Wirtschaft

  • Landesenergieagentur vermietet Wasserstoff-LKW

    Landesenergieagentur vermietet Wasserstoff-LKW

    Über drei Milliarden Tonnen Güter werden in Deutschland jedes Jahr per LKW von A nach B transportiert. Fast alle davon fahren immer noch mit herkömmlichem Diesel. In Hessen sollen in Zukunft wasserstoffbetriebene Laster auf den Straßen unterwegs sein. Weil die in der Anschaffung sehr teuer sind, gibt es jetzt Wasserstoff-LKW zum mieten. Auf dem Speditionsgelände von CHI-Trucking in der Frankfurter CargoCity Süd, ist er noch ein ziemlicher Exot. Die Spedition hat den Wasserstoff-LKW für kurze Zeit angemietet. Durch dieses Angebot des HyWheels-Hessenflottenclusters sollen Speditionen die Möglichkeit haben Wasserstoff-LKW im Betrieb zu testen. Denn wenn die Logistikbranche klimaneutral werden soll, gibt es am Markt aktuell nur zwei Möglichkeiten. Wasserstoff-LKW oder elektrische LKW. Die Projektträger sehen die Zukunft jedoch beim Wasserstoff. Christoph Burkard, HyWheels-Hessenflotten-Cluster „Der grüne Wasserstoff ist verfügbar – kurzfristig verfügbar. Der Strom in ausreichendem Maße für Schnellladesäulen von Elektro-LKW nicht. Und außerdem ist es wesentlich günstiger für den Fahrer und auch letztlich – wenn die Preise vergleichbar wären – wirtschaftlicher, weil die Betankungsvorgänge wesentlich kürzer sind.“ Doch es gibt auch Nachteile. Wasserstoff-Trucks kosten aktuell noch das Fünffache eines herkömmlichen LKW mit Verbrennungsmotor. Für viele Betriebe ist das unattraktiv. Manfred Prem, CHI-Trucking Services GmbH „Es muss generell, denke ich mal, günstiger werden. Das sieht man ja auch im PKW-Bereich. Da ist ja der Effekt von den E-Autos genauso. Im Moment ist der Preis von den E-Fahrzeugen noch relativ hoch und ich denke, umso mehr Fahrzeuge in dem Wasserstoff-Bereich auf die Straße kommen, desto günstiger wird das Ganze.“ 32 Kilo Wasserstoff treiben die Brennstoffzellen in dem LKW an. Eine Tankfüllung kostet circa 320 €. Damit schafft er dann etwa 400 Kilometern. Um dieselbe Reichweite wie ein Diesel-LKW zu erreichen, müsste der Wasserstoff-Truck aber 7,5 mal volltanken. Damit ist die Nutzung von Wasserstoff aktuell sehr viel teurer. Aber … Karsten McGovern, LandesEnergieAgentur Hessen […]

  • Tarifeinigung im öffentlichen Dienst in Hessen

    Tarifeinigung im öffentlichen Dienst in Hessen

    Im Flugverkehr, bei den Lokführern und im öffentlichen Nahverkehr. Überall wird derzeit gestreikt. Die Fronten bei den Tarifverhandlungen sind verhärtet. Die Folge: Stillstand. Überraschend kommt da heute diese Meldung: Im öffentlichen Dienst in Hessen hat man sich über Nacht geeinigt. Der neue Tarifvertrag steht. So kann es also auch gehen: Etwas übermüdet, aber sehr zufrieden stellen Hessens Innenminister Roman Poseck und die Vertreter von fünf Gewerkschaften die Eckpunkte der frisch ausgehandelten Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst in Hessen vor. Nach anstrengenden, aber stets konstruktiven und fairen Verhandlungen, wie beide Seiten betonen. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Die Gespräche waren intensiv. Wir haben uns auch sehr viel Zeit genommen. Wir haben ja gestern Mittag begonnen und heute Nacht gegen 4 Uhr den Durchbruch erzielt. Ich glaube, da wird auch deutlich, wie intensiv das Ganze gewesen ist.“ Ab Februar 2025 sollen die rund 56.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst pauschal 200 Euro mehr im Monat erhalten. Ab August 2025 gibt es dann noch einmal 5,5 Prozent mehr Gehalt. Dazu zahlt das Land seinen Angestellten einen einmaligen, abschlagsfreien Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro – ausgezahlt noch in diesem Jahr in drei Teilbeträgen von jeweils 1000 Euro. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt. Ein gutes Ergebnis heißt für mich vor allem ein faires Ergebnis. Ein Ergebnis, das auch die Interessen der Beschäftigten berücksichtigt. Denn die Beschäftigten verdienen mehr Geld. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes tragen unser Land. Und das muss sich selbstverständlich auch in der Bezahlung widerspiegeln.“ Die Einigung gilt zunächst für alle Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, die nicht im Beamtenverhältnis stehen. Sie soll aber bald auch auf die mehr als 100.000 Beamten übertragen werden. Darüber muss der hessische Landtag entscheiden. Doch heute freuen sich erst einmal alle, dass eine Einigung erzielt wurde – ohne großen Streik und ohne […]

