Gesellschaft

  • Landtag debattiert über wehrhafte Demokratie

    Landtag debattiert über wehrhafte Demokratie

    Seit Wochen gehen in ganz Deutschland Hundertausende Menschen auf die Straßen, um für Demokratie zu demonstrieren. Sie reagieren damit auf ein Treffen von AfD-Mitgliedern mit Vertretern rechtsextremer Kreise in Potsdam, bei dem im November über die Ausweisung von Millionen Deutschen mit Migrationshintergrund diskutiert worden sein soll. Jetzt ist der Protest quasi von der Straße zurück ins Parlament geschwappt: In einer hitzigen Debatte im hessischen Landtag haben sich heute alle Parteien mit Ausnahme der AfD zusammengetan, um gemeinsam Flagge zu zeigen. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Wir können stolz darauf sein, dass die Mehrheit der lauten Minderheit jetzt Grenzen aufzeigt. Bis hierher und nicht weiter. Das müssen Sie wissen: Bis hierher und nicht weiter zeigt die Mehrheit jetzt der lauten Minderheit auf. Und ich halte das für exakt die richtige Entscheidung.“ So lebhaft wie heute ging es im Plenum des hessischen Landtags schon lange nicht mehr zu: In einem gemeinsamen Antrag sprechen sich alle Fraktionen mit Ausnahme der AfD dafür aus, allen Anti-Demokraten im Land die rote Karte zu zeigen. Und Sie meinen damit ganz ausdrücklich auch die AfD. Die wiederum sieht sich als Opfer einer Verschwörung. Die Berichte über das Treffen von Potsdam: reichlich übertrieben oder gar frei erfunden. Die Demonstrationen der vergangenen Wochen: eine einzige große Inszenierung der etablierten Parteien, um der Alternative für Deutschland zu schaden. Andreas Lichert (AfD), Landesvorsitzender Hessen „Weil Sie nicht zugeben können, dass damit ganz klar ist, dass die AfD Takt- und Impulsgeber migrationspolitischer Debatten ist. Deswegen wird diese atemberaubende Fake-News-Kampagne durchs Land getrieben.“ Für Mathias Wagner von den Grünen zeigen die vielen Großdemonstrationen der vergangenen Wochen vor allem eines ganz deutlich: Die Stimme der AfD sei eben nicht die Stimme des Volkes, wie die Partei immer wieder behaupte. Mathias Wagner (Bündnis 90 / Grüne), Fraktionsvorsitzender Landtag Hessen „Alle, die behaupten, sie würden diesen […]

  • Rappen als Therapie

    Rappen als Therapie

    Für die Jugendlichen, die wir jetzt in Frankfurt im Jugendclub basement26 treffen, ist Rapmusik so viel mehr als musikalische Berieselung. Es ist eine Art Therapie. Vor eineinhalb Jahren hat Erin Lee Sullivan im Jugendclub ein Tonstudio aufgebaut. Seitdem produzieren die Jugendlichen einen Song nach dem anderen. Freistehend Rap Obay in seinem Element. Schon die erste Aufnahme klappt. „Meistens ist meine Musik eigentlich immer … ist viel one-Take … Ich will seine Zeit nicht verschwenden. Direkt rein und raus.“ Im Jugendzentrum basement26 gehört Obay zu den Stammbesuchern. Durch Leiter Erin Lee Sullivan ist der 20-Jährige zum Rappen gekommen. Ein Angebot des Treffs, das er inzwischen regelmäßig nutzt. Texte zu schreiben und daraus Songs zu produzieren hilft ihm, seine Geschichte zu verarbeiten. Obay und seine Familie mussten aus Syrien fliehen. Auf der Flucht wurde er von seiner Mutter und den Geschwistern getrennt. Dieses Leid und die Angst spiegeln sich in seinen Texten wider. Obay Alhameadi, Jugendlicher aus Frankfurt „Es ist mehr Therapie als irgendwas anderes. Also für mich zumindest. Weil wenn du darüber rapst, indem du Sachen da darauf schreibst, das ist, als hättest du jetzt mit jemandem gesprochen. Aber du hast nur mit deinem Stift eigentlich gesprochen. So sehe ich das persönlich.“ Das basement26 gibt es seit 2015. Träger der Einrichtung ist die Bethanien Diakonissen-Stiftung. Hier spielen Kinder und Jugendliche kostenlos Tischtennis, Basketball, essen gemeinsam oder rappen eben mit Erin. Er unterstützt die Jugendlichen technisch und pädagogisch. Erin Lee Sullivan, Leiter basement26 „Wenn sie das aufschreiben, dann ist das immer nochmal ein bisschen was anderes als wenn sie es jemand so direkt ins Gesicht sagen. Da kann man dann natürlich schauen, je nachdem was die Themen sind, spreche ich das nochmal gezielt an und versuche dann nochmal nachzuhaken, um zu schauen, ob sie denn auch gewillt sind, darüber zu sprechen. Das […]

