Rheinland-Pfalz

  • Prozess gegen mutmaßlichen Messertecher von Lahnstein

    Prozess gegen mutmaßlichen Messertecher von Lahnstein

    Es war eine Tat, die bundesweit für Entsetzen gesorgt hat. Im April soll ein Sudanesischer Staatsangehöriger in einem Regionalzug einen Mitreisenden mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben, nachdem dieser ihn um Ruhe gebeten hatte. Mit Stichverletzungen in Hals, Oberkörper und Gesicht überlebte der Mann nur knapp. Heute ist am Landgericht in Koblenz das Urteil gefallen.   Vier Jahre und neun Monate Haft ohne Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung für Mohmed B., so lautet heute das Urteil der Richter. Damit folgt das Gericht der Forderung des Verteidigers. Die Staatsanwaltschaft und der Rechtsbeistand des Opfers hatten neun Jahre wegen versuchten Totschlags gefordert. Robert Murmann, Reporter: „Dabei sah es im Prozess lange so aus, als ob der Angeklagte wegen einer psychischen Erkrankung nicht schuldfähig ist. Nachdem die Gutachterin heute allerdings auf Widersprüche in den Aussagen von Mohmed B. stößt, zieht sie ihre Diagnose einer schizophrenen Störung zurück. Damit muss der Angeklagte jetzt ins Gefängnis, anstatt in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen zu werden.“ Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass Mohmed B. seine Tat nicht vollendet, sondern von seinem Opfer abgelassen habe. Der 36jährige hatte die Tat vor Gericht eingeräumt, allerdings betont, er habe sein Opfer nicht töten wollen. Der Geschädigte, der im Prozess als Nebenkläger aufgetreten war, hat angekündigt, Revision gegen das Urteil einlegen zu wollen.

  • Apotheken beklagen Medikamentenengpässe

    Apotheken beklagen Medikamentenengpässe

    Man merkt’s bei uns hier in der Redaktion, bei ihnen an der Arbeit wahrscheinlich auch oder an den Schnief- und Hust-geräuschen in Bus & Bahn… Die Erkältungssaison geht wieder los. Wen sein Weg nun Richtung Apotheke führt, der hält am Ende leider immer öfter kein Medikament in der Hand, weil es gerade nicht lieferbar ist. Kein neues Phänomen, in den letzten Jahren passiert das immer wieder. Weil hunderte Mittel inzwischen nur noch schwer zu bekommen sind, schlagen Apotheker nun Alarm.   Die Lage, nur 400 Meter vom Pharmaunternehmen BioNTech entfernt, bringt der Mainzer Phoenix Apotheke nichts, auch hier gibt es Lieferschwierigkeiten. Der Bestand von Apothekerin Julia Sachse – bei vielen Arzneimitteln auf null. Dr. Julia Sachse, Apothekerin in Mainz Das Problem ist nicht besser. Wir kämpfen jeden Tag, bei jedem dritten Kunden mit Lieferschwierigkeiten. Auch heute dauert es nicht lange. Doch Glück im Unglück für diese Kundin, durch eine Gesetzesänderung darf die Apothekerin seit einer Zeit auch andere Packungsgrößen herausgeben. Henriette Woischnig Es war nicht in der richtigen Größe da aber das wissen die inzwischen und dann bestellen die mir eben zwei Päckchen. Immer öfter gibt’s aber erstmal gar kein Päckchen. Antibiotika, Schmerzmittel und nun sogar Kochsalzlösung, die Engpässe betreffen rund 500 verschiedene Medikamente. Die Gefahr sei: Dr. Julia Sachse, Apothekerin in Mainz Dass du eine gute Therapie einfach unterbrechen musst, umstellen musst. Auch für die Ärzte bedeutet das wahnsinnig viel Arbeit, wenn alle Nase lang jemand kommt, das gibt’s nicht, hier gibt’s nicht, dort gibt’s nicht. Gibt’s nicht und zwar GAR nicht, muss dieser Kunde verkraften, die leidtragende Patientin: seine 88-jährige Mutter. Detlev Diefenbach Dass es gar nicht irgendwie lieferbar ist oder auf absehbare Zeit… Ich weiß natürlich, dass sie da jetzt etwas fassungslos sein wird und leicht verzweifelt sein wird. Das ist natürlich nicht angenehm auch nicht für […]

