Unglück

  • Schwerer Sturz nach Flucht vor Polizei

    Schwerer Sturz nach Flucht vor Polizei

    Gestern Abend sind im rheinland-pfälzischen Mendig drei Jugendliche offenbar auf der Flucht vor der Polizei in einen tiefen Schacht gestürzt. Alle drei verletzen sich schwer. Großaufgebot von Höhenrettung, Polizei und Bergwacht: Kurz nach 19 Uhr am Sonntagabend setzen drei Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren den Notruf ab. Sie sind in einem Waldstück bei Mendig in der Eifel in einen rund 20 Meter tiefen Schacht gestürzt. Zuvor waren sie mit zwei Rollern vor der Polizei geflüchtet. Jürgen Fachinger, Polizei Koblenz „Also zunächst sah das nach einer normalen Kontrolle aus, weil die mit erhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren. Im Nachhinein hat sich aber herausgestellt, dass eines der beiden Fahrzeuge als gestohlen gemeldet wurde, sodass möglicherweise auch das die Ursache ist, weshalb sie sich der Kontrolle entzogen haben.“ Sie lassen die Fahrzeuge am Waldrand liegen und rennen weiter durchs dicht bewachsene Gestrüpp. Die Polizei bricht die Verfolgung ab. Um die Jugendlichen zu bergen, macht die Feuerwehr den Weg zu dem Lüftungsschach mit einer Motorsäge frei. Wie es dazu kommen konnte, dass sie dort hineingestürzt sind, ist derzeit unklar. Jürgen Fachinger, Polizei Koblenz „Die halbe Stadt Mendig, sage ich jetzt mal, ist mehr oder weniger untermauert und da gibt es solche Schächte häufiger. Die sind größtenteils auch mit Zäunen gesichert, so auch dieser Schacht. Aber dieser Zaun konnte wohl überwunden werden, sodass es dann zu dem Sturz in die Tiefe kam.“ Die Bergung ist für alle Beteiligten aufwendig. Jürgen Fachinger, Polizei Koblenz „Man kann es sich vorstellen, in der Dunkelheit, dann die Tiefe, über 20 Meter, da ist auch die Feuerwehr mit ihrem Material schnell an ihren Grenzen. Deswegen waren in dem Fall auch die Helfer der Bergwacht unterstützend tätig.“ Alle drei Jugendlichen befinden sich nun im Krankenhaus. Die beiden jüngeren sind laut Polizei ansprechbar. Der 19-Jährige hingegen hat sich schwerste Verletzungen am Kopf […]

  • Tödlicher Unfall in Griesheim

    Tödlicher Unfall in Griesheim

    Ein Auto und ein LKW krachen ineinander. Der Fahrer des PKW kommt dabei ums Leben. Das Trümmerfeld lässt erahnen, wie heftig dieser Zusammenprall gewesen sein muss. Am frühen Dienstagmorgen gegen viertel vor fünf kommt es an einer Kreuzung zwischen dem Westring und der Bundesstraße 26 bei Griesheim zum Unfall. Ein 71-jähriger Mann stirbt trotz Wiederbelebungsversuchen durch Rettungskräfte noch an der Unfallstelle. Der Fahrer des Lastwagens überlegt. Sein Fahrzeug kippt bei dem Unfall um, doch der 25-Jährige kann sich selbst befreien. Die Polizei sperrt die Straße in beide Richtungen. Der umgekippte LKW muss geborgen und abgeschleppt werden. Auch der PKW ist nicht mehr fahrbereit. Die Bergung läuft noch bis kurz vor 10 Uhr heute Morgen, erst danach kann die Straße freigegeben werden. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Polizei auf rund 150.000 Euro. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, steht laut Polizei noch nicht fest. Ein Sachverständiger soll den Unfallhergang nachbilden.

