Hessen

  • Festnahme in Hessen wegen mutmaßlicher rechtsextremistischer Terrorzelle

    Festnahme in Hessen wegen mutmaßlicher rechtsextremistischer Terrorzelle

    Die Bundesanwaltschaft hat vier mutmaßliche Mitglieder und einen Unterstützer einer rechtsextremistischen Terrorzelle festnehmen lassen. Unter den Verdächtigen ist auch ein 14-Jähriger aus dem Raum Haiger im Lahn-Dill-Kreis. Die Gruppe soll Anschläge auf Geflüchtete und politisch Andersdenkende geplant haben. Unter den Vorwürfen nennt die Bundesanwaltschaft auch versuchten Mord, Brandstiftung und Sachbeschädigung. Alle fünf Festgenommenen sollen bei der Gründung der Gruppe noch minderjährig gewesen sein. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sagte am Nachmittag, das sei ein Phänomen, das den Ermittlungsbehörden schon seit längerem Sorgen bereite. Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister „Es gibt ein Phänomen, gerade in einem Bereich, in einem kleinen Bereich, aber in einem sehr aggressiven Bereich der Jugend, die offensichtlich von rechtsextremen Gedankengut geprägt, sich radikalisieren lässt. Und dann bereit ist auch, dann gemeinschaftlich zu verabreden, Terroranschläge durchzuführen. Dass das heute zu diesem massiven Polizeieinsatz kann hat verhindert, dass weitere Brandanschläge, die bereits geplant waren, durchgeführt werden konnten.“

  • Marode Brücke sorgt für Verkehrschaos im Odenwald

    Marode Brücke sorgt für Verkehrschaos im Odenwald

    Wegen akuter Einsturzgefahr muss die Zeller Brücke im Odenwald gesperrt und wohl abgerissen werden. Das beeinträchtigt den Verkehr rund um das südhessische Bad König stark. Vor allem die Menschen in einem Ortsteil ächzten angesichts der Sperrung. Stoßstange an Stoßstange drängt sich die Blechlawine durchs kleine Zell. Rund 15.000 Autos nutzen sonst täglich die Zeller Brücke, jetzt müssen sie vorher abfahren. Tiefe Risse in der alten Brücke machen sie für den Verkehr unbefahrbar. Die Anwohner sind von dem plötzlichen Chaos genervt. Jürgen Uhrig, Anwohner „Also wir haben wirklich Probleme teilweise, mit dem Auto aus der Ausfahrt rauszukommen. Und wir können kaum unsere Balkontür auflassen für Frischluft.“ Talea Borst, Anwohnerin „Erst heute Morgen hatten wir hier die Situation: Zwei LKWs und zwei Busse haben sich fast verkeilt, haben sich angeschrien. Die Nerven liegen blank.“ Die Bundesstraße 45 ist die Hauptverkehrsader durch den Odenwald. Durch die Brückensperrung zwischen Bad König und Michelstadt fährt der gesamte Verkehr durch den benachbarten Ortsteil. Das nächste Problem: Die Brücke ist so marode, dass Betonteile auf die Gleise darunter stürzen könnten. Deshalb steht auch der Bahnverkehr rund um Bad König still. Die Ersatzbusse müssen nun ebenfalls durchs völlig überlastete Zell. Matthias, Pendler aus Erbach „Das bedeutet sehr viel Stress. Die Busse kommen nicht pünktlich, es ist ein Chaos. Mal ist man eine Stunde zu spät, der ist jetzt eine halbe Stunde zu spät. Es ist eine Vollkatastrophe, es geht gar nicht.“ Pendler und Anwohner kritisieren, die Maßnahmen seien viel zu kurzfristig ergriffen worden. Auch den Bürgermeister von Bad König hat das Problem eiskalt erwischt: Frank Hofferbert ist erst seit wenigen Monaten im Amt, für die Brücke zuständig ist Hessen Mobil. Die Kritik an der Verkehrsbehörde ist verhalten. Frank Hofferbert, Bürgermeister Bad König „Natürlich hätte man sich das gewünscht, eine bessere Vorbereitung, was die Umleitungen betrifft. Was die Maßnahmen […]

