Gesellschaft

  • Baustopp an der A 44 in Nordhessen

    Baustopp an der A 44 in Nordhessen

    Vor mehr als 30 Jahren wurde der Ausbau der Bundesautobahn 44 zwischen Kassel und Eisenach beschlossen. Als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit sollte die Autobahn dafür sorgen, Ost und West zu verbinden. Doch auch jetzt – mehr als dreißig Jahre später – ist die A44 noch immer nicht fertig. Die Kosten sind explodiert, die Anwohner sind frustriert und jetzt gibt‘ auch noch einen Baustopp. Die A44 beim nordhessischen Waldkappel. Mit Kosten von mehr als 3 Milliarden Euro gilt sie als Deutschlands teuerste Autobahn. Dieser Abschnitt ist eigentlich fertig, doch rollen tut der Verkehr weiterhin nur auf der angrenzenden B7 durch die Dörfer und Gemeinden, denn die Strecke kann noch nicht freigegeben werden. Jutta Schellhase wohnt seit sechs Jahren direkt an der Bundesstraße. Ihren Garten kann sie wegen dem Lärm der Lastwagen kaum nutzen. Dagmar Schellhase, Anwohnerin „Man kommt sehr schlecht über die Straße. Man muss schon eine gewisse Zeit lang warten und das Aufkommen wird ja nicht gerade weniger. Es wird ja immer mehr. Vor allem seit der Abschnitt fertig ist, hätten wir uns eigentlich schon gewünscht, dass man öffnet und nicht erst wartet, bis der nächste Abschnitt ist und dann der Tunnel und das noch. Das ist schwer zu vermitteln.“ Auf Anfrage von 17:30 Sat.1 live kann die Autobahngesellschaft kein konkretes Datum für eine Öffnung des Teilabschnitts nennen. Es fehle Brandschutztechnik für die Tunnel teilt man uns mit. Material sei von der Baustelle gestohlen worden, anderes sei in einem Lager verbrannt. Ersatz sei wegen der allgemeinen Weltlage schwer zu bekommen. Aussagen, die Fred Ziplies ärgern. Er betreibt ein Transportunternehmen in Werratal und würde mit seiner Firma von einer Autobahnanbindung immens profitieren. Fred Ziplies, Transportunternehmer „Aber in dem Maße wäre es für uns wirklich wünschenswert, dass die A44 schnellstens gebaut wird und freigegeben wird und nicht so einen Unsinn machen: Teilstücke fertigzustellen, […]

  • 5. Content Convention in Mainz

    5. Content Convention in Mainz

    Fast genau ein Jahr ist es her, dass der Chatbot ChatGPT online gegangen ist. Mit ihm wurde Künstliche Intelligenz mit einem leicht nutzbaren Tool der breiten Masse zugänglich gemacht. Doch Künstliche Intelligenz kann auch missbraucht werden, beispielsweise in Medien oder sozialen Netzwerken. Welche Chancen und Risiken hinter KI stecken und wie sie sich regulieren lässt, damit haben sich heute die Besucher der Medienmesse Content Convention in Mainz befasst. Künstliche Intelligenz kann unterhalten. Sie kann hilfreich sein. Reporter: „Wo kann ich in Mainz am besten essen gehen?“ – KI-Stimme: „Als Johannes Gutenberg kann ich Ihnen einige Empfehlungen für Restaurants in Mainz geben. Das Weinstube …“ Mit KI lassen sich aber auch mediale Inhalte manipulieren. Deshalb sind sie anfällig für Missbrauch. Wie kann man sich schützen? Wie lässt sich KI regulieren? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich heute rund 1.000 Teilnehmer in Mainz auf der Content Convention. Gersi Gega, Veranstalter Content Convention „Wir bringen hier die ganzen Medienschaffenden zusammen, um quasi über die neuesten technologischen, aber auch Content-Entwicklungen zu sprechen. Was wir jetzt dieses Jahr ganz neu haben, das hinter mir, der KI-Playground. Das sind über zehn Unternehmen, die ausschließlich KI-getrieben Angebote und Services auch schaffen.“ Künstliche Intelligenz verändert gerade in vielen Branchen die Arbeitswelt, besonders die Medienindustrie. Die Landesmedienanstalten beschäftigen sich mit der Frage, wie beim Einsatz neuer Technik die Meinungsfreiheit gesichert und zugleich Rechtsbrüche vermieden werden können. Marc Jan Eumann, Direktor Medienanstalt Rheinland-Pfalz „Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen wissen, welcher Inhalt ist jetzt menschengemacht, welcher ist KI-gemacht? Und kann ich diesem Inhalt trauen? Und da zu Vereinbarungen zu kommen, ist für die gesamte Medienbranche unglaublich wichtig. Und da kommen die Medienanstalten ins Spiel. Das ist unser Job. Wir wollen Partner*innen sein für die Unternehmen, die KI einsetzen. Wir wollen ihnen aber auch an die Hand geben, zu sagen: Wenn […]

