Festgefahrener Tanker im Rhein wird geborgen

Seit den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages ging auf dem Rhein bei Bacharach gar nichts mehr. Ein Tankschiff hatte sich im Mittelrheintal an einer seichten Stelle festgefahren und blockiert die Fahrrinne. Alle Versuche es freizuschleppen scheiterten. Heute probierten es die Helfer dann mit einer neuen Strategie, denn bei der Bergung zählt jede Stunde.

Stau auf Europas wichtigster Wasserstraße. Kilometerweit stehen heute die Lastschiffe im Mittelrheintal und hoffen darauf, dass es bald weitergeht. Doch die Gefahr verspäteter Güter ist nicht die drängendste bei dieser Havarie – denn der festgefahrene Tanker hat 3.000 Tonnen Diesel geladen und könnte im Fall eines Lecks eine Naturkatastrophe auslösen.
Steffen Lübke, Wasserschutzpolizei St. Goar
„Im Laufe des Tages gestern hat der Tanker erst mal selbst versucht freizukommen, das ist aber leider nicht gelungen und dann muss ers tmal ein geeignetes Schiff besorgt werden, um die Ladung umzupumpen. Das heißt, der Tanker wird geleichtert, der schwimmt dann etwas auf und dann kann man ihn freischleppen.“
Rund 500 Tonnen der Ladung werden deshalb heute auf ein zweites Schiff gepumpt. Dabei muss der havarierte Tanker durch einen Schlepper in Position gehalten werden, damit er in einer stabilen Lage bleibt und bei ruckhaften Bewegungen nicht beschädigt wird. Langsam aber sicher wird so der Stahlriese aus seiner misslichen Lage befreit. Doch auch danach gibt es für die Wasserschutzpolizei noch einiges zu tun. Sie muss die Auflösung des riesigen Rückstaus koordinieren.
Steffen Lübke, Wasserschutzpolizei St. Goar
„Wir haben hier zum einen eine recht starke Strömung, weil das Mittelrheintal hier sehr eng ist und die Fahrrinne recht eng ist, und dazu kommt, dass wir hier starke Biegungen haben. Und Sie können mit so einem Schiff auch nicht, wenn Sie mit der Strömung fahren nicht einfach anhalten. Also das heißt, es kann da durchaus zu gefährlichen Begegnungen kommen.“
Am Mittag dann der Durchbruch. Der Tanker ist endlich leicht genug, um nach Bingen geschleppt zu werden. Ungeklärt ist immer noch, wie es überhaupt zu der Havarie kommen konnte. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.