  • Diskussion über neues Strommarktdesign

    Diskussion über neues Strommarktdesign

    Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden: Deshalb wird immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen, vor allem aus Windkraftanlagen und Solaranlagen. Doch was, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint ? Antworten auf diese Frage soll ein neues Papier des Bundeswirtschaftsministeriums geben. Doch der Inhalt hat viele Unternehmen aufgeschreckt.   Schrauben, Federn und andere Metallprodukte: Das Unternehmen Benner und Töchter im hessischen Hüttenberg sorgt dafür, dass sie besonders langlebig sind – durch Galvanisieren. Frank Benner, Geschäftsführer B+T: „Galvanisieren, was bedeutet das. Man nimmt Bauteile, die aus Metall bestehen, die würden sehr schnell rosten und in speziellen Lösungen mit Strom werden Metalle wie Zink, oder Zink-Nickel aufgebracht, um diese Bauteile vor Korrosion zu schützen.“ B + T arbeitet vor allem für Kunden in der  Automobilindustrie und Medizintechnik. Dazu ist laufend viel Energie nötig. Deshalb hat das Papier des Bundeswirtschaftsministeriums hier wie eine Bombe eingeschlagen. Denn das „Strommarktdesign der Zukunft“ will: Flexibilität beim Energieverbrauch. Bisher funktioniert der Strommarkt so. Energieerzeuger produzieren Strom – früher vor allem mit konventionellen Kraftwerken. Über das Stromnetz erreicht der Strom die Verbraucher. Doch mittlerweile kommt immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien – wenn viel Wind weht und die Sonne scheint, ist viel günstiger klimafreundlicher Strom im Netz. Die Grundidee des Strommarktes der Zukunft: Unternehmen sollen ihre Produktion flexibel hochfahren, wenn viel erneuerbarer Strom im Netz ist – und bei Dunkelflauten herunterfahren. Tatsächlich ist Strom aus Erneuerbaren Energien oft günstig – etwa weil keine Kosten für Kohle oder Erdgas anfallen. Verbraucher können davon profitieren: Zum Beispiel wenn sie ihr Elektroauto mittags laden, wenn Solaranlagen viel günstigen Strom liefern. . Auch Frank Benner glaubt an die Zukunft der erneuerbaren Energien. Er kontrolliert ständig den Stromverbrauch, um seine Energiekosten zu senken. Er würde gerne eine eigene Windkraftanlage bauen. Vom neuen Strommarktdesign hält er aber wenig: Frank Benner, […]

  • Polizei sprengt Tuning-Treffen im Westerwald

    Polizei sprengt Tuning-Treffen im Westerwald

    Im Norden von Rheinland-Pfalz – in Neuwied und im Westerwald – haben am Wochenende mehrere Treffen der Tuning-Szene stattgefunden. Unter Tuning versteht man technische, optische und akustische Veränderungen an Fahrzeugen, um sie zum Beispiel lauter oder schneller zu machen. Viele der Veränderungen sind aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt und so hat die Polizei umfangreiche Kontrollen durchgeführt. Es qualmt und knallt am Samstagabend in Neuwied. An einem Baumarkt versammeln sich hunderte Menschen, um etwa 500 getunte Autos – teils hochmotorisiert – anzuschauen. Und anzuhören. Niklas: „Mein erstes Wort war Mama und das zweite Wort war Auto und entsprechend hat sich halt die Leidenschaft entwickelt. Und dann ging das irgendwann, man hat hart gearbeitet, man hat sich irgendwann mal ein Auto gegönnt und will natürlich seine Freude auch teilen.“ Dominik: „Mich interessieren die anderen Fahrzeuge. Ich schau mir das gerne an wie die modifiziert sind. Ich finde das richtig toll, zu sehen, was die anderen Leute aus ihren Fahrzeugen machen.“ Doch nicht alles, was Autofans aus ihren Fahrzeugen machen, ist erlaubt. Beispielsweise darf die Motorleistung nicht gesteigert werden. Die Polizei hat solche Szene-Treffen deshalb auf dem Schirm und kontrolliert die Autos und ihre Fahrer. Oliver Jutz, Pressestelle Polizeipräsidium Koblenz: „Es ist natürlich so, dass wir konsequent auch Verstößen nachgehen. Das betrifft gleichermaßen auch die technischen Veränderungen an einem Fahrzeug, weil man muss wissen, dass wenn eine Veränderung nicht eingetragen wird, schlimmstenfalls die Betriebserlaubnis erlischt und somit auch der Versicherungsschutz.“ Zudem prangert die Polizei teils gefährliche Fahrmanöver und vor allem die Beeinträchtigung des Straßenverkehrs an. Fünf Fahrzeuge zieht sie am Samstagabend wegen illegaler Veränderungen aus dem Verkehr. Dazu kommen zahlreiche Mängelberichte und Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. In einem Fall ist ein Strafverfahren eingeleitet worden, weil ein Fahrer mit hoher Geschwindigkeit auf einen Polizisten zugefahren sein soll. Der Polizist wird dabei nicht verletzt. Im Verlauf des […]

