer nicht so weitergehen kann. Das nächste Jahr wäre jetzt das letzte gewesen, ohne diese Förderung. Also dann wäre hier der Forschungsbetrieb schlicht und einfach eingestellt […]

  • Quantencomputer an der Frankfurter Universität

    Quantencomputer an der Frankfurter Universität

    Wir reden immer mehr über Künstliche Intelligenz, aber es braucht auch Computer, die all die Daten verarbeiten können. Und hier kommt dieser Quantencomputer ins Spiel.Er kann innerhalb weniger Minuten Aufgaben lösen, für die die besten herkömmlichen Computer unserer Zeit Tausende von Jahren brauchen würden. Heute ist an der Frankfurter Goethe-Universität der erste Quantencomputer Hessens feierlich in Betrieb genommen worden. Passend zur Adventszeit öffnet sich an der Goethe-Universität in Frankfurt heute ein ganz besonderes Türchen: Es ist die Tür zu einer völlig neuen Dimension in der Computertechnik. Was auf den ersten Blick so aussieht wie ein Waffeleisen oder ein Sandwich-Toaster, ist in Wahrheit eine technische Revolution: „Baby Diamond“ – der erste Quantencomputer Hessens. Kristina Sinemus (CDU), Digitalministerin Hessen „Es wird uns Anwendungsmöglichkeiten bringen, die wir jetzt noch gar nicht denken können. Und zwar in dem Bereich Pharmazie, im Bereich Medizinanwendung, im Bereich Finanzen.“ Auch, wenn es „Baby Diamond“ heute erstmal ruhig angehen lässt und lediglich seine grundsätzliche Arbeitsbereitschaft signalisiert, steckt eine Menge Zukunft in dem unscheinbaren Kasten: Denn die Leistungsfähigkeit eines Quantencomputers ist praktisch unbegrenzt. Ein herkömmlicher Rechner arbeitet mit einem binären Code und sogenannten Bits. Ein Bit kann zwei Zustände annehmen, 0: Strom aus, 1: Strom an. Ein Quantencomputer rechnet dagegen mit Quantenbits, kurz Qubits. 0 und 1 gibt es hier auch, aber sie können beide Zustände gleichzeitig annehmen. Die Folge: Ein Qubit stellt einen viel größeren Rechenraum zur Verfügung als ein klassisches Bit. Timon Gremmels, (SPD), Wissenschaftsminister Hessen „Ich bin ganz froh und stolz, dass eine hessische Hochschule, eine hessische Universität ganz vorne mit dabei ist. Die Goethe-Universität hat ihren Ruf als Pionier, als Motor des Fortschritts wieder einmal bewiesen. Und deswegen macht mich das stolz. Und natürlich freue ich mich sehr, dass Studierende hier mitarbeiten können.“ Und genau darum geht es hier auch in erster Linie: Um Forschung […]

