Wirtschaft

  • Baukosten steigen weiter

    Baukosten steigen weiter

    Bauen, bauen und nochmals bauen: Diese Forderung aus der Politik und an die Politik ist inzwischen wohl schon so alt wie manch ein Altbau. Denn es fehlt an bezahlbarem Wohnraum – vor allem in den Städten. Auch die neue Bundesregierung hat Großes vor: 400.000 neue Wohnungen sollen künftig Jahr für Jahr gebaut werden – so steht es im Koalitionsvertrag. Doch in der Realität hat die Sache einen Haken: Denn nicht nur die Grundstückspreise, sondern auch die Baukosten schießen immer weiter in die Höhe. Es geht voran auf dieser Baustelle in Frankfurt-Sachsenhausen: Gerade mal vier Monate hat es gedauert vom ersten Stein bis zum fertigen Rohbau. Kosten: Rund 600.000 Euro. Glück gehabt, sagt Bauunternehmer Thomas Reimann, denn für den gleichen Auftrag hätte der Bauherr heute, nur wenige Monate später, rund 100.000 Euro mehr auf den Tisch legen müssen. Thomas Reimann, Bauunternehmer ALEA Hoch-und Industriebau AG „Bauen wird teurer. Gerade für den privaten Endverbraucher bedeutet das, dass er das Haus, die Wohnung, die er bauen, die er erwerben möchte, für einen deutlich höheren Preis bauen wird, als das vielleicht noch vor einem Jahr der Fall war. Ich persönlich erwarte Preissteigerungen innerhalb der nächsten zwölf Monate von mindestens 12%.“ Hauptgrund: Die galoppierende Inflation, die sich in der Baubranche noch viel stärker bemerkbar macht als in anderen Lebensbereichen – vor allem wegen der steigenden Materialkosten. Stahl, Holz, Dämmstoffe – all das ist aufgrund von Lieferengpässen im Zusammenhang mit der Corona-Krise zurzeit entweder gar nicht oder nur für viel Geld zu bekommen. Manchmal fehlt es selbst an den einfachsten Dingen. Wie etwa an solchen Plastikrohren, auf die ein Bauunternehmer bis zu sechs Monate warten muss. Und doch seien die steigenden Preise auf dem Weltmarkt nicht das einzige, was Häuslebauern zu schaffen mache, denn ein Großteil der Probleme sei letztlich hausgemacht. Sagt Bauunternehmer Reimann, der auch […]

  • Daimler Truck geht an die Börse

    Daimler Truck geht an die Börse

    Neues Schwergewicht am deutschen Aktien-Markt: Der Nutzfahrzeug-Hersteller ‚Daimler Truck‘ ist heute in Frankfurt an die Börse gegangen. Mit diesem Schritt hat sich die LKW-Sparte von Mercedes-Benz, deren Fahrzeuge zum größten Teil im rheinland-pfälzischen Wörth gebaut werden, endgültig vom Mutterkonzern Daimler abgespalten. Es ist der größte Börsengang des Jahres: Um kurz nach 9 läuten Mercedes-Chef Ola Källenius, Daimler Truck Vorstand Martin Daum und Börsenchef Theodor Weimer gemeinsam eine neue Ära ein. Seit 1896 waren Auto- und Lastwagenproduktion beim schwäbischen Fahrzeugbauer unter einem Dach vereint – nach 125 Jahren gehen beide Sparten jetzt erstmals getrennte Wege. Jochen Goetz, CFO Daimler Truck „Wir haben ewig darauf hingearbeitet. Ein enormer Berg an Aufgaben ist notwendig, um solch historische Firmen zu trennen. Und wenn man dann am Ende des langen, langen Marathons quasi die Ziellinie überschreitet, ist das wirklich ein Gefühl mit Gänsehaut.“ Erster Ausgabepreis der neuen Daimler-Truck-Aktie: 28 Euro. Damit wurde das Unternehmen mit insgesamt 23 Milliarden Euro bewertet. Analysten waren zuvor von rund 35 Milliarden Euro ausgegangen – erste Ernüchterung also. Wohl eine Frage des Timings, sagt Autoexperte Jürgen Pieper – schließlich sei die gesamte Autobranche zurzeit mächtig unter Druck. Der Gang an die Börse als eigenständiges Unternehmen sei aber generell der richtige Schritt. Jürgen Pieper, Autoexperte Bankhaus Metzler „Man hat, glaube ich, gerade am deutschen Markt viele positive Beispiele gesehen. Von Abspaltungen von Bayer, von Siemens. Das ist eigentlich alles für die Beteiligten, für die Unternehmen wie für die Investoren, sehr gut gelaufen. Jeder hat im Prinzip davon profitiert, und ich glaube, so wird es auch bei Daimler Truck laufen.“ Ziel des nun eigenständigen Unternehmens Daimler Truck: Der weltweite Spitzenplatz in Sachen emissionsfreies Fahren im Warenverkehr. Weg vom Diesel, hin zu Elektromotor und Brennstoffzelle. Zweigleisig also – je nach Bedarf. Jochen Goetz, Finanzvorstand Daimler Truck „Die einfache Regel ist: Je weniger Gewicht, […]

