Umwelt

  • Streit über Balkonkraftwerke an Mietwohnungen

    Streit über Balkonkraftwerke an Mietwohnungen

    Deutschland will als eine der ersten Industrienationen bis 2045 klimaneutral werden. Der Strom muss dafür weitgehend aus Sonnen- und Windenergie gewonnen werden. Und dabei kann auch jeder Bürger mithelfen: mit Balkonkraftwerken – also mit kleinen Photovoltaikanlagen. Doch auch hier klemmt die Energiewende, denn viele Wohnungsbauunternehmen stellen sich bei Balkonkraftwerken quer – auch die Wohnbau in Mainz, die rund 11.000 Wohnungen vermietet. So könnte es aussehen, das eigene Balkonkraftwerk bei Familie Hering in Mainz – könnte, denn die Installation hat ihr Vermieter, die Mainzer Wohnbau, untersagt. Und das, obwohl gerade ein neues Gesetz in Kraft getreten ist. Dort heißt es, dass jeder Mieter grundsätzlich Anspruch auf ein Balkonkraftwerk hat und nicht durch überzogene Forderungen des Vermieters von der Anbringung abgehalten werden darf. Doch genau das passiere bei den interessierten Mietern der Mainzer Wohnbau, bemängeln Michael und Valentina Hering. Michael & Valentina Hering, wollen ein Balkonkraftwerk installieren „Sie fordert von uns, dass ein Handwerksbetrieb die Anlage errichtet und das widerspricht unseres Erachtens dem Willen der Politik. Im Solarpaket 1 hat die Politik schon festgehalten, dass die Installation unbürokratisch erfolgen soll und das widerspricht unseres Erachtens komplett dem, was wir jetzt hier an Anforderungskatalogen erhalten haben, von der Wohnbau.“ Außerdem wird der Einbau einer speziellen Einspeisesteckdose nach der Norm des Elektrotechnikverbands VDE gefordert. Kosten, die das Balkonkraftwerk für die Herings unrentabel machen. Von den 23 vorliegenden Anträgen von Mietern wurde bislang kein einziger genehmigt. Vor unserer Kamera will sich die Mainzer Wohnbau nicht äußern. Schriftlich teilt man uns mit: Pressestelle Wohnbau Mainz „Die von uns vorgegebenen Anforderungen sind nicht zu weitreichend und dienen nur der Einhaltung dieser rechtlichen und technischen Vorgaben, um eine ordnungsgemäße Installation zu gewährleisten. … [Die] Normen definieren den Stand der Technik in diesem Bereich und tragen zur Gefahrenabwehr bei.“ Solche hohen Anforderungen sind unzulässig, da ist sich die Verbraucherzentrale […]

  • Forschungsprojekt: Wie gut erholt sich das Ökosystem Ahr?

    Forschungsprojekt: Wie gut erholt sich das Ökosystem Ahr?

    Drei Jahre nach der Flut im Ahrtal befindet sich nicht nur vieles im Wiederaufbau – auch die Natur und der Fluss müssen sich erholen. Und hier kommen wirbellose Kleinstlebewesen ins Spiel. Die können ganz viel Information über die Wasserqualität liefern. Seit diesem Jahr läuft ein Forschungsprojekt unter anderem mit Wissenschaftlern des Umweltcampus Birkenfeld. Die Ahr heute. Ein idyllischer Fluss, mit einem Wasserstand hier bei Heppingen von zirka 60 Zentimetern. Im Juli 2021 sind es über sieben Meter. Die Flutkatastrophe hat die Wasserqualität verändert. Durch überflutete Kläranlagen sind Schadstoffe in die Ahr geschwemmt worden. Wie weit das Ökosystem geschädigt ist, untersuchen Forscher von verschiedenen rheinland-pfälzischen Hochschulen. Ein Team des Umweltcampus Birkenfeld der Hochschule Trier beschäftigt sich mit wirbellosen Kleinstlebewesen, wie Würmer und Fliegenlarven. Sophia Sonak, Geografin Hochschule Trier „Die kleinen Lebewesen kommen in den für sie typischen Lebensräumen vor. Das heißt, anhand von ihnen kann man Rückschlüsse auf die Wasserqualität ziehen und außerdem werden die Lebewesen und Organismen, die wir hier finden, verglichen mit Organismen, die man hier erwarten würde, wenn das Gewässer in einem eher natürlicheren Zustand wäre.“ So wie vor der Flutkatastrophe. Die Kleinstlebewesen stehen ganz am Anfang der Nahrungskette, deshalb sind sie wichtig für das Überleben vieler weiterer Tierarten. Achim Bucher trampelt im Flussbett herum. Achim Bucher, wissenschaftlicher Mitarbeiter „Dadurch wird Sediment und Tiere, die im Sediment leben, aufgenommen von der Strömung und in den Kescher hineingespült.“ Das Ahr-Projekt ist dieses Jahr gestartet. Mehrmals im Jahr nehmen Sophia Sonak und ihr Team Wasserproben an insgesamt 14 verschieden Stellen. Es gibt bereits erste Ergebnisse. Sophia Sonak, Geografin Hochschule Trier „Wenn man die mit vorherigen Daten, die vom Landesamt für Umwelt gesammelt wurden, vor der Flut und die direkt nach der Flut vergleicht, kann man feststellen, dass seit der Flut schon eine Verbesserung des Gewässserzustands und der ökologischen Situation in […]

