Frankfurter Verein unterstützt bei Kosten für Tierarzt

In den vergangenen Jahren ist einfach alles teurer geworden. Auch der Besuch beim Tierarzt. Das sind zusätzliche Kosten die manche Tierbesitzer einfach nicht mehr stemmen können. In Frankfurt gibt es für bedürftige Einwohner mit Haustieren einmal im Monat die Möglichkeit eine kostengünstige Sprechstunde zu besuchen.

Josie ist heute mit ihrem Frauchen zur Frankfurter Hauptwache gekommen. Sie hat entzündete Ohren und wird von Tierärztin Maja Firlé untersucht. Doch es gibt noch einen weiteren bösen Befund.
Dr. Maja Firlé
„Dann gucken wir mal nach den Zitzen…Oh…Da müssen wir operieren. Das ist ein Mammatumor.“
Einen Tierarztbesuch kann sich Frauchen Susanne Schäfer nicht immer leisten. Über die Sprechstunde der Sozialen Tier-Not-Hilfe Frankfurt ist sie deshalb dankbar.
Susanne Schäfer, Rentnerin
„Ich bin jetzt in Rente und da hat man nicht mehr so viel Geld. Und ich habe das hier von meiner Bekannten gesagt bekommen und dann sind wir jetzt heute hier. Und ich bin ganz happy, dass die Frau Doktor Firlé das jetzt alles macht, weil Josie, so wie es aussieht, Krebs hat und das muss jetzt dringend gemacht werden.“
Die meisten Tiere, die heute an der Hauptwache untersucht werden, bekommen Impfungen. In der Praxis würde das circa 50 Euro kosten. Hier zahlen die Tierbesitzer für alle Behandlungen 10 Euro.
Dr. Maja Firlé, Tierärztin
„Der Verein ist gegründet worden für die Grundversorgung. Das heißt, die Leute kommen her und wir kontrollieren alles, ob die Tiere gesund sind, beraten. Die Leute haben viele Fragen weil sie sich nicht trauen zum Tierarzt zu gehen. Diese Hemmschwelle ist hier leichter zu durchgehen als in einer Tierarztpraxis.“
Durch eine gestiegene Gebührenordnung im November 2022 sind Tierarztbesuche seitdem sehr viel teurer geworden. Für Menschen mit geringen Einkommen ist das oft nicht stemmbar.
Katharina Willmann, Arbeitslose
„Wenn ich diese Aktion nicht hätte, dann würde ich meinen Hund auch nicht mehr haben. Und bei mir war das so: Ich war arbeiten, hatte den Hund vorher und dann bin ich arbeitslos geworden.“
Dan, Arbeitsloser
„Es gibt Menschen, die haben nichts anderes mehr als ihre Tiere. Das man denen dieses Angebot gibt, ihren Tieren helfen zu lassen, obwohl sie vielleicht wenig Geld haben, das ist einfach unbeschreiblich schön.“
Um die Tier-Not-Hilfe besuchen zu können muss man bei der Registrierung nachweisen können, dass man in Frankfurt wohnt, Bürgergeld empfängt oder Rente bezieht. Seit 2008 gibt es die Aktion schon. Vier Tierärzte und mehrere Helfer arbeiten ehrenamtlich, um den Tieren zu helfen. In den letzten Jahren ist der Patientenandrang rasant gestiegen.
Simone Glaser, Soziale Tier-Not-Hilfe Frankfurt e.V.
„Also im Durchschnitt haben wir zwischen 30 und 35 Tiere pro Tag, die wir behandeln. Und viele von denen überweisen wir dann nochmal weiter in die Praxis, wenn wir die Diagnostik hier nicht durchführen können. Wir haben vor allem auch nach der Coronakrise gemerkt, dass die Leute mehr zu uns gekommen sind, mit den gestiegenen Kosten der Tierarztkosten generell auch nochmal. Also es ist definitiv in den letzten zwei Jahren mehr geworden.“
Bei der Arbeit ist der Verein auf Spenden angewiesen. Durch diese können zwei Drittel der Kosten, die bei einer nötigen Operation eines Tieres entstehen, von der Tier-Not-Hilfe übernommen werden. Susanne Schäfer hat für Josie glücklicherweise eine Hunde-Krankenversicherung abgeschlossen. Die übernimmt die Kosten für die Tumorentfernung komplett. Doch viele andere Tiere sind auf die Hilfe der Tier-Not-Hilfe angewiesen.