  • Neue Magnettherapie nach Schlaganfall

    Neue Magnettherapie nach Schlaganfall

    In Deutschland erleiden pro Jahr rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Plötzlich kann man nicht mehr sprechen, den Arm heben oder richtig sehen – innerhalb weniger Minuten sterben Nervenzellen im Gehirn ab – und können ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Schuld daran, sind verstopfte oder geplatzte Blutgefäße im Gehirn. Bleibende Schäden lassen sich nur selten vermeiden, viele Betroffene müssen lange in Reha. An der Frankfurter Uniklinik kommt seit kurzem ein neues Verfahren zum Einsatz: Mithilfe von Magnetstimulation wird das Gehirn angeregt, die Schäden des Schlaganfalls zu reparieren. Im November letzten Jahres erleidet Martin Schmidt einen Schlaganfall. Seine linke Körperhälfte ist plötzlich gelähmt. Martin Schmidt, Schlaganfallpatient „10 Tage lang konnte ich den Arm gar nicht bewegen, das Bein nur minimal bewegen und dann war ich über Monate im Rollstuhl und auch stationär und hab mühsam daran arbeiten müssen, wieder laufen zu lernen, erst mit Gehstock, jetzt mache ich die ersten paar Schritte ohne Gehstock in letzter Zeit und auch der Arm lässt sich jetzt wieder etwas bewegen.“ Die neue Magnetstimulationstherapie soll sein Gehirn dabei unterstützen, die ausgefallenen Körperfunktionen wiederherzustellen. [Grafik:] Bei einem Schlaganfall werden sowohl die Nerven selbst zerstört, als auch ihre Vernetzung. Die ist wichtig, um Signale weiterzuleiten und so zum Beispiel eine Bewegung auszuführen. Nach einem Schlaganfall beginnt das Gehirn sofort, sich umzuorganisieren, neue Vernetzungswege zu finden, Funktionen umzulagern und die entstandenen Schäden zu kompensieren. Das klappt mal besser, mal schlechter. Christian Grefkes-Hermann, Direktor der Klinik für Neurologie „Was wir mit der Magnetstimulation machen, ist, wir versuchen dem Gehirn zu helfen, den richtigen Weg zu finden. Denn wir wissen, welche Hirnaktivität förderlich ist für einen Schlaganfall oder eine Schlaganfallerholung und wir wissen auch, welche Hirnregionen nicht gut sind für eine Schlaganfallerholung.“ Die sogenannte transkranielle Magnetstimulation an sich ist nicht neu. Sie wird zum Beispiel bei Depressionen oder chronischen Schmerzen angewendet. […]

  • Weltrekordversuch - Zwölf Stunden Treppensteigen

    Weltrekordversuch – Zwölf Stunden Treppensteigen

    Gestern hat Ultra-Triathlet Dirk Leonhardt versucht, einen Weltrekord zu knacken: Im Zwölf-Stunden-Treppenlauf. Von 6 bis 18 Uhr läuft er gestern einen Aussichtsturm im osthessischen Freigericht hoch und runter. Eine wahnsinnige Kraftanstrengung – und das alles für den guten Zweck. Von 6 bis 18 Uhr, zwölf Stunden lang läuft Dirk Leonhardt die Treppen hoch und wieder runter. Für den Weltrekord will er 16.000 Höhenmeter knacken. Irina Wilhelm, Freundin von Dirk Leonhardt „Ja, für mich ist das total verrückt. Ich? Ich schaffe so was nicht, nee.“ 530 Mal will Dirk Leonhardt hoch und wieder herunterlaufen. Der Beamte bei der Bundesbank ist ein Weltrekordjäger – hat vor fünf Jahren den Rekord für den längsten Triathlon geknackt. Fast 7.000 Kilometer in 45 Tagen. Dirk Leonhardt, Ultra-Triathlet „Ich mag’s total neue Sachen auszuprobieren. Weil jeder fragt so: Warum macht man das? Und da gibt’s viele Antworten drauf, aber die Spendenprojekte, mit denen ich das verbinde, sind immer eine gute Antwort, finde ich.“ Während des Weltrekordversuches sammelt er Spenden für Kinder- und Jugendhospize in der Region. Los geht’s um 6 Uhr morgens. Da noch ziemlich schnell unterwegs. Es läuft gut für ihn. Aber dann macht der Körper erste Probleme: Dirk Leonhardt, Ultra-Triathlet „Meine Waden haben relativ fix, also so nach zwei, drei Stunden schon zu gemacht. Und dann haben die Zeiten nicht mehr gepasst und das ist halt heute hier ein Kampf gegen die Uhr.“ Trotzdem: Nach dem Interview geht’s direkt weiter: Dirk quält sich durch. Für seine Freundin nicht leicht mitanzusehen: Irina Wilhelm, Freundin von Dirk Leonhardt „Es ist auf jeden Fall sehr anstrengend, weil ich möchte ihm gerne helfen aber ich kann das nicht, ich darf das nicht und ich weiß überhaupt nicht wie. Ja, das ist sehr anstrengend.“ Die letzten Runden: Dirk tut jetzt jeder Schritt weh aber aufgeben will er nicht. Dann […]