  • Spektakulärer Unfall auf der A3

    Spektakulärer Unfall auf der A3

    Mehrere Fahrzeuge krachen ineinander, ein Wagen bleibt auf dem Dach eines anderen liegen. Die Feuerwehr muss mit Schneidewerkzeug anrücken. Gestern Abend kurz nach Einbruch der Dunkelheit, kurz vor dem Offenbacher Kreuz: Ein 29-Jähriger will mit seinem Auto auf der A3 Richtung Würzburg vier Spuren auf einmal wechseln, rammt dabei das Fahrzeug eines 53-Jährigen. Dieses wird erst gegen eine Betonplanke geschleudert, überschlägt sich dann und landet auf einem Auto an einem Stauende. Der 53-Jährige wird eingeklemmt und muss von der Feuerwehr mit schwerem Gerät aus seinem Wagen befreit werden. Schwerverletzt wird er ins Krankenhaus gebracht, eine weitere Person wird leicht verletzt. Die übrigen Unfallbeteiligten im Alter zwischen 29 und 67 Jahren kommen mit dem Schrecken davon. Insgesamt kollidieren sieben Fahrzeuge. Drei Autobahnspuren müssen für mehrere Stunden gesperrt werden, es kommt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Laut Polizei liegt der Sachschaden im hohen fünfstelligen Bereich, die Ermittlungen dauern an.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Brand Stadtallendorf: Keine Hinweise auf Straftat — Demo für mehr Lohn — Leitzins erneut gesenkt — Frankfurter Bahnhofsviertel soll aufgewertet werden Anmoderation: Nach einem Raubüberfall in Kassel sucht die Polizei jetzt mit den Aufnahmen einer Überwachungskamera nach den Tätern. Am 7. Juni hatten drei bewaffnete Männer einen 23-jährigen Mann in der Nähe der Universität überfallen und dessen Wertsachen geraubt. Zwei von ihnen versuchten danach vergeblich, mit der geraubten Bankkarte Geld abzuheben. Dabei wurden sie von einer Überwachungskamera gefilmt. Wer Hinweise auf die Täter geben kann, soll sich bitte beim Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel melden. Und damit zu weiteren kurzen Nachrichten: Keine Hinweise auf Straftat Nach dem verheerenden Brand in der Feuerwache von Stadtallendorf haben heute Experten des hessischen Landeskriminalamts und der Polizei ihre Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Sie gehen von einem technischen Defekt aus. Das Feuer war gestern Morgen ausgebrochen und hatte die fast neue Fahrzeughalle mit etwa einem Dutzend teurer Einsatzfahrzeuge zerstört. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehr als 20 Millionen Euro. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr Stadtallendorf ist mittlerweile wieder einsatzbereit und erhält viel Unterstützung Unter anderem hat der Kreisfeuerwehrverband Marburg-Biedenkopf ein Konto eingerichtet, um Spenden zu sammeln. Demo für mehr Lohn In Frankfurt haben sich heute rund 200 Beschäftigte des Geld- und Werttransports zu einer Kundgebung versammelt. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu der Demonstration zum Beginn des zweitägigen bundesweiten Warnstreik in der Branche aufgerufen. Sie fordert in den laufenden Tarifverhandlungen für die insgesamt rund 10.000 Mitarbeiter bessere Urlaubsregelungen und mehr Geld. In Hessen sollen die Löhne der Geldtransporteure auf 22,50 Euro pro Stunde steigen, in Rheinland-Pfalz auf 22 Euro. Die Tarifverhandlungen werden heute und morgen fortgesetzt. Leitzins erneut gesenkt Die Europäische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt hat heute eine Senkung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte beschlossen. Damit verringert sich der Leitzins auf 3,25 Prozent. Grund für […]

  • Millionenschaden durch Brand bei Feuerwehr

    Millionenschaden durch Brand bei Feuerwehr

    Wenn es brennt, dann kommt die Feuerwehr – so lernt es jedes Kind. Doch was, wenn es bei der Feuerwehr selbst brennt? Das ist vergangene Nacht bei der Feuerwehr in Stadtallendorf passiert. Dort mussten die Feuerwehrleute ihr eigenes Gerätehaus löschen. Der Schaden liegt im zweistelligen Millionenbereich.   Gegen halb fünf in der Nacht werden die Stadtallendorfer Feuerwehrleute gerufen – um ihre eigene Feuerwache zu löschen. Im Gerätehaus der Feuerwehr brennt erst ein Fahrzeug, dann breitet sich das Feuer in der gesamten Fahrzeughalle aus. Lars Schäfer, Brandinspektor Marburg-Biedenkopf: Man konnte den Feuerschein schon relativ weit sehen. Die Flammen haben in den Himmel geschlagen. Wir hatten eine Flammenhöhe von ungefähr zehn Metern über dem Dach. Die Feuerehrangehörigen sind dann natürlich erstmal geschockt, haben aber sehr schnell einfach das abgespult, was sie gelernt haben. 170 Einsatzkräfte auch aus benachbarten Feuerwehrstützpunkten kämpfen stundenlang gegen das Feuer an. Inzwischen ist klar: 11 Feuerwehrfahrzeuge und 10 Hallenteile sind abgebrannt. Verletzt wird niemand. Das Feuer aus dem Inneren der Gerätehalle zu löschen, ist schon nicht mehr möglich, als die Einsatzkräfte ankommen. Lars Schäfer, Brandinspektor Marburg-Biedenkopf: Das ist der Albtraum jedes Feuerwehrangehörigen. Kein Feuerwehrangehöriger möchte sein Feuerwehrhaus selber Löschen müssen und besonders bitter ist, dass es sich im Moment um das modernste Feuerwehrhaus im ganzen Landkreis gehandelt hat. Erst im Januar wurde das Feuerwehrgebäude eingeweiht. Eine Brandmeldeanlage gab es allerdings nicht. Die Polizei schätzt den Schaden auf über 20 Millionen Euro. Was den Brand verursacht hat, ist bislang unklar. Was klar ist: Stadtallendorf braucht nun erstmal die Unterstützung der umliegenden Feuerwehren, um die Gemeinde zu schützen. Solange, bis die Feuerwehr Stadtallendorf selbst wieder aufgebaut und ausgerüstet ist.    