  • Ehemalige Thomas-Cook-Zentrale wird Flüchtlingsunterkunft

    Ehemalige Thomas-Cook-Zentrale wird Flüchtlingsunterkunft

    Vor anderthalb Wochen gab es eine Demo in der Vulkaneifel gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Gerolstein. Der Ort fühlte sich von der Politik überrumpelt – die habe die Bürger viel zu spät informiert. Ähnliches passiert gerade in Hessen, wo in Oberursel kurzfristig eine neue Flüchtlingsunterkunft entstehen soll – zu kurzfristig, kritisieren die Menschen vor Ort. Rund 300 Anwohner drängen sich in einen Saal in Oberursel. Sie wollen Antworten. Es geht um die ehemalige Zentrale des insolventen Reiserveranstalters Thomas Cook. Seit knapp fünf Jahren steht das Areal leer, nun sollen in diesem Hintergebäude 400 Flüchtlinge untergebracht werden. Die ersten Ukrainer aus umliegenden Hotels sind bereits eingetroffen. Der Haken: Erst danach veranstalten Kreis und Stadt einen offiziellen Info-Termin für die Bürger. Heike Giebel, Ortsbeirat Oberursel-Stierstadt „Sie hätten uns ja mal miteinbeziehen können, wo eine Unterkunft machbar ist. Wie viele Flüchtlinge, wie die Situation hier vor Ort ist.“ Laut Kreis hätte man wegen Finanzierungsvorgaben und Verhandlungen mit dem Eigentümer Stillschweigen vereinbart, bis alles in trockenen Tüchern ist. Ulrich Krebs (CDU), Landrat Hochtaunuskreis „Am Ende gab es hier seitens des Eigentümers noch Probleme, die geklärt werden mussten. Und wir durften uns erst jetzt, nachdem der Eigentumsübergang stattgefunden hat, entsprechend zu dem Thema äußern.“ Welche Probleme genau bleibt an diesem Abend offen. Nichtöffentliche Vertragsverhandlungen, so das gemeinsame Credo von Eigentümer, Kreis und Stadt. Bisher leben im Hochtaunus knapp 3.000 Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften und weitere rund 2.700 Ukrainer in Wohnungen und Hotels. Jede Woche kämen 30 neue Flüchtlinge hinzu. Die Rechnung beim Landkreis ist einfach: Die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge richtet sich nach der Bevölkerungsgröße, in Oberursel leben 20 Prozent des Hochtaunus, bisher seien dort aber erst 7 Prozent der Flüchtlinge untergebracht. Also herrsche dort Nachholbedarf. Das wirft bei den Bürgern weitere Fragen auf. „Wie wollen Sie diese Menschen, die hierherkommen, beschäftigen? Was für Zukunftsperspektiven geben […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Lufthansa warnt vor Anreise am Streiktag — DLRG gewinnt mehr Mitglieder — Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus Anmoderation: Der Krankenhauskonzern Sana wird das finanziell angeschlagene Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein mit seinen fünf Standorten nicht übernehmen. Das haben der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz mitgeteilt. Die Verhandlungen seien gescheitert, weil der Sana-Konzern nicht bereit sei, die Risiken der betrieblichen Altersvorsorge zu übernehmen. Das Klinikum könne aber nicht einfach geschlossen werden, weil es für die Gesundheitsversorgung der Region unverzichtbar sei. Es bleibe deshalb vorerst im Besitz des Kreises und der Stadt. Diese hatten durch Millionen-Zuschüsse eine Insolvenz des Klinikums verhindert. Und damit kommen wir zu weiteren kurzen Nachrichten von heute: Lufthansa warnt vor Anreise Die Lufthansa hat die Passagiere abgesagter Flüge aufgefordert, auf keinen Fall morgen zum Frankfurter Flughafen zu kommen. Die Umbuchungsschalter seien wegen des Warnstreiks bei ihrem Bodenpersonal nicht besetzt. Kostenlose Umbuchungen seien aber über die Kunden-App und das Service-Center möglich. Die Gewerkschaft ver.di hat die Lufthansa-Mitarbeiter am Boden in den laufenden Tarifverhandlungen von morgen 4.00 Uhr bis Donnerstag 7.00 Uhr zu einem Ausstand aufgerufen. Die Lufthansa geht davon aus, dass 80 bis 90 Prozent der Flüge ausfallen. Für heute am späten Abend hat sie bereits erste Verbindungen gestrichen. Insgesamt sind mehr als 100.000 Passagiere betroffen. DLRG gewinnt mehr Mitglieder Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft hat die Zahl ihrer Mitglieder in Hessen und Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr steigern können. In Hessen nahm sie gegenüber dem Vorjahr um rund 4 Prozent auf mehr als 63.000 zu, in Rheinland-Pfalz um fast 6 Prozent auf gut 34.000. Mit mehr aktiven Mitgliedern kann die DLRG auch mehr Schwimmkurse für Kinder anbieten. Nach ihren Angaben kann mittlerweile mehr als die Hälfte der Zehnjährigen nicht sicher schwimmen. Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus In Rheinland-Pfalz wurden in den vergangenen Monaten rund 450 Nester der Asiatischen Hornisse gefunden. Nach […]