  • CDU diskutiert Umgang mit der Linken

    CDU diskutiert Umgang mit der Linken

    Die vielen Milliarden aus dem Sondertopf der neuen Bundesregierung sind wohl nicht genug: Schon jetzt plant die SPD eine Reform der Schuldenbremse – das steht auch im aktuellen Koalitionsvertrag von Union und SPD. Doch all das lässt sich nur mit einer Zweidrittelmehrheit im Bundestag beschließen. Da die AfD schon abgewunken hat, bleiben nur noch Grüne und Linke. Doch mit der Linken hat die CDU einen Unvereinbarkeitsbeschluss, der so wörtlich „Koalitionen und ähnliche Formen der Zusammenarbeit“ ausschließt. Der Umgang mit der Linkspartei – ein schwieriges Thema auch für CDU-Politiker in Rheinland-Pfalz und Hessen. Heute vor zwei Wochen im Deutschen Bundestag. Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Heidi Reichinnek, gratuliert dem frischgewählten Bundeskanzler Friedrich Merz. Gewählt im zweiten Wahlgang. Ein Wahlgang, der an diesem Tag durch eine Änderung der Geschäftsordnung möglich wurde. Nach stundenlangen Beratungen einigten sich Union, SPD, Grüne und Linke auf einen gemeinsamen Antrag. Steffen Bilger (CDU), Parl. Geschäftsführer Union-Bundestagsfraktion am 06.05.25 „Ich danke allen Beteiligten an den Gesprächen der vergangenen Stunden. Namentlich SPD, Grüne und Linke.“ Ein Dankeschön an die Linke. Das dürfte nicht jedem in der CDU schmecken. Denn eigentlich gilt seit 2018 in der Partei ein Unvereinbarkeitsbeschluss, der jede Zusammenarbeit sowohl mit der AfD als auch mit den Linken ausschließt. Der rheinland-pfälzische CDU Landesvorsitzende, Gordon Schnieder, betont: Der gemeinsame Antrag zu Änderung der Geschäftsordnung sei keine Zusammenarbeit mit der Linken: Gordon Schnieder (CDU), Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz „Es war eine Verfahrensfrage, die wir im Bundestag geklärt haben, wo ich sage, wir haben den Vorschlag gemacht, die Tagesordnung zu ändern, damit an dem Dienstag auch die Wahl des Bundeskanzlers dann über die Bühne ging und die Ministerinnen und Minister im Amt waren. Und ich glaube, dass man auch in der Replik sieht, das war richtig, diesen Vorschlag zu machen. Aber im Umgang mit der Linken hat es aus meiner Sicht da nichts […]

  • Studiogespräch zur Lage der Bauwirtschaft

    Studiogespräch zur Lage der Bauwirtschaft

    400.000 neue Wohnungen im Jahr – dieses Ziel hatte sich die alte Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz gesetzt – und ist damit krachend gescheitert. Gerade einmal rund 200.000 sind im vergangenen Jahr tatsächlich neu gebaut worden. Die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz aus Rheinland-Pfalz will nun endlich den Bau-Turbo zünden. Darüber sprechen wir gleich mit einem Experten – vorher sind wir im Taunus auf einer Baustelle. Dieses Gebäude kennt in Oberursel fast jeder: In dem Altbau aus dem Jahr 1815 war jahrzehntelang eine beliebte Gaststätte untergebracht. Die gibt es inzwischen nicht mehr – derzeit baut Hausherr Dieter Schwidtal das Gebäude aufwändig um. Das Haus einfach abzureißen und einen Neubau zu errichten wäre unkomplizierter und wohl auch günstiger gewesen – die Familie hat sich aber dafür entschieden, die historische Fassade und das Dach zu erhalten und einen Umbau im Bestand vorzunehmen. Inzwischen ist das 210 Jahre alte Gebäude komplett entkernt. Jetzt folgt der Wiederaufbau unter modernsten energetischen Gesichtspunkten. – im Prinzip also alles mustergültig. Und doch musste der Bauherr mehrere Jahre lang auf die erforderliche Baugenehmigung warten. Dieter Schwidtal, Bauherr „Es sind eben halt alles auch Behörden. Es dauert ewig lang.“ Zunächst war der Plan, das Haus komplett barrierefrei zu gestalten. Als sich Dieter Schwidtal aus Kostengründen dafür entschied, doch keinen Aufzug einzubauen und zudem die alten Deckenbalken aus Holz zu erhalten, musste der Bauherr einen komplett neuen Bauantrag einreichen: Mit einfach nur Nachbessern war es nicht getan. Aus Sicht von Schwidtal viel überflüssige Bürokratie, die sich mit ein wenig politischem Willen ganz leicht überwinde ließe. Dieter Schwidtal, Bauherr „Ein ganz wenig mutiger Weg, aber total sinnvoll, wäre zum Beispiel, die 16 Landesbauordnungen abzuschaffen. Es gibt eine Musterbauordnung, da sollten sich alle 16 Länder dran halten. Dass es nicht in jedem Bundesland extra Regelungen gibt.“ Ein möglicher Lösungsansatz: Der sogenannte „Gebäudetyp E“. […]

