Wirtschaft

  • Mobilität durch Wasserstoff

    Mobilität durch Wasserstoff

    15 Millionen Elektroautos bis 2030, 1 Million Ladesäulen – diese konkreten Ziele stehen für das Jahr 2030 im neuen Koalitionsvertrag der Ampelregierung. Während Autos mit Hochspannung produziert werden, ist Elektro im Nutzfahrzeug-Bereich noch keine Option. Die Reichweite der Batterien sind einfach zu gering, um Tonnen zu bewegen. Im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium hat man deswegen eine neue Antriebstechnik ins Visier genommen. Hinter dem Buchstabe „H“ im Periodensystem versteckt sich das chemische Element Wasserstoff. Wasserstoff steckt in nahezu jeder organischen Verbindung und gilt deshalb als unglaublich vielseitiges Element. Auch für die Mobilität der Zukunft könnte Wasserstoff als CO2-freier Treibstoff eine echte Alternative sein, vor allem bei Nutzfahrzeugen. Doch bislang steckt diese Antriebstechnik noch in den Kinderschuhen. Hier bei KST Motorenversuch in Bad Dürkheim hoffen sie genau das zu ändern und arbeiten schon seit zwei Jahren an Verbrennungsmotoren, die mit Wasserstoff betrieben werden. Nicolas Weyland, Projektleiter Wasserstoff KST-Motorenversuch „Wir benutzen Wasserstoff und Luft, Sauerstoff, und verwenden das in den Motor und versuchen die bessere Leistung im Motor oder in der Brennstoffzelle zu bekommen und testen wirklich die Lebensdauer vom Motor.“ Bei der Technik sei man auf einem guten Weg, sagt auch der Chef von KST. Doch beim Thema Infrastruktur müsse noch einiges getan werden. Gerhard Reiff, Vorsitzender Geschäftsführer KST-Motorenversuch „Wir brauchen politische Rahmenbedingungen, den Willen, dass wir den grünen Wasserstoff auch herstellen wollen. Dazu brauch wir wieder Netzte letztendlich, um die alternativen Energien, regenerativen Energien von der Nordsee beispielsweise hierher zu bringen. Und wir brauchen die gebündelte Kraft der Industrie, das auch in die Wege zu leiten. Das geht denke ich nicht als Einzelunternehmen, das müssen wir zusammenfassen und gemeinsam angehen.“ Keine Einzelmeinung. 30 Unternehmen in Rheinland-Pfalz, die im Wasserstoff eine Zukunft sehen, haben sich deshalb jetzt zusammengeschlossen, um künftig noch enger bei diesem Thema zusammenzuarbeiten. Auch wenn andere Bundeländer, wie Bayern oder Baden-Württemberg […]

  • Friseure halten 2G-Regel für unangemessen

    Friseure halten 2G-Regel für unangemessen

    Ab heute müssen auch die Fahrgäste in Zügen, Bussen und Bahnen geimpft, genesen oder getestet sein. Diese neue 3G-Regel hat heute zu großem Andrang an den Teststationen geführt. Doch auch mit einem Coronatest ist den Ungeimpften in Rheinland-Pfalz ab heute der Zugang zu Restaurants, Hotels, Friseuren, Freizeit- und Kultureinrichtungen versperrt. Denn dort werden nur noch Geimpfte und Genesene hineingelassen. „Bitte bleiben Sie draußen“, muss Bernd Kiefer ab heute zu seinen ungeimpften Kunden sagen. Bedient wird im Salon Struwwelpeter im rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim nur noch, wer geimpft oder genesen ist. Bernd Kiefer, Inhaber Friseursalon Struwwelpeter „Uns geht potentieller Umsatz verloren und den müssen wir versuchen auszugleichen, was nicht möglich sein wird.“ Denn rund 30% der Rheinland-Pfälzer sind nicht geimpft. Das heißt 30% weniger potentielle Kunden für Bernd Kiefer. Der Friseurmeister ist aber sicher, Nicht-Immunisierte werden sich künftig trotzdem irgendwo die Haare schneiden lassen. Bernd Kiefer, Vorstand Landesverbandes Friseure & Kosmetik Rheinland „Das wird irgendwo im Hinterhof, das wird irgendwo in der Küche sein, wo keine Hygieneverordnung ist, wo keine Maßnahmen eingehalten werden, also Angst habe ich da nicht. Es ist einfach so, das ist die Wahrheit, das wird kommen.“ 2G gilt ab heute flächendeckend in Rheinland-Pfalz. Zu Restaurants, Sportstätten Kinos, Theatern und sonstigen Kultur-und Freizeiteinrichtungen haben jetzt nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt. Lediglich der Einzelhandel bleibt für alle geöffnet, mit Maskenpflicht und Abstandsregeln. Wer sich nun doch noch für den Piks entscheidet oder seinen Impfschutz auffrischen lassen will, kann das jetzt auch wieder im Impfzentrum. Acht der ehemals 32 Landesimpfzentren sind ab heute wieder in Betrieb: Und zwar sind das die Impfzentren in Wörth, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Neustadt an der Weinstraße, Lahnstein, Koblenz, Trier und Ingelheim. Das Impfzentrum in Mainz wird ab dem 01. Dezember wieder seine Tore öffnen. In Ingelheim war der Start heute ein Erfolg. Die meisten, die hierher kommen, […]

