Umwelt

  • Rheinufer von Müll befreit

    Rheinufer von Müll befreit

    Müllsack, Handschuhe, Zange – so ausgestattet waren am Wochenende deutschlandweit über 50.000 Menschen an den Flussufern unterwegs; so viele wie noch nie, seit es den Aktionstag „Rhine Clean Up“ gibt. Neben dem namensgebenden Rhein findet die Aktion mittlerweile noch an 25 weiteren Flüssen statt. Wichtig, denn 80 Prozent des Mülls in unseren Weltmeeren kommt aus den Flüssen. Blitzblank soll es werden am Mainzer Rheinufer. Dieses Ziel treibt am Samstagmorgen gut 200 Menschen an. Mit der Familie, als Firmenevent oder auf eigene Faust – Hauptsache weg mit dem Müll. Michael Wenski ist mit seinen Kollegen unterwegs. Michael Wenski, Mitarbeiter Solarparkbetreiber „Wir arbeiten eh in einem nachhaltigen Sektor, von daher ist es uns grundsätzlich wichtig, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Mir ist es persönlich wichtig, so etwas zu unterstützen, da ich grundsätzlich glaube, wir müssen alle unseren Beitrag leisten. David und Mathilda machen einen Papa-Tochter-Tag. Sie sind schon das zweite Mal dabei. David Moreno „Letztes Jahr haben wir einen Grill gefunden und eine Holzpalette, also mehr auch angeschwemmte Sachen. Hier sind viele, viele kleine Sachen, aber es ist halt erschreckend, wie viel doch noch so rumliegt.“ Mathilda Kreibich de Moreno „Das ist jetzt unser dritter Sack, den wir jetzt schon fast voll haben. Die anderen sind fast gerissen.“ Eine Kippe zu erwischen – mit dem Greifer gar nicht so einfach. Aber wichtig. Denn die Giftstoffe aus einem einzigen Zigarettenfilter können 40 Liter Grundwasser verunreinigen. Achtlos weggeworfener Müll ist ein zunehmendes Problem, erklärt Umweltministerin Katrin Eder. Mittlerweile landen in Rheinland-Pfalz jährlich 4.000 Tonnen Müll in der Natur statt im Mülleimer. Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltministerin Rheinland-Pfalz „Und wir haben mal einen Vergleich gezogen. Das wäre, wenn man 36 Blauwale vom Durchschnittsgewicht nebeneinander legen würde – so ein großer Berg ist das. Und das sind natürlich erhebliche Kosten, etwa 3,3 Millionen Euro im Jahr.“ […]

  • Großeinsatz nach Fischsterben im Werratalsee

    Großeinsatz nach Fischsterben im Werratalsee

    Es ist ein unheimliches Bild, das der nordhessische Werratalsee in den letzten Tagen abgibt. Immer wieder schwimmen tote Fische auf der Oberfläche oder werden angeschwemmt. Der örtliche Angelsportverein schlug darauf hin Alarm, denn die Lage im See verschlechtert sich rapide. Inzwischen kämpft das Technische Hilfswerk um das Leben der Tiere. Mit schwerem Gerät versuchen die Helfer des Technischen Hilfswerks die Fische zu retten. Vom Ufer aus sollen diese gigantischen Pumpen dem See Sauerstoff zuführen, denn die Fische scheinen im Wasser regelrecht erstickt zu sein. Max Mölkner, Technisches Hilfswerk „Wir haben hier gegenwärtig drei Großpumpen stehen mit unterschiedlicher Pumpleistung. In Summe kommen wir auf mehrere tausend Liter die Minute, die wir mit diesen Pumpen fördern können. Dort wird dann jeweils Wasser dem See entnommen und dann direkt wieder eingespeist und jeweils dann so eingespeist, dass es dann Umgebungsluft mit reinzieht um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen.“ Aufmerksam geworden auf die kritische Situation sind die Mitglieder des ansässigen Angelsportvereins. Sie haben begonnen, die toten Fische vom See zu keschern. Inzwischen sind sie hier fast schon im Dauereinsatz. Alex Tschirlich, Angelsportverein Eschwege „Mittlerweile fahren wir zwei- bis dreimal täglich raus und haben insgesamt ca. 150 Kilo tote Fische eingesammelt. Natürlich ist die Dunkelziffer deutlich höher, schätzen wir. Das ist, wie gesagt, nur eine Schätzung aber wir haben natürlich ausgebildete Gewässerwarte, die sich natürlich auch noch mit dem Verband unterhalten und sich da Infos einholen, was Erfahrungswerte sind. Deswegen schätzen wir, ungefähr drei Tonnen tote Fische.“ Für das Ökosystem des Sees ist das ein schwerer Schlag, denn auch die meisten Insekten und Amphibien sind vom fehlenden Sauerstoff betroffen. Experten gehen davon aus, dass es zwei bis drei Jahre dauern wird, bis sich der Werratalsee erholt. Schuld an der Katastrophe ist wohl eine rasante Vermehrung der Blaualge. Stirbt sie ab, werden bei ihrem Abbau große Mengen […]

