Gesellschaft

  • Beschäftigte im öffentlichen Dienst demonstrieren in Wiesbaden

    Beschäftigte im öffentlichen Dienst demonstrieren in Wiesbaden

    Mehr Geld, das hätten auch gerne die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Hessen. Vor dem Beginn der nächsten Runde der Tarifverhandlungen haben sich deshalb heute rund 2000 Landesbeschäftigte zur Großdemonstration in Wiesbaden versammelt. Sie sind heute nicht zu übersehen, schon gar nicht zu überhören. Alle sind sie in die hessische Landeshauptstadt gekommen, um ihren Forderungen vor der Staatskanzlei noch einmal Gehör zu verschaffen. Was das Land Hessen seinen Beschäftigten biete, reiche bei Weitem nicht mehr aus. Jessica Schermeier, Finanzbeamtin aus Frankfurt „Sprit wird teurer, die Mieten werden teurer. Man kann nicht einfach mal irgendwo hinfahren. Man überlegt schon, wie man mit dem Geld auch in Zukunft umgeht. Also, das wäre schon wichtig, dass das auch wieder angepasst wird.“ Vanessa Kühn, Beamtin Regierungspräsidium Gießen „Wir stellen fest, dass es immer weniger geeignete Kandidaten gibt, die sich auch für den öffentlichen Dienst interessieren. Die hier für die Zukunftsfähigkeit von Deutschland auch arbeiten wollen. Und da müssen wir einfach bessere Möglichkeiten schaffen.“ Michael Finger, Bund Deutscher Kriminalbeamter Hessen „Wir haben bei der Polizei das Problem, dass wir keinen Nachwuchs mehr finden. Wir kriegen die Stellen nicht mehr besetzt. Irgendwann heißt das für den Bürger: Ich ruf bei der Polizei an und es kommt keiner mehr. Und das kann’s nicht sein.“ Vom Wiesbadener Hauptbahnhof aus ziehen die Demonstranten durch die Innenstadt. Autofahrer müssen sich etwas in Geduld üben. Die Route führt am Innenministerium vorbei, mit dem aktuell für die rund 55.000 Tarifbeschäftigten verhandelt wird. Morgen geht es in Bad Homburg in die dritte, wohl entscheidende Runde. Heini Schmitt, Vorsitzender dbb Hessen „Wir gehen, ich sage das, voller Zuversicht und auch aber voller Selbstbewusstsein da hin. Für uns gibt es absolute Schmerzgrenzen, unter die wir keinesfalls gehen werden. Insofern müssen wir heute noch mal zeigen, dass die Beschäftigten entschlossen sind, auch, ich sag mal, längere […]

  • Nürburgring informiert über Veranstaltungen 2024

    Nürburgring informiert über Veranstaltungen 2024

    Der Nürburgring erwacht an diesem Wochenende aus seinem Winterschlaf. Ab Samstag dürfen Touristen wieder mit ihren Privatautos über die bekannte Rennstrecke in der Eifel düsen. Es ist der Startschuss für einen prall gefüllten Veranstaltungskalender. Das 24-Stunden-Rennen oder das Musikfestival Rock am Ring – das sind zwei der bekanntesten Highlights, die heute bei der Jahrespressekonferenz des Nürburgrings präsentiert werden. Doch der Veranstaltungskalender hat in diesem Jahr noch viel mehr zu bieten. Über 60 Events sind geplant. Christian Stephani,Geschäftsführer Nürburgring „Wir haben viel Vorfreude. Wir freuen uns drauf, weil man muss da ja auch sagen, es ist nicht mehr dieses klassische Saisongeschäft. Wir sind eine Destination, die über das Jahr eben Fans, Zuschauer, Touristen und die Industrie hier anlockt. und deswegen freuen wir uns sehr auf die Saison, weil es eben das ist, was uns ausmacht und deswegen entsprechend die Leute in Scharen hier anlockt und das eben genau das ist, was die DNA des Nürburgrings ist.“ Rennsportfreunde bekommen viel geboten. Neben dem 24-Stunden-Rennen, dem Truck-Grand-Prix und dem Oldtimer-Grand-Prix, findet nach mehrjähriger Pause auch wieder die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft in der Eifel statt. Um die Rennveranstaltungen in Zukunft noch sicherer zu gestalten, schreitet auf der Nordschleife die Digitalisierung voran. Künstliche Intelligenz soll in Zukunft Unfälle feststellen, melden und Auffahrunfälle vermeiden. Ingo Böder, Geschäftsführer Nürburgring „Das Thema Digitalisierung ist für uns das wichtigste Projekt der vergangenen Jahre. Also wir haben ja tatsächlich im letzten Jahr gestartet mit der Verlegung der Infrastruktur für dieses Thema Digitalisierung der Nordschleife, mit dem Ziel in 2025 eine vollumfassende digitalisierte Eifelrennstrecke mit 21 Kilometern quer durch den Eifelwald. Das werden wir schaffen. Wir sind da auf einem guten Weg. Für uns ist das ein immens wichtiges Thema rund um das Thema Sicherheit und da freuen wir uns sehr, dass es da so gut in diesem Jahr weitergegangen ist.“ […]

