Umwelt

  • Ärger um gefällte Bäume in Speyer

    Ärger um gefällte Bäume in Speyer

    Das Technik Museum in Speyer ist ein Besuchermagnet. Es soll bald sein nächstes spektakuläres Exponat bekommen und zwar ein U-Boot. Damit das auch unfallfrei von Rotterdam nach Speyer gelangt, müssen für den Transport auf dem Wasser und zu Land so einige Dinge aus dem Weg geräumt werden. Darunter auch 800 Quadratmeter Bäume und Sträucher in einem Naturschutzgebiet in Speyer. Und das sorgt gerade für mächtig Ärger. Im Speyerer Auwald fängt es gerade so richtig an zu sprießen. Doch nicht mehr überall kann es sprießen. Vor ein paar Wochen ließ die Stadt einige Bäume und Sträucher beseitigen. Sehr zum Ärger von Volker Ziesling. Denn der Bergahorn, die Eschen und Weiden seien eigentlich geschützt. Eine Rodung sei verboten. Volker Ziesling (Bündnis 90 / Die Grünen), Stadtratsmitglied Speyer „Das macht mich wütend, mit welcher Leichtfertigkeit, welcher Machbesessenheit dann eine Stadt entscheidet, wider die Vernunft und wider einiger Gesetzte, die missachtet wurden. Von daher ist das aus meiner Sicht nicht nur ein Umweltskandal, was hier geschieht. Es ist auch ein Behördenskandal.“ Denn bevor der geschützte Auwald gerodet werden darf, muss zunächst geprüft werden, ob sich geschützte Tierarten und Bäume in dem Gebiet befinden. Diese sogenannte FFH-Vorprüfung habe nicht stattgefunden. Außerdem hätten der Stadtrat und die Forstbehörde darüber informiert werden müssen. Die Stadt Speyer teilt heute schriftlich mit, dass es bisher keine solche Prüfung gegeben habe. Nur die Untere Naturschutzbehörde, kurz UNB, hätte das Gebiet kontrolliert. Stadt Speyer „Nach Einschätzung der UNB liegt eine erhebliche Beeinträchtigung nicht vor, da sich der gefällte Bereich am Rande befindet, eng begrenzt ist und in der Entwicklung erst im Vorwald-Stadium war (…) Die zeitlich vorgezogenen Rodungen sollten genau darauf hinzielen, die Betroffenheit geschützter Arten zu vermeiden. Die Rodung der Baumweiden am Ufer und jüngeren Waldbestände boten während der Sichtkontrolle keine Lebensräume für Vögel oder gar Fledermäuse.“ Hintergrund ist der […]

  • 6000 junge Lachse ausgewildert

    6000 junge Lachse ausgewildert

    Wiederaufbau – das ist das große Ziel nach der Flutkatastrophe vor über anderthalb Jahren im Ahrtal. Nicht nur die Infrastruktur ist zerstört worden, auch die Natur hat massiv gelitten. Doch es geht wieder bergauf, die Ahrufer sind weitestgehend gereinigt und auch die Wasserqualität im Fluss ist wieder besser. Jetzt sollen sich auch die Fischbestände wieder erholen. Für den Neuanfang musste allerdings ein bisschen nachgeholfen werden. Und ab in die Freiheit! Knapp 6.000 Lachse haben eine neue Heimat – die Ahr. Der Fluss bietet gute Bedingungen: Er fließt schnell, es gibt Strömungswechsel und viel Kies, unter dem die Lachse ihre Eier ablegen können. Zudem stören bis weit in die Eifel hinauf keine Wasserkraftanlagen oder Schleusen die Fische bei ihrer Wanderung. Roland Mauden, Biologe „Die Ahr ist einer der wenigen Flüsse in Rheinland-Pfalz, die wirklich gut zur Reproduktion von Lachsen geeignet ist und wo wir auch regelmäßig natürliche Reproduktion von Lachsen feststellen. Das reicht zwar noch nicht, um einen selbsterhaltenden Bestand auszubilden, aber mit Unterstützung durch unsere Besatzmaßnahmen können wir hier auch regelmäßig Lachsrückkehrer beobachten.“ Bis zum zweiten Weltkrieg leben hier jede Menge Lachse. Doch dann verschlechtert sich die Wasserqualität, die Fische sterben aus. Erst seit Ende der 80er Jahre haben sie dank der Kläranlagen wieder eine Chance. Im Juli 2021 dann die Naturkatastrophe. Weil Kläranlagen und Kanäle zerstört werden, fließt monatelang Abwasser aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig in die Ahr – sehr zum Leidwesen der Fische. Ende Januar dann ein Lichtblick: Ein Angler aus Schuld findet einen großen Lachs. Laut Einschätzung der Biologen ist er aus dem Atlantik zum Laichen in sein Heimatgewässer zurückgekehrt – die Ahr. Roland Mauden, Biologe „Dadurch, dass wir den Kadaver jetzt auch haben, können wir daran verschiedene Untersuchungen durchführen, zum einen zur Genetik, um zu wissen, ob es ein von uns besetztes Tier ist, oder eins, […]

