Biontech plant Curevac-Übernahme
Während der Corona-Pandemie hat sich das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech mit Curevac ein Wettrennen um einen Impfstoff geliefert, nun wollen die Mainzer den Konkurrenten übernehmen. Seit weniger Impfstoff benötigt wird, stocken die BioNTech-Geschäfte. Jetzt will das Unternehmen auf anderem Weg zum Pharmariesen werden. Hier könnte bald BioNTech draufstehen – beim Pharmaunternehmen Curevac im Baden-Württembergischen Tübingen. Im Corona-Impfstoff-Wettlauf hatte BioNTech die Nase vorne, nun wollen sich die Mainzer auch in anderen Bereichen breiter aufstellen. Der Aufkauf eines Konkurrenten würde weitere Patente und Fachkräfte ins eigene Boot holen. Ugur Sahin. Vorstandsvorsitzender BioNTech „Wir wollen komplementäre Fähigkeiten und Technologien zusammenbringen. Unser Ziel ist es, die Entwicklung von innovativen […] Krebsbehandlungen voranzutreiben und in den kommenden Jahren neue Behandlungsstandards für verschiedene Krebsarten zu etablieren.“ Mit einem Milliardenpaket sollen für die Übernahme Curevac-Aktien gegen die von BioNTech getauscht werden. Experten sehen aber noch einen anderen möglichen Hintergrund als das reine Interesse an der Krebsforschung. Curevac klagt derzeit gegen BioNTech wegen Patentverletzungen. Diesen Sommer startet ein Prozess in Deutschland, im Herbst ein weiterer in den USA. Markus Manns, Börsenanalyst „Sollte BioNTech den Prozess verlieren, dann wären Milliarden an Lizenzgebühren fällig. Also ein Vielfaches des Kaufpreises. Und da ist es eben sehr verständlich, dass BioNTech durch die Übernahme dieses Risiko aus dem Weg schaffen möchte.“ Das Geld für Lizenzgebühren würde sich BioNTech gerne sparen, ebenso wie einige Arbeitsplätze: Im Frühjahr hatte das Unternehmen angekündigt, in den kommenden Jahren weltweit über 1.000 Stellen abzubauen. Allein in Mainz sowie an den beiden Standorten Marburg und Idar-Oberstein sollen es 750 sein, Gewerkschaften rechnen dort sogar mit bis zu 1.000. Was ihnen zudem Bauchschmerzen bereitet: Marburg ist der einzige BioNTech-Standort mit Tarifbindung. Alexander Wiesbach, Gewerkschaftssekretär IG BCE „Wer natürlich auch durch steuerliche Unterstützung erst zu dem geworden ist, was es heute darstellt – da fordern wir als Gewerkschaft natürlich auch, dass […]