  • Inklusiver Tennisverein TC Laubach

    Inklusiver Tennisverein TC Laubach

    Inklusion, das heißt, dass Menschen mit und ohne Behinderung miteinander leben und arbeiten, ohne dass ihre Unterschiede eine Rolle spielen. Und während viele große Firmen oder Vereine Probleme damit haben, so ein Umfeld zu schaffen, zeigt ein kleiner Tennisverein aus Mittelhessen bereits seit Jahren, wie es richtig geht. Wir haben den TC Laubach besucht, der für sein Engagement sogar mit dem Hessischen Sozialpreis ausgezeichnet wurde. Gerade einmal 9.000 Einwohner hat das beschauliche Laubach im mittelhessischen Landkreis Gießen. Und trotzdem kann sich der Tennisclub Laubach vor Anmeldungen kaum retten, musste zuletzt einen Anmeldestopp verhängen. Das war nicht immer so. 2018 stand der Verein kurz vor dem Aus. Der Verein war überaltert und hatte gerade noch 60 Mitglieder. Man entschied sich, sich für alle Menschen zu öffnen – eine Initialzündung. Die Aktion „Tennis für alle“ funktionierte und der TC-Laubach zählt heute wieder 260 Mitglieder. Vereins-Urgestein Karl-Heinz Kotzian erinnert sich. Karl-Heinz Kotzian, spielt seit über 70 Jahren Tennis „Ich muss ehrlich sagen – und ich bin auch seit über 50 Jahren Trainer – wo ich das das erste Mal gehört habe, habe ich gedacht: Oh, das habe ich ja gar nicht gelernt, das kann ich nicht. Ich kann heute nur sagen: Warum habe ich das nicht schon früher gemacht? Also es ist völlig problemlos, mit diesen Menschen zu arbeiten. Ich bin ein bisschen stolz drauf, wenn ich sehe, dass die 10-20 Ballwechsel hinkriegen. Da ging gar nichts am Anfang.“ Rund 15 Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen sind heute fest im Verein verankert. Dirk Köhler hat mit 17 Jahren sein Bein verloren. Vom Sport hat ihn das allerdings nicht abgehalten. 20 Jahre lang war er ein fester Bestandteil der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft, hat auf allen Kontinenten der Welt Basketball gespielt. Nach seiner aktiven Sport-Karriere hat es ihm jetzt das Tennis angetan. Dirk Köhler, ehemaliger […]