  • Mainzer Hofsänger erhalten Saumagen-Orden

    Mainzer Hofsänger erhalten Saumagen-Orden

    Es ist eine liebgewonnene Tradition. Zum 31. Mal wurde gestern Abend der Saumagenorden verliehen. Der Orden wird jedes Jahr von der Karnevalsgesellschaft Schlotte in Schifferstadt an bekannte Persönlichkeiten aus der Region verliehen. In diesem Jahr ging er zum ersten Mal an gleich 18 Personen auf einmal. Nämlich an die Mainzer Hofsänger. 740 Gramm ist der Saumagenorden schwer. Allerdings ist er nicht mit Schweinefleisch und Kartoffeln gefüllt, sondern besteht aus einem massiven Rosenquarz. In diesem Jahr dürfen ihn sich die Mainzer Hofsänger um den Hals hängen. Für die Rheinhessen ist die Pfälzer Spezialität ja eigentlich auswärtiges Essen. Christoph Clemens, Kapitän der Mainzer Hofsänger „In Mainz haben wir ja unseren Handkäs. Aber wir sind natürlich auch oft in Rheinland-Pfalz unterwegs und wenn wir in der Pfalz sind, essen wir natürlich auch gerne Saumagen. Das ist eine Spezialität und die Hofsänger sind bodenständig und wir lieben auch die regionale Küche und deswegen freuen wir uns heute Abend, wenn es einen guten Saumagen gibt.“ Und den gibt es dann auch. Mit Sauerkraut und Bauernbrot. Der Saumagenorden wurde 1991 für Altkanzler Helmut Kohl ins Leben gerufen. Seine Liebe für das Pfälzer Gericht war weltweit bekannt und so bekam er damals als erster Preisträger den Orden überreicht. In den darauffolgenden Jahren reihten sich zahlreiche andere prominente Persönlichkeiten wie Fritz Walter oder Malu Dreyer in die Liste der Saumagenordensträger ein. Einige ehemalige Preisträger – wie zum Beispiel Schauspielerin Marie-Luise Marjan oder der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen Bernhard Vogel – sind auch an diesem Abend wieder im Publikum dabei. Dass der Orden in diesem Jahr an die Mainzer Hofsänger geht, war für die Verantwortlichen des Schifferstädter Karnevalsvereins „Schlotte“ eine leichte Entscheidung. Wilfried Külbs, Ehrenpräsident „Schlotte“ e.V. „Die bekommen ihn erstens, weil sie viel im sozialen Bereich aktiv sind und sie quasi die Fastnacht vertreten und auch […]

  • Bürgerservice rund um die Uhr: Der Amt-O-Mat von Mayen

    Bürgerservice rund um die Uhr: Der Amt-O-Mat von Mayen

    Mal eben schnell den neuen Personalausweis beim Einwohnermeldeamt abholen – von wegen. Aus „schnell“ können da gleich mal mehrere Stunden werden, von der Wartezeit auf den Termin ganz abgesehen. Viele Städte- und Gemeindeverwaltungen sind überlastet und um diesem Problem entgegenzuwirken, hat sich der Kreis Mayen-Koblenz jetzt etwas einfallen lassen, dass es so bisher noch nicht gegeben hat. Eine echte Weltpremiere. Das hier ist kein Geldautomat. Und nein, es handelt sich auch nicht um eine klassische Packstation. Es ist ein Gerät, an dem die Bürger der Verbandsgemeinde Vordereifel ihre Amtsgeschäfte erledigen können; ein „Amt-O-Mat“. Florian Kühne, Entwickler Amt-O-Mat: „Auf der einen Seite kann die Verwaltung Bürgerinnen und Bürgern Dokumente zur Abholung bereitstellen, jenseits der Öffnungszeiten der Verwaltung. Das heißt, Personalausweise, Reisepässe können hier am Amt-O-Maten abgeholt werden. Und zusätzlich können Bürgerinnen und Bürger digital Anträge stellen.“ Die eigene Steuer-ID erfragen, einen Hund anmelden oder einen Berechtigungsschein beantragen – das und noch viel mehr können die Bürger künftig an diesem Gerät tun. Um den Service rund um die Uhr zu ermöglichen, hat sich die Verbandsgemeinde für einen Container entschieden, den die Bürger mittels Handy- oder EC-Karten-Scan jederzeit betreten können. Die Anträge werden dann auf digitalem Weg an die Verwaltung gesendet und dort von den Mitarbeitern bearbeitet. Wer lieber persönlich vorsprechen möchte, kann sich aber auch wie bisher einen Termin holen. Alfred Schomisch (CDU), Bürgermeister Verbandsgemeinde Vordereifel „Aber: Wir haben hier in der Verbandsgemeinde so viel Arbeit und jeder Kollege/Kollegin ist froh, wenn er vielleicht die Zeit spart, um auch Sachen machen zu können, die auch sonst noch anfallen. Jeder hat hier die Hände voll und da sind wir wirklich froh um jede Zeit, die gespart werden kann durch eben solche Prozesse.“ Eine weitere Alternative: die Amtsgeschäfte online erledigen. Allerdings gebe es nach wie vor viele Menschen, die kein internetfähiges Endgerät besitzen und […]

