Unglück

  • Ausbildung zum Notfalldarsteller

    Ausbildung zum Notfalldarsteller

    Bei schweren Unfällen sind Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei in der Regel die ersten Kontaktpersonen zu den Verletzten. Doch wie lernen die Einsatzkräfte, wie sie am besten mit den Patienten, die sich oft in einem Ausnahmezustand befinden, umgehen? Dafür gibt es Übungen mit sogenannten Notfalldarstellern: Also Schauspieler, die verletzte Personen mimen. Wir waren beim Deutschen Roten Kreuz in Nackenheim, wo die Notfalldarsteller ausgebildet werden, denn: Auch Schreien will gelernt sein. Ein Messer steckt im Bein, eine schwere Brandwunde, eine Kopfverletzung und eine Stichverletzung am Arm – die Folgen einer Geburtstagsfeier, die aus dem Ruder gelaufen ist. So echt das alles auch wirkt, zum Glück ist es heute im DRK Bildungsinstitut in Nackenheim nur gespielt. Hier lassen sich gerade acht Menschen zu Notfalldarstellern ausbilden. Johanna ist im Szenario das Geburtstagskind, dem ein Messer ins Bein gerammt wurde. Johanna, Notfalldarstellerin „Persönlich habe ich gemerkt, dass es anstrengend wurde nach einer Weile so lange zu schreien. Das hat man, glaube ich, auch gesehen, dass ich da bisschen abgeschwächt bin, weil einfach die Luft draußen war und dieses hyperventilieren irgendwann dann doch kurz an die Grenzen kam, wo ich gedacht hab, wenn ich jetzt so weitermache, dann kippe ich vielleicht wirklich noch um, aber im Gesamtpaket bin ich eigentlich sehr zufrieden. Die Helfer haben geschwitzt, die waren sehr überfordert kurz einen Moment lang. Das ist genau das, was ich erreichen wollte.“ Nur so können sich Sanitäter optimal für den Ernstfall vorbereiten und üben, wie sie mit hysterischen, benommenen oder alkoholisierten Patienten umgehen müssen. Christine Fuchs, DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz „Die Notfalldarstellung ist eigentlich das A und O für die Erste Hilfe, um wirklich auch realistisch Unfälle darzustellen und die Erste-Hilfe-Maßnahmen und Sanitätsdienstmaßnahmen üben zu können. Weil es ist ja immer schwierig, wenn ich sage, ‚Ja, da tut’s weh‘, wenn ich gar nichts sehe. Und mit der Notfalldarstellung […]

  • Hinterbliebene der Ahrtalflut fordern neue Ermittlungen

    Hinterbliebene der Ahrtalflut fordern neue Ermittlungen

    Vor wenigen Tagen hat der rheinland-pfälzische Landtag über den Abschlussbericht zur Flutkatastrophe im Ahrtal diskutiert. Die Suche nach den politischen Verantwortlichen der Katastrophe ist damit beendet. Vor allem dem damaligen Landrat Jürgen Pföhler wurden massive Versäumnisse nachgewiesen. Auch die Staatsanwaltschaft Koblenz hatte deshalb ermittelt, letztlich aber nicht genug Gründe für eine Anklage gegen Pföhler gefunden. Enttäuschte Hinterbliebene wollen das weiterhin nicht akzeptieren und haben heute in Koblenz erneut einen Strafprozess gefordert. Es könne nicht sein, dass die Staatsanwaltschaft alle 135 Todesfälle über einen Kamm schert, sagt der Flutopferanwalt Christian Hecken. Mit zwei renommierten Professoren für Strafrecht und Hydrologie hole man die rechtsstaatlich versäumte Einzelfallbetrachtung nun nach. Ingeborg Puppe, Professorin für Strafrecht „Der Staatsanwalt argumentiert ja wie folgt: Wenn die Leute eine Warnung bekommen hätten, auf die sie ein Recht hatten, ist ja nicht ausgeschlossen, dass sie diese in den Wind geschossen hätten. Aber Tatsache ist, sie haben keine Warnung in den Wind geschlagen.“ Weil sie keine Warnung bekommen hätten. Flutopfer wie Johanna Orth könnten sonst heute noch leben, sind sich alle Beteiligten sicher. Sie verlässt sich in der Flutnacht auf die Warnung der Feuerwehr, nicht in den Keller zu gehen, wähnt sich in ihrer Erdgeschosswohnung in Sicherheit. Dabei sei zu dem Zeitpunkt laut Hochwasserprognose die Lebensgefahr im Erdgeschoss längst bekannt gewesen. Und nach einer weiteren Pegelprognose um 20:45 Uhr hätte jedem laut dem Hydrologen die Katastrophe klar sein müssen. Erwin Zehe, Professor für Hydrologie „Man hätte schon sehr klar warnen müssen nach dieser Prognose um 14:22 Uhr, weil das schon deutlich extremer war als 2016 und ich gehe davon aus, dass die Leute das noch gut in Erinnerung haben. Spätestens um 20:45 Uhr hätte man warnen müssen: ‚Rennt, rennt um euer Leben, das ist wirklich mein Ernst.’“ Johanna Orth hätte eine korrekte Warnung ernst genommen sagt ihre Mutter. Inka Orth, […]