  • Safer Internet Day

    Safer Internet Day

    Ein Thema, über das oft nicht so offen gesprochen wird: Pornografie. Sie ist eigentlich nur für Erwachsene bestimmt, doch die Realität sieht anders aus. Mehr als die Hälfte aller 14-Jährigen hat schon Pornos gesehen. Wie sie darauf reagieren, ist ganz unterschiedlich. Umso wichtiger ist es, darüber zu sprechen und aufzuklären. So geschehen beim heutigen Safer Internet Day, einem Aktionstag, bei dem auf die Gefahren im Internet aufmerksam gemacht wird. Zum Beispiel in Mainz, auch dort hieß es: „Let’s talk about Porno!“ Sie werden jeden Tag zig Millionen Male angeklickt: Pornos. Auf Webseiten, bei Social Media, über Messenger. Und obwohl das Gesetz vorsieht, dass nur Erwachsene sie konsumieren dürfen, kommen auch viele Jugendliche mit ihnen in Berührung. Paul, 14 Jahre alt „Ich vermute mal, dass viele von meinen Freunden das auch machen und sich sowas angucken aus persönlichem Interesse, damit sie Bedürfnisse stillen, je nachdem, wie sie es möchten.“ Katharina, 14 Jahre alt „Ich war auch schon auf so Webseiten unterwegs. Kann ich jetzt nicht lügen. Aber auch so durch Freunde und Familie. Meine Eltern haben mich da sehr früh aufgeklärt.“ Pornos im Netz zu finden ist einfach, auch und gerade für Minderjährige. Doch längst nicht bei jedem geschieht das aus reiner Neugierde. In einer aktuellen Studie unter Jugendlichen gab knapp ein Viertel an, im vergangenen Monat ungewollt auf Pornografie gestoßen zu sein. Fast ein Drittel aller Jungen und Mädchen wurde im Netz sogar schon sexuell belästigt. Die EU-Initiative klicksafe, koordiniert von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, möchte am heutigen Safer Internet Day für das Thema sensibilisieren und Jugendlichen dabei helfen, selbstbestimmt mit pornografischen Inhalten umzugehen. Dr. Marc Jan Eumann, Direktor Medienanstalt Rheinland-Pfalz „Die Pornos, die im Mainstream da sind, sind in der Regel gewaltverherrlichend. Unterdrücken Frauen in ihrer Rolle und in ihrer Selbständigkeit. Also, das sind alles Dinge, die uns hier sehr […]

  • Vorstellung der Motivwagen für den Rosenmontagszug

    Vorstellung der Motivwagen für den Rosenmontagszug

    In sechs Tagen ist es wieder soweit, dann rollt der traditionelle Rosenmontagszug durch Mainz. Mehr als eine halbe Million Besucher erwarten die Veranstalter in diesem Jahr – erstmals wieder so viele Narren wie vor der Corona-Pandemie. Heute hat der Mainzer Carneval-Verein das Geheimnis gelüftet, welche Motivwagen dieses Jahr rollen. Eines vorweg: Die Themen sind so bunt und vielfältig wie die Fastnacht. Friedrich Merz hat es offensichtlich schwer, nicht über das „Brandmäuerchen“ gezogen zu werden, das ihn und seine CDU noch von der AfD und ihrem „braunen Sumpf“ trennt. „Wie wär´s mit uns?“ haben die Narren vom MCV diesen Motivwagen genannt und reimen dazu: „Komm, mein Schätzchen, her zu mir. Ich will koalieren mit dir!“ Auch in diesem Jahr nehmen die Narren wieder das politische Geschehen des vergangenen Jahres auf die Schippe. Robert Habeck fliegt das Heizungsgesetz um die Ohren, Karl Lauterbach fliegt das Gesundheitssystem um die Ohren und der Mainzer Goldesel BioNTech hat Verstopfung. Auch Sahra Wagenknecht und Alice Weidel kriegen ihr Fett weg. Sie sitzen als Barbies zwar scheinbar auf den Fahrersitzen, aber im Hintergrund lenkt Vladimir Putin. Für Michael Apitz, der wie jedes Jahr die Vorlagen für die Wagen gezeichnet hat, das Highlight der insgesamt neun Motive. Michael Apitz, Comiczeichner „Es ist schwer dieses Jahr, aber ich glaube, dass es der Wagen ist mit Alice Weidel und Sahra Wagenknecht und Putin als Barbie. Der ist so skurril und man muss wirklich zweimal hingucken, um zu wissen: Was wollt ihr eigentlich damit? Der hat so einen fiesen, tiefen Unterton und das Lachen bleibt einem im Halse stecken und ich glaube, der gefällt mir deswegen so gut, weil ich da sagen muss, die Umsetzung ist da nochmal zehnmal drüber über meiner Zeichnung. Das ist so realistisch und so schlimm und gleichzeitig schön, dass ich da sage: Der ist mein Favorit […]

