Wirtschaft

  • Mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen

    Mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen

    Die Fraport AG, Betreiberin von Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt, befindet sich wieder im Aufwind. Dank der Urlaubslust der Deutschen gehen die Zahlen in die richtige Richtung. Und neue alte Destinationen kehren auf die Anzeigetafeln zurück. Endlich wieder in die USA reisen. Seit gestern dürfen geimpfte EU-Bürger wieder in die Vereinigten Staaten, erstmals nach knapp 20 Monaten Einreisestopp. Der Andrang ist groß, die erste Maschine am Frankfurter Flughafen nahezu ausgebucht. Die Vorfreude vor dem Abflug ist groß. Melanie Märklin, reist nach New York „Ich werde nach New York fliegen und meine beste Freundin besuchen. Die habe ich im Januar 2020 hingebracht und jetzt lange nicht gesehen, lange nicht besuchen können. Und freue mich, dass ich sie wiedersehen kann.“ Rainer Stresow, fliegt nach Miami „Wir sind natürlich aufgeregt und sind natürlich gespannt, wie das alles abläuft. Auch vom Flug her.“ Die neuen Reisemöglichkeiten dürften noch mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen abheben lassen. Nachdem die Zahlen nach einem Rekordjahr während der Corona-Krise nahezu ins Bodenlose stürzten, rechnet Flughafen-Betreiber Fraport für dieses Jahr immerhin mit bis zu 25 Millionen Fluggästen. Knapp 16 Millionen waren es bereits zwischen Januar und September. Vorstandschef Stefan Schulte sieht für sein Unternehmen zumindest etwas Licht am Horizont. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport AG „Wir sind noch voll in der Krise, aber das Glas ist halbvoll. Es geht uns besser. Wir haben gesehen, dass im Sommer und jetzt auch in den Herbstferien die Verkehre deutlich wiedergekommen sind. Die Menschen wollen fliegen.“ Neben den Passagierzahlen hat vor allem der Frachtverkehr zugelegt: Inzwischen werden am Frankfurter Flughafen sogar mehr Güter umgeschlagen als vor der Coronakrise, das füllt den Geldbeutel. Vom hohen Umsatz vor Pandemiebeginn ist die Fraport zwar weit entfernt, sie geht für dieses Jahr aber von über 2 Milliarden Euro aus. Doch der Stellenabbau ist beendet. Nachdem dieses Jahr zunächst 4.000 […]

  • Protest gegen Privatisierung

    Protest gegen Privatisierung

    15 Jahre ist es jetzt her, dass die Universitätskliniken Gießen und Marburg fusionierten und dann privatisiert wurden. Als erste und bis heute einzige Uniklinik in ganz Deutschland. Schon damals gab es viel Kritik – und die Proteste sind bis zum heutigen Tag nicht abgeebbt. Immer mehr Patienten, immer mehr Aufgaben – doch gleichzeitig wird am Personal gespart: Mitarbeiter des Universitätsklinikums Gießen und Marburg protestieren heute in der Nähe des hessischen Landtags in Wiesbaden für bessere Arbeitsbedingungen. Mark Müller, Intensivpfleger UKGM Marburg „Die Stimmung im Haus, egal in welchen Bereich man schaut, ist zum Zerreißen angespannt. Die Leute sind ausgelaugt, fertig mit den Nerven, die können nicht mehr. Wir schaffen die Patientenversorgung nicht mehr. Wir arbeiten in den 24-Stunden-Diensten im OP 22 Stunden durch. Wir machen keine Pause, auf Normalstation oder auf Intensivstation. Wir schaffen es nicht mehr.“ Für die Mitarbeiter steht fest: Wären die Unikliniken damals nicht privatisiert worden, wären die Bedingungen sowohl für das Personal als auch für die Patienten heute deutlich besser. Zusammen mit der Gewerkschaft ver.di fordern sie deshalb, die Entscheidung von damals rückgängig zu machen und die Kliniken in öffentliches Eigentum zurückzuführen. Fabian Dzewas-Rehm, ver.di Hessen „Wir hoffen, dass man dann eben ein Gewinnerzielungsverbot festschreiben könnte. Wir hoffen, dass kein Geld mehr aus der Krankenversorgung in private Taschen abfließt, sondern in der Krankenversorgung verbleibt und für die Patientinnen und Patienten da ist. Und natürlich, dass sich die Arbeitsbedingungen verbessern.“ Privateigentum vergesellschaftlichen – bei der schwarz-grünen Landesregierung stoßen solche Forderungen bislang meist auf taube Ohren. Die zuständige Ministerin Angela Dorn zeigt aber zumindest Verständnis. Angela Dorn, B’90 / Grüne, Wissenschaftsministerin Hessen „Ich verstehe die Forderung sehr gut, die Perspektive einer Rücküberführung des Klinikums in öffentliches Eigentum nicht aufzugeben, und ich kann sie nachvollziehen. (…) Aber ich kenne keinen realisierbaren Vorschlag dafür, die Privatisierung rückgängig zu machen.“ Heißt […]