  • Großbrand in Kronberger Lagerhalle

    Großbrand in Kronberger Lagerhalle

    Feuerinferno im hessischen Kronberg: Gestern Nacht ist dort eine Lagerhalle mit Baumaterialien in Flammen aufgegangen. Auch heute war das das Feuer noch nicht ganz gelöscht. Es gab Explosionen, jetzt droht die Halle einzustürzen. Die Chronologie eines Großbrands.   Mitten in der Nacht schießen in Kronberg die Flammen in die Höhe. Die Feuerwehr muss mit 180 Einsatzkräften anrücken. In der großen Lagerhalle des Bauzentrums befinden sich neben Gabelstaplern auch Baustoffe wie Holz und Glaswolle, das Feuer breitet sich blitzschnell aus. Besonders gefährlich: Gleich nebenan ist Propangas gelagert. Thorsten Nuhn. Stadtbrandinspektor Kronberg „Etwa 300 Flaschen, wo die eine oder andere schon explodiert ist. Das war unser größtes Risiko, das wir hatten.“ Die Feuerwehr schafft es, Schlimmeres zu verhindern. Verletzt wird niemand. Doch auch heute Vormittag sind noch nicht alle Brandherde gelöscht. Eine angrenzende S-Bahn-Strecke muss gesperrt werden, Anwohner werden vorsorglich evakuiert. Inhaber Joachim Schulte und seine Mitarbeiter sind geschockt, als sie die brennende Halle sehen. Und das zum 100-jährigen Jubiläum des Baustoffzentrums. Joachim Schulte, Inhaber Bauzentrum Schulte „Also im ersten Augenblick denkst du, alles ist vorbei. Als der Anruf kam, komm mal schnell in deinen Baustoffhandel, da ist was passiert – da wusste ich schon, seine Stimme klang aufgeregt. Dann bin ich hier runter gesaust. Und habe das Drama von weitem schon gesehen, den Feuerschein am Himmel. Also wusste ich, es wird was Größeres werden.“ Und es kommt noch Schlimmer: Teile des Dachs stürzen ein, die Feuerwehrleute kommen an die letzten Feuer nicht ran. Selbst ein ferngesteuerter Löschroboter hat keine Chance. Eine andere Lösung muss her. Thorsten Nuhn, Stadtbrandinspektor Kronberg „A, weil wir kein Personal in die Halle schicken können. Und B, unser Equipment nicht an die Brandherde rankommt. Weshalb aktuell ein Abrissunternehmen beauftragt wurde.“ Gegen Mittag rollen die ersten Bagger vor, die Löscharbeiten dauern zur Stunde noch an, der Abriss könnte […]