  • Busfahrer demonstrieren für bessere Bezahlung

    Busfahrer demonstrieren für bessere Bezahlung

    Das Wörtchen „Streik“ hätte definitiv Potenzial zum Wort oder auch Unwort des Jahres – je nach Perspektive eben. Seit Wochen streiken die Beschäftigten verschiedener Branchen im ganzen Land. Seit Montag stehen die Busse der privaten Omnibusbetriebe in Rheinland-Pfalz still. Heute haben rund 1.000 Beschäftigte bei einer Kundgebung in Mainz ihrem Ärger Luft gemacht. Es ist voraussichtlich einer der längsten Arbeitsausstände, die es in Rheinland-Pfalz je im öffentlichen Nahverkehr gegeben hat. Insgesamt zwei Wochen lang wollen Busfahrer und weitere Beschäftigte der privaten Busunternehmen streiken. Das heißt vielerorts: keine Schulbusse und auch kein Überlandverkehr. Mit dieser Aktion wollen die Streikenden erwirken, dass ihr Gehalt der Inflation entsprechend angepasst wird. Detlef Zimmermann, Busfahrer aus Neuwied „Wir sind Arbeiter, wir wollen nur gerecht und fair behandelt werden. Wir machen einen harten Job, allein schon mit unseren Dienstzeiten. Und mehr wollen wir nicht. Wir wollen unsere Arbeit verrichten, aber zu fairen Löhnen.“ Kamil Pasternak, Busfahrer aus Speyer „Wir haben dasselbe Geld, fast drei Jahre, dasselbe Geld seit drei Jahren. Wir haben Inflation, alles kostet mehr.“ Elke Friedemann, Busfahrerin aus Koblenz „Wir müssen zeigen, dass wir mit diesem Lohn bei dieser Inflation nicht mehr parat kommen. Viele können ihre Mieten nicht bezahlen, müssen aufs Amt gehen und das Amt hat auch kein Geld. Es muss ein Umdenken in der gesamten Politik passieren.“ Um die Politik zum Umdenken zu bewegen, haben sie sich heute im Mainzer Regierungsviertel versammelt. Denn damit die Busunternehmen ihren Mitarbeitern einen höheren Inflationsausgleich anbieten können, seien sie auf Unterstützung des Landes angewiesen. Und das müsse jetzt handeln. Marko Bärschneider, Verhandlungsführer ver.di „Es gibt seit 2020 die Zusage der Landesregierung, für den ÖPNV entsprechend hier einen Ausgleichmechanismus zu schaffen, ähnlich wie es auch die Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg und auch Saarland längst schon tun und umsetzen.“ Dabei geht es um Landesmittel, die Personalkostensteigerungen im Verkehrsgewerbe, […]

  • Denkmalschutz bremst Solarpark aus

    Denkmalschutz bremst Solarpark aus

    Die Zukunft liegt in erneuerbaren Energien, so heißt es immer wieder. Doch bei der Umsetzung von Photovoltaik und Co. gibt es oft Hürden zu nehmen. Im hessischen Reinheim soll beispielsweise ein Bürgersolarpark entstehen, doch das Zukunftsprojekt droht jetzt ausgerechnet an der Vergangenheit zu scheitern. So könnte es noch in diesem Jahr hier in Hundertmorgen in Reinheim aussehen. Auf einer Fläche von 5 Hektar soll ein Solarpark entstehen. Für das Bauvorhaben haben die Betreiber Entega und Energiegenossenschaft Starkenburg, in enger Zusammenarbeit mit Reinheims Bürgermeister Manuel Flick schon früh die Bürger miteinbezogen. Kostenpunkt des Projekts: Circa 3,5 Millionen Euro. Die Hälfte dieser Investitionskosten wird durch eine Bürgerbeteiligung gestemmt. Interessierte Privatpersonen erwerben dafür Genossenschaftsanteile und erhalten, je nach Ertrag, später eine Dividende. Manuel Feick, SPD, Bürgermeister Reinheim: „Das Projekt ist vorgestellt worden und auch da war der Tenor gewesen „Wann geht’s los?“, also das war dann für uns auch und für mich persönlich auch ein klares Zeichen, dass da ne ganz ganz große Rückendeckung aus der Bevölkerung ist und, dass das Projekt nicht nur akzeptiert ist, sondern, dass es auch gewollt ist von den Menschen.“ Doch jetzt droht das Projekt zu scheitern. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen vermutet auf der geplanten Fläche Bodendenkmäler. Oberflächenfunde deuten auf eine vorgeschichtliche Siedlungsstelle hin. Deshalb geben die Verantwortlichen ein Gutachten des Bodens, eine so genannte Geophysikalische Prospektion, in Auftrag. Für die Messung zieht ein Quad empfindliche Messgeräte über den Boden. Das war im Januar. Seitdem steht das Projekt Bürgersolarpark still. Micha Jost, Vorstand Energiegenossenschaft Starkenburg: „Wir gucken jetzt in die Vergangenheit, um uns eventuell ein Projekt, das in die Zukunft ausgerichtet ist zu erschweren oder zu verzögern. Also das wär schon auch eigentlich fast ein Treppenwitz, wenn wir durch irgendwelche historischen Dinge, Zukunftssicherung nicht betreiben können, durch die Erneuerbaren Energien.“ Dr. Thomas Becker arbeitet für das Landesamt […]

