Wirtschaft

  • Erneut Warnstreik im öffentlichen Dienst

    Erneut Warnstreik im öffentlichen Dienst

    Sie wollen mehr. Busfahrer, Erzieher, Müllmänner, OP-Schwestern wollen mehr GELD, weil ihr Gehalt zum Leben nicht mehr reicht. Für diese Forderung sind sie bereit, dem Land in vielen Bereichen kurzzeitig den Stecker zu ziehen. Warnstreik nennt man das, was heute in vielen Regionen von Hessen und Rheinland-Pfalz für geschlossene Kitatüren und ungeleerte Mülltonnen gesorgt hat. Die größten Demos gab es in Wiesbaden und Mainz. Der Streik hat einige Fahrgäste kalt erwischt, die zeigen jedoch Verständnis. Alicia, Studentin „Ich hab’s erst heute Morgen gelesen, muss heute zur Uni, weil ich eine mündliche Prüfung habe und jetzt kann ich erst mal hochlaufen aber es ist okay, bisschen nervig.“ Angelina, Servicekraft Gastronomie „Ich kenn viele, die als Busfahrer arbeiten und das Geld ist nicht so viel für so viele Stunden und 2.000 Euro mit Familie ist wenig.“ Die Gewerkschaften fordern 10 1/2 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Marion Paul, Geschäftsführerin ver.di Mittelrhein „Na ja, wenn man sich die Inflation anschaut – 10 Prozent aber das ist ja nur die halbe Wahrheit. Obst, Gemüse, Energie sind ja weit mehr als 10 Prozent, dann ist ja nicht mal eine Lohnerhöhung unsere Forderung, sondern nur ein Ausgleich von der Inflation.“ Kitas bleiben heute geschlossen, viele Kliniken laufen nur im Notdienst. Heute vom Streik betroffen: vor allem West- und Mittelhessen. Auch über Rheinland Pfalz rollen seit heute mehrere Streikwellen. Neben der Gewerkschaft ver.di haben auch Komba sowie die Ärztegewerkschaft Marburger Bund landesweit zu Streiks aufgerufen. Dabei ist heute nur der Anfang. Morgen und übermorgen folgen weitere Landesteile. In Hessen soll Mittwoch ein Großstreiktag werden mit Schwerpunkten in Südhessen, Frankfurt und Kassel. Mehr als 1.500 streikende Menschen demonstrieren heute in der hessischen Landeshauptstadt. Mehr als von der Gewerkschaft erwartet. Marcel Schmelz, Geschäftsführer ver.di Wiesbaden „Nicht um ein schönes Leben oder Luxusleben zu haben, […]

  • Droht eine neue Bankenkrise?

    Droht eine neue Bankenkrise?

    Ist unser Geld noch sicher? Das Bankenbeben in der Schweiz könnte sich auch auf unsere Finanzmärkte, auf unsere Ersparnisse und Kredite auswirken. Die Frankfurter Börse ist eine der weltweit größten Handelsplätze für Wertpapiere und dort haben die Aktienkurse heute ganz schön geschwankt. Und es werden Erinnerungen wach … Es hätten Bilder wie bei der weltweiten Finanzkrise 2008 werden können: Nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers müssen damals geschockte Mitarbeiter ihre Büros räumen. 15 Jahre später droht der Credit Suisse, einer der größten Banken der Welt, nach langem Fehlmanagement und Milliardenverlusten das Aus. Die Rettung kommt in letzter Sekunde: Ausgerecht der größte Konkurrent, die Schweizer UBS-Bank, übernimmt die Credit Suisse für rund 3 Milliarden Euro. Es ist die größte Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise. Karin Keller-Sutter, Finanzministerin Schweiz „Der Bankrott von Credit Suisse hätte einen großen Kollateralschaden angerichtet. Auf dem Schweizer Finanzmarkt und auch international, es hätte auch andere Banken angesteckt.“ Axel Peter Lehmann, Verwaltungsratspräsident Credit Suisse „Unsere Mitarbeiter brauchen Stabilität, unsere Kunden brauchen Sicherheit. Und die Schweiz und die Finanzmärkte brauchen Ruhe und Verlässlichkeit.“ Die Schweizerische Nationalbank unterstützt die Übernahme mit Krediten und Garantien in Milliardenhöhe, dennoch steigt rund um die Welt die Angst vor einer neuen Bankenkrise. Auch an der Frankfurter Börse muss sich der Handel heute Vormittag erst mal von einem satten Minus erholen. Viele Anleger fürchten einen Flächenbrand, aber: Tim Oechsner, Börsenhändler Wertpapierbank Steubing AG „Zum Glück für die Börse ist das größte Feuer jetzt erstmal gelöscht. Aber natürlich schlummern noch weitere Brandherde unter der Decke und müssen in Zukunft auch weiter bearbeitet werden. Natürlich müssen auch weitere Bankreformen folgen, um den Sektor zu stabilisieren und weitere Ansteckungen zu verhindern.“ Dabei könne auch die Europäische Zentralbank helfen. Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse Baader Bank „Wenn es hart auf hart kommen sollte wegen Ansteckungseffekten, wo die deutschen […]