  • Harry Potter-Gottesdienst in Ludwigshafen

    Harry Potter-Gottesdienst in Ludwigshafen

    Was haben der christliche Glaube und Harry Potter gemeinsam? Eine ganze Menge, wie man am Wochenende in Ludwigshafen entdecken konnte. Dort haben sich die Besucher eines besonderen Gottesdienstes für einen Abend verzaubern lassen. Zauberstäbe, Eulen und Zaubertränke – die Melanchthonkirche in Ludwigshafen verwandelt sich in die magische Welt von Harry Potter. Das Pfarrer-Ehepaar Ute und Paul Metzger organisiert den Gottesdienst gemeinsam mit freiwilligen Helfern. Ute Metzger, Pfarrerin „Mit meinem Presbyterium sind wir auf der Suche nach neuen Gottesdienstformen. Gottesdienste, die Menschen erreichen. Und da kam mir die Idee, zusammen mit meinem Presbyterium, mal neue Wege zu gehen.“ Die Motive Freundschaft, Liebe und Vergebung verbinden an diesem Abend die Fantasy-Romane mit der Bibel. Paul Metzger, Dekan Kirchenbezirk Ludwigshafen „Die Harry-Potter-Geschichte ist eine durch und durch biblische Geschichte. Das auserwählte Kind, das eine besondere Rolle hat, das für seine Freunde stirbt auch dann am Schluss und dann trotzdem aber weiterlebt, das ist alles genau so wie es auch in der Bibel vorkommt. Und das zeigen wir auch in dem Gottesdienst, wie die Parallelen zwischen beiden Werken dastehen.“ Und das ganz unter dem Motto: „Expecto Patronum“ – „Ich erwarte einen Schutzgeist“. Eingefleischten Harry-Potter-Fans sind Zauberspruch und Bedeutung natürlich ein Begriff. In der Not schützt der ganz persönliche Geist vor dem Bösen. Paul Metzger, Dekan Kirchenbezirk Ludwigshafen „Im Grunde haben wir ja auch einen Geist, nämlich wir haben den Heiligen Geist. Und jedes Gebet ist im Grunde auch eine Anrufung des Heiligen Geistes und das tun wir ja auch in diesem Gottesdienst. Wir beten, wir beten für jemanden, für diejenigen, die Hilfe brauchen. Und das ist eigentlich auch ‚Expecto Patronum‘.“ Rund 200 Gäste lockt der besondere Gottesdient an. Und die sind begeistert. Nala und Sandra Müller „Es war toll“ – „Ja, es war sehr schön. War eine tolle Stimmung, war ein schöner Ort, einfach […]

  • Gewalt gegen Frauen – eine Betroffene spricht

    Gewalt gegen Frauen – eine Betroffene spricht

    Über 9000 Fälle von häuslicher Gewalt an Frauen in Hessen wurden im letzten Jahr gemeldet. Ein trauriger Höchststand. Gewalt gegen Frauen – ein ernstes Thema, das keinesfalls nur am heutigen Weltfrauentag eine Rolle spielen sollte. Dennoch dient dieser Tag dafür, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Denn Gewalt gegen Frauen findet jeden Tag statt – oft hinter verschlossenen Türen – aber nicht nur. Svenja Beck aus dem südhessischen Otzberg hat es erlebt, am eigenen Leib. Mehrfach wurde ihr Ex-Partner und Vater ihres Sohnes ihr gegenüber massiv gewalttätig, hätte sie beinahe umgebracht. Svenja Beck, T.o.B.e Toxische Beziehungen überwinden e.V. „Ich war fünf Jahre lang in einer narzisstischen Missbrauchsbeziehung und habe physische und psychische Gewalt erlebt und das war das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Ich habe zwei Tötungsversuche hinter mir. 2023 hat mein Expartner versucht mir das Leben zu nehmen, indem, dass er mich überfahren wollte und 2016 hat er versucht, mich zu erwürgen.“ Sie hat es schließlich geschafft, sich aus dieser toxischen Beziehung zu lösen. Jetzt hilft sie anderen. Mit ihrem Verein „Toxische Beziehungen überwinden“, über den sie unter anderem Selbsthilfegruppen anbietet. Doch das alleine reicht nicht. Es braucht auch staatliche Unterstützung in Form von Frauenhäusern, Notrufzentralen und Schutzwohnungen. All das gibt es zwar in Hessen und Rheinland-Pfalz, jedoch nicht in ausreichender Anzahl. Katharina Binz (Bündnis 90 / Grüne), Frauenministerin Rheinland-Pfalz „Das Thema Gewalt gegen Frauen, vor allen Dingen Partnerschaftsgewalt ist trotz aller Bemühungen, die wir auch in Rheinland-Pfalz schon seit vielen Jahren haben, natürlich immer noch ein großes, ein aktuelles, ein relevantes. Wir wissen, dass alleine im letzten Jahr fast 7000 Frauen Opfer geworden sind von Partnerschafts-Gewalt. Das ist eine viel zu große Zahl und das zeigt und einfach, dass wir trotz aller Bemühungen weiter dafür arbeiten müssen, dass Frauen wirklich das Recht auf ein gewaltfreies Leben auch […]