  • Betzi-Ampelmännchen in Kaiserslautern

    Betzi-Ampelmännchen in Kaiserslautern

    Bei rot stehen, bei grün gehen – das lernt bereits jedes Kind. Im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern kann man den Spruch jetzt umschreiben und sagen: Ist der Teufel rot, bleibst du stehen – ist der Teufel grün, kannst du gehen. Denn in der Stadt gibt es jetzt ein Ampelmännchen. Na, haben Sie schon erraten, was es sein könnte?   Er hier, der Betzi. Das Maskottchen des 1. FC Kaiserslautern. Den roten Teufel gibt’s ab heute auch in grün. Beate Kimmel (SPD), Oberbürgermeisterin Kaiserslautern: „Weil es einfach eine Freude schenken soll. Ich mochte schon immer gerne, wenn es besondere Ampelmännchen gibt. Es ist so ein kleiner Anlass zum Schmunzeln, eine kleine Freude im Alltag. Und wenn es jetzt genau dieser sein soll, ich glaube, Kaiserslautern ist auch auf wunderbare Art und Weise mit dem 1. FC Kaiserslautern verbunden.“   Und so testet der echte Betzi heute die Betzi-Ampel. Seinen Namen hat das Maskottchen vom Betzenberg und auf dem steht das Fußballstadion des Zweitligisten FCK. Wie es der Zufall so will, liegt die Ampel mit dem Betzi-Männchen auf dem Weg von der Innenstadt ins Stadion. Eine teuflisch gute Idee, dieses Ampelmännchen? Die Lauterer sagen ja. Marc Begowic, FCK-Fan: „Richtig geil. Ich bin selbst Dauerkarteninhaber. Gehe jedes Spiel begeistert auf den Betze. Fahre auch auswärts. Und klar, das ist der zentrale Punkt für die Fans, die auf den Betze gehen. Die meisten laufen hier entlang.“ Johanna Reis, FCK-Fan: „Ich bin extra hierhergekommen, um den neuen Betzi zu fotografieren. Ich finde das also ganz toll, dass Kaiserslautern so ein Ampelmännchen hat. Und am besten gefällt mir, wenn er läuft. Das sieht einfach toll aus. Und wir Kaiserslauterer identifizieren uns ja sowieso sehr mit unserem FCK, also passt das ganz genau.“ Ortstypische Ampelmännchen gibt es bereits in einigen Städten in Rheinland-Pfalz und Hessen. Allen voran die Mainzelmännchen […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Frankfurt fordert Fonds für Drogenkranke Im Streit um die Versorgung auswärtiger Drogenkranker hat Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef einen hessenweiten Vergütungsfonds angeregt. Im vergangenen seien mehr als die Hälfte der Nutzer von Konsumräumen aus den Umland gekommen – teils sogar aus anderen Bundesländern. Frankfurt könne die Versorgung der Drogenkranken nicht für ganz Hessen mitbezahlen, so Josef. Städte ohne eigene Konsumräume sollten sich daher an den Kosten beteiligen. Laut einer aktuellen Auswertung kommen die meisten auswärtigen Drogenkranken aus Offenbach und Darmstadt nach Frankfurt. Dicht dahinter folgt Aschaffenburg. Neue StVo tritt in Kraft Mit der Änderung der Straßenverkehrsordnung haben Länder und Kommunen ab heute mehr Freiheiten bei der Verkehrsgestaltung. So ist die Einrichtung von Bus- oder Umweltspuren, sowie Fahrradspuren leichter möglich. Mehr Spielraum soll es auch bei Tempo-30-Zonen geben. Sie können nun auch im Umfeld von Spielplätzen und Zebrastreifen oder auf hochfrequentierten Schulwegen eingerichtet werden. Kritik kommt vom ADAC: Der Automobilclub hält Tempo 30 auf Hauptstraßen für nicht sinnvoll, da es zu einer höheren Verkehrsbelastung und längeren Fahrzeiten führe. Zuletzt hatten die Städte Mainz und Wiesbaden flächendeckende Tempo-30 und 40 Zonen in der Innenstadt erlassen. Mehr Gehalt für Beschäftigte der öffentlichen Banken In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der öffentlichen Banken haben die Gewerkschaft ver.di und der Bundesverband Öffentlicher Banken jetzt eine Einigung erzielt. Demnach steigen die Gehälter ab dem 1. November 2024 in drei Stufen um insgesamt 11,5 Prozent. Nachwuchskräfte erhalten insgesamt 350 Euro monatlich mehr. Mit Blick auf die hohen Inflationswerte der letzten Jahre kämen nun endlich spürbare finanzielle Entlastungen für die Beschäftigten, so ver.di. Von der Tariferhöhung werden rund 60.000 Beschäftigte der öffentlichen Banken profitieren, unter anderem in Sparkassen und den Landesbanken.  