  • Vergleichsvorschlag im Telekom-Prozess

    Vergleichsvorschlag im Telekom-Prozess

    Es ist ein Gerichtsverfahren, das in Deutschland Geschichte geschrieben hat. 16.000 Käufer der Telekom-Aktie hatten gegen das Unternehmen geklagt, weil ihre Aktien massiv an Wert verloren. Die Telekom soll im Börsenprospekt falsche Angaben gemacht haben. Das war im Jahr 2000. Jetzt – nach über 20 Jahren – haben sich Kläger und Telekom geeinigt und das zuständige Oberlandesgericht in Frankfurt hat dem zugestimmt. Im Saal E II des Frankfurter Oberlandesgerichts wird heute der Schlussstrich unter ein Mammutverfahren gezogen. 16.000 Kläger, beziehungsweise deren Erben, bekommen von der Telekom den Kaufpreis ihrer Aktien erstattet. In den vergangenen Monaten hatten sich alle Beteiligten auf einen Vergleich geeinigt. Peter Gundermann, Kläger-Anwalt „Die Kleinanleger bekommen ihren wirtschaftlichen Schaden erstattet, plus einen Großteil der Prozesszinsen seit 2001, 2003, wo die Klagen eingereicht wurden. Das ist eine Verzinsung, die über der Inflationsrate liegt. Wir können sehr zufrieden sein mit diesem Ergebnis.“ Ralf Plück, Kläger-Anwalt „Es ist schön, dass vor allem die vielen Kleinanleger, die sich aufgemacht hatten, hier gegen den großen Giganten vorzugehen, entschädigt werden. Und das ist auch für den Finanzplatz Deutschland ein gutes Zeichen und wird ihn stärken.“ Als die T-Aktie im Juni 2000 an die Börse kam, wurde sie mit 66,50 € gehandelt. Die Aktie löste einen Börsenboom aus, der damalige Telekom-Chef Ron Sommer sprach von einer zweiten Altersvorsorge. Doch daraus wurde ein Rohrkrepierer. Die Aktie brach ein und ist heute nur noch 16,90 € wert. Weil Angaben im Börsenprospekt falsch gewesen sein sollen, gingen die Kleinanleger vor Gericht. Im Lauf der Jahre sah die Telekom offenbar ihre Chancen auf einen Sieg im Rechtsstreit schwinden. Claudia Junker, Chefjuristin Deutsche Telekom „Das Verfahren läuft seit 20 Jahren und es würde auch noch ungefähr zehn Jahre weiterlaufen, erst das Musterverfahren, dann die Einzelverfahren. Es ist jetzt an der Zeit gewesen, das wir dieses sehr faire Angebot machen. […]