  • Die Pfalz – eine Region der Innovationen

    Die Pfalz – eine Region der Innovationen

    Was haben Spielekonsolen, der Buchdruck und ein Corona-Impfstoff gemeinsam? Alle drei Innovationen wurden in Rheinland-Pfalz erfunden. Viele Produkte, die die Welt verändert haben, sind bei uns erfunden worden. Damit das auch so weitergeht präsentiert sich das Land als Innovationsstandort. Ein Beispiel: das Unternehmen Wipotec aus Kaiserslautern. Hier produziert die Firma Wipotec innovative Waagen zur Qualitätssicherung. Ein blitzschneller Scan reicht aus, dann weiß die Maschine innerhalb von Millisekunden, ob eine Wurst zum Beispiel zu schwer oder zu leicht ist. Ist der Standard nicht erreicht, wird das Produkt aussortiert. Das funktioniert auch mit weiteren Lebensmitteln. Theo Düppre, Geschäftsführer Wipotec „Wenn es jetzt in den Handel kommt, dann hat es das richtige Gewicht. Früher war das so: Es kann in den Handel auch ein Produkt kommen, dass zu leicht ist und derjenige, der jetzt merkt ‚Hoppla, da ist ja zu wenig drin!‘, der geht auf den Lieferanten zu und hält die Hand auf uns sagt: ‚Hier, ich hätte gerne eine Entschädigung!‘.“ Das Maschinenbau-Unternehmen aus der Pfalz beliefert mit solchen Waagen Firmen auf dem gesamten Planeten. Die Waage ist so schnell und präzise, wie kaum eine andere Kontrollwaage auf der Welt. Damit in der Pfalz mehr solcher Innovationen erfunden werden, möchte die Landesregierung Unternehmen unterstützen. Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Denn wir haben eine herausfordernde Zeit und jede Investition, die wir im Moment verlieren, ist eine zu viel. Deswegen werbe ich dafür, dass wir hier schauen, was braucht es im Moment und wie können wir auch für internationale Investitionsentscheidungen für Rheinland-Pfalz werben.“ Dafür stehen im Innovationsfond des Landes Rheinland-Pfalz 50 Millionen Euro zur Verfügung. Aber es gibt auch Probleme bei der Entwicklung neuer Innovationen. Der größte Faktor: fehlendes Personal. Aber es gibt auch weitere Gründe: Tibor Müller, Industrie- und Handelskammer Pfalz „Gerade im Bereich der Gewerbeflächen müssen wir gucken, dass wir genug Gewerbeflächen haben, […]

  • Reaktionen auf Ministerpräsidentenkonferenz

    Reaktionen auf Ministerpräsidentenkonferenz

    Stand heute kommen weniger Flüchtlinge im Vergleich zum letzten Jahr zu uns, die Lage in den Kommunen ist aber weiterhin mehr als angespannt. Gestern haben sich die Ministerpräsidenten der Länder in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen. Unter dem Vorsitz des hessischen Regierungschefs ging es vor allem um die Migrationspolitik. Anders als bei vielen vorherigen Konferenzen war der Ton harmonischer. Das allein löst aber noch keine Probleme vor Ort, wo Wohnraum knapp ist und Integration die große Herausforderung ist. Hasan und Azad beim Deutschlernen. Sie sind zwei der 52 Flüchtlinge, die momentan hier in einem ehemaligen Bürogebäude in Rümmelsheim wohnen. Insgesamt 256 Flüchtlinge leben in der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg. Wohnraum zu finden – das größte Problem für Bürgermeister Michael Cyfka. Michael Cyfka (CDU), Bürgermeister Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg „Da wir ja auch eben im Speckgürtel vom Rhein-Main-Gebiet leben, zwischen der Kreisstadt Bad Kreuznach und Bingen, ist natürlich der Wohnungsmarkt schwierig. Also wir haben aktuell da die Situation, dass wir kaum Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt kommen und es immer schwieriger wird, Wohnungen zu bekommen.“ Michael Cyfka ist enttäuscht über das Treffen gestern in Berlin. Vor allem darüber, dass die Kommunen nicht mit am Tisch saßen. Die Pressekonferenz direkt nach dem Treffen – sie war geprägt von seltener Einigkeit. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen Ich hätte mir nicht vorstellen können, das wir jemals so viel zusammen hinbekommen.“ Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler „Das waren in der Tat gute, konstruktive und auch sehr zügige Beratungen.“ Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Wer welche Aufgaben hat, auch darüber sind wir uns einig.“ Verhandlungen über weitere Rückführungsabkommen, verstärkte Grenzkontrollen, beschleunigte Asylverfahren – viel sei seit der letzten Sitzung im November auf den Weg gebracht worden. Anders sehen das Rheins Unionskollegen aus Bayern und Sachsen. Sie fordern einen grundlegenden Richtungswechsel in der Migrationspolitik. Auch eine Obergrenze müsse her. Boris Rhein (CDU), […]