  • Verbandsgemeinde betreibt eigene Hausarztpraxis

    Verbandsgemeinde betreibt eigene Hausarztpraxis

    Das Landarztsterben ist schon seit vielen Jahren ein Problem und verschärft sich immer weiter. Viele Ärzte mit eigener Praxis gehen in Rente und finden keinen Nachfolger. Der Grund: Die Selbstständigkeit bringt ein hohes finanzielles Risiko und neben dem eigentlichen Arztberuf viele betriebswirtschaftliche Aufgaben mit sich. Gerade junge Ärzte mit eigener Familie wollen diese Belastung nicht mehr auf sich nehmen. Deshalb hat die Verbandsgemeinde Monsheim in Rheinhessen beschlossen: Wir gründen eine eigene Hausarztpraxis. Nach Studium und Facharztausbildung hatten Verena Proissl und David Schindler denselben Traum: Eine eigene Arztpraxis. Doch mittlerweile haben beide jeweils Familie mit Kindern. Der Schritt in die Selbstständigkeit ist zu riskant, die Arbeitsbelastung zu hoch. David Schindler, Arzt: „Und dann kommt man letztendlich als studierter Arzt ohne betriebswissenschaftliches Know-How, denn das fehlt komplett in unserem Studium, kommt man eben in die Situation, einerseits will ich nach bestem Wissen und Gewissen behandeln, ich bin aber selbstständig, ich bezahle mein Personal, ich bezahle meine Gerätschaft, ich bezahle meine Mieten und dann muss ich das rechnen.“ Zudem müssen Ärzte, die eine Praxis gründen wollen, hohe Kredite aufnehmen. Rund 200.000 Euro kostet die Einrichtung einer solchen Praxis. Das wirtschaftliche Risiko trägt der Praxisinhaber. Und so bleiben viele Arztsitze unbesetzt, wie auch in der Verbandsgemeine Monsheim im Landkreis Alzey-Worms. Bis Bürgermeister Ralph Bothe beschließt: Wir gründen als Kommune selbst ein medizinisches Versorgungszentrum, kurz MVZ, mit eigener Hausarztpraxis. Seit dem 1. Oktober arbeiten hier nun sechs medizinische Fachangestellte und zwei Ärzte, alle sind bei der Verbandsgemeinde angestellt. Sie kümmern sich um die Behandlung der Patienten, die Kommune um alles andere. Ralph Bothe, Bürgermeister Verbandsgemeinde Monsheim: „Wir richten die Praxis ein, wir richten die Homepage ein, wir stellen die Mitarbeiter bei uns an, die ganze Personalabwicklung läuft über uns, kleinere Reparaturen, wir stellen den Hausmeister, die Reinigungskräfte.“ Und: Die Kommune hat das finanzielle Risiko, nicht […]

  • Eder stellt Ergebnisse der Waldinventur vor

    Eder stellt Ergebnisse der Waldinventur vor

    Alle zehn Jahre wird in unseren Wäldern Inventur gemacht: Welche Bäume gibt es am häufigsten? Welche am seltensten? Und vor allem: Wie geht es unserem Wald? Für Rheinland-Pfalz kann ich Ihnen sagen: Ganz gut. Grund dafür ist vor allem eine gesunde Mischung – also dass es verschiedene Bäume im Wald gibt. Denn das macht den Wald insgesamt stärker: Ist beispielsweise eine Baumart von einem Schädling befallen, sterben nicht gleich alle Bäume ab. Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Umwelt- und Klimaschutzministerin: „Und dass dieser Wald sich auch in verschiedenen Stufen vollzieht. Das heißt, wenn ein Sturm tobt, der die oberste Reihe abmäht, dann hat man unten drunter direkt die nächste Waldgeneration, die schon am Start ist. Und das bedeutet, wir stellen unseren Wald schon seit Jahren sehr viel resilienter auf.“ Und: Rheinland-Pfalz knackt einen Rekord. Mit einem Waldanteil von 43 Prozent ist es das waldreichste Bundesland in Deutschland – und schupst Hessen damit vom ersten Platz. Am häufigsten kommt die Buche vor, dicht gefolgt von der Eiche. Außerdem gibt es immer mehr junge Bäume. Und mehr totes Holz – was für den Wald besser ist als es klingt. Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Umwelt- und Klimaschutzministerin: „Es hilft beim Humusanbau. Es ist ein Wasserspeicher. Wenn man es mal anfasst im Wald, wenn es da liegt, meistens ja auch bemoost und dann fühlt man die Feuchtigkeit. Da sind viele Pilze, Insekten sind da drin. Und das dient einfach als Anreicherung für den Boden. Als Anreicherung für die Biodiversität.“ Also alles gut im Wald? Nicht ganz. Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Umwelt- und Klimaschutzministerin: „Was uns auch ein bisschen Sorge bereitet, dass die Bäume weniger schnell wachsen als in der Vergangenheit. Wir schätzen, dass das mit der Trockenheit zu tun hat in den letzten Jahren.“ Wo Trockenheit ist, war in den letzten Jahren […]