  • Kritik an 2G+: Hotels und Gaststätten in Rheinland-Pfalz klagen über Stornierungen

    Kritik an 2G+: Hotels und Gaststätten in Rheinland-Pfalz klagen über Stornierungen

    Die Gastronomen und Hoteliers in Rheinland-Pfalz kritisieren weiterhin die dort geltende 2G+-Regel. Danach müssen ihre Gäste geimpft oder genesen sein. Außerdem müssen sie einen aktuellen Coronatest vorlegen. Die Folge: Viele Reservierungen werden storniert. Wir schauen uns die Situation in Maikammer an. Die Ministerpräsidenten der Länder haben heute zum ersten Mal mit dem neuen Bundeskanzler Olaf Scholz über die weitere Bekämpfung der Corona-Pandemie beraten. Dabei ging es auch um die Fortsetzung der Impfkampagne. Die Ständige Impfkommission hat heute empfohlen, auch Kinder zwischen 5 und 11 Jahren zu impfen, wenn sie an einer chronischen Krankheit leiden. Die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen haben die Regierungschefs aber nicht geändert. So kritisieren die Gastronomen und Hoteliers in Rheinland-Pfalz weiterhin die dort geltende 2G-Plus-Regel. Danach müssen ihre Gäste geimpft oder genesen sein. Außerdem müssen sie einen aktuellen Corona-Test vorlegen. Die Folge: Viele Reservierungen werden storniert. Darüber sprechen wir gleich mit Gereon Haumann, dem Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes in Rheinland-Pfalz. Vorher schauen wir uns die Situation in Maikammer an. „2G+ ist tödlich für uns“, sagt Marion Schwaab, Inhaberin des Restaurants „Dorfchronik“ in Maikammer. Seitdem am Wochenende nur noch Genesene und Geimpfte mit negativem Test oder geboosterte Gäste in ihr Restaurant dürfen verzeichnet sie eine Welle von Stornierungen. Marion Schwaab, Inhaberin Restaurant „Dorfchronik“ „Es sind Weihnachtsfeiern weggefallen. Die Firmen gehen gar nicht mehr. Auch unter Freunden treffen – der eine ist geimpft und geboostert, der andere nicht, dann sagen die, wir gehen nicht und dann kommen die anderen zwwi auch nicht – also sind es schon wieder vier weniger. Und so geht das weiter. Es waren halt viele verschreckt und haben dann erstmal storniert oder sind erst gar nicht aus dem Haus und die Verwirrung war also sehr groß.“ Die Folge – am Sonntag, dem eigentlich umsatzstärksten Tag der Woche musste Marion Schwaab die „Dorfchronik“ zulassen. Das erste Mal […]

  • Im Interview: Gereon Haumann, der Präsident des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbandes

    Im Interview: Gereon Haumann, der Präsident des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbandes

    Markus Appelmann spricht mit Gereon Haumann über die Auswirkungen der 2G+-Regel in der Gastronomie und die daraus folgende Stornierungswelle von Reservierungen. Markus Appelmann, Moderator: Das wollen wir vertiefen mit Gereon Haumann, dem Präsidenten des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbandes. Herzlich willkommen! Gereon Haumann, Präsident DEHOGA Rheinland.-Pfalz: Guten Abend, Herr Appelmann. Appelmann: Herr Haumann, wir haben gerade gesehen 2G+, nur Geimpfte und Genesene dürfen in die Gastronomie – mit Test, Ausnahme sind Geboosterte. Was bedeutet das für die Branche? Haumann: Ja, das bedeutet tatsächlich eine Katastrophe, weil wir am ersten Wochenende schon sehr viel Ausfall hatten. Es versteht weder der Gastgeber noch der Gast und erst recht nicht die Geimpften. Appelmann: Jetzt haben wir die Geboosterten, die aber rein dürfen ohne Test. Macht sich das schon positiv bemerkbar.? Haumann: Ist sicherlich für diese Gruppe sehr, sehr wertvoll, aber es ist halt nur eine kleine Gruppe unserer Gäste. Wir brauchen dringend mehr Geboosterte und das Plus von 2G+ muss weg, weil unsere Betriebe kein Infektionsgeschehen aufweisen, auch unter 2G nicht. Appelmann: Der Dezember ist normalerweise ein richtig starker Monat in der Gastronomie. Haben Sie uns auch Zahlen mitgebracht? Können Sie sagen, was das am Ende für ein Minus bedeutet? Haumann: Normalerweise machen unsere Betriebe im Dezember 20 bis 25% ihres Jahresumsatzes und wir hatten am vergangenen Wochenende einen Ausfall zwischen 60 und 90% des Umsatzes Rheinland-Pfalz – flächendeckend. In den Betrieben Bistro, Gastro, Café sind die Ausfälle am höchsten. Am niedrigsten sind sie in der Hotellerie, aber auch da betragen sie 60%. Appelmann: Letztes Jahr um diese Zeit, wenn wir zurückspulen, da waren wir im Lockdown schon fünf Wochen drin. Jetzt, haben Sie uns gesagt, ist es schon wieder eingebremst, das Geschäft. Was bedeutet das für die Coronahilfen im letzten Jahr im Vergleich zu diesem Jahr? Haumann: Ja, unsere Betriebe sind deutlich schlechter […]

  • Erholt sich die Wirtschaft in Hessen?

    Erholt sich die Wirtschaft in Hessen?

    Kaum ist die neue Bundesregierung im Amt, hagelt es auch schon Kritik. So machte der Vorsitzende von Hessenmetall, Wolf Matthias Mang, heute in Frankfurt deutlich, dass er mit den Vereinbarungen von SPD, Grünen und FDP zur Rentenpolitik nicht einverstanden ist. Wolf-Matthias Mang, Vorsitzender Hessenmetall „Was ich mir im Rahmen der Generationsgerechtigkeit gewünscht hätte, wäre, dass die Regierung den Mut aufbringt, das generationsgerecht zu gestalten. Wir sollten die Lasten der heutigen Rentner nicht auf die zukünftige Generation verschieben. Was wir jetzt erleben, ist, dass wir das Rentenalter fix gesetzt haben. Das bedeutet, dass immer mehr Steuergeld in die Renten hineinfließen und dieses Steuergeld, was dort gebraucht wird, das fehlt uns für zukunftssichere Investitionen des Staates. Für die Infrastruktur – und damit meine ich Schiene, Straße, aber auch die Digitalisierung.“ Gleichzeitig teilte Mang mit, dass die hessiche Metall- und Elektroindustrie optimistisch ins neue Jahr gehe. In einer aktuellen Umfrage hätten 48% der Betriebe ihre wirtschaftliche Situation als gut bezeichnet und nur 18% als schlecht. Trotz Corona-Krise und gestörter Lieferketten erwarteten nur 9% der Betriebe, dass sich die Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten weiter verschlechtern werde.