  • Bad Hersfeld schließt Kurbad-Therme dauerhaft

    Bad Hersfeld schließt Kurbad-Therme dauerhaft

    Bad Hersfeld ist nicht nur bekannt für seine Festspiele, sondern auch als Kurort mit gesunden Heilquellen. Neben dem Kurpark war bislang vor allem die Kurbad Therme eine Attraktion für Kurgäste wie Einheimische. Doch damit ist es nun vorbei: Wegen der stark gestiegenen Energiekosten kann sich die Stadt den Betrieb nicht mehr leisten und hat deshalb beschlossen, die Therme dauerhaft zu schließen. Dem Becken ist anzusehen, dass hier schon seit November niemand mehr gebadet hat: Das Wasser – schon leicht grünlich, die Liegen – am Beckenrand gestapelt. Doch anders als von vielen erhofft wird die Bad Hersfelder Therme nicht mehr aus dem Winterschlaf erwachen. Sehr zum Bedauern von Betriebsleiter Kay Thimet. Kay Thimet, Betriebsleitung Bäder Bad Hersfeld „Als Betreiber von Schwimmbädern ist es meine Lebensgrundlage, mich um Schwimmbäder zu kümmern. Und von der Seite immer schade, sehr schade, wenn so was wegbricht.“ Auch die Stadt Bad Hersfeld weiß, was ihr mit der Therme verloren geht. Nachdem zunächst die Zahl der Kurgäste wegen der Corona-Krise stark zurückgegangen ist und nun auch noch die Energiekosten explodiert sind, ist der Weiterbetrieb für die Stadt nicht mehr zu stemmen. Meik Ebert, Pressesprecher Stadt Bad Hersfeld „In der jetzigen Fasson mit den zurückgehenden Nachfragen, in dem energetischen Zustand, in dem das Haus ist, müssten wir jetzt Gelder in die Hand nehmen on top sozusagen über die bestehenden Finanzmittel. Das ist Geld, das wir einfach nicht mehr haben.“ Anders als in normalen Schwimmbädern sei es bei einer Therme auch nicht möglich, die Wassertemperatur zu senken, um Heizkosten zu sparen, denn zum Wesen einer Heiltherme gehöre mindestens 35 Grad warmes Wasser. Dass die beiden anderen Bad Hersfelder Schwimmbäder nicht von der Schließung bedroht sind, sei für viele deshalb nur ein schwacher Trost. Meik Ebert, Pressesprecher Stadt Bad Hersfeld „Das schmerzt natürlich insofern schon, dass wir wissen, dass hier […]

