Gesundheit

  • Neue Hotspots und verkürzte Quarantänezeiten

    Neue Hotspots und verkürzte Quarantänezeiten

    Die Corona-Inzidenzen schnellen nach oben – mal wieder exponentiell. Die Politik bangt um die kritische Infrastruktur – wie Polizei und Feuerwehr. Wissenschaftler fürchten eher, dass die Pandemie außer Kontrolle geraten könnte, wenn sich Infizierte und Kontaktpersonen nur noch kurz in Quarantäne begeben. Viele Themen für die Ministerpräsidentenkonferenz morgen. Und dazu gibt es kurz vor dem Bund-Länder-Gipfel immer mehr Hotspots. Wiesbaden ist so ein Hotspot. Ab Sonntag gelten hier wohl zusätzliche Regeln. Wie Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen und Maskenpflicht in Fußgängerzonen. In der hessischen Landeshauptstadt liegt die Sieben-Tage-Inzidenz über einem Wert von 350. In Städten, die diesen Wert an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschreiten, greift die neue hessische Corona-Landesverordnung. Auch in Frankfurt werden die Regeln ab Samstag gelten. Omikron ist auf dem Vormarsch. Für die Gesundheitsminister der Länder ein Grund die Quarantäne zu verkürzen. Clemens Hoch, SPD, Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Deswegen brauchen wir jetzt einheitlich Quarantäneregelungen, unabhängig davon, ob jemand mit Omikron oder Delta bei Corona Kontakt hatte, und zum zweiten sehen wir bei Omikron auch, dass man sehr viel schneller krank wird, aber auch die Chance hat, schneller zu genesen, und dass die Quarantäne nicht mehr ganz so lange wie bisher, das sind 14 Tage, dauert, sondern wir den Zeitraum verkürzen.“ Es geht vor allem um Mitarbeiter von Feuerwehr, Energieversorgern und Polizei. Für sie könnte mit einem negativen PCR-Test die Quarantäne bereits nach fünf Tagen enden. Beschäftigte der kritischen Infrastruktur – dazu gehört natürlich auch das Krankenhauspersonal. Reinhard Schaffert ist der Geschäftsführer des Klinikverbunds Hessen. Eine Verkürzung der Quarantäne-Zeit von 14 auf fünf Tage würde er begrüßen. Reinhard Schaffert, Geschäftsführer Klinikverbund Hessen „Die Verkürzung der Quarantänezeit hilft auf jeden Fall. Es gibt grundsätzlich einen Personalmangel und da ist es natürlich kritisch, wenn durch die Quarantäneregelung mit der zu erwartenden Omikronwelle noch mehr Personal ausfällt.“ In Hessen liegt die Sieben-Tage Inzidenz bei 281,9 […]

  • Zu wenig Blutspenden wegen Corona

    Zu wenig Blutspenden wegen Corona

    Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie heißt es: Abstandhalten, Hygienemaßnahmen beachten und Maske tragen. So kann man sich und anderem vor einer Corona-Infektion schützen und sogar Leben retten. Leben retten geht aber auch anders: durch Blutspenden. Für Unfallopfer, Krebspatienten und für Organtransplantationen wird das so wichtige Blut benötigt. Doch nur 5% der Bevölkerung spendet regelmäßig Blut. Und es werden immer weniger. Nun schlägt das Deutsche Rote Kreuz Alarm. Martina Pulsack ist eine von wenigen. Hier beim Blutspendedienst in Bad Kreuznach kommt sie regelmäßig vorbei, um, wie sie sagt, „ihren gesellschaftlichen Beitrag zu leisten“. Der Ablauf samt des kleinen Piks, für Martina Pulsack reine Routine. Martina Pulsack, Blutspenderin „Ich denke mir, es könnte jeder Mal in die Verlegenheit kommen, selber mal Blut zu benötigen. Und wenn dann eine Operation verschoben werden muss, weil sie nicht stattfinden kann, weil man kein Blut hat, was nötig ist, dann sieht’s schlecht aus.“ Schlecht sehen auch die aktuellen Spenderzahlen aus. Seit Dezember verzeichnet das Rote Kreuz einen Rückgang um 20%, teilweise sogar um bis zu 50%. Im Laufe des Jahres gäbe es zwar immer Schwankungen, doch so ein Rückgang sei besorgniserregend. Ein Grund dafür könnte die vierte Welle der Corona-Pandemie sein. Daniel Beiser, Pressesprecher DRK-Blutspendedienst West „Wir haben seit einigen Wochen eine FFP2-Maskenpflicht, wir haben eine 3G-Regelung auf den Blutspendeterminen, das mag sicherlich den einen oder anderen verunsichern. Ob es der Grund ist, können wir nicht sagen. Das ist ganz schwierig zu beurteilen. Aber es gibt vielfältige Gründe. Neue Virusvarianten, verschiedene neue Regelungen. Das mag alles zutreffen sicherlich.“ Einen Stock tiefer wird das gespendete Blut aufbewahrt. Ein Blick in das Lager zeigt: die Lage ist dramatisch. Die Regale sind fast leer. Der Notvorrat hält nur noch wenige Tage. Und es kommen immer neue Bestellungen rein. Gerade sucht ein Mitarbeiter Blutkonserven für das Lahntalklinikum in Meisenheim, die […]