  • Demokratieforum in der Paulskirche

    Demokratieforum in der Paulskirche

    In den vergangenen Wochen haben Millionen Menschen bundesweit gegen Rechtsextremismus demonstriert. „Damit haben wir noch nicht viel gewonnen“, sagt der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle. „Wir müssen die Menschen, die wir verloren haben, zurückgewinnen.“ Darum ging es beim diesjährigen Demokratieforum in Frankfurt. Im Fokus der Diskussion stand immer die „Freiheit“ – ein großes Wort an einem großen Ort. Die Frankfurter Paulskirche – hier hat 1848 das erste gewählte Parlament Deutschlands getagt. Viele Freiheiten und Bürgerrechte, die heute selbstverständlich sind, haben die Abgeordneten damals erarbeitet. Ein passender Ort für ein Demokratieforum. Beim Thema Freiheit sind sich die Gäste Diskussionsrunde in einem Punkt einig – Krisen belasten die Freiheit. Andreas Voßkuhle, ehemaliger Präsident Bundesverfassungsgericht: „Wir haben eine Reihe von Krisen erlebt, das fängt mit 9/11 an und endet mit der Ukraine und Israel.“ Armin Laschet (CDU), ehemaliger Bundesvorsitzender „Und jetzt stehen wir davor, wieder unsere Grundrechte verteidigen zu müssen.“ Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat „Diese vielen Erschütterungen, die Herr Voßkuhle aufgezählt hat, die haben dazu geführt, dass Belastungsphänomene aufgetreten sind.“ Zuletzt folgte eine Krise nach der anderen: Flüchtlingskrise, Corona-Krise, dann der Ukraine-Krieg samt Energiekrise. Das treibe viele Menschen in die Arme von Populisten – Armin Laschet fordert: andere Meinungen müsse man aushalten. Armin Laschet (CDU), ehemaliger Bundesvorsitzender: „Wir sind alle dafür die Ukraine zu unterstützen auch mit Waffen. Aber der, der sagt, ich bin Pazifist und sagt „Ich will das nicht“, muss das auch sagen dürfen. – Michel Friedman: „Er darf es doch …“ – Armin Laschet: „Er kann es auch sagen, er wird aber gleich in die Ecke gestellt: putintreu, Naivling.“ Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat „Ich glaube, das stimmt nicht. Ich glaube, das ist eine Geschichte die erzählt wird, das man nichts sagen kann und in die Ecke gedrängt wird, wo denn?“ Denn auch Meinungsfreiheit habe Grenzen und demokratisch […]