  • So viele Datenschutzbeschwerden wie noch nie

    So viele Datenschutzbeschwerden wie noch nie

    Auch wenn wir es nicht immer mitbekommen – nahezu immer und überall werden Daten über uns gesammelt. Gefährlich wird’s dann, wenn diese Daten in die falschen Hände geraten. Deshalb gibt es auch in Hessen den Landesbeauftragten für Datenschutz. Und der sagt im heute veröffentlichten Jahresbericht: Im vergangenen Jahr gab es in Hessen mehr Beschwerden, als je zuvor. Egal ob Virtual-Reality-Brille oder smarter Staubsauger – immer mehr Alltagsgeräte sammeln und speichern Daten. So ist die Zahl der gemeldeten Datenschutzverletzungen 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 11%, auf 2.141 Fälle angestiegen. Allein die Bearbeitung dieser Fälle ist so zeitaufwändig, dass andere Bereich zu kurz kommen. Alexander Roßnagel, Datenschutzbeauftragter Hessen „Wir würden gerne auch systematische Überprüfungen durchführen. Dass wir in einem bestimmten Verwaltungsbereich oder in einem bestimmten Wirtschaftsbereich prüfen, wie gut Datenschutz dort umgesetzt ist.“ Zudem würde der Datenschutzbeauftragte gern viel mehr Beratungen anbieten, damit Unternehmen und Behörden ihre Unsicherheiten im Bereich Datenschutz verlieren. Besonderen Nachholbedarf in Sachen Datenschutz gibt es laut Roßnagel aber vor allem bei der Präventivarbeit an Schulen. Alexander Roßnagel, Datenschutzbeauftragter Hessen „Da muss man unbedingt nachbessern, dass man dort versucht kindgerecht darauf aufmerksam zu machen, dass auch bei der Datenverarbeitung Rücksichtnahme auf andere Menschen notwendig ist.“ Die Anzahl von Beratungsanfragen sei spürbar angestiegen. Deutliche Kritik übt der hessische Datenschutzbeauftrage daher an der Absicht der neuen Bundesregierung, den Datenschutz der Länder auf Bundesebene zu bündeln. Alexander Roßnagel, Datenschutzbeauftragter Hessen „Es ist zum Nachteil hessischer Unternehmen, wenn die Aufsicht zentralisiert wird und nicht mehr in der Nähe des Geschehens stattfindet. Diese Beschwerdebearbeitung ist hochindividuell und kann nicht einfach, so nach dem gleichen Muster immer wieder abgearbeitet werden.“ Roßnagel schätzt, dass dafür zudem bei der Datenschutzbeauftragten in Berlin bis zu 500 neue Stellen geschaffen werden müssten. Es zeigt sich also – in einer immer digitaleren Welt ist und bleibt der Schutz unserer […]

  • Katastrophaler Zustand von Sachsenhäuser Schule

    Katastrophaler Zustand von Sachsenhäuser Schule

    Undichte Dächer, kaputte Turnhallen, einsturzgefährdete Gebäude – viele Schulen in Frankfurt sind in einem katastrophalen Zustand. In der Integrierten Gesamtschule Süd im Stadtteil Sachsenhausen geht es jetzt so weit, dass zwei Stockwerke komplett gesperrt werden müssen. Und auch der Rest der Schule sieht mehr nach Baustelle als nach Lernort aus. Es besteht dringender Sanierungsbedarf. Doch eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Seit sechs Jahren gehen Maila und Irmi hier zur Schule. Beide besuchen die zehnte Klasse und bereiten sich aktuell auf ihre Abschlussprüfungen vor. Seit drei Wochen aber ist hier alles etwas anders als sonst. Der Weg durch die Gänge ist gesäumt von Metallsäulen und Holzbalken, die die Decke stützen, Kabel hängen offen herum und in den Klassenräumen finden sich Risse im Mauerwerk. Irmi Schröder, 10. Klasse „Für mich war die Schule hier eigentlich immer ein Ort, wo ich gerne hingekommen bin, wo ich mich wohlgefühlt habe. Und jetzt –seitdem die Stützen hier drin sind – wenn ich hier reinkomme, löst es in mir so ein bedrückendes Gefühl aus. Ja, man fühlt sich halt einfach als würde man in eine Baustelle kommen.“ Die unteren drei Stockwerke des Schulgebäudes werden abgestützt, die oberen beiden darf keiner mehr betreten. Würde man auch hier Stützen einziehen, könnte das Gebäude unter dem Gewicht einstürzen. Für die 600 Schüler bedeutet das: Rund ein Drittel weniger Räume – und das hat große Auswirkungen auf den Lernalltag. Maila Hirschhausen, 10. Klasse „Alle Großen, ab der achten Klasse, mussten jetzt in das Nebengebäude umziehen. Und die Räume sind auch teilweise doppelt besetzt. Und man merkt einfach, alles ist zusammengeschrumpft. Und das ist auch beim Lernen sehr unpraktisch.“ Unzumutbar, findet Schulleiter Uwe Gehrmann. Zwar mache er sich keine Sorgen, dass die abgestützten Bereiche unsicher sein könnten. Uwe Gehrmann, Schulleiter IGS Süd Frankfurt „Aber auf der anderen Seite bekommen […]

