Long Covid verändert das Leben von Grund auf
Seit zwei Jahren leben wir nun schon mit der Corona-Pandemie. Täglich gibt es neue Meldungen über Inzidenzen, Krankenhauseinweisungen und Intensivbettenbelegung. Doch worüber kaum jemand spricht sind die Menschen, die eine Corona-Infektion hinter sich gelassen und trotzdem Monate danach noch immer nicht ihr altes Leben zurück haben. Wir haben eine 41-jährige Long-Covid-Betroffene im hessischen Dillenburg getroffen. Sabrina Klabunde, Long-Covid-Betroffene „Ich bin Sabrina Klabunde und bin zwei Mal an Covid infiziert und leide seit ungefähr 14 Monaten an Long Covid. Für mich hat sich der Tag komplett verändert. Also, nach Covid hab‘ ich eine schlechte Lungenkapazität von nur noch 23 Prozent, postvirale Herz-Rhythmus-Störungen bis teilweise einen Puls von 202. Ja, hab‘ das chronische Fatigue, dass ich bis zu 15 oder 17 Stunden Schlaf auch einfach brauche, rieche und schmecke immer noch nichts und natürlich ganz einschränkend finde ich diese kognitiven Geschichten. Also, ich kann mir noch keine zehn Minuten irgendwie Hund-Katze-Maus merken, ohne dass ich mir es aufschreiben müsste, und das fällt mir natürlich schwer.“ Wegen einer Rötelinfektion im Mutterleib leidet die 41-Jährige seit ihrer Geburt an Spastiken. Bislang war vor allem die rechte Körperhälfte betroffen. Seit ihrer Corona-Infektion ist es nun auch die linke Hand. Nur mithilfe eines Elektroimpulses ihrer Armschienen kann sie die Hände öffnen. Einfache Dinge wie Kaffee kochen erfordern jetzt viel Konzentration und sind anstrengend. Sabrina Klabunde, Long-Covid-Betroffene „Viele würden jetzt sagen: Ja, aber die hat ja eine Grunderkrankung. Sie ist nunmal nur neurologisch, aber ich war sonst körperlich gesund. Lunge gut, Organe gut.“ Zurzeit leidet Sabrina an schwerer Neurodermitis – Beschwerden, die sie vorher nicht hatte. Seit ihrer Corona-Infektion ist sie berufsunfähig. Beim Schlafen braucht sie ein Sauerstoffgerät. Eine Ergo- und eine Physiotherapeutin kommen mehrmals pro Woche. Mit speziellen Übungen versuchen sie, Sabrinas Atmung zu verbessern. Andrea Ellinghaus, Physiotherapeutin „Es sind Folgen, wo wir als Therapeuten uns […]