  • Anne Spiegel – die neue Bundesfamilienministerin der Berliner Ampel

    Anne Spiegel – die neue Bundesfamilienministerin der Berliner Ampel

    Am Ende der Landtags-Sondersitzung wurde die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Anne Spiegel verabschiedet. Sie war in der ersten Ampelregierung bis 2021 Familienministerin des Landes. Nun soll die Grünen-Politikerin Bundes-Familienministerin werden. Eva Dieterle hat sie am Rande des Plenums zu einem Interview getroffen. Eva Dieterle, Reporterin: Frau Spiegel, wann haben Sie davon erfahren, dass Sie so eine große Aufgabe übernehmen sollen und wie lange haben Sie überlegt? Anne Spiegel, Bündnis 90 / Die Grünen, designierte Bundesfamilienministerin: Also, das kam doch alles sehr, sehr überraschend und kurzfristig. Und tatsächlich hatte ich gar nicht viel Zeit zum Überlegen. Aber nach einem Gespräch mit meinem Mann war dann klar: Ich mach’s. Dieterle: Ist Deutschland denn familienfreundlich oder erwartet Sie da noch viel Arbeit? Spiegel: Also, ich glaube, es gibt schon noch Dinge, die man da dringend anpacken muss. Es geht darum, zunächst mal dafür zu sorgen, dass Familie vor allen Dingen Vielfalt ist. Und dem möchte ich auch gerecht werden, also für alle unterschiedlichen Formen von Familie auch wirklich rechtlich verbindliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Und natürlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken. Dieterle: Sind das die Punkte, die Ihnen besonders am Herzen liegen und die Sie jetzt auch als erstes angehen werden? Spiegel: Als erstes angehen werde ich alles, was der Kinderarmut den Kampf ansagt in Deutschland. Die Kindergrundsicherung steht im Koalitionsvertrag. Das ist ein großartiges Projekt, ein Paradigmenwechsel. Damit können wir Kinder aus der Armut holen. Das wird aber ein Weilchen dauern. Und damit sofort was passiert, wird es einen Sofortzuschlag geben. Der wird auf einen Schlag etwa 1,7 Millionen Kindern in Deutschland ein konkretes Plus im Geldbeutel verschaffen. Dieterle: Wir sind ja immer noch mitten in der Pandemie und gerade für Familien ist das eine ganz besondere Herausforderung. Wo muss die Politik da noch mehr unterstützen? Spiegel: Also, ich habe mir vorgenommen, […]

  • 2G im hessischen Einzelhandel

    2G im hessischen Einzelhandel

    Seit dem Wochenende dürfen nur noch Geimpfte und Genesene in die rheinland-pfälzischen Geschäfte – in Hessen hat man heute nachgezogen. Wie das ganze funktioniert und bei den Menschen ankommt, haben wir uns mal in Frankfurt auf der Zeil angeschaut. 18 Tage sind es noch bis Heiligabend. 18 Tage Zeit also, um alle Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Doch für alle ungeimpften in Hessen wird das ab heute schwer. Denn ohne Impfung kein Shopping. Wie hier auf der Zeil in Frankfurt muss der Einzelhandel jetzt jeden Kunden kontrollieren. Die eine oder andere Warteschlange lässt sich da nicht vermeiden. Die meisten Frankfurter nehmen die neue Regelung heute gelassen. Marcel Davids, Bauingenieur „Vom Prinzip muss ja irgendwie ein bisschen härter durchgegriffen werden.“ Katharina Presnjakow, Autoverkäuferin „Ich muss ehrlich sagen, ich mache überwiegend Online-Shopping. Also, gehe gerne auf den Weihnachtsmarkt und so weiter, aber ich finde, es muss jetzt nicht unbedingt sein. Wir sind ja auch dazu angehalten Kontakte zu vermeiden.“ Dieter Helmle, Vermögensberater „Naja, ist besser als Lockdown, sagen wir es mal so. Und letztendlich, wenn alle sich hätten impfen lassen, hätten wir wahrscheinlich das Problem jetzt nicht. Aber muss halt jetzt sein.“ Was die einen gut finden, stellt andere vor große Probleme. Wie Annette Fuchs in ihrem Kofferladen in der Frankfurter Innenstadt. Die Kontrollen übernimmt für sie jetzt extra ein Türsteher. Annette Fuchs, Koffer Klein Frankfurt „Also einen Zusatzaufwand bedeutet es, ganz klar. Ein Türsteher, der kostet Geld. Aber für uns ist es natürlich ganz angenehm, dass wir diese zusätzlichen bürokratischen Themen nicht haben. Wir können und voll aufs Geschäft konzentrieren.“ Die Leute in ihrem Geschäft hätten bisher viel Verständnis erzählt sie. Bisher sei der Tag unter diesen Voraussetzungen gut angelaufen. Bis auf eine Ausnahme. Annette Fuchs, Koffer Klein Frankfurt „Allerdings der Super-GAU war dieses Etikett oder dieser Aufkleber an unserer Tür heute Morgen. […]