  • Weltmädchentag soll Mut machen

    Weltmädchentag soll Mut machen

    Heute ist der 11. Oktober – und damit Weltmädchentag. Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Aktionstag soll auf die weltweiten Benachteiligungen von Mädchen aufmerksam machen. In Mainz fand heute ein Aktionsmarsch statt, im Vorfeld gab es einen Diskussionsabend im Kino CinéMayence – mit einem ermutigenden Film und einer Protagonistin auf ganz besonderer Mission. [Ausschnitt Trailer „Mission Ulja Funk“] „Mission Ulja Funk“ erzählt die Geschichte der 12-jährigen Ulja, die sich für Astronomie begeistert und den Aufprall eines Asteroiden hautnah miterleben will. Doch in ihrem streng religiösen Umfeld stößt ihr Wissensdurst auf Widerstände, ihr Traum scheint zu platzen. Mutig entscheidet sie, ihren eigenen Weg zu gehen. Chancenungleichheit von Mädchen und Jungen – zentrales Thema bei der anschließenden Podiumsdiskussion. Christine Reisinger, PLAN International  Wir müssen dafür kämpfen, dass die Mädchen die gleichen Rechte haben. Dass sie nicht nur zuhause sitzen sollen und die Erziehung übernehmen sollen, den Haushalt führen sollen. Dass sie lernen, dass sie Rechte haben, auf Bildung vor allen Dingen. Geschlossenheit zeigen das Kinderhilfswerk PLAN International, das Frauennetzwerk Soroptimist International, die Filmemacherin Barbara Kronenberg und Ministerpräsident Alexander Schweitzer. Er verweist auf Landesprogramme zur Förderung junger Frauen etwa in naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen, mahnt aber auch: Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz  Wir haben noch Unterschiede, was Berufsmöglichkeiten angeht. Nicht formal, aber tatsächlich. Wir haben immer noch die Situation, dass die allerwenigsten DAX-Unternehmen in Deutschland von Frauen geführt werden oder auch nur Frauen im Vorstand haben. Wir haben das in vielen anderen Lebensbereichen. Um das zu ändern, bleibt noch viel zu tun. Das zeigen auch die Alltagserfahrungen der Besucherinnen. Voxpops  Elke Ofterdinger, ehemalige Lehrerin und Schulleiterin aus Mainz (6s.) Standardsatz: Mädchen können nicht rechnen und Jungs sind schlecht in der Rechtschreibung, da fängt’s schon an. Fenja Kochs, Schülerin aus Mainz (14s.) Bei uns gibt es zum Beispiel auch „Jugend forscht“. […] Und man […]