  • Der älteste Christ nördlich der Alpen – Archäologischer Sensationsfund

    Der älteste Christ nördlich der Alpen – Archäologischer Sensationsfund

    Ein archäologischer Fund, der die Geschichtsschreibung verändern kännte: In Frankfurt ist eines der ältesten Zeugnisse christlichen Glaubens gefunden worden. Nicht nur für die Forscher eine Sensation. Dieses nur 3,5 Zentimeter große Amulett ist für die Wissenschaftler und für die Stadt Frankfurt ein echtes Weihnachtswunder. Denn, da sind sich die Experten sicher, es beweist: Der älteste Christ nördlich der Alpen war ein Frankfurter. Das Silberamulett beinhaltet eindeutig einen christlichen Text, das ist heute Mittag auf einer großen Pressekonferenz bekannt gegeben worden. Prof. Dr. Markus Scholz, Archäologe, Universität Frankfurt „Die Frankfurter Silberinschrift gehört damit zu den ältesten Zeugnissen des Christentums nördlich der Alpen und dem heutigen Deutschland. Es ist vor allem die erste authentische Primärquelle.“ Also ein Zeugnis aus erster Hand. Gefunden wird das Amulett bereits 2018 bei archäologischen Grabungen im Frankfurter Nord-Westen, in der ehemaligen Römerstadt Nida. Ein ca. 35-jähriger Mann soll es getragen haben, er wird vor rund 1800 Jahren auf einem Friedhof im heutigen Stadtteil Preungesheim beerdigt. Marcus Gwechenberger (SPD), Planungsdezernent Stadt Frankfurt „Das Besondere ist, dass der Mann im 3. Jahrhundert nach Christus verstorben ist, das haben die weiteren Untersuchungen ergeben, damit eben ein klares Zeugnis ist, dass der erste Christ nördlich der Alpen 200 Jahre vorher in Frankfurt lebte, als bisher angenommen.“ Und ca. 50 Jahre früher, als ein Christ, der in Frankreich lebte. Der Text des Amuletts, eine Lobpreisung Jesu Christi, konnte mithilfe eines riesigen Computertomografen des Mainzer Leibniz-Zentrums für Archäologie digital entziffert werden. Für den Frankfurter Oberbürgermeister ist der Fund ein Meilenstein für die Mainmetropole. Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt „Dass quasi Geschichtsschreibung jetzt mit diesem Fund eine neue Einordnung finden wird und dass die Frankfurter Einordnung in dieser Geschichtsschreibung eine bedeutendere sein wird.“ Der erste Christ nördlich der Alpen: ein Frankfurter. Der Beweis dafür: ein kleines Amulett. Es soll ab kommender Woche im Archäologischen […]

  • Wird Wein besser durch Musikbeschallung?

    Wird Wein besser durch Musikbeschallung?

    Was passiert mit einem Wein, der Tag und Nacht mit klassischer Musik beschallt wird? Das versucht ein Wissenschaftler der Mainzer Universität herauszufinden. In einem Weingut in Hattenheim im Rheingau beschallt er Riesling mit den Goldbergv-Variationen von Johann Sebastian Bach. Ein Experiment, das jetzt seit sieben Wochen läuft. Die Goldberg-Variationen von Bach. Gespielt von Glen Gould. Eine Aufnahme von 1954. Ein ganz exklusives Klavierkonzert für einen Stahltank mit Riesling. Ein hochwertiger Wein der Lage Hattenheimer Schützenhaus. Tag und Nacht wird er im Keller des Weinguts Georg Müller Stiftung beschallt. Wer die Hand an den Tank legt, spürt die Vibration der Musik. Prof. Peter Kiefer, Musikwissenschaftler Universität Mainz „Grundsätzlich ist es so, dass ich mich ja mit Klängen beschäftige und der Wirkung der Klänge überall in unserer Welt. Wir werden von den Klängen beeinflusst und dann kam irgendwann die Idee: Ja, ist es nicht möglich, dass ein Wein, wo ja auch lebende Wesen drin sind, nämlich die Hefe, sich verändern kann, wenn wir ihm Klänge, wenn wir ihm Töne aussetzen?“ Dass Töne eine Flüssigkeit zum Sprudeln bringen können, zeigt ein Experiment mit einem kleinen Tank gefüllt mit Wasser. Professor Peter Kiefer beschallt ihm mit unterschiedlichen Frequenzen, das Wasser reagiert auf die Töne. Prof. Peter Kiefer, Musikwissenschaftler Universität Mainz „An der Oberfläche der Flüssigkeit sieht man eben, das bestimmte Muster entstehen und richtig Strukturen, so dass es also wirklich wie eine mathematische Konstruktion dort drin ist und wirklich Energie in die Flüssigkeit reinkommt.“ Ähnlich intensive Schwingungen entstehen beim Abspielen der Goldberg-Variationen. Deshalb wird der 525 Liter Tank genau mit dieser Bach Komposition beschallt. Tim Lilienström, Kellermeister „Letzendlich ist ja die Hefe im permanenten Kontakt mit dem Wein. Normalerweise wäre es so, über die Zeit hinweg sinkt die Hefe auf den Boden und der Wein oben wird klarer. Das passiert bei der Beschallung überhaupt […]