  • Schäden durch Sturm und Regen

    Schäden durch Sturm und Regen

    Ausläufer des ehemaligen Hurrikanes Kirk sind in der Nacht über Rheinland-Pfalz hinweggezogen. Der Sturm brachte vor allem viel Wind und sehr viel Regen. Besonders betroffen waren die Südpfalz, die Eifel und der Westen des Landes. Bollendorf in der Eifel. Mitten in der Nacht muss die Feuerwehr ausrücken. Aufgrund des hohen Pegels der Sauer und des Starkregens drückt sich das Wasser aus der Kanalisation. Die Uferstraße wird bis zu einem halben Meter hoch überflutet. Einige Keller und Garagen laufen voll. Die Feuerwehr muss die überschwemmte Straße komplett absperren, bis sich die Lage am Morgen beruhigt. Bereits gestern Nachmittag kommt es – vermutlich infolge der massiven Regenfälle – zu einem Unglück in Altenschlirf im hessischen Vogelsbergkreis. Auf dem Gelände der Behindertenwerkstätten ist ein Baukran im Einsatz. Plötzlich gibt der aufgeweichte Boden nach, der Kran kippt um und stürzt in das Dach einer Scheune. Mehrere Menschen stehen in der Nähe und werden teils nur knapp von der Baumaschine verfehlt. Tobias Raedler, Geschäftsführung Gemeinschaft Altenschlirf: „Jeden, den ich heute gesprochen habe, also die Handwerker, die Feuerwehr, die Polizei. Alle waren der Meinung sowas haben sie noch nie erlebt. // Besonders für die Bewohnerinnen und Bewohner aber auch für die Kinder ist es natürlich ein enormer Schreck, den wir jetzt mit unseren pädagogischen Fachkräften entsprechend begleiten und versuchen aufzufangen.“ Auch entlang der luxemburgischen Grenze sorgt Sturmtief Kirk für Probleme. Infolge der ergiebigen Regenfälle war mit Hochwasser an Sauer und Mosel zu rechnen. Zur Sicherheit hatten die Feuerwehren in den beiden Mosel-Orten Oberbillig und Lieser gestern Hochwasserschutzwände aufgebaut. Im Laufe des heutigen Tages knackt der Pegel Trier dann auch die Sieben-Meter-Marke. Der Höchststand wird am Nachmittag bei 7.11 Meter erreicht. Jetzt fallen die Wasserstände bereits wieder. So schlimm wie befürchtet hat Sturm „Kirk“ glücklicherweise nicht gewütet. Meldungen von Verletzen gibt es keine. Insgesamt sind Hessen und […]

  • Arbeiter-Samariter-Bund übt mit Virtual Reality

    Arbeiter-Samariter-Bund übt mit Virtual Reality

    Wenn ein Rettungswagen zu einem Unfall mit Verletzten gerufen wird, dann muss vor Ort bei den Sanitätern jeder Griff sitzen. Um künftige Sanitäter darauf optimal vorzubereiten, geht der Arbeiter-Samariter-Bund in Mainz-Bingen ganz neue Wege: Als einer der ersten Rettungsdienste deutschlandweit setzt er auf virtuelle Realität. Motorradunfall nachts auf einer Landstraße, jetzt zählt für die herbeigeilten Sanitäter jede Sekunde. „Geht es Ihnen gut?“ In Wirklichkeit befindet sich der angehende Notfallsanitäter Luca Knierim in einem Schulungsraum. Durch die VR-Brille sieht er mehr als nur einen schlichten Dummy. Und: Alle Kursteilnehmer können ihm bei dem Einsatz über die Schulter schauen. Aus Sicht des 19-Jährigen eine viel realistischere Vorbereitung auf den Ernstfall. Luca Knierim, angehender Notfallsanitäter „Weil das was ganz Ungewohntes ist, wenn man die Reanimation die ganze Zeit in der Schule auf dem Boden übt. Und dann kommt man plötzlich in einen echten Einsatz und macht’s wirklich auf der Straße oder direkt im Rettungswagen oder zuhause in der Wohnung.“ Als nächstes ist Emma Schmidt an der Reihe, sie entscheidet sich für ein Szenario in einem Krankenhaus. Das Programm gibt ihr zudem wichtige Tipps. „Unterbrechen Sie die Herzdruckmassage nicht länger als zehn Sekunden.“ Und sie lernt, sich auf verschiedene Situationen einzustellen. Emma Schmidt, angehender Notfallsanitäterin „Was man hier mit der Brille sieht, ist viel authentischer, sag ich jetzt mal. Wenn man hier einfach mit der Puppe reanimiert, hat man nicht diese ganzen Situationen.“ Der ASB im Landkreis Mainz-Bingen versucht schon seit längerem, seine Ausbildung so realitätsnah wie möglich zu gestalten. Dank der virtuellen Realität muss er künftig seltener aufwendige Großübungen vorbereiten. Gerald Fuhr, Ausbildungsleitung ASB Mainz-Bingen „In die dann entsprechend Patientendarsteller eingeladen wurden, wo wir dann mit entsprechenden Schminkteams arbeiten mussten, um so ein Gesamtszenario herzustellen. Und in Virtual Reality ist das ein Mausklick und wir haben die gleiche Umgebung hergestellt.“ Der Rettungsdienst gibt […]

