Engpässe an der Testfront

2G im Einzelhandel, aber zum Beispiel in der Gastronomie in Rheinland-Pfalz 2G +. Bedeutet: Nur noch Geimpfte und Genesene, die einen negativen Corona-Test mitbringen. Klar, die Nachfrage nach Tests nimmt weiter zu. Doch das Testangebot ist noch immer gering. Erst nach und nach machen die Testcenter wieder auf. So wie in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz.

Wie an den meisten Testzentren herrscht hier am Allianzhaus Hochbetrieb. Immer wieder staut es sich vor der Teststelle. Vor allem morgens und abends ist der Andrang groß. Aus unterschiedlichen Gründen
Natalie Lochmann
„Mein Mann hat heute Geburtstag und wir wollten tatsächlich mal essen gehen. Würden wir sonst nicht so machen aber ist eine Ausnahme.“
Ann-Katrin Hetten
„Ich habe gleich einen Arzttermin und muss dafür einen Test vorher machen.“
Hans-Jürgen Friedrich
„Wir wollen verreisen mit dem Flugzeug und da brauchen wir einen Schnelltest.“
Ohne Name
„Weil ich mich testen lassen muss, wenn ich meinen Vater besuchen will im Heim.“
Auch durch die am Samstag in Kraft getretene 2G+ Regelung in Rheinland-Pfalz hat die Nachfrage nochmal zugenommen.
Marietta Ravasi, Geschäftsführerin Schnelltest Deutschland
„Wir haben uns vorbereitet, haben mehr Personal in die Stationen gesteckt und haben den Ansturm tatsächlich massiv gemerkt. Also, wir haben am Wochenende alleine in dieser Station 2.000 Testungen durchgeführt. Und in unseren anderen Stationen sind wir da auch rangekommen. Und man merkt auf jeden Fall, dass der Bedarf einfach da ist.“
Deshalb sollen in Mainz bald drei weitere Teststellen öffnen. Jedoch ist es für Testzentren schwieriger geworden, die Tests zu besorgen. Das liegt an der weltweit steigenden Nachfrage nach Tests und der begrenzten Frachtkapazität durch das Weihnachtsgeschäft. Mangelware werden sie aber hier vorerst nicht.
Ein ähnliches Bild zeigt sich in einer Mainzer Apotheke. Täglich lassen sich hier 150 Menschen testen. Auch die Nachfrage nach den Selbsttests ist enorm. Wie in Drogerien oder Supermärkten sind diese jedoch Mangelware. Nur über Kontakte hat Besitzerin Julia Sachse noch ein paar Tests im Lager. Trotz hoher Verkaufspreise. Um die fünf Euro kostet ein Test momentan.
Dr. Julia Sachse, Phoenix Apotheke Mainz
„Wenn in dem Tempo die Bestände weiter absinken, wird es vor Weihnachten kritisch. Ich werde alles versuchen, um noch über Kollegen an Schnelltests zu kommen, habe noch Kontakte Richtung China. Aber ich glaube, in einer Woche habe ich keine Schnelltests für Laien mehr zur Verfügung.“
Für einen Schnelltest ist momentan entweder viel Geld oder viel Geduld gefragt. Besserung ist noch nicht in Sicht.