  • Königin Silvia eröffnet Childhood-Haus

    Königin Silvia eröffnet Childhood-Haus

    Heute am internationalen Tag der Kinderrechte hat in Hessen das erste Childhood-Haus zur Bekämpfung sexueller und körperlicher Gewalt an Kindern eröffnet. Zur Einweihung in Frankfurt kam auch königliche Prominenz. Ein nicht alltäglicher Besuch – auch für einen Ministerpräsidenten. Hessens Regierungschef Boris Rhein begrüßt die schwedische Königin Silvia in Frankfurt. Die gebürtige Heidelbergerin hat vor knapp einem Vierteljahrhundert die World Childhood-Stiftung gegründet. Heute am Tag der Kinderrechte eröffnet sie das erste Childhood-Haus Hessens, in dem misshandelte Kinder betreut werden. Königin Silvia von Schweden „Das Land Hessen verdient besondere Anerkennung für den Pioniergeist, das Durchhaltevermögen und nicht zuletzt den außerordentlichen Einsatz auf allen Ebenen, sich gemeinsam mit Childhood für dieses wegweisende Konzept stark zu machen.“ Dank der Childhood-Häuser müssen misshandelte Kinder nicht wie sonst üblich von einer Institution zur nächsten gehen, also erst zum Jugendamt, dann zur Polizei, zum Arzt und so weiter, sondern sie finden alles hier vor, an einem einzigen Ort und müssen nicht jedes Mal aufs Neue von ihren schlimmen Erlebnissen berichten. Prof. Matthias Kieslich, Ärztlicher Leiter Childhood-Haus Frankfurt „Kinder kommen hierher, auch möglicherweise öfters, haben aber dann hier ein vertrautes Umfeld, haben eine Ansprechperson, sodass dann diese belastenden und auch Retraumatisierungen, dass man auch Wochen, auch später noch mit den Ereignissen konfrontiert wird, das sie das noch mal rekapitulieren müssen, dass das sozusagen reduziert wird.“ Das Childhood-Haus ist im Frankfurter Universitätsklinikum untergebracht. Es ist das erste, das durch eine Landesregierung eingerichtet und finanziert wird. Insgesamt 1,2 Millionen Euro stellt das Land Hessen bis 2025 für das Haus bereit. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Wir setzen ein ganz deutliches Zeichen. Ein deutliches Zeichen, ein gesellschaftliches Zeichen dafür, dass wir uns in Hessen der besonderen Verantwortung gegenüber unseren Kindern bewusst sind. Auch das ist dringend notwendig. Und wir setzen ein deutliches Zeichen gegen jede Form von Gewalt und Missbrauch und […]