  • Deutscher Umweltpreis in Mainz verliehen

    Deutscher Umweltpreis in Mainz verliehen

    In Mainz wurde gestern der deutsche Umweltpreis verliehen. Er zeichnet Forscher oder Unternehmer aus, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten. Für die Verleihung war auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Ihr Lebenswerk ist die Erforschung und der Erhalt von Mooren. Ökosysteme, die in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten stark geschrumpft sind. Dafür erhält Franziska Tanneberger aus Greifswald den Deutschen Umweltpreis gestern in Mainz. Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident „Sie kann mit konkreten und nachrechenbaren Zahlen aufwarten, wie bedeutend intakte Moore für ein gutes Klima und wie wichtig sie für Biodiversität sind und dass sich manches, dazu nachher noch das ein oder andere hören, ökonomisch auszahlen kann.“ Die zweite Auszeichnung erhält Elektrotechnik-Ingenieur Thomas Speidel aus Baden-Württemberg. Er hat ein Schnelladesystem für E-Autos entwickelt. Die Telefonzellen-große Säule ermöglicht das Laden in Minuten statt in Stunden, ohne extra dicke Stromkabel verlegen zu müssen. Das Geheimrezept: ein Stromspeicher. Thomas Speidel, Preisträger Deutscher Umweltpreis „Niemand möchte Stunden laden, wir wollen schnell laden. Und wie machen wir das, wenn das Netz nicht genug her gibt? Wir sammeln. Und das machen wir wie beim WC-Spülkasten, der läuft langsam voll, wenn ich dann drauf drücke kommt alles auf einmal raus und so machen wir es auch. Wir sammeln den Strom, kommt das Auto, schieben wir alles auf einmal ins Auto.“ Die Idee könnte helfen, den Ausbau der Elektro-Ladeinfrastruktur deutlich zu beschleunigen. Der Deutsche Umweltpreis wird verliehen von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt „Wir brauchen für die großen ökologischen Fragen dieser Zeit praktische Lösungen an ganz vielen Stellen und dafür brauchen wir Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit spannenden Ideen Klimaschutz lebenstauglich machen.“ Mit insgesamt 500.000 Euro gehört der einmal im Jahr vergebene Preis zu den höchst dotierten Umweltpreisen in Europa.

  • Strafprozess wegen Klimaprotest

    Strafprozess wegen Klimaprotest

    Sie sollen sich auf Straßen geklebt und bei einem Bundesliga-Spiel an Torpfosten gebunden haben: Ab heute müssen sich mehrere mutmaßliche Mitglieder der sogenannten „letzten Generation“ vor dem Frankfurter Amtsgericht verantworten. Ein Prozessauftakt mit langen Redebeiträgen. Sie haben im Gerichtssaal kein Problem damit, ihre Gesichter offen zu zeigen, obwohl sie gefilmt werden. Sie wollen ihre Positionen klar nach außen tragen. Zwei der vier Angeklagten sollen sich im April 2022 bei einem Heimspiel von Eintracht Frankfurt an die Torpfosten gebunden haben. Zuvor sollen sie sich mit gefälschten Tickets Zutritt zu einem Block verschafft haben, der nah am Tor liegt. Zudem sollen sie sich bei zwei Straßenblockaden wie diesen in Frankfurt festgeklebt und damit den Verkehr gefährdet haben. Die Vorwürfe: Hausfriedensbruch, Urkundenfälschung, Nötigung, Sachbeschädigung. Die Angeklagten machen keinen Hehl aus ihren Aktionen und rechtfertigen ausführlich ihren Klimaprotest. Carsten Praeg, Reporter „Einer der Angeklagten berichtet emotional, er habe zivilen Ungehorsam ausgeübt, um die Zukunft seines 14-jährigen Sohnes zu sichern. Die Staatsanwaltschaft sagt aber klar: Es gibt gesetzliche Grenzen, die wurden überschritten. Dafür müssten die Angeklagten nun die Konsequenzen tragen.“ Die Verteidigung fordert dennoch, das Verfahren einzustellen: Die Angeklagten hätten mittlerweile ihren Protest aufgeben, er sei ohnehin erfolglos. Die Angeklagten ziehen Vergleiche zu den diesjährigen Bauernprotesten, und diese hätten keine Verfahren nach sich gezogen. Simon Lachner, Angeklagter „Die Landwirte haben Straßen, Autobahnauffahrten usw. blockiert und wir haben Straßen und Autobahnauffahrten blockiert. Also es ist etwas sehr Vergleichbares. Man sieht aber, der gesellschaftliche Umgang ist ein ganz anderer, komplett unterschiedlich.“ Zumindest die Anklagepunkte Hausfriedensbruch und Urkundenfälschung wegen der Torpfosten-Aktion im Frankfurter Stadion werden heute fallengelassen. Damit ist auch das Verfahren gegen eine mutmaßlich daran beteiligte Angeklagte eingestellt. Die Staatsanwaltschaft will sich im weiteren Prozess ganz auf die beiden Straßenblockaden und der damit einhergehenden Nötigung konzentrieren.