  • Engpässe an der Testfront

    Engpässe an der Testfront

    2G im Einzelhandel, aber zum Beispiel in der Gastronomie in Rheinland-Pfalz 2G +. Bedeutet: Nur noch Geimpfte und Genesene, die einen negativen Corona-Test mitbringen. Klar, die Nachfrage nach Tests nimmt weiter zu. Doch das Testangebot ist noch immer gering. Erst nach und nach machen die Testcenter wieder auf. So wie in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Wie an den meisten Testzentren herrscht hier am Allianzhaus Hochbetrieb. Immer wieder staut es sich vor der Teststelle. Vor allem morgens und abends ist der Andrang groß. Aus unterschiedlichen Gründen Natalie Lochmann „Mein Mann hat heute Geburtstag und wir wollten tatsächlich mal essen gehen. Würden wir sonst nicht so machen aber ist eine Ausnahme.“ Ann-Katrin Hetten „Ich habe gleich einen Arzttermin und muss dafür einen Test vorher machen.“ Hans-Jürgen Friedrich „Wir wollen verreisen mit dem Flugzeug und da brauchen wir einen Schnelltest.“ Ohne Name „Weil ich mich testen lassen muss, wenn ich meinen Vater besuchen will im Heim.“ Auch durch die am Samstag in Kraft getretene 2G+ Regelung in Rheinland-Pfalz hat die Nachfrage nochmal zugenommen. Marietta Ravasi, Geschäftsführerin Schnelltest Deutschland „Wir haben uns vorbereitet, haben mehr Personal in die Stationen gesteckt und haben den Ansturm tatsächlich massiv gemerkt. Also, wir haben am Wochenende alleine in dieser Station 2.000 Testungen durchgeführt. Und in unseren anderen Stationen sind wir da auch rangekommen. Und man merkt auf jeden Fall, dass der Bedarf einfach da ist.“ Deshalb sollen in Mainz bald drei weitere Teststellen öffnen. Jedoch ist es für Testzentren schwieriger geworden, die Tests zu besorgen. Das liegt an der weltweit steigenden Nachfrage nach Tests und der begrenzten Frachtkapazität durch das Weihnachtsgeschäft. Mangelware werden sie aber hier vorerst nicht. Ein ähnliches Bild zeigt sich in einer Mainzer Apotheke. Täglich lassen sich hier 150 Menschen testen. Auch die Nachfrage nach den Selbsttests ist enorm. Wie in Drogerien oder Supermärkten sind […]

  • Schaltgespräch mit Bioscientia-Chef Dr. Oliver Harzer über Corona-Tests

    Schaltgespräch mit Bioscientia-Chef Dr. Oliver Harzer über Corona-Tests

    Falls ein Schnelltest positiv ist, muss er über einen PCR-Test bestätigt und im Labor ausgewertet werden. Zum Beispiel in Ingelheim bei Bioscientia. Und dort sprechen wir mit dem Geschäftsführer Dr. Oliver Harzer. Markus Appelmann, Moderator: Guten Abend nach Ingelheim. Dr. Oliver Harzer, Geschäftsführer Bioscientia: Guten Abend auch. Appelmann: Die Corona-Inzidenzen sind auf ein Rekordniveau gesprungen, scheinen aber im Moment ein bisschen zu stagnieren. Wie bewerten Sie denn die Corona-Lage? Harzer: Ja, Sie haben es eigentlich schon sehr schön gesagt. Die Zahlen, so wie sie sich uns darstellen, sind in etwa auf dem gleichen Niveau wie in der Vorwoche. Das bedeutet aber auf der anderen Seite auch, Sie sind sehr hoch. Das ist so das, was uns als Labore tatsächlich auch auslastet, wirklich auslastet. In einigen Bereichen arbeiten wir zwischen 100 und 110% und in einigen Bereichen sind wir knapp unter 100%. Wenn man das so auf Deutschland bezieht, sind gut ausgelastet. Appelmann: Hier noch einmal eingehakt. Wie sieht es denn konkret bei Ihnen mit der Auslastung aus. Wie weit können Sie noch gehen, bis die Tests liegen bleiben und es negative Konsequenzen für die Getesteten hat? Harzer: Na ja, die Situation ist einfach immer die, unser Bestreben ist ja möglichst schnell ein Ergebnis zu liefern. Weil das hat ja Konsequenzen. Also zum einen wollen wir die Information darüber haben, ist der Patient infiziert oder nicht? Dann geht es aber auch um Quarantänemaßnahmen, um Isolierungsmaßnahmen und so weiter. Und es ist so, wir arbeiten in einigen Regionen, also gerade in den genannten Schwerpunktregionen Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen, da sind wir schon eigentlich immer schon bei 100% und drüber. Und in anderen Bereichen sind wir zwischen 90 und 100% und auch knapp drüber. Da darf dann halt einfach kein Gerät ausfallen. Da dürfen sie nicht plötzlich sechs Krankmeldungen in der Abteilung haben […]