  • Streik bei Lufthansa und Bahn

    Streik bei Lufthansa und Bahn

    Das Thema des Tages: doe Streiks. Jetzt kommt es nämlich ganz dick. Heute Morgen hat die Gewerkschaft ver.di angekündigt, dass ab Mittwoch früh nun auch die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in Frankfurt, Gießen, Kassel und Wiesbaden streiken. Betroffen sind U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse. Mit dem Streik will die Gewerkschaft unter anderem eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit und ein dreizehntes Monatsgehalt durchsetzen. Der Ausstand soll bis zum Ende der Nachtschicht am Freitag dauern. Und während der Streik dort angekündigt wird, laufen zeitgleich bereits weitere Streiks – unter anderem bei der Lufthansa am Frankfurter Flughafen und bei der Deutschen Bahn. Verkehrschaos auf der Schiene, auf den Straßen und in der Luft. Flüge … Züge … Busse … Bei vielen Verkehrsmitteln hat es heute Ausfälle und Verspätungen gegeben. Uwe Hertwig „Wir haben uns damit seit Freitag angefreundet, dass es manchmal ein bisschen komplizierter ist, nach Hause zu kommen. Sind jetzt hier mehr oder weniger gestrandet, weil unser letzter Flug nach Berlin leider nicht mehr geht.“ Hans Weprich, Projektleiter „Jeder Arbeitnehmer hat das Recht, für seine Position einzutreten und das auch mit Streik durchzusetzen. Ich finde gerade jetzt die Verhandlungsführung der GDL ist teilweise grenzwertig, weil es immer so schnell hocheskaliert.“ Denise Pflug „Drei verschiedene Bereiche von einem Unternehmen streiken innerhalb von zwei Wochen am Stück, das finde ich ein bisschen zu krass. Da hätte man vielleicht ein bisschen Pause zwischen den Streiks machen können, aber an sich verstehe ich das natürlich.“ Aijanna Kidane, Studentin „Also ich finde schon, dass es zeitgemäß ist, streiken zu dürfen, aber ich finde, man sollte schon den Leuten, die es betrifft ein bisschen Respekt gegenüber haben und der fehlt für mich momentan ein bisschen.“ Gestern Abend noch hatte die Bahn versucht, den Streik gerichtlich zu verhindern, doch sowohl das Arbeitsgericht als auch heute das Landesarbeitsgericht in Frankfurt entscheiden: Es […]

  • Streik im privaten Busgewerbe in Rheinland-Pfalz

    Streik im privaten Busgewerbe in Rheinland-Pfalz

    Die Woche startet für viele Pendler mit einer bösen Überraschung. Ohne Vorankündigung haben die Busfahrer des privaten Omnibusgewerbes in Rheinland-Pfalz heute Morgen ihre Arbeit niedergelegt. Und das gleich für eine ganze Woche – landesweit. Der Busbahnhof in Worms ist ungewohnt leer. Hier fahren bis Sonntagabend nur wenige Ersatzbusse. Und so wie hier sieht es in vielen Teilen von Rheinland-Pfalz aus. Bei einer Urabstimmung haben über 99 Prozent der ver.di-Mitglieder im privaten Busgewerbe für einen Streik gestimmt. Dieses Ergebnis teilt die Gewerkschaft heute Morgen mit. Der Streik beginnt unmittelbar danach. Für viele Pendler ein großes Problem. Josef Kiefer „Bin auf dem Weg ins Krankenhaus und da war in Alsheim Schluss. Keine Information, gar nichts.“ Rene Karden „Es ist nichts Neues. Und dennoch finde ich es unmöglich.“ Andreas Graber „Mittlerweile nervt es echt. Die müssten sich jetzt langsam mal einigen. Weil das kann so nicht angehen.“ Auch die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz kann für die harten Streikmaßnahmen nur wenig Verständnis aufbringen. Heiko Nagel, Arbeitgeberverband Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz „Man versucht ja hier mit der Brechstange augenscheinlich seitens der Arbeitnehmervertretung hier das Optimum herauszuholen und verkennt in vielen Bereichen die Realität.“ Die Verhandlungen zwischen ver.di und der VAV blieben bisher erfolglos. Die Gewerkschaft fordert für die Busfahrer einen angemessenen Inflationsausgleich. Marko Bärschneider, Verhandlungsführer ver.di „Die Kolleginnen und Kollegen haben ein Anrecht darauf, einen Ausgleich ihrer Inflation zu erhalten. Und es kann ja nicht angehen, dass andere zu recht diesen Inflationsausgleich – auch in Fahrbetrieben – bekommen und unsere Kolleginnen und Kollegen sollen hier mit 2,5 Prozent abgespeist werden.“ Der Verhandlungsführer der VAV kritisiert, dass sich ver.di zu sehr auf die 2,5 Prozent Inflationsausgleich für die Fahrer fokusiere und große Teile des vorgelegten Angebots ignoriere. Heiko Nagel, Arbeitgeberverband Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz „Also wir haben ein vielschichtiges Angebot unterbreitet, wo alle Beschäftigtengruppen in Rheinland-Pfalz in den privaten […]