  • Schäden durch Sturm und Regen

    Schäden durch Sturm und Regen

    Ausläufer des ehemaligen Hurrikanes Kirk sind in der Nacht über Rheinland-Pfalz hinweggezogen. Der Sturm brachte vor allem viel Wind und sehr viel Regen. Besonders betroffen waren die Südpfalz, die Eifel und der Westen des Landes. Bollendorf in der Eifel. Mitten in der Nacht muss die Feuerwehr ausrücken. Aufgrund des hohen Pegels der Sauer und des Starkregens drückt sich das Wasser aus der Kanalisation. Die Uferstraße wird bis zu einem halben Meter hoch überflutet. Einige Keller und Garagen laufen voll. Die Feuerwehr muss die überschwemmte Straße komplett absperren, bis sich die Lage am Morgen beruhigt. Bereits gestern Nachmittag kommt es – vermutlich infolge der massiven Regenfälle – zu einem Unglück in Altenschlirf im hessischen Vogelsbergkreis. Auf dem Gelände der Behindertenwerkstätten ist ein Baukran im Einsatz. Plötzlich gibt der aufgeweichte Boden nach, der Kran kippt um und stürzt in das Dach einer Scheune. Mehrere Menschen stehen in der Nähe und werden teils nur knapp von der Baumaschine verfehlt. Tobias Raedler, Geschäftsführung Gemeinschaft Altenschlirf: „Jeden, den ich heute gesprochen habe, also die Handwerker, die Feuerwehr, die Polizei. Alle waren der Meinung sowas haben sie noch nie erlebt. // Besonders für die Bewohnerinnen und Bewohner aber auch für die Kinder ist es natürlich ein enormer Schreck, den wir jetzt mit unseren pädagogischen Fachkräften entsprechend begleiten und versuchen aufzufangen.“ Auch entlang der luxemburgischen Grenze sorgt Sturmtief Kirk für Probleme. Infolge der ergiebigen Regenfälle war mit Hochwasser an Sauer und Mosel zu rechnen. Zur Sicherheit hatten die Feuerwehren in den beiden Mosel-Orten Oberbillig und Lieser gestern Hochwasserschutzwände aufgebaut. Im Laufe des heutigen Tages knackt der Pegel Trier dann auch die Sieben-Meter-Marke. Der Höchststand wird am Nachmittag bei 7.11 Meter erreicht. Jetzt fallen die Wasserstände bereits wieder. So schlimm wie befürchtet hat Sturm „Kirk“ glücklicherweise nicht gewütet. Meldungen von Verletzen gibt es keine. Insgesamt sind Hessen und […]

  • Streik der Sparkassen-Mitarbeiter

    Streik der Sparkassen-Mitarbeiter

    In ganz Deutschland streiken Angestellte von öffentlichen Banken. Auch manche Sparkassen in Rheinland-Pfalz und Hessen sind betroffen. Grund dafür ist die laufende Tarifverhandlung: Sie betrifft bundesweit rund 60.000 Arbeitnehmer. Heute startet die dritte Verhandlungsrunde in Mainz, zu der ein Demo-Zug kurzzeitig den Verkehr auf der Theodor-Heuss-Brücke lahmlegt. Demo-Zug im Kollektiv: „Wir finden das Angebot der Arbeitgeber nicht schlecht. Wir finden das Angebot der Arbeitgeber scheiße!“ Dicke Luft bei vielen Angestellten von öffentlichen Banken. Die Gewerkschaft ver.di ruft zu Demonstrationen auf: Mehrere Hundert Arbeitnehmer streiken und beklagen zu geringen Lohn. Sie fühlen sich dementsprechend: Antonio Endris – Angestellter Sparkasse „Enttäuscht. Enttäuscht und verärgert, weil das halt wenig wertschätzend ist.“ Ute Daum – Angestellte Sparkasse „Ja schon verärgert stellenweise, muss man schon dazu sagen. Wir haben viele Krankheitsfälle bei uns im Betrieb und das wollen wir alles durch ein bisschen mehr Gehalt eine Wertschätzung bekommen.“ Tobias Scholz – Angestellter Sparkasse „Gerade auch für die Nachwuchskräfte ist das sehr wichtig, damit wir bei anderen Berufen im Gehalt mitsprechen können.“ Konkret fordern die Arbeitnehmer: Über 11 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber bieten bisher 5,8 Prozent an. Zusätzlich sollen noch weitere fünf Prozent in zwei Schritten folgen. Bis 2027 würde der Lohn dann um insgesamt 10,8 Prozent steigen. Zu wenig, sagt die Gewerkschaft ver.di. Stefan Wittmann – ver.di Verhandlungsführer „Die Arbeitgeber haben immer noch nicht verstanden, dass die letzten beiden Jahre wirklich tiefe Wunden gerissen haben in die Geldbeutel der Beschäftigten. Wir haben eine Inflation, die zusammengefasst bei über zwölf Prozent lag und dann ein Angebot zu bringen, dass in die Zukunft gerichtet gerade einmal zehneinhalb Prozent abdeckt, bedeutet ja, die Realeinkommen sinken weiter und das können wir schlicht nicht hinnehmen.“   Dominik Lamminger vom Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands vertritt die Arbeitgeber. Er wäre bereit – für eine Einigung – sein Angebot noch einmal zu […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Mehr Abschiebungen geplant: Das Land Hessen will nach Angaben von Innenminister Roman Poseck vor allem straffällig gewordene Flüchtlinge noch konsequenter abschieben. Das habe höchste Priorität. In Hessen habe es in diesem Jahr bis Ende August 12.775 Ausreisepflichtige gegeben. 1.084 Menschen seien in diesem Zeitraum abgeschoben worden. Damit stehe Hessen im Ländervergleich gut da. Allerdings scheiterten viele Abschiebungen, unter anderem weil die Herkunftsstaaten nicht kooperierten. Letztlich könne das Migrationsproblem nur gelöst werden, wenn die Einreise von Flüchtlingen erheblich begrenzt wird. Mainz erhöht Gewerbesteuer wieder: Ab dem kommenden Jahr liegt der Hebesatz für die Gewerbesteuer in Mainz erneut bei 440 Prozent und damit auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Das hat der Stadtrat beschlossen, um ein Haushaltsdefizit abzuwenden. Vor drei Jahren hatte die Stadt den Hebesatz um fast ein Drittel gesenkt. Die Gewerbesteuereinnahmen waren durch den Erfolg des Impfstoffherstellers Biontech erheblich gestiegen. Mit dem Ende der Corona-Pandemie brachen die Gewinne von Biontech ein, damit floss auch weniger Geld in die Stadtkasse. Stellenstreichungen beschlossen: Die angeschlagene Bahn-Tochter DB Cargo mit Hauptsitz in Mainz hat sich nach langen Verhandlungen mit den Betriebsräten und der Eisenbahngewerkschaft EVG auf ein Sanierungskonzept geeinigt. Es sieht unter anderem den Abbau von 2.300 Stellen vor. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht geplant. Außerdem sollen neue eigenständige Geschäftsbereiche etwa für den Transport von Rohstoffen oder Autos gegründet werden. DB Cargo hat nach eigenen Angaben rund 31.000 Beschäftigte. Das Unternehmen fährt seit Jahren hohe Verluste ein.