  • Apotheken befürchten weitere Versorgungsengpässe

    Apotheken befürchten weitere Versorgungsengpässe

    Das Problem gibt es bereits seit Monaten, zurzeit aber spitzt sich die Situation zu. Deutschlandweit sind zahlreiche Medikamente, darunter zum Beispiel Penicilin, Antibiotika und Fiebersäfte nur schwer zu bekommen. Und trotzdem soll übernächste Woche eine Flexibilitätsregelung auslaufen, die derzeit den Apotheken noch etwas Spielraum lässt. Die Apotheken warnen daher vor einer drohenden Unterversorgung! Weniger Bürokratie – mehr Handlungsspielraum! Seit etwa drei Jahren gilt auch für diese Apotheke in Frankfurt eine flexible Austauschregelung. Heißt: Sind die fiebersenkenden Tabletten nicht vorrätig, darf auch Fiebersaft rausgegeben werden. Und: Sind nur 20 Tabletten verschrieben, dürfen diese vom Apotheker auch aus einer 30er Packungen entnommen werden. Das Problem: Am 7. April soll die Regelung bundesweit auslaufen. Holger Seyfarth, Apotheker & Vorsitzender Hessischer Apothekerverband „Also die Folgen sind ja jetzt schon dramatisch, dass die Versorgung nicht mehr in jedem Fall gewährleistet ist. Aber wenn dieses Gesetz nicht verlängert wird, dann bricht die Arzneimittelversorgung definitiv zusammen.“ Noch sortiert der Apothekenroboter hier etwa 7.000 Arzneimittel. Aber fehlten der Apotheke vor einem halben Jahr schon etwa 300 Medikamente im Sortiment, sind es mittlerweile schon doppelt so viele. Holger Seyfarth, Apotheker & Vorsitzender Hessischer Apothekerverband „Das ist alles dabei. Von Antibiotika, Herz-Kreislauf-Mittel, selbst Insuline für Diabetiker sind teilweise nicht lieferbar. Und hier gibt es keine Ausweischmöglichkeiten. Und das ist natürlich ein unerträglicher Zustand.“ Ist ein Medikament überhaupt nicht mehr verfügbar, leiden am Ende vor allem die Patienten. Kurt Johnen, Professor „Ja, im Prinzip ist es so, dass ich, wenn ich krank bin, natürlich die Medikamente brauche, die mir helfen. Und wenn die nicht da sind, finde ich das auch katastrophal, dass auch noch nicht mal eine Ersatzlösung dann gefunden wird.“ Helga O., Rentnerin „Das finde ich eigentlich unmöglich. Denn wir sind so ein großes Land und da sollte man das dann schon vorrätig halten.“ Auch die Ärzte selbst beklagen den […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Große Warnstreikwelle angekündigt — Stichwahl notwendig — KFZ-Gewerbe erwartet schwieriges Jahr Anmoderation: Es geht um Kokain im Wert von 125 Millionen Euro: Am Landgericht Limburg hat heute ein Mammutprozess gegen zwei Männer aus Hessen begonnen. Organisierter Drogenschmuggel so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Die Männer sollen tonnenweise Kokain von Kolumbien über Belgien nach Wetzlar geschmuggelt haben. Der Prozess könnte Jahre dauern. Jetzt zu den weiteren Nachrichten des Tages. Große Warnstreikwelle angekündigt Wegen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft ver.di erneut zu Ausständen in Hessen und Rheinland-Pfalz aufgerufen. In Hessen sollen morgen unter anderem die Beschäftigten der Stadt Wiesbaden für einen Tag die Arbeit niederlegen. Betroffen sind die kommunale Verwaltung, Kitas, die Müllabfuhr und die Buslinien der Verkehrsgesellschaft ESWE. In Rheinland-Pfalz hat ver.di im Mainzer Nahverkehr zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Nach Angaben der Mainzer Mobilität werden ab morgen 4.00 Uhr bis Donnerstag 4.00 Uhr alle Bus- und Straßenbahnlinien ausfallen. Die dritte Tarifrunde soll am 27. März beginnen. Stichwahl notwendig Die Oberbürgermeisterwahl in Darmstadt geht in eine zweite Runde. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis der gestrigen Wahl erzielte Michael Kolmer von den Grünen mit 23,7 Prozent das beste Ergebnis. Auf ihn folgt Hanno Benz von der SPD mit 20,6 Prozent. Jetzt muss eine Stichwahl am 2. April entscheiden, welcher der beiden Kandidaten das neue Stadtoberhaupt von Darmstadt wird. Der bisherige Amtsinhaber Jochen Partsch von den Grünen war nicht mehr zur Wahl angetreten. Seine Amtszeit endet im Juni. KFZ-Gewerbe erwartet schwieriges Jahr Das hessische Kraftfahrzeuggewerbe hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast 25 Milliarden Euro erzielt und damit rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Das habe an den gestiegenen Preisen und der hohen Nachfrage nach E-Fahrzeugen gelegen. Im laufenden Jahr werde das Wachstum aber gebremst werden weil die Elektromobilität weniger staatlich gefördert werde. Viele Kunden würden ihre Autos länger […]

  • Hessische Landesregierung lädt zum Wirtschaftsgipfel

    Hessische Landesregierung lädt zum Wirtschaftsgipfel

    Stark gestiegene Energiekosten, eine möglichst Klimaneutrale Produktion, Fachkräftemangel, lange Wartezeiten auf dringend benötige Teile. Keine guten Zeiten für die Wirtschaft, auch in Hessen. Deshalb hat die hessische Landesregierung heute Vertreter der Wirtschaft, Wissenschaftler und Gewerkschafter eingeladen. Das erste Treffen des Zukunftsrat Wirtschaft. Annika Roth ist Unternehmerin aus Limburg. Als Geschäftsführerin leitet sie eine Blechwarenfabrik. Die 31-jährige sitzt heute mit  am Tisch, beim ersten Treffen des hessischen Zukunftsrats Wirtschaft mit Ministerpräsident Boris Rhein und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Zwei Themen sind Annika Roth besonders wichtig. Annika Roth, Geschäftsführerin Blechwarenfabrik Limburg Digitalisierung: Sind einfach große Umbrüche notwendig, die Prozesse in den Unternehmen müssen sich ändern, wir brauchen einfach bestimmte Rahmenbedingungen. Dekarbonisierung ist ein riesen Thema. Auch da müssen wir uns einfach frühzeitig jetzt mit befassen, damit wir auch noch wettbewerbsfähig bleiben. Beim Thema Dekarbonisierung, also der Reduzierung von Treibhausgasemissionen steht die Limburger Blechwarenfabrik gut da. Durch Solaranlagen auf dem Dach spart das Unternehmen jedes Jahr 2600 Tonnen CO2 ein. Die Limburger Blechwarenfabrik gehört zu den führenden Verpackungsherstellern in Europa. Annika Roth ist heute als Unternehmerin  beim ersten Treffen des hessischen Zukunftsrats Wirtschaft. Insgesamt besteht der Zukunftsrat aus 26 Teilnehmern. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen Wir haben auch großen Wert darauf gelegt, dass dieser Gipfel eben ein Gipfel ist, bei dem die Wirtschaft teilnimmt, bei dem die Gewerkschaften teilnehmen, bei dem die Wissenschaft teilnimmt, also wo Wirtschaft, Gewerkschaft und Zivilgesellschaft zusammenkommen. Zusammenkommen, um auch über den Fachkräftemangel und über Lieferengpässe zu sprechen. Das Motto des Hessischen Zukunftsrats heißt: Voneinander lernen. Tarek Al-Wazir (Die Grünen), Wirtschaftsminister Hessen Und deshalb ist es aus meiner Sicht klar, dass die Wirtschaft auch ein guter Ratgeber sein kann in diesen Bereichen, wo denn aus ihrer Sicht, was gut funktioniert hat, wo sie aber vielleicht noch Unterstützung des Staates brauchen, damit wir am Ende aus dem was vielleicht passiert, auch […]