  • Tödlicher Unfall in Nidda

    Tödlicher Unfall in Nidda

    In Nidda im hessischen Wetteraukreis ist es zu einem tragischen Verkehrsunfall gekommen: Ein Auto prallt gegen einen Baum – eine 39 Jahre alte Mutter, die offenbar auf dem Weg zu einem Elternabend ist, kommt dabei ums Leben. Und das vor den Augen anderer Eltern. Es ist ein Bild der Zerstörung mitten in Nidda: Eine 39-jährige Frau verliert Dienstagabend in einer Kurve die Kontrolle über ihr Auto, streift ein Baugerüst, entwurzelt mehrere Tannen und kracht gegen einen weiteren Baum. Der 17-jährige Sohn kann sich vom Beifahrersitz befreien, die Fahrerin selbst wird schwerverletzt eingeklemmt. Die direkt nebenan stationierte Feuerwehr muss schweres Gerät einsetzten. Kevin Schubach, Stadtbrandinspektor Nidda „Ja, relativ schwierig. Also das Fahrzeug stand auch mit der Seite noch am Baum, so dass wir mit einer Seilwinde tätig geworden sind. Haben das Fahrzeug dann vom Baum weggezogen und entsprechend versucht, die Person zu befreien.“ Doch für die Fahrerin kommt jede Hilfe zu spät, sie stirbt noch am Unfallort. Ihr Sohn wird schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Durch umherfliegende Trümmerteile werden vier weitere Fahrzeuge beschädigt. Die Unfallursache ist noch unklar, die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet. Ein medizinischer Hintergrund kann ebenso wenig ausgeschlossen werden wie zu schnelles Fahren.

  • Landtag debattiert Abschlussbericht zur Ahrtalflut

    Landtag debattiert Abschlussbericht zur Ahrtalflut

    Die Ahrtalflut im Sommer 2021 ist verheerend: 135 Menschen sterben, hunderte Häuser werden zerstört. Die Aufbauarbeiten laufen noch heute. Ein Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags hat sich in den letzten drei Jahren damit beschäftigt, warum die Folgen der Naturkatastrophe so drastisch waren und wer dafür politisch verantwortlich ist. Nun liegt der über 2.000 Seiten lange Abschlussbericht vor. Heute hat der Landtag über die Ergebnisse debattiert.     Es war der größte Untersuchungsausschuss der rheinland-pfälzischen Geschichte. In knapp drei Jahren hat er 226 Zeugen vernommen. Am Ende dieser Arbeit bitte der Vorsitzende um Entschuldigung bei: Martin Haller (SPD) Vorsitzender des U-Ausschusses zur Ahrtalflut:  „Denen ich als Vorsitzender bei diesem schmalen Grad nicht Gerecht geworden bin. (…) Wir werden mit diesem Ausschuss und seinen Ergebnissen keine Wunden heilen können aber ich hoffe, dass wir zur Linderung beitragen.“   Der Untersuchungsausschuss kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass die massiven Versäumnisse des damaligen Landrates – Jürgen Pföhler – den Verlauf der Flutkatastrophe negativ beeinflusst habe. Denn als Landrat war er der oberste Katastrophenschützer in Ahrweiler.   Philipp Fernis (FDP) „Dann ist das die Aufgabe vor Ort, die Menschen vor der dringenden Gefahr zu warnen und dieser Aufgabe ist man dort nicht Gerecht geworden.“ Carl-Bernhard von Heusinger (Bündnis 90/ Die Grünen) „Es gab also vor Ort kein Erkenntnisproblem. Es gab ein Umsetzungsproblem.“   Alle Fraktion stimmen der politischen Verantwortung des damaligen Landrates zu. Die Opposition geht noch einen Schritt weiter:   Dirk Herber (CDU) „Herr Pföhler hat als Landrat in dieser Situation auf ganzer Linie versagt. Und Sie – meine Damen und Herren der Landesregierung – haben als Landesregierung auf ganzer Linie versagt. (…) Sie haben die Menschen im Stich gelassen.“ Die Landesregierung gesteht zum ersten Mal vor dem Landtag eigene Fehler ein. Alexander Schweitzer (SPD) – Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Keine Ebene kann von sich sagen, […]

