Omikron hat Kitas fest im Griff

Die Corona-Infektionszahlen in Schulen und Kitas steigen aktuell massiv an. In der ersten Woche nach den Weihnachtsferien gab es an Hessens Schulen dreimal so viele Corona-Fälle wie in der Woche vor den Ferien. Und auch in Kitas schlägt die Omikron-Variante voll zu.

Spiel, Spaß und Nähe und das trotz Pandemie so sicher wie möglich – für Sabine Vongerichten und ihr Team von der Kita Faustina in Rheinzabern ist das derzeit eine tägliche Herausforderung.
Die Kindertagesstätten sollen nach dem Wunsch der Landesregierung wie die Schulen geöffnet bleiben.
Sabine Vongerichten, Leiterin Kita Faustina Rheinzabern
„Für mich ist das auch ganz wichtig. Ich finde, die Kinder brauchen die Kita. Aber wir sollten das trotzdem mit gesundem Menschenverstand machen. Das Geschehen wäre nicht so diffus, wenn es kontrolliert wäre. Weil man würde das Kind sofort erkennen, das eventuell einen positiven Fall mit sich bringt.“
Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium hält heute auf Anfrage aber weiter daran fest, eine Testpflicht für Kita-Kinder auszuschließen.
Und das obwohl sich die Lage an rheinland-pfälzischen Kitas nun dramatisch verschärft. Nach Angaben des Bildungsministeriums ist die Zahl der Corona-Infektionen bei Kindern von 91 auf 590 und beim Kitapersonal von 60 auf 291 angestiegen.
Eine solche Dynamik gefährde aus Sicht des Kita-Fachkräfteverbands eine verlässliche Kinderbetreuung in den nächsten Wochen.
Claudia Theobald, Vorsitzende Kitafachkräfteverband Rheinland-Pfalz
„Man könnte etwas tun, dass es nicht ganz so schlimm kommt, aber wenn diese Linie weiter gefahren wird, dann rauschen wir halt ohne Schutz in und durch diese Omikron-Welle.“
Neben verpflichtenden Tests fordert Claudia Theobald Luftfilter und Kontaktreduzierung durch kleinere Gruppen, auch wenn das verkürzte Öffnungszeiten bedeutet.
Claudia Theobald, Vorsitzende Kitafachkräfteverband Rheinland-Pfalz
„Es wäre vielleicht das kleinere Übel, wie dann überhaupt keine verlässlichen Betreuungszeiten mehr zu haben, weil Kinder und Erzieher in Quarantäne oder erkrankt sind.“
Sabine Vongerichten und ihr Team rüsten sich für Personalengpässe so gut es geht.
Sabine Vongerichten, Leiterin Kita Faustina Rheinzabern
„Dann werden wir gucken, welche Gruppen sind betroffen, welche Zeiten sind betroffen. Zusammenlegen, also da würden wir auch von diesen Kohorten absehen und lieber eine Gruppe zusammenlegen, ohne gleich eine ganze Gruppe schließen zu müssen.“
Doch auch das könnte nur eine Frage der Zeit sein. Bereits jetzt sind einige Kitas im Land coronabedingt zu. Und die Lage in den Einrichtungen verschärft sich. Für Ende Januar rechnen Experten hier mit Inzidenzen im vierstelligen Bereich.