  • Reaktionen auf die neuen Corona-Beschlüsse

    Reaktionen auf die neuen Corona-Beschlüsse

    Ein düsteres Bild der Corona-Lage hat heute Lothar Wieler gezeichnet. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts erwartet erst rund um Weihnachten den traurigen Höhepunkt der vierten Corona-Welle auf den Intensivstationen. Bund und Länder haben deshalb eine Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen beschlossen. Sie bedeuten quasi einen Lockdown für Ungeimpfte. Die Maßnahmen belasten aber nicht nur Bürger, sondern zum Beispiel auch Gastronomen und Einzelhändler. Das Modehaus Charlott in Speyer – seit 70 Jahren eine Institution für Damenmode. Die verkauft Thomas Armbrust in zweiter Generation seit 30 Jahren. Nun bangt der Einzelhändler um sein Geschäft. Denn für den Einzelhandel, aber auch für Kultur- und Freizeiteinrichtungen gilt künftig die 2G-Regel – Zutritt also nur noch für nachweislich Geimpfte und Genesene. Nach einem umsatzschwachen November befürchtet Thomas Armbrust, nun auf seiner Winterware sitzen zu bleiben. Thomas Armbrust, Inhaber Modehaus Charlott Speyer „Ich schätze jetzt mal, dass 70% unserer Kunden geimpft sind. Bleiben immer noch 30%, die nicht geimpft sind und die den Laden hier gar nicht mehr betreten dürfen. Das heißt, es ist mit Sicherheit noch mal ein Umsatzrückgang von 30%, weil diese Leute ja gar nicht mehr kommen dürfen.“ Keine guten Aussichten – mitten im Weihnachtsgeschäft. Seine Öffnungszeiten wird Thomas Armbrust einschränken, die fünf Mitarbeiter wieder in Kurzarbeit schicken. Ähnlich sieht es in der Gastronomie aus. Denn auch hier gilt 2G. In Rheinland-Pfalz sogar 2G+. Hier müssen Geimpfte und Genesene, die noch keine Booster-Impfung erhalten haben, also zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen. Doch der ist dieser Tage gar nicht so leicht zu bekommen. Wie hier in Mainz bilden sich lange Schlangen. Schnelltests sind ausverkauft. Und so verbucht die Gastronomie eine Stornierungswelle. Besonders hart trifft es Clubs und Diskotheken, die ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 350 schließen müssen. Das ist in Mainz zwar noch nicht der Fall, Wieland Wittmeier hat den Betrieb seines Rockclubs nach zwei Monaten trotzdem wieder […]