  • Feine Nase im Dienst der Bahn

    Feine Nase im Dienst der Bahn

    Feldhamster, Juchtenkäfer, Ziesel – es gibt so einige Tierarten, die schon große Bauprojekte verhindert oder zumindest verzögert haben. Denn: Wer in Deutschland bauen will, muss zuerst klären, ob sich nicht vor Ort eine schützenswerte Tierart niedergelassen hat. Daher hat sich die Deutsche Bahn jetzt für neue Bauprojekte Unterstützung ins Frankfurter Team geholt. Ein tierischer Helfer, der schon mal Fährte aufnimmt. Hündin Fenna auf der Spur von Zauneidechse, Gelbbauchunke und Fledermaus. Oder besser gesagt: den Gerüchen, die sie hinterlassen. Die Labradordame ist einer von sechs neuen Artenspürhunden der Deutschen Bahn. Die Vierbeiner werden ausgebildet, bestimmte schützenswerte Tierarten aufzuspüren. Und zwar dort, wo gebaut werden soll. Jens Bergmann, Vorstand DB Netz AG „Die Hunde können uns zunächst mal sagen oder ganz klar feststellen, gibt es solch eine Art dort oder gibt es sie nicht. Wenn es sie nicht gibt, dann ist das schon mal ein erstes wichtiges Ergebnis. Wenn es sie gibt, können die Hunde die Artenkartierer ganz spezifisch dorthin führen, wo die Art lebt – also zu den Bauten beispielsweise – und damit kann man viel schneller die Ergebnisse erreichen, wetterunabhängiger und jahreszeitunabhängiger.“ Entdecken die Hunde eine schützenswerte Tierart, muss die Bahn diese vor dem Bau umsiedeln. Bislang haben Menschen die Baustellen nach Zauneidechse und Co. abgesucht. Das konnte schon mal ein ganzes Jahr dauern. Die Hunde brauchen nur eine einzige Schnüffeltour. Doch dafür braucht es Übung, zum Beispiel mit solchen sogenannten Geruchsmaschinen. Nur wenn Golden Retriever Whisper seine Nase lange genug in das richtige Loch hält, bekommt er sein Leckerli. Robert Schnell, Hundetrainer „Grundsätzlich ist es dem Hund natürlich egal, ob das eine geschützte Art ist oder nicht. Und die Hunde sind auch grundsätzlich nicht daran interessiert, Eidechsen zu finden. Wir geben im Training diesem Geruch von Eidechsen oder anderen Tieren eine Bedeutung, indem wir es konditionieren, indem wir an […]

  • Insolvenzverwalter informiert die Belegschaft am Pleite-Airport Hahn

    Insolvenzverwalter informiert die Belegschaft am Pleite-Airport Hahn

    Schon lange sah es am Flughafen Hahn im Hunsrück nicht mehr rosig aus – vor zwei Wochen dann die Insolvenz. Und jetzt? Die wichtigste aktuelle Botschaft: Zunächst geht der Betrieb bis zum Jahresende weiter. Während es also im herbstlichen Hunsrück für Urlauber weiter in die Sonne geht, erscheinen die Aussichten für die Beschäftigten am Hahn eher trübe. Während die Passagiere am Terminal 1 heute nach Italien oder Portugal aufbrechen, informiert Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner im ersten Stock darüber, wo die Reise für den Pleite-Flughafen hingehen könnte. Das Wort, an dem sich hier wohl fast alle Hoffnungen aufhängen, heißt: „Investor“. Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter Frankfurt-Hahn GmbH „Ich bin aber auch durchaus ein bisschen optimistisch, weil ich habe ja gesagt, dass es durchaus schon Anfragen gab. Ich habe mit diesen Investoren noch nicht gesprochen, weil wir das schlichtweg in einem geordneten Investoren-Prozess machen werden und allen im Prinzip die gleiche Chancen geben. Aber es zeigt mir, dass es zumindest ein reges Interesse gibt, was einen Flughafen betrifft. Und das stimmt einen schon ein bisschen optimistisch.“ Um potentielle Interessenten ins Boot zu holen, muss Plathner sich erst einmal mit den Schulden des Flughafens auseinandersetzen, die nach der Pleite des letzten Investors HNA zur Insolvenz geführt hatten. Ein Teilerlass der Schulden könnte für eine Rettung nötig sein und auch um weitere Hilfen der Landesregierung, die 2017 ihre Anteile an HNA verkauft hatte, wird man sich wohl bemühen. Fakt ist, dass ein endgültiges Aus am Hahn auch den Wegfall der am Flughafen angesiedelten Arbeitsplätze bedeuten würde. Karl-Heinz Heinrich, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Flughafen Hahn „Wir haben bis heute von unserer Geschäftsführung noch keinerlei Stellungnahme. Also, die Informationen, die wir am Anfang bekamen, waren rein von den Medien, bis wir uns dann selbst schlau gemacht haben. Wenn Sie in einer Großstadt 2.000 Arbeitsplätze verlieren, dann interessiert das keinen. […]