  • Salzbachtalbrücke: Nach der Sprengung laufen die Aufräumarbeiten

    Salzbachtalbrücke: Nach der Sprengung laufen die Aufräumarbeiten

    Innerhalb weniger Sekunden war sie Geschichte: die Salzbachtalbrücke in Wiesbaden. Zweimal rumst es ganz laut, und dann fallen 15.000 Tonnen Beton und Stahl in sich zusammen. Direkt im Anschluss ging’s schon los mit dem Aufräumen. Und wie geht’s so voran? Gestern war erste Baustellen-Besichtigung, und wir durften dabei sein. Anflug auf einen, man möchte fast meinen: gigantischen Männerspielplatz. Unmengen von Beton, Stahl und Sand werden hier mit großen Maschinen bewegt. Dinosaurier aus Metall beißen sich durch stählernes Gestrüpp. Überdimensionale Kipplaster transportieren den ganzen Schutt weg. Eine ganze Menge davon kann recycelt und für aktuelle Bauprojekte verwendet werden. Von hier oben, gewissermaßen vom Feldherrenhügel, schauen die Verantwortlichen der Autobahn GmbH zuversichtlich auf den Fortschritt der Aufräumarbeiten. Matthias Achauer, Autobahn GmbH „Wir sind sehr gut vorangekommen. Das lag auch durchaus daran, dass die Brücke sehr günstig gefallen ist, sodass die Bagger auch eine optimale Arbeitshöhe hatten. Sodass das weitere Zertrümmern und Zerlegen der Brücke hier schnell vorangeht.“ Bereits so gut wie freigeräumt ist die unterbrochene Bahntrasse. Spätestens am 4. Dezember soll das Baufeld der Deutschen Bahn wieder übergeben werden. Noch vor Weihnachten – dieses Jahres, wohlgemerkt – sollen hier wieder Züge fahren, der Wiesbadener Hauptbahnhof nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten sein. Auch auf der unterbrochenen Bundesstraße sollen noch dieses Jahr wieder Autos fahren. Die Kollateralschäden durch die Sprengung haben sich sehr in Grenzen gehalten. Ein paar gesplitterte Fenster im Klärwerk nebenan, keine Beschwerden von den Anwohnern. Ob entdeckte Risse im direkt angrenzenden Hofgut Hammermühle neu oder alt sind, wird ein Gutachten Ende November klären. Apropos Gutachten: Vor der Sprengung kam man ja noch nicht an die mutmaßlich defekten Rollenlager heran, die direkt über dem Pfeiler eingeklemmt waren. Matthias Achauer, Autobahn GmbH „Jetzt haben wir beide Rollen von dem Pfeiler ‚Achse E‘ gefunden. Und die wollen wir jetzt den Professoren übergeben, so […]

  • Im Studiotalk: Nancy Faeser, die Landesvorsitzende der hessischen SPD

    Im Studiotalk: Nancy Faeser, die Landesvorsitzende der hessischen SPD

    Es sind spannende Zeiten in der Politik – auch in Hessen. Obwohl erst in zwei Jahren ein neuer Landtag gewählt wird, macht sich bei der SPD Aufbruchsstimmung breit. Die Bundestagswahl ist für die Sozialdemokraten gut gelaufen und die schwarz-grüne Koalition ist deutlich angeschlagen. Bei uns zu Gast: die Oppositionsführerin im Landtag, SPD-Chefin Nancy Faeser. Sieht sie sich möglicherweise schon als kommende Ministerpräsidentin? Das Urteil hat die schwarz-grüne Koalition schwer getroffen, auch wenn sich die Verantwortlichen nach Außen unerschüttert zeigen. Der hessische Staatsgerichtshof hat das Corona-Sondervermögen der Landesregierung für verfassungswidrig erklärt. Es ist ein Triumph für SPD und FDP, die gemeinsam gegen den von ihnen so genannten „Schattenhaushalt“ in Höhe von 12 Milliarden Euro klagt hatten. Und sie wollen ihre Chance nutzen und den angeschlagenen Regierungschef ins Taumeln bringen. Nancy Faeser (SPD), Fraktionsvorsitzende hessischer Landtag, am 11.11.2021 „Dieser Schattenhaushalt war Ihr Schattenhaushalt. Deshalb ist dieser Verfassungsbruch auch ihr Verfassungsbruch. Und tun Sie nicht so, als hätte man das nicht wissen können. Wir hatten Sie gewarnt in mehrfachen Runden hier im Parlament. Hören Sie endlich auf sich zu verstecken und übernehmen Sie die Verantwortung für das Scheitern Ihrer Politik.“ Und die nächste Verfassungsklage steht schon im Raum. Vor wenigen Tagen ändert die schwarz-grüne Mehrheit das Beamtengesetz und macht damit den Präsidenten des Landeskriminalamtes zu einem politischen Beamten. Der LKA-Präsident müsse dem Rechtsstaat verpflichtet sein, nicht einer Partei, sagt die SPD. Dass die Luft für schwarz-grün dünn ist, hat auch die Bundestagswahl gezeigt: Die SPD liegt in Hessen klar vor der CDU und könnte eine Ampelkoalition mit Grünen und FDP bilden. Erweisen sich die Koalitionsverhandlungen in Berlin also als Blaupause für Wiesbaden? Oder folgt nach einer möglichen Regierungsbildung im Bund eine rasche Ernüchterung, die die hochfliegenden Träume der Hessen-SPD auf den Boden holt? Markus Appelmann, Moderator: Fragen, über die wir jetzt mit der […]