  • Schnellere Rettungswege dank künstlicher Intelligenz

    Schnellere Rettungswege dank künstlicher Intelligenz

    Bei einem Rettungseinsatz zählt jede Sekunde. Je früher Hilfe kommt, desto höher die Überlebenschancen, zum Beispiel bei einem Herzinfarkt. Doch oft behindert der Verkehr den Rettungswagen auf seinem Weg. Die Uni Kaiserslautern hat jetzt ein System entwickelt, das durch künstliche Intelligenz helfen soll, dass Einsatzkräfte schneller ans Ziel kommen und so entscheidende Minuten sparen. Ein Unfall auf der Autobahn. Jetzt ist wichtig: schnell eine Rettungsgasse bilden. Das klappt leider nicht immer. Autos blockieren den Weg. Dasselbe im Stadtverkehr. Vor allem hier ist die Situation oft unübersichtlich. Anders als auf der Autobahn gibt es keine klaren Regeln. Prof. Naim Bajcinca, Professor für Mechatronik TU Kaiserslautern“ „Man hört die Sirene, die kommt von irgendwo, gerade wenn es um komplexe Verkehrsszenarien geht, man möchte helfen, weiß aber nicht wie. Ich weiß nicht, ob ich zum Beispiel nach rechts fahren darf, vielleicht braucht das Rettungsfahrzeug eben genau diese Spur und da kommt einfach der Gedanke wie kann eigentlich dieses Problem gelöst werden.“ An dieser Frage hat die Technische Universität Kaiserslautern nun 4 Jahre lang gearbeitet. Das Ergebnis: AORTA. Eine Plattform, die Technik in Fahrzeugen und an Ampeln mit künstlicher Intelligenz kombiniert. Prof. Naim Bajcinca, Projektkoordinator „AORTA“ „AORTA greift GPS-Signale des Fahrzeugs auf und auf eine digitale Karte der Straßenwege. Das ist die mindeste Voraussetzung, um einen Beitrag zu leisten bei der Bildung der Rettungsgasse.“ Nähert sich ein Rettungsfahrzeug einer Kreuzung, erkennt AORTA wo wie viele Autos stehen und gibt ihnen vor, wohin sie ausweichen sollen. Sobald die Rettungskräfte an der Kreuzung ankommen, ist diese frei geräumt. Thomas Kämmer, Notfallsanitäter „Meine Wunschvorstellung wäre, wir verlassen unsere Fahrzeughalle, beschleunigen einmalig auf Tempo 50, werden gar nicht schneller und bremsen erst wieder an der Einsatzstelle und damit würden wir immens Zeit gewinnen und ganz klar macht es das natürlich auch um einiges sicherer.“ Denn nicht selten passieren […]