  • Trauer um Trude Simonsohn

    Trauer um Trude Simonsohn

    Die Holocaust-Überlebende Trude Simonsohn ist gestorben. Das teilte die Jüdische Gemeinde Frankfurt heute mit. Die 100-jährige war eine der letzten Zeitzeuginnen der NS-Verbrechen und überlebte zwei Konzentrationslager. Sie berichtete vor Schulklassen, in Vereinen und Institutionen über ihre Erlebnisse im Dritten Reich. „Eine bedeutende Hessin ist von uns gegangen“ – so der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. Simonsohn habe sich um die Erinnerungskultur und den Wiederaufbau von jüdischem Leben in Hessen verdient gemacht. Meron Mendel, Direktor Bildungsstätte Anne Frank: „Trude Simonsohn ist unersätzlich – so einer starke und zugleich optimistische Frau begegnet man nicht jeden Tag. Die Erinnerung an sie wird mich immer begleiten. (…) Sie hat uns immer sozusagen ein Ziel gesetzt, dass es nicht nur um die Vergangenheit geht. Es geht um die Zukunft. Wenn sie mit Jugendlichen gesprochen hat, hat sie immer gesagt: Ihr habt keine Schuld, aber ihr tragt eine Verantwortung, das so was nicht wieder passiert.“ Trude Simonsohn war Preisträgerin der Wilhelm Leuschner Medaille, der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen und war die erste Ehrenbürgerin Frankfurts.

  • Omikron-Welle wird immer größer

    Omikron-Welle wird immer größer

    Vieles wiederholt sich in Sachen Corona. Doch die Gefahr, dass die sogenannte kritische Infrastruktur ausfällt, also Polizei, Feuerwehr oder Stromversorgung – die ist neu. Aus diesem Grund fürchtet die Politik die Omikron-Welle noch mehr als die vier bisherigen Corona-Wellen. Deshalb sollen auf dem Bund-Länder-Treffen am Freitag die Schutzmaßnahmen noch einmal verschärft werden. Kommt da nicht nur eine Welle auf uns zu, sondern eine regelrechte Wand? Darauf bereiten uns zumindest die Wissenschaftler vor. Klar ist, am fünften Tag des noch neuen Jahres hat die Pandemie das Land wieder voll im Griff. Aus den Testlaboren in Hessen und Rheinland-Pfalz kommen schlechte Nachrichten. In Hessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner von 222 am Vortag auf 252 gestiegen. Den höchsten Wert hat weiterhin der Kreis Fulda mit 443, gefolgt von den Städten Frankfurt mit 378 und Darmstadt mit 363, die nun beide erstmals über der Inzidenzmarke von 350 liegen, ab der nach drei Tagen strengere Hotspot-Regeln gelten. Dabei ist zu bedenken, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger getestet und gemeldet wurde. Die Zahlen könnten demnach um einiges höher liegen. Dasselbe gilt auch für Rheinland-Pfalz, wo die Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Landesuntersuchungsamtes von 170 auf 196 gestiegen ist und sich damit wieder der 200er-Marke nähert. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz weist die Stadt Kaiserslautern mit 426 auf, gefolgt vom Kreis Kaiserslautern mit 378 und der Stadt Mainz mit 320. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bereits eine Verschärfung von Kontaktbeschränkungen angekündigt: Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister „Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen. Ich möchte es den Ungeimpften ersparen, dass sie auf die Intensivstation kommen.“ Als Bundestagsabgeordneter arbeite Lauterbach für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 an einem entsprechenden Vorschlag: Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister „Er soll unbürokratisch sein und bevorzugt ohne Impfregister auskommen. Es soll auch keine neuen […]