  • Schärfere Corona-Regeln auch in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Schärfere Corona-Regeln auch in Hessen und Rheinland-Pfalz

    „Ganz Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch !“ So hat heute Lothar Wieler, der Präsident des Robert-Koch-Instituts, die derzeitige Corona-Lage beschrieben. Auch die Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel sprachen gestern auf der Ministerpräsidentenkonferenz von einer dramatischen Situation. Nach dem Bundestag hat deshalb heute auch der Bundesrat einem neuen Infektionsschutzgesetz und verschärften Corona-Schutzmaßnahmen zugestimmt. Die vierte Welle trifft auch Hessen und Rheinland-Pfalz mit voller Wucht. Die Krankenhäuser füllen sich, vielerorts arbeiten Ärzte und Pflegekräfte wieder mal an ihrer Belastungsgrenze und darüber hinaus. Die Hospitalisierungsinzidenz ist deshalb jetzt das neue Maß der Dinge. Sie gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb von siebenben Tagen mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden. Liegt die Hospitalisierungsinzidenz über 3, gilt 2G. Das heißt, Restaurants und andere Einrichtungen dürfen nur noch Geimpfte und Genesene betreten. Überschreitet die Inzidenz den Wert 6, müssen Geimpfte und Genesene zusätzlich einen negativen Coronatest vorlegen. Ab einem Wert von 9 soll es zudem Kontaktbeschränkungen geben. Volker Bouffier, CDU, Ministerpräsident Hessen „Wenn ich gesagt habe: ‚Gestern war kein guter Tag für Deutschland‘, dann deshalb, weil wir gestern den absoluten Höchststand der Inzidenzen in Deutschland hatten seitdem die Corona-Pandemie dieses Land plagt und – wie Sie es zitiert haben – nur in einer gemeinsamen nationalen Kraftanstrengung wir dieser Herausforderung begegnen können.“ In Hessen liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 4,8 und Rheinland-Pfalz bei 4. Ab kommender Woche haben also auch hier bei uns nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Restaurants, Hotels, Theatern, Kinos und Sporthallen. Ausgenommen sind Kinder und Jugendliche. Aus Sicht des Hotel- und Gaststättenverbandes ist das auch genau richtig. Dass sich Geimpfte und Genesene aber in Stufe 2 zusätzlich testen müssen, dürfe nicht sein. Gereon Haumann, Präsident Dehoga Rheinland-Pfalz „Ich halte das für eine fatale Fehlentscheidung der Politik, weil hier die Konsequenz die völlig Falschen trifft. Die Verursacher der vieren Welle […]

  • Der 17:30-Corona-Ticker

    Der 17:30-Corona-Ticker

    Booster-Impfung ab 18 Jahren empfohlen — Rheinland-Pfalz: Terminvergabe in Impfzentren gestartet — Impfbus: Wohnortbindung bleibt bestehen — BioNTech-Gründer erhalten Zukunftspreis Booster-Impfung ab 18 Jahren empfohlen Die Ständige Impfkommission weitet ihre Empfehlung zur Auffrischungsimpfung weiter aus. Sie empfiehlt allen Bürgern ab 18 Jahren sich ein drittes Mal impfen zu lassen, wenn die Zweitimpfung länger als sechs Monate zurückliegt. In Einzelfällen könne der Impfabstand auch auf fünf Monate verkürzt werden. Trotz genereller Empfehlung, sollen laut Gremium besonders gefährdete Menschen bei der Booster-Impfung bevorzugt werden. Terminvergabe in Impfzentren gestartet In Rheinland-Pfalz ist es ab heute wieder möglich, sich in Impfzentren für eine Corona-Impfung anzumelden, unabhängig davon, ob es sich um eine Erst-, Zweit- oder Drittimpfung handelt. Acht der ehemals 31 Impfzentren des Landes werden dafür ab dem 24. November wieder geöffnet. Auch in Hessen werden die Impfzentren allmählich wieder hochgefahren. Alle Impfangebote finden sie auf der Internetseite der jeweiligen Gesundheitsministerien. Wohnortbindung bleibt bestehen In den Impfzentren und mobilen Impfbussen können sich in Hessen und Rheinland-Pfalz weiterhin nur Bürger impfen lassen, die in dem jeweiligen Bundesland wohnen. Touristen und Urlauber aus anderen Regionen bleiben vom Angebot ausgeschlossen. Die meisten Bundesländer hatten die Wohnortbindung beim Impfen kurz vor der Urlaubssaison aufgehoben. BioNTech-Gründer erhalten Zukunftspreis Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte die Auszeichnung gestern Abend in Berlin an die Entwickler des ersten Corona-Impfstoffes, das Gründerpaar Ugur Sahin und Özlem Türeci aus Mainz. Um den Preis zu erhalten, muss ein Produkt nicht nur innovativ sein, sondern auch auf den Markt gebracht werden. Der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250.000 Euro dotiert und gehört zu den bedeutendsten Wissenschaftspreisen in Deutschland.