  • Neue Hubschrauber zur Brandbekämpfung

    Neue Hubschrauber zur Brandbekämpfung

    Extremwetter-Ereignisse – wie die Flut-Katastrophe im Ahrtal vor drei Jahren – könnten in den nächsten Jahren häufiger vorkommen. Da sind sich viele Wissenschaftler einig. In Rheinland-Pfalz sollen deshalb künftig zwei neue Polizei-Hubschrauber auch dem unmittelbaren Bevölkerungsschutz dienen, unter anderem bei Bränden oder bei der Personenrettung. Vor der Übergabe an die Hubschrauberstaffel der Polizei, fand heute am Mainzer Rheinufer eine Übung statt. Hilfe aus der Luft. Die Winde dieses Hubschraubers kann über 800 Liter Wasser in einem Löschsack transportieren. Nur eine Verbesserung von vielen an dem neuen Modell, erklärt Chefpilot Andreas Nazzaro. Andreas Nazzaro, Chefpilot Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz „Der Hubschrauber kann all das, was er vorher auch konnte, ja? Nur noch ein bisschen mehr. Das heißt, der hat jetzt die Winde dran, wo wir grad drüber gesprochen haben. Der ist jetzt leistungsfähiger, vom Abfluggewicht her ist er höher. Und er ist von der Technik her einfach viel moderner geworden.“ Der moderne Helikopter soll in erster Linie bei normalen Polizeieinsätzen zum Einsatz kommen. Doch der Landesregierung ist besonders wichtig, dass die neuen Flieger auch bei Katastrophen wie Waldbränden oder bei der Personenrettung helfen können. Denn bei der Flutkatastrophe im Ahrtal hatten die eingesetzten Polizeihubschrauber keine Winden und konnten keine Personen retten. Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz „Natürlich sind wir froh darüber, mit ihm auch ein Rückgrat im Bevölkerungsschutz zu bekommen. Windenrettung heißt jetzt ab sofort: drei feste Hubschrauber in Rheinland-Pfalz, zwei Polizei-Hubschrauber, ein Rettungs-Hubschrauber, sind 24/7 in der Lage, auch für Windenrettung zu dienen.“ Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Ich glaube, das weiß man, wenn man sich die Situationsberichte aus der Ahrflut-Katastrophe anguckt und weiß, dass natürlich die Rettungswinde manche Person aus ner besonderen Lage heraus retten können und das ist uns wichtig.“ 36 Millionen Euro hat das Land für die beiden Hubschrauber bezahlt. Die Fliegerbesatzung wird in einem speziellen Programm aus- und […]

  • Afrikanische Schweinepest erstmals bei Hausschwein in Rheinland-Pfalz nachgewiesen

    Afrikanische Schweinepest erstmals bei Hausschwein in Rheinland-Pfalz nachgewiesen

