Wirtschaft

  • Lufthansa vor Einstieg bei ITA

    Lufthansa vor Einstieg bei ITA

    Diese Nachricht aus Frankfurt sorgt für Furore in der Luftverkehrsbranche: Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa macht den ersten Schritt zur Übernahme der italienischen Staats-Airline ITA. Perspektivisch ist sogar eine 100-Prozent-Übernahme vorgesehen, so Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Für die Lufthansa, einer der größten Arbeitgeber der Rhein-Main-Region, ist der Schritt attraktiv, doch auch für Passagiere dürfte der Schritt Folgen haben.

  • Jahresausblick des hessischen Handwerks

    Jahresausblick des hessischen Handwerks

    Das hessische Handwerk hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Der erhoffte konjunkturelle Aufschwung blieb aus. Der hessische Handwerkstag spricht von „Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau“. Einen Grund dafür sieht die Kammer in der schleppenden Entbürokratisierung. Aktenordner, wohin das Auge blickt. Im Malerbetrieb von Stefan Füll in Wiesbaden stapeln sich über ein Dutzend Kartons mit Unterlagen. Zehn Jahre musste er sie aufbewahren, jetzt können sie endlich in den Müll. Eine Vorschrift, die für Stefan Füll schlichtweg Bürokratie-Irrsinn ist. Stefan Füll, Füll Malerwerkstätten „Es ist noch nie zu der Situation gekommen, dass ein Externer uns gefragt hat: Haben wir mal Zugriff auf die alten Unterlagen? Von daher ist es schon schwierig. Und in 50 oder 55 Jahren, die es uns heute gibt, noch nicht einmal der Fall. Stellt dann schon die Frage: Muss man überhaupt alles aufbewahren, wenn’s überhaupt keinen Menschen interessiert.“ Inzwischen wurden die zehn Jahre Aufbewahrungsfrist zwar auf acht Jahre reduziert, wirklich weniger werden die Papiermassen dennoch nicht. Das kritisiert auch der Hessische Handwerkstag. Stefan Füll ist Präsident der Kammer. Laut einer jüngsten Umfrage würden sich vier von fünf neuen Handwerksmeistern wegen des Bürokratieaufwands nicht selbstständig machen. Die Forderung des Handwerkstags: Für jedes neue Gesetz zwei alte abschaffen. Bernhard Mundschenk, Geschäftsführer Hessischer Handwerkstag „Wir halten auch sehr viel davon, wenn Dinge befristet werden. Und wenn sie nicht verlängert werden, dann entsprechend auch auslaufen. Dann ist auch die staatliche Institution unter einem gewissen Legitimationsdruck. Dass sie erklären müssen, warum diese Regelung nicht einfach ausläuft.“ Der Handwerkstag befürwortet zwar, dass es in Hessen mit Manfred Pentz den bundesweit ersten Entbürokratisierungsminister gibt. Aber es müsse noch viel mehr geschehen. Laut Stefan Füll würden Betriebe inzwischen einen großen Teil der Arbeitszeit nur noch mit Bürokratie verbringen. Nun gehöre alles auf den Prüfstand. Stefan Füll, Präsident Hessischer Handwerkstag „Dass es nicht immer noch auf irgendein Gesetz […]