  • Corona-Testlabore finden immer mehr Omikron-Fälle

    Corona-Testlabore finden immer mehr Omikron-Fälle

    Wie dominant ist Omikron heute schon? Darüber spricht Markus Appelmann mit dem Geschäftsführer des Labors Bioscientia in Ingelheim, Dr. Oliver Harzer. Markus Appelmann, Moderator: Guten Tag. Dr. Oliver Harzer, Geschäftsführer Bioscentia Ingelheim: Guten Abend, Herr Appelmann. Appelmann: Ihre Proben stammen vor allem aus Rheinland-Pfalz und aus Hessen. In wie vielen finden Sie prozentual momentan die neue Omikron Variante? Harzer: Also seit gestern shaben wir die 70% geknackt in den beiden Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz. Und ja, das ist so die Entwicklung, die wir jetzt über die ganze letzte Woche, also die Woche zwischen Weihnachten und Silvester auch schon gesehen haben. Wir sind da kontinuierlich angestiegen in der Relation Omikron zu Omikron hat Delta also sozusagen dann jetzt überholt und ist jetzt eigentlich in der Zwischenzeit die führende Variante geworden. Appelmann: Wenn Omikron die vorherrschende Variante ist, müssen dann die Impfstoffe schnell angepasst werden? Harzer: Also, ich glaube, dazu., da bin ich jetzt kein Spezialist. Ich kann dazu nur sagen, dass ich glaube, dass die Impfstoffhersteller da ein Auge drauf haben. Und wir müssen natürlich auch beobachten, wie jetzt die geimpften Patienten generell reagieren auf Omikorn. Das, was man bis jetzt so sieht, ist es ja so, dass die Impfung auf jeden Fall schützt, nach wie vor. Ich könnte mir trotzdem vorstellen, dass es dann jetzt im Rahmen der Veränderungen des Virus Anpassungen gibt, wie wir das ja auch beim Grippevirus kennen. Das wird ja auch regelmäßig von der WHO immer wieder untersucht. Und dann gibt es jedes Jahr oder alle zwei Jahre dann auch neue neue Impfstoff-Konstellationen und das könnte es sicherlich hier auch geben. Appelmann: Durch die neue Omikron-Variante steigen die Infektionszahlen rasant an. Das bedeutet: Wir benötigen mehr PCR-Tests. Haben wir überhaupt die Kapazitäten, um mehr Tests durchzuführen? Harzer: Ja, wir sind … ich glaube, die Labore in […]

  • Warum wird in Kitas nicht auf Corona getestet?

    Warum wird in Kitas nicht auf Corona getestet?

    Die Omikron-Variante breitet sich weiter aus und die Infektionszahlen steigen deutlich. Gestern hat die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig daher erklärt, dass sich auch Geimpfte oder Genesene an Schulen testen lassen können, um möglichst schnell einen Infektionsherd zu erkennen. In Kindertagesstätten hingegen gibt es keine Testpflicht. Angesichts der steigenden Zahlen fordert aber der Kita-Fachkräfteverband Rheinland-Pfalz auch für Kitas eine landesweite Teststrategie. Es ist noch fast dunkel in Kirrweiler, als heute Morgen die ersten Kinder in der Kita St. Elisabeth ankommen. Leiterin Eva Waldenberger nimmt die Kinder an der Tür in Empfang, da die Eltern nicht mit rein dürfen. Im Dunkeln bleibt auch, ob eins der Kinder vielleicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Denn getestet sind die Kinder nicht. Angst vor einer Infektion hat die Leiterin jedoch keine. Eva Waldenberger, Leiterin Kita St. Elisabeth Kirrweiler „Es ist immer so tagesformabhängig. Also vom Grundprinzip her nehme ich sie eigentlich mit einem guten Gefühl in Empfang. Weil ich selbst bin geimpft, ich bin geboostert mittlerweile, und wir haben eigentlich schon Eltern, die da sehr verantwortungsbewusst auch mit umgehen, und wenn die Kinder krank sind, sie zu Hause lassen.“ Trotzdem würde sie den Kindern gerne Coronatests anbieten, um Infektionen schneller zu entdecken und einzudämmen. Doch im Gegensatz zu Schulen unterstützt das Land die Kindertagesstätten dabei nicht. Eine Testpflicht lehnt Eva Waldenberger ab. Auch weil die Eltern beim Thema Testen eher geteilter Meinung sind. Luzia Hagenbucher „Ich finde es vielleicht gar nicht schlecht, wenn die Kinder auch getestet werden. Weil ständige kommen ja neue Varianten und da finde ich es gut, dass auch die Kinder sicher sind im Kindergarten.“ Martin Groß „In Schulen finde ich es vielleicht noch in Ordnung, weil da sind die Kinder schon ein bisschen größer und verstehen das Ganze auch. Wenn ich jetzt meiner dreijährigen Tochter sag, sie muss sich jeden Morgen […]