  • Bahnhof Hochheim endlich barrierefrei

    Bahnhof Hochheim endlich barrierefrei

    Einfach in einen Zug steigen und losfahren. Was für viele Menschen Alltag ist, kann für beeinträchtigte Menschen – zum Beispiel in einem Rollstuhl – ganz schnell ein Ding der Unmöglichkeit werden. Denn längst nicht alle Bahnhöfe sind barrierefrei. In Hochheim am Main soll sich das jetzt ändern. Und da stimmt der Spruch: Was lange währt, wird endlich gut. Da ist er – der lang ersehnte Spatenstich zum barrierefreien Bahnhof. Eine Person freut sich ganz besonders über diese Entwicklung: Kira Hillesheimer. Vor 13 Jahren haben wir die junge Frau schon einmal hier am Bahnhof getroffen. Die damals 17-jährige muss auf der Strecke zwischen Frankfurt und Hochheim erst mit der Bahn nach Mainz oder Wiesbaden fahren und von dort dann umsteigen. Ganze eineinhalb Stunden mehr kostet das die Schülerin pro Fahrt. Kira Hillesheimer, 2012 „Man fühlt sich auf jeden Fall irgendwie wie ein Mensch zweiter Klasse, weil man einfach nicht in die Gesellschaft eingegliedert wird. Also man hat das Gefühl man wird irgendwie vergessen.“ Kira Hillesheimer „Ich war Teenager und hab zwar wirklich stark gehofft, dass das was bringt was wir damals gemacht haben, dass wir an die Öffentlichkeit gegangen sind, aber so richtig geglaubt, dass sich das tatsächlich verändert, habe ich, glaube ich, damals nicht.“ Und das zurecht. Immerhin ist es 13 Jahre her, dass Kira und weitere Betroffene auf die fehlende Barrierefreiheit am Hochheimer Bahnhof aufmerksam gemacht haben. Warum hat die Planungszeit also so lange gedauert? Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land Hessen „Hier war die besondere Herausforderung, dass der Mittelbahnsteig nicht in der Lage ist, wo sich ohne weiteres ein Aufzug einbauen lässt, und das bedeutet, man muss den Mittelbahnsteig ganz woanders hin, also nicht ganz woanders, aber muss verschieben. Verschieben klingt auch harmlos, aber Sie müssen den alten Bahnsteig abbrechen, den neuen Bahnsteig errichten, dazu […]

  • Retro-Technik begeistert Museumsbesucher

    Retro-Technik begeistert Museumsbesucher

    Das hier ist ein Anblick, der aus unserem Straßenbild längst verschwunden ist – eine Telefonzelle. Die letzten Telefonzellen in Deutschland sind – so ganz genau weiß man das gar nicht – irgendwann in den 2010er Jahren abgebaut worden. Richtig viele Telefonhäuschen gab es dafür gestern – am Internationalen Museumstag – im Depot des ‚Frankfurter Museums für Kommunikation‘ zu sehen. Post unterwegs, mit echten Pferdestärken. Eine originale Postkutsche aus dem 19. Jahrhundert, die in Heusenstamm nur einmal im Jahr zu sehen ist. Hoch auf dem gelben Wagen sitzt dann immer Klaus Hufgard. Klaus Hufgard, Postkutschenfahrer „Ich fahre seit über 40 Jahren. Habe ich von meinem Opa gelernt. Der war ganz normaler Landwirt. Und da haben wir auf den Äckern gearbeitet, mit den Pferden, alles mit den Pferden.“ Vor 175 Jahren war die Kutsche zwischen Frankfurt und Berlin zwei Tage unterwegs. Heute geht es einmal rund um das Depot des Museums für Kommunikation in Heusenstamm. Jonathan „Ich fand es ganz toll, weil das halt einmalig ist und mit Pferden und über die normalen Straßen. Das ist halt einmalig.“ Einmalig ist auch der Blick in das Innere des riesigen Depots des Frankfurter Museums. Hier gibt es alle möglichen Postfahrzeuge. Die mit Motoren, Wadenmuskeln oder eben mit echten Pferdestärken angetrieben wurden. Frank Gnegel, Sammlungsleiter Museum für Kommunikation „Die Postkutschen, die pferdegezogenen Fahrzeuge, hörten erst nach dem Ersten Weltkrieg auf. Also relativ lange, bis etwa 1925.“ Diese Geräusche kennt in den 1920er Jahren jeder. Da gibt es in Deutschland die ersten Telefonhäuschen mit Wählscheibe. Öffentliche Fernsprecher existieren 100 Jahre später nur noch im Museumsdepot. Und das in allen Farben und Variationen. Genauso wie die ersten Mobiltelefone. Frank Gnegel, Sammlungsleiter Museum für Kommunikation „Ungefähr 10 Prozent werden ausgestellt. 90 Prozent schlummern wie ein Eisberg im Depot. Die werden regelmäßig ausgetauscht. Das heißt, alle paar Jahre wird […]