  • Mountainbiker sorgen für Ärger

    Mountainbiker sorgen für Ärger

    Mit dem Mountainbike querfeldein durch den dichten Wald heizen, abseits von offiziellen Wegen – das ist vor allem für eingefleischte Mountainbike-Fans sehr verlockend. Doch es ist verboten! Trotzdem gibt es im hessischen Hoch-Taunus-Kreis solche illegalen Mountainbike-Strecken zunehmend – inklusive selbstgebauter Parcours. Sehr zum Ärger von Förstern und Waldbesitzern. Mit dem Zweirad über Stock und Stein, steil bergab. Abseits offizieller Strecken zerstört das die Natur und schreckt Wildtiere auf. Im Wald bei Friedrichsdorf im Hochtaunus muss Förster Marco Nebel immer öfter selbstgebaute Rampen und hinterlassenen Müll beseitigen. Heimlich werden dort mit Spitzhacke und Schaufel illegale Routen angelegt. Doch selbst wenn er die Verursacher auf frischer Tat ertappt, sind ihm die Hände gebunden. Marco Nebel, Forstwirt Stadt Friedrichsdorf „Wir können da gar nichts tun, außer die Polizei zu informieren oder das Ordnungsamt. Man darf keinen anhalten, Personalien aufnehmen oder fotografieren -ist uns alles nicht gestattet.“ Nur selten gelingt es, die Adrenalinjunkies dingfest zu machen. Im benachbarten Oberursel mussten zuletzt drei junge Männer je 200 Euro Strafe wegen Sachbeschädigung zahlen. Verschärft hat sich das Problem auch durch E-Mountainbikes, denn mit den Elektro-Rädern können immer extremere Strecken zurückgelegt werden. Zudem veröffentlichen die Bauer illegaler Strecken ihre Routen in sozialen Netzwerken, was noch mehr Mountainbiker anzieht. Dabei können sie sich selbst in Gefahr bringen, etwa wenn gerade ein Jäger auf der Lauer liegt. Neben den Förstern sind auch die Waldbesitzer zunehmend genervt von den Unverbesserlichen. Christian Raupach, Hessischer Waldbesitzerverband „Die sich auch von niemanden irgendetwas sagen lassen. Die glauben, der Wald gehöre allen und meinen, ihre Freiheit dort unbegrenzt ausleben zu können. Es ist eine kleine Minderheit, die allergrößte Probleme verursacht.“ Eine Lösung könnte ein größeres offizielles Streckenangebot sein. Im Friedrichsdorfer Wald will der Mountainbike-Verein „Trailwerk“ eine Route anlegen. Knapp zwei Kilometer lang soll der sogenannte Trail werden, in Absprache mit der Stadt und im […]

  • „Grünes Band“ in Osthessen feierlich eröffnet

    „Grünes Band“ in Osthessen feierlich eröffnet

    Wo zu DDR-Zeiten die Grenze zwischen Hessen und Thüringen verlief, erstreckt sich nun das „Grüne Band“ entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Ein Korridor weitgehend unberührter Natur. Während der thüringische Teil schon länger unter besonderem Schutz steht, hat die Bundesumweltministerin heute den Teil auf hessischer Seite offiziell zum Nationalen Naturmonument erklärt. Mehr als 200 Vogelarten leben hier, dazu viele bedrohte Tierarten und seltene Pflanzen. Das Grüne Band in Hessens Osten ist ein wahres Naturidyll – ein Ort des Lebens. Ein genauerer Blick aber verrät: Das war nicht immer so. Bis vor wenigen Jahrzehnten galt dieses Gebiet als Todesstreifen – für diejenigen, die aus der DDR in den Westen flüchten wollten. Steffi Lemke (Bündnis ’90 / Die Grünen), Bundesumweltministerin „Ich glaube, dass wir das Grüne Band als die ehemalige innerdeutsche Grenze und als den ehemaligen Eisernen Vorhang, wenn wir auf ganz Europa schauen, als Ort des Erinnerns und als Ort des Gedenkens an die Verbrechen, die hier an diesem innerdeutschen Grenzstreifen begangen worden sind, wachhalten müssen.“ Während der deutschen Teilung lag das Land jahrzehntelang brach. Das führte dazu, dass sich hier eine einzigartige Naturlandschaft ungestört entwickeln konnte. Mit der Erklärung zum Nationalen Naturmonument wollen die Bundesumweltministerin und ihre hessische Amtskollegin das Gebiet auf besondere Weise schützen – als lebendes Mahnmal für Demokratie, Freiheit und Frieden. Das Schutzgebiet erstreckt sich allein auf hessischer Seite über mehr als 8.000 Hektar, auf einer Länge von rund 260 Kilometern. Ein riesiges Projekt, das den privaten Waldbesitzern so gar nicht schmeckt. Sie befürworten den Naturschutz und die Erinnerungskultur, beschweren sich aber über die Art der Umsetzung. Carl Anton Prinz zu Waldeck, Präsident Hessischer Waldbesitzerverband „Wir hätten uns da einfach einen modernen Ansatz vom Naturschutz gewünscht, dass auf die Eigentümer zugegangen wird, dass man das kooperativ zusammen macht, dass man schaut, was auf den Flächen ist, dass man […]