  • Spargelernte beginnt

    Spargelernte beginnt

    Für viele Gourmets ist es der Höhepunkt des Jahres: der Start der Spargelsaison. Sie startet so richtig rund um Ostern und endet schon am 24. Juni. In der Südpfalz hat man aber jetzt bereits begonnen, die weißen und schon die grünen Stangen zu stechen. Und das sieht teilweise schon etwas seltsam aus. Es bläst ganz schön über die Spargelfelder in Weisenheim am Sand, aber die Folie bauscht sich nicht nur durch den Wind so auf. Darunter wird gearbeitet, genauer grüner Spargel gestochen. Das ist schon sehr ungewöhnlich Mitte März. Das Ernten unter der Folie ist nicht ganz einfach, aber für den grünen Spargel herrschen hier optimale Klimaverhältnisse. Andreas Eberhardt, Spargelbauer aus Weisenheim am Sand „Hier ist praktisch ein begünstigter Standort, weil das ein Sandboden ist, der erwärmt sich relativ schnell. Und wir machen das halt mit dem Folieneinsatz, kriegt man die Ernte früher, ist halt aufwändiger beim Ernten. In ein paar Tagen nehmen wir die Schicht ab, obendrauf, dann geht es leichter.“ Normalerweise startet die Unterfolienernte erst Anfang April. In diesem Jahr sehen die grünen Stangen bereits jetzt richtig gut aus. Auf einem anderen Acker von Andreas Eberhardt wird weißer Spargel gestochen, nicht früher als sonst. Hier auf dem sandigen Boden geht es immer schon Mitte März los. Das die ersten Stangen manchmal etwas krumm und dünner sind, ist normal. Je wärmer es wird, umso dicker werden die Stangen. Die will der Spargelbauer trotz Mindestlohn von 12 Euro und gestiegener Energiekosten nicht teurer verkaufen als sonst. Andreas Eberhardt, Spargelbauer aus Weisenheim am Sand „Wir müssen ja den Spargel auch verkauft bekommen, das heißt, wenn wir den Preis jetzt nach oben setzen, dann kauft uns das keiner ab. Dann brauchen wir auch nicht produzieren. Das heißt, das Niveau wird so bleiben, wie in den letzten Jahren auch, es wird nicht deutlich […]

  • Internationale Sanitär- und Heizungsmesse in Frankfurt

    Internationale Sanitär- und Heizungsmesse in Frankfurt

    Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Ein wesentlicher Baustein: die Energiewende im Heizungskeller. Die will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schnell vorantreiben – mit einem umstrittenen Gesetzesentwurf, der unter anderem ein Verbot neuer Verbrennerheizungen vorsieht. Die Branche steht vor Herausforderungen. Wie sich derzeit bei der Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse in Frankfurt zeigt. „Lösungen für eine nachhaltige Zukunft“ lautet das Motto hier auf der Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Luft. Der aktuelle Verkaufsschlager: moderne Wärmepumpen. Von Hybridlösungen für Bestandsgebäude bis hin zu besonders platzsparenden Systemen für Neubauten ist alles dabei. Das politische Ziel: sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030. Die Branche ist im Zugzwang. Thomas Heim, CEO Viessmann Climate Solutions „Für uns als Familienunternehmen bedeutet das, dass wir konkret innerhalb der nächsten drei Jahre eine Milliarde Euro investieren werden. Das Geld dedizieren wir auf der einen Seite im Bereich Entwicklung, wo wir erheblich Kapazitäten ausweiten. Und auf der anderen Seite natürlich auch im Produktionsbereich, wo wir im Augenblick dabei sind, in Polen ein neues, großes Wärmepumpenwerk zu bauen.“ Damit will das Unternehmen seine Produktionsmenge versiebenfachen. Allerdings sollen neu eingebaute Heizungen künftig zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Im Neubau stehen reine Öl- und Gasheizungen damit vor dem Aus – schon Anfang nächsten Jahres. Doch das sei so kaum zu schaffen, sagen Branchenvertreter. Markus Staudt, Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie „Die Industrie bietet technische Lösungen, aber am Ende sind es die Menschen und das Handwerk, was es umsetzen muss. Und da brauchen wir einfach vielleicht etwas mehr Luft. Wir brauchen Übergangszeiträume, wir brauchen Ausnahmetatbestände. Denn das Schlimmste wäre eben, wenn die Menschen nichts tun und ihre alten Heizungen weiterlaufen lassen.“ Übergangsfristen, Technologieoffenheit, individuelle Lösungen – dafür spricht sich auch Bundesbauministerin Klara Geywitz aus. Sie macht aber klar: Der Ausstieg aus fossiler Energie habe Priorität. Klara Geywitz (SPD), Bundesbauministerin „Wir können ja nicht die […]