  • 10 Jahre gesetzlicher Mindestlohn

    10 Jahre gesetzlicher Mindestlohn

    Der gesetzliche Mindestlohn wurde am 1. Januar 2015 in Deutschland eingeführt. In den letzten zehn Jahren ist er von ursprünglich 8,50 Euro pro Stunde auf jetzt 12,82 Euro gestiegen. Nach anfänglicher Skepsis vieler Unternehmer hat der Mindestlohn sich inzwischen bewährt, für Diskussionen sorgt er aber auch heute noch. Denn die SPD hat eine Erhöhung auf 15 Euro in ihr Wahlprogramm geschrieben. Viel Betrieb in der Küche von Bernd Zehner. Hier in Idstein werden große Mengen Lebensmittel für ein Catering präpariert. Für einfache Aufgaben, wie schneiden oder spülen beschäftigt Zehner auch Arbeitskräfte zum Mindestlohn. Die Personalkosten sind hier nach der Corona-Pandemie um mehr als 30 Prozent gestiegen, während sich die Nachfrage nur langsam wieder erholt. Eine sprunghafte Erhöhung des Mindestlohns würde das Unternehmen zusätzlich belasten. Bernd Zehner, Gastronom „Ein Hebel der Politik ist es einfach zu sagen: ‚Na klar, ihr kriegt mehr raus oder ihr kriegt mehr Geld.‘ Aber ein richtiger Ansatz wäre doch einfach zu sagen: ‚Ihr habt mehr Netto von eurem Brutto.‘ Das würden die Leute sofort merken, weil das bringt keine Preissprünge mit sich. Denn wenn ich heute mehr Lohn zahlen muss, von diesen 100 Prozent, die wir zu verteilen haben von dem ganzen Geld, was hier reinkommt – oder eben auch nicht – dann kann das nur darauf hinauslaufen, dass wir die Preise erhöhen müssen.“ Eigentlich werden Änderungen am Mindestlohn von einer politisch unabhängigen Kommission beschlossen, die aus Vertretern der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite besteht. 2022 allerdings hatte die SPD-geführte Bundesregierung schon einmal eingegriffen und eine Erhöhung auf damals 12 Euro durchgesetzt. Die Ankündigung von Scholz, im Falle eines Wahlsiegs noch einmal Einfluss auf die Höhe des Mindestlohns nehmen zu wollen, stößt bei der Landesvereinigung der Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz auf Ablehnung. Johannes Heger, Präsident Landesvereinigung der Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz: „Der Mindestlohn hat sich jetzt seit zehn Jahren gut entwickelt, […]

  • Diskussion über Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag

    Diskussion über Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag

    Deutschlands Wirtschaft krankt und das liegt auch daran, dass die Arbeitnehmer zu oft krank sind, meint auf jeden Fall der Allianz-Chef. Er schlägt vor, dass Arbeitnehmern am ersten Krankheitstag kein Lohn mehr gezahlt werden soll. Sein Vorschlag führt zu Kopfnicken bei vielen Arbeitgebern und zu hitzigen Diskussionen bei Arbeitnehmern auch in Rheinland-Pfalz und Hessen. Es sind durchschnittlich 17,7 Tage, die ein deutscher Arbeitnehmer in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres krank war – so die Techniker Krankenkasse. Der Schnitt der Mitgliedsländer der Europäischen Union liegt bei acht Krankheitstagen. Deutschland sei mittlerweile Weltmeister bei den Krankmeldungen, so Allianz-Chef Oliver Bäte in einem Interview mit dem Handelsblatt. Er fordert die Streichung der Lohnfortzahlung für den ersten Krankheitstag. Wie kommt das bei den Arbeitnehmern an? Wir haben in Mainz nachgefragt. Hans-Werner Karbach, Elektromeister „Es gibt Jobs, da musst du parat stehen, da kannst du nicht blaumachen, vielen wird es sehr einfach gemacht.“ Jara Bersch, Krankenpflegerin „Ja, also ich finde, es ist so ein bisschen Druckmittel gegen die Bevölkerung, nicht blau zu machen oder nicht krank zu machen, aber im Grunde genommen hat eigentlich jeder verdient, für seine Krankheit bezahlt zu werden. Es wäre schlimm, wenn das einfach nicht passiert.“ „Den ersten Tag zu streichen, finde ich nicht in Ordnung.“ Kranke Mitarbeiter kosten die Arbeitgeber viel Geld. Der Allianz-Chef rechnet vor: Arbeitgeber zahlen in Deutschland pro Jahr 77 Milliarden Euro Gehälter für kranke Mitarbeiter. Von den Krankenkassen kommen noch mal 19 Milliarden Euro hinzu. Das entspricht rund sechs Prozent der gesamten Sozialausgaben. Trotz der hohen Kosten ist für den Landesverband der rheinland-pfälzischen Unternehmer eine Lohnstreichung nicht der richtige Weg. Steffen Jans, Landesverband der Unternehmer Rheinland-Pfalz „Langfristig besser wären sicherlich Maßnahmen, die die betriebliche Gesundheitsförderung in den Betrieben strukturell umsetzen, das heißt betriebliche Gesundheitsförderung anbieten durch den Arbeitgeber, aber das auch annehmen durch die […]

  • Wird die Commerzbank übernommen?

    Wird die Commerzbank übernommen?