  • Heftiges Unwetter zieht über Rheinland-Pfalz und Hessen

    Heftiges Unwetter zieht über Rheinland-Pfalz und Hessen

    Für ordentlich Chaos hat gestern Abend das Unwetter in Hessen und Rheinland-Pfalz gesorgt: Gesperrte Tunnel, vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Das Unwetter tobte in der Westpfalz, rund um Koblenz, in der Trierer Region – besonders heftig war es im Rhein-Main-Gebiet und am Frankfurter Flughafen. Insgesamt 70 Flugverbindungen wurden gestrichen, es gab zahlreiche Verspätungen und Umleitungen. Dieses Video eines Twitter-Users zeigt, wie hoch das Wasser am Frankfurter Flughafen gestanden hat. Zwei Stunden lang geht hier gar nichts mehr, der Flughafen muss die Bodenabfertigung komplett einstellen. Nicht weniger spektakuläre Bilder aus dem Frankfurter Südbahnhof. Das Wasser drückt sich von außen durch die Türen, die Rolltreppe – ein Wasserfall. Fahrgäste müssen aus einer überfluteten U-Bahn befreit werden. Mehrere Linien wurden komplett eingestellt. Über 400 Feuerwehreinsätze sind es vergangene Nacht, allein in Frankfurt. Florian Grün, Feuerwehr Frankfurt „Definitiv nicht alltäglich, schon alleine deswegen nicht, dass Tage, an denen wir Vollalarm auch im Bereich der freiwilligen Feuerwehren auslösen nicht so oft vorkommt. Wir haben alle 28 freiwilligen Feuerwehren gestern in Dienst genommen, wir haben unsere Leitstelle personell verstärkt mit Kräften, die im Dienst frei sind, das heißt, die regulär zuhause sind, um dieser kompletten Anforderung an uns auch gerecht zu werden.“ Auch das technische Hilfswerk und die DLRG waren im Einsatz. Im Frankfurter Stadtteil Sossenheim ist ein Bach über die Ufer getreten, die Einsatzkräfte müssen zahlreiche Keller leer pumpen. Improvisierte Dämme sollen schlimmeres verhindern. Ähnliche Bilder aus Bad Orb. Autofahren gleicht einer Bootsfahrt. Gegen 23 Uhr kracht es auf der naheliegenden A66. Ein Sprinter gerät wegen Aquaplaning in die rechte Leitplanke. Zwei Personen werden bei dem Unfall verletzt. Die Autobahn muss zwei Stunden voll gesperrt werden. Auch Rheinland-Pfalz ist nicht verschont geblieben. In Bodenheim stehen Straßen unter Wasser. Die Regenmassen lassen geparkte Autos volllaufen. Abschöpfen mit Eimern ist angesagt. Auch mehrere […]

  • Zwei neue Tigerbabys im Frankfurter Zoo

    Zwei neue Tigerbabys im Frankfurter Zoo

    Riesenfreude immer noch im Frankfurter Zoo: Erstens sind Sumatra-Tiger total selten und zweitens ist es der erste Tiger-Nachwuchs nach zehn Jahren. Vor knapp zwei Monaten hat Tigermama Cinta den doppelten Nachwuchs bekommen – heute sind die beiden der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Jetzt schon ist klar: Die Tiger-Jungs sind die neuen Publikumslieblinge im Frankfurter Zoo. Das Bruderpaar Raja und Rimba – kaum acht Wochen alt und schon der Hingucker im Zoo Frankfurt. Die Geburt der jeweils sieben Kilo schweren Jungtiere – für den Zoo ein wahrer Volltreffer. Dr. Nicole Schauerte, Tierärztin Zoo Frankfurt „Das ist wirklich was Besonderes, denn es sind Sumatra-Tiger. Das ist als eine Unterart, die nur auf Sumatra – wie der Name schon sagt – vorkommt. Sumatra ist also auch schon sehr weit abgeholzt. Also der Lebensraum der Tiere schwindet und schwindet.“ Schätzungen zufolge gibt es nur noch 300 freilebende Sumatratiger. Umso größer hier heute die Freude der Besucher. In den letzten Wochen mussten sie sich noch mit den Überwachungskamera-Bildern in der Wurfbox begnügen. Jetzt bekommen sie die Jungtiere aus nächster Nähe zu bestaunen. Ursula Gaßmann, aus Frankfurt: „Wunderschön, ein Traum! Wir waren heute morgen schon traurig, weil hier vorne noch abgesperrt war. Aber jetzt hadde mer ja Gott sei Dank noch Glück!“ Emely Chantalle, 11 Jahre alt, aus Darmstadt „Ich finde die Tiere super süß. Ich habe noch nie in meinem Leben Tigerbabys gesehen. Ich habe, glaub‘ ich, eins als Kuscheltier. Aber die jetzt noch mal in echt zu sehen finde ich süß“. Frankfurts Kultur- und Wissenschaftsderzenentin Ina Hartwig bezeichnet den Tierpark als größte Bildungseinrichtung der Stadt. Außerdem seien Zoos für das Überleben seltener Tierarten unverzichtbar. Dr. Ina Hartwig, SPD, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft „Wenn wir nicht in unseren europäischen Zoos oder in den Zoos weltweit dafür sorgen, mit den Zuchtprogrammen, dass die erhalten bleiben, dann […]