  • Galeria Karstadt Kaufhof will in Hessen sieben Kaufhäuser schließen

    Galeria Karstadt Kaufhof will in Hessen sieben Kaufhäuser schließen

    Schlechte Nachrichten für viele Mitarbeiter des insolventen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof. Bundesweit sollen 52 Filialen geschlossen werden, rund 5.000 Angestellte könnten ihren Job verlieren. Allein in Hessen stehen sieben Kaufhäuser vor dem Aus. Auch das in Hanau. Heute Morgen um Punkt 10 Uhr. Das Galeria-Kaufhaus in der Hanauer Innenstadt öffnet seine Türen. Ende des Jahres wird damit Schluss sein, denn die Filiale muss schließen. Waltraud Neudecker „Das ist schon sehr schlimm. Wir kaufen hier gerne ein. Sind mindestens zwei Mal in der Woche hier.“ Katja Sala „Es wird immer schlimmer werden. Es ist ja kaum noch irgendwas da, was Hanau lohnenswert macht, einkaufen zu gehen. Also ich kann verstehen, wenn man von außerhalb gar nicht mehr hier herkommen will.“ Oberbürgermeister Claus Kaminksy spricht von einer „Horrornachricht“ für die Beschäftigten. Jetzt will die Stadt die Immobilie selbst kaufen. Denn die Innenstädte befänden sich in einem „Schicksalsjahrzehnt“. Claus Kaminsky, SPD, Oberbürgermeister Hanau „Es geht künftig in den Innenstädten natürlich um Einkaufen, aber nicht mehr nur. Es geht um Kultur, es geht um gastronomische Angebote. Es geht um Flair. Es geht um Ambiente, es geht darum, Orte der Begegnung zu schaffen. Und so stellen wir uns die Zukunft vor und da brauchen wir auch eine gute Entwicklung von Kaufhof.“ 21 Filialen gibt es insgesamt in Hessen und Rheinland-Pfalz. Die sechs Warenhäuser in Rheinland-Pfalz bleiben alle erhalten. In Hessen werden insgesamt sieben Filialen schließen. Zwei Häuser in Offenbach und Wiesbaden bereits Ende Juni. Die Filialen in Hanau, Limburg und Viernheim dann Ende des Jahres. Auch die Galeria-Kaufhäuser in der Frankfurter Zeil und am weißen Turm in Darmstadt schließen dann ihre Türen. Die Begründung des insolventen Konzerns: „Für sie besteht angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingen, der lokalen Bedingungen und auch nach intensiven Verhandlungen mit Vermietern und Städten keine positive Fortführungsperspektive.“ Die hessische Landesregierung spricht von einem […]