    Es ist eine Seuche, die den Verantwortlichen große Sorgen macht – die Afrikanische Schweinepest. Nach dem in Hessen die Krankheit bereits bei Wild- und Hausschweinen nachgewiesen worden ist, wurde jetzt auch erstmals in Rheinland-Pfalz ein Hausschwein positiv getestet. Betroffen ist ein Kleinstbetrieb in Gerolsheim im Kreis Bad Dürkheim. Um diesen Betrieb wird seit heute die sogenannte Sperrzone 3 eingerichtet. Dieser Obst- und Gemüsebauer in Gerolsheim ist betroffen. Die afrikanische Schweinepest konnte bei einem verstorbenen Tier und zwei weiteren geschlachteten Schweinen nachgewiesen werden. In dem Betrieb gibt es jetzt keine Schweine mehr. In einem Radius von 10 Kilometern um den betroffenen Hof ist jetzt die Sperrzone drei eingerichtet. Das heißt, der Handel mit lebenden Schweinen wird verboten. Schlachtprodukte dürfen nur in Deutschland vermarktet werden, exportiert werden darf nur Dosenware. Laut Kreisverwaltung Bad Dürkheim gibt es in der Sperrzone noch sieben Betriebe mit 13 Hausschweinen. Timo Jordan, Kreisverwaltung Bad Dürkheim „Die Tierärzte werden diese Betriebe besuchen, werden die Schweine in Augenschein nehmen, medizinisch untersuchen und wenn da alles unauffällig ist, werden wir auch nicht weiter aktiv werden. Wir haben das im Blick, aber momentan ist es wirklich so, dass sich alles auf eine Kleinsthaltung in Gerolsheim beschränkt.“ Die Gemeinde Gerolsheim hat rund 1.500 Einwohner. Dass das Leben im Ort durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest wesentlich beeinträchtigt wird, glaubt Gemeinderatsmitglied Klaus May nicht. Klaus May, Gemeinderatsmitglied Gerolsheim „Es müssen keine Feste abgesagt werden, Sie können nach wie vor hier bei uns in der Gegend mit Hunden spazieren gehen, sie sollten nur an der Leine geführt werden, da haben wir also keine Probleme damit. „ Laut rheinland-pfälzischem Umweltministerium gibt es noch keine Erkenntnisse darüber, wie das Virus in den Betrieb gekommen ist. Die Untersuchungen der Experten dauern noch an. Timo Jordan, Kreisverwaltung Bad Dürkheim „Natürlich schauen wir uns auch das Umfeld an. Wir […]

  • Gedenken an die Opfer des Hoteleinsturzes von Kröv

    Gedenken an die Opfer des Hoteleinsturzes von Kröv

    Viele Menschen sind gestern Morgen in Kröv zusammengekommen. Nach dem Hoteleinsturz mit zwei Toten am vergangenen Dienstag wurde in einem Gottesdienst den Opfern und den Angehörigen gedacht. Ein bewegender Gottesdienst, an dem auch viele Einsatzkräfte teilgenommen haben. Meindert Visser, Vater einer niederländischen Überlebenden Papa, Hotel ist eingestürzt, ich weiß nicht was los ist, es ist dunkel, Bete, komm. Seine Tochter konnte gerettet werden.  Es sind Angehörige wie Meindert Visser, Nachbarn, Betroffene, Hinterbliebene und viele Helfer von Feuerwehr, THW und Polizei. Rund 500 Gäste gedenken gestern Morgen der Verstorbenen und der Überlebenden des Hoteleinsturzes in Kröv an der Mosel. Hubertus Kesselheim, Polizeiseelsorger Ich glaube ganz fest daran, dass Gott uns, die wir leben, die Kraft schenkt, die wir brauchen, um weiterzuleben. Weiterleben mit dem Erlebten, Weiterleben mit dem Leid, das wir aus unserer Welt nicht ausgrenzen können. Ich glaube auch, dass wir uns diese Kraft nicht selber machen können, sondern dass sie sich einstellt, wenn wir am Ende unserer Kräfte sind, dass seine Hände genau da auf mich warten. Gebetet wird gestern im Pfarrgarten auch für einen niederländischen Familienvater, der bei dem Unglück am vergangenen Dienstag schwer verletzt wird und lag bis gestern in einem Trierer Krankenhaus im künstlichen Koma. Sein Vater und die Eltern seiner Frau danken den Rettungskräften. Auke Hoefernagel, Vater des niederländischen Verletzten Wir danken von unserem Herzen, so viele Menschen, so viele Hilfe. Meindert Visser, Vater einer Überlebenden Ihr seid Helden und wir sind sehr, sehr dankbar. Wirklich, vielen, vielen Dank. Echt. Laut Polizei Trier ist der 26-jährige Familienvater inzwischen in die Niederlande verlegt worden. Seine Frau und sein zweijähriger Sohn werden bei dem Hoteleinsturz leicht verletzt. Das Unglück geschieht am späten Dienstagabend. Ein komplettes Stockwerk des alten Fachwerkhauses bricht zusammen. Eine 64 Jahre alte Frau und der 59-jährige Hotelbetreiber sterben. Wegen Einsturzgefahr kann seine Leiche erst […]

