7. Januar 2025
Deutschlands Wirtschaft krankt und das liegt auch daran, dass die Arbeitnehmer zu oft krank sind, meint auf jeden Fall der Allianz-Chef. Er schlägt vor, dass Arbeitnehmern am ersten Krankheitstag kein Lohn mehr gezahlt werden soll. Sein Vorschlag führt zu Kopfnicken bei vielen Arbeitgebern und zu hitzigen Diskussionen bei Arbeitnehmern auch in Rheinland-Pfalz und Hessen. Es sind durchschnittlich 17,7 Tage, die ein deutscher Arbeitnehmer in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres krank war – so die Techniker Krankenkasse. Der Schnitt der Mitgliedsländer der Europäischen Union liegt bei acht Krankheitstagen. Deutschland sei mittlerweile Weltmeister bei den Krankmeldungen, so Allianz-Chef Oliver Bäte in einem Interview mit dem Handelsblatt. Er fordert die Streichung der Lohnfortzahlung für den ersten Krankheitstag. Wie kommt das bei den Arbeitnehmern an? Wir haben in Mainz nachgefragt. Hans-Werner Karbach, Elektromeister „Es gibt Jobs, da musst du parat stehen, da kannst du nicht blaumachen, vielen wird es sehr einfach gemacht.“ Jara Bersch, Krankenpflegerin „Ja, also ich finde, es ist so ein bisschen Druckmittel gegen die Bevölkerung, nicht blau zu machen oder nicht krank zu machen, aber im Grunde genommen hat eigentlich jeder verdient, für seine Krankheit bezahlt zu werden. Es wäre schlimm, wenn das einfach nicht passiert.“ „Den ersten Tag zu streichen, finde ich nicht in Ordnung.“ Kranke Mitarbeiter kosten die Arbeitgeber viel Geld. Der Allianz-Chef rechnet vor: Arbeitgeber zahlen in Deutschland pro Jahr 77 Milliarden Euro Gehälter für kranke Mitarbeiter. Von den Krankenkassen kommen noch mal 19 Milliarden Euro hinzu. Das entspricht rund sechs Prozent der gesamten Sozialausgaben. Trotz der hohen Kosten ist für den Landesverband der rheinland-pfälzischen Unternehmer eine Lohnstreichung nicht der richtige Weg. Steffen Jans, Landesverband der Unternehmer Rheinland-Pfalz „Langfristig besser wären sicherlich Maßnahmen, die die betriebliche Gesundheitsförderung in den Betrieben strukturell umsetzen, das heißt betriebliche Gesundheitsförderung anbieten durch den Arbeitgeber, aber das auch annehmen durch die […]