  • Fachkräfteverband sieht Probleme in der Kita-Betreuung

    Fachkräfteverband sieht Probleme in der Kita-Betreuung

    Vor fast zweieinhalb Jahren ist in Rheinland-Pfalz das Kita-Zukunftsgesetz in Kraft getreten. Es sollte den Alltag in Kindertagesstätten verbessern und auch die Eltern unterstützen. Sieben Stunden Betreuung, ein Mittagessen und gute Bildung. Viel sollte sich verändern. Jetzt hat der Kita-Fachkräfteverband die Umsetzung des Gesetzes genauer unter die Lupe genommen. In der Kita Mütze in Ingelheim sind Autos, Bilder oder Bälle hoch im Kurs, unbeliebt ist heute die Kasse. Vielleicht auch, weil die leer ist. Nicht nur im Spiel. Die Kita hat Geldprobleme. 150 000 € fehlen dem freien Träger, um den Betreib aufrecht zu erhalten. Angela Sgro leitet das Mütter und Familienzentrum Ingelheim und hat gehofft, dass sich das mit dem Kita-Zukunftsgesetz ändert. Angela Sgro, Vorsitzende Mütter- und Familienzentrum Ingelheim „Weil das kann ja kein Mensch wollen, das ein Träger Geld mitbringt. Niemand. Kein Dienstleister würde das machen. Geld mitbringen, um irgendetwas zu reparieren. Deswegen war klar, das wird sich ändern. Leider hat es das nicht.“ Das Gesetz gäbe zwar mehr Spielraum, woher das Geld kommt, es fehle jedoch noch immer. Ein Bild, das sich auch in der Studie des Kita-Fachkräfteverbands wiederspiegelt. Die Hoffnung auf Verbesserung war groß, die Enttäuschung noch größer. Über 1000 Fachkräfte sollten dabei das Gesetz evaluieren. 93% sagen, dass frühkindliche Bildung und gute Betreuung aktuell nicht möglich ist. Dazu hätten sich die Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren sogar verschlechtert. Nadine Zimmer, Verband Kita-Fachkräfte Rheinland-Pfalz „Erzieher sind viel mehr gereizt, die pädagogischen Fachkräfte können nicht mehr abschalten nach der Arbeit. Es beschäftigt sie also auch in ihrem privaten Umfeld weiter. Sie nehmen die Sachen mit nach Hause, um überhaupt noch irgendwie ihren Anspruch, den sie haben an pädagogischer Dokumentation, dass sie das mit nach Hause nehmen und das dann dort machen. Das nächste Thema ist, sie machen häufig Überstunden. Also jede zweite Fachkraft macht oft bis immer […]

  • Jugendliche und Cyberkriminalität

    Jugendliche und Cyberkriminalität

    Ein Jugendlicher verbreitet intime Handy-Aufnahmen seiner 13-jährigen Ex-Freundin. Eine Lehrerin wird darauf aufmerksam und besorgt sich diese Aufnahmen. Laut eigenen Angaben, um die Eltern zu informieren. Jetzt muss sich die Lehrerin allerdings selbst vor dem Landgericht Koblenz verantworten – wegen des Besitzes von Kinderpornografie. Der Fall zeigt, wie schwierig der Umgang mit solchen Fällen ist. Dabei nehmen Cyberkriminalität und das sogenannte Cybermobbing unter jungen Menschen rapide zu. Einmal ein falsches Foto verschickt oder in einer Gruppe geteilt – schon verbreitet es sich wie ein Lauffeuer mit ungeahnten Konsequenzen. Schlimmer noch: Ein Täter könnte sein Opfer mit heiklem Material unter Druck setzen. Julian Paul, Landeschülervertreter Rheinland-Pfalz „Und verlangt dann irgendwelche Leistungen oder irgendwas, was man eigentlich gar nicht machen möchte. Auch das gibt es. Und auch das wird natürlich einfacher, wenn man sich nicht mehr von Gesicht zu Gesicht gegenüber sitzt, sondern die digitale Barriere voneinander hat.“ Auf diese wachsende Problematik macht der Landesschülervertreter immer wieder aufmerksam, etwa bei der Opferhilfe Weißer Ring. Laut jüngsten Zahlen sind bei der Cyberkriminalität bundesweit über 20 Prozent der jährlich weit über 100.000 Tatverdächtigen Heranwachsende. Bei der Aufklärung und Prävention stoßen Hilfsorganisationen bei diesem heiklen Thema aber auch immer wieder auf Vorbehalte. Patrick Liesching, Bundesvorsitzender Weißer Ring „Bei Eltern, bei Schulen, die nicht wollen, dass öffentlich über das Thema gesprochen wird, da gilt es zu überzeugen, Widerstände auch zu überwinden. Ich meine, das ist eine Aufgabe, die auch die Politik trifft. Da müssen Kultusressorts handeln.“ Angesichts des eklatanten Lehrmangels scheint es vielen Schulen schwerzufallen, sich diesem Thema zu widmen. Dabei sind neben den Schülern auch Lehrer selbst immer öfter von Cybermobbing betroffen. Angesichts der großen Dunkelziffer ermutigen Lehrergewerkschaften die Opfer, Vorfälle auch tatsächlich zu melden. Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender GEW Rheinland-Pfalz „Ganz wichtig ist, dass sich Opfer öffnen. Dass man eine Kultur an den Schulen hat, […]