  • Pop-Up Stores im Ahrtal

    Pop-Up Stores im Ahrtal

    Erst setzten monatelange Corona-Lockdowns dem Einzelhandel im Bad Neuenahr-Ahrweiler zu, dann kam die Flutkatastrophe im Juli mit katastrophalen wirtschaftlichen Folgen. Viele Läden wurden vollkommen zerstört. Einfach einkaufen war plötzlich gar nicht mehr so einfach. Nun kehrt endlich wieder etwas Normalität zurück in den Einzelhandel der Stadt, wenn auch in Containern und Zelten. Die Flut im Ahrtal hat Volker Danko nie in Lebensgefahr gebracht – aber sie hat einen Teil seines Lebens hat zerstört. Hier hatte er seine wirtschaftliche Existenz, hier war sein Weinladen. Bilder aus besseren Zeiten. Die Wassermassen rissen alles fort. Volker Danko, Einzelhändler „Und hier sieht man auch, wo das Weinregal stand, auf dieser Seite sieht man auch, wie hoch das Wasser war, ungefähr 2,5 Meter hoch.“ Volker Danko ist nur einer von vielen. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer sind mehr als 800 Betriebe im Ahrtal betroffen. Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleister, der Tourismusbereich. Aus Schlamm und Dreck kämpfen sich jetzt viele Händler zurück: Zwei Pop-Up-Malls machen das möglich – provisorisch in Containern und Zelten. In anderen Städten dienen sie Start-Ups, um ihre Geschäftsideen zu testen – in Ahrweiler um nach der Flut ein Stück Normalität zurückzubringen. Heute wurde dort die zweite Pop-Up-Mall eröffnet. Kevin Hengsberg, City-Manager „Wir haben an beiden Standorten klassische Textileinzelhändler, wir haben Gastronomen, wir haben Dienstleister. Also, wir haben tatsächlich, Gott sei Dank, von allem ein bisschen, sozusagen das typische Innenstadtangebot finden wir hier an ungewohntem Ort.“ Rund 50 Geschäfte bieten hier ihre Waren und Dienstleistungen an; die meisten in einem doppelstöckigen Einkaufszentrum aus Containern. Hier verkauft auch Volker Danko wieder – auf 35 Quadratmeter betreibt er seinen Wein- und Feinkostladen. Volker Danko, Einzelhändler „ Es macht wieder Freude mit Kunden Kontakt zu haben, mal ein kleines Schwätzchen zu halten, da ist auch das Bedürfnis bei den Kunden auch groß, aber auch bei uns, einfach […]

  • Opel-Werke werden doch nicht ausgegliedert

    Opel-Werke werden doch nicht ausgegliedert

    Eine erfreuliche Meldung für die Opel-Mitarbeiter: Nach heftigen Protesten ist der Plan des Autokonzerns Stellantis, die Produktionswerke der deutschen Tochter Opel auszugliedern, nun vom Tisch. Das Unternehmen und die IG Metall haben heute bekannt gegeben, dass sie sich tariflich darauf geeinigt haben, den Stammsitz in Rüsselsheim und das Werk Eisenach innerhalb der deutschen Opel Automobile GmbH weiterzuführen. Für die Beschäftigten des Autobauers Opel ist das ein Erfolg. Uwe Baum, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Opel „Das Herz von so einem Automobilhersteller ist natürlich die Herstellung von Autos. Und wäre so eine wichtige Einheit, wie beispielsweise die Produktionswerke, aus dem Verbund herausgelöst worden – was ja jetzt verhindert wurde und was jetzt nicht gemacht wird -, dann wäre das tatsächlich eine Zerschlagung von Opel gleichgekommen. Wir wären eben kein Hersteller gewesen, sondern wir wären nur noch eine Marke gewesen