  • Landwirte blockieren Supermarkt-Zentrallager

    Landwirte blockieren Supermarkt-Zentrallager

    Seit mehreren Wochen gehen in Rheinland-Pfalz, Hessen und ganz Deutschland Landwirte auf die Straße und demonstrieren gegen die Sparpläne der Bundesregierung in der Agrarpolitik. Auch gestern Abend und heute Morgen gab es wieder Protestaktionen in mehreren rheinland-pfälzischen Städten. Die haben sich dieses Mal aber gegen die großen Supermarktketten gerichtet. Denn diese würden den Landwirten keine fairen Preise anbieten, zu denen sie ihre Waren verkaufen können. Schauen wir nach Koblenz. Die Landwirtschaft hänge am seidenen Faden – so die Botschaft. Gehalten wird der Traktor von einem 250 Tonnen Kran. Er schwebt mehrere Meter über den Landwirten und ihren Unterstützern, die sich am Sonntagabend vor dem Zentrallager des Discounters Lidl in Koblenz versammeln. Sie wollen Druck auf die großen Ketten ausüben und verhindern, dass diese die Waren zu ihren Supermärkten transportieren können. Die Forderung aus der Landwirtschaft: Faire Preise und eine stärkere Beteiligung am Gewinn. Andreas Jung, Sprecher „Landwirtschaft verbindet Rheinland-Pfalz“ „Wir kämpfen nicht nur für uns, sondern auch für die Verbraucher, die einfach auch die deutschen Produkte kaufen wollen. Und es kann nicht sein, dass deutsche Produkte zum Exklusivprodukt avancieren, nur weil die Preise künstlich nach oben getrieben werden. Jeder hier abgreifen will von dem großen Paket. Und der, der es produziert am Schluss, der kriegt am wenigsten.“ Lidl selbst erklärt auf Anfrage von 17:30 Sat.1 live: „Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns zu den Details der Lieferantenbeziehungen sowie zur Preisgestaltung nicht äußern möchten.“ Die Proteste richten sich auch gegen andere Ketten wie Aldi oder Edeka. Insgesamt wird an fünf Zentrallagern in Rheinland-Pfalz von gestern Abend bis heute Morgen demonstriert. In Koblenz kommen laut Polizei rund 100 Fahrzeuge zusammen. An zwei Standorten in Bingen zählt sie zwischen 50 und 100 Traktoren. An den Lagern in Wöllstein im Kreis Alzey-Worms und in Worms selbst sind es jeweils rund 50. Bei […]

  • Hanau-Überlebender veröffentlicht Buch

    Hanau-Überlebender veröffentlicht Buch

    In wenigen Tagen jährt sich der grausame Anschlag von Hanau, bei dem neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen wurden, bereits zum vierten Mal. Einer der Hinterbliebenen, der selbst nur knapp überlebte, hat nun ein Buch veröffentlicht, in dem er die Tatnacht und auch die Jahre danach aufarbeitet. Der Abend des 19. Februar. Der mutmaßlich rechtsextreme Täter erschießt in Hanau insgesamt zehn Menschen und sich selbst. Said Etris Hashemi besucht zu dem Zeitpunkt eine Bar, einen der Tatorte. Mehrere Kugeln treffen den damals 23-Jährigen in Hals, Kiefer und Schulter. Er überlebt schwer verletzt, sein jüngerer Bruder Nesar aber wird tödlich getroffen. Nach dem schweren Verlust beginnen für Etris vier Jahre der Aufarbeitung. Said Etris Hashemi, Überlebender Anschlag Hanau „Ich war schon immer ein Mensch, der nach vorne schaut und auch positiv nach vorne schaut. Es war mir wichtig gewesen, das auch vielen anderen Menschen dort draußen zu vermitteln. Nach Hanau war es vor allem so gewesen, dass viele Freunde auch am Boden zerstört waren und sie nicht mehr hochgekommen sind.“ Seine Aufarbeitung mündet in einem Buch, der eindringliche Titel: „Der Tag, an dem ich sterben sollte.“ In ihm beschreibt der Sohn afghanischer Einwanderer die Zeit nach dem Anschlag, als die Hinterbliebenen eine Initiative gründen und für einen Untersuchungsausschuss kämpfen. Und natürlich die Tatnacht selbst. „Es ist mein kleiner Bruder, der da keucht. Dessen Lunge rasselt. Und bevor ich den Wahnsinn begreifen kann, begreifen kann, was hier passiert, bewusst realisieren kann, was wahr ist, gibt mein Bewusstsein auf. Leere.“ Zur Buchvorstellung mischen sich unter die über 200 Gäste auch Hessens Integrationsministerin Heike Hofmann und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, um das Engagement des jungen Autors zu würdigen. Heike Hofmann (SPD), Integrationsministerin Hessen „Trotz dieses furchtbaren Schicksalsschlags, wie er sich weiterentwickelt hat. Und wie er sagt ‚Ich kämpfe politisch weiter um Gerechtigkeit. Ich kämpfe um […]