  • Die Pfalz – eine Region der Innovationen

    Die Pfalz – eine Region der Innovationen

    Was haben Spielekonsolen, der Buchdruck und ein Corona-Impfstoff gemeinsam? Alle drei Innovationen wurden in Rheinland-Pfalz erfunden. Viele Produkte, die die Welt verändert haben, sind bei uns erfunden worden. Damit das auch so weitergeht präsentiert sich das Land als Innovationsstandort. Ein Beispiel: das Unternehmen Wipotec aus Kaiserslautern. Hier produziert die Firma Wipotec innovative Waagen zur Qualitätssicherung. Ein blitzschneller Scan reicht aus, dann weiß die Maschine innerhalb von Millisekunden, ob eine Wurst zum Beispiel zu schwer oder zu leicht ist. Ist der Standard nicht erreicht, wird das Produkt aussortiert. Das funktioniert auch mit weiteren Lebensmitteln. Theo Düppre, Geschäftsführer Wipotec „Wenn es jetzt in den Handel kommt, dann hat es das richtige Gewicht. Früher war das so: Es kann in den Handel auch ein Produkt kommen, dass zu leicht ist und derjenige, der jetzt merkt ‚Hoppla, da ist ja zu wenig drin!‘, der geht auf den Lieferanten zu und hält die Hand auf uns sagt: ‚Hier, ich hätte gerne eine Entschädigung!‘.“ Das Maschinenbau-Unternehmen aus der Pfalz beliefert mit solchen Waagen Firmen auf dem gesamten Planeten. Die Waage ist so schnell und präzise, wie kaum eine andere Kontrollwaage auf der Welt. Damit in der Pfalz mehr solcher Innovationen erfunden werden, möchte die Landesregierung Unternehmen unterstützen. Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Denn wir haben eine herausfordernde Zeit und jede Investition, die wir im Moment verlieren, ist eine zu viel. Deswegen werbe ich dafür, dass wir hier schauen, was braucht es im Moment und wie können wir auch für internationale Investitionsentscheidungen für Rheinland-Pfalz werben.“ Dafür stehen im Innovationsfond des Landes Rheinland-Pfalz 50 Millionen Euro zur Verfügung. Aber es gibt auch Probleme bei der Entwicklung neuer Innovationen. Der größte Faktor: fehlendes Personal. Aber es gibt auch weitere Gründe: Tibor Müller, Industrie- und Handelskammer Pfalz „Gerade im Bereich der Gewerbeflächen müssen wir gucken, dass wir genug Gewerbeflächen haben, […]