  • Immer mehr „Spaziergänge“ der Corona-Leugner

    Immer mehr „Spaziergänge“ der Corona-Leugner

    Auch am ersten Montag des neuen Jahres sind in mehreren Städten bei uns Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Zunächst nach Rheinland-Pfalz: In Koblenz zählte die Polizei etwa 1500 Teilnehmer. Auch in Mainz, Trier und Kaiserslautern fanden sogenannte „Montagsspaziergänge“ statt. Jetzt nach Hessen, wo unter anderem in Fulda gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert wurde. 1000 Teilnehmer wurden gezählt – bei der Demo kam es auch zu Übergriffen auf Polizeibeamte. Sie fühlen sich als Opfer – und werden dabei selbst zu Tätern: Als die Polizei diese Querdenker-Demo in Fulda auflösen will, greifen mehrere Teilnehmer die Beamten an. Ein Polizist wird dabei verletzt. Viele Demonstranten hatten sich zuvor trotz mehrfacher Aufforderung nicht an die behördlichen Auflagen gehalten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Sicherheitsabstände einzuhalten. Der Polizei bleibt deshalb nichts anderes übrig, als die Versammlung für beendet zu erklären – schließlich eskaliert die Lage. Angriffe auf Polizeibeamte: Vor allem bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen gebe es die immer häufiger, beklagt auch die Gewerkschaft der Polizei. Jens Mohrherr, Landesvorsitzender Gewerkschaft der Polizei (GdP) Hessen „Was natürlich immer wieder passiert, ist das Entgleisen auch harmlos aussehender Protestler, die dann sofort in Gewalt umschlagen. Nicht nur Spucken und Anhusten, sondern tatsächlich auch zuschlagen. Die Gewaltbereitschaft ist nicht nur latent da, sondern sie wird auch ausgeübt. Und viele Kolleginnen und Kollegen werden wohl auch weiterhin verletzt werden.“ Auch in Frankfurt gehen gestern mehrere Hundert Menschen auf die Straße, um gegen die Corona-Schutzmaßnahmen zu demonstrieren. Angemeldet ist die Demo nicht – ein so genannter „Spaziergang“ also. Auch hier: Keine Masken, keine Mindestabstände. Die Polizei löst die Versammlung schließlich auf. Von einigen verbalen Scharmützeln abgesehen, bleibt die Lage aber weitgehend friedlich. Anders als in Fulda: Hier muss die Polizei gestern sogar Tränengas einsetzen, um sich gegen aggressive Demonstranten zu wehren. Auch für die Beamten keine einfache Situation. Jens […]

  • Corona-Hotspot Fulda muss Regel verschärfen

    Corona-Hotspot Fulda muss Regel verschärfen

    Neues Jahr – neue Corona-Ausgangslage. Den fünften Tag in Folge zeigt die Infektionskurve wieder nach oben. Da die Corona-Ansteckungen – da ist sich die Wissenschaft sicher – jetzt schnell steigen werden, wird aktuell darüber gesprochen, ob die Quarantäne möglicherweise verkürzt werden kann. Noch werden die Entscheidungen geschoben, da – wie immer rund um Feiertage – die Datenlage unklar ist. Ein Update zur Corona-Lage. Die Aussichten zum Jahresanfang, sie könnten heiterer sein. Die bundesweite Corona-Inzidenz steigt wieder an, liegt heute bei 232,4. Da allerdings während der Feiertage in Deutschland weniger getestet wurde und nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten ans Robert-Koch-Institut übermittelt haben, befürchtet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass die Inzidenz eigentlich rund zwei- bis dreimal so hoch ist. So oder so sei aber sicher, dass die neue, noch ansteckendere Virus-Variante Omikron auf dem Vormarsch ist. In wenigen Tagen könnte sie die bislang dominante Delta-Variante abgelöst haben. In der Mainzer Innenstadt treffen wir heute aber kaum jemanden, der richtig besorgt ist. Heinz Atzinger, Renter „Weil ich jetzt aus Bekannten-und Familienkreisen, die sich infiziert haben vor geraumer Zeit aber auch geimpft waren und nur ganz kurz infiziert waren, also merklich infiziert waren, und von daher gesehen, bin ich nicht mehr so ganz beunruhigt.“ Peter Dilly, Rentner „Es wird hoffentlich besser. Man hat immer die Hoffnung. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Prof. Dr. Harald Klausmann, Professor für Elektrotechnik „Wir sind eigentlich eher entspannt, also ich denk halt, das wird schon abnehmen. Bisschen blöd halt, dass sehr viele sich nicht impfen lassen, muss ich ganz direkt sagen.“ Mit einer Inzidenz von 403,1 ist der hessische Landkreis Fulda aktuell der Hotspot in Hessen und Rheinland-Pfalz. Hier gelten deshalb nun schärfere Corona-Schutzmaßnahmen. In den Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen muss jetzt Maske getragen werden, auf belebten Plätzen gilt ein Alkoholverbot. Im Innenraum gilt in hessischen Hotspots, was in Rheinland-Pfalz bereits seit […]