  • Eingestürztes Hotel in Kröv wird abgerissen

    Eingestürztes Hotel in Kröv wird abgerissen

    Nach dem Einsturz eines Hotels im Urlaubsort Kröv an der Mosel haben nun die Abrissarbeiten begonnen. Noch immer ist eine der beiden getöteten Personen unter dem Schutt begraben. Sie soll so schnell wie möglich geborgen werden. Da die Einsturzgefahr weiter hoch ist, müssen nun nach und nach Teile des Hotels von einer Spezialfirma abgetragen werden – ein schwieriger Job. Vorsichtig – ganz vorsichtig beißt sich der Abrissbagger durch das, was vom eingestürzten Hotel in Kröv übrig geblieben ist: Denn noch immer liegt ein Toter unter den Trümmerbergen – vermutlich der Eigentümer des Hotels. Romy Berger, Sprecherin Polizei: „Jetzt wird Stück für Stück das Dach abgetragen, so dass wir das Dachgeschoss quasi schon mal entfernen können. Und dann müssen wir schauen. Dann geht es an die Betonplatten. Die müssen wir freischneiden. Und dann ist es ein Stück weit so wie in der ersten Nacht. Dass man immer schauen muss: Was befindet sich unter der nächsten Schicht?“ Eine falsche Bewegungen, und die Trümmerteile könnten wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. So lange die Abrissarbeiten laufen, bleibt das Gebiet rund um das Unglücks-Hotel in einem Radius von 150 Metern abgesperrt – nur Anwohner dürfen hier hinein. Die unmittelbar an den Unglücksort angrenzenden Häuser dürfen bis auf weiteres nicht betreten werden. Auch, weil nicht ganz sicher ist, ob der Schutt vielleicht durch Giftstoffe belastet ist. Da aus dem Rettungseinsatz inzwischen ein Bergungseinsatz geworden ist, geht Vorsicht vor Eile – einen genauen Zeitplan gibt es nicht. Romy Berger, Sprecherin Polizei: „Unser oberstes Ziel ist es, gefahrlos an den Leichnam heranzukommen und diesen bergen zu können. Das ist unser oberstes Ziel. Ob wir das heute schon erreichen, das kann keiner sagen.“ Wie heute bekannt wurde, geht es fast allen beim Einsturz des Hotels verschütteten und aus den Trümmern geretteten Personen den Umständen entsprechend gut – sie […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Versicherungspflicht gefordert: Angesichts der schweren Unwetter in Nordhessen in der vergangenen Woche haben Justizminister Christian Heinz und Innenminister Roman Poseck an den Bund appelliert, endlich eine Versicherungspflicht für Elementarschäden einzuführen. Extremwetterereignisse würden immer häufiger auftreten. Sie dürften weder die Betroffenen in den finanziellen Ruin treiben noch die Steuerzahler belasten. Mit einer verpflichtenden Versicherung für Elementarschäden wären die Opfer umfassender abgesichert und die Kosten angemessen verteilt. Einnahmen aus Windenergie steigen: Der Landesbetrieb Hessen Forst hat im vergangenen Jahr rund 13 Millionen Euro durch die Verpachtung von Windkraftanlagen im Staatswald eingenommen. Das war mehr als doppelt so viel wie noch 2019. Benachbarte Städte und Gemeinden wurden über die sogenannte Windenergiedividende an den Erlösen beteiligt. Dabei erhalten Kommunen im Umkreis eines Windparkprojektes 20 Prozent des wirtschaftlichen Ertrags aus der Verpachtung. Ende März gab es auf den Flächen von Hessen Forst 149 Windkraftanlagen, 27 weitere sind im Bau. Kliniken verschieben Operationen: In der Süd- und Westpfalz fehlen Blutkonserven. Einige Kliniken müssen deshalb bereits geplante Operationen verschieben. Notfälle würden aber immer versorgt. Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes spenden derzeit sehr wenige Menschen Blut. Das DRK könne die Krankenhäuser nur noch eingeschränkt mit seltenen Blutgruppen beliefern. Gründe für die fehlende Spendenbereitschaft könnten das sommerliche Wetter und die Zunahme von Erkältungen sein. Es ruft dazu auf, Blut zu spenden.

  • 24 Stunden nach dem Unglück – Letzte Überlebende aus eingestürztem Hotel geborgen