  • Pilotanlage für CO2-Umwandlung

    Pilotanlage für CO2-Umwandlung

    Es kommt aus unseren Auspuffen, aus den Schornsteinen der Industrie oder unserer Häuser: das Treibhausgas Co2. Ab 2045 sollen in Deutschland keine CO2-Abgase mehr entstehen, um den menschengemachten Klimawandel abzubremsen. Eine Jahrhundertaufgabe, gerade für Unternehmen. Das hessische StartUp CO2-Bio-Clean will gleich zwei solcher Aufgaben in einem Zug anpacken: CO2 einsparen und die Plastikverschmutzung eindämmen.   Man nehme CO2-Abgase, die eigentlich in die Atmosphäre entweichen – und stellt daraus biologisch abbaubaren Kunststoff her. Genau das gelingt dem Start-Up CO2BioClean in dieser Pilotanlage, im Industriepark Frankfurt-Höchst. Fabiana Fantinel hat das Start-Up mitgegründet. Fabiana Fantinel, Gründerin CO2BioClean: „Wir haben im Prinzip ein Fermentierungsprozess. Wir haben sehr kleine Mikroorganismen, die im Wasser leben – es ist also alles Wasser-basiert – und die wandeln das Gas, das CO2, in Bio-Polymere um.“ Polymere sind Kunststoffe. Diese werden zum Beispiel zur Herstellung von Textilien benutzt. Bisher benutzt die Industrie vor allem Erdöl, um Kunststoffe herzustellen. Bei der Produktion entstehen CO2-Abgase und das Plastik belastet später die Umwelt. Das Start-Up nutzt die CO2-Abgase hingegen selbst zur Produktion von Bio-Polymeren – der Biokunststoff ist biologisch abbaubar; er wird nicht zu Mikroplastik. Für Hessens Wirtschaftsminister ist das Start-Up ein Beispiel wie aus Wissenschaft wirtschaftlicher Wohlstand werden kann – trotz schlechter Konjunkturdaten dürfe man nicht in die Röhre gucken. Kaweh Mansoori(SPD), Wirtschaftsminister Hessen:“ Ich glaube, wir brauchen eine „Das Glas ist halbvoll“- Mentalität und dafür muss man sich Anlässe schaffen, um zu zeigen, dass Zukunftstechnologien auch Probleme lösen können (…) und heute haben wir hier so ein Beispiel. Das ist vielleicht eine Idee, die sich auf den ersten Blick verrückt anhört, aber mit der Pilotanlage wird man zeigen können dass man biologisch abbaubare Kunststoffe im industriellen Maßstab herstellen kann.“ Denn das ist der Plan von CO2BioClean: Noch sind die in Frankfurt hergestellten Biokunststoffe zu teuer. Doch das werde sich ändern, wenn […]

  • Was wird aus dem Biblis-Gelände?

    Was wird aus dem Biblis-Gelände?