    Unicredit baut schon lange ihre Beteiligung aus – nach eigenen Angaben kontrolliert die italienische Großbank nun etwa 28 Prozent. Nachdem der Bund einen Teil seiner Commerzbank-Aktien veräußert hat, kam es zu der Übernahmeschlacht. Der Bundeskanzler spricht sogar von einer feindlichen Übernahme. Eine Fusion könnte dazu führen, dass in Frankfurt massenhaft Jobs bei der Commerzbank gestrichen werden. Stolze 259 Meter misst Deutschlands höchstes Bürogebäude – der Commerzbank Tower in Frankfurt am Main. Seit über 150 Jahren ist die Commerzbank eine feste Größe am Finanzplatz Frankfurt. Mittlerweile ist sie, nach der Deutschen Bank, die zweitgrößte Privatbank Deutschlands. Das könnte sich bald ändern, denn die Hinweise verdichten sich, dass die italienische Großbank UniCredit die Commerzbank übernehmen will – gegen deren Willen. Schon jetzt hat die UniCredit, gemeinsam mit mehreren Investmentbanken, Zugriff auf 28 Prozent der Commerzbank-Aktien. Und diesen Anteil will sie weiter erhöhen. Deshalb hat sie bei der Bankenaufsicht beantragt, ihre Beteiligung zunächst auf 29,9 Prozent ausbauen zu dürfen. Dann wäre der Schritt nicht mehr weit zur 30-Prozent-Marke, die die UniCredit dazu verpflichten würde, den Commerzbank-Aktionären ein Übernahmeangebot zu machen. Damit wäre ein Zusammenschluss kaum noch aufzuhalten. Das will nicht nur der Vorstand der Commerzbank unbedingt verhindern. Auch die Gewerkschaft ver.di ist gegen eine Übernahme. Nach der Fusion mit der HypoVereinsbank vor zwanzig Jahren, wäre die Commerzbank der zweite große Player im deutschen Bankenwesen, den sich die UniCredit einverleibt. Und das hätte erhebliche Folgen für die Belegschaft. Jan Duscheck, ver.di-Bankenexperte „Aus Sicht der Beschäftigten ist das überhaupt gar kein gutes Signal, sondern es ist völlig klar, dass im Fall einer solchen Fusion oder Übernahme durch die UniCredit sich die UniCredit in Deutschland sicherlich nicht zwei große Firmenzentralen, in München bei der HVB und der Commerzbank in Frankfurt, leisten würde. Also da befürchten wir erhebliche Einschnitte.“ Allein bei der Commerzbank könnten, so die Befürchtung, […]

  • Ausblick auf das Börsenjahr 2025

    Ausblick auf das Börsenjahr 2025

    Wenn Sie Aktien oder Fonds haben, und das haben immer mehr Menschen in Deutschland, dann dürfte Sie dieser Beitrag besonders interessieren. Wir blicken nämlich mit einem Börsenexperten auf das Jahr 2025. Lohnt es in Aktien zu investieren oder sind die Zeiten dafür zu unsicher? 2024 war ein exzellentes Börsenjahr – darüber sind sich die Finanzexperten einig. 2025 – und auch darüber ist man sich einig – dürfte aber weitaus turbulenter werden. Oliver Roth, Leiter Wertpapierhandel Oddo BHF „Wir haben geopolitische Krisen en masse. Wir haben auf der anderen Seite aber auch, was die Börsen sehr erfreut hat in 2024, das Thema Künstliche Intelligenz mit sehr, sehr viel Geld, das investiert wurde. Und natürlich sinkende Zinsen, wenngleich auch im Moment man eher davon ausgeht, dass 2025 die Zinsen langsamer sinken werden als in 2024.“ Ein großer Unsicherheitsfaktor dürften die USA sein. Denn der designierte Präsident Donald Trump könnte auch die Frankfurter Börse ordentlich durcheinander wirbeln. Oliver Roth, Kapitalmarktexperte „Also sollte Donald Trump, der ja jetzt bald inthronisiert wird, tatsächlich seine Drohung wahr machen und auch für Deutschland, für deutsche Automobile beispielsweise Strafzölle erheben, dann wird das gerade für die Automobilindustrie nochmal eine zusätzliche Zuspitzung zu der aktuellen Krise werden und das wird natürlich auch nicht nur den Wirtschaftsstandort Deutschland sondern natürlich auch die Börsen zwischenzeitlich belasten.“ Und auch Deutschland steht mit der nächsten Bundestagswahl vor einigen Unsicherheiten – überbordende Bürokratie und der Fachkräftemangel trüben die Wirtschaft und auch die Anlegerlaune. Da sei eine stabile Regierung gefragt, sagt der Analyst. Oliver Roth, Kapitalmarktexperte „Na wir haben viele Themen. Wir haben den Standort Deutschland, der mittlerweile aufgrund verschiedener Unsicherheiten auch aufgrund der letzten drei Jahre eher in Verruf geraten ist. Da brauchen wir klare Kante, wir brauchen klare Standortbestimmungen für den Standort Deutschland. Wir brauchen niedrige Energiepreise, wir brauchen sicherlich auch das Thema […]