  • Interview mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter am Hahn

    Interview mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter am Hahn

    Wie geht’s weiter am Flughafen Hahn? Dazu kann der Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner mehr sagen. Markus Appelmann, Moderator: Jan Markus Plathner ist mir nun zugeschaltet. Guten Tag! Dr. Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter Frankfurt-Hahn GmbH: Hallo, Herr Appelmann. Appelmann: Sie haben heute über die Lage am Flughafen Hahn informiert, auch mit Mitarbeitern gesprochen. Wie nehmen Sie die Stimmung wahr? Plathner: Na ja, es ist natürlich so, dass in einer solchen Situation die Stimmung nicht so gut ist. Aber es geht jetzt darum, tatsächlich den Mitarbeitern und allen Beteiligten das Gefühl zu geben, dass wir alles versuchen, um hier weiterzumachen. Das ist uns auch gelungen. Das heißt, der Flughafen ist im Betrieb, und das war jetzt die erste Hürde, die wir nehmen mussten. Und das haben wir gemeinsam mit den Mitarbeitern geschafft. Appelmann: Sie haben darüber informiert, dass die Gehälter bis Ende des Jahres garantiert seien. Das ist kein besonders langer Zeitraum. Stehen Sie da nicht unter einem extremen Druck, einen Investor zu finden? Plathner: Ja, das ist richtig. Das ist im Prinzip in Insolvenzverfahren, ganz häufig so, dass man einen gewissen Zeitraum Hilfe bei der Finanzierung der Gehälter bekommt. Der Zeitraum bezieht sich hier auf das Ende des Jahres und dann muss der Flughafen in der Lage sein, aus eigener Kraft die Gehälter zu bezahlen. Und das setzt voraus, dass man an diesem Zeitpunkt dann eben auch schon bei Investorengesprächen weiter ist oder eben eine Lösung in Aussicht hat. Appelmann: Jetzt ist es Ihre Aufgabe, die Braut aufzuhübschen, sprich: den Flughafen möglichen Investoren schmackhaft zu machen. Was spricht denn für den Flughafen? Hat das Geschäftsmodell Regionalflughafen, wie hier am Hahn, überhaupt eine Zukunft? Plathner: Also, in so einer Situation kann ein vorläufiger Insolvenzverwalter natürlich nicht zaubern und auch nichts aufhübschen. Aber man kann das, was man an positiven Dingen hat, natürlich […]

  • Wertvolle Bodenschätze im Rhein

    Wertvolle Bodenschätze im Rhein

    Lithium – einer der begehrtesten Rohstoffe. Ob Smartphones, Laptops oder Elektroautos – alle werden mit Lithium-Ionen-Akkus betrieben. Glücklich das Land also, das ein großes Lithium-Vorkommen hat. Australien zum Beispiel, oder auch Bolivien – und Deutschland. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz schlummert ganz tief in der Erde der begehrte Rohstoff. Der Oberrhein bei Leimersheim in der Südpfalz. Hier ist ein Schatz versteckt. Ein ganz realer. Ganz tief unter der Erde schlummert Lithium. Das als „weißes Gold“ bezeichnete Metall ist in heißem Thermalwasser enthalten, das in rund 3.000 Metern Tiefe ganz natürlich vorkommt. In einem Labor in Eggenstein-Leopoldshafen wird Lithium aus dem Thermalwasser herausgefiltert. Horst Kreuter, Geschäftsführer Vulcan Energie „Das Thermalwasser haben wir in einer Geothermieanlage im Oberrheingraben gewonnen. Es wird dort aus dem Untergrund gefördert. Und weil es im Untergrund des Oberrheingrabens Gesteine hat, die Minerale mit Lithium enthalten, hat auch das Thermalwasser Lithium.“ Insgesamt ist der Oberrheingraben rund 300 Kilometer lang. Zu einem kleinen Teil liegt er in Hessen, ca. 150 Kilometer liegen in Rheinland-Pfalz. Hier im Geothermiekraftwerk in Landau wird Thermalwasser zur Stromgewinnung aus der Erde gepumpt. Genau aus diesem Thermalwasser wird im Labor von Vulcan Energy flüssiges Lithium herausgefiltert. Noch in ganz kleinen Mengen. Dass es im Oberrheingraben ein großes Lithiumvorkommen gibt, ist schon lange bekannt. Horst Kreuter, Geologe „In den 1980er Jahren haben die französischen Kollegen im Elsass diese Tatsache festgestellt. Was damals gefehlt hat, war der Markt. Jetzt ist die Nachfrage nach Lithium riesig, so dass auch diese Kenntnis, dass Lithium im Thermalwasser ist, von großer Bedeutung ist.“ Elektroautos scheinen die Mobilität der Zukunft zu sein. Sie fahren mit Lithium-Ionen-Akkus. Bisher wird der begehrte Rohstoff vor allem in Australien und in Südamerika gewonnen. Doch mehr als 15 Millionen Tonnen Lithium könnten im Oberrheintal liegen. Eine erste Genehmigung zur Förderung hat das zuständige Bergbauamt bereits erteilt. Im Geothermiekraftwerk […]