  • Riesiger Magnet für Teilchenbeschleuniger

    Riesiger Magnet für Teilchenbeschleuniger

    Fortschritt in der Wissenschaft kann es nur geben, wenn wir verstehen, wie die Natur funktioniert. Und zwar ganz genau. Besonders wenn es um die absoluten Grundlagen geht, die Elementarteilchen, der Stoff aus dem alles besteht, gibt es noch unzählige Fragen. Einen Teil dieser Fragen soll eine neue hochpräzise Forschungsanlage beantworten: der Elektronenbeschleuniger MESA der Universität Mainz. Ende 2025 soll er einsatzbereit sein. Das Herzstück: ein 21 Tonnen schwerer Magnet. Das ist er. 3,80 Meter Durchmesser. Kostenpunkt: 3 Millionen Euro. Um ihn ins neue Forschungsgebäude zu bekommen, muss das Dach ab. Das Loch ist nur 4 Meter breit, wenig Spielraum. Ein aufregender Tag für die Kernphysiker der Uni Mainz. Prof. Dr. Frank Maas, Kern- und Teilchenphysiker „Von der ersten Idee bis heute sind 15 Jahre ungefähr vergangen. Das ist wie Weihnachten und Neujahr zusammen, wir hoffen, dass alles gut geht.“ Die Stunde der Wahrheit. Wind und Wetter spielen mit, alles läuft nach Plan. Das neue Forschungsgebäude wurde extra für den Teilchenbeschleuniger gebaut. Noch ist es hier recht leer. Die meisten anderen Teile kommen erst, wenn er an seinem Platz ist – das Herzstück, der supraleitende Magnet. Prof. Dr. Frank Maas, Projektkoordinator „Von außen sieht er relativ simpel aus, wie ein einfaches Stahlrohr, aber in dem Stahlrohr drin ist ein sehr komplexer Aufbau. Das ist unter Vakuum, dort ist die supraleitende Spule drinnen, dort sind Kühlsysteme drin, die den Magneten insgesamt dann auf minus 270 Grad abkühlen können.“ Supraleitende Magneten können dank ihrer extremen Kühlung ein sehr starkes Magnetfeld erzeugen. Unerlässlich für viele Versuche. Im Teilchenbeschleuniger werden Elektronen durch ein ausgeklügeltes System auf fast Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Prof. Dr. Frank Maas, Kern- und Teilchenphysiker „Es gibt verschiedene Forschungsziele, die sind alle im Bereich der Grundlagenforschung. Wir wollen wissen, wie die Natur funktioniert, wie die Kräfte funktionieren, das ist ein großer Teil der Experimente, […]

  • Lithium-Gewinnung aus regionalem Boden

    Lithium-Gewinnung aus regionalem Boden

    Lithium ist einer der weltweit wichtigsten Rohstoffe. Egal ob Smartphone, Laptop oder Elektrofahrzeug: sie alle brauchen Lithium für ihre Akkus. Um die Abhängigkeit von den großen Lithium-Produzenten im Ausland zu reduzieren wird im Industriepark Höchst ab heute das erste Mal Lithium „made in Germany“ produziert. In dieser brandneuen Anlage wird Lithiumchlorid kristallisiert und getrocknet. Das Lithiumhydroxit, das dabei entsteht, ist der Grundstoff für fast alle modernen Akkus. Den Grundstoff für den Prozess gewinnt die Firma Vulcan Energy in Rheinland-Pfalz, wo sie zwei Geothermie-Anlagen betreibt. Die fördern heißes Thermalwasser aus der Tiefe, um daraus Strom zu erzeugen. Zusätzlich filtrieren die Anlagen aber auch Lithiumchlorid aus dem Wasser, bevor es wieder zurück in die Erde kommt. Dadurch bekämpft Vulcan Energy gleich zwei Probleme auf einmal, sagt Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori heute bei der Eröffnung. Kaweh Mansoori (SPD), Wirtschaftsminister Hessen: „Wir haben zu hohe Energiekosten und die Batterieproduktion, gerade hinsichtlich der Elektromobilität, sind in Deutschland zu teuer und beide Themen werden von Vulcan Energy aufgegriffen, indem wir hier nachhaltige Energie bekommen in dem Bereich Wärme und gleichzeitig mit dem Lithium ein wichtiges Produkt um Batterien in Deutschland herzustellen.“ Die Anlage in Höchst wird diese Probleme aber noch nicht lösen. Sie soll zunächst die künftigen Fachkräfte im Umgang mit der Technik schulen und genug Lithiumhydroxit produzieren, um zukünftigen Kunden Proben zu schicken. Firmen wie VW, Stellantis oder LG haben bereits Bestellungen abgegeben. Stefan Brand, Chief Technology Officer Vulcan Energy „Die Produktionsanlage unseres Projektes Phase 1 wird auch hier im Industriepark Höchst sein und wird eine Kapazität von 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr haben, was ausreichend ist für 500.000 Elektrofahrzeuge.“ Für die umfangreichen Pläne braucht es große Mengen Geld. Der Bund und das Land Hessen haben bereits Förderungsbereitschaft signalisiert. Kaweh Mansoori (SPD), Wirtschaftsminister Hessen: „Aber es geht in solchen Fällen nicht nur um Geld, sondern […]