  • Umstrittene Verkehrswende in Frankfurt

    Umstrittene Verkehrswende in Frankfurt

    Frankfurt krempelt den Verkehr um. Der sogenannte „Masterplan Mobilität“ sieht unter anderem vor, den Auto-Verkehr noch stärker aus der Stadt zu verdrängen – und dafür das Radwegenetz massiv auszubauen. Auch der öffentliche Personen-Nahverkehr soll in Zukunft eine wesentlich größere Rolle spielen. Bei den Frankfurtern stößt das Konzept auf viel Zustimmung – doch es gibt auch Kritik – und die kommt vor allem aus der Wirtschaft. Wer mit dem Auto nach Frankfurt fährt, hat schon heute oft nur wenig Spaß: Gerade zu den Stoßzeiten geht es meist nur langsam voran. Parkraum ist teuer und begrenzt – vielerorts so wie hier in der Berliner Straße wurden in den vergangenen Jahren ganze Fahrspuren durch raumgreifende Fahrradwege ersetzt. Doch das ist erst der Anfang: Bis zum Jahr 2035 will die Stadt den Verkehr in der Mainmetropole komplett neu sortieren. Wolfgang Siefert (Bündnis 90 / Die Grünen), Mobilitätsdezernent Frankfurt „Wir sind ja nach wie vor ne stark wachsende Stadt. Wir haben die letzten Jahre einen sehr starken Zuwachs an Einwohnern, aber auch an Pendlerinnen und Pendlern erreicht. Wenn Sie in die Innenstadt gucken, sehen Sie ja viele neue Hochhäuser und so weiter. Die Straßen werden aber nicht breiter, und deswegen müssen wir uns Gedanken machen, wie wir in Zukunft den Verkehr abwickeln können. Und das funktioniert entweder wie bis in die 70er Jahre, indem wir ganze Häuserschluchten abreißen, damit wir die Straßen breiter machen können. Oder wir müssen auf flächensparsamere Verkehrsmittel umstellen. Und das ist halt ÖPNV, Radverkehr und Fußverkehr.“ Konkret sieht der „Masterplan Mobilität“ unter anderem vor, den Anteil von Autos am Gesamtverkehr um weitere 10 Prozent zu reduzieren. Viele Parkplätze sollen verschwinden, stattdessen Lebensräume entstehen – mit Vorrang für Radfahrer und Fußgänger. Jennifer Müller „Finde ich sehr gut auf jeden Fall. Wir wohnen ja hier mitten in der Stadt mit den Kindern.“ Johannes […]