  • Opel in der Krise

    Opel in der Krise

    Die schlechten Nachrichten über den Rüsselsheimer Autobauer überschlagen sich. Dabei sollte doch 2017 mit der Übernahme durch den PSA-Konzern alles besser werden. Als PSA-Chef Carlos Tavares den Autohersteller Opel vor vier Jahren übernimmt, hat er einen klaren Fahrplan: nach jahrzehntelangen Verlusten will er Opel wieder zurück in die Erfolgsspur lenken. Und sein Plan scheint aufzugehen: ein Jahr nach der Übernahme durch den PSA-Konzern schreibt der Autobauer tatsächlich wieder schwarze Zahlen. Doch unter den Jubel mischen bald auch Sorgen um das Profil des Unternehmens. 2019 verkauft der PSA-Konzern Teile des Opel-Entwicklungszentrums – es gilt als Herzstück des deutschen Autoherstellers. Der harte Sparkurs macht sich auch bei den Arbeitsplätzen bemerkbar: die Traditionsmarke baut massiv Stellen ab – gegen heftigen Widerstand des Betriebsrates. Im Jahr 2017, dem Jahr der Übernahme durch PSA, gibt es noch 19.000 Opelaner. Innerhalb von drei Jahren sinkt die Zahl der Beschäftigten auf 12.000 Mitarbeiter. Und der Trend setzt sich fort. Das ändert sich auch nicht, als sich PSA und Fiat Chrysler Anfang dieses Jahres zum Stellantis-Konzern zusammenschließen. Am Standort Kaiserslautern soll zwar bis Ende 2025 ein Batteriezellenwerk mit 2.000 Arbeitsplätzen entstehen. Doch für die Beschäftigten der anderen Standorte beginnt eine lange Reihe von Hiobsbotschaften. Anfang Oktober wird im Mutterkonzern darüber nachgedacht, die beiden Produktionswerke Rüsselsheim und Eisenach von der Firma Opel abzuspalten. Davon verspricht sich Stellantis finanzielle Vorteile, da so flexibler entschieden werden könne, wo welches Modell gebaut wird. Eine Woche später ist davon die Rede, die Arbeitsplätze von Opel-Entwicklern von Rüsselsheim nach Marokko zu verlagern. Wegen des weltweiten Chipmangels werden die Produktionen in Eisenach und Kaiserslautern zurückgefahren. Seit gestern steht nun fest: in Rüsselsheim werden 260 weitere Opel-Beschäftigte ihren Job verlieren. Die Abteilung für Werkzeugbau wird am Jahresende geschlossen. Betriebsrat und Gewerkschaften klagen, dass sie in die Umbaupläne zu wenig einbezogen würden. Und auch die Ministerpräsidenten von […]

  • Im Interview: Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall-Bezirks Mitte

    Im Interview: Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall-Bezirks Mitte