  • Biomedizinisches Forschungszentrum eröffnet

    Biomedizinisches Forschungszentrum eröffnet

    Rheinland-Pfalz und Biotechnologie – diese beiden Begriffe sollen nach dem Willen der Landesregierung untrennbar zusammen gehören. Passend dazu hat die Mainzer Universitätsmedizin auf dem Campus der Universität Mainz jetzt ein neu saniertes Biomedizinisches Forschungslabor in Betrieb genommen, das nun offiziell eingeweiht wurde. Hightech-Labore auf 9.000 Quadratmetern Fläche sollen viele kluge Köpfe nach Mainz locken. Und die Grundlage für die Entwicklung für vieler neuer Therapieformen schaffen. Das sind Gehirnzellen. Vergrößert und in Szene gesetzt von einem Hightechmikroskop. Michael Schmeißer und sein Team untersuchen hier die Anatomie, also den Aufbau und die Struktur der Hirnzellen auf Veränderungen. Forschung … Prof. Michael Schmeißer, Direktor Institut für Anatomie Unimedizin Mainz: „… im Bereich eines Organs, eines Systems, des Nervensystems, wo wir eben noch viel Arbeit vor uns haben, um das besser zu verstehen, um dann vielleicht auch mal wirklich Krankheiten, die unsere Gesellschaft nun mal sehr belasten wie Alzheimer, Parkinson, aber auch frühe Erkrankungen wie Autismus oder Intelligenzminderung einfach auch besser zu verstehen, um sie dann vielleicht wirklich auch mal effektiv behandeln zu können. Das wäre so das langfristige Ziel dieses gesamten Gebäudes.“ Dieses Gebäude ist das Biomedizinische Forschungszentrum der Mainzer Universitätsmedizin. Das Haus aus den 1970ern ist zwölf Jahre lang generalsaniert worden. Kostenpunkt: Rund 60 Millionen Euro, die zum Teil der Bund und das Land Rheinland-Pfalz bezahlt haben. Entstanden sind gut 9.000 Quadratmeter Laborfläche mit viel Platz und teuren Geräten für Spitzenforschung. Wie werden die Patienten des größten rheinland-pfälzischen Krankenhauses davon profitieren? Prof. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender Universitätsmedizin Mainz „Im Amerikanischen sagt man von ‚bench to bedside‘. Also vom Labor hin zum Bett, zur Anwendung des Patienten und das wird hier ermöglicht. Weil wir brauchen ja erst die Ideen, dann müssen wir validieren, dass das Ganze auch funktioniert, dann werden klinische Studien gemacht und die werden dann auch unseren Patienten in Mainz als erstes […]