    24 Stunden nach dem Unglück – Letzte Überlebende aus eingestürztem Hotel geborgen

    Der Schock sitzt noch immer tief im Urlaubsörtchen Kröv an der Mosel. In der Nacht auf Mittwoch stürzt ein Hotel teilweise ein – zwei Menschen sterben bei dem Unglück. Die Suche nach den Überlebenden hat gestern den ganzen Tag gedauert, sie haben es bei uns in der Sendung gesehen. Am späten Abend dann die große Erleichterung: Die letzte Überlebende wird aus den Trümmern gerettet. Schritt für Schritt geht es raus aus den Trümmern. Stundenlang hatten die Einsatzkräfte darum gekämpft, die letzte Überlebende zu retten. Wie durch ein Wunder hatte die Frau in einem Hohlraum in dem ansonsten vollständig eingestürzten Stockwerk überlebt. Mit Betonsägen und anderem schwerem Gerät konnte sie gestern Abend gegen halb elf befreit werden. Fast 24 Stunden nach dem Unglück. Romy Berger, Leiterin Polizeiinspektion Wittlich „Das war natürlich ein enormes Glücksgefühl. Bei allen hat sich die Anspannung gelöst. Es war auch sehr, sehr wichtig für die Einsatzkräfte, die ja wirklich Unmenschliches eigentlich geleistet haben über viele, viele Stunden hinweg, dass sie da tatsächlich noch ein Erfolgserlebnis am Ende hatten. Natürlich bleibt am Ende immer die Trauer und die Gedanken auch bei den Angehörigen, von denjenigen, die das leider nicht überlebt haben.“ Einer der beiden Verstorbenen ist nach derzeitigem Erkenntnisstand der Eigentümer des Hotels „Reichsschenke“. Er liegt noch begraben unter den Trümmern seines Hotels. Ein Gutachter begeht heute Mittag den Unglücksort. Er soll einschätzen, wie stabil das Haus ist und welche Geräte nötig sind, um den Verstorbenen zu bergen, ohne dass sich die Einsatzkräfte dabei in Gefahr begeben. Denn das Haus ist nach wie vor einsturzgefährdet. Das Ergebnis: Das Haus muss schrittweise abgerissen werden. Morgen Mittag geht es los. Romy Berger, Leiterin Polizeiinspektion Wittlich „Wir werden hier einen Radius bei den Abrissarbeiten, bei den ersten Maßnahmen von 150 Metern ziehen um das eingestürzte Gebäude herum. Wir werden die Anwohner […]

  • Zwei Tote nach Einsturz von Hotel in Kröv

    Zwei Tote nach Einsturz von Hotel in Kröv

    Das Hotel Reichsschänke im beliebten Touristen-Ort Kröv an der Mosel. So sah es gestern noch aus – bis spät in der Nacht Teile des Hotels einstürzen. Viele Menschen sind unter den Trümmerteilen gefangen, zwei von ihnen sterben. Seit der Nacht läuft der Großeinsatz der Rettungskräfte. Ein lauter Knall reißt die Anwohner von Kröv gestern Abend gegen 23 Uhr aus dem Schlaf. Teile des Hotels „Reichsschenke“ stürzen ein. 14 Menschen halten sich zu dem Zeitpunkt in dem Gebäude auf, fünf von ihnen können sich unverletzt ins Freie retten. Neun Menschen sind unter den Trümmerteilen verschüttet. Das Fachwerkgebäude ist akut einsturzgefährdet, denn das Gebäude bewegt sich weiter. Laut Experten 4 Millimeter pro Stunde. Ein heikler Einsatz für die Rettungskräfte. Ein Feuerwehrmann vergleicht die Situation mit einem Kartenhaus. Er sagt: „Zieht man die falsche Karte, kann es ganz einstürzen.“ Heute Morgen um kurz nach acht: Ein erstes Aufatmen bei den Einsatzkräften. Ein Mann und eine Frau können lebend aus den Trümmern gerettet werden. Und kurz danach auch eine Mutter mit ihrem zweijährigen Kind. Jörg Teusch, Einsatzleiter „Ich habe mich noch nie so gefreut, ein fremdes Kind zu sehen. Wir hatten alle Tränen in den Augen, das geht mir jetzt auch noch so. Eine Dame sagte, die Tür ist rausgefallen. ‚Wir sind‘, das Kleinkind, die Mutter und sie, ‚unter diesem Türrahmen begraben worden und da drüber sind die Trümmer gefallen.‘ Das heißt, die hatten Glück, dass sich so eine Schutzhülle gebildet habt, in der sie dann im engsten Raum überleben konnten.“ Die ganze Nacht über hatten die Rettungskräfte Kontakt zu einigen der Verschütteten. Die Helfer haben Löcher in die Trümmer gebohrt und dann durch diese Löcher Kameras und Mikrofone geschoben. So konnte überwacht werden, wie es den Opfern geht. Ein stundenlanger Einsatz, der an den Kräften zehrt. Dafür gibt es Dank vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten […]