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Prozess in Frankfurt: Unterbringung in Psychiatrie gefordert — Fresenius Medical Care will Stellen abbauen — Brand in Breitenbach am Herzberg Unterbringung in Psychiatrie gefordert Nach einem schweren Verkehrsunfall mit zwei Todesopfern in Frankfurt soll ein 39-jähriger Autofahrer dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden. Das hat heute die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Frankfurt gefordert. Laut einem Gutachten fehlt dem Angeklagten die Steuerungsfähigkeit. Er ist eine Gefahr für die Allgemeinheit. Der 39-Jährige war im Februar dieses Jahres durch Frankfurt gerast. In Sachsenhausen erfasste er zwei Passanten auf einem Fußgängerüberweg und verletzte sie tödlich. Bei seiner Festnahme sprach der Angeklagte von inneren Stimmen, die ihm das Rasen befohlen hätten. Massive Stellenstreichungen geplant Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care will bis zu 750 der insgesamt rund 7.400 Arbeitsplätze an seinen deutschen Standorten abbauen. Dabei sind auch alle Bereiche am Hauptsitz des Unternehmens in Bad Homburg betroffen. Weltweit sollen 5.000 Stellen wegfallen. Die Fresenius-Tochter muss ihre Kosten senken. Anfang November hatte sie ein Sparprogramm angekündigt, um die jährlichen Ausgaben bis 2025 um 500 Millionen Euro zu verringern. Fresenius Medical Care betreibt weltweit rund 4.100 Dialysezentren für Nierenkranke. Vereinsheim in Flammen Der Brand des einstöckigen Gebäude im osthessischen Breitenbach am Herzberg hat gestern am späten Abend einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte das Vereinsheim von Wanderfreunden bereits lichterloh. Zwei Männer, die sich beim Ausbruch des Feuers in dem Gebäude aufhielten, konnten sich retten. Einer von ihnen erlitt leichte Brandverletzungen. Der Sachschaden liegt bei mindestens 100.000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar.

  • Hessischer Industrie- und Handelskammertag wählt neue Präsidentin

    Hessischer Industrie- und Handelskammertag wählt neue Präsidentin

    In Wiesbaden hat der Hessische Industrie und Handelskammer-Tag heute seine neue Präsidentin gewählt. Kirsten Schoder-Steinmüller folgt auf Eberhard Flammer, der seit 2017 die Dachorganisation der zehn hessischen Industrie- und Handelskammern anführte. Ministerpräsident Volker Bouffier würdigte den 68-jährigen Unternehmer für sein Engagement insbesondere im ländlichen Raum und verlieh ihm den hessischen Verdienstorden. Der HIHK vertritt die Interessen von rund 400.000 Unternehmen mit 1,8 Millionen Beschäftigten. Die neue Präsidentin fordert von der Politik die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung voranzutreiben sowie Investitionen in Straßen, Schienen und Rad-Schnellwege. Als wichtigste Aufgabe für die nächsten Jahre sieht die 59-jährige Unternehmerin: Kirsten Schoder-Steinmüller, HIHK-Präsidentin „Den Prozess der Transformation der hessischen Wirtschaft zu begleiten. Was meine ich damit? Wir stehen vor großen Herausforderungen, vor dem Klimawandel und wir müssen natürlich auch die Fachkräfte für unsere Unternehmen sichern.“