  • Mehr Sicherheit für den Fischotter

    Mehr Sicherheit für den Fischotter

    In Hessen heißt es seit zehn Jahren: Der Otter ist zurück! Doch der Bestand ist noch überschaubar. Allzu oft werden die Tiere auch von Autos überfahren. In Ortenberg in der Wetterau hat man sich nun etwas einfallen lassen, damit sich der Otter in seinem natürlichen Zuhause wieder so richtig wohl – und vor allem auch sicher fühlt. Er ist ein eher scheuer Zeitgenosse – der Fischotter. Zwar fühlt er sich auch im Wasser pudelwohl, doch auf Wanderschaft nutzt er bevorzugt den Landweg in Ufernähe. Führt der ihn aber über eine Straße, kann ihm das zum Verhängnis werden. So wurden in Hessen zuletzt vier Otter tot aufgefunden. Die Lösung: Sogenannte Otterbermen, also gefahrenfreie Gehwege. Wie diese Steinschüttung unter einer Brücke am Bleichenbach in Ortenberg. Inga Hundertmark, Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. „Bermen werden vom Fischotter genutzt, um dort das Gewässer zu verlassen. Man weiß nicht ganz genau, warum er nicht so gerne unter Brücken durchschwimmt. Das macht er einfach nicht immer. Und dann verlässt er das Wasser, geht trockenen Fußes unter der Brücke her. Nutzt das aber gleichzeitig auch, um am Ufer zu stöbern und dort dann beispielsweise auch Markierungen in Form von Kot zu hinterlassen.“ Um so mit seinen Artgenossen zu kommunizieren. Zur Erfassung des Otterbestands sucht Biologin Inga Hundertmark regelmäßig nach Spuren. Ganz in der Nähe wurden zwei der dämmerungs- und nachtaktiven Tiere von Wildkameras erfasst. Hessenweit haben sich mittlerweile rund zwanzig der vom Aussterben bedrohten und streng geschützten Fischotter angesiedelt. Um Bäche als Lebensraum für Otter und Co. zu erhalten, unterstützt das Land mit dem Programm „100 Wilde Bäche für Hessen“ 138 Kommunen bei der Renaturierung. Oliver Conz, Staatssekretär Hessisches Umweltministerium „Wir haben über anderthalb Jahrhunderte den Gewässern viel angetan. Wir haben sie verrohrt, wir haben Chemikalien eingeleitet. Und wir versuchen jetzt, diese Fehler rückgängig zu […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick vom 10.08.2023

    Weitere Nachrichten im Überblick vom 10.08.2023

    Faeser lobt Sicherheitsbehörden — Tarifeinigung bei Lufthansa — K+S meldet Gewinneinbruch Faeser lobt Sicherheitsbehörden Nach der Festnahme eines mutmaßlichen Agenten in Koblenz hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Sicherheitsbehörden ihre Anerkennung ausgesprochen. Der Fall zeige, dass sie russische Spionage in Deutschland im Blick hätten und konsequente Maßnahmen dagegen träfen. Gestern hatten Ermittler des Bundeskriminalamtes einen Mitarbeiter des Bundeswehr-Beschaffungsamts in Koblenz festgenommen. Der Offizier soll dem russischen Geheimdienst seit Mai Informationen aus seiner beruflichen Tätigkeit übermittelt haben. Das Beschaffungsamt ist unter anderem zuständig für die Ausstattung der Bundeswehr mit Material und Waffen sowie für die Entwicklung von Wehrtechnik. Tarifeinigung bei Lufthansa Passagiere der Fluggesellschaft müssen bis Ende 2026 keine Streiks der Piloten mehr befürchten. Wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit heute in Frankfurt mitteilte, haben die Stammpiloten der Lufthansa und Lufthansa Cargo den ausverhandelten Tarifvertrag angenommen. Nach Angaben der Fluggesellschaft erhalten die rund 5.200 Piloten in den nächsten drei Jahren in mehreren Stufen mindestens 18 Prozent mehr Geld. Außerdem bekommen sie einen Inflationsausgleich von einmalig 3.000 Euro. K+S meldet Gewinneinbruch Der Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller K+S hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Umsatz von rund 2 Milliarden Euro erzielt. Das waren fast 26 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Gewinn nach Steuern sank um rund 76 Prozent auf rund 176 Millionen Euro. Grund dafür waren unter anderem die niedrigen Preise für Kali. Außerdem beeinträchtigte ein Hafenstreik in Kanada die Lieferketten. Abmoderation: Und noch eine Meldung aus Kassel: Dort haben Zeugen gestern Abend am „Stern“, einer Kreuzung in der Innenstadt, einen Streit zwischen mehreren Männern und mehrere Schüsse gehört. Vor Ort fand die Polizei dann einen 25jährigen Mann mit einer Schusswunde am Bein. Die Fahndung nach dem Täter blieb bislang erfolglos. Die Polizei sucht jetzt Zeugen, die etwas zum Tat-geschehen sagen können.