    Vor 50 Jahren ging das Atomkraftwerk Biblis ans Netz – seiner Zeit das größte der Welt. Seit der Stilllegung 2011 wird es zurückgebaut. Und das wird wohl noch einige Jahre dauern. Doch wie soll es mit dem riesigen Gelände weitergehen? Mit einer heute unterzeichneten Kooperationsvereinbarung will man der Antwort auf diese Frage einen Schritt näherkommen.   Das ehemalige Atomkraftwerk Biblis. Seit über 13 Jahren wird das Areal nicht mehr wirtschaftlich genutzt. Rund 400 Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in Millionenhöhe sind weggebrochen. Die südhessische Gemeinde Biblis setzt daher große Hoffnungen in die Entwicklung des Geländes – und auf einen Imagewandel: Volker Scheib (parteilos), Bürgermeister Biblis … dass wir praktisch nachhaltig regenerative Energien, dass wir gemeinschaftlich die Verantwortung übernehmen. Und natürlich auch, dass Betriebe sich ansiedeln, die tatsächlich breit aufgestellt sind auf diesem Markt, und zwar international. Die Vision: Einen Standort schaffen für nachhaltige Zukunftstechnologien. Die Projektpartner: Die Kommune, Energieversorger und Eigentümer RWE, der Kreis Bergstraße und seine Wirtschaftsförderung. Der Zeithorizont: 10 Jahre. Was genau auf den rund 90 Hektar großen Flächen entstehen könnte, soll nun eine Machbarkeitsstudie zeigen. Christian Engelhardt (CDU), Landrat Kreis Bergstraße Letztendlich ist sehr viel vorstellbar, weil es ein ideal erschlossenes Gelände ist. Das heißt, dort ist alles vorhanden, was man braucht. Wasser, ein Hafen, Gleise, Straßen, Gas, Strom natürlich. Und es ist ein Industriegebiet. Das heißt, dort kann tatsächlich auch Industrie stattfinden, die an vielen Stellen so nicht mehr entstehen könnte in Hessen. Entstehen könnten etwa Produktionsanlagen in den Bereichen Batterien, Halbleiter und erneuerbare Energien – festlegen möchte sich da heute niemand. RWE jedenfalls will Unternehmen Flächen zur Verfügung stellen, aber auch selbst am Standort investieren. Ralf Stüwe, Leiter Rückbauanlage Biblis RWE Nuclear GmbH  Das ist unser Geschäftsmodell, Kraftwerke zu bauen, zu betreiben und letzten Endes Strom an den Markt zu bringen. Und insofern ist es natürlich immer […]

  • Eder stellt Ergebnisse der Waldinventur vor

    Eder stellt Ergebnisse der Waldinventur vor

    Alle zehn Jahre wird in unseren Wäldern Inventur gemacht: Welche Bäume gibt es am häufigsten? Welche am seltensten? Und vor allem: Wie geht es unserem Wald? Für Rheinland-Pfalz kann ich Ihnen sagen: Ganz gut. Grund dafür ist vor allem eine gesunde Mischung – also dass es verschiedene Bäume im Wald gibt. Denn das macht den Wald insgesamt stärker: Ist beispielsweise eine Baumart von einem Schädling befallen, sterben nicht gleich alle Bäume ab. Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Umwelt- und Klimaschutzministerin: „Und dass dieser Wald sich auch in verschiedenen Stufen vollzieht. Das heißt, wenn ein Sturm tobt, der die oberste Reihe abmäht, dann hat man unten drunter direkt die nächste Waldgeneration, die schon am Start ist. Und das bedeutet, wir stellen unseren Wald schon seit Jahren sehr viel resilienter auf.“ Und: Rheinland-Pfalz knackt einen Rekord. Mit einem Waldanteil von 43 Prozent ist es das waldreichste Bundesland in Deutschland – und schupst Hessen damit vom ersten Platz. Am häufigsten kommt die Buche vor, dicht gefolgt von der Eiche. Außerdem gibt es immer mehr junge Bäume. Und mehr totes Holz – was für den Wald besser ist als es klingt. Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Umwelt- und Klimaschutzministerin: „Es hilft beim Humusanbau. Es ist ein Wasserspeicher. Wenn man es mal anfasst im Wald, wenn es da liegt, meistens ja auch bemoost und dann fühlt man die Feuchtigkeit. Da sind viele Pilze, Insekten sind da drin. Und das dient einfach als Anreicherung für den Boden. Als Anreicherung für die Biodiversität.“ Also alles gut im Wald? Nicht ganz. Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Umwelt- und Klimaschutzministerin: „Was uns auch ein bisschen Sorge bereitet, dass die Bäume weniger schnell wachsen als in der Vergangenheit. Wir schätzen, dass das mit der Trockenheit zu tun hat in den letzten Jahren.“ Wo Trockenheit ist, war in den letzten Jahren […]