  • Interview mit Julius Wagner, DEHOGA Hessen

    Interview mit Julius Wagner, DEHOGA Hessen

    Abgesagte Weihnachtsfeiern, in Hessen müssen Ungeimpfte zum Restaurantbesuch einen PCR-Test machen. Wieder harte Zeiten für die Gastronomie? Eva Dieterle, Moderatorin: Das sind angespannte Zeiten… Darüber spreche ich jetzt mit Julius Wagner, dem Hauptgeschäftsführer des hessischen Hotel- und Gastro-Verbandes DEHOGA. Guten Tag, Herr Wagner. Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer DEHOGA Hessen: Guten Tag! Hallo! Dieterle: Das muss sich doch für Sie und für die Gastronomen anfühlen wie ein Déjà-vu? Wagner: Das kann man wohl so sagen ein kollektives Déjà-vu. Wir stehen im zweiten Corona-Winter und tatsächlich fühlt sich das für die Gastronomen vielfach so an wie im letzten. Wenngleich eine große Veränderung haben wir: Wir sind nicht im Lockdown. Dieterle: Wenn Sie jetzt auf das Weihnachtsgeschäft blicken, wie schlimm ist es? Wagner: Die wirtschaftlichen Schäden, die wir gerade erleben, die sind durchaus nennenswert. Wir erleben eine richtige Welle an Stornierungen, vor allen Dingen aus dem Bereich der Weihnachts-Firmenfeiern. Firmen halten ihre Mitarbeiter aufgrund ihrer Fürsorgepflicht mehr und mehr zurück. Es ist im Land durchaus unterschiedlich. Es gibt auch viele Landgasthöfe, wo wir positive Rückmeldungen haben, aber insgesamt überwiegt die Verunsicherung der Gäste ganz deutlich. Dieterle: Wie sehr verschärft die neue PCR-Testpflicht für Ungeimpfte in Hessen, die zum Beispiel ins Restaurant wollen, jetzt die Situation? Wagner: Das ist nicht ganz so einfach und klar zu beantworten. Grundsätzlich ist natürlich die Verschärfung der PCR-Pflicht, jetzt etwas, was den Gästen den Gang zum Restaurant erschwert. Wer macht einen teuren Test, PCR, um vielleicht nur abends Eeo ssen zu gehen oder irgendeinen Cappuccino trinken zu gehen? Das findet sicher nicht statt, das ist wie ein faktisches 2G. Andererseits sind die Zahlen derart dramatisch gestiegen, dass wahrscheinlich auch ohne das PCR-Test-Erfordernis wir durchaus diese Welle an Absagen erleben würden. Dieterle: Was fordern sie jetzt von der Politik? Was würden Sie anders machen oder sich anders wünschen? Wagner: Es […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Beratungen zur Zukunft von Opel Der Chef des Rüsselsheimer Autobauers Opel, Uwe Hochgeschurtz, will sich am 19. November mit den Wirtschaftsministern aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen treffen. Die Zusammenkunft soll das Gespräch der Ministerpräsidenten der drei Länder mit dem Chef der Opel-Mutter Stellantis, Carlos Tavares, vorbereiten. Die Regierungschefs machen sich Sorgen um die Zukunft der Opel-Standorte in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach. Stellantis plant, die Produktionswerke aus dem deutschen Opel-Verband auszugliedern. Fraport mit Monatsrekord Die steigenden Passagierzahlen haben dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im Oktober den stärksten Monat seit Beginn der Corona-Pandemie beschert. Fast 3,4 Millionen Passagiere nutzten Deutschlands größten Flughafen. Das waren fast 30.000 mehr als in der Hauptsaison im August. Allerdings ist das Passagieraufkommen noch immer deutlich geringer als vor der Corona-Krise. Mehr Schutz für Nichtraucher Mit einem landesweiten Rauchverbot auf Kinderspielplätzen will das Land Hessen die Bürger stärker vor den Gefahren des Passivrauchens schützen. Außerdem sollen künftig auch E-Zigaretten vom Nichtraucherschutzgesetz erfasst werden. Das hat der hessische Landtag gestern Abend entschieden. Der Dampf von E-Zigaretten enthalte Giftstoffe, die unter anderem für Asthmatiker und Kinder gefährlich seien.