  • DGB wirbt für öffentlichen Dienst

    DGB wirbt für öffentlichen Dienst

    Jobsicherheit und eine gute finanzielle Absicherung – mit diesen Vorteilen konnte der öffentliche Dienst lange viele Arbeitnehmer locken. Aber die Zeiten haben sich geändert. Mittlerweile bietet die private Wirtschaft in vielen Branchen attraktivere Arbeitsbedingungen. Die Folge: In gesellschaftsrelevanten Berufen, beispielsweise im Erziehungs- und Gesundheitswesen, fehlt das Personal. Das wollen die zuständigen Gewerkschaften in Rheinland-Pfalz ändern und haben heute eine neue Kampagne vorgestellt, die den öffentlichen Dienst wieder attraktiv machen soll. Morgen ist Notbetrieb in dieser Kita im rheinhessischen Zornheim. Das heißt: Von neunzig Kindern können nur vierzig kommen. Es fehlt an Personal. Drei Vollzeitstellen sind unbesetzt, dazu kommen Krankheitsfälle im Kollegium – ein Stresstest für alle Beteiligten. Kristin Starck Fürsicht, Kita-Leitern: „Das ist für Eltern sehr herausfordernd, das ist für die Zusammenarbeit mit Eltern sehr herausfordernd, das ist für ein Team sehr herausfordernd und auch irgendwann einfach anstrengend. Und man hat so ein bisschen auch Sorge um seinen Berufszweig, den man eigentlich mit Leidenschaft und Spaß macht und man sich auch immer noch als Bildungsinstitution sieht, aber gerade so merkt, das ist kaum noch umsetzbar, weil du auch für die Kinder nicht mehr verlässlich bist.“ Ausflüge entfallen, Elterngespräche müssen verschoben werden, die Öffnungszeiten reduzieren sich um zwei Stunden pro Tag. Und immer wieder muss die Kita in den Notbetrieb gehen. Jacqueline Böhringer-Willuweit, Vorsitzende Elternausschuss: „Die Kraft der Eltern reicht auch nicht mehr nach dieser ganzen Zeit und das Ganze zu organisieren in einem Alltag ist halt auch einfach schwierig. Also die Eltern werden unruhig und es ist leider nicht immer mehr ein Miteinander, das Verständnis schwindet einfach.“ So wie dieser Kita geht es sehr vielen in Rheinland-Pfalz. Insgesamt fehlen hier rund 5000 Erzieher – damit ist diese Berufsgruppe mit am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen. Aber auch Krankenpfleger, Busfahrer, Polizisten und Grundschullehrer werden mehr und mehr gesucht. Um dem Trend entgegenzuwirken, […]

  • Fachkräfte aus dem Ausland – Ministerin Schmitt zieht Bilanz

    Fachkräfte aus dem Ausland – Ministerin Schmitt zieht Bilanz

    Über die Hälfte aller Industrie- und Handelsbetriebe in Rheinland-Pfalz können freie Stellen nicht mehr besetzen. Der Fachkräftemangel spitzt sich immer weiter zu. Deswegen sollen immer mehr Fachkräfte aus dem Ausland nach Rheinland-Pfalz gelockt werden. Aber wie gut klappt das bisher?   Gut geklappt, hat es bei ihr: Isabel hat vor 5 Jahren mit dem Ausbildungsprogramm des Chemiekonzerns BASF begonnen. Zuerst wurde sie in Spanien und dann immer öfter in Deutschland eingesetzt. Jetzt arbeitet sie fest am Standort Ludwigshafen. Isabel Meneses Polo, Chemikantin: „Ich fühle mich hier sehr gut, weil ich sehe, dass mit meiner Leistung und so habe ich so viel bekommen und zum Beispiel jetzt mein Freund ist auch da, hat auch die Ausbildung gemacht, wir wohnen zusammen. Meine Schwester kommt auch bald im Juni, macht hier das Praktikum.“   Der Ausbildungsleiter freut sich, dass weitere Bewerber dem Beispiel von Isabel folgen wollen.   Dr. Jürgen Kipper, Leiter der Ausbildung Produktionstechnik: „Wir spüren auf dem Bewerbermarkt: Es wird schwierig, genügend Azubis zu rekrutieren, für unsere wichtigen Berufe. Das ist nicht nur hier der Chemikant, sondern auch vor allem die Elektroberufe“ Rund Dreiviertel aller Unternehmen in Rheinland-Pfalz haben bisher aber noch nicht einmal versucht, Fachkräfte aus dem Ausland zu rekrutieren. Vor allem kleine Betriebe ohne eigene Personalabteilung tun sich schwer Mitarbeiter aus anderen Staaten anzuwerben. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin will sie deshalb künftig stärker unterstützen:   Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz: „Wie können wir die, die auch Arbeiten wollen auch schneller zu den Betrieben führen, die Arbeitskräfte suchen und auch umgekehrt, wie können auch die Unternehmen sich stärker positionieren, die eben offene Stellen haben und händeringend Fachkräfte suchen.“ Heute kommen schon rund 10 Prozent der Auszubildenden in Rheinland-Pfalz aus dem Ausland. Damit es noch mehr werden, fordern die Industrie- und Handelskammern schnelle Verbesserungen.   Dr. Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer Trier […]