  • Schalte zum Wetterexperten

    Schalte zum Wetterexperten

    Wir haben heute mit einem Wetterexperten über die Auswirkungen eines aktuellen Hurrikans gesprochen: Eva Dieterle, Moderatorin: Und wir kommen jetzt zum Blick auf das Wetter. Und der fällt heute bei uns etwas ausführlicher aus. Denn es gibt Prognosen, die durchaus besorgniserregend sind. Ob berechtigt oder nicht, darüber spreche ich jetzt mit dem Mainzer Diplom. Meteorologen mit Dominik Jung. Hallo! Dominik Jung, Meteorologe: Hallo, Schönen guten Abend. Dieterle: Herr Jung! Die Ausläufer eines Hurrikans sollen auch uns hier in Rheinland Pfalz und Hessen erreichen. Was erwartet uns da? Jung: Ja, das ist der ehemalige Hurrikan Kirk. Der kommt Richtung Rheinland Pfalz gezogen, hat sich aber abgeschwächt zu einem Sturmtief. Und das heißt, wir erwarten in Rheinland Pfalz und in Hessen zum Teil Sturmböen um die 70 bis 80 Kilometer pro Stunde. Besonders morgen früh wird zum Teil heftig Blasen in den höheren Lagen. Da ist es teilweise noch ein bisschen stärker, beispielsweise im Pfälzerwald auf einem Bein steht. Da erwarten wir sogar Orkan Böen bis zu 120 Kilometer pro Stunde. Die Bäume sind noch stark und dicht bei Laub, das heißt sie bieten eine große Angriffsfläche. Da können also Äste abbrechen, Bäume umstürzen und wir müssen da morgen früh zum Teil auch mit Behinderungen rechnen, im Straßen und im Bahnverkehr. Dieterle: Der Sturm bringt auch viel Regen mit sich. Wie viel wird das denn hier bei uns sein und wo steigt dadurch auch die Hochwassergefahr? Jung: Das ist unterschiedlich stark, vor allen Dingen im Stau vom Hunsrück. Im westlichen Stau vom Hunsrück kommt richtig viel Regen vom Himmel herunter. Wir erwarten dort 80 bis 120 Liter Regen pro Quadratmeter, am Oberlauf der Nahe beispielsweise, und das heißt die Nahe bekommt Hochwasser. Die Pegel werden um 1 bis 2 Meter ansteigen. Aber auch an der Mosel muss man mit starken Regen rechnen, […]

  • Graffiti für Hanau-Opfer verunstaltet

    Graffiti für Hanau-Opfer verunstaltet

    Vor über vier Jahren erschießt ein Deutscher aus mutmaßlich rassistischen Motiven neun Menschen in Hanau. Danach tötet er seine Mutter und sich selbst. Der Anschlag vom 19. Februar 2020 erschüttert ganz Deutschland. Ein Graffiti in Frankfurt soll an die Opfer gedenken. Jetzt wurde es von Unbekannten verunstaltet: Fußgänger melden am Freitag verfassungswidrige Schmierereien auf dem Gedenkbild.   Eigentlich soll dieser Ort unter der Friedensbrücke in Frankfurt an die Opfer des Hanau-Attentats gedenken. Doch neben der Aufschrift „Rassismus tötet“ sprayen Unbekannte Nazi-Symbole auf das Gedenkbild. Die Polizei überdeckt die verfassungswidrigen Schmierereien mit blauer Farbe. Darunter befinden sich SS-Runen und ein Hakenkreuz. Für Frankfurts Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg ein Schock: Nargess Eskandari-Grünberg – Bürgermeisterin Frankfurt am Main „Das macht mich unglaublich traurig. Das sind Menschen, die ermordet worden sind. (…) Wenn wir diese Bilder sehen, das ist eine Schändung von Gedenkmählern.“ Die Gesichter der Hanau-Opfer werden auf dem 27 Meter breiten Wandbild ebenfalls beschmiert und verunstaltet. Nargess Eskandari-Grünberg – Bürgermeisterin Frankfurt am Main „Das werden wir nicht hinnehmen. Wir werden Nein zu Rassismus sagen. Nein zu Fremdenfeindlichkeit. Nein zu Antisemitismus. Das ist die starke Stimme von Frankfurt und wenn einige das Zerstören wollen, sagen wir, wir sind stärker.“ Das Gedenkbild ist von der Künstlergruppe „Kollektiv ohne Namen“. Das anonyme Künstlerkollektiv spricht von einer rassistischen Zerstörung des Gedenkbildes. TEXTTAFEL Künstlergruppe: Kollektiv ohne Namen „Wir lassen uns nicht von diesen feigen Aktionen einschüchtern, ganz im Gegenteil. Die können das Millionen mal kaputt machen. Solange wir existieren, werden wir die Wand immer wieder neu bemalen.“ Innerhalb von 24 Stunden sammelt die Künstlergruppe genug Spenden ein, um das Bild wiederherzustellen. Dazu soll am Sonntag eine Kundgebung stattfinden. Wer die Täter sind ist unklar, auch die genaue Uhrzeit der Tat ist nicht bekannt. Die Ermittlungen laufen. Klemens Hahn – Polizeipräsidium Frankfurt „Wir als Polizei sehen hier zwei Straftatbestände […]