  • Tiny-House gegen den Klimawandel

    Tiny-House gegen den Klimawandel

    Der Wohnraum wird immer teurer und knapper. Deshalb müssen Konzepte her, wie man diesem Problem entgegenwirken will. Eine Lösung könnten Tiny Houses sein. An der Hochschule in Kaiserslautern wird von Studierenden gerade eines davon gebaut. Das Besondere: Bei diesem Entwurf steht die Nachhaltigkeit im Fokus. Tiny Blue heißt das kleine Häuschen, an dem die Studierenden der Hochschule Kaiserslautern aktuell herumschrauben. Blau ist hier bisher noch nichts. Das kommt erst mit dem Innenausbau. Den Plan für das nachhaltige Tiny House hat Architekturstudent David Oehme gemeinsam mit einer Kommilitonin entworfen. Er ist davon überzeugt dass die kleinen Häuser eine große Zukunft haben können. David Oehme (Architekturstudent): „Ich sehe da eigentlich sehr große Chancen drin, da wir ja immer mehr von Nachhaltigkeit sprechen und nicht mehr alles so groß auslegen müssen, sondern uns vielleicht auch mal auf das Wesentliche beschränken können. Und gerade diese kleinen Tiny Häuser haben sehr viel Potenzial sehr viel unterzubringen. Man kann ja da drin nicht nur arbeiten sondern auch wohnen.“ (21 Sek) Der Entwurf des Tiny Blue hat sich bei einem internen Wettbewerb gegen andere durchgesetzt.  Für David ist es eine große Ehre, dass in seiner noch jungen Karriere eines seiner Projekte umgesetzt wird. Heute bringen die Studenten die Fassade an. Das Holz wurde karbonisiert – also verkohlt. Dadurch wird es strapazierfähiger und weniger pflegebedürftig. Prof. Brigitte Al Bosta (Hochschule Kaiserslautern Bereich Architektur): „ Das Ausschlaggebende war, nur natürliche Materialien zu verwenden. Wir verwenden die Schafswolle für die Dämmung, wir verwenden einheimische Hölzer. Das Gebäude soll auch vorwiegend autark sein. Also wir versuchen es möglichst autark hinzubekommen.“ (14 Sek) Vor knapp zwei Monaten hat man an der Hochschule Richtfest gefeiert. Im Oktober soll es dann das nächste Fest zur Fertigstellung geben. Von Beginn an war das Projekt eine Zusammenarbeit der Studiengänge Architektur und Angewandte Ingenieurwissenschaften. Auch bei der […]