  • Wie wird der Weinjahrgang 2024?

    Wie wird der Weinjahrgang 2024?

    Fast in allen deutschen Anbaugebieten ist die Weinlese in den letzten Zügen. In den größten Rheinhessen und der Pfalz ist sie nahezu beendet. Zeit, Bilanz zu ziehen, wie der Jahrgang 2024 wohl so werden könnte. In Oppenheim haben sich heute Mittag Winzer und Weinmarktexperten zu einer Herbstvesper getroffen. Keine Trauben mehr an den Reben, die Winzer haben in den letzten Tagen den Turbo eingelegt. Viel Regen im Herbst macht die Trauben anfällig für Pilzkrankheiten. Eine relativ kurze, intensive Ernte. Zeit, um in der staatlichen Weinbaudomäne Oppenheim Bilanz zu ziehen. Jens Göhring, Präsident Weinbauverband Rheinhessen Die Qualität an sich ist sehr gut, wir hatten im Sommer einen schönen Niederschlag, die Säurewerte sind optimal und auch die Aromaausbildung war super. Also alles eitel Sonnenschein? Für Rheinhessen und die Pfalz trifft das weitestgehend zu. Doch viele Winzer an der Mosel haben mit Frostschäden zu kämpfen und teilweise große Ernteausfälle. Dazu kommt, dass der Weinkonsum in Deutschland sinkt. Um 4 Prozent in diesem Jahr. Junge Leute verzichten immer mehr auf Alkohol. Stefan Braunewell, Vorsitzender Rheinhessenwein e.V. Es ist nicht ganz einfach, im Moment die Situation. Wir haben Kostensteigerungen über die Inflation gehabt. Auch für unsere Winzer geht es dieser Tage so ein bisschen an die Substanz, deshalb ist es wichtig, dass wir gemeinsam stark nach draußen zeigen, wie toll unsere Weine sind und neue Menschen für Rheinhessen begeistern. Um die 2,5 Millionen Hektoliter Wein werden in Rheinhessen durchschnittlich jährlich geerntet. Das Hauptexportland ist Norwegen, der Absatz in den USA ist um 13 % gesunken.  – Klasse statt Masse soll in Rheinhessen aus der Krise helfen, denn die Kulturlandschaft ist wichtig für die Region. Stefan Braunewell, Vorsitzender Rheinhessenwein e.V. Der Weinbau hat einen extrem großen Anteil am Tourismus, auch in Rheinhessen. Die Leute kommen hier her, weil wir eben auch eine Weinbauregion ist. Die Gastronomie, […]