  • Schwedische Kronprinzessin Victoria in Hessen

    Schwedische Kronprinzessin Victoria in Hessen

    Wir blicken auf die schwedische Wirtschaft hier bei uns in Hessen. Und so viel sei verraten: Es geht dabei um mehr, als nur um Möbelhäuser. Heute Abend wird in Wiesbaden zum 20. Mal der schwedische Unternehmenspreis vergeben – an eine Firma, die sich besonders gut auf dem deutschen Markt etabliert hat. Doch schon vor der Gala wurde es heute glanzvoll, denn die schwedische Kronprinzessin Victoria hat sich in Frankfurt selbst ein Bild von einer Firma aus ihrem Heimatland gemacht. Royaler Besuch bei Getinge. Victoria von Schweden, erste Thronfolgerin des Königshauses, ist in Hessen, um sich über die Arbeit der Firma mit Sitz in Göteborg zu informieren. Ein paar Kilometer entfernt vom Frankfurter Flughafen hat das Unternehmen für Medizintechnik seine Geräte ausgestellt. Moderne Technik mit vielen Funktionen, die der Prinzessin präsentiert werden. Josef Hinterberger, Deutschland-Chef Getinge „Der OP-Tisch ist immer noch ein Tisch, aber das, was Sie hinter mir sehen, ist eigentlich eine digitale Maschine, vernetzt mit dem Internet und Krankenhausnetz. Weiß, wenn Dinge falsch eingestellt werden, hilft und unterstützt dann eben den Anwender.“ Die Prinzessin überlässt das Reden bei diesem Termin zwar meist anderen, beeindruckt aber mit ihrer Expertise. Josef Hinterberger, Deutschland-Chef Getinge „Sie hat konkret interessante Fragen zu klinischen, aber auch strukturellen Themen des Gesundheitswesens gestellt. Und war auch nicht zu scheu, hat ihre Hand in diesen Handschuh von dem Isolator gesteckt.“ Am Nachmittag geht’s für den royalen Tross weiter nach Wiesbaden. Das Wetter, heute typisch skandinavisch, dämpft die blau-gelbe Euphorie vor der Staatskanzlei zwar etwas. Doch die Prinzessin gibt sich volksnah, mit Selfies und Händeschütteln. Drinnen trägt sich die Victoria ins Gästebuch ein und unterhält sich mit Ministerpräsident Boris Rhein über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Schweden und Hessen. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Hessen ist ja nun wirklich ein Land, was ganz eng verflochten ist wirtschaftlich mit Schweden. […]

  • Einblicke in die Asylunterkunft Trier

    Einblicke in die Asylunterkunft Trier

    Im Kommunalbericht des Landesrechnungshofs ging es auch um die Flüchtlingskosten, die immer weiter steigen, weil eben immer mehr Menschen Asyl bei uns suchen. Die meisten Flüchtlinge, die nach Rheinland-Pfalz kommen, werden zunächst auf die Erstaufnahmeeinrichtung in Trier verteilt. Dort ist Platz Mangelware und deshalb wurde jetzt angebaut. Wir konnten mit einem syrischen Flüchtling über die schwierigen Verhältnisse vor Ort sprechen. Oday Almousa aus Idlib im Nordwesten Syriens. In den vergangenen zwei Monaten ist der 22-Jährige über die Türkei, Bulgarien und Belgien vor dem Bürgerkrieg geflüchtet. Während er es über Umwege nach Trier geschafft hat, musste seine Familie in einem syrischen Zeltlager unterkommen. Oday Almousa, syrischer Flüchtling „Es ist unmöglich, dort zu leben. Ich bin nach Deutschland gekommen, weil ich gehört habe, dass es ein schönes Land ist. Ich hatte zwar zuerst Rassismus befürchtet, aber den gibt es nicht. Die Menschen sind alle gut und man bekommt seine Rechte.“ Wie alle Asylsuchenden in der Trierer Erstaufnahme ist auch Oday Almousa erst mal im neuen Wartebereich angekommen. Bis zu 200 am Tag werden hier erstmals registriert. Die Einrichtung hat die Zelthalle extra neu angebaut, damit sich die Ankommenden nicht gleich alle auf einmal in die enge Datenerfassung nebenan drängen. Knapp 700 Menschen aus 30 Nationen leben derzeit hier, überwiegend aus Syrien, der Türkei und Afghanistan. Zwar sind noch 200 Betten frei, doch die Einrichtung braucht einen Puffer. Allein bis kommende Woche sollen mindestens 50 weitere Flüchtlinge hier ankommen. Thomas Pütz, Einrichtungsleiter „In den letzten Monaten war die Belastung schon sehr hoch. Man sieht, es sind viel mehr Menschen gekommen, wie wir gedacht haben. Die mussten ja ordentlich versorgt werden. Also die Mitarbeiter arbeiten schon seit Monaten unter Hochdruck.“ Nach zwei bis drei Wochen geht es für die Flüchtlinge dann weiter in die dauerhaften Unterkünfte in Rheinland-Pfalz. Bis dahin gibt es wenn nötig […]