  • Interview mit dem Virologen Prof. Bodo Plachter

    Interview mit dem Virologen Prof. Bodo Plachter

    Markus Appelmann spricht mit Prof. Bodo Plachter über die aktuelle Corona-Lage. Er ist kommissarischer Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin Mainz. Markus Appelmann, Moderator: Da sind noch einige Fragen offen, die wir jetzt mit Professor Bodo Pachter besprechen möchten. Er ist kommissarischer Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin Mainz. Guten Abend. Prof. Bodo Plachter, Virologe Universitätsmedizin Mainz: Schönen guten Abend! Appelmann: Omikron wird bald die vorherrschende Variante sein. Wie gefährlich ist nach den aktuellen Erkenntnissen? Plachter: Abschließend kann man das immer noch nicht ganz wirklich sagen. Es gibt halt Hinweise aus Südafrika und auch aus anderen Ländern, Vereinigtes Königreich zum Beispiel, die darauf hindeuten, dass die Hospitalisierungsrate niedriger ist, das heißt, Menschen, die sich mit Omikron infiziert haben müssen seltener ins Krankenhaus. Das macht zunächst einmal Hoffnung. Aber nochmal: Die Daten sind noch relativ schwach, das müssen wir weiter beobachten. Appelmann: Die Ministerpräsidenten der Länder kommen am Freitag wieder mit Bundeskanzler Scholz zusammen, dann wird auch über verkürzte Quarantäneregeln gesprochen. Ist das mit Blick auf den noch überschaubaren Kenntnisstand zur Omikron-Variante ein guter Zeitpunkt, um die Quarantäneregeln für Beschäftigte in kritischer Infrastruktur im Grunde zu lockern? Plachter: Ja, ich glaube, das Wichtige ist wirklich zu definieren: Was ist eine kritische Infrastruktur? Ich denke, Polizei, Feuerwehr, auch natürliche Stromversorgung etc., das steht ja außer Frage, dass das funktionieren muss. Und hier muss man sich eben genau überlegen, wann unter Umständen dann tatsächlich auch einzelne, in Einzelfällen auch Menschen früher aus der Quarantäne entlassen werden, um eben auch in den Bereichen zu arbeiten. Aber noch mal: wichtig ist natürlich zu definieren Was ist wirklich wichtig? Appelmann: Die Politik möchte kürzere Quarantäneregeln für Infizierte und Kontaktpersonen. Ist das aber auch aus ideologischer Sicht vertretbar, dass die Quarantäne auf sieben Tage verkürzt wird? Also ganz konkret: Wissen wir, dass Personen nach sieben […]