  • Urbane Begrünung in Frankfurt

    Urbane Begrünung in Frankfurt

    Die Sommer werden immer heißer, vor allem in unseren Städten staut sich die Hitze. In Frankfurt soll nun eine neue Konstruktion das Stadtklima abkühlen: Großflächige Segel, die schnell begrünt werden können. Aufgeheizter Beton und Asphalt, bis zu 42 Grad in den Hochhausschluchten der Mainmetropole und kaum Schatten. In Großstädten kann es tatsächlich bis zu zehn Grad heißer werden als zur selben Zeit auf dem Land. Abhilfe könnten nun diese Leichtbau-Konstruktionen schaffen, die mit schnell wachsenden Kletterpflanzen für Schatten und Sauerstoff sorgen sollen. Rosemarie Heilig (Bündnis 90 / Die Grünen), Dezernentin für Klima Frankfurt „Frankfurt ist die heißeste Stadt Deutschlands, das sagt ja eigentlich schon alles. Wir haben seit 2018 so heiße Sommer, dass wir es kaum noch aushalten. Das heißt, wir brauchen dringend solche Lösungen, um Grün in die Stadt zu bringen.“ Bis zu zehn Meter hoch sind die Leichtbau-Tragwerke aus Holz und Stahl, die sich schnell montieren lassen. Benötigt wird lediglich ein Wasseranschluss, die Bewässerung erfolgt durch Sensoren automatisch. Die Töpfe sind höhenverstellbar, der Sockel kann als Sitzplatz genutzt werden. Über zwei Jahre haben die beiden Frankfurter Produktdesignerinnen Carlotta Ludig und Nicola Stattmann an ihrem Entwurf gearbeitet. Nun soll ihr neues System vorzugsweise dort platziert werden, wo Bäume keine Chance haben. Carlotta Ludig, Produktdesignerin „Die dort nicht wachsen können, weil kein Platz im Boden ist für die Wurzeln. Und können deshalb genau an diese ganz verdichteten Orte in der Stadt, wo die Flächen versiegelt sind und wo es wahnsinnig warm wird.“ Das erste öffentliche Modell ist nun am Frankfurter Senckenberg-Museum zu sehen, künftig soll es etwa in Kommunen und in Kitas Schule machen. Um den stabilen Betonsockel zu platzieren, wird allerdings ein Kran benötigt. Kosten für die Konstruktion: Knapp 50.000 Euro, für Aufbau und Transport kommen nochmal 10.000 oben drauf. Der Deutsche Wetterdienst verspricht sich viel von den Pflanzensegeln […]

  • Pilze als Baumaterial

    Pilze als Baumaterial

    Pilze sind so faszinierend wie mysteriös. Was Sie im Wald als Pilze sammeln, ist nur ein kleiner Bruchteil, denn unter der Erde haben Pilze starke Wurzen, die manchmal kilometerlang sind. Das Gute: Die Pilze wachsen in kürzester Zeit nach. Daher hat nun eine Forschungsgruppe aus Kassel ein Auge auf den Pilz geworfen: Können Pilze möglicherweise die Shootingstars der Baubranche werden? Das ist er, der Reishi-Pilz – oder auch Ganoderma genannt. Nadja Nolte vom Institut für Architektur der Universität Kassel holt ihn aus der Petrischale und setzt ihn auf Hanfspäne – Industrieabfall. Zusammen mit dem Karlsruhe Institut für Technologie und einem Berliner Ingenieursbüro erforschen sie und ihre Kollegen die Eigenschaften von Ganoderma als Baustoff. Nadja Nolte, Universität Kassel „Also hier haben wir den Pilz gerade erst reingefüllt und hier sind die Hanfschäben noch locker im Beutel vorhanden und dann nach ca. einer Woche würde das so aussehen. Einige der Hanfschäben wären schon durch das Myzel miteinander verbunden. Wenn es dann fertig durchwachsen ist, dann sieht man hier schon, sind alle Hanfschäben miteinander verbunden zu einem schon sehr festen Block. Dieses Stadium ist nach ca. zwei bis drei Wochen erreicht.“ Das fertige Material wird dann noch einmal zerkleinert und in ein Holzgerüst eingesetzt. Pilz und Holz verbinden sich so zu stabilen Trennwänden, die darüber hinaus auch noch sehr gute schalldämpfende Eigenschaften aufweisen. Ein absolutes Naturprodukt also, denn selbst bei der Holzkonstruktion kommen die Forscher ohne Klebstoff aus. Die Holzstreben werden mit Ultraschall verbunden. Die Form der Holzrahmen und auch die des Pilzes lassen sich perfekt steuern. Mit ihren Pilz-Wänden hat die Forschungsgruppe Großes vor. Eda Özdemir, Universität Kassel: „Wir wollen alle Büro-Trennwände mit unserem Produkt ersetzen, denn sie haben eine sehr kurze Lebensdauer. Um das zu schaffen müssen wir viel mehr herstellen können und dafür brauchen wir Strategien aus der Massenproduktion.“ Und […]