    Wir vertiefen die aktuellen Entwicklungen bei Opel. Wie bewertet die IG Metall die Umbaupläne des Mutterkonzerns Stellantis? Eva Dieterle, Moderatorin: Darüber möchte ich jetzt mit Jörg Köhlinger sprechen, er ist Bezirksleiter der IG Metall Mitte in Frankfurt. Guten Tag Herr Köhlinger. Jörg Köhlinger, Bezirksleiter IG Metall Mitte: Einen schönen guten Tag, ich grüße Sie! Dieterle: Wie bewerten Sie die aktuelle Entwicklung bei Opel? Köhlinger: Na ja, wir geraten erneut in eine zugespitzte Situation. Ich würde mal sagen, wir sind damit konfrontiert, dass das Management, insbesondere in Paris, jedenfalls in Teilen die falschen Entscheidungen trifft und diese auch noch schlecht kommuniziert. Ich meine damit insbesondere die geplante Zerschlagung von Opel, der Opel Automobile. Wir sind der Auffassung, dass eine solche Zerschlagung nicht zielführend ist. Sie führt auch nicht zu neuer Flexibilität. Diese Flexibilität ist jetzt schon gegeben, und zwar in der Form, dass beispielsweise mit Plattformen, Strategien, Fahrzeuge an unterschiedlichen Standorten hergestellt werden können. Wir sehen durch diese gesellschaftliche Neustrukturierung eher wachsende Schwierigkeiten. Unsere Anforderung ist, dass die Opel Automobile als gemeinsame Gesellschaft erhalten werden soll. Und wir erwarten, dass die Zusagen aus dem Jahr 2017 und aus den geltenden Zukunftstarifverträgen umgesetzt werden, und zwar in Form von Investitionen in den Erhalt von Beschäftigung und den Ausbau und der Weiterentwicklung aller Standorte bei uns im Bezirk, also Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach. Dieterle: Die Schließung der Abteilung Werkzeugbau bei Opel ist ebenso umstritten wie die anderen Umbaupläne. Würden Sie sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen: Das Vorgehen von Stellantis-Chef Carlos Tavares ist rechtswidrig? Köhliner: Ich würde jetzt nicht sagen, dass es rechtswidrig ist. Ich glaube aber, es verstößt zum einen gegen die Gebote der Kommunikation und gegen die Regeln der Mitbestimmung. Wir werden natürlich auch versuchen, uns mit rechtlichen Mitteln dagegen zu wehren, aber wir sind der Auffassung, dass der […]

  • Flughafen Hahn: Insolvenzverwalter informiert die Mitarbeiter

    Flughafen Hahn: Insolvenzverwalter informiert die Mitarbeiter

    Nach jahrelangen Turbulenzen hieß es letzte Woche: Nichts geht mehr. Der einzige größere Flughafen in Rheinland-Pfalz hat Insolvenz angemeldet. Der Betreiber des Flughafens ist pleite. Seitdem entscheidet ein Insolvenzverwalter darüber wie es künftig mit dem Hahn weitergeht. Ein paar hundert Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs. Heute haben sie neue Infos bekommen. Gut eineinhalb Stunden lang ging es hier hinter verschlossenen Türen um die Schicksale von rund 400 Mitarbeitern. Danach ist klar: ihre Gehälter sind bis zum Jahresende über das sogenannte Insolvenzgeld sicher. Wie es aber danach weiter geht, weiß keiner. Entsprechend schlecht ist die Stimmung bei den Betroffenen. Mit uns sprechen will keiner. Lediglich der Betriebsratsvorsitzende bezieht kurz Stellung. Thomas Dillmann, Betriebsratsvorsitzender Frankfurt-Hahn GmbH „Ich denke, der Großteil der Mitarbeiter sieht dieses vorläufige Insolvenzverfahren als Chance. Dass es doch jetzt unter Umständen in eine gute Richtung laufen kann.“ Der Druck lastet jetzt also auf dem Insolvenzverwalter. Er muss es schaffen, möglichst schnell einen neuen Investor für den Hahn zu finden. Nur dann wären die Jobs der Mitarbeiter auch über das Jahresende hinaus wirklich sicher. Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter „Ich glaube, dass man sich jetzt auch nicht treiben lassen sollte von diesem Druck. Sondern – und das haben die Mitarbeiter auch ganz klar gesagt -, dass es auch darum geht, wenn man einen Investor findet auch einen Investor zu finden, der am Ende auch einen vernünftigen Plan hat. Ich glaube, dass Region und auch Mitarbeiter hier lange Zeit eben, sagen wir mal, mit diesem Flughafen Höhen und Tiefen mitgemacht haben und wir müssen jetzt einfach gucken, dass man tatsächlich eine vernünftige Lösung findet. Und vor allem, das Allerwichtigste ist, dass man überhaupt eine Lösung findet.“ Er selbst spricht heute von ersten positiven Signalen. Die ersten Investorenanfragen seien bereits da. Vor allem in der Nachtfluggenehmigung des Hahns sieht er ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. […]