  • Lilly aus Gießen klärt online über ADHS auf

    Lilly aus Gießen klärt online über ADHS auf

    Vergessen Sie häufiger mal, wo sie ihren Schlüssel hingelegt haben? Oder fällt es Ihnen schwer, längere Zeit ruhig sitzen zu bleiben? Dann könnten sie an einer Krankheit leiden, die mit Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsproblemen daherkommt – ADHS. Zumindest suggerieren das zahlreiche Videos auf sozialen Medien mit Hilfe zur Selbsthilfe. Experten und Betroffene aber warnen, denn so einfach ist es nicht, eine korrekte Diagnose zu stellen. „5 Anzeichen dafür, dass du ADHS hast“. Mit solchen oder ähnlichen Titeln vermitteln Videos im Internet den Eindruck, dass vergessliche oder tollpatschige Menschen an der neuronalen Entwicklungsstörung ADHS erkrankt sein könnten. Auch Lilly Helmich aus Gießen beschäftigt sich auf ihrem Instagram-Kanal mit ihrer ADHS-Erkrankung und zeigt typische Situationen aus ihrem Alltag. Ihr fällt es oft schwer, ihr Leben zu strukturieren, Termine einzuhalten oder daran zu denken, genug zu essen und zu trinken. Anleitungen zur Selbstdiagnose will sie auf ihrem Kanal aber keine geben. Lilly Helmich, leidet unter ADHS „Ich finde diese Videos als Hinweis für diesen Weg dahin gar nicht so verkehrt. Jedoch bin ich der Meinung, man sollte immer noch eine fachliche Meinung dazu holen und es sich auf jeden Fall bestätigen lassen von einem Facharzt oder einer Fachärztin. Weil nicht jeder Mensch ist gleich mit ADHS.“ Das sieht auch Dr. Thomas Dreisörner von der Frankfurter Goethe-Universität so. Er betreut vor allem Kinder und Jugendliche und warnt davor, sich über das Internet selbst zu diagnostizieren. Dr. Thomas Dreisörner, Psychologe „Was wir bei diesen ADHS-Symptomen häufig haben, ist eine Phänomenologie. Das heißt: Wie wirken Menschen so im äußeren Erscheinungsbild? Wenn man sie so anschaut – haben die ein ADHS, ja oder nein? Dann sehen manche Menschen so aus, als hätten sie ein ADHS, aber in Wirklichkeit liegt vielleicht auch etwas anderes vor. Das können zum Beispiel depressive Verstimmungen sein, schlechte Erlebnisse, die man gehabt hat, ein […]