  • Neue Telenotarzt-Zentrale geht an den Start

    Neue Telenotarzt-Zentrale geht an den Start

    Eine Sportverletzung oder starker Schwindel – wenn Rettungssanitäter vor Ort Hilfe brauchen, dann kommt ein Notarzt. Doch Notärzte sind rar. Heute wurde in Trier ein System eingeweiht, mit dem sich Notärzte per Video zu den Rettungskräften schalten können, um nicht zum Notfall fahren zu müssen. Genau das spart unter Umständen auch wertvolle Zeit. Eine Fraktur im Sprunggelenk. Jetzt muss Hilfe her. Über einen Videoanruf ist Telenotarzt Tobias Reichert mit den Rettungssanitätern vor Ort verbunden.  „Reichert, Telenotarzt Trier. Sie haben uns alarmiert? Ja, in Ordnung. Die Daten werden übertragen vom EKG.“  Vom Krankenwagen laufen alle wichtigen Daten direkt im Brüderkrankenhaus in Trier ein. So weiß der Telenotarzt, was Sache ist und kann den Rettungssanitätern sagen, wie es weitergeht. „Ich würde vorschlagen, dass wir eine Sedierung mit S-Ketamin und [Medikament XY] machen werden […] Ich mache dir die Anordnung, in welcher Dosierung du das Medikament aufziehen sollst.“  Das Trierer Brüderkrankenhaus ist nach Ludwigshafen die zweite Klinik in Rheinland-Pfalz mit so einer Zentrale. Kontaktiert wird der Telenotarzt nur, wenn für den Patienten keine Lebensgefahr besteht. Prof. Tim Piepho, Ärztlicher Direktor Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier: „Wir stellen uns in Rheinland-Pfalz durch den Telenotarzt wesentlich besser dar. Und schaffen eine viel bessere Patientenversorgung. Das heißt, es fallen einige Transportwege für einige Patienten weg und gleichzeitig stehen andere Notärzte für wirkliche Notfälle zur Verfügung.“  Und im Idealfall werden die Notaufnahmen entlastet. Gerade auf dem Land, wo es mal dauern kann, bis ein Notarzt vor Ort ist, soll das neue System helfen. Und dabei vor allem eines: Zeit schenken. Denn per Handy lässt sich der Arzt in Sekundenschnelle dazu schalten. Prof. Tim Piepho, Ärztlicher Direktor Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier: „Die Versorgung ist genauso sichergestellt. Es besteht immer die Möglichkeit, dass der Rettungswagen auf einen Notarzt, der bodengebunden oder luftgebunden hinzukommt, hinzugezogen werden kann zu diesem […]