  • Neuer Elektrozaun wegen Afrikanischer Schweinepest

    Neuer Elektrozaun wegen Afrikanischer Schweinepest

    Um die Afrikanische Schweinepest ist es in den vergangenen Wochen ruhig geworden. In Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es keine größeren neuen Ausbrüche mehr. Doch die Arbeit bei der Eindämmung der Tierseuche geht weiter. Aktuell baut Rheinland-Pfalz einen circa 300 Kilometer langen Elektrozaun. Auch entlang der A61 bei Alzey. Und hier wird der neue Elektrozaun Meter für Meter aufgebaut. Er soll Wildschweine davon abhalten über und unter der Autobahn durchzukommen. Denn seit dem sechsten Juli gibt es die Afrikanische Schweinepest auch in Rheinland-Pfalz. Der Zaun soll die Verbreitung verhindern. Bislang haben sich 52 Wildschweine mit der tödlichen Seuche infiziert. Für Menschen und Haustiere ist sie zwar ungefährlich. Eine weitere Ausbreitung würde jedoch gravierende Probleme verursachen. Erwin Manz (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretär Umweltministerium Rheinland-Pfalz: Das eine wäre eine Krankheit an Wildschweinen, wo die Wildschweine jämmerlich zugrunde gehen. Das ist ein Tierschutzaspekt. Das andere ist die Schweinehaltung im Land. Da kann man sich verschiedene Szenarien vorstellen bis zu dem Szenario, dass letztendlich unmöglich wird in Rheinland-Pfalz Schweine aufzuziehen und diese zu vermarkten. Denn die Afrikanische Schweinepest ist hochansteckend und kann schnell in Mastbetriebe geschleppt werden. Bislang steht der Zaun schon entlang der A63 und südlich von Oppenheim. Dort ist das Ausbruchsgeschehen am höchsten. In den nächsten Wochen sollen die restlichen 190 Kilometer bis runter nach Ludwigshafen gebaut werden.  Ziel ist es die Ausbreitung nach Westen zu verhindern. Dazu möchte das Land auch die lebenden Wildscheine aus den Infektionsgebieten entnehmen. Erwin Manz (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretär Umweltministerium Rheinland-Pfalz: Da leben immer noch Schweine. Es ist auch anzunehmen, dass sie sich früher oder später infizieren werden und dann jämmerlich sterben werden. Und da wollen wir jetzt sogenannte Saufänger aufstellen, um diese Tiere dann zeitnah zu fangen und Tierschutzgerecht dort zu erlegen. Doch die Lage scheint sich entspannt zu haben. Seit längerem gibt es hier im […]

  • Erste Messungen zu Ultrafeinstaub

    Erste Messungen zu Ultrafeinstaub

    Jetzt gibt’s „dicke Luft“ wegen Feinstaubmessungen am Frankfurter Flughafen. Denn das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie hat zum ersten mal festgesetelölt, wieviel Ultra-Feinstaub sich rund um Deutschlands größten Flugfhafen in der Luft befindet. Die einen sprechen von „schockierenden Ergebnissen“, die anderen sagen, es sei gar nicht nachgewiesen, dass Ultrafeinstaub eine Gefahr für die Gesundheit darstelle.   Für das menschliche Auge sind sie unsichtbar. Man müsste 10.000 Teilchen von ihnen aneinander reihen, um auf einen Millimeter strecken zu kommen. Aber sie sind da: Ultrafeine Partikel, sozusagen der Feinstaub vom Feinstaub. Sie entstehen beispielsweise bei Starts- und Landungen am Frankfurter Flughafen, oder wenn Flugzeuge zur Startbahn fahren. Mit dieser Station in Offenbach misst das Hessische Landesamt für Naturschutz die Partikel-Konzentration. Denn Wissenschaftler vermuten: Die Partikel können gefährlich für die Anwohner sein. Thomas Schmid, Präsident Hessisches Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie: „Denn sie sind so klein; sie verhalten sich wie ein Gas und deshalb gehen sie sehr tief in den Körper, werden beim Einatmen bis tief in die Lunge transportiert, gehen dort in die Blutbahn über und haben natürlich dann eine Wirkung im Körper. Das ist die Vermutung.“ Gesetzliche Grenzwerte für Ultrafeinstaub gibt es aber nicht, anders als beim Feinstaub im Straßenverkehr. Als ultrafein gelten Partikel unter 100 Nanonmetern – zum Vergleich: ein menschliches Haar hat den Durchmesser von 50.000 Nanonmetern. Die Partikel  sind so klein, dass es für sie lange keine Messgeräte gab. Zuständig für die Messung ist hier Diana Rose – in der Station registriert ein Laserstrahl die Partikel, die über die Luft angesaugt werden. Diana Rose, Hessisches Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie: „Und dann zählt man, wie viele Partikel in einem bestimmten Zeitintervall durch den Laserstrahl laufen und damit kann man berechnen, wenn man weiß, wie schnell die Luft ist, die da durchgesagt wird, kann man […]