  • Unwetter bei Kassel – Innenminister besucht Betroffene

    Unwetter bei Kassel – Innenminister besucht Betroffene

    Das war kein einfaches Unwetter, was die Menschen in Nordhessen bei Kassel Ende letzter Woche erleben mussten. Starkregen und Hochwasser hatten in der Nacht auf Freitag Bäume umgerissen, Keller volllaufen lassen und Autos weggespült. Auch heute sind noch lange nicht alle Schäden beseitigt, zumal es am Wochenende weiter geregnet hat. Am schlimmsten ist die Verwüstung im kleinen Städtchen Trendelburg. Zerstörung, wo einmal Idylle war. Manuel Hanf hat sein Haus in Trendelburg-Gottsbüren direkt am Fuldebach. Im Ortskern, genau da, wo das Wasser am Freitag seinen Höchststand erreicht hat. Manuel Hanf, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren „Wir haben das Haus leer unten. Da war eine Wohnung drin, da haben meine Eltern gewohnt. Die haben nichts mehr außer das, was sie am Laibe tragen. Wir hatten vier Autos, jetzt haben wir gar keins mehr. Das letzte Auto ist gefunden worden 3 Kilometer außerhalb von Gottsbüren. Hier hinter uns stand ein Briefkasten und ein Straßenschild und da sind Betonbrocken und Autos gegengeschossen.“ 60 Häuser sind im 700-Einwohner-Stadtteil Gottsbüren vom Hochwasser beschädigt. Und: Manuel Zeich, parteilos, Bürgermeister Trendelburg „Wir haben viele Stellen, wo wir Straßen grundlegend neu erfassen müssen, neu aufbauen müssen. Kanäle werden neu gemacht werden müssen, Einlassbauwerke, aber auch an der Verrohrung des Bachlaufes an sich wird es in den nächsten Wochen noch massive Arbeiten geben. Was heißt Wochen, wahrscheinlich wird es Monate, wenn nicht auch Jahre noch dauern.“ In der Nacht auf Freitag hatte Starkregen hier zu massiven Überschwemmungen geführt. Zeitweise waren alle Zufahrtswege nach Gottsbüren blockiert, Strom- und Telefonnetz waren zwischenzeitlich ausgefallen. Wegen eines defekten Transformators ist noch heute der halbe Ort ohne Strom. Die Reparaturen werden Tage dauern. Die Stadt hat ein Spendenkonto eingerichtet und koordiniert Hilfsaktionen. Manuel Zeich (parteilos), Bürgermeister Trendelburg „Wir haben einen Shuttleservice eingerichtet, um die Großfahrzeuge in der Ortslage auch arbeiten lassen zu können und gerade heute, wo […]

  • Unwetterschäden in Nordhessen

    Unwetterschäden in Nordhessen

    Heftige Unwetter haben in der Nacht auf Freitag in Nordhessen für schlaflose Nächte gesorgt. Wegen umgestürzter Bäume, unterspülter Straßen und vollgelaufener Keller gab es über 200 Einsätze. Besonders stark hat es das Städtchen Trendelburg getroffen. Bilder der Verwüstung. Bilder, die erahnen lassen, dass das kein gewöhnliches Unwetter war. Gestern Abend gegen 20 Uhr fängt es an zu regnen. Um Mitternacht spitzt sich die Lage zu. Uwe Morell, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren „Dann hat’s geklappert und dann sind die Mülltonnen von hinten angeschwommen gekommen. Und dann haben wir in den Keller reingeguckt, innerhalb von zehn Minuten war der Keller komplett zu.“ Frank Seitz, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren: „Bei mir hat’s am Haus hier zehn Zentimeter unter dem Fenster gestanden, so hab ich es noch nie erlebt. Und ich wohne jetzt schon mittlerweile 30 Jahre hier unten, heftig. Mein Auto ist ja auch weggeschwommen, das stand da drüben.“ Betroffen ist vor allem der Norden des Landkreises Kassel. Bäume sind umgekippt, Straßen unterspült und nicht mehr befahrbar. Im Trendelburger Stadtteil Gottsbüren werden zwei Menschen in einem Auto eingeschlossen, können aber mithilfe eines Radladers befreit werden. Strom- und Telefonnetz sind zeitweise ausgefallen, alle Zufahrtswege zwischenzeitlich blockiert. Ein Feuerwehrmann verletzt sich nach Informationen des Landkreises Kassel im Einsatz leicht am Kopf. Schwer verletzt sich niemand. Doch der Schock sitzt bei vielen tief. Daniel Wiegand, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren „Wir wollten eigentlich heute Morgen um 8 Uhr aufbrechen, mit der Familie in den Urlaub fahren. Wohnmobil, alles gepackt, aber wir können nicht mehr losfahren. Das komplette Erdgeschoss, Keller, steht alles unter Wasser.“ Rund 650 Feuerwehrleute aus der Region sind aktuell im Einsatz. Auf welche Summe sich der Schaden belaufen wird, kann der Landkreis noch nicht abschätzen. Die Aufräumarbeiten werden noch das ganze Wochenende andauern.