  • Bauwirtschaft sucht Wege aus der Krise

    Bauwirtschaft sucht Wege aus der Krise

    Das Jahr 2025 wird für die Baubranche aller Voraussicht nach kein gutes. Die Krise verschärft sich gerade weiter. 400.000 neue Wohnungen im Jahr – dieses Ziel hatte sich die Ampel-Regierung in Berlin vor drei Jahren in den Koalitionsvertrag geschrieben. Und ist daran krachend gescheitert: Die Baubranche schätzt, dass im vergangenen Jahr bestenfalls 200.000 neue Wohnungen entstanden sind – viel zu wenige also. Woran das liegt und welche Lösungen es für das Problem geben könnte – darüber rede ich gleich mit dem Präsidenten des Verbandes baugewerblicher Unternehmer in Hessen. Zuvor aber erst mal ein Überblick über die aktuelle Lage. 400.000 neue Wohnungen im Jahr – von diesem Ziel ist man in Deutschland in etwa so weit entfernt wie vom Keller bis zum Dachgiebel. Vor allem in den Ballungsräumen fehlt es an bezahlbarem Wohnraum. Die Mieten steigen und steigen – und doch wird viel zu wenig neu gebaut, vor allem in den Städten. Ob Wohnungen komplett neu gebaut werden oder zum Beispiel durch den Umbau von ehemaligen Bürogebäuden entstehen, spielt dabei keine Rolle: Neben den steigenden Energie- und Baukosten ist es ist die immer weiter ausufernde Bürokratie, die der Branche am meisten zu schaffen macht. Abertausende Bauvorschriften und endlos langes Warten auf Genehmigungen machen Bauherren in Deutschland das Leben schwer. Ein Lösungsansatz könnte hier das so genannte „serielle Bauen“ sein – also der Hausbau aus vorgefertigten und bereits genehmigten Einzelteilen. Das könnte auch bei einem Vorschlag von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz eine wichtige Rolle spielen: Mit einem „Bau-Turbo-Programm“ will er sich im Falle eines Wahlsieges dafür einsetzen, so schnell wie möglich möglichst viele „Minihäuser“ zu bauen. Diese sollen über nicht mehr als 80 Quadratmeter Wohnfläche sowie ein kleines Vorgärtchen verfügen, auf einen teuren Keller verzichten und dank Fertigbauweise vielen Menschen und dabei besonders jungen Familien erstmals den Traum vom erschwinglichen Eigenheim ermöglichen. Um […]

  • Vorbereitungen für Reparatur von Müdener Moselschleuse

    Vorbereitungen für Reparatur von Müdener Moselschleuse

    Gute Nachrichten von der Mosel: Nachdem Anfang Dezember ein Schiff das Schleusentor bei Müden gerammt hat und es damit völlig zerstört wurde, konnten mittlerweile alle festsitzenden Schiffe notgeschleust werden. Somit kann das kaputte Schleusentor nun repariert werden. Für die Unternehmen vor Ort ist es enorm wichtig, dass es jetzt auch schnell weitergeht. Der Hafen in Trier. Von diesem Terminal verlädt das Logistikunternehmen „Am Zehnhoff-Söns“ Tag für Tag alles, was es zu transportieren gibt: Kleidung, Möbel oder Elektrogeräte in riesen Containern. Aber auch sogenanntes Massengut wie Kies oder Sand. Die Container werden zum Großteil auf Zügen transportiert. Das Massengut in aller Regel lose auf Schiffen. Doch die fallen erst einmal aus. Philipp Klaas, Am Zehnhoff-Söns Terminalleiter Trier „Für unseren Massenguttransport, dass der komplett zum Erliegen gekommen ist. Das heißt, im Moment ist 50 Prozent unseres Geschäfts weggebrochen. Und ja, wir decken das nur noch mit unserem Zugverkehr ab.“ Und mit LKW. Wie hoch der wirtschaftliche Schaden für das Logistikunternehmen ist, kann derzeit niemand sagen: Denn die Aufträge kommen meist kurzfristig rein. Und bleiben somit derzeit für alles, was mit dem Schiff transportiert werden soll, aus. Philipp Klaas, Am Zehnhoff-Söns Terminalleiter Trier „Wir hatten beispielsweise geplant, dass eine Windkraftanlage im Januar bei uns über den Hafen umgeschlagen wird. Zwei Teile davon wurden schon angeliefert im Dezember. Der Rest war für den Januar geplant. Das wurde halt jetzt komplett abgesagt. Und der Kunde muss halt jetzt schauen, dass er seine Schwerlasttransporte anders an die Baustelle bekommt.“ Umso wichtiger, dass es auf einer anderen Baustelle schnell vorwärts geht, nämlich beim kaputten Tor auf der Mosel in Müden. Alle Schiffe wurden mittlerweile notgeschleust und das Wasser ist aus der Schleuse raus. Seit heute wird ein Gerüst aufgebaut, um den kaputten Beton rund um das Schleusentor auszubessern und neu zu gießen. Dafür werden aber erst noch […]