  • Mehrere Streiks sorgen für große Einschränkungen

    Mehrere Streiks sorgen für große Einschränkungen

    Wer heute mit dem Flugzeug oder der Bahn unterwegs sein wollte, hatte schlechte Aussichten. Mal wieder wird gestreikt. Die Arbeitskämpfe bei Lufthansa und dem Airport-Sicherheitspersonal laufen und auch bei der Bahn hat man die Arbeit niedergelegt. „Schon wieder“ möchte man nachschieben. Eine leere Anzeigetafel und eine vergleichsweise leere Abflughalle sprechen Bände. Am Frankfurter Flughafen kann heute niemand von außen zusteigen. Nur wenige Fluggäste sind gekommen, weil sie umbuchen wollen oder schlicht nicht richtig informiert wurden. Hans-Peter Abt „Mein Sohn und seine Freundin, die wollten zu einem Konzert nach Wien. Und man hat ihnen mitgeteilt, dass wohl dieser Flug funktionieren würde. Tut er aber nicht.“ Iya Traoré „Das ist keine gute Situation für mich. Ich muss heute fliegen. Und ich wurde nicht vorab informiert. Es ist sehr schwierig. „ Weil das Sicherheitspersonal heute streikt, fallen Passagier- und Gepäckkontrollen und damit hunderte Flüge aus. Für die Lufthansa kommt es noch dicker. Sie muss rund 90 Prozent ihrer Flüge in Frankfurt streichen, das Bodenpersonal legt heute und morgen die Arbeit nieder. Es ist der dritte Warnstreik innerhalb eines Monats. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 25.000 Bodenbeschäftigten der Lufthansa 12,5 Prozent mehr Geld und einen Inflationsausgleich bei einem Jahr Laufzeit. Marvin Reschinsky, ver.di Verhandlungsführer „Wir haben uns zuletzt schon sehr stark bewegt, auch Kompromissvorschläge gemacht. Lufthansa will aber, dass wir bei 35 Prozent dessen, was wir gefordert haben, einen Abschluss machen. Das ist für uns nicht machbar. Wenn sie auf dieser Position stehen bleibt, dann wird sicherlich auch das Thema Erzwingungsstreik, Urabstimmung für uns eins werden. Wir kommen immer näher an die Osterferien. Das ist absolut unverhältnismäßig, was die Lufthansa hier macht.“ Das sieht die Lufthansa ganz anders. „Unverhältnismäßig“ seien die Forderungen von Verdi und die andauernden Warnstreiks, die das Unternehmen bereits 100 Millionen Euro gekostet hätten. Michael Niggemann, Personalvorstand Lufthansa „Mir […]

  • Kommentar: „Bald sind die Lokführer unbeliebter als die Bahnvorstände“

    Kommentar: „Bald sind die Lokführer unbeliebter als die Bahnvorstände“

    Nichts geht mehr – der Bahnstreik und seine Auswirkungen dazu hat unser stellvetretender Chefredakteur Philipp Stelzner eine klare Meinung. Hier ist sein Kommentar. In dem Tarifkonflikt hat die Gewerkschaft der Lokführer einen ziemlich unbeliebten Gegner. Denn seit Jahren ärgern sich die Kunden bei der Bahn über abenteuerliche Verspätungen, geschlossene Bordbistros und wackelige Internetverbindungen. Doch bald könnten die Lokführer noch unbeliebter sein als die Bahnvorstände. Denn ihr Gewerkschaftsführer Claus Weselsky will auf Biegen und Brechen die 35-Stunde-Woche bei vollem Lohnausgleich durchzusetzen. Auch wenn die Fahrkarten dann noch teurer werden. Die Vertreter der Bahn diffamiert Weselsky regelmäßig als „Nieten in Nadelstreifen“. Auch zwei Schlichter sind an seiner Kompromisslosigkeit gescheitert. Jetzt droht er auch noch sogenannte Wellenstreiks an, die nicht mehr vorher angekündigt werden. Damit werden Zugreisen endgültig unberechenbar. Dass Weselsky damit den Ruf der Bahn noch stärker ramponiert, scheint ihm gleichgültig zu sein. Die großen Schäden in der Wirtschaft sind ihm egal. Die Probleme von Millionen Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind, sind ihm schnuppe. Hier will sich offenbar ein Gewerkschaftsführer kurz vor dem Ruhestand ein Denkmal setzen – ohne Rücksicht auf Verluste. Das ist der Punkt, an dem endlich die Politik eingreifen muss. Niemand will die Tarifautonomie abschaffen, aber das Streikrecht braucht neue Regeln. Es geht hier um die öffentliche Daseinsvorsorge und den Wirtschaftsstandort Deutschland. Wenn die Politiker nichts ändern, werden noch mehr Pendler, Fernreisende und Unternehmer dauerhaft von der Bahn auf Pkw und Lkw umsteigen. Und das ist genau das Gegenteil von dem, was die Regierungsparteien und auch die Lokführer eigentlich wollen.