  • ADAC sucht Camper des Jahres

    ADAC sucht Camper des Jahres

    Und jetzt kommen wir zum Camping-Boom, der ist seit Corona ungebrochen ist. Mittlerweile sind in Deutschland über eine Million Reise-Mobile zugelassen. Doch wer kennt sein Wohnmobil am besten und steuert es vor allem auch sicher zum Ziel? Beim Wettbewerb „Camper des Jahres“ wird all das geprüft. Jetzt gab es den Vorentscheid in Hessen – und wir waren dabei. Wer bleibt beim Rangieren des Wohnmobils gelassen? Wer bewahrt in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf? Hier im ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Gründau geht’s heute um den Titel Hessens Camper des Jahres. Und Camping lieben alle hier! Joachim Vetter, aus Karlsruhe „Die Natur genießen, draußen sitzen.“ Ute Pawlik, aus Grävenwiesbach „Wir stehen auf, wann wir wollen, wir frühstücken, wann wir wollen.“ Jürgen Görtler, aus Rüsselsheim „Es ist das ganze Ungezwungene.“ Lisa Weil, aus Frankfurt „Ganz spontan und ich liebe dieses Spontane.“ Rüdiger Jung, aus Offenbach „Es ist einfach entspannt, weil wenn wir ins Wohnmobil einsteigen, dann ist das für mich Urlaub.“ Rüdiger Jung aus Offenbach hat sein Wohnmobil seit 2019 und testet es heute in drei Disziplinen. Als erstes: Kurven-Präzisionsfahren. Dabei muss das Vorderrad exakt zwischen einer Hütchenschnur hindurch gesteuert werden. Ein anderer Teilnehmer weist an. Rüdiger lenkt sein Reisemobil zügig durch die Hütchen. Doch leider zwei Patzer – das gibt Punktabzug. Nächste Disziplin eine punktgenaue Bremsung auf glatter und nasser Fahrbahn. Das Ziel: Wolfgang Lange, Fahrsicherheitstrainer ADAC Hessen / Thüringen „Ganz weit hinten stehen diese zwei halbhohen Hütchen. Exakt davor zum Stillstand zu kommen.“ Keine leichte Übung für die Teilnehmer. Einige bremsen viel zu früh, andere schlittern weit über das Ziel hinaus. Auch Rüdiger Jung ist im ersten Durchgang weit von der schwarzen Ziellinie entfernt. Dann aber gelingt ihm die zweitbeste Wertung. Die Wohnmobil-Challenge soll nicht nur Spaß bringen, die Camper nehmen auch viel Erfahrung mit. Zum Beispiel: Rüdiger Jung, aus Offenbach „Dass man […]

  • Neuheiten auf der RETTmobil in Fulda

    Neuheiten auf der RETTmobil in Fulda

    KI, Roboter und Drohnen sind längst in unserem Alltag angekommen und erobern immer mehr Lebensbereiche. Auch, wenn es darum geht, Leben zu retten. Denn auch das Rettungswesen wird durch neue Technik immer effizienter und sicherer. Die Neuheiten werden jedes Jahr auf der RETTmobil in Fulda präsentiert. Dieses Jahr kamen über 500 Aussteller aus 25 Ländern. Diese Drohne ist ein echter Allrounder: Mit Wärmebildkamera, Laserdistanzmesser und einem starken Zoom unterstützt sie das Deutsche Rote Kreuz Fulda bei seinen Einsätzen. Michael Neidert, Leiter Drohnenstaffel DRK Fulda „Dadurch, dass wir eben diese verschiedenen Kameras haben, liefern wir den Einsatzkräften oder der Einsatzführung einen ganz anderen Blickwinkel, die sehen welche Einsatzkräfte an welcher Position stehen, wir können Glutnester erkennen, wir können vermisste Personen finden, wir können Objekte vermessen, wir können Lagekarten erstellen und das wird bei unseren Katastrophenfällen natürlich immer wichtiger.“ Die Technik entwickelt sich kontinuierlich weiter, zum Beispiel durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Und es gibt noch viel mehr zu entdecken auf der Messe RETTmobil in Fulda. Vom geländegängigen Gefährt über moderne Schutzausrüstung bis zur neusten Ausstattung für Rettungswagen. Zum Beispiel das mobile Ultraschallgerät, das schon im Krankenwagen eine erste Diagnose ermöglicht. Adrian Böhm, Notfallmediziner DRK Fulda „Die Ultraschallgeräte werden immer kleiner, immer leichter und funktionieren mit Smartphone-Apps auf dem iPad oder iPhone, das heißt, sie werden handlicher, sie werden schneller einsetzbar, die bringen uns an der Einsatzstelle einen Vorteil.“ Hessens Innenminister Roman Poseck ist heute zu Besuch auf der Messe. Die technischen Neuerungen seien eine dringend benötigte Entlastung des Rettungspersonals. Damit das gut arbeiten kann, brauche es aber auch mehr Sicherheit. Doch es gibt immer wieder Angriffe auf Einsatzkräfte. Roman Poseck, CDU, Innenminister Hessen „Da brauchen wir dringend eine Trendwende mit Prävention, mit Dialog mit den Menschen, aber auch mit einer sehr klaren Strafverfolgung, weil wir müssen die schützen, die uns […]