  • Photovoltaik auf denkmalgeschützten Gebäuden

    Photovoltaik auf denkmalgeschützten Gebäuden

    In allen Bereichen muss man Fahrt aufnehmen, um die Energie-Ziele zu erreichen. Auch wenn es um denkmalgeschützte Häuser geht. Da war es bislang recht kompliziert, sich eine Solaranlage aufs Dach zu bauen. Doch jetzt soll sich das ändern. Solaranlagen auf dem stolzen Mainzer Dom, oder vielleicht einige Kilometer weiter auf dem Speyrer Dom? Auch das älteste Baudenkmal seiner Größe in Deutschland, die Porta Nigra in Trier, böte Dachfläche. Doch soweit kommt es natürlich nicht. Unabhängig von diesen ganz besonders einzigartigen Kulturgütern, gibt es in Rheinland-Pfalz aber noch jede Menge andere denkmalgeschützte Gebäude – auch in Privatbesitz – und die kommen laut dem zuständigen Innenminister für Photovoltaik sehr wohl in Frage. Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz „Es wird im Konkreten einfacher, dass es eine klare Genehmigungsfiktion dafür gibt, dass wir sagen, wer Photovoltaik und denkmalgeschütztes Gebäude kombinieren will, hat per se einen Anspruch darauf, dass es auch genehmigt wird. Also, wir geben dem Klimaschutz mindestens den gleichen Wert wie dem Denkmalschutz und nur noch in ganz ganz engen Ausnahmefällen, nämlich wenn es eine erhebliche Auswirkung auf das Denkmal-Gepräge hat, kann es verweigert werden. Das Innenministerium erhofft sich so einen Schub für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Rede ist von einem Paradigmenwechsel. Und den sieht auch der stellvertretende Landeskonservator der Landesdenkmalpflege in Rheinland-Pfalz, Markus Fritz-von Preuschen. Er macht jedoch auch klar, dass es auch in Zukunft in Rheinland-Pfalz keine Pauschallösungen geben wird, da historische Gebäude einzigartig seien. Markus Fritz-von Preuschen, stellv. Landeskonservator Rheinland-Pfalz „Die Antragsteller müssen sich an die unteren Denkmalschutz-Behörden wenden, es gibt weiterhin einen Genehmigungsvorbehalt für Kulturdenkmale, für jede bauliche Maßnahme am Kulturdenkmal, aber es geht nun eben darum, den Prozess etwas zu vereinfachen für die Antragsteller. “ Insgesamt sind rund drei Prozent des Gebäudebestandes in Rheinland-Pfalz denkmalgeschützt. Ziel ist es, künftig das Alte mit dem Modernen zu verbinden. […]

  • Tag des Waldes

    Tag des Waldes

    Millionen Bäume bei uns sind bereits abgestorben – nach mehreren Jahren der Trockenheit. Die Zeit drängt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, denn laut dem aktuellen Waldzustandsbericht sind in Rheinland-Pfalz schon jetzt bereits vier von fünf Bäumen krank. Ein Baum für einen gesünderen Westerwald, genauer: eine Elsbeere. Zum „Tag der Wälder“ wird heute hier in Hachenburg der Baum gepflanzt, auf den die Forstwirte in Zukunft setzen wollen. Monika Runkel, Leiterin Forstamt Hachenburg „Sie hat ein ganz hochwertiges Holz. Und dieses Holz der Elsbeere ist irre hart und trotzdem elastisch und wird für Musikinstrumentenbau, für hochwertigen Möbelbau etc. verwendet. Bringt auch sehr viel mehr Geld, als zum Beispiel das Holz der Fichte und die Elsbeere ist auch eine wärmeliebende Baumart. Das heißt, es wird ja leider immer heißer und trockener und damit kommt die Elsbeere auch sehr viel besser zurecht.“ Momentan herrschen in unseren Wäldern noch Fichten vor. Mehr als jeder vierte Baum in Deutschland ist eine Fichte. Jahrelang galt sie in der Forstwirtschaft als eierlegende Wollmilchsau: gerader, schneller Wuchs und stabiles Holz brachten ihr ihre Vormachtstellung ein. Doch mit dem Klimawandel kamen die Probleme. Hitze, Trockenheit und Schädlinge wie der Borkenkäfer sorgen dafür, dass die Fichte jetzt schnellstmöglich durch robustere Bäume ersetzt werden muss. Doch für einen umfassenden Umbau der Wälder, bräuchte es deutlich mehr Personal, sagt die Forstwirtin. Monika Runkel, Leiterin Forstamt Hachenburg „Also, es fehlt tatsächlich in der sogenannten Waldfacharbeiterschaft, also Forstwirte und Forstwirtinnen, die eine Ausbildung machen, in der Regel drei Jahre. Da fehlt tatsächlich massiv Personal, aber es fehlt auch an Bewerbern und Bewerberinnen.“ Die Forst-Gewerkschaft IG BAU spricht sogar von bundesweit 11.000 fehlenden Forstbeschäftigten. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder bewertet die Personalsituation in ihrem Bundesland anders. Katrin Eder, B’90 / Grüne, Ministerin für Umwelt und Klima Rheinland-Pfalz „In Rheinland-Pfalz sieht es gut aus. Die Walderklärung 2019 hat dazu […]