  • Weihnachtsmarkt in Landau macht zu

    Weihnachtsmarkt in Landau macht zu

    Immer mehr Weihnachtsmärkte werden wegen der Corona-Lage geschlossen. Der Weihnachtsmarkt in Neustadt hat bereits wieder zugemacht, am Sonntag folgen Kaiserslautern und Landau. In der Pfalz weihnachtet es nicht mehr sehr. Frohe Weihnachten – für die Schausteller hier in Landau wohl eher nicht. Seit Mittwoch gelten verschärfte Maskenpflicht und verkürzte Öffnungszeiten bis 19.00 Uhr. Zehn Tage nach der Eröffnung ist dann ab Sonntag der Winterzauber schon wieder vorbei. Ingo Schneider, Schausteller „Das bedeutet immer mehr Existenzangst. Es ist jetzt schon das zweite Jahr. Jetzt haben wir gehofft auf die Weihnachtsmärkte. Jetzt schließen wir mal wieder.“ Ingo Schneiders Kartoffelpuffer sind beliebt. Seine Fans warten auch in der Kälte gerne auf eine Portion Pfälzer „Grumbeer Pannekuche“. Susanne Franz „Es ist einfach schade. Weil es auch um die Menschen geht. Es hängen Existenzen, ich habe jetzt gerade mit einer Bekannten gesprochen, es hängen Existenzen daran.“ Robert Stegleis Familie ist seit 100 Jahren auf dem Landauer Weihnachtmarkt. Immer – außer im vergangenen Jahr. Da fand der Thomas-Nast-Nikolausmarkt wegen Corona überhaupt nicht statt. Doch viel besser als gar nicht, sind zehn Tage Glühweinverkauf für den Schausteller auch nicht. Robert Steglei, Schausteller „Vor sechs, acht Wochen wurden ganz andere Signale von der Politik gesendet. Da mussten wir ja Ware kaufen, wir mussten Vorbereitungen treffen, wir haben Ware angekauft. Wir haben Personal angestellt, wir haben Wohnungen angemietet. Das wurde im letzten Jahr nicht so dargestellt, also ist die Situation komplett anders.“ Robert Steglei ist heute viel unterwegs. Als Vorsitzender des Schaustellerverbands Landau-Neustadt, kümmert er sich um seine Kollegen. Was sollen alle mit den übriggebliebenen Lebensmitteln machen? Robert Steglei, Vorsitzender Schaustellerverband Landau-Neustadt „Was wir bis morgen Abend 19.00 Uhr verkaufen, müssen wir jetzt mal schauen. Auch meine Kollegen mit dem Imbiss oder mit Süßwaren. Das ist noch vollkommen offen, was wir jetzt damit machen.“ Eine Standgebühr mussten die Schausteller […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Grünen-Politiker vor neuen Aufgaben — Hessen investiert in Quantencomputer — „Wellenbrecher“ ist Wort des Jahre Grünen-Politiker vor neuen Aufgaben Der rheinland-pfälzische Grünen-Politiker Tobias Lindner aus Wörth soll neuer Staatsminister im Auswärtigen Amt werden. Das hat die designierte Außenministerin Annalena Baerbock entschieden. Lindner sitzt seit 2011 im Deutschen Bundestag und war zuletzt Sprecher für Sicherheitspolitik bei der Bundestagsfraktion der Grünen. In Hessen will sich der Grünen-Politiker Omid Nouripour aus Frankfurt um den Vorsitz der Bundespartei bewerben. Er ist seit 2006 Mitglied des Bundestags und Experte für Außenpolitik. Hessen investiert in Quantencomputer Die hessische Landesregierung plant, das Fraunhofer Institut in Darmstadt mit rund 3 Millionen Euro zu unterstützen. Das Institut erforscht, wie Quantencomputer in Zukunft sinnvoll in Wissenschaft und Industrie eingesetzt werden können. Quantencomputer sind eine neue Generation von Großrechnern. Sie werden dort eingesetzt, wo die Leistungen von Super-Computern nicht mehr ausreichen. „Wellenbrecher“ ist Wort des Jahres Die Gesellschaft für deutsche Sprache In Wiesbaden hat heute „Wellenbrecher“ zum Wort des Jahres gewählt. Es habe das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland sprachlich in besonderer Weise bestimmt. Das Wort stamme aus dem Küstenschutz und werde mittlerweile auch für Schutzmaßnahmen verwendet, die eine Corona-Welle brechen sollen.

  • Ärger über das Schwarzhandhandwerk

    Ärger über das Schwarzhandhandwerk

    Arbeitgeber, die für ihre Beschäftigten keine Steuern oder Sozialabgaben zahlen – das ist wohl die bekannteste Form von Schwarzarbeit. Es gibt aber noch eine andere und die ist nicht so bekannt: Nämlich wenn Handwerksbetriebe Arbeiten anbieten, die sie gar nicht anbieten dürfen, weil ihnen der erforderliche Meistertitel fehlt. Im Lahn-Dill Kreis wollen sich die ehrlichen Handwerker jetzt gegen die schwarzen Schafe wehren. Die Handgriffe sitzen bei Malermeister Michael Keller. Gekonnt ist eben gekonnt. Über falsche Handwerker, die es eigentlich nicht können – und laut Gesetz auch nicht dürfen -, aber trotzdem meisterpflichtige Leistungen, wie beispielsweise Malerarbeiten anbieten, ärgert sich Keller, der in seinen Meistertitel viel Zeit und Geld gesteckt hat. Michael Keller, Malermeister aus Wetzlar „Das ärgert mich schon, die gehen den einfachen Weg des Lebens. Und ich habe jahrelang Schule gemacht, habe darauf aufgebaut, meine Prüfung zu machen und vor allen Dingen was zu erschaffen. Und andere, da geht’s nur ums Geld.“ In 53 Berufen gilt in Deutschland die Meisterpflicht. Von A wie Augenoptiker bis Z wie Zimmerer. Wer den Meistertitel oder eine vergleichbare Qualifikation dort nicht besitzt, darf das entsprechende Handwerk nicht betreiben. Trotzdem finden sich auf Onlineplattformen und auch auf Fahrzeugen Hinweise auf Betriebe, die Leistungen anbieten, ohne darin qualifiziert zu sein. Sebastian Hoffmanns, Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill „Dementsprechend groß ist natürlich auch der Druck, sich gegenüber unseriösen Anbietern zu behaupten, die zum einen natürlich diesen Weg gar nicht gegangen sind, diesen Vor-invest nicht hatten, die aber auch viele Besonderheiten nicht kennen – ich nehme jetzt das Maler- und Lackiererhandwerk –, dass zum Beispiel Arbeitnehmer bei der Malerkasse anzumelden sind, um Ihre Sozialansprüche zu sichern, und das sind also schon erhebliche Wettbewerbsvorteile, wenn man sich diese Kosten spart. Das ist unfair, da halten Betriebe sich nicht an die Regeln. Das ärgert natürlich die ordentlichen Betriebe und da die […]