  • Im Interview: Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier

    Im Interview: Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier

    Ein  langes Pandemie-Jahr liegt hinter uns, ein spannendes Wahljahr ebenso. Wir blicken auf das Jahr 2021 zurück – gemeinsam mit dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier. Eva Dieterle, Moderatorin: Schön, dass wir hier sein können. Schön, dass Sie hier sind. Volker Bouffier (CDU), Ministerpräsident Hessen: Wir freuen uns, dass es jetzt mal auf diese Weise gelingt. Seien Sie herzlich willkommen. Eva Dieterle: Herr Bouffier. Das war ja parteiunabhängig oder insgesamt ein wahnsinnig anstrengendes Jahr 2021. Wie würden Sie denn Ihre persönliche Verfasstheit jetzt so kurz vor dem Jahresende beschreiben? Volker Bouffier: Naja, zuversichtlich, nachdenklich. Auch in gewisser Weise natürlich, wie jeder ein bisschen gestresst nach dem Motto: Wie lange geht denn das noch? Corona ist so ein Klassiker. Es sind jetzt über 20 Monate Dauer-Krisenmanagement. Aber trotzdem zuversichtlich, sortiert. Und was das politische Leben angeht, war das ja nicht so erfolgreich für uns als Union. Aber in der Summe ist mir wichtig, dass wir klar machen: Wir haben keinen Anlass zur Panik, schon zur Vorsicht. Wir haben auch keinen Anlass, die Ohren hängen zu lassen. Wir müssen uns anstrengen. Aber wir haben die Chance, dass wenn wir zusammenhalten, dass wir uns engagieren und das tun, was wir können – testen, impfen – auch diese Pandemie überwinden. Und ich weiß, das macht mit den Menschen nach zwei Jahren etwas. Und trotzdem: Mir ist wichtig, ein Signal der Zuversicht zu geben. Ich bin überhaupt kein Freund dieses Alarmismus, der jede Stunde sagt, es könnte dieses und jenes sein, das nützt ja niemand. Man muss sich ordentlich vorbereiten. Man muss das tun, was man tun kann. Man muss es ernst nehmen. Aber ich bin der Auffassung, es ist gut, wenn die Menschen sich darauf verlassen können, dass wir eine sehr engagierte, aber besonnene Gangart haben. Darum habe ich mich bemüht. Und es geht mir […]

  • Im Interview: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer

    Im Interview: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer

    Die Zeit zwischen den Jahren ist wie gemacht, um mit etwas Abstand auf das Jahr zurückzublicken. Ein zweites Jahr, das durch die Corona Krise geprägt wurde. Die Welt ist aus dem Takt geraten. Was macht Politik da? Sie fährt auf Sicht. Aber wohin? Sicherlich ist diese Zeit für Politiker keine einfache. Unter anderem darüber sprechen wir mit Malu Dreyer, der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin. Markus Appelmann: Wir haben so kurz vor dem Jahreswechsel die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz heute zu Gast. Malu Dreyer. Herzlich willkommen! Schön, dass Sie da sind. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: Ich grüße Sie, Herr Appelmann. Markus Appelmann: Frau Dreyer, bevor wir zu den Themen kommen, gab es ein Jahr in Ihrem politischen Leben, dass Sie mehr gefordert hat als dieses Jahr 2021. Malu Dreyer: Nein, das war mit Sicherheit das herausfordernde Jahr, was ich in der Politik erlebt habe. Und ich habe schon sehr, sehr viel erlebt, muss man sagen. Aber natürlich die Pandemie, die uns ja alle wirklich im Atem hält, dann die schreckliche Naturkatastrophe. Dann war es auch ein Jahr, wo wir dann natürlich auch zweimal im Wahlkampf waren. Also es war ein extrem anstrengendes Jahr, aber es war auch ein schweres Jahr. Markus Appelmann: Stimmen Sie zu, dass die Herausforderungen – Sie haben sie gerade eben genannt – wie Pandemien und Naturkatastrophen nicht durch Koalitionsverträge erfasst werden können. Dass also hier politische Führung mit den Aufgaben wächst oder scheitert. Malu Dreyer: Ja, das gilt sehr, sehr grundsätzlich. Man kann ja auch weiter zurückblicken, als die vielen Flüchtlinge zu uns kamen. Es gibt immer wieder Herausforderungen, die kann man nicht in einem Koalitionsvertrag festlegen, sondern sie sind einfach nicht vorhersehbar. Und deshalb ist es so wichtig, dass man vertrauensvoll miteinander zusammenarbeitet, um eben auch aktuelle Krisen gut miteinander bewältigen zu können. Neben den vielen Zielen, die […]

  • Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick

    Schnelles Boostern +++ Warnung vor radikalen Protesten +++ Wasserwelt als Bühnenbild Schnelles Boostern: In Rheinland-Pfalz haben bereits 38,4 Prozent der Menschen ab 12 Jahren eine Auffrischungsimpfung zum Schutz vor Corona-Viren erhalten. Das hat heute das Robert-Koch-Institut mitgeteilt. Damit steht Rheinland-Pfalz im bundesweiten Vergleich auf Platz 5. Hessen belegt hingegen mit einer Booster-Quote von 33,6 Prozent nur Platz 11. In beiden Bundesländern haben aber schon mehr als die Hälfte der über 60jährigen eine Auffrischungsimpfung erhalten. Warnung vor radikalen Protesten: Der hessische Antisemitismus-Beauftragte Uwe Becker hat heute vor radikalen Protesten gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen gewarnt. Sie würden von Querdenker angeführt, die antisemitische Parolen verbreiteten, Gewalttaten begingen und unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft zerstören wollten. Wer an deren Veranstaltungen, Demonstrationen oder Märschen teilnehme, müsse wissen, dass er damit das Geschäft der Radikalen unterstütze. Wasserwelt als Bühnenbild: Die Geschäftsführung der Nibelungenfestspiele in Worms hat angekündigt, dass das Bühnenbild vor dem Dom im nächsten Jahr eine spektakuläre Wasserwelt zeigen wird. Sie gehe derzeit davon aus, dass die Premiere des Stücks „Hildensaga. Ein Königinnendrama“ am 15. Juli stattfinden könne. Dabei hoffe sie auf weniger Beschränkungen als in diesem Jahr, als wegen der Corona-Pandemie jeden Abend nur die Hälfte der 1400 Plätze besetzt werden durfte.

  • Im Interview: Wolf Matthias Mang, der Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände

    Im Interview: Wolf Matthias Mang, der Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände

    Die Zeit zwischen den Jahren ist immer eine Besondere. Eigentlich wie gemacht dafür, auf das Jahr zurückzublicken. Ein zweites Jahr, das durch Corona ganz anders verlaufen ist als gedacht. Stabilität in unsicheren Zeiten sucht die Wirtschaft. Und neben Corona muss sich die Wirtschaft noch auf eine ganz neue Bundesregierung einstellen. Energiepreise – die Ihnen Zuhause das Leben schwer machen – wir werfen einen Blick die aktuelle Lage. Die deutsche Wirtschaft steht vor einem gewaltigen Strukturwandel. In vielen Unternehmen verändert die Digitalisierung die Produktion. Gleichzeitig soll Deutschland bis 2045 klimaneutral werden. Doch bei dieser doppelten Transformation fallen Aufgaben und Arbeitsplätze weg. Es sind neue Qualifikationen gefragt. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil beschrieb vor Kurzem auf Twitter in einem Satz, wie er dieses Problem angehen will: Zitat Hubertus Heil: „Wir machen Deutschland zur Weiterbildungsrepublik.“ Doch die Unternehmen müssen nicht nur Fachkräfte weiterbilden. Sie müssen derzeit auch mit steigenden Preisen zurechtkommen, die zum Teil politisch gewollt sind. Denn die Energie aus fossilen Energieträgern soll durch steigende Abgaben teurer werden. Eine zusätzliche Belastung ist die Corona-Pandemie, durch unter anderem internationale Lieferketten gerissen sind. Wie geht’s der deutschen Wirtschaft nach zwei Jahren Pandemie? Das fragen wir Wolf Matthias Mang. Der 64-jährige Familienvater ist Geschäftsführer einer Firma für High-Tech-Schutzabdeckungen im  Maschinenbau in Obertshausen – und seit 2014 auch Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmer-verbände. Der Verband vertritt die Interessen von 85 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden mit 100.000 Mitgliedsunternehmen und 1,5 Millionen Beschäftigten in Hessen. Im Juli überreichte Ministerpräsident Volker Bouffier Mang das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. ——– Markus Appelmann: Und jetzt ist er bei uns im Studio, herzlich willkommen, Herr Wolf Matthias Mang. Wolf Matthias Mang, Präsident VHU: Ja, vielen Dank. Ich freue mich sehr, hier zu sein. Markus Appelmann: Wir haben gerade eben diese wichtige Frage gehört auf einer Skala von 1 bis 10, 1 ist schlecht, 10 ist […]