  • Missbrauchsbericht von Bischof Ackermann

    Missbrauchsbericht von Bischof Ackermann

    Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche wurde lange verschwiegen oder nicht aufgearbeitet. Die Kommission, die die Fälle aufarbeitet, hat im letzten Jahr klar gesagt: Das Bistum Trier kümmere sich zu wenig um die Opfer sexueller Gewalt. Nun legt das Bistum erstmals einen Rechenschaftsbericht zum Thema Missbrauch vor, nennt genaue Zahlen, welche Beträge an Opfer ausgezahlt wurden – und wie man Verbrechen in Zukunft eindämmen will. 243 – hinter dieser Zahl verbergen sich 243 Schicksale, 243 Menschen: So viele Opfer sexueller Gewalt haben sich von 2010 bis 2022 beim Bistum Trier gemeldet. Das geht aus dem Jahresbericht für Prävention, Intervention und Aufarbeitung – kurz PIA – hervor, den das Bistum heute vorgestellt hat. Der Bericht soll nun jährlich erscheinen – im Auftrag des Trierer Bischofs Stephan Ackermann. Stephan Ackermann, Bischof Bistum Trier “Wenn ich es richtig sehe, ist das der bundesweit erste Bericht dieser Art, wo über ein Jahr Rechenschaft abgelegt wird, was gibt es an Maßnahmen im Bereich der Prävention, der Intervention gegen Fälle sexueller Gewalt, die gemeldet werden und im Bereich der Aufarbeitung, um dann zu sehen von Jahr zu Jahr was gibt es da für eine Entwicklung in diesem Bereich.“ Das Bistum will sexuellen Missbrauch so gut wie möglich eindämmen und konsequenter verfolgen – die Vertuschung soll der Vergangenheit angehören. Zur Prävention setzt das Bistum auf Schutzkonzepte, die alle Pfarreien erstellen müssen und auf die Schulungen von Mitarbeitern. Andreas Zimmer, Präventionsbeauftragter Bistum Trier „Wenn man sich fragt: ‚Was war früher das Problem?‘, dann war früher oft das Problem, dass Menschen handlungsunfähig waren, überrascht, etwas begegnet sind, was sie nicht für möglich gehalten haben und dann erst mal nichts passiert ist oder sie gedacht haben ‚Vielleicht Bilde ich mir das ein‘. Der Sinn von Schulungen ist, Menschen zu befähigen, Situationen zu erkennen, wo sie klar wissen, hier muss jemand […]

  • „Förster des Jahres“ kommt aus Rheinland-Pfalz

    „Förster des Jahres“ kommt aus Rheinland-Pfalz

    Hier geht es jetzt weiter mit dem Deutschen Wald-Preis, der jährlich verliehen wird. Ausgezeichnet werden Menschen, deren Herz für den Wald schlägt. In der Kategorie ‚Förster des Jahres‘ ist in diesem Jahr Martin Janner aus Oberwallmenach im Rhein-Lahn-Kreis ausgezeichnet worden. Wir haben ihn – na klar – im Wald getroffen. Martin Janner, „Förster des Jahres“ „Ich bin Förster geworden, weil ich als Kind schon immer mit ganz groß aufgesperrten Ohren meinen Onkels zugehört habe, die auch Förster waren. Es ist für mich ein ganz besonderer Genuss in diesem wunderbaren Umfeld zu arbeiten und diese Lebensgemeinschaft Wald zu betreuen, ein Teil dieser Lebensgemeinschaft zu sein und so ganz langsam den Wald zu begleiten, in eine möglichst positive Zukunft.“ Eichen gehören für Martin Janner zu dieser positiven Zukunft. Hier standen früher nur Fichten, doch die mussten gefällt werden, der Borkenkäfer und das immer trockenere Klima sind Gift für die Nadelbäume. Eichen kommen mit dem Klimawandel besser klar. Auf einer Fläche von rund 10 Hektar setzt der Förster des Jahres auf einen Wald mit ganz verschiedenen Baumarten. Martin Janner, Förster aus Oberwallmenach „Die haben sicherlich alle andere Ansprüche, aber das entscheidende wird nachher sein: Wie wird das Zusammenspiel der Baumarten sich darstellen? Und wie werden die verschiedenen Baumarten auf den Klimawandel reagieren? Die Eiche erscheint uns da als recht zuverlässiger Kandidat und wir wollen aber gucken, was da sonst noch so alles kommt. Auf der Fläche kommt noch Ahorn, es kommt noch Kirsche, und es kommt Lärche, Fichte, Kiefer und so weiter. Und das wird die Aufgabe der nächsten Jahre sein, diese neuen Wälder zu entwickeln, zu betreuen und ein bisschen lenkend einzugreifen.“ Das Revier des „Försters des Jahres“ ist insgesamt 1.500 Hektar groß. Auch ein Förster arbeitet heutzutage mit dem Tablet. Martin Janner markiert auf der Revierkarte einen kranken Baum, damit seine […]