  • Eichensterben in der Vorderpfalz

    Eichensterben in der Vorderpfalz

    Von heute an, über das ganze Wochenende, finden die Deutschen Waldtage statt. Ein optimaler Zeitpunkt für uns mal die Frage zu stellen: Wie geht es dem Wald eigentlich? Um eine Antwort zu geben, sind wir in der Vorderpfalz unterwegs, hier sterben jetzt sogar Eichen. Bäume, die ein warm-trockenes Klima eigentlich gut vertragen. Es regnet in Strömen. Wie so oft in diesem Jahr. Eigentlich gut für den Wald. Doch der Blick von oben zeigt die abgestorbenen Eichen im Bestand in Schwegenheim in der Nähe von Speyer. Der Wald gehört zum Forstamt Pfälzer Rheinauen. Regelmäßig kontrollieren Jürgen Render und Christoph Skala den Baumbestand. Christopher Skala, Forstamtsleiter Pfälzer Rheinauen „Die Bäume freuen sich natürlich auf den Regen und wir freuen uns auch darüber. Allerdings ist es so, dass wir in den letzten Jahren wenig Regen hatten, wenig Niederschlag, deswegen zum einen die Böden noch trocken sind, zum anderen die Bäume aber auch die letzten Jahre noch nicht verkraftet haben. Deswegen leiden trotz des Regens dieses Jahr noch unter der Trockenheit der letzten Jahre.“ Viele Bäume sind tot und stehen trotzdem noch, irgendwann werden sie umfallen. Wie viele Eichen genau betroffen sind, haben die Förster noch nicht untersucht. Sie gehen nur noch mit Helm durch den Wald. Denn oft hängen noch riesige Äste von abgestorbenen Eichen in den Nachbarbäumen, die jederzeit runterkommen könnten. Diese Eiche war rund 200 Jahre alt. Christopher Skala, Forstamtsleiter Pfälzer Rheinauen „Die ist in diesem Sommer umgefallen. Wir sehen die Wurzeln, wir sehen, dass die Wurzeln abgestorben sind. Wir vermuten stark, dass das hier mit dem Grundwasser zusammen hängt. Wir beobachten in der Region seit einigen Jahrzehnten bereits, aber besonders in den letzten Jahren sinkende Grundwasserspiegel.“ In den vergangenen 57 Jahren um über 5 Meter. Das ist gerade hier in der sowieso schon trockenen Region ein Problem. Dazu gibt es […]

  • Ärger über LKW-Lärm in Haldorf

    Ärger über LKW-Lärm in Haldorf

    Die Anwohner von Edermünde-Grifte die Schnauze voll. Durch den kleinen Ort rollen täglich Tausende Fahrzeuge, weil diese Route der kürzeste Weg zwischen zwei Autobahnen ist. Nun ist die Ortsdurchfahrt in Grifte wegen Sanierungsarbeiten gesperrt worden. Das löst das Problem jedoch keineswegs. Die Autokolonne hat sich einfach nur verlagert. In den Nachbarort Edermünde-Haldorf. Fahrzeug, um Fahrzeug, um Fahrzeug schiebt sich durch den 1500-Seelen-Ort Haldorf in Nordhessen. PKW aus NRW, Niedersachsen und den Niederlanden und dazu tonnenschwere LKW donnern hier entlang. Für die Einwohner ist es schwer überhaupt die Straße zu überqueren. Liane Buske „Natürlich macht man sich Sorgen, wenn jetzt auch wieder die Schule beginnt, wie das so mit den Kindern sein wird, mit dem Schulweg.“ Cornelia Kaufmann „Was für mich am schlimmsten ist, sind tatsächlich die LKWs, die natürlich Tag und Nacht jetzt hier durchfahren an unseren Häusern vorbei. Die meisten Gebäude in den Hauptstraßen sind halt auch ältere Gebäude, die nicht besonders gut gedämmt sind und die natürlich auch anfangen zu vibrieren, wenn die LKWs schwer beladen sind.“ Adolf Gerhold „Fenster offen halten, das ist natürlich nix. Da kann man’s nicht aushalten.“ Thomas Friedrich „Ganz große Scheiße. Jeder Arsch fährt hier durch. Da, der nächste Holländer, bitteschön – da kommt der nächste.“ Einige Anwohner sind aufgebracht. Der Grund für das hohe Verkehrsaufkommen: Sperrungen und Baustellen auf den Autobahnen A49 und A44 rund um Kassel. Viele Navigationssysteme – unter anderem Google Maps – schlagen vor, die schnellste Route durch die kleinen Ortsteile von Edermünde zu nehmen. Edermündes Bürgermeister sieht die tägliche Autokolonne mit wachsender Sorge. Bis zu 15.000 Fahrzeuge täglich fahren durch Haldorf, so seine Schätzung. Thomas Petrich (SPD), Bürgermeister Edermünde „Wenn die Vorfahrtsstraße voll ist, die wir jetzt in dieser Richtung hier sehen grob, dann kommt aus den Nebenstraßen keiner mehr raus. Dann haben wir Stau bis in den […]