  • Frankfurt bekommt Ramadan-Beleuchtung

    Frankfurt bekommt Ramadan-Beleuchtung

    Noch vier Tage, dann beginnt der islamische Fastenmonat Ramadan. In Frankfurt möchte man diese muslimische Tradition – als erste Stadt in Deutschland – mit einem großen, beleuchteten Schild würdigen. Wenn auch die Lampen noch nicht brennen, die Diskussion für und wider ist schon voll entfacht. „Happy Ramadan“. Ein Schriftzug, der seit Anfang der Woche die Große Bockenheimer Straße in Frankfurts Innenstadt ziert. Dazu noch Halbmonde und Sterne, die über den Ramadan aufleuchten sollen. Eine ungewohnte Situation für die Bewohner, denn hier hat es noch nie so eine Straßenverzierung gegeben. Anton „Also ich finde, Frankfurt ist übertrieben bunt und multikulti und es ist ein schönes Zeichen. Es spiegelt das wider und von daher passt es perfekt zur Stadt.“ Daniele Casacanditella „Wir sind sehr tolerant hier in Deutschland. Vor allem auch in Frankfurt und als Gegenleistung wäre das Beste auch Integration.“ Eva-Maria Bettenhausen „Ich halte nicht viel davon, weil alle Religionen haben eine eigene Identität und das wir jetzt das anfangen herauszuheben, halte ich für keine gute Idee.“ Bereits vergangenes Jahr hatte das Stadtparlament beschlossen die Beleuchtung aufzuhängen. Denn in Frankfurt leben bis zu 150.000 Muslime. Hilime Arslaner (Bündnis 90 / Die Grünen), Stadtverordnetenvorsteherin Frankfurt „Die Ramadanbeleuchtung ist ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung. Und wenn wir überlegen, dass 15% der Frankfurterinnen und Frankfurter ihre religiöse oder einfach auch ihre kulturelle Heimat im Islam haben, ist diese Wertschätzung angebracht.“ Jedoch ist die neue Beleuchtung teuer. 75.000 Euro bezahlt die Stadt dafür. Die CDU befürwortet zwar die Aktion. Kritisiert aber, dass die Stadt im Fall der Ramadanbeleuchtung die Kosten selbst trägt. Yannick Schwander (CDU), Stadtverordneter Frankfurt „Das gab es so in dem Umfang und dem Maße beispielsweise für Weihnachts- oder Chanukkabeleuchtung noch nicht. Von anderen Glaubensgemeinschaften brauchen wir da gar nicht zu sprechen. Und das halten wir halt für sehr einseitig, wenn das nur […]

  • Kultusminister zu Antisemitismus-Projekten in Schulen

    Kultusminister zu Antisemitismus-Projekten in Schulen

    Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ist auch bei uns wachsender Antisemitismus spürbar. Das zeigt beispielsweise ein Vorfall in Wiesbaden: Bei einem Kinobesuch beklatschen Schüler einen Film über den Plan der Nazis, Millionen Juden in Europa zu ermorden. Der zunehmende Antisemitismus – ein sehr beunruhigender Trend, so der neue hessische Kultusminister. Er hat sich heute in Wiesbaden mit Schülern ausgetauscht, um ein klares Zeichen gegen Judenhass zu setzen. „Das Aufgabenziel war,auf legale Weise den deutschen Lebensraum von Juden zu säubern.“ „Ansonsten redet der auch darüber: Estland Judenfrei, Litauen und Lettland ebenfalls judenfrei.“ „Sie fühlen sich legitimiert durch den Staat, aber wo ist da die Moral geblieben?“ Wiesbadener Schüler reden über die Wannseekonferenz – 1942 planten die Nazis dort die Ermordung von 11 Millionen europäischen Juden bis ins kleinste Detail. Auch 2024 sei Antisemitismus in Deutschland spürbar – vor allem seit dem Angriff der Terrororganisation-Hamas auf Israel. Wieland Haas, 13. Klasse „Ich hab auch von Leuten gehört, dass wenn Israel-Flaggen wo hängen, dann gehen sie da nicht hin, weil das gegen ihren Glauben oder Norm ist.“ Maja Reimann, 13. Klasse Geschichtsleistungskurs „Den Konflikt hat man auf jeden Fall mitgekriegt vor allem über Social Media. Er wurde im Unterricht angesprochen und auch generell in Gesprächen, die man mit Schülern geführt hat.“ Die Schüler des Geschichtsleistungskurses beschäftigen sich viel mit Antisemitismus. Sie haben auch Juden Auch in den Unterricht eingeladen, um mehr über das Leben jüdischer Deutscher zu erfahren. Doch eine solche Aufklärung findet nicht flächendeckend statt: Ende Januar beklatscht eine Schülergruppe der Friedrich-Ebert-Schule im Kino einen Film über die Wannseekonferenz. Kultusminister Armin Schwarz begrüßt die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Armin Schwarz, Kultusminister Hessen „Parallel sind wir mit dem staatlichen Schulamt und Schul-Psychologen natürlich mit den Schülern in Austausch und die sind für 14 Tage von der Schule befreit und werden intensiv […]