  • Frankfurter Verein unterstützt bei Kosten für Tierarzt

    Frankfurter Verein unterstützt bei Kosten für Tierarzt

    In den vergangenen Jahren ist einfach alles teurer geworden. Auch der Besuch beim Tierarzt. Das sind zusätzliche Kosten die manche Tierbesitzer einfach nicht mehr stemmen können. In Frankfurt gibt es für bedürftige Einwohner mit Haustieren einmal im Monat die Möglichkeit eine kostengünstige Sprechstunde zu besuchen. Josie ist heute mit ihrem Frauchen zur Frankfurter Hauptwache gekommen. Sie hat entzündete Ohren und wird von Tierärztin Maja Firlé untersucht. Doch es gibt noch einen weiteren bösen Befund. Dr. Maja Firlé „Dann gucken wir mal nach den Zitzen…Oh…Da müssen wir operieren. Das ist ein Mammatumor.“ Einen Tierarztbesuch kann sich Frauchen Susanne Schäfer nicht immer leisten. Über die Sprechstunde der Sozialen Tier-Not-Hilfe Frankfurt ist sie deshalb dankbar. Susanne Schäfer, Rentnerin „Ich bin jetzt in Rente und da hat man nicht mehr so viel Geld. Und ich habe das hier von meiner Bekannten gesagt bekommen und dann sind wir jetzt heute hier. Und ich bin ganz happy, dass die Frau Doktor Firlé das jetzt alles macht, weil Josie, so wie es aussieht, Krebs hat und das muss jetzt dringend gemacht werden.“ Die meisten Tiere, die heute an der Hauptwache untersucht werden, bekommen Impfungen. In der Praxis würde das circa 50 Euro kosten. Hier zahlen die Tierbesitzer für alle Behandlungen 10 Euro. Dr. Maja Firlé, Tierärztin „Der Verein ist gegründet worden für die Grundversorgung. Das heißt, die Leute kommen her und wir kontrollieren alles, ob die Tiere gesund sind, beraten. Die Leute haben viele Fragen weil sie sich nicht trauen zum Tierarzt zu gehen. Diese Hemmschwelle ist hier leichter zu durchgehen als in einer Tierarztpraxis.“ Durch eine gestiegene Gebührenordnung im November 2022 sind Tierarztbesuche seitdem sehr viel teurer geworden. Für Menschen mit geringen Einkommen ist das oft nicht stemmbar. Katharina Willmann, Arbeitslose „Wenn ich diese Aktion nicht hätte, dann würde ich meinen Hund auch nicht mehr haben. […]

  • Wie kommt die Mobilfunkversorgung in Rheinland-Pfalz voran?

    Wie kommt die Mobilfunkversorgung in Rheinland-Pfalz voran?

    Sie kennen es vielleicht: Sie stehen irgendwo im Nirgendwo und haben kein Handy-Netz. In Rheinland-Pfalz soll das künftig der Vergangenheit angehören. Vor einem Jahr hat das Digitalministerium den Mobilfunk-Pakt auf den Weg gebracht. Der soll für ein flächendeckendes Netz im Bundesland sorgen. Heute gab*s eine Zwischenbilanz. Manchmal sucht man es vergeblich – das Handynetz. Doch damit soll bald Schluss sein. Seit dem letzten Jahr wurden in Rheinland-Pfalz 566 neue Mobilfunkmasten errichtet. Die Abdeckung für Telefonie und 4G liegt laut Digitalminister Alexander Schweitzer bei nahezu 100 Prozent. Auch das Mobilfunknetz der fünften Generation wird immer weiter ausgebaut. Alexander Schweitzer (SPD),Digitalminister Rheinland-Pfalz „Wir kommen mit deutlichen Schritten voran was 5G angeht – das ist der Standard der Zukunft, mit dem auch Industrieanbindungen am Ende arbeiten können. Und insofern gibt es immer weniger weiße Flecken und fast kaum noch weiße Flecken da, wo Menschen tatsächlich leben oder berufstätig sind. Aber wir wollen die gesamte Landesfläche erreichen, weil Menschen ja auch mobil unterwegs sind.“ Die vier größten Betreiber von Mobilfunknetzen in Deutschland haben mit dem Ziel ein flächendeckendes Netz in Rheinland-Pfalz zu erreichen eine schwierige Aufgabe vor sich. Hügel und Wälder sorgen dafür, dass die Netzabdeckung immer wieder unterbrochen ist. Doch auch das Aufstellen von Mobilfunkmasten ist nicht so einfach. Stephan Korehnke, Vodafone GmbH „Rheinland-Pfalz ist ein topografisch herausforderndes Land. Das heißt: Die Standortakquise für neue Masten ist schwierig. Die Genehmigungsverfahren in Deutschland, wie auch in Rheinland-Pfalz, dauern insgesamt zu lange. Das heißt: Wir setzen hier auf deutliche Planungserleichterungen und Verkürzungen.“ Bei dem heutigen runden Tisch zum Mobilfunkpakt verspricht Alexander Schweitzer genau das. Genehmigungsverfahren für den Bau von Mobilfunkmasten im ländlichen Raum sollen in Zukunft zügiger bearbeitet werden. Nur so könne der schnelle Mobilfunkausbau vorankommen. Denn die Ziele stehen fest. Alexander Schweitzer (SPD),Digitalminister Rheinland-Pfalz „Wir wollen tatsächlich 2024, 2025, 2026 in ganz Rheinland-Pfalz flächendeckend […]