  • Letzte Weihnachtseinkäufe

    Letzte Weihnachtseinkäufe

    Ein Tag vor Heiligabend, der Countdown läuft für die letzten Weihnachtsgeschenke. Haben Sie schon alle zusammen? Anders als das Wetter ist auf den Einkaufsmeilen in Hessen und Rheinland-Pfalz genau jetzt die heiße Zeit des Jahres, für viele Händler die wichtigste Umsatzphase. Wir haben uns umgesehen, wer sich heute noch ins Geschenke-Getümmel gestürzt hat.   Bernd Borzner aus Nierstein mit Enkelin Rebekka auf dem Weg zum Weihnachtsshopping. Geschenkestress gibt’s bei beiden nicht Bernd Borzner Das meiste schon eingepackt, Papa und Mama haben Pakete mitgebracht, hab vorsorglich einen Rucksack dabei und dann lassen uns überraschen. Bei Familie Braun aus Bingen ist noch ein bisschen Stöbern angesagt. Margarete Braun Der Wunschzettel wurde ja geschrieben und ans Christkind übermittelt und dann schauen wir mal was es bringt. Ellen Marx Dieses Jahr habe ich mir eine Liste gemacht, deshalb war es recht stressfrei und ich musste nicht so kreativ werden. Bern Neeb Ich wusste von Anfang an was ich brauche, jetzt haben wir den 23., sind noch Stunden Zeit, notfalls auch morgen früh, alles ganz easy wie jedes Jahr. Wie jedes Jahr blicken die Händler gespannt auf die Weihnachtsumsätze. In Rheinland-Pfalz laufe das Geschäft schlechter, während Hessens Einzelhändler bislang zufrieden sind. Sven Rohde, Hauptgeschäftsführer Handelsverband Hessen Die Frequenzen waren gut, teilweise sogar ein bisschen besser als im letzten Jahr. Aber wir sehen auch ein differenziertes Bild, also wir haben teilweise positive Rückmeldung, wir haben aber auch Rückmeldung von Händlern, die nicht zufrieden waren mit dem Weihnachtsgeschäft. Aktuell würde bewusster eingekauft – Geschenkeklassiker bleibt der Gutschein. Sven Rohde, Hauptgeschäftsführer Handelsverband Hessen Aber natürlich werden die Spielwaren gekauft, Bücher und ganz stark alles was im weitesten Sinne mit dem Thema Gesundheit Beauty zu tun hat, hat in diesem Jahr 2024 noch mal einen Sprung nach oben genommen. Auf den hoffen die Händler nun auch für den Endspurt. […]