  • Galloway-Rinder im Weinberg

    Galloway-Rinder im Weinberg

    Wenn Sie auf dem Binger Rochusberg zwischen den Weinbergen entlangschlendern, staunen Sie nicht schlecht. Denn: Mitten in der bekannten Weinlage – zwischen den Reben – grasen Galloway-Rinder. Was schottische Rinder in Bingen zu suchen haben, das verrät Ihnen der Mann, der hinter dem Pilotprojekt steht. Heute steht für die Galloway-Rinder von Felix Prinz zu Salm-Salm ein Umzug an. Die schottischen Nutztiere ziehen von dieser Weide in einen Weinberg. Prinz Felix und sein Mitarbeiter treffen die letzten Vorbereitungen. Dann kann es losgehen. Die sieben Rinder müssen nur einige Hundert Meter zu ihrem neuen Futterplatz zurücklegen. Doch am Wegesrand gibt es so einige Ablenkungen. Am Zielort wartet auf die Galloways schon ein reichhaltiges Buffet. Prinz Felix hat sich die Tiere vor sechs Wochen zugelegt. Seitdem streifen sie durch seine Weinberge. Felix Prinz zu Salm-Salm, Winzer und Galloway-Halter „Es geht hier grundsätzlich um das Thema ´regenerative Landwirtschaft´ und das ist an sich ein relativ neues in Deutschland. Es geht darum: Wie können wir den Boden, der uns anvertraut ist, bewirtschaften, um ihn möglichst besser, lebendiger, fruchtbarer in die nächste Generation auch weiterzubringen. Und Tiere spielen bei der regenerativen Landwirtschaft eine große Rolle.“ Denn: Wer viel futtert, düngt auch viel. Und der Dung, den die Rinder produzieren, bietet beste Voraussetzungen für eine Verbesserung des Bodens. Felix Prinz zu Salm-Salm, Winzer und Galloway-Halter „Das ist, wo wir uns einfach lebendigere Böden erhoffen, Stickstoff- und Kohlenstoffeintrag, weil der Stickstoff und letztlich Kohlenstoff eben gebunden werden im Gras – in dem, was die Kuh frisst – und dadurch eben den Boden belebt.“ Je belebter der Boden, desto ertragreicher die Traubenlese. Doch die wolligen Tiere haben noch einige andere Effekte, die die Technische Hochschule Bingen aktuell erforscht. Durch den Kot werden jede Menge Insekten angelockt, die sich dann vermehren. Felix Prinz zu Salm-Salm, Winzer und Galloway-Halter „Ein Dunghaufen […]

  • Mehr Gewerbesteuer durch BioNTech

    Mehr Gewerbesteuer durch BioNTech

    Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft schwer getroffen – allerdings nicht alle Unternehmen gleichermaßen. Während manche ums nackte Überleben kämpfen, wurden anderen unerwartete Höhenflüge beschert. Wie dem Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech. Jetzt wird der Impfstoffhersteller zur sprudelnden Steuerquelle. So wird Mainz von der Schuldenstadt zum Musterschüler. Die Stadtoberen nennen es historisch. In Mainz könnten bald goldene Zeiten anbrechen. Sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen versprechen für das laufende Jahr einen Haushaltsüberschuss von rund 1,1 Milliarden Euro. Der dürfte vor allem auf das Konto des Pharmaunternehmens BioNTech gehen, das mit seiner Produktion von Corona-Impfstoffen gerade einen Gewinn von über sieben Milliarden Euro eingefahren hat – in einem Dreivierteljahr. Davon profitiert jetzt auch die hochverschuldete Landeshauptstadt Mainz. Und die dort ansässigen Unternehmen. Michael Ebling, SPD, Oberbürgermeister Mainz „Zum einen werden alle Unternehmen in Mainz – das sind ja nicht nur die großen Namen, das sind viele mittelständische, kleine Unternehmen – spüren, dass ab nächstem Jahr die Gewerbesteuer sinkt. Das gibt Push, das gibt sichere Arbeitsplätze.“ Die Stadt will mit den hohen Gewerbesteuereinnahmen vor allem ihre Schulden abbauen. Sie will in den nächsten zehn Jahren aber auch eine Milliarde Euro investieren, um ein führender Biotechnologie-Standort zu werden. Und weitere 5.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Die Mainzer Bürger dagegen haben ihre eigenen Vorstellungen, wohin das viele Geld fließen soll. Jörg Karthein, Rechtsanwalt „Die Stadt Mainz sollte hier stärker in den öffentlichen Nahverkehr investieren. Insbesondere, um das Umland anzubinden und dementsprechend eben eine Entlastung des Verkehrs in der Stadt zu erreichen.“ Harald Gilcher, Beamter „Ja, da würde ich das ganze viele Geld doch zunächst einmal in die Digitalisierung der Schulen stecken.“ Alina Kuhröber, Studentin „Ich glaube, grundsätzlich gesehen könnte man in der Innenstadt mal was machen. Weil es ist halt nichts mehr wirklich Besonderes. Und vielleicht ein bisschen an den Rheinanlagen. Weil da ist immer sehr viel Müll. Und dass man vielleicht […]