  • Neuer Bildungsminister auf Schulbesuch

    Neuer Bildungsminister auf Schulbesuch

    Seit zwei Wochen hat Hessen eine neue Landesregierung und damit auch neue Minister. Ins Gespräch kommen und erst mal Eindrücke sammeln, heißt es auch für Armin Schwarz, den neuen Bildungsminister, beim Antrittsbesuch im Berufschulzentrum Limburg. Dort verfolgt man einen besonderen Ansatz zur Berufsorientierung. Für den Minister ein mögliches Konzept gegen den Fachkräftemangel. Ärmel hochkrempeln, jetzt wird geschweißt! Ein Schulbesuch der etwas anderen Art für Armin Schwarz. Schweißen – ein Novum für den neuen hessischen Bildungsminister, nicht so für das Berufsschulzentrum Limburg. Hier sollen Schüler mit verschiedenen Berufen vertraut gemacht werden, vom Elektrotechniker über den Alten- und Krankenpfleger bis hin zum Chemielaborant. Das Besondere am Limburger Modell: Schüler der achten und neunten Klasse allgemeinbildender Schulen lernen in den Fachräumen dreier benachbarter beruflicher Schulen. Ralf Abel, Schulleiter Adolf-Reichwein-Schule Limburg „Ziel und Zweck auch unserer Bemühungen ist es einfach, junge Leute wieder mit Berufsbildern in Verbindung zu bringen. Dass sie wieder das Schöne und das Interessante an Berufen kennenlernen, um so auch eine Berufsorientierung zu durchlaufen und eine gute, qualitativ wertvolle Berufsentscheidung zu treffen. Da wäre es schön, wenn das vonseiten des Ministers auch unterstützt wird, um einfach die duale Ausbildung zu stärken.“ Etwas, das beim Minister an diesem Tag auf offene Ohren stößt. Die Kooperation verschiedener Schulen auch mit Betrieben ebne Schülern den Weg ins Berufsleben. Je acht Wochen lang können sie vier von zwanzig verschiedenen Berufsfeldern in der Praxis kennenlernen. Armin Schwarz (CDU), Bildungsminister Hessen „Das hier sind genau die Grundlagen, die geschaffen werden, damit wir auch in Zukunft gute Fachkräfte haben. Unser Ziel ist natürlich, dass wir die Berufsschulstandorte stärken, dass wir sie halten. Und abgesehen davon nicht nur das, das ist auch eine Schulträgerfrage, sondern, dass wir die nötigen Lehrkräfte bereitstellen. Das ist unser Antrieb, auch unsere Aufgabe.“ So werde er sich unter anderem für die Gleichwertigkeit von beruflicher […]

  • Interaktiver Fastnachtswagen „Helau-O-Mat“

    Interaktiver Fastnachtswagen „Helau-O-Mat“

    Die fünfte Jahreszeit hat bei uns in Hessen und Rheinland-Pfalz schon längst Anlauf genommen. Eineinhalb Wochen sind es noch bis zum Höhepunkt der Straßenfastnacht, dem Rosenmontag. In der Fastnachtshochburg Mainz werden dann 138 Gruppen durch die Straßen ziehen. Erstmals mit dabei: die Hochschule Mainz mit der Startnummer 81 und ihrem Helau-O-Mat. Heute stand die Generalprobe an. „Der goldisch Meenzer Fassenacht ein dreifach donnerndes Helau, Helau, Helau.“ Na, da ist noch Luft nach oben. Dieses Helau hat die Narrenkapp noch nicht so richtig in Stimmung gebracht. Am Rosenmontag soll das anders aussehen. Wie denn? Franziska, Studentin der Innenarchitektur Hochschule Mainz „Die Lautstärke der Menge wird übersetzt in die Gestaltung vom Helau-O-Mat. Das sieht man hier außen auch. Die LED-Panele zeigen also den Lautstärkepegel und wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird, wie das dann so ist, wenn alle kräftig Helau rufen, dann transformiert sich der Wagen ein bisschen und die Riesen-Narrenkappe steigt auf und der Lautstärke-Pegel löst sich auf in Konfetti.“ Drei mal elf Studierende der Mainzer Hochschule aus den Fachbereichen Architektur, Innenarchitektur, BWL und Digital Media arbeiten  im Rahmen eines Semesterprojektes  seit Oktober am Helau-O-Mat. Fassenachter sind längst nicht alle. Janine, koordiniert die Projektarbeit „Es sind tatsächlich wenige schon viel mit Fastnacht in Verbindung gekommen. Aber es waren alle total begeistert, zu sagen, hey, wir bauen einen Wagen und haben die Möglichkeit, in Mainz am Rosenmontagsumzug mitzufahren und mitzumachen.“ Gezogen wird die interaktive Narrenkapp dann – ganz Studi-like – mit dem Fahrrad.  13 Sportbegeistere können hier Platz nehmen. Noch gibt es aber Probleme mit der Bremse. Max, Architekturstudent Hochschule Mainz „Da ist uns leider bei der Instandsetzung der Flüssigkeitsbehälter abgerissen und war dann kaputt. Das musste noch kurzfristig nachgeholt werden.“ In der Nähwerkstatt läuft es schon jetzt wie geschmiert. Fabiana und ihre Kommilitonen nehmen noch letzte Kniffe bzw. Stiche an den […]