  • Zwei LKW-Fahrer sterben bei Frontalcrash

    Zwei LKW-Fahrer sterben bei Frontalcrash

    Im rheinland-pfälzischen Büchel prallen zwei Lastwagen auf einer Bundesstraße heute Morgen frontal aufeinander. Beide Fahrzeuge fangen sofort Feuer. Die Rauchwolke ist noch aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen, auch nachdem die Feuerwehr schon mit dem Löschen fertig ist. Heute Morgen gerät einer der LKW in einer Kurve zwischen Büchel und dem Ort Faid auf die Gegenfahrbahn, rast in einen anderen Sattelzug hinein. Einen so schweren Unfall habe es in der Gegend bislang nicht gegeben, erzählt uns der Bürgermeister. Wolfgang Lambertz, Bürgermeister Verbandsgemeinde Cochem „Die Lage war gemeldet, dass Personen eingeklemmt sind. Wie wir kamen, standen die LKW´s in Vollbrand, die sind frontal zusammengestoßen, haben starke Brand- und Rauchentwicklung gehabt. Wir haben dann sehr schnell, sehr viel Kräfte zusammengezogen, auch die Flughafenfeuerwehr von Büchel hat uns unterstützt, was sehr geholfen hat, weil wir Probleme mit der Wasserversorgung hatten und konnten mit großer Mannstärke alles löschen.“ Mehr als 100 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sind vor Ort – für die beiden LKW-Fahrer kommt aber jede Hilfe zu spät; sie sterben in den Flammen. Auch für langjährige Rettungskräfte sei das ein schlimmes, belastendes Erlebnis. Wolfgang Lambertz, Bürgermeister Verbandsgemeinde Cochem „Die werden selbstverständlich betreut, wir haben ein regelmäßiges Nachsorgekonzept, was natürlich greift. Bisschen herausfordernd könnte es werden, wenn wir später den Bestattern helfen müssen. Es könnte sein, dass wir dann mit Schere und Spreizer arbeiten müssen, also die Karosserie freischneiden müssen, das könnte dann zu einer belastenden Situation werden, das werden wir dann sehen.“ Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat einen Gutachter zur Rekonstruktion des Unfallhergangs beauftragt.

  • Tödlicher Motorradunfall bei Kaub

    Tödlicher Motorradunfall bei Kaub

    Auf der B42 bei Kaub übersieht ein Autofahrer am Sonntag einen Mann auf seinem Motorrad. Die beiden stoßen zusammen. Dabei erleidet der Motorradfahrer tödliche Verletzungen. Die Überreste dieses Motorrads lassen erahnen, wie heftig der Aufprall gewesen sein muss. Der 34 Jahre alte Fahrer der Maschine überlebt den Unfall nicht. Offenbar wurde er von einem Autofahrer übersehen, der von einem Parkplatz auf die Straße fuhr. Das Auto geht direkt nach dem Zusammenstoß in Flammen auf. Kurze Zeit später kommen die ersten Rettungskräfte an der Unfallstelle an. Sebastian Gros, Wehrführer Freiwillige Feuerwehr Kaub „Als wir vor Ort eingetroffen sind, stand der Pkw quasi lichterloh in Flammen. Es war dann so, dass von der anderen Seite, von der hessischen Seite die Feuerwehr Lorsch mit im Einsatz war. Die haben dann den Pkw gelöscht. Wir haben uns um die Betroffenen gekümmert und den Rettungsdienst unterstützt vor Ort.“ Die drei Insassen des Autos bringen sich rechtzeitig in Sicherheit, kommen leicht verletzt in ein Krankenhaus. Eine mit dem Rettungshubschrauber eingetroffene Notärztin kann nur noch den Tod des Motorradfahrers feststellen. Die B42 bei Kaub wird in beide Richtungen gesperrt. Erst nach mehreren Stunden gibt die Polizei die Strecke am Sonntagabend frei.