  • Ameiseninvasion in Herxheim

    Ameiseninvasion in Herxheim

    In Herxheim bei Landau sind die Ameisen los. Genauer gesagt eine ganze Invasion. Überall krabbelt es – und die Kolonien breiten sich immer weiter aus. Das Problem in den Griff zu kriegen – nahezu unmöglich. Und trotzdem versucht man hier mit vereinten Kräften dem großen Krabbeln Herr zu werden. Roland Börkel ist auf der Jagd. Auf Ameisenjagd. Entdeckt er welche auf seinem Grundstück, geht es ihnen sofort an den Kragen. Mehrere Hundert Euro hat er schon in die Ameisenabwehr investiert. Roland Börkel, Anwohner „Das sind die Sprühdosen, die leer sind, die hab ich jetzt dieses Jahr alle versprüht schon. Und das ist der Vorrat für die nächste Tour und das ist Ameisenmittel, das ist Granulat, und das tu ich sprühen wenn’s trocken ist.“ Eine Straße weiter wohnt Judith Groß. Sie versucht die Ameisen vor ihrem Haus mithilfe von Ködern loszuwerden. Judith Groß, Anwohnerin „Hier haben sich die Ameisen schon einen Weg reingesteckt ins Mauerwerk, das war die ganze Zeit so noch nicht. Und direkt hinter der Wand ist mein Esszimmer. Ich hoffe, dass ich keine drin finde.“ Angefangen hat es mit der Plage vor etwa zwei Jahren im katholischen Kindergarten, erzählt uns der Ortsbürgermeister. Zunächst habe man versucht, die Tiere mit herkömmlichen Mitteln zu bekämpfen. Sven Koch (CDU), Ortsbürgermeister Herxheim „Weil wir aber die Ameisen nicht wegbekommen haben, haben wir in diesem Jahr dann die Art feststellen lassen und haben dann festgestellt, dass es sich eben um diese gebietsfremde Ameisenart Tapinoma magnum handelt.“ Keine gute Nachricht, denn die eigentlich im Mittelmeerraum beheimatete Art hat die Eigenschaft, sogenannte Superkolonien zu bilden. Das heißt, im Gegensatz zu anderen Ameisenarten, bekämpfen sich die einzelnen Kolonien nicht untereinander, sondern schließen sich zusammen. Ihre Nester legen sie meist unterirdisch an, an der Oberfläche ist nur ein Sandhäufchen zu sehen. Oder ganz viele davon, wie auf […]

  • Afrikanische Schweinepest breitet sich aus – Hessen und RLP betroffen

    Afrikanische Schweinepest breitet sich aus – Hessen und RLP betroffen

    Die Afrikanische Schweinepest ist eine hochansteckende und unheilbare Virusinfektion, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt. Seit dem ersten Fall im Juni in Hessen breitet sich die Schweinepest auch in Rheinland-Pfalz aus. In beiden Bundesländern sind schon über 100 Fälle bestätigt. Nach einem erneuten Fall gelten seit heute auch für den Rhein Pfalz Kreis neue Regeln. Hunde an die Leine. Nur eine von Zahlreichen neuen Regeln, die seit heute im Rhein-Pfalz-Kreis gelten. Außerdem dürfen die Bewohner nur noch auf befestigten Wegen gehen. Lebensmittel wegwerfen, ob auf Rastplätzen oder in der Natur, ist verboten. Bei den Anwohnern sind die neuen Regeln noch nicht angekommen. Steffen Grün „Nein, das war mir jetzt gar nicht bewusst. Wenn Sie mich da jetzt nicht angesprochen hätten, hätte ich das gar nicht auf dem Schirm gehabt.“ Juliana Schwarz „Das war mir jetzt neu, dass das hier auch passiert ist. Habe ich jetzt noch nichts drüber gelesen, oder gehört oder so.“ Doch die Afrikanische Schweinepest rückt näher. Bereits vor zehn Tagen wurde in Einhausen bei Biblis ein infizierter Wildschweinkadaver entdeckt. Heute hat der Kreis die ‚infizierte Zone‘ erweitert. Darunter Frankenthal und Teile von Ludwigshafen, Inklusive dem Betriebsgelände der BASF. Der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises Clemens Körner ist besorgt, dass die Menschen bei den Maßnahmen nicht mitziehen. Clemens Körner (CDU), Landrat Rhein-Pfalz-Kreis „Also es gibt gewisse Einschränkungen. Und wir habe eigentlich gedacht in Corona, so etwas wollen wir nie wieder machen und der Bevölkerung sagen: ‚Ihr dürft ein Fest jetzt nicht feiern, weil es mitten im Wald ist.‘ Das bereitet mir schon Sorge, wie wir das rüberbringen.“ Auch der Kreis Bergstraße muss seine Sperrzone wegen eines erneuten Falls der Schweinepest im Kreis Darmstadt-Dieburg erweitern. Aktuell lässt der zuständige Dezernent weitere Zäune bauen, um die Ausbreitung zu verhindern. Auch direkt am Rhein. Matthias Schimpf (Bündnis 90 / Die Grünen), Kreisbeigeordneter Landkreis […]