  • Schifffahrt gesperrt – zwei Schiffe bei Hagenbach havariert

    Schifffahrt gesperrt – zwei Schiffe bei Hagenbach havariert

    Es geht weder vor noch zurück: Seit Sonntag hat sich auf dem Rhein bei Hagenbach im Kreis Germersheim ein Passagierschiff festgefahren. Nun sitzt dort seit heute Nacht auch noch ein zweites Schiff fest. Alle Versuche sie freizuschleppen, sind bisher gescheitert. Der Rhein ist an der Unfallstelle für die Schifffahrt komplett gesperrt. Es ist das abrupte Ende einer Flusskreuzfahrt: Seit Sonntagnacht hat sich das Passagierschiff „Viking Sigrun“ hier festgefahren. Ein erster Versuch, den 235 Meter lange Rheinriesen zu befreien scheitert. Doch der Flussabschnitt bei Hagenbach wird auch einem zweiten Schiff zum Verhängnis: Nur wenige hundert Meter vom Kreuzfahrtschiff entfernt fährt ein Tankschiff heute Morgen auf Grund. Wieso hier gleich zwei Schiffe auf einmal havarieren, darüber kann die Wasserschutzpolizei bislang nur spekulieren. Stephan Hammer, Leiter Wasserschutzpolizei Germersheim „Im Moment sind die Fahrwasserverhältnisse relativ schwierig. Der Rhein hat Niedrigwasser und es war neblig zum Unfallzeitpunkt.“ Die 90 Passagiere werden heute Mittag vom Ausflugschiff evakuiert, alle bleiben unverletzt. Jetzt soll zuerst das Tankschiff befreit werden. Es hat über 1.000 Tonnen Diesel geladen. Zwei weitere Schiffe rücken an, um es aus dem Kies zu ziehen. Die haben zwar ordentlich Motorleistung, doch der Tanker bewegt sich keinen Zentimeter. Als schließlich sogar ein Stahlseil reist, wird die Aktion abgebrochen. Plan B der Einsatzkräfte lautet jetzt: das geladene Öl abpumpen, um das Schiff leichter zu machen. Petra Schneider, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein „Das mit dem Freischleppen war einfach so ein Versuch, hätte klappen können, man probiert ja alles Mögliche aus. Das Glück war jetzt nicht so mit uns, aber ich denke, das mit dem Leichtern klappt auf jeden Fall.“ Und tatsächlich klappt es. Mittlerweile ist der Tanker wieder frei. Anders ist das aber bei dem Passagierschiff. Stephan Hammer, Leiter Wasserschutzpolizei Germersheim „Bei dem Fahrgastschiff ist es das größere Problem. Das kann nicht leer gemacht werden, die Passagiere sind […]

  • Die Hessen-Champions in der Kategorie „Jobmotor“

    Die Hessen-Champions in der Kategorie „Jobmotor“

    Auf dem Hessischen Unternehmertag heute werden die „Hessen Champions“ gekürt – Firmen im Land, die einen im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichneten Job machen. In der Kategorie „Jobmotor“ hat in diesem Jahr ein Biotechnologieunternehmen aus Frankfurt gewonnen. Oligonukleotide – die werden hier hergestellt. Und zwar in Massen. Denn BioSpring ist der größte Hersteller für therapeutische Oligonukleotide in Europa. Doch was genau ist das überhaupt? Oligonukleotide sind vereinfacht gesagt Gen-Schnipsel: Künstlich hergestellte Biomoleküle, die der menschlichen DNA ähneln. Dr. Patrick Seyfried, Projektleiter Produktion BioSpring „Über die therapeutische Anwendung hinaus, werden Oligonukeotide natürlich auch in der Diagnostik eingesetzt. Da gibt es klassischerweise den Vaterschaftstest oder andere forensische Testkits. Oder was heute auch sehr geläufig geworden ist, in PCR-Tests werden auch Oligonukeotide eingesetzt.“ Die Gen-Schnipsel des Frankfurter Unternehmens kommen seit einigen Jahren immer häufiger zum Einsatz. Gegründet 1997 startet BioSpring 2016 richtig durch. Das Unternehmen wächst. So werden im letzten Jahr rund 100 neue Jobs geschaffen. Bis 2025 sollen es in jedem Jahr noch einmal 100 Mitarbeiter mehr werden. Deshalb wurde BioSpring jetzt zum „Hessen Champion“ in der Kategorie „Jobmotor“ gekürt. Dr. Patrick Seyfried, Projektleiter Produktion BioSpring „Mit dem Voranschreiten dieser Oligonukleotid-Technologie und der Herstellung wie wir sie hier durchführen, ist natürlich auch ein immenser Arbeitsaufwand verbunden. Wir stellen nach höchsten Qualitätsansprüchen und auch Hygieneansprüchen her. Und damit sind eben sehr viele Jobs, auch nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Qualitätssicherung und in der Qualitätskontrolle verbunden. Und deshalb benötigen wir so viele neue Kollegen und Mitarbeiter hier.“ Aktuell beschäftigt BioSpring 350 Mitarbeiter. Wegen des Personalzuwachses in den kommenden Jahren, wird aktuell sogar ein Neubau geplant. Der Titel „Hessen Champion 2021“ gibt für die Pläne noch einmal extra Rückenwind. Für das Unternehmen war es etwas Besonderes es unter die Finalisten geschafft zu haben. Dr. Patrick Seyfried, Projektleiter Produktion BioSpring „Das ist […]

