Pilze sammeln im Frankfurter Stadtwald

Im Herbst heißt es für viele: Ab in die Pilze! Obwohl es sehr heiß war in diesem Sommer, hat es ja auch ziemlich viel geregnet. Gut für die Pilze. Nur welche sind genießbar und welche sollte man lieber stehen lassen? Wir waren mit einem Pilzberater im Frankfurter Stadtwald unterwegs auf der Suche nach den Leckereien aus dem Wald.

Dieser Waldbewohner passt zum Trendbegriff „Waldbaden“, wie der Fisch ins Wasser. Ein Pilz, der aussieht wie ein Tintenfisch oder ein Seestern.
Dietmar Krüger; Pilzsachverständiger
„Der Tintenfischpilz ist ein Einwanderer aus Tasmanien und Australien und der breitet sich wirklich aus bei uns und der schlüpft auch aus solchen Eiern raus – das ist ein junger hier unten – und sieht dann aus, wie so ein Seestern. Jetzt sitze ich genau so, dass ich gerade hier den Duft von dem abbekomme. Und der stinkt halt widerlich. Weil der riecht aasartig.“
Von einem stinkigen, ungenießbaren Pilz, geht es direkt weiter zum nächsten.
Dietmar Krüger, Pilzsachverständiger
„Jetzt krieg ich wieder diesen Duft ab.“
Eine Stinkmorchel, ungenießbar, genauso wie dieser nach Fensterleder aussehende Pilz. Doch jetzt endlich stoßen wir auf Essbares.
Dietmar Krüger, Pilzsachverständiger
„Einen Rotfußröhrling. Der schmeckt so ein bisschen säuerlich, also eine ganze Pfanne würde ich nicht davon essen. Mischgericht super.“
Dietmar Krüger ist heute mit Freunden auf Pilzexkursion. Der Offenbacher arbeitet auch als Pilzsachverständiger und ist geprüfter Pilzberater.
Dietmar Krüger, Pilzberater
„Das ist ein Schwefelporling. Und wenn der gut zu schneiden ist, dann kann man den sehr gut essen. Natürlich nicht roh, der wird gegart.“
Ob Rübling oder chinesische Morchel – die Pilzvielfalt im Frankfurter Stadtwald ist groß. Es ist ein gutes Pilzjahr.
Dietmar Krüger, Pilzberater
„Und der heißt Schuppiger Porling. Ein super Speisepilz.“
Dietmar Krüger ist schon als Kind mit seinen Eltern in die Pilze gegangen.
Dietmar Krüger, Pilzberater
„Ach, das war einfach mal eine Leidenschaft und die hab ich dann nicht direkt zum Beruf gemacht, aber nebenberuflich hab ich angefangen aufzuklären darüber, mach auch Notfallberatung für Pilzvergiftungen. Also man kann es lernen, wie in die Schule gehen.“
Derzeit sind 120.000 Pilzarten bekannt, die wenigsten sind genießbar. Mario Wirsing aus Bad Homburg ist froh über die fachkundige Begleitung.
Mario Wirsing
„Ich find es spannend, hier durch den Wald zu gehen und, ja, da was zu finden, was man verzehren kann oder eben halt auch nicht. Und da ich mich da nicht wirklich gut auskenne, ist es wichtig, dass ich den Dietmar dabei habe, weil alleine trau ich es mir doch noch nicht zu, die Pilze zu bestimmen.“
Manch ein Pilz sieht eher unscheinbar aus. Doch hinter diesen Lamellen verbirgt sich pures Gift!
Dietmar Krüger, Pilzberater
„Wir haben hier den grünen Knollenblätterpilz. Das sieht man ganz schön, dass der hier unten so eine richtige Knolle hat. Wenn man das einfach abschneidet, dann entzieht man sich diesem wichtigen Bestimmungsmerkmal, der Pilz ist hochgiftig. Der zersetzt die Leber.“
Endlich ein Steinpilz? Leider nur ein ungenießbarer Gallenröhrling.
Diesen Pilz sucht selbst ein Pilzexperte meist vergeblich.
Dietmar Krüger, Pilzexperte
„Zum zweiten Mal in meinem Leben. Deswegen hab ich mich gerade so gefreut. Der heißt, glaub ich, Nadelholzfilzröhrling, der ist sau selten.“
Am Ende heißt es wieder Waldbaden. Diese Pilze sehen doch aus wie Korallen, doch leider sind es nur unverdaulicher Klebrige Hörnlinge.