  • Gedenken an Pogromnacht vor 85 Jahren

    Gedenken an Pogromnacht vor 85 Jahren

    Vergangene Nacht vor genau 85 Jahren ereignete sich die Reichspogromnacht. Damals brannten im ganzen Land Synagogen, jüdische Geschäfte wurden zerstört und Nazi-Schlägertrupps ermordeten Juden auf offener Straße. An die Opfer wurde gestern auch in Mainz gedacht. Besonders nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ein besonderes Erinnern. Ein Gebet für die jüdischen Opfer der Nationalsozialisten. Ein Gebet um zu erinnern, was passiert ist: der Beginn der systematischen Vernichtung von Juden. Auch hier in Mainz wurde die Synagoge in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 niedergebrannt. Aharon Ran Vernikovsky, Rabbiner Jüdische Gemeinde Rheinhessen „Da hat die Bevölkerung zugeschaut und war gleichgültig und hat nichts getan. Und danach wussten die Nazis, dass sie auch Menschen töten und Menschen verbrennen können. Das heißt, die Gleichgültigkeit ist die Voraussetzung für die Entstehung von demokratiegefährdenden Elementen und Bewegungen in einer Gesellschaft.“ Daher sei es wichtig daran zu erinnern, betont der Rabbi der Jüdischen Gemeinde Rheinhessen. Besonders weil es auch im Zuge des Krieges zwischen Israel und der Hamas immer mehr Antisemitismus in Deutschland gibt. Diese Gleichgültigkeit sei jetzt fatal, denn Mitglieder der Jüdischen Gemeinde fürchten sich wieder vor Angriffen. So muss die Polizei bei der Gedenkveranstaltung in der neuen Mainzer Synagoge mit vielen Einsatzkräften vor Ort sein. Aharon Ran Vernikovsky, Rabbiner Jüdische Gemeinde Rheinhessen „Ich kann mit dieser Kippa auf meinem Kopf, jetzt so wie ich hier vor Ihnen stehe, kann ich nicht normal auf die Straße gehen und in die Innenstadt laufen, weil ich nicht weiß, dass das für mich böse Konsequenzen haben kann.“ Dieses Gefühl sei erschreckend, sagt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Antisemiten werden die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen. Dazu sei die breite und offene Solidarität der Gesellschaft mit Juden gefordert. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Das ist alles sehr traurig. Es sollte uns aber immer wieder […]

  • Streit um Kosten für Hubschrauberlandeplatz

    Streit um Kosten für Hubschrauberlandeplatz

    Wer schon einmal ein Haus oder eine Wohnung gebaut hat, weiß: Oft verstecken sich zusätzliche Kosten und das Ganze wird viel teurer als geplant. Anders ist das bei einem neuen Kindergarten in Lich im Landkreis Gießen. Keine Kostenexplosion beim Neubau und sogar die Bauzeit konnte eingehalten werden. Und trotzdem erwartet die Stadt vermutlich ein Minus von knapp 600.000 Euro. Spielen, toben, Blödsinn machen – was eigentlich Spaß macht, ist für Bürgermeister Julien Neubert aus Lich zum Ärgernis geworden. Grund dafür ist eine Hubschrauberlandestelle. Die gehört zur privaten Asklepios Klinik. Und die wiederum hat gemeinsam mit der Stadt einen neuen Kindergarten direkt neben dem Krankenhaus gebaut. Nur wenige Meter von der Landestelle entfernt – dort, wo Hubschrauber beim Starten und Landen viel Dreck aufwirbeln und Steine herumfliegen können. Julien Neubert (SPD), Bürgermeister Lich „Als es wirklich ernst wurde, sprich: ein Vertrag abgeschlossen werden sollte, wurde auch immer wieder gefragt ‚Muss dieser Hubschrauberlandeplatz in diesem Vertrag geregelt werden?‘. Und da wurde ganz klar von unserem Vertragspartner immer wieder gesagt: ‚Nein, der Hubschrauberlandeplatz muss nicht extra im Vertrag geregelt werden.‘ Dementsprechend wurde er nicht geregelt.“ Stadt und Klinik prüfen also nicht, ob die Landestelle für Kinder und Erzieher eine zu große Gefahr darstellt. Der Kindergarten kostet knapp 3 Millionen Euro. Davon übernimmt die Klinik zehn Prozent, maximal aber 300.000 Euro. Alle anderen Kosten übernimmt die Stadt Lich. Und genau das fällt Bürgermeister Neubert jetzt auf die Füße. Denn im Jahr 2019 beginnt der Bau. Bis sich das Luftfahrt-Bundesamt einschaltet. „Die Abstände zwischen der Hubschrauberlandestelle und dem neuen Kita-Gebäude [sind] viel zu gering.“ – Luftfahrt-Bundesamt Bedeutet: Die Landestelle muss verlegt werden. Das macht die Klinik. Aber über die Kosten streiten Stadt und Klinik jetzt. Die Stadt klagt schließlich – und verliert. Sie muss die 580.000 Euro für die neue Landestelle übernehmen. Jochen Kilp, Bund […]