  • LVU-Präsident Heger zur Situation der Wirtschaft

    LVU-Präsident Heger zur Situation der Wirtschaft

    Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu. Und die Unternehmen in Hessen und Rheinland-Pfalz blicken auf schwierige 12 Monate zurück. Denn die Wirtschaft hierzulande entwickelt sich schlechter, als in den anderen großen Staaten der Europäischen Union. Und auch die Zukunfts–Aussichten sind nicht allzu rosig. Spatenstich für eine neue Produktionsstätte von Eli Lilly – Anfang April in Alzey. Der US-Pharmakonzern investiert hier rund 2,3 Milliarden Euro. Rund 1.000 Arbeitsplätze sollen entstehen. Doch Termine wie diese – sie bleiben in diesem Jahr die Ausnahme. Insgesamt schrumpft die Wirtschaft in Deutschland das zweite Jahr in Folge. Die Zahl der Firmenpleiten ist so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die jährliche Arbeitslosenquote ist auf 6 Prozent gestiegen. Laut Ifo-Institut hat sich die Stimmung der Unternehmen am Jahresende noch einmal verschlechtert. Wie stark die Konjunktur eingebrochen ist, zeigt sich dieses Jahr auch im nordhessischen Baunatal. Mitarbeiter von Volkswagen protestieren dort gegen die Pläne des Vorstandes, Löhne zu kürzen, Arbeitsplätze zu streichen und Werke zu schließen. Angespannt ist die Stimmung auch in Ludwigshafen. Dort hat der Chemiekonzern BASF begonnen, zu teure Produktionsanlagen stillzulegen, Stellen abzubauen und immer mehr Geld im Ausland zu investieren. Die Gründe sind seit langem bekannt: Hohe Steuern, überbordende Bürokratie und vor allem: Gestiegene Energiepreise.   Eva Dieterle: Und über dieses wichtige Thema spreche ich jetzt mit Johannes Heger, dem Präsidenten der Landesvereinigung der Unternehmer-Verbände in Rheinland-Pfalz. Guten Abend. Johannes Heger: Guten Abend. Eva Dieterle: Herr Heger, wie blicken die Unternehmen in Rheinland-Pfalz auf dieses fast vergangene und ja man kann sagen auch durchaus spannende Jahr 2024 zurück? Johannes Heger: Es wird kein besinnliches Weihnachtsfest. Die Rückblick zeigt uns, dass wir in einer langanhaltenden Rezession stecken. Und dass wir einen unbewältigten Strukturwandel haben. Wir schauen auf unser Geschäftsmodell. Da hat die Globalisierung eine große Rolle gespielt. Auch das ist nicht mehr, […]

  • Schott AG legt Jahresbilanz vor

    Schott AG legt Jahresbilanz vor

    Die deutsche Wirtschaft schrumpft das zweite Jahr in Folge. Eine steigende Zahl von Firmenpleiten und keine Anzeichen für eine Konjunkturerholung – ja, zum Jahresende gibt es in der Wirtschaft kaum gute Nachrichten. Und diese gerade skizzierte Ausgangslage macht auch starken Unternehmen bei uns richtig zu schaffen. Aktuellstes Beispiel: Schott, der Spezialglashersteller, der 3000 Menschen allein in der Region Mainz beschäftigt. Er spricht heute klar von einem Herausforderungsjahr. Trübes Wetter heute Morgen in Mainz, wenig heiter auch die Stimmung beim Spezialglashersteller Schott. Grund dafür: Das Geschäftsjahr 2023/2024 sei sehr herausfordernd gewesen, so der Vorstandsvorsitzende Frank Heinricht. Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender Schott AG „Weil wir insbesondere in den Bereichen der Haushaltsgeräte deutlichen Gegenwind gehabt haben. Wir hatten andere Bereiche, die sind deutlich auch über fünf Prozent gewachsen. Aber es ergab sich ein sehr breites Spektrum. Die einen sind gewachsen, die anderen geschrumpft.“ Der Umsatz liegt für das vergangene Geschäftsjahr bei rund 2,84 Milliarden Euro. Das ist ein Rückgang von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt hat der Spezialglashersteller ein Gewinn vor Steuern von 400 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sind rund drei Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der Vorstandsvorsitzende bezeichnet das als solide. Grundsätzlich seien die derzeit größten Herausforderungen der Wettbewerbsdruck aus China, die hohen Energiekosten in Deutschland und eine geringe Nachfrage von Haushaltsgeräten. Die sei auch der Grund, warum am Standort Mainz derzeit knapp ein Viertel der Mitarbeiter in Kurzarbeit beschäftigt ist. Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender Schott AG „In Mainz sind ja große Schmelzwannen installiert, die zum Beispiel in den Haushaltsgerätebereich liefern. Also die berühmte Ceranplatte. Und hier sind wir getroffen von der nachlassenden Nachfrage unserer Kunden. Und deswegen müssen wir hier diese Schwäche durchtauchen. Ich gehe davon aus, wenn der Markt wieder anzieht, dass wir dann in den normalen Modus zurückgehen können.“ Außerdem hat der Spezialglashersteller gerade ein Unternehmen in Thüringen […]