  • Sternwarte im eigenen Garten

    Sternwarte im eigenen Garten

    Ein Geräteschuppen, der sich als Iglu tarnt? Nein, denn hierbei handelt es sich um eine richtige echte Sternwarte. Sie steht im Garten von Mehmet Ergün in Traisen bei Bad Kreuznach. Seit seiner Kindheit ist er vom Sternenhimmel begeistert, jetzt hat sich der Astro-Fotograf einen Traum erfüllt und seine eigene Sternwarte in den Garten gebaut. Der Mond – dunkel und geheimnisvoll. Die Sonne – grell gelb leuchtend wie ein Feuerball. Mehmet Ergün ist einer der besten Astrofotografen der Welt. Ferne Galaxien sind seine Leidenschaft, in die Ferne schweifen muss er dafür nicht mehr. Mehmet Ergün hat über ein Kleinanzeigenportal eine gebrauchte Sternwarte gesucht. Mehmet Ergün, Sternwarten-Besitzer „Gefühlt nach zwei Jahren habe ich eine E-Mail bekommen von einem Herrn. Er hat sich ein neues Haus gekauft und auf dem Dach steht so ein Ding, was nach einer Sternwarte aussieht. Er kann damit nichts anfangen und ob das genau das ist, was ich suche und dann bin schlussendlich dahin gefahren, hab mir das angeguckt und es war genau das, was ich gesucht habe und so konnte ich die Kuppel gebraucht kaufen.“ In Bayern, zum Schnäppchenpreis von ein paar tausend Euro. Eine neue Kuppel kostet mindestens das Zehnfache. Zusammen mit Freunden und Nachbarn hat der Hobby-Astronom die Sternwarte aufgebaut. Seit ein paar Wochen ist sie in Betrieb. Noch viel Handarbeit. Mehmet Ergün „Das Ziel ist es, dass ich diese Kuppel, beziehungsweise die Sternwarte mit der Zeit immer mehr optimiere.“ Seine Aufnahmen sind bereits das Optimum. Für dieses Foto der Sonne zusammen mit der ISS ist der 44-Jährige von der NASA ausgezeichnet worden. Hauptberuflich ist Mehmet Ergün im Online-Handel tätig. Die Astrofotografie ist ein Hobby und das Sternegucken eine Passion seit der Kindheit. Das erste Teleskop gab es vom Taschengeld. Mehmet Ergün, Astrofotograf „Ich war enttäuscht, weil ich eigentlich ein Riesenbild erwartet habe, mit ganz […]

  • TU Darmstadt nimmt Künstliche Intelligenz unter die Lupe

    TU Darmstadt nimmt Künstliche Intelligenz unter die Lupe

    Die ganze Welt spricht von KI. Künstlicher Intelligenz. Die große Frage: Ist KI irgendwann so schlau, dass sie bald menschliche Intelligenz in den Schatten stellt? Selbst die Führung übernimmt? Dazu gibt es nun eine neue Studie, an der die Technische Universität Darmstadt führend mitgeforscht hat. Mehr gleich im Studiotalk – vorher sprechen wir über das, was vielen bei KI direkt in den Sinn kommt: ChatGPT. „ChatGPT ist ein leistungsstarker Chatbot, der auf künstlicher Intelligenz basiert und in vielen Bereichen zum Einsatz kommt: Von der Kundendienstunterstützung über die Textverarbeitung bis hin zur kreativen Arbeit. Viele sehen in dieser Technologie großes Potenzial.“ Den Text, den sie gerade gehört haben, den hat die App ChatGPT selbst geschrieben. Unser Auftrag: „Erstelle einen Fernsehbeitrag für eine Nachrichtensendung über die Vor- und Nachteile von ChatGPT.“ Nur wenige Sekunden später liefert die App ein komplettes Paket: Anmoderation, mögliche Interviewpartner, Vorschläge für Bilder und einen Text. ChatGPT – für viele ist die Nutzung dieser Künstlichen Intelligenz schon jetzt Alltag. Auch an vielen Schulen wird mit der App gearbeitet. Doch dieser Chatbot ist nur ein klitzekleiner Teil der Künstlichen Intelligenz. Fakt ist: KI ist DIE Schlüsseltechnologie schlechthin. Eine Technologie, die in den nächsten Jahrzehnten alle Lebensbereiche durchdringen wird. Viele Berufsgruppen werden ihre Arbeit umstellen müssen. Die Veränderungen durch die KI sind für viele gleichzusetzen mit denen der Industriellen Revolution. So sieht das auch Geoffrey Hinton. Er gilt als Pionier im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Gerade wurde er mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Er betont die Vorteile der KI, besonders im Gesundheitsbereich. Aber: Hinton warnt auch immer wieder vor unkontrollierbaren Risiken. Geoffrey Hinton, Physik-Nobelpreisträger „Ich mache mir Sorgen, dass es auch zu schlimmen Dingen führen könnte. Insbesondere wenn die Systeme intelligenter werden als wir selbst, weiß niemand wirklich, ob wir sie kontrollieren können.“ Aber müssen wir wirklich Angst vor […]