Kippen & Essensreste – Frankfurt erhöht Strafen für Müllsünder drastisch
Frankfurt hat ein ernstes Müllproblem. Laut einer Studie halten die Einwohner fehlende Sauberkeit – neben dem Wohnungsmangel – für das dringlichste Problem. Die Stadt will nun stärker dagegen vorgehen – und erhöht nicht nur die Bußgelder drastisch, sondern will auf den Straßen auch schärfer kontrollieren. Eine Kippe oder Papier auf die Straße werfen: 120 Euro. Hundekot nicht einsammeln: 400 Euro. Sperrmüll unangemeldet abstellen: Mindestens 1.000 Euro. Die Stadt Frankfurt hat die drohenden Strafen nahezu verdreifacht und setzt damit auch auf Abschreckung. Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt „Weil wir sehr deutlich machen wollen, dass die Vermüllung des öffentlichen Raums keine Kavaliersdelikt ist oder eine Lappalie. Und dass es eine Gesamtverantwortung ist. Dass wir als Stadt vorangehen müssen, das wissen wir und das tun wir auch.“ Mit einer großangelegten Kampagne will die Stadt auf die neuen Bußgelder aufmerksam machen. Zudem soll die Zahl der Mülleimer erhöht werden, ebenso wie die Kontrollen. Auch durch Zivilbeamte wie hier im Bahnhofsviertel. Die Strafen können nun nicht mehr direkt in bar bezahlt werden, der Bußgeldbescheid kommt mit der Post. Unterwegs mit einer Dienstgruppe des Ordnungsamts, die sucht gezielt nach Sperrmüll und wird in einer Nebenstraße im Gallusviertel fündig. Eine erste Abfrage beim Entsorgungsservice: Der Sperrmüll wurde nicht angemeldet. Nun beginnt die Recherche. Michael Jenisch, Ordnungsamt Frankfurt „Wir überprüfen den Müll tatsächlich und gucken, ob es irgendwie Adressmaterial oder sonstige Hinweise auf den Verursacher gibt. Und wenn es den gibt, dann leiten wir ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.“ Die neuen Müllstrafen stoßen bei den Bürgern auf unterschiedliche Reaktionen. Lukas Pohl, aus Frankfurt „Wenn man sich die Frankfurter Innenstadt mal anschaut, zweimal am Tag geht der Reinigungsservice von der Stadt hier durch und es ist immer noch teilweise verdreckt. Deswegen: Eine gute Gelegenheit, da mal ein bisschen härter durchzugreifen.“ Mohamed Bousaaidi, aus Frankfurt „Es kann ja auch aus Versehen passieren, […]