  • Lufthansa verdoppelt Gewinn

    Lufthansa verdoppelt Gewinn

    Während es durch die Arbeitskämpfe am Boden also ordentlich brodelt, erleben die Lufthansa-Umsätze einen wahren Höhenflug. Europas größte Fluglinie hat sich vom Corona-Tief weiter erholt. Die Reiselust ist groß, ebenso wie der Gewinn – den der Vorstand heute bei der Jahresbilanz stolz präsentiert hat. „Wollen Sie das Streikgesicht oder das Jahresergebnisgesicht?“ Sorgenfalten oder Siegerlächeln? Letzteres wäre wohl angebracht, angesichts des drittbesten Geschäftsjahres in der Lufthansa-Geschichte. Nach den tiefroten Zahlen während der Corona-Pandemie, die auch noch im Jahr 2022 ihre Spuren hinterlassen hat, kehrt die Lufthansa nun mit einem Gewinn von fast 1,7 Milliarden Euro zu alter Stärke zurück. Für den Vorstandschef nach vier schwierigen Jahren ein durchaus überraschendes Ergebnis. Grund dafür sind die Rückkehr der Reiselust sowie höhere Ticketpreise. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender Lufthansa „Im vergangenen Jahr durften wir 123 Millionen Passagiere sicher an ihr Ziel bringen, 20 Prozent mehr als im Jahr 2022. Und mehr als 98 Prozent unserer Flüge konnten wieder wie geplant stattfinden.“ Das Passagiergeschäft steuerte, anders als noch 2022, wieder den Löwenanteil zum Gewinn bei. Die Lufthansa plant für das laufende Jahr Rekordinvestitionen in Höhe von viereinhalb Milliarden Euro. Währenddessen haben die laufenden Streiks die Lufthansa nach Angaben des scheidenden Finanzvorstands bisher rund 100 Millionen Euro gekostet. Eine weitere Baustelle ist die geplante Übernahme der italienischen Airline ITA, der die EU bislang noch nicht zugestimmt hat. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender Lufthansa „Europa kann sich nicht mehr selbst verteidigen, nicht mehr selbst mit Energie versorgen, jetzt müssen wir wenigstens dafür sorgen, dass wir uns in Zukunft in Europa noch selbst vernetzen können mit den weltweiten Märkten. Dann wird immer mehr klar, dass wir in Europa eine funktionierende Airline-Branche brauchen, die auch weltweit mithalten kann.“ Grund zur Freude gibt es heute für die Aktionäre, sie dürfen nach mehreren Nullrunden wieder mit einer Dividende rechnen – 30 Cent je Aktie, so […]

  • Frankfurter Skyline soll wachsen

    Frankfurter Skyline soll wachsen

    Die Skyline in Frankfurt ist das Aushängeschild der Stadt. Die Bilder vom Messeturm oder der Innenstadt rund um den Commerzbank Tower sind weltweit bekannt. Jetzt soll sich das Bild aber verändern. Wie, hat die Stadt heute vorgestellt. So könnte sie bald aussehen, die Skyline von Frankfurt. Mit ihrem Hochhausentwicklungsplan ebnet die Stadt den Weg für 14 neue Wolkenkratzer in der Innenstadt, am Hauptbahnhof und im Osten Frankfurts. Einige davon sollen erstmals aufgestockt werden. Die Nachfrage dafür sei groß. Marcus Gwechenberger (SPD), Dezernent für Planen und Wohnen Frankfurt „Es bietet Arbeitsplätze. Wir haben hier auch die Idee, dass wir mit der Ansiedlung zum Beispiel von europäischen Institutionen auch weitere Unternehmen nach Frankfurt locken, da gibt es auch Anfragen. Und Frankfurt ist nach wie vor einer der wichtigsten Wirtschaftszentren für Europa und für diese Wirtschaftskraft braucht man auch diese räumlichen Angebote.“ Ohne diese hätte sich die neue Anti-Geldwäsche-Behörde der Europäischen Union womöglich nicht entschieden, sich in Frankfurt niederzulassen. Doch der wirtschaftliche Aspekt ist nur die eine Seite. Das wichtigste Prinzip für die Stadt ist die Vielfalt in den Gebäuden. Die unteren Etagen der Häuser sollen vor allem für Bildung, Kultur, Sport und Gastronomie genutzt werden. So sind die Häuser nicht nur für Angestellte, sondern für jeden offen. Dazwischen könnten dann neue, fußgängerfreundliche Promenaden entstehen. Kritik, wonach durch einen gestiegenen Anteil von Homeoffice weniger Büros gebraucht werden, weist der Frankfurter Planungsdezernent Marcus Gwechenberger zurück. Marcus Gwechenberger (SPD), Dezernent für Planen und Wohnen Frankfurt „Gerade Homeoffice führt dazu, dass Hochhausstandorte immer interessanter werden. Wir beobachten die Entwicklung, dass Büros oder Unternehmen ihre Büros verlagern. Aus Vororten mitten in die Skyline rein. Das hängt damit zusammen, es gibt ein gewisses Mietbudget, meinetwegen 30.000 Euro im Monat für ein Unternehmen. Und bisher hat man eben 300 Quadratmeter gemietet und jetzt mietet man eben 150 Quadratmeter für […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Streik: Kein Zustieg am Frankfurter Flughafen — Prozess Trier: Ermittler sagen aus — Weniger Baugenehmigungen in Hessen Anmoderation: Das Landgericht Frankfurt hat heute einen Autofahrer wegen fahrlässiger Tötung, versuchtem Mord und Trunkenheit zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der 36-jährige Mann war mit Tempo 150 durch ein Frankfurter Wohnviertel gerast. Beim Aufprall auf ein geparktes Fahrzeug wurde sein Beifahrer so schwer verletzt, dass er noch im Auto starb. Die Polizei stellte beim Fahrer einen Blutalkoholwert von 2,1 Promille fest. Und damit kommen wir zu weiteren kurzen Nachrichten von heute: Kein Zustieg am Frankfurter Flughafen Pendler und Reisende müssen sich in den nächsten beiden Tagen auf große Einschränkungen einstellen. Der Kontrollbereich am Frankfurter Flughafen wird am Donnerstag wegen des Streiks der Luftsicherheitskräfte komplett gesperrt. Der Flughafenbetreiber Fraport empfiehlt Fluggästen, Kontakt mit den Airlines aufzunehmen und auf keinen Fall zum Flughafen zu kommen. Auch das Bodenpersonal der Lufthansa legt morgen und am Freitag die Arbeit nieder. Zudem sorgt der angekündigte Streik der Lokführer in den kommenden beiden Tagen für Einschränkungen im Bahnverkehr. Die regionalen Verkehrsverbünde informieren auf ihren Webseiten, welche Linien von dem Ausstand betroffen sein können. Ermittler sagen aus Im Revisionsverfahren gegen den mutmaßlichen Amokfahrer von Trier haben heute mehrere Polizisten ausgesagt, die den Angeklagten direkt nach seiner Festnahme verhört hatten. Ein Beamter sagte aus, der Angeklagte habe sich nach seiner Festnahme überhaupt nicht mit seiner Tat auseinandergesetzt. Er habe ihm gesagt, dass er sich an die Tat nicht erinnere und nur noch wisse, dass er durch die Innenstadt gefahren sei. In dem neu aufgerollten Prozess soll es vor allem um die Schuldfähigkeit des Angeklagten gehen. Die Verhandlung wird morgen fortgeführt. Weniger Baugenehmigungen In Hessen ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 24,2 Prozent zurückgegangen. Das teilt das Statistische Landesamt in Wiesbaden mit. […]