  • Gewerkschaft fordert Industriestrompreissenkung

    Gewerkschaft fordert Industriestrompreissenkung

    Die gestiegenen Energiekosten lassen nicht nur viele Privathaushalte, sondern auch viele Unternehmen verzweifeln. Der Chemiekonzern BASF will deshalb allein in Ludwigshafen 700 Stellen streichen. Auch die von der Bundesregierung beschlossenen Preisdeckel, zum Beispiel für Industriestrom, können keine Dauerlösung sein. Denn solche künstlichen Preissenkungen kosten die Steuerzahler Milliarden. Die Unternehmen fordern andere Maßnahmen, um die Energiepreise zu senken. Die Mitarbeiter fürchten um Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze.   Wie auch hier in Pirmasens. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, kurz IGBCE, hat zur Kundgebung aufgerufen. Denn ein großes Problem für Unternehmen seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sind die stark gestiegenen Energiekosten. Deshalb fordern sie heute einen einheitlichen Industriestrompreis. Heiko Metzger, Bezirksleiter IGBCE Saarland: „Man hat sich Ziele gesetzt, klimaneutral zu wirtschaften in 2045. Man muss aber auch jetzt hier die Möglichkeiten schaffen, dass die Unternehmen hier in der Lage sind und nicht abwandern in andere Länder, wo die Bedingungen weitaus günstiger sind.“   Durch die eingeführte Strompreisdeckelung zahlen mittlere bis große Unternehmen derzeit 13 Cent pro Kilowattstunde für siebzig Prozent ihres Verbrauchs. Die restlichen dreißig Prozent richten sich nach dem Marktpreis. Trotz staatlicher Förderung ist der in Deutschland immer noch deutlich höher als in anderen europäischen Staaten. Deshalb fordert die IGBCE: Statt 13 Cent runter auf vier bis fünf Cent pro Kilowattstunde. Das würde aber bedeuten: Noch mehr Kosten für die Steuerzahler. Für Philipp Fernis von der FDP ist das keine Lösung. Philipp Fernis (FDP), Fraktionsvorsitzender Landtag Rheinland-Pfalz: „Wir können Energie nicht dauerhaft staatlich subventionieren. Das funktioniert nicht. Sondern die Aufgabe ist und da hat in Deutschland, weil das ist das, was wir selbst können, der Ausbau der Erneuerbaren Priorität. Wir können es uns nicht erlauben, dass es weiterhin sieben Jahre im Durchschnitt dauert bis wir ein Windkraftrad errichten können.“ Beschleunigung im Ausbau der erneuerbaren Energie – dem stimmt auch die CDU […]

  • Klimaneutrale Papierproduktion mit grünem Wasserstoff

    Klimaneutrale Papierproduktion mit grünem Wasserstoff

    Der Hygienepapier-Hersteller Essity in Mainz-Kostheim rüstet auf alternative Energien um. Das Ziel: Die gesamte Produktion von Erdgas auf grünen Wasserstoff umstellen. Das Essity-Werk in Mainz-Kostheim– jährlich produziert das Werk mehr als 150.000 Tonnen Papier und stößt dabei rund 140.000 Tonnen CO2 aus. Bis zum 14. Februar 2023 – an diesem Tag waren die CO2-Emissionen niedriger, denn für einige Stunden gelang der Umstieg von Erdgas auf grünen Wasserstoff. Für Werksleiter Thorsten Becherer ein besonderer Moment. Thorsten Becherer, Werksleiter Essity Mainz-Kostheim:“ Das war ein Durchbruch. Das war, tatsächlich in der Situation selbst, habe ich es noch gar nicht realisiert, was wir da geschafft haben. (…) wie viel Arbeit und Herzblut mein ganzes Team da reingesteckt hat, wie viele Abende und Wochenenden auch Extra-Arbeit da drinnen steckte, wo man nicht bei der Familie war und das ist eine riesige Erleichterung.“ Im Essity-Werk betreibt Strom die Motoren von Maschinen; Erdgas erhitzt die Luft auf 600 Grad, um Papier zu trocknen: Papierproduktion benötigt viel Energie. Nun hat erstmals grüner Wasserstoff statt Erdgas das Papier getrocknet. Christian Schüller, Projektverantwortlicher: „Dieses Vorhaben haben wir gestartet, um die technische Realisierung zu zeigen, dass es möglich ist. Und mit diesem Grundstein können wir voranschreiten und den nächsten Schritt einleiten. Sprich: Auch diese Technologie an den anderen Maschinen applizieren und die komplette CO2-Freiheit zu erreichen.“ Das Unternehmen will in den nächsten Monaten über eine Mischstation immer mehr Erdgas durch Wasserstoff ersetzen – um irgendwann ganz umzusteigen. Dann wäre Essity ein Vorbild für viele hessische Unternehmen. Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen), Wirtschaftsminister Hessen:“ Das öffnet natürlich Möglichkeiten, immer mehr solcher Produktionslinien und Produktionsprozesse am Ende CO2-frei machen zu können. Es steht und fällt mit der Verfügbarkeit von Wasserstoff. Deswegen ist ganz wichtig: Die Energiewende gehört dazu. Er muss mit erneuerbarem Strom produziert sein, sonst hilft es am Ende nicht.“ Essity erhält […]