  • Hessen stellt Einzelheiten zur Bezahlkarte für Geflüchtete vor

    Hessen stellt Einzelheiten zur Bezahlkarte für Geflüchtete vor

    Die Bezahlkarte für Flüchtlinge kommt – unter hessischem Vorsitz hatte sich die Ministerpräsidentenkonferenz vor gut einem Jahr darauf geeinigt, nun wird in Hessen die erste Karte ausgegeben. Sie soll unter anderem Geldzahlungen an Schleuser und Familien in den Heimatländern verhindern und Kommunen bei der Verwaltung entlasten. Doch schon vor dem Start hat die AfD in Hessen auf einen möglichen Missbrauch hingewiesen. Wie geht Hessen damit um? So sieht sie nun also aus, die neue Bezahlkarte. „Diskriminierungsfrei“ und „rechtssicher“ soll sie sein. Das werden Ministerpräsident Boris Rhein und Sozialministerin Heike Hofmann heute nicht müde zu betonen. Mit der Guthabenkarte sollen Flüchtlinge künftig direkt im Geschäft bezahlen. Bargeld kann in der Regel nur bis 50 Euro monatlich abgehoben werden. Auslandsüberweisungen seien nicht möglich. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Sie ist ein Signal an alle Schlepper: Wir legen eure Finanzquellen trocken. Und wir lassen Überweisungen ins Ausland nicht länger zu. Und auch da muss man sich die Zahlen anschauen. Beispielsweise die Zahlen der Bundesbank, von Rücküberweisungen von Ausländern in ihre Herkunftsländer. Sieben Milliarden Euro sind das 2022 gewesen. Sieben Milliarden Euro. „ Die Karte wird ab Montag an die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Gießen sowie an die Kommunen ausgegeben. Von der 50-Euro-Bargeldgrenze können die Kommunen in Ausnahmefällen abweichen. Heike Hofmann (SPD), Sozialministerin Hessen „Beispiel: Eine Schwangere hat Mehrbedarfe, die nicht durch andere Leistungserbringer, zum Beispiel die Krankenkasse etc., abgedeckt wird. Dann muss die Leistungsbehörde ihr Ermessen ausüben und entscheiden: Bezahle ich, gebe ich mehr Geld als die 50 Euro. Das sind aber Einzelfälle.“ Unter anderem an dieser Regelung übt die Opposition heute Kritik. Lara Klaes (Bündnis 90 / Die Grünen), Abgeordnete Landtag Hessen „Mit den 50 Euro monatlich, das sehen wir durchaus kritisch, weil, es gibt einfach auch unterschiedliche Lebensgrundlagen, auch bei geflüchteten Menschen und wir sind in Deutschland jetzt ehrlicherweise nicht so […]

  • Schweitzer macht sich Bild von zerstörter Moselschleuse

    Schweitzer macht sich Bild von zerstörter Moselschleuse

    Fünf Tage nach dem folgenschweren Unfall an der Mosel-Schleuse bei Müden hat sich der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer heute vor Ort selbst ein Bild von der beschädigten Anlage gemacht. Mit dabei auch Verkehrsministerin Daniela Schmitt. Die Mosel bleibt vermutlich monatelang gesperrt. Die Verkehrsministerin versprach den betroffenen Unternehmen, vorübergehend das Sonntagsfahrverbot für LKW aufzuheben.  Die Firmen könnten ihre Transportgüter so lange im Hafen von Trier auf Lastwagen verladen, bis die Schleuse wieder für Schiffe passierbar sei. Ziel der Landesregierung sei es, die wirtschaftlichen Auswirkungen durch die beschädigte Schleuse so gering wie möglich zu halten. Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Diese Schleuse liegt in Rheinland-Pfalz. Aber sie ist Teil der Lebensader Mosel, die uns alle in dieser besonderen europäischen Region betrifft. Und wenn ich die wirtschaftlichen Interessen auch unserer Nachbarn anschaue – Saarland mit einer starken Stahlindustrie und weiteren Industriebereichen – dann ist schon auch eine große Betroffenheit. Was jetzt hier passiert und was durch einen Unfall passiert ist, wird uns wahrscheinlich eine ganze Weile in Beschlag nehmen, auch mit wirtschaftlichen Folgen. Und darum bin ich auch heute hier. Denn das ist für uns ein ganz wichtiger Aspekt, dass wir nah auch an den Interessen unserer Unternehmen und der Industrie sind.“