  • Der 17:30-Jahresrückblick: Das zweite Halbjahr 2021 in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Der 17:30-Jahresrückblick: Das zweite Halbjahr 2021 in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Wir werfen nun den regionalen Blick auf das fast abgelaufene Jahr zurück. Was war wichtig in Hessen und Rheinland-Pfalz. Im zweiten Halbjahr starten wir mit der Jahrhundert-Katastrophe in Rheinland-Pfalz: Die Flut im Ahrtal. JULI Es ist eine Katastrophe historischen Ausmaßes: In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli werden viele Orte im Westen Deutschlands überflutet – das rheinland-pfälzische Ahrtal wird besonders hart getroffen. Hier verlieren mindestens 133 Menschen ihr Leben, Hunderte werden verletzt, Tausende obdachlos. Das Wasser reißt Häuser, Straßen und Brücken mit sich, ganze Ortschaften werden von der Außenwelt abgeschnitten. Anwohner: „Alles kaputt – du hast kein Wohnzimmerschrank mehr drin. Nix, alles kaputt, weggeschwommen. Fenster rausgerissen.“ / „50 Jahre war ich in der Feuerwehr. Sowas hatten wir nicht gehabt – Hochwasser hatten wir schon öfter, aber nicht so brutal.“ Viele Menschen müssen in Notunterkünften untergebracht werden. Am Nürburgring wird eine Sammelstelle für Sachspenden eingerichtet. Freiwillige Helfer aus ganz Deutschland kommen ins Ahrtal. Doch der Wiederaufbau geht nur schleppend voran. Klaus Kniel (CDU), Ortsvorsteher Heppingen: „Aus meiner Sicht ist das die Katastrophe nach der Katastrophe, wie das eigentlich funktionieren sollte, aber nicht funktioniert hat. Und wir können uns nur auf uns selbst verlassen und nicht auf die großen Katastrophenschutz-Organisationen, weil die kommen hier unten nicht an.“ Vielerorts gibt es weder Strom noch sauberes Trinkwasser. Betroffene Bürger beklagen, sie seien zu spät vor der Flut gewarnt worden. Viele Wochen danach wird Landrat Jürgen Pföhler in den Ruhestand versetzt.   Eine Klage gegen die hessische Landesregierung findet bundesweite Beachtung: ein Sondervermögen von 12 Milliarden Euro, das sie zur Bewältigung der Corona-Pandemie aufgenommen hat, soll verfassungswidrig sein. Und tatsächlich: im Oktober entscheidet der hessische Staatsgerichtshof: das Corona-Sondervermögen steht nicht im Einklang mit der Verfassung.   UNESCO-Weltkulturerbe: diesen Titel tragen seit Juli drei weitere Sätten im Sendegebiet: die berühmte Mathildenhöhe in Darmstadt, die […]

  • Im Interview: Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf

    Im Interview: Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf

    Weihnachten liegt hinter uns. Für viele ist es das Fest der Liebe – für viele andere aber auch ein christliches Fest. Denn an Weihnachten feiern die Menschen die Geburt Christi. Auch für unseren heutigen Gast ist es eine ganz besondere Zeit im Jahr – in einem Jahr, das neben Corona für die Kirche noch viele andere Herausforderungen bereit gehalten hat. Darüber sprechen wir mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Der altehrwürdige Mainzer Dom: Vor mehr als 1000 Jahren fertiggestellt, hat er viele Epochen der katholischen Kirche erlebt. Im Mittelalter war er eines der wichtigsten Gotteshäuser. Aber gleichzeitig auch ein Ort politischer  Macht. Denn die Mainzer Bischöfe zählten als Reichskanzler zu den höchsten Würdenträgern des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Doch die politische Macht der katholischen Kirche ist schon lange Geschichte. Heute ringt sie vielmehr darum, nicht auch noch ihren Einfluss in Glaubensfragen zu verspielen. Ein Abwenden von den Kirchen ist in vielen westlichen Gesellschaften zu beobachten, weltliche Strukturen gewinnen an Bedeutung. Der Missbrauchsskandal beschleunigt diese Tendenzen massiv – die Not der Kirche in unserer Zeit ist ohne Beispiel. In dieser schwierigen Phase wird vor vier Jahren Peter Kohlgraf zum Bischof von Mainz geweiht. Er folgt auf den langjährigen Kardinal Karl Lehmann. O-Ton Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz (am 28.08.2017): „Was man spürt ist, man wird klein. Das meine ich jetzt nicht in dem Sinne, dass man irgendwo sich künstlich klein macht, aber man fühlt sich im Grunde wirklich auch demütig vor dem, was da abgeht. Es geht letztlich um jemand anderen. Um Gott selbst und das finde ich, das ist schon eine große Aufgabe für einen Menschen, in seinen Diensten zu sein.“ Der Bischof hat einen klaren Blick auf seine katholische Kirche und ist sich sicher: Diese Kirche wie sie heute ist – diese Kirche  wird sterben. Um zu überleben. […]