  • Im Interview: Wolf Matthias Mang

    Im Interview: Wolf Matthias Mang

    Wie geht es insgesamt der Wirtschaft im Land? Darüber sprechen wir jetzt mit dem Präsidenten der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände Wolf Matthias Mang. Markus Appelmann, Moderator: Guten Tag, Herr Mang Wolf Matthias Mang, Präsident Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände: Ja, grüß Gott! Appelmann: In Berlin laufen derzeit die Koalitionsverhandlungen für eine Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP. Laufen die Gespräche für die hessische Wirtschaft in die richtige Richtung? Mang: Unser Land steht vor großen Herausforderungen und da wünsche ich mir, dass in der nächsten Legislaturperiode unser Land auch den Mut aufbringt, die Chancen der Freiheit zu nutzen. Unser Land braucht wirklich weniger Bevormundung, weniger Bürokratie, weniger Regulierung. Was wir brauchen, ist Wettbewerb um die besten Lösungen. Wir brauchen eine Leistungsbereitschaft jeden Einzelnen. Und wir brauchen auch wieder die Freude an Innovation. Und wenn uns das gelingt, davon bin ich fest überzeugt, dann wird die Wirtschaft wieder wachsen. Und wenn die Wirtschaft wächst, dann werden die Steuereinnahmen sprudeln. Und dann können wir auch die Schulden zurückzahlen, die wir jetzt zur Bewältigung der Coronalkrise gebraucht haben. Appelmann: Die Energiepreise sind in den letzten Jahren bereits enorm gestiegen und werden auch mit der neuen Regierung sicherlich weiter steigen. Wie kommt die hessische Wirtschaft damit klar? Mang: Na ja, wie jeder Einzelne ist natürlich die hessische Wirtschaft auch hart getroffen von steigenden Gaspreisen, steigende Strompreise, steigende Kraftstoffpreise. Aber der Staat sollte dadrauf nicht versuchen, mit einer Deckelung der Preise zu reagieren. Ich vertraue da auch den Märkten und glaube eher, dass der Staat, der ja immerhin zum Beispiel beim Strom – 50% der Stromkosten, das sind Steuern, das sind Umlagen, das sind Gebühren -, dass hier der Staat seine Einkünfte reduziert. Es kann ja auch nicht sein, dass der Staat immer mehr Steuereinnahmen durch die steigenden Energiepreise hat, denn damit torpedieren wir die Erfolge der […]

  • Baustoffe sind knapp und teuer

    Baustoffe sind knapp und teuer

    Wer derzeit mit dem Gedanken spielt, ein eigenes Haus zu bauen, muss vor allem zwei Dinge mitbringen: Viel Geld und sehr viel Geduld. Denn die Preise für Baustoffe sind geradezu explodiert – wenn sie denn überhaupt verfügbar sind. Bauunternehmer Thomas Reimann auf Inspektion auf einer seiner Baustellen. Hier im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen soll schon in wenigen Wochen ein Einfamilienhaus stehen. Konnte Thomas Reimann früher solche Projekte innerhalb weniger Wochen beginnen, braucht er nun mehrere Monate Vorlauf. Außerdem wird es für ihn immer schwieriger, die ständig steigenden Baustoffpreise einzukalkulieren. Sonst bleibt er auf seinen Kosten sitzen oder der Preis für den Auftraggeber schießt plötzlich in die Höhe. Thomas Reimann, Bauunternehmer „Wenn man zu kurzfristig denkt, hat man schnell die Situation, dass man den Preis, der ursprünglich mal kalkuliert war – durch den Architekten, durch den Planer – überschreitet. Es kommt zu Kostensteigerungen, die durchaus zwischen 20 und 30 Prozent ausmachen.“ Die Preise für Stahl und Holz sind dieses Jahr um 90 Prozent angestiegen. Waren Dämmstoffe sonst binnen zwei Wochen lieferbar, muss man nun bis zu vier Monate warten. Immerhin sind die Baustoffe überhaupt wieder verfügbar, im Frühjahr noch standen viele Baustellen schlichtweg still. Thomas Reimann, Bauunternehmer „Es gab kein Holz, es gab deutlich weniger Stahl. Dämmstoffe und die nötigen Vorprodukte gab es gar nicht mehr. Das führte dazu, dass der Preis plötzlich angestiegen ist und die Produkte nicht mehr lieferbar waren.“ Höhere Energiekosten in der Produktion führen auch zu höheren Baustoffpreisen. Die Kosten rund ums Bauen sind um fast 13 Prozent angestiegen, der höchste Anstieg seit Beginn der Erhebung. Ein weiterer Grund sind Engpässe bei den internationalen Lieferketten. In Deutschland wird zwar Holz produziert, zur Weiterverarbeitung aber nach China geschickt. Die Volksrepublik produziert zudem über die Hälfte des weltweiten Stahls. Kommt es dort während der Corona-Pandemie zu Lockdowns, können nicht mehr […]