  • Steuergeld für innovative Geschäftsideen

    Steuergeld für innovative Geschäftsideen

    Ein Unternehmen aus Rheinland-Pfalz ist seit vielen Monaten in aller Munde: BioNTech, der Mainzer Impfstoffhersteller. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister möchte allerdings, dass es nicht bei dem einen Unternehmen bleibt und sich viele weitere innovative Firmen dazu gesellen. Eine Innovationsagentur soll in Zukunft dabei helfen. Es ist ein beliebtes Modewort: Innovation. Koalitionsverträge laufen davon über. Im Vertrag der Ampelregierung in Rheinland-Pfalz kommt das Wort 70 Mal vor. In Rheinland-Pfalz füllen schon lange Unternehmen das politische Modewort mit Leben. So ein Hersteller für Tiernahrungszusätze in Niederzissen. In diesen Zusätzen befanden sich in die 90er Jahren auch immer Antibiotika – heute ist das verboten. Der Betrieb in Niederzissen setzte als erster auf Alternativen. Eine Innovation, die sich auszahlte. Doch der Weg war nicht einfach. Bernhard Eckel: Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH „Die erste Hürde für eine Firma wie uns ist tatsächlich die Finanzierung der Forschung, weil wir können nicht alles eigenhändig stemmen, weil wir nicht wissen, ob das, was wir forschen, nachher kommerziell umgesetzt werden kann. Deswegen sind wir dankbar, dass es Innovationsförderung gibt.“ Und es soll noch mehr geben: Eine Innovationsagentur soll zur Anlaufstelle werden – für Unternehmen, Hochschulen, Start-ups. Netzwerke sollen entstehen. Denn: Daniela Schmitt, FDP, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Oftmals ist das noch vom Zufall geprägt, dass der eine den anderen trifft, dass man sich irgendwo kennenlernt und dann sagt: ‚Mensch, das ist super, das können wir gemeinsam vorantreiben‘ und ich möchte aus dem Zufall ein System machen, dass wir mit der Innovationsagentur navigieren.“ Navigieren durch einen Dschungel aus Bürokratie und Anträgen – Aufgaben, für die kleine und mittelständische Unternehmen oft nicht die Zeit, das Geld und die Kapazität haben. Das soll die Innovationsagentur liefern. Antje Eckel: Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH „Wenn Sie heute Fördermittel für etwas suchen und Sie schauen im Internet, dann geben Sie nach 15 Minuten auf und denken […]

  • Hessen verschärft Corona-Schutzmaßnahmen

    Hessen verschärft Corona-Schutzmaßnahmen

    Nach Rheinland-Pfalz verschärft jetzt auch Hessen seine Schutzmaßnahmen. Ab heute werden dort nur noch Geimpfte und Genesene in Restaurants, Hotels, Freizeit- und Kultureinrichtungen hineingelassen. In Clubs und Bordellen brauchen sie zusätzlich einen negativen Corona-Test. Ungeimpfte haben dort überall keinen Zutritt mehr. Viele Gastwirte sind mit der Verschärfung der Corona-Regeln einverstanden. Romy Rudorf, stellv. Geschäftsführerin Apfelwein Wagner „Ich finde die 2G-Regel sehr gut. Wir wollen nicht nur unsere Gäste, sondern auch unsere ganzen Mitarbeiter schützen. Wir haben insgesamt 40 Angestellte und auch denen möchten wir ein sicheres Arbeitsumfeld geben können. Also, unsere Gäste sind größtenteils eh geimpft. Und ich glaube, jetzt kommen wieder mehr, weil die sich sicherer fühlen mit der 2G-Regelung.“