  • Der Bundesliga-Talk mit Julian Beimel

    Der Bundesliga-Talk mit Julian Beimel

    Es ist soweit, jetzt fallen die großen Entscheidungen, am letzten Spieltag der Fußballbundesliga. Für alle Mannschaften aus Liga 1 heißt es deshalb: Anstoß am Samstag um 15:30 Uhr, für die aus Liga 2 um die gleiche Zeit am Sonntag, Eva Dieterle, Moderatorin. Und darüber spreche ich jetzt mit meinem Kollegen aus der Sportredaktion, Julian Beimel. Julian Beimel, Sportreporter: Hallo! Dieterle: Julian, für Eintracht Frankfurt steht auswärts in Freiburg ein echtes Zitter-Finale an, oder? Beimel: Absolut! Mit einem Sieg oder Unentschieden in Freiburg bleibt die Eintracht sicher auf Rang 3 und würde sich so, erstmals in der Vereinsgeschichte, über die Bundesliga für die Champions League qualifizieren. Es heißt also ‚verlieren verboten‘, denn mit einem Sieg der Freiburger und einem Sieg der Dortmunder gegen Kiel, könnte Frankfurt auch noch auf Platz 5, in die Europa League, abrutschen. Von Druck will Trainer Dino Toppmöller aber nichts wissen. Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt „Es geht einfach darum, Lust aufs Gewinnen zu haben. Und nicht Angst davor, irgendetwas zu verlieren. Weil am Ende muss man einfach die Faktenlage sehen, dass wir in dieser Saison so viele Highlights hatten und so viel tolle Momente hatten. Und wir wollen das einfach mit einem geilen Auswärtsspiel, wollen wir das einfach krönen. Dass wir da das holen, was wir uns gefühlt dann auch verdient haben.“ Beimel: Die Eintracht ja gestern mit der Verkündung der Vertragsverlängerung von Dino Toppmöller bis 2028. Cleveres Timing – vor einem so wichtigen Spiel. Das kann dem Verein und besonders der Mannschaft nochmal einen Schub geben. Dieterle: Den Tabellenplatz halten, das will auch Mainz 05. Aber das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen wird keine leichte Aufgabe, oder? Beimel: Ja, denn für‘s internationale Geschäft müssen Punkte her. Der jetzige Platz 6 der Mainzer hieße Conference League, Platz 5 wäre sogar die Europa League. Aber für die braucht […]

  • Tobias Kempe zum letzten Mal im Lilien-Trikot

    Tobias Kempe zum letzten Mal im Lilien-Trikot

    Am Wochenende steht in der ersten und der zweiten Fußball-Bundesliga das Saison-Finale an. Für Zweitligist Darmstadt 98 ist es am Sonntag nicht nur die letzte Partie in dieser Spielzeit – für Dauerbrenner Tobias Kempe wird es sein letztes Spiel überhaupt für die Lilien. Dann gibt es einen emotionalen Abschied. Er sagt Tschüss, am Sonntag hier im Darmstädter Stadion am Böllenfalltor. Insgesamt zehn Jahre hat Tobias Kempe mit einer kurzen Unterbrechung das Lilien-Trikot getragen. 2015 schoss er Darmstadt am letzten Spieltag in die Bundesliga, sein erster von zwei Aufstiegen mit den Lilien. Seitdem ist er der absolute Liebling der Fans. Ihnen hat er in einer emotionalen Video-Botschaft seinen Abschied angekündigt. Tobias Kempe, Mittelfeldspieler SV Darmstadt 98 „Es war mir eine große Ehre, meine Fußballschuhe zu schnüren und die Lilie auf der Brust zu tragen. Ich danke euch für jeden einzelnen Moment, den wir hier verbracht haben.“ Mit 35 Jahren ist für ihn wohl die Zeit gekommen, dem Profi-Fußball den Rücken zu kehren. Der Mittelfeldspieler mit den vielen Tattoos blickt in Darmstadt auf eine bewegte Zeit zurück. Tobias Kempe, Mittelfeldspieler SV Darmstadt 98 „Es sind gemischte Gefühle. Natürlich waren die zehn Jahre mit vielen Aufs und Abs. Vielen emotionalen Spielen, vielen Fights. Mal gegen den Abstieg gespielt, zwei Aufstiege waren dabei. Es ist schon viel dazugekommen.“ In Zahlen: über 280 Pflichtspiele für Darmstadt und knapp 60 Tore. Die Fans weinen ihm jetzt schon nicht nur eine Träne nach. Kim Klein, Lilien-Fan „Als ich das Abschiedsvideo von ihm gesehen habe, habe ich geweint, definitiv. Ich habe viel geweint. Es ist wirklich schade, dass er geht.“ Rainer Wiest, Lilien-Fan „Eine Lilien-Legende, es ist schade. Aber man kann es nachvollziehen, nach zehn Jahren Topleistung hier für den Verein. Er hat uns viele unvergleichliche Momente beschert.“ Unter Trainer Florian Kohfeldt kam er zuletzt nicht mehr so […]