  • Bewegungstag mit dem Ministerpräsidenten

    Bewegungstag mit dem Ministerpräsidenten

    Vor dem Unterricht erstmal eine Runde laufen gehen – Das stand heute für viele Schüler in Rheinland-Pfalz auf dem Plan. Denn heute ist landesweiter Bewegungsaktionstag. Ein Tag, der die Menschen daran erinnern soll, wie wichtig Sport und Bewegung im Alltag ist. Zu diesem Anlass hat der rheinlandpfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer die Leibnizschule in Mainz besucht. Hampelmänner, laufen, Arme kreisen – mit frischer Motivation starten die 200 Grundschüler der Mainzer Leibnizschule in den Tag. Ganz wichtig, bevor es richtig losgeht: Ordentlich aufwärmen. Dann gehts eine Runde um den Block. Zwischendurch: verschiedene Bewegungsstationen. Lilly, 7 Jahre alt: Ich mache gerne Sport, weil ichs nicht so mag, wenn ich einfach so rumsitze und dann hat man nicht so viel zu tun. Und ich finde es besser halt einfach Sport zu machen als andere Sachen. Anni, 7 Jahre alt: Dass wir einmal um die Schule gelaufen sind und dass wir verschiedene Bewegungen gemacht haben. Jakob, 7 Jahre alt: Es hat mir Spaß gemacht mit diesen Bewegungsstationen und ja, ich dachte, es ging länger, aber es war cool. Enno, 7 Jahre alt: Mir gefällt Sport auch, weil bewegen mir auch Spaß macht. Nicht nur das morgendliche Sportprogramm ist eine Besonderheit für die Kinder, heute ist auch hoher Besuch da: Ministerprädient Alexander Schweitzer – im Gegensatz zu den Kindern allerdings ohne Sportklamotten. Alexander Schweitzer, Ministerpräsident RLP: Bewegung muss selbstverständlich sein und bleiben. Für Kinder ist es eigentlich so, aber nicht alle Kinder haben jeden Tag die Möglichkeit, haben die Räume dafür, haben die Anleitung dafür und da kann Schule, da kann Sport, da kann Sportverein ne Rolle spielen und das wollen wir gerne zusammen tun. Um zu zeigen, wie wichtig Sport ist, richtet das Land den Bewegungsaktionstag heute zum  vierten Mal aus. Mit dabei: Mehr als 40.000 Kinder verteilt aufs ganze Land. Rudolf Storck, Präsident Landessportbund […]

  • Wasserstoffzüge fahren nicht

    Wasserstoffzüge fahren nicht

    „Klimaneutrale Mobilität wird jetzt Realität in Deutschland“. Mit diesen Worten hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing 2022 den Startschuss für das neue Taunusnetz gegeben. Dort sollte die weltweit größte Flotte an Wasserstoff-Zügen den Quantensprung in eine emissionsfreie Mobilität bringen, doch jetzt, nur knapp zwei Jahre später stehen die Betreiber vor einem Scherbenhaufen. Denn klimaneutral sind die neuen Züge zwar, doch es hapert erheblich an der Mobilität. Nichts geht mehr am Usinger Bahnhof. Mal wieder. Die Wasserstoffzüge sind defekt und die Gleise bleiben leer. Die genervten Pendler müssen auf den Ersatzbus warten. Die Gemütslage ist dementsprechend… Anette Erdmann, aus Wernborn: „Ja beschissen. Man zahlt 50 Euro für das Deutschland-Ticket, aber irgendwie funktioniert gar nichts. Wenn mein Bus Verspätung hat, dann verpasst man auch den Schienenersatzverkehr und dann steht man hier wieder.“ Rahmatullah Nasimi, aus Usingen: „Das ist eine absolute Katastrophe. Und das ist nicht nur einen Monat so, das ist zwei Monate, drei Monate, das ist seit Jahren.“ Evelyn Pauls, aus Usingen: „Ist halt auch nervig, wenn die Bahn die ganze Zeit nicht kommt und man dann halt auf die Arbeit muss und dann einfach nicht hinkommt und dauerhaft zu spät kommt. Das war bei mir der Fall letzte Woche kam ich dauerhaft zu spät.“ Das Problem: Die Brennzellen, mit denen die 27 Wasserstoffzüge betrieben werden, fallen immer wieder aus. Manche Züge stehen häufiger in der Werkstatt, als an einem Bahnsteig. Der Hersteller der Züge, die französische Firma Alstom, hatte die vollständige Zug-Flotte erst mit einem Jahr Verspätung zur Verfügung gestellt. Nun musste man wegen der vielen Defekten Züge auf einen Notbetrieb umstellen. Alstom verweist auf eine Ersatzteil-Knappheit. Ein Argument, das Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises nicht gelten lassen will. Ulrich Krebs, CDU, Landrat Hochtaunuskreis & Vorstandsmitglied RMV: „Die Option der Vertragskündigung liegt auf dem Tisch. Das ist ein Punkt, der intensiv geprüft […]