  • Bilanz der Corona-Hilfen

    Bilanz der Corona-Hilfen

    Gut drei Jahre ist es her, da begann die Corona-Pandemie, unseren Alltag mitzubestimmen. Bund und Länder unterstützten während der Phase von Lockdowns und Corona-Maßnahmen etliche Unternehmen mit Soforthilfen – wobei das „sofort“ wie wir heute wissen, so überhaupt nicht gestimmt hat. Viele Firmen warteten monatelang auf ihr Geld. Heute zog die hessische Landesregierung Bilanz zu den Wirtschaftshilfen. Wenig überraschen fiel die trotz aller Widrigkeiten positiv aus. Leere Restauranttische, Flug-Terminals und Messehallen. Für viele Unternehmen bedeutete die Zeit des Lockdowns gleich null Einnahmen. Bis Ende des vergangenen Jahres haben hessische Unternehmen Finanzhilfen in Höhe von 17,8 Milliarden Euro erhalten, davon 4,4 Milliarden vom Land. Hessens Wirtschaft sei gut durch die Krise gekommen, so Finanzminister Boddenberg heute. Michael Boddenberg (CDU), Finanzminister Hessen: „Bei allen menschlichen Schicksalen, bei Unternehmen, die leider diese Phase nicht überlebt haben. Die gibt es sicherlich. Aber ich darf glaub ich gemeinsam mit dem Wirtschaftsminister behaupten, dass wir 95 Prozent der Fälle retten oder helfen konnten, sodass wir keine langfristigen Spätfolgen haben.“ Unternehmen sei mit Zuschüssen, Darlehen, Krediten und Bürgschaften geholfen worden. Boddenberg verteidigt heute auch das Sondervermögen, das der hessische Staatsgerichtshof als verfassungswidrig einstufte. Trotzdem habe es vielen Unternehmen die Existenz gesichert. Hessen sei krisenfest. Die FDP allerdings mahnt, man müsse aus der Corona-Zeit die richtigen Lehren für die aktuelle Krise ziehen. Stefan Naas (FDP), Abgeordneter Landtag Hessen: „Das ist die Energiekrise und wir wünschen uns, dass das Land Hessen endlich die Mittel aus dem Härtefallfonds für die Unternehmen, die unter der Energiekrise leiden, weitergibt. Und da ist der Minister im Verzug.“ Gemeint ist Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Der verweist heute darauf, dass einige Programme aus der Corona-Zeit auch in der Energiekrise zum Einsatz kommen. Tarek Al-Wazir (Bündnis 90 / Die Grünen), Wirtschaftsminister Hessen: „Die Mikro-Liquidität aus Corona-Zeiten, das sind jetzt Energie-Mikrodarlehen, die ebenfalls von der Förderbank des Landes […]

  • Erneut Streiks an Kitas

    Erneut Streiks an Kitas

    Viele Eltern mit kleinen Kindern waren heute in Hessen und Rheinland-Pfalz mal wieder auf sich alleine gestellt. Denn in einigen Kindertagesstätten wurde gestreikt. Große Kundgebungen gab es in Ludwigshafen und in Mainz. Wo Kinder heute eigentlich gespielt und getobt hätten, herrscht heute Stille. Wie in vielen anderen städtischen Kitas in Mainz wird hier gestreikt. Leonarda Hamm ist Erzieherin und fordert bessere Arbeitsbedingungen. Leonarda Hamm, Erzieherin in Mainz „Es ist so, dass wir ’satt‘ haben, ’sauber‘ haben – aber wo bleibt die Bildung? Wir haben einen Bildungsauftrag und den wollen wir auch erfüllen und dafür brauchen wir Zeit, Personen, um gute Qualität abzuleisten an Arbeit.“ Dafür brauche es mehr Fachkräfte und diese kämen nur, wenn der Beruf besser bezahlt wird. So sind heute in Hessen und Rheinland-Pfalz Tausende Erzieherinnen und Erzieher, aber auch Beschäftigte aus den Bereichen Sozialarbeit, Küche und Therapie auf die Straßen gegangen. Allein in Mainz streiken 700 Angestellte aus dem öffentlichen Dienst. Dass der Streik ausgerechnet am Weltfrauentag stattfindet, ist kein Zufall. Denn laut ver.di sind 83% der Beschäftigten in sozialen Berufen Frauen. So soll heute auch ein Zeichen für eine geschlechtergerechtere Bezahlung gesetzt werden Die Gewerkschaft ver.di fordert 10,5% mehr Einkommen. Mindestens aber 500 Euro. Marion Paul, ver.di Rheinland-Pfalz „Es ist ja noch nicht mal eine Lohnerhöhung, es ist ja im Moment nur ein Ausgleich für die Inflation. Ja, es wird gesagt, die Inflation geht zurück, aber nicht für Lebensmittel. Haben Sie das letzte Mal eingekauft im Supermarkt oder die Stromrechnung bezahlt, da sind 10,5% mehr als angemessen.“ Für die Arbeitgeber sind die Forderungen eher mehr als zu viel. Vor allem die Lohnerhöhung von mindestens 500 Euro führe dazu, dass es nicht nur um 10,5% sondern um 15% mehr Geld gehe. Markus Sprenger, Geschäftsführer Kommunaler Arbeitgeberverband Rheinland-Pfalz „Also das, was die Gewerkschaften fordern, führt in Rheinland-Pfalz dazu, […]