  • Feuerwehr Hanau stellt neuen Löschroboter vor

    Feuerwehr Hanau stellt neuen Löschroboter vor

    In den letzten Jahren ist die Waldbrandgefahr wegen der langen Trockenperioden im Sommer immer weiter angestiegen. Alleine im letzten Jahr wurden in Hessen 52 Waldbrände registriert. Um in den kommenden Jahren besser gerüstet zu sein, setzt die Feuerwehr Hanau jetzt auf Innovation. Im Juli 2022 brennt hier in Hanau-Großauheim ein Waldstück von mehreren tausend Quadratmetern. Stundenlang war die Feuerwehr im Einsatz. Zur besseren Bekämpfung, hat sich die Stadt jetzt einen Löschroboter zugelegt: Wolf. Der ferngesteuerte Helfer schießt bis zu 2.500 Liter Wasser pro Minute und soll den Feuerwehrleuten den Einsatz vereinfachen. Hendrik Frese, Feuerwehr Hanau „Grundsätzlich nutzen wir den Roboter dann, wenn es für Einsatzkräfte zu gefährlich ist oder auch einfach um Kraft zu sparen. Gerade in der Waldbrandbekämpfung – wenn man sich das vorstellt – man muss viele Schläuche rollen, hinter sich herziehen. Da ist so ein Roboter einfach kräftesparend und zudem kann er in unwegsames Gelände – Dornen oder Ähnliches – ganz gut einfahren und dort Brandbekämpfung vornehmen.“ Der Hanauer Löschroboter ist der erste seiner Art der in Deutschland in Betrieb genommen wird. Er ist Teil der neuen und hessenweit einzigartigen Sondereinheit „Spezielle Fähigkeiten / Robotik“. Bei komplexen Einsatzlagen unterstützt diese mithilfe des Roboters und Drohnen die Löscharbeiten. Isabelle Hemsley (CDU), Stadträtin Hanau „Wir waren schon immer dabei, ein Stück weit Pionierarbeit zu leisten. Man muss, um innovativ zu sein, auch ein Stück weit Mut beweisen. Diesen Mut beweisen wir hier, um zu schauen wie man gerade auch bei den Wald– und Vegetationsbränden auch in Gebiete vordringen kann, die zu gefährlich sind für unsere Einsatzkräfte.“ Die Stadt Hanau hat sich den 220.000 Euro teuren Löschroboter eigenständig angeschafft. Der hessische Innenminister Roman Poseck will Kommunen in Zukunft bei der Anschaffung moderner Löschtechnologie unterstützen. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Der Brandschutz ist zunächst einmal eine kommunale Aufgabe. Aber natürlich stehen […]

  • Ausbildung zum Notfalldarsteller

    Ausbildung zum Notfalldarsteller

    Bei schweren Unfällen sind Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei in der Regel die ersten Kontaktpersonen zu den Verletzten. Doch wie lernen die Einsatzkräfte, wie sie am besten mit den Patienten, die sich oft in einem Ausnahmezustand befinden, umgehen? Dafür gibt es Übungen mit sogenannten Notfalldarstellern: Also Schauspieler, die verletzte Personen mimen. Wir waren beim Deutschen Roten Kreuz in Nackenheim, wo die Notfalldarsteller ausgebildet werden, denn: Auch Schreien will gelernt sein. Ein Messer steckt im Bein, eine schwere Brandwunde, eine Kopfverletzung und eine Stichverletzung am Arm – die Folgen einer Geburtstagsfeier, die aus dem Ruder gelaufen ist. So echt das alles auch wirkt, zum Glück ist es heute im DRK Bildungsinstitut in Nackenheim nur gespielt. Hier lassen sich gerade acht Menschen zu Notfalldarstellern ausbilden. Johanna ist im Szenario das Geburtstagskind, dem ein Messer ins Bein gerammt wurde. Johanna, Notfalldarstellerin „Persönlich habe ich gemerkt, dass es anstrengend wurde nach einer Weile so lange zu schreien. Das hat man, glaube ich, auch gesehen, dass ich da bisschen abgeschwächt bin, weil einfach die Luft draußen war und dieses hyperventilieren irgendwann dann doch kurz an die Grenzen kam, wo ich gedacht hab, wenn ich jetzt so weitermache, dann kippe ich vielleicht wirklich noch um, aber im Gesamtpaket bin ich eigentlich sehr zufrieden. Die Helfer haben geschwitzt, die waren sehr überfordert kurz einen Moment lang. Das ist genau das, was ich erreichen wollte.“ Nur so können sich Sanitäter optimal für den Ernstfall vorbereiten und üben, wie sie mit hysterischen, benommenen oder alkoholisierten Patienten umgehen müssen. Christine Fuchs, DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz „Die Notfalldarstellung ist eigentlich das A und O für die Erste Hilfe, um wirklich auch realistisch Unfälle darzustellen und die Erste-Hilfe-Maßnahmen und Sanitätsdienstmaßnahmen üben zu können. Weil es ist ja immer schwierig, wenn ich sage, ‚Ja, da tut’s weh‘, wenn ich gar nichts sehe. Und mit der Notfalldarstellung […]