  • Das Leben des „Asozialen“ Alfons Ims

    Das Leben des „Asozialen“ Alfons Ims

    Jedes Jahr am 27. Januar wird in Deutschland der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Morgen ist es wieder soweit. Das Datum erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. Was viele nicht wissen: Auch von den Nazis als „asozial“ bezeichnete Menschen wurden gedemütigt und misshandelt und viele auch in KZs ermordet. Sie gelten lange als verleugnete Opfer des Nationalsozialismus. Erst langsam rücken auch sie in den Fokus der Aufarbeitung. Auch weil immer mehr Menschen an die Öffentlichkeit gehen. So wie Alfons Ims aus Kaiserslautern – er hat ein Buch über seine Familiengeschichte geschrieben. Wir treffen Alfons Ims an dem Ort, an dem er 1949 in einer Holzbaracke auf die Welt gekommen ist. Im Kaiserslauterner Kalkofen. Nach den Vorstellungen der Nazis hätte er niemals geboren werden dürfen. Alfons Ludwig Ims „Nach den rassenhygienischen Vorstellungen der Nazis dürfte es mich eigentlich gar nicht geben. Weil ich eben den Volkskörper verunreinige.“ Alfons Ims Vater Heinrich war öfter arbeitslos und wurde von den Nazis als „moralisch minderwertig“ abgestempelt. Zusammen mit seiner Frau Anna hatte er sieben Kinder. Sie lebten hier auf dem Kalkofen, in großer Armut. Die Familie wurde von den Nazis verfolgt, als sogenannte „Asoziale“. „Die Grundursache aller wiederholt festgestellten Mängel und Übelstände in der Familie kann nicht in häuslicher Not und Armut gesehen werden. Dieses sind Folgen und nicht Ursache. sind lediglich Ursache ist ausschließlich auf der Elternseite die moralische Minderwertigkeit.“ … so beschreibt das Jugendamt die Situation der Familien Ims. 1939 stecken die Nazis Teile der Baracken auf dem Kalkofen in Brand. Sie sahen wegen Familien wie der von Alfons Ims die sogenannte „erbgesunde Volksgemeinschaft“ in Gefahr. „Die Nazis haben es sich es relativ einfach gemacht. Für sie waren soziale Probleme zum Teil eben erbbedingt. Das heißt, das ist die „asoziale Veranlagung“. Meine Familie wurde eben als Balast-Existenzen …, […]

  • Studie zu Missbrauch in der evangelischen Kirche

    Studie zu Missbrauch in der evangelischen Kirche

    Über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche haben wir schon oft berichtet. Jetzt gibt es erstmals eine deutschlandweite Studie zu Missbrauchsfällen in der evangelischen Kirche. Doch dieser Einblick ist wohl nur die Spitze des Eisbergs. Mindestens 1.259 Täter, die sich an mindestens 2.225 Opfern vergangen haben. Das sind die erschreckenden Zahlen, die die aktuelle Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland zu Tage gebracht haben. Die Dunkelziffer dürfte laut den Verfassern der Studie um ein Vielfaches höher liegen. Untersucht wurde der Zeitraum zwischen 1945 und 2020. Vier Jahre lang hat eine Gruppe von Forschern der Hochschule Hannover Akten der einzelnen Landeskirchen, der Diakonien sowie der diakonischen Werke unter die Lupe genommen und dabei auch untersucht, welche Strukturen innerhalb der Kirche Gewalt und Machtmissbrauch begünstigen. Die Studie richtet ihren Blick nicht nur auf Pfarrer und andere geistliche Würdenträger innerhalb der evangelischen Kirche, sondern etwa auch auf Erzieher in Heimen, Kirchenmusiker und ehrenamtliche Jugendleiter. Dabei lagen den Forschern vor allem Disziplinarakten vor – und damit auch Berichte über Vorwürfe sexualisierter Gewalt durch Mitarbeiter der evangelischen Kirche in Deutschland. Für ein umfassenderes Bild über mögliche Missbrauchsfälle wollten die Wissenschaftler auch alle Standard-Personalakten aller Pfarrer und Diakone auswerten – bislang sind jedoch nicht alle Landeskirchen dazu bereit, sensible Datensätze über ehemalige und aktuelle Mitarbeiter freizugeben. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, die einen Großteil Hessens sowie einen Teil von Rheinland-Pfalz umfasst, berichtet von 45 Verdachtsfällen seit der Nachkriegszeit, von denen sich etwa die Hälfte bestätigt habe. Die Täter seien dabei fast immer Pfarrer gewesen. ———- Markus Appelmann, Moderator: Darüber sprechen wir jetzt mit dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Volker Jung. Guten Abend. Volker Jung, Präsident Evangelische Kirche in Hessen und Nassau: Guten Abend, Herr Appelmann. Appelmann: Herr Jung, wir haben gehört, dass manche Landeskirchen nicht alle […]