Neuer Bildungsminister auf Schulbesuch

Seit zwei Wochen hat Hessen eine neue Landesregierung und damit auch neue Minister. Ins Gespräch kommen und erst mal Eindrücke sammeln, heißt es auch für Armin Schwarz, den neuen Bildungsminister, beim Antrittsbesuch im Berufschulzentrum Limburg. Dort verfolgt man einen besonderen Ansatz zur Berufsorientierung. Für den Minister ein mögliches Konzept gegen den Fachkräftemangel.

Ärmel hochkrempeln, jetzt wird geschweißt! Ein Schulbesuch der etwas anderen Art für Armin Schwarz. Schweißen – ein Novum für den neuen hessischen Bildungsminister, nicht so für das Berufsschulzentrum Limburg. Hier sollen Schüler mit verschiedenen Berufen vertraut gemacht werden, vom Elektrotechniker über den Alten- und Krankenpfleger bis hin zum Chemielaborant. Das Besondere am Limburger Modell: Schüler der achten und neunten Klasse allgemeinbildender Schulen lernen in den Fachräumen dreier benachbarter beruflicher Schulen.
Ralf Abel, Schulleiter Adolf-Reichwein-Schule Limburg
„Ziel und Zweck auch unserer Bemühungen ist es einfach, junge Leute wieder mit Berufsbildern in Verbindung zu bringen. Dass sie wieder das Schöne und das Interessante an Berufen kennenlernen, um so auch eine Berufsorientierung zu durchlaufen und eine gute, qualitativ wertvolle Berufsentscheidung zu treffen. Da wäre es schön, wenn das vonseiten des Ministers auch unterstützt wird, um einfach die duale Ausbildung zu stärken.“
Etwas, das beim Minister an diesem Tag auf offene Ohren stößt. Die Kooperation verschiedener Schulen auch mit Betrieben ebne Schülern den Weg ins Berufsleben. Je acht Wochen lang können sie vier von zwanzig verschiedenen Berufsfeldern in der Praxis kennenlernen.
Armin Schwarz (CDU), Bildungsminister Hessen
„Das hier sind genau die Grundlagen, die geschaffen werden, damit wir auch in Zukunft gute Fachkräfte haben. Unser Ziel ist natürlich, dass wir die Berufsschulstandorte stärken, dass wir sie halten. Und abgesehen davon nicht nur das, das ist auch eine Schulträgerfrage, sondern, dass wir die nötigen Lehrkräfte bereitstellen. Das ist unser Antrieb, auch unsere Aufgabe.“
So werde er sich unter anderem für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung einsetzen. Schließlich sei er selbst nicht nur als Gymnasiallehrer, sondern auch über 14 Jahre an beruflichen Schulen tätig gewesen. Bei diesem und weiteren Schulbesuchen wolle er nun vor allem Zuhören.
Armin Schwarz (CDU), Bildungsminister Hessen
„Direkt hören, was macht Spaß, wo könnte man möglicherweise noch etwas unterstützen. Ist für mich ganz besonders wichtig für meine Arbeit. Und die gehe ich mit Zuversicht und viel Optimismus an. „
Lehrkräftegewinnung, ein neuer Digitalpakt, Förderung der Bildungssprache Deutsch – der Minister hat sich einiges vorgenommen. Eine kleine Stärkung zwischendurch kann da nicht schaden.