Steuergeld für innovative Geschäftsideen

Ein Unternehmen aus Rheinland-Pfalz ist seit vielen Monaten in aller Munde: BioNTech, der Mainzer Impfstoffhersteller. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister möchte allerdings, dass es nicht bei dem einen Unternehmen bleibt und sich viele weitere innovative Firmen dazu gesellen. Eine Innovationsagentur soll in Zukunft dabei helfen.

Es ist ein beliebtes Modewort: Innovation. Koalitionsverträge laufen davon über. Im Vertrag der Ampelregierung in Rheinland-Pfalz kommt das Wort 70 Mal vor.
In Rheinland-Pfalz füllen schon lange Unternehmen das politische Modewort mit Leben. So ein Hersteller für Tiernahrungszusätze in Niederzissen. In diesen Zusätzen befanden sich in die 90er Jahren auch immer Antibiotika – heute ist das verboten. Der Betrieb in Niederzissen setzte als erster auf Alternativen. Eine Innovation, die sich auszahlte. Doch der Weg war nicht einfach.
Bernhard Eckel: Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH
„Die erste Hürde für eine Firma wie uns ist tatsächlich die Finanzierung der Forschung, weil wir können nicht alles eigenhändig stemmen, weil wir nicht wissen, ob das, was wir forschen, nachher kommerziell umgesetzt werden kann. Deswegen sind wir dankbar, dass es Innovationsförderung gibt.“
Und es soll noch mehr geben: Eine Innovationsagentur soll zur Anlaufstelle werden – für Unternehmen, Hochschulen, Start-ups. Netzwerke sollen entstehen. Denn:
Daniela Schmitt, FDP, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz
„Oftmals ist das noch vom Zufall geprägt, dass der eine den anderen trifft, dass man sich irgendwo kennenlernt und dann sagt: ‚Mensch, das ist super, das können wir gemeinsam vorantreiben‘ und ich möchte aus dem Zufall ein System machen, dass wir mit der Innovationsagentur navigieren.“
Navigieren durch einen Dschungel aus Bürokratie und Anträgen – Aufgaben, für die kleine und mittelständische Unternehmen oft nicht die Zeit, das Geld und die Kapazität haben. Das soll die Innovationsagentur liefern.
Antje Eckel: Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH
„Wenn Sie heute Fördermittel für etwas suchen und Sie schauen im Internet, dann geben Sie nach 15 Minuten auf und denken sich: ‚Das gebe ich jetzt weiter an jemanden, der mehr Zeit hat‘. Insofern glaube ich, da gibt es Potential, wenn es darum geht, jemanden an die Hand zu nehmen und da durchzuführen.“
Das Land investiert in die Agentur rund 1,4 Millionen Steuergeld. Die Hoffnung: Erfolgreiche Unternehmen, die in Zukunft viel mehr Geld mit Gewerbesteuern zurückzahlen.
Gelungene Beispiele dafür: Der Betrieb in Niederzissen – und natürlich: BioNTech.