  • Hinterbliebene der Ahrtalflut fordern neue Ermittlungen

    Hinterbliebene der Ahrtalflut fordern neue Ermittlungen

    Vor wenigen Tagen hat der rheinland-pfälzische Landtag über den Abschlussbericht zur Flutkatastrophe im Ahrtal diskutiert. Die Suche nach den politischen Verantwortlichen der Katastrophe ist damit beendet. Vor allem dem damaligen Landrat Jürgen Pföhler wurden massive Versäumnisse nachgewiesen. Auch die Staatsanwaltschaft Koblenz hatte deshalb ermittelt, letztlich aber nicht genug Gründe für eine Anklage gegen Pföhler gefunden. Enttäuschte Hinterbliebene wollen das weiterhin nicht akzeptieren und haben heute in Koblenz erneut einen Strafprozess gefordert. Es könne nicht sein, dass die Staatsanwaltschaft alle 135 Todesfälle über einen Kamm schert, sagt der Flutopferanwalt Christian Hecken. Mit zwei renommierten Professoren für Strafrecht und Hydrologie hole man die rechtsstaatlich versäumte Einzelfallbetrachtung nun nach. Ingeborg Puppe, Professorin für Strafrecht „Der Staatsanwalt argumentiert ja wie folgt: Wenn die Leute eine Warnung bekommen hätten, auf die sie ein Recht hatten, ist ja nicht ausgeschlossen, dass sie diese in den Wind geschossen hätten. Aber Tatsache ist, sie haben keine Warnung in den Wind geschlagen.“ Weil sie keine Warnung bekommen hätten. Flutopfer wie Johanna Orth könnten sonst heute noch leben, sind sich alle Beteiligten sicher. Sie verlässt sich in der Flutnacht auf die Warnung der Feuerwehr, nicht in den Keller zu gehen, wähnt sich in ihrer Erdgeschosswohnung in Sicherheit. Dabei sei zu dem Zeitpunkt laut Hochwasserprognose die Lebensgefahr im Erdgeschoss längst bekannt gewesen. Und nach einer weiteren Pegelprognose um 20:45 Uhr hätte jedem laut dem Hydrologen die Katastrophe klar sein müssen. Erwin Zehe, Professor für Hydrologie „Man hätte schon sehr klar warnen müssen nach dieser Prognose um 14:22 Uhr, weil das schon deutlich extremer war als 2016 und ich gehe davon aus, dass die Leute das noch gut in Erinnerung haben. Spätestens um 20:45 Uhr hätte man warnen müssen: ‚Rennt, rennt um euer Leben, das ist wirklich mein Ernst.’“ Johanna Orth hätte eine korrekte Warnung ernst genommen sagt ihre Mutter. Inka Orth, […]

  • Tödlicher Unfall in Nidda

    Tödlicher Unfall in Nidda

    In Nidda im hessischen Wetteraukreis ist es zu einem tragischen Verkehrsunfall gekommen: Ein Auto prallt gegen einen Baum – eine 39 Jahre alte Mutter, die offenbar auf dem Weg zu einem Elternabend ist, kommt dabei ums Leben. Und das vor den Augen anderer Eltern. Es ist ein Bild der Zerstörung mitten in Nidda: Eine 39-jährige Frau verliert Dienstagabend in einer Kurve die Kontrolle über ihr Auto, streift ein Baugerüst, entwurzelt mehrere Tannen und kracht gegen einen weiteren Baum. Der 17-jährige Sohn kann sich vom Beifahrersitz befreien, die Fahrerin selbst wird schwerverletzt eingeklemmt. Die direkt nebenan stationierte Feuerwehr muss schweres Gerät einsetzten. Kevin Schubach, Stadtbrandinspektor Nidda „Ja, relativ schwierig. Also das Fahrzeug stand auch mit der Seite noch am Baum, so dass wir mit einer Seilwinde tätig geworden sind. Haben das Fahrzeug dann vom Baum weggezogen und entsprechend versucht, die Person zu befreien.“ Doch für die Fahrerin kommt jede Hilfe zu spät, sie stirbt noch am Unfallort. Ihr Sohn wird schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Durch umherfliegende Trümmerteile werden vier weitere Fahrzeuge beschädigt. Die Unfallursache ist noch unklar, die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet. Ein medizinischer Hintergrund kann ebenso wenig ausgeschlossen werden wie zu schnelles Fahren.