  • Nachhaltige Landwirtschaft in der Pfalz

    Nachhaltige Landwirtschaft in der Pfalz

    Er gilt als der größte Gemüsegarten Deutschlands – der Pfalzmarkt im rheinland-pfälzischen Mutterstadt. Auf einer Fläche knapp 19.000 Fußballfeldern bauen Landwirte Obst und Gemüse an, das dann in Supermärkten deutschlandweit landet. Zeit für Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, sich dort mal umzuschauen. Obst und Gemüse, das hier wächst, kommt nach der Ernte – wenige Kilometer entfernt – hier an. Wird für den Weitertransport vorbereitet und in Deutschland verkauft. Ein System, das nachhaltig ist und eigentlich selbstverständlich sein sollte. Das aber die Landwirte und Bertreiber des Pfalzmarktes in der Realität vor Probleme stellt. Christian Deyerling, Aufsichtsratsvorsitzender Pfalzmarkt „Unsere Produktion in Deutschland ist teurer. Die ist qualitativ hochwertiger, die ist frischer, die ist schneller. Und trotzdem müssen wir mit dem Ausland konkurrieren. Und das stellt viele Betriebe vor riesige Probleme. Weil, wenn das Produkt erst fertig produziert ist auf dem Feld, erst dann kann man es verkaufen. Erst dann weiß man auch den Preis. Und damit kann man schwer kalkulieren.“ Nöte, von denen die Erzeuger und Betreiber des Pfalzmarktes heute dem Bundeslandwirtschaftsminister berichten. Cem Özdemir appelliert im Gegenzug an die Bürger: Kauft und esst regional! Cem Özdemir (Bündnis 90/Grüne), Bundeslandwirtschaftsminister „Wir haben in den letzten Jahren leider unter der Überschrift ‚Wachse oder weiche‘ eine Politik gehabt, die gerade viele Kleinen rausgeworfen hat. Auch zu einer drastischen Marktkonzentration geführt hat. Da liegt kein Segen drauf. Wir brauchen eine Vielfalt von Landwirtschaft. Wir brauchen sie, damit wir so viel wie möglich an Versorgung im eigenen Land an Kapazitäten haben.“ Neue Kapazitäten schafft derzeit auch die Pfalzmarkt-Genossenschaft durch den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Logistikzentrums. Sie wird mit einer Leistung von 3,2 Megawatt eine der größten in der Pfalz sein. Und somit den Energiebedarf der 30.000 Quadratmeter großen Halle nachhaltig sichern. Für Bundesminister Özdemir eine Win-Win-Situation. Cem Özdemir (Bündnis 90/Grüne), Bundeslandwirtschaftsminister „Ich bin ein großer […]

  • Renaturierung der Nahe-Auen

    Renaturierung der Nahe-Auen

    In Bretzenheim im Kreis Bad Kreuznach wurde vor einigen Jahren der Deich zurückgebaut, um mehr Raum für Gewässer, Tiere und Pflanzen zu schaffen. Die Entwicklung der dadurch frei gewordenen Fläche schauten sich diese Woche die Bundesumwelt-Ministerin Steffi Lemke und ihre rheinland-pfälzische Amtskollegin Katrin Eder an. Zu Wasser, zu Land und in der Luft. Die 50 Hektar Auenlandschaft an der Nahe bei Bretzenheim sind mittlerweile zum Lebensraum zahlreicher Tierarten und Pflanzen geworden. Und wo vorher Ackerbau betrieben wurde, finden sich heute große Gräserflächen, die als Rückhalteraum für Wassermassen dienen. Für Bundesumweltministerin Steffi Lemke ein Musterbeispiel für die Vereinbarkeit von Hochwasservorsorge und Naturschutz. Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesumweltministerin „Das Klima in Deutschland, Europa und weltweit verändert sich. Das heißt, wir haben mehr Starkregenereignisse. Mehr Regen in kürzerer Zeit und darauf sind unsere Systeme, unsere Städte aber auch teilweise die Natur nicht ausgerichtet. Deshalb betreiben wir Hochwasserschutz. Und deshalb betreiben wir aber auch Naturschutz. Denn eine Aue kann sehr viel Wasser aufnehmen und damit gleichzeitig gegen Hochwasser und gegen Dürre Vorsorge treffen.“ Als Teilmaßnahme des Nationalen Hochwasserschutzprogramms wurden teils in den 30er-Jahren angelegte Deiche über eine Strecke von mehr als einem Kilometer, wie hier, durch Absenkungen geöffnet. Das Ziel: der Nahe mehr Raum geben. Michael Lunkenheimer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd „Ursprünglich war hier in diesem Bereich ein kleines Nadelöhr. Die beiden linksseitigen und rechtsseitigen Nahe-Deiche waren sehr nahe beieinander. Dadurch musste viel Wasser durch eine kleine Fläche fließen. Und dadurch hat sich der Wasserspiegel sehr stark erhöht und ging fast bis an die Krone der Deiche bei einem hundertjährlichen Hochwasser. Mittlerweile ist hier eine Entschärfung geschaffen worden. Man hat einen Deich hier geöffnet, dadurch kann sich das Wasser praktisch verteilen.“ In Rheinland-Pfalz gibt es insgesamt 25 Hochwasserparnterschaften. Hier treffen sich kommunale Vetreter, Behörden, Verbände und Wirtschaftsunternehmen, um gemeinsam und länderübergreifend Konzepte zur […]