  • LKW-Fahrer sind Mangelware

    LKW-Fahrer sind Mangelware

    Lieferketten in diversen Industriezweigen sind ins Stocken geraten und es könnte noch schlimmer kommen, weil es nicht genug LKW-Fahrer gibt. Ein Szenario, das zugegeben weit weg klingt – in Großbritannien wurde es zwischenzeitlich aber bereits Realität. Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz klagt das Kraftfahrer-Gewerbe mittlerweile über personelle Engpässe, wie unser Beispiel aus der Vulkaneifel zeigt. Speditionsunternehmer Hans Ludwig macht sich Sorgen. Immer häufiger bleiben seine Laster auf dem Betriebsgelände in Dreis-Brück – kurz hinter Gerolstein – stehen. Es fehlt akut an LKW-Fahrern – unter anderem mangelt es an genügend Nachwuchs: Hans Ludwig, Speditionsunternehmer „Es ist tatsächlich ein Generationenproblem, weil die alten Fahrer machen das noch mit Wonne und gerne. Aber selbst die sind am Meckern, was auf den Straßen los ist. Das ist unerträglich. Und jüngere Fahrer machen das erst gar nicht mit. Hinzu kommt, dass viele jüngere Fahrer ja auch nicht die ganze Woche unterwegs sein wollen. Die wollen abends bei ihrer Familie sein.“ Termindruck und immer mehr Stress – von der guten alten Fernfahrerromantik ist in der Branche so gut wie nichts mehr zu spüren. Das setzt die Unternehmen immer mehr unter Druck. Hans Ludwig, Speditionsunternehmer „Das sorgt für Verluste, weil die Fahrzeuge stehen. Und wir haben größte Bedenken, dass wir unsere Kunden zukünftig nicht mehr in dem Maße bedienen, wie die das gerne hätten, weil einfach die Fahrer fehlen. Wir versuchen das zwar über Kollegen auszugleichen, aber letztendlich haben die anderen Firmen die gleichen Probleme wie wir auch. Es fehlen Fahrer an allen Enden.“ Ein Hauptgrund ist, dass immer weniger Arbeitnehmer überhaupt einen LKW-Führerschein besitzen. Seit der Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht tauche dieses Problem auf. Hans Ludwig, Speditionsunternehmer „Früher kamen junge Leute von der Bundeswehr, die haben dort ihren Führerschein absolviert, hat sie nichts gekostet. Und die sind dann auf die LKWs gestiegen und haben teilweise auch […]

  • Weidetierhalter demonstrieren gegen den Wolf

    Weidetierhalter demonstrieren gegen den Wolf

    In Hessens Wäldern leben immer mehr Wölfe. Mindestens neun der Tiere sind hier inzwischen sesshaft geworden – Tendenz steigend. Vor allem für Weidetierhalter ist das ein riesen Problem. Um ihrem Ärger Luft zu machen haben sie sich heute in Gießen versammelt, um gegen den „Wolfsmanagementplan“ der Landesregierung zu protestieren. Thorsten Schmale macht sich Sorgen. Er ist Tierhalter und Biobauer aus Leidenschaft. Hier im mittelhessischen Bischoffen-Roßbach hält er 150 Schafe, sechs Esel, zehn Ziegen und eine Handvoll Kühe. Die Tiere sind sein ein und alles. Doch immer seltener kann er nachts wirklich beruhigt schlafen. Grund dafür ist der Wolf, der auch in Hessen mehr und mehr sesshaft wird. Thorsten Schmale – Hirte aus Bischoffen-Roßbach „Also, die Vorstellung, ich käme zu meinen Eseln und die Esel sind schwerverletzt oder sogar tot, also das ist eine Vorstellung, das ist ein Albtraum. Und diese Gefahr nimmt stetig zu. Und dieses Märchen, ja, der Wolf geht nicht an Großtiere wie Kühe oder Esel oder Pferde, da kann ich mittlerweile gar nichts mehr dazu sagen, nur noch den Kopf schütteln.“ Bisher hatte Thorsten Schmale Glück. Gerissen hat der Wolf noch keines seiner Tiere. Doch er ist sich sicher, es ist nur noch eine Frage der Zeit. Das will er nicht akzeptieren und hat deshalb zum Protest aufgerufen. Rund 200 Menschen sind ihm heute in Gießen gefolgt. Anlass der Demo ist das heutige Treffen der „AG Wolf“, einem Beratungsgremium des Landes Hessen, das sich um drängende Fragen in Bezug auf den Wolf kümmert. Auch Vertreter der Weidetierhalter gehören dem Gremium an, aber sie fühlen sich nicht ausreichend gehört und unterstützt. Ein Vorwurf, den der Präsident des Hessischen Landesamts für Naturschutz und Umwelt so nicht stehen lassen will. Thomas Schmid – Präsident des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie „Die Weidetierhalter werden durch das Land Hessen sehr […]