  • Gemälde von Fastnachts-Ikone Herbert Bonewitz

    Gemälde von Fastnachts-Ikone Herbert Bonewitz

    Morgen ist der 11.11. – und um 11.11 Uhr startet traditionell die Fastnachtssaison. Ein ganz großes Urgestein der Mainzer Fastnacht war Herbert Bonewitz. Er wäre gestern 90 Jahre alt geworden. Die Fastnacht war ihm eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Kunst. Dass Herbert Bonewitz auch ein richtig guter Maler war, davon kann sich jeder bis zum 9. Dezember in der ‚Mainzer Kunst Galerie‘ überzeugen. „Ein Narr an der Staffelei“. Schon ein passender Titel für eine Ausstellung mit Werken eines der berühmtesten Mainzer Fastnachter. – Gesellschaftskritik: hier eine Karikatur von Franz-Josef Strauß. – Satire in Bildern, genau wie in der Fastnacht. Herbert Bonewitz ist 2019 gestorben, seine Kinder stellen jetzt ein Teil seines Werkes aus. Ulrike Stumpf, Tochter von Herbert Bonewitz „Wir fanden, es wäre es wert, dass die Öffentlichkeit sieht, was hinter ihm noch steht. Nicht nur, dass er Musiker war oder Kabarettist oder Fastnachter, sondern dass er auch noch eine ganz andere Seite hatte.“ 25 Jahre arbeitet Herbert Bonewitz als Werbeleiter für einen großen Konzern, er studiert auch Grafikdesign. Als Kabarettist und Fastnachter wird er bundesweit bekannt, seine Bilder zeigt er nie der Öffentlichkeit. Michael Bonewitz, Sohn von Herbert Bonewitz „Wenn man sich die Schwarzweißbilder anschaut, die wir auch hier ausstellen, dann sieht man auch, dass er ein Stück seiner Seele preisgegeben hat. Weil die Zwänge, in denen er war, in diesem Kampf zwischen Fastnacht und Kabarett, auch in den gesellschaftlichen Zwängen, gerade die 68er, die so auch in die Fastnacht abgefärbt haben und ein bisschen mehr Freiheit gefordert haben, weg von diesen Konventionen. Das sieht man in seinen Bildern, die Zwänge, die er sozusagen erlitten hat. Und das hat er versucht auch zu zeigen. Und das ist auch, glaube ich, das, was er nicht unbedingt für die Außenwelt gemacht hat, sondern nur für sich.“ Gezeigt werden Gemälde und Zeichnungen, […]

  • Gedenken an die Pogromnacht vor 85 Jahren

    Gedenken an die Pogromnacht vor 85 Jahren

    Heute vor 85 Jahren wurden im nationalsozialistischen Deutschland über 1.000 Synagogen niedergebrannt und jüdische Geschäfte zerstört. Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 führte letztlich zum Holocaust mit 6 Millionen systematisch ermordeten Juden. In Mainz hat die rheinlandpfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute bei einer Gedenkveranstaltung in der Neuen Synagoge an die deutsche Verantwortung gegenüber Israel erinnert. Angesichts des von der palästinensischen Terrororganisation Hamas begonnen Krieges müsse Deutschland ohne Wenn und Aber an der Seite Israels stehen und jüdische Bürger hierzulande vor Übergriffen schützen. Kommende Woche will sich Malu Dreyer mit jüdischen Gemeinden über deren Sicherheitslage beraten. Die Kultusgemeinde Rheinhessen sieht dringenden Handlungsbedarf. Aharon Ran Vernikovsky, Rabbi Jüdische Kultusgemeinde Rheinhessen „Ich kann mit dieser Kippa auf meinem Kopf, so wie ich hier vor Ihnen stehe, nicht normal auf die Straße gehen oder durch die Innenstadt laufen. Weil ich weiß, dass das böse Konsequenzen für mich haben kann. Das heißt, ich bin sicher, wenn ich mich nicht jüdisch oute. Ich bin aber nicht mehr sicher, wenn ich mit meinen jüdischen Symbolen den öffentlichen Raum betrete. Und das ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft und für unsere Demokratie.“