  • Herausforderungen beim Weinbau – Ministerin Schmitt beim Spitzengespräch

    Herausforderungen beim Weinbau – Ministerin Schmitt beim Spitzengespräch

    Die Weinbranche steckt in der Krise. Die Produktionskosten steigen, die Marktpreise sinken und zudem geht der Weinkonsum zurück. Daher hat sich die Branche mit der rheinland-pfälzischen Weinbauministerin Daniela Schmitt getroffen, um Lösungen zu finden. Bevor wir uns die anschauen – ein genaueren Blick auf die Probleme. Schon seit 37 Jahren ist Karl-Heinz Schneider Winzer bei Gimbsheim in Rheinhessen. Die Trauben verarbeitet er aber nicht selbst, das übernimmt eine Erzeugergemeinschaft. Doch die Arbeit im Weinberg lohnt sich immer weniger. Weil es ein Überangebot an Wein gibt, bekommt er für einen Liter Müller-Thurgau aktuell nur 70 Cent. Um wirtschaftlich zu arbeiten benötigt er jedoch 1 Euro 10. Eine so schwierige Situation wie jetzt hat er noch nicht erlebt. Karl-Heinz Schneider, Winzer aus Gimbsheim „Man probiert noch einzusparen wo es geht, aber dieses Potenzial ist nur noch gering auszuschöpfen. Wir haben da fast keine Stellschrauben mehr. Und da geht es an die Existenz mittlerweile.“ Denn gleichzeitig steigen die Kosten. Durch den Mindestlohn werden Arbeitskräfte teurer und auch die Kosten für Pflanzenschutz klettern weiter nach oben. Dazu sinkt der Weinkonsum weltweit. Probleme, die viele Winzer in Rheinland-Pfalz betreffen. Um die Preise wieder zu stabilisieren, wollen sie, dass die Flächen für den Weinanbau begrenzt werden. Karl-Heinz Schneider kann sich sogar Ausgleichszahlungen für die Rodung und Begrünung eines Wingerts vorstellen. Bei einem Spitzengespräch haben sich die rheinland-pfälzische Weinbauministerin Daniela Schmitt und Vertreter der Weinbranche auf Maßnahmen zur Unterstützung der Winzer geeinigt. In Zukunft wollen sie gemeinsam die Vermarktung regionalen Weins vorantreiben. Denn der präge die Identität des Bundeslands enorm. Heinz-Uwe Fetz, Weinbaupräsident Mittelrhein „Da müssen wir die Gesellschaft mitnehmen. Und dann müssen wir uns auch bewusst werden: Wenn Weinbau zurückgeht, verändert es die Kulturlandschaft, die Biodiversität auf diesen Flächen enorm. Und das wird sich auswirken auf den Tourismus, auf die Lebensform der Gesellschaft in diesen Flusstälern […]

  • Nach Schleusenunfall – Verheerende Auswirkungen auf Schifffahrt an der Mosel

    Nach Schleusenunfall – Verheerende Auswirkungen auf Schifffahrt an der Mosel

    Vergangenen Sonntag  kracht‘s heftig auf der Mosel. Ein Schiff fährt fast ungebremst in die Schleuse Müden  im Landkreis Cochem-Zell und sorgt für schwere Schäden. Die Ursache könnte nach ersten Ermittlungen ein technischer Defekt am Unglücksschiff sein. Verletzt wird zum Glück niemand aber: Der wichtige Wasserweg in Richtung Rhein ist seitdem dicht und das trifft nun sowohl die Wirtschaft als auch den Tourismus. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Die Unfallspuren sieht man hier noch immer. Das Schleusentor hat Totalschaden, die Hydraulik ist komplett zerstört und auch den Beton hat‘s schwer erwischt. Ein Kran zur Sicherung steht hier schon, doch um die jeweils fast 50 Tonnen schweren Torflügel zu bergen, wird ein noch größerer Kran benötigt, der sich heute Nacht auf den Weg macht. Albert Schöpflin, Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Dann werden wir als erstes morgen die beiden zerstörten Torteile hier aus der Kammer bergen, um dann anschließend die Kammer komplett trocken zu legen, um die Schäden auch unter Wasser begutachten zu können.“ Zurzeit laufen die Vorbereitungen für ein Ersatztor sowie Lösungsansätze für die festsitzenden Schiffe. Auf 200 Flusskilometern Mosel und Saar kommen momentan etwa 70 nicht weiter. Bereits am Sonntag deshalb der Aufruf, sichere Liegeplätze anzulaufen. Nächste Woche soll ein Versuch gestartet werden, den Schiffen eine Weiterfahrt in Richtung Rhein zu ermöglichen. Albert Schöpflin, Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Hoffen, dass das dann gelingt und dann werden wir eine ganze Zeit lang rund um die Uhr die Schiffe zu Tal bringen. Die Einzelheiten kann ich jetzt noch nicht sagen, da sind wir noch am Erarbeiten.“ Der Schleusen-Crash trifft mit der Mosel einen wichtigen Transportweg für die Schifffahrt. Gut 8 Millionen Gütertonnen gingen bisher in diesem Jahr durch die Müdener Schleuse. Ein Schlag für die Logistik in der Region, wie hier im Trierer Hafen. Dort müssen sie nun […]