  • Aus für Verbrennermotoren? – Der 17:30 SAT.1 LIVE-Kommentar

    Aus für Verbrennermotoren? – Der 17:30 SAT.1 LIVE-Kommentar

    Mehr als nur ein schweres Jahr für die Autoindustrie. Die Gewinne schrumpfen, die Sorgen wachsen. Ein Kommentar zum Verbrenner-Aus vom stellvertretenden Chefredakteur von 17:30 SAT.1 LIVE Philipp Stelzner. Die Bundesregierung und die Europäische Union sind gerade dabei, unseren wichtigsten Wirtschaftszweig zu ruinieren, hunderttausende Arbeitsplätze und damit einen Teil unseres Wohlstandes zu vernichten. Sie beginnen mit Verboten und immer strengeren Vorschriften für Verbrennermotoren Elektroautos in den Markt zu drücken. Obwohl die Stromer teuer sind, eine geringe Reichweite haben und die ständige Suche nach Ladesäulen nervig ist. Gleichzeitig wollen uns nicht nur grüne Politiker weiß machen, der schnelle Umstieg sei für den Umwelt- und Klimaschutz notwendig, ja für die Rettung unseres Planeten unverzichtbar. Doch ihre Argumentation steht auf wackeligen Beinen. Denn Elektroautos sind – Stand heute – bei weitem nicht so umwelt- und klimafreundlich, wie viele glauben. Schon für die Produktion der Batterien werden Rohstoffe aus aller Welt und sehr viel Energie gebaucht. Die E-Autos werden dann mit viel Strom aus Gas- und Kohlekraftwerken geladen, die jede Menge CO-2 ausstoßen. Die Folge: Elektroautos sind viele Jahre lang nicht umweltfreundlicher als Fahrzeuge mit einem guten Dieselmotor. Außerdem müssen wir uns von der Illusion verabschieden, dass wir mit dem Umstieg auf elektrische Fahrzeuge das Klima der Welt retten könnten. Denn solange Milliarden Menschen insbesondere in Asien den CO-2-Ausstoß nach oben treiben, könnten wir das Weltklima nicht einmal spürbar beeinflussen, wenn wir unseren Autoverkehr komplett einstellen. Am Ende werden wir also möglicherweise unsere Autoindustrie, unsere Arbeitsplätze und unseren Wohlstand – auch in Hessen und Rheinland-Pfalz – für ein Ziel geopfert haben, dass nur zu erreichen ist, wenn auch China, die USA, Indien und Russland ihren CO2-Ausstoß radikal reduzieren. Doch das ist bisher nicht im Ansatz zu erkennen.  

  • Neues Heizkraftwerk bei Boehringer Ingelheim

    Neues Heizkraftwerk bei Boehringer Ingelheim

    Die Aussichten in der deutschen Wirtschaft sind auch dieses Jahr alles andere als rosig. Immer mehr Unternehmen sagen: Wir müssen Jobs ins Ausland verlagern. Beispiel der weltgrößte Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen. Ein Hauptgrund sind die hohen Energiekosten. Hinzu kommt eine weitere Herausforderung: Bis 2045 sollen in Deutschland keine CO2-Abgase mehr ausgestoßen werden, um den Klimawandel abzubremsen. Deutschlands größter Pharmakonzern Boehringer Ingelheim geht die Herausforderung an. Hier will man zeigen, dass bezahlbare Energiepreise, Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit unter einen Hut zu bringen sind: mit einem neuen Biomasse-Heizkraftwerk. Hier findet keine Papstwahl statt, aber vielleicht die Energiewende bei Boehringer Ingelheim – denn der weiße Dampf raucht aus dem neuen Biomasse-Heizkraftwerk am Hauptsitz des Konzerns. Boehringer will mit Altholz in eine neue Zeit, ohne fossile Brennstoffen. Hendrik Sparla, Kraftwerks-Leiter „Wir haben hier unser neues Biomasseheizkraftwerk. Um den Standort nachhaltig zu versorgen, unsern CO2-Fußabdruck zu verbessern und CO2 einzusparen. Wir können die CO2-Emissionen, bezogen auf 2019 um 50.000 Tonnen reduzieren.“ Was einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 70% entspricht….Mehr als 170 Millionen Euro hat sich der Konzern das Kraftwerk kosten lassen. Und das funktioniert so: Das Biomasse-Heizkraftwerk verbrennt sogenanntes Altholz, etwa aus alten Paletten oder Möbeln. Bei über 1000 Grad verbrennt das Altholz – die Hitze verdampft Wasser in Rohren. Der entstehende Wasserdampf treibt eine Turbine an, die Strom erzeugt. Gleichzeitig kann die entstehende Hitze zur Wärmeversorgung genutzt werden. Während etwa Unternehmen wie die BASF unter hohen Energiepreisen leiden, liefert das Boehringer-Kraftwerk einen weiteren Vorteil für die Produktion in Ingelheim. Hendrik Sparla, Kraftwerks-Leiter „Wir haben unsere Autarkie erhöht. Früher hatten wir eine eigene Stromerzeugung von 30%; mit dem Kraftwerk können wir den Standort im Jahresmittel zu 80% durch unseren selbst erzeugten Strom versorgen.“ Womit man unabhängiger von hohen Strompreisen sei. Weniger CO2, mehr Unabhängigkeit, also alles klasse mit Biomasse? Es gibt auch Kritik: Denn die Bäume, […]