  • Innenminister fördert Dorferneuerung

    Innenminister fördert Dorferneuerung

    Ein schöner Dorfplatz, viele Grünflächen, ein nettes Café – so stellen sich viele von uns vermutlich ein gemütliches Örtchen auf dem Land vor. Um so schön und attraktiv zu bleiben, müssen Dörfer oft viel Geld investieren, für Planung, Sanierung und Neubauten zum Beispiel. Orte, bei denen die Dorfgemeinschaft ein Konzept entwickelt, unterstützt das Land Rheinland-Pfalz besonders als sogenannte Schwerpunktgemeinden. Heute sind 15 Gemeinden dazugekommen, unter anderem eine Gemeinde im Landkreis Alzey-Worms.   Die Fleckenmauer – sie ist das bekannteste Denkmal der rheinhessichen Gemeinde Flörsheim-Dalsheim. Über 500 Jahre alt und noch vollständig erhalten. Um sie auch weiteren Generationen zugänglich zu machen, soll sie saniert und modernisiert werden. Tobias Rohrwick (SPD), Bürgermeister Flörsheim-Dalsheim: „Die Fleckenmauer wurde Ende der 80er-Jahre saniert, umfassend. Die Teile, wie man hier sieht, begehbar gemacht. Die Türme letztlich neu gebaut oder saniert, aber es muss einfach weitergemacht werden. Nach 30 Jahren gibt’s da an gewissen Stellen durchaus schon Schäden und bevor das Ganze zu groß wird, ist es jetzt sinnvoll und wichtig, sich drum zu kümmern, Förderprojekte, Fördermaßnahmen sich zu akquirieren und da sind wir dabei.“ Die Kosten schätzt der Bürgermeister auf mindestens eine Million Euro. Die Fleckenmauer sanieren – nur ein Projekt, das der Ort in den nächsten Jahren umsetzen möchte. Investitionen in den Klimaschutz, Arbeiten am Bürgerhaus und zahlreiche weitere teure Aufgaben stehen an. Um die Kosten stemmen zu können, hat sich die Gemeinde beim Land um Fördermittel beworben und die Einwohner mit ins Boot geholt. Tobias Rohrwick (SPD), Bürgermeister Flörsheim-Dalsheim: „Dem voraus ging wirklich ein langer Zeitraum, zwei, drei Jahre. Wo es drum geht, gemeinsam mit den Bürgern Konzepte zu entwickeln. Lösungen und auch Ideen zu finden. Und das auch alles in einen Antrag zu gießen, unterlegt mit Bildern, mit viel letztlich auch wissenschaftlichen Arbeiten zu gucken, wie ist der Ort aufgestellt von der Struktur […]

  • Kirche in Hermeskeil soll verkauft werden

    Kirche in Hermeskeil soll verkauft werden

    Um die Kirche steht es derzeit nicht gut. Missbrauchsfälle entsetzen Gläubige und Nicht-Gläubige, Gottesdienste werden immer weniger besucht und gleichzeitig häufen sich Kirchenaustritte. Das bedeutet unter anderem: Weniger Geld für die Pfarreien. In Hermeskeil kann jetzt die Katholische Kirche nicht mehr restauriert werden und muss deshalb vielleicht verkauft werden. Seit rund 160 Jahren thront die Sankt Martinus Kirche im Herzen von Hermeskeil. Doch das Dach ist hinüber. Die Sakristei muss gestützt werden. Und dann sind da noch diese Steine, die Pfarrer Christian Heinz auf dem Boden findet. Ein Schutzdach muss helfen. Christian Heinz, Pfarrer Pfarrei St. Franziskus Hermeskeil „Im September haben wir Steine, gut das ist jetzt Putz, es sind aber auch kleinere Steine heruntergekommen. Wenn jetzt aber zufällig gerade in dem Moment, wo etwas herunterkommt, jemand da gewesen wäre, wäre das wahrscheinlich nicht gut ausgegangen.“ Sankt Martinus ist schon viele Jahre baufällig. Durch die gestiegenen Preise in der Bauchbranche verzögert sich eine Restaurierung immer weiter. Rund 2 Millionen Euro müssten die Pfarrei und das Bistum Trier in die Hand nehmen. Geld, das nicht da ist. Pfarrer Heinz hat in den vergangenen Monaten einiges versucht, um doch noch welches einzutreiben. Christian Heinz, Pfarrer Pfarrei St. Franziskus Hermeskeil „Auch einen CharityWein mit dem Titel ‚Die Kirche schön trinken‘. Aber sagen wir mal so – so viel Wein können wir ja gar