  • Hitzeaktionsplan für Rheinland-Pfalz

    Hitzeaktionsplan für Rheinland-Pfalz

    Fast jeder Sommer ist ein neuer Hitze-Rekord-Sommer. Anfang des Monats erlebte die Welt nach vorläufigen Daten die wohl heißeste Woche seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Hitze, die neben der Umwelt auch den Menschen belastet. Im vergangenen Jahr starben in Deutschland hitzebedingt etwa 4.500 Menschen. Zum besseren Schutz erarbeitet die rheinland-pfälzische Landesregierung – als zweites Bundesland nach Hessen – nun einen Hitze-Aktions-Plan. Eine Möglichkeit zur Abkühlung plätschert direkt vor dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium. Weitere Tipps gegen Hitze präsentiert die neue Internetseite hitze.rlp.de. Sie ist ein Teil des Hitzeaktionsplans, der bis 2025 fertig sein soll. Clemens Hoch (SPD), Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Es geht darum, Maßnahmen die nötig sind, transparent zu machen, die wir eigentlich alle wissen müssten, aber vielleicht nicht ganz präsent haben. Das fängt an mit ausreichend trinken und für luftige Kleidung sorgen, das geht aber auch weiter, dass ich vielleicht körperliche Tätigkeiten in die Morgen- und Abendstunden verlege. Es geht aber auch darum, deutlich zu machen, was es für Fördermöglichkeiten gibt, z.B. für Kommunen auch zu sagen, ich baue meine Städte so um, dass es mehr Stadtgrün gibt oder verschattete Plätze.“ Für Städte, Gemeinden und Unternehmen bleibt der Plan zunächst bei Empfehlungen und keinen Verpflichtungen. Keine staatlich verordnete Siesta also. Alexander Schweitzer (SPD), Arbeitsminister Rheinland-Pfalz „Wo Arbeitgeber die über Arbeitskräfte oder Fachkräftemangel klagen natürlich auch wissen, da, wo ihre Beschäftigten im Außenbereich sind – in der Gastronomie, in der Landwirtschaft, im Baugewerbe – da muss man die Hitze jetzt einfach auch mit einplanen, wenn’s darum geht, gute Arbeit zu organisieren.“ Laut dem Sozialminister sei die gesamte Gesellschaft gefragt, damit Verhaltenstipps und Hitzewarnungen auch ältere, kranke, pflegebedürftige oder wohnungslose Menschen erreichen. Die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes sollen laut neuem Aktionsplan zukünftig über die einzelnen Bereiche der Landesregierung beispielsweise an Pflegeheime weitergegeben werden. Zu wenig, sagt die Landespflegekammer und fordert schnelle und effektive Maßnahmen, bereits […]

  • Rauchwolke aus Kanada über Rheinland-Pfalz und Hessen

    Rauchwolke aus Kanada über Rheinland-Pfalz und Hessen

    Seit Wochen wüten in Kanada zahlreiche Waldbrände – mit gravierenden Folgen für Mensch und Natur. Ganze Städte sind in Rauch gehüllt und nun zieht die riesige Rauchwolke über den Atlantik. Heute hat sie Deutschland erreicht und auch in vielen Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz den Himmel verdunkelt.   Markus Appelmann, Moderator: Und dazu spreche ich jetzt mit Dominik Jung, er ist Diplom-Meteorologe vom Wetterdienst Q-Met aus Wiesbaden. Guten Abend, Herr Jung! Dominik Jung, Diplom-Meteorologe: Guten Abend, Herr Appelmann. Appelmann: Herr Jung, die kanadischen Waldbrände sind ja tausende Kilometer entfernt, wie ist das möglich, dass der Rauch trotzdem bis zu uns kommt? Jung: Ja, im Grunde haben die unsere Tiefdruck-Autobahn genommen. Die Tiefs kommen von Westen über den Atlantik zu uns nach Europa gezogen und auf diesem Weg haben diese Tiefs den Rauch mitgenommen und die Rauchschwaden, also die kleinsten Rauchpartikel, haben den weiten Weg zurückgelegt, mehrere tausend Kilometer über den Atlantik bis zu uns, erst nach Westeuropa und nun auch nach Mitteleuropa. Bei uns in Deutschland sind sie auch angekommen und hier und da kann man das sogar ein bisschen sehen. Appelmann: Wie gefährlich ist denn die Rauchwolke für uns Menschen? Bestehen da irgendwelche Gesundheitsgefahren? Jung: Also zunächst mal ist die Rauchwolke ja in großer Höhe. Wir reden da von 6 bis 7000, 8000 Metern Höhe. Und dort oben ist erst mal überhaupt keine Gefahr gegeben. Aber diese Rauchpartikel, diese kleinen Staubpartikel, die können ausfallen, durch Regen ausgeregnet werden, runter auf den Erdboden, bringen dort eher positive Effekte für die Landwirtschaft. Das ist wie ein Düngemittel auf dem Erdboden. Für uns unten, die Feinstaubbelastung, für uns Menschen ist da eigentlich nichts Dramatisches zu erwarten und es kommt ja auch immer wieder mal vor, dass Rauchschwaden uns erreichen. Selbst vor einem Jahr, der Vulkan auf den Kanaren, da brachte uns auch […]