2G im hessischen Einzelhandel

Seit dem Wochenende dürfen nur noch Geimpfte und Genesene in die rheinland-pfälzischen Geschäfte – in Hessen hat man heute nachgezogen. Wie das ganze funktioniert und bei den Menschen ankommt, haben wir uns mal in Frankfurt auf der Zeil angeschaut.

18 Tage sind es noch bis Heiligabend. 18 Tage Zeit also, um alle Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Doch für alle ungeimpften in Hessen wird das ab heute schwer. Denn ohne Impfung kein Shopping.
Wie hier auf der Zeil in Frankfurt muss der Einzelhandel jetzt jeden Kunden kontrollieren. Die eine oder andere Warteschlange lässt sich da nicht vermeiden. Die meisten Frankfurter nehmen die neue Regelung heute gelassen.
Marcel Davids, Bauingenieur
„Vom Prinzip muss ja irgendwie ein bisschen härter durchgegriffen werden.“
Katharina Presnjakow, Autoverkäuferin
„Ich muss ehrlich sagen, ich mache überwiegend Online-Shopping. Also, gehe gerne auf den Weihnachtsmarkt und so weiter, aber ich finde, es muss jetzt nicht unbedingt sein. Wir sind ja auch dazu angehalten Kontakte zu vermeiden.“
Dieter Helmle, Vermögensberater
„Naja, ist besser als Lockdown, sagen wir es mal so. Und letztendlich, wenn alle sich hätten impfen lassen, hätten wir wahrscheinlich das Problem jetzt nicht. Aber muss halt jetzt sein.“
Was die einen gut finden, stellt andere vor große Probleme. Wie Annette Fuchs in ihrem Kofferladen in der Frankfurter Innenstadt. Die Kontrollen übernimmt für sie jetzt extra ein Türsteher.
Annette Fuchs, Koffer Klein Frankfurt
„Also einen Zusatzaufwand bedeutet es, ganz klar. Ein Türsteher, der kostet Geld. Aber für uns ist es natürlich ganz angenehm, dass wir diese zusätzlichen bürokratischen Themen nicht haben. Wir können und voll aufs Geschäft konzentrieren.“
Die Leute in ihrem Geschäft hätten bisher viel Verständnis erzählt sie. Bisher sei der Tag unter diesen Voraussetzungen gut angelaufen. Bis auf eine Ausnahme.
Annette Fuchs, Koffer Klein Frankfurt
„Allerdings der Super-GAU war dieses Etikett oder dieser Aufkleber an unserer Tür heute Morgen. Das war natürlich sehr unerfreulich, weil wir nicht diejenigen sind, die diese 2G-Regel ins Leben gerufen haben.“
Was die 2G-Regel für ihren Umsatz bedeutet müsse sich erst noch zeigen, sagt sie. Nach dem Lockdown im letzten Jahr steht dem Einzelhandel also das nächste schwierige Weihnachtsgeschäft bevor. Noch bleiben den Händlern 18 Tage Zeit, die Verluste so gering wie möglich zu halten.