  • Frankurt bereitet sich auf Fußball-Europameisterschaft vor

    Frankurt bereitet sich auf Fußball-Europameisterschaft vor

    Nur noch genau 101 Tage, dann rollt auch in Frankfurt der Ball bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Die Mainmetropole will sich dann als großer Gastgeber präsentieren: Mit Fanmeile, Public Viewing und sogar einem schwimmenden Fußballfeld soll ein zweites Sommermärchen perfekt werden. So soll es im Sommer in Frankfurt wieder aussehen, wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Im großen Rahmen im Kaisersaal im Frankfurter Römer präsentiert die Stadt heute ihr geplantes Rahmenprogramm. Die dabei tatsächlich drängendste Frage und in Mainmetropole zuletzt heiß diskutiert: Wird es in Zeiten von Getränkesponsoring bei der Fußball-EM eigentlich Hessens Nationalgetränk, den „Ebbelwei“ geben? Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt „Also es freut mich wirklich außerordentlich, dass ich heute mitteilen kann, dass es sowohl auf der Fanmeile als auch im Stadion Apfelwein geben wird. Ich finde, das ist eine gute Botschaft. Weil wir auch die Tradition pflegen können und der Apfelwein gehört zur DNA der Stadt Frankfurt.“ Wenn es in genau 101 Tagen um diesen Pokal geht, will die Stadt das Spektakel der Heim-WM 2006 noch toppen: Die Fanmeile soll knapp anderthalb Kilometer lang sein und 30.000 Fans Platz bieten. Auf zehn Leinwänden werden alle Spiele übertragen, eines der vielen Fußballfelder zum Selberkicken soll sogar auf dem Main schwimmen. Da gerät der Oberbürgermeister selbst ins Schwärmen. Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt „Auf dem Main zu spielen mit dieser Kulisse im Hintergrund, mit der Skyline im Sommer, in dieser Atmosphäre während der Europameisterschaft. Ich glaube wirklich – da spreche ich ein Stückweit aus der eigenen Kindheit – sowas bleibt in Erinnerung, so etwas vergisst man nicht.“ Über 30 Millionen Euro steckt die Stadt in die Fanmeile und ins Stadion im Stadtwald. Fünf EM-Spiele finden dort statt, darunter auch eines der deutschen Nationalmannschaft. Angesichts eines möglichen Sommermärchens 2.0 ist der frühere Eintracht-Kapitän und heutige EM-Botschafter Alex Meier fast sprachlos. Alex Meier, […]

  • Suche Azubi – Biete Auto

    Suche Azubi – Biete Auto

    „Biete Auto, suche Azubi.“ Damit wirbt Patrick Lippick aus dem südhessischen Oberzent. Der neue Azubi soll nicht einfach nur einen fahrbaren Untersatz bekommen, sondern diesen Kult-Geländewagen fast geschenkt. Deshalb kann sich der Kfz-Mechanikermeister seit einigen Wochen kaum vor Bewerbungen retten. „Es tut mir leid, im Moment sind alle Stellen vergeben, aber Sie können gerne die Bewerbungsunterlagen uns trotzdem zukommen lassen, weil wir schauen jetzt schon für den Jahrgang 2025.“ Telefonate wie dieses führt Patrick Lippick seit einem Monat mehrmals am Tag. Über 250 Bewerbungen hat er für die drei Ausbildungsplätze in seiner Karosseriewerkstatt schon erhalten. Das hätte er noch vor ein paar Wochen nie gedacht. Der Grund für den Bewerbersturm: Wer bei Patrick Lippick eine Ausbildung macht, bekommt eine alte Mercedes G-Klasse geschenkt, die es zu restaurieren gilt. Patrick Lippick, Kfz-Meister in Oberzent „Es war ja eigentlich nur eine Idee. ‚Wir probieren das jetzt mal aus.‘ Was dabei rauskam, das hat uns alle irgendwo nicht schockiert, eher erfreut. Aber anscheinend kommt es an.“ Eine Win-Win-Situation: Die Auszubildenden sind um ein Auto reicher und Patrick Lippick, der seine Werkstatt aktuell alleine betreibt, findet endlich Mitarbeiter. Wichtig, denn inzwischen stauen sich die Aufträge bei ihm über zwei Jahre. Patrick Lippick, Kfz-Meister in Oberzent „Die Not macht erfinderisch. Ich hab versucht, mich in die Lage von so einem Lehrling mal reinzuversetzen. Ich muss den Lehrling versuchen in das ganze Thema auch persönlich einzubinden. Der Anreiz ist einfach höher. Der Lehrling sieht auch, was er für sich macht und nicht nur für mich.“ Inzwischen hat sich der Mechanikermeister für drei Auszubildende entschieden. Cassia ist eine von ihnen. Bis zum Ausbildungsstart im September macht sie im Betrieb ein Praktikum. Im Herbst kann sie dann sofort beginnen, an ihrer G-Klasse zu bauen. Cassia Schum, Praktikantin „Es ist eigentlich eine coole Idee, weil uns Jugendliche anders zu […]

  • Streik im öffentlichen Nahverkehr

    Streik im öffentlichen Nahverkehr

    Vielleicht waren ja auch Sie heute betroffen. Denn: In Hessen und Rheinland-Pfalz sind heute viele Busse und Bahnen ausgefallen. Die Gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten von vielen kommunalen und privaten Verkehrsbetrieben aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Sie will damit in den laufenden Tarifverhandlungen höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen.   Hier bewegt sich heute nichts. Der Stillstand am Straßenbahndepot in Frankfurt sorgt für verwaiste Haltestellen in der Innenstadt. Dort sind vor dem Rathaus rund 200 Demonstranten zusammengekommen. Im Mittelpunkt steht die Forderung der Gewerkschaft Ver.di, dass die Bus- und Bahnfahrer höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen bekommen müssen. Andy Hofmann, seit 33 Jahren U- und Straßenbahnfahrer: „Wir bekommen kaum noch Fahrer und unseren Urlaub. Wir müssen mehr Überstunden machen.“ Ziya Ceylan, seit 35 Jahren Straßenbahnfahrer in Frankfurt: „Es ist alles natürlich teuer geworden überall. Auch in Frankfurt, auch für uns. Da muss was gemacht werden. Trotz der recht überschaubaren Teilnehmerzahl der Kundgebung wendet sich auch die Gewerkschaft Ver.di selbst mit klaren Forderungen an die Arbeitgeber: Thomas Heimbürger, Ver.di Hessen: „Wir wollen Entlastung, wir wollen kürzere Arbeitszeiten haben. Wir wollen mehr Ruhezeiten zwischen den Diensten haben. Wir wollen konstantere Anfangs- und Endzeiten in den Diensten haben. (…) Natürlich reden wir auch über die Entgeldordnung, die auch Bestandteil dieser Tarifrunde ist. Wir wollen versuchen für den Fahrdienst mehr Geld auch entsprechend in der Entgeldordnung herauszuholen, weil wir sehen, dass wir mit den Lohnbedingungen, die wir haben, im Moment gegen andere Branchen nicht ankämpfen können.“ An den Kundgebungen der Gewerkschaft nahmen heute auch Mitglieder der Klimaschutzbewegung Fridays for Future teil. Auch sie fordern einen öffentlichen Personennahverkehr mit größerem Angebot, höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen. Ein ähnlich überschaubares Bild auf dem Bahnhofsplatz in Mainz. Die Botschaft der etwa 300 Teilnehmer auch hier: „Wir fahren zusammen. Wir streiken zusammen“. Die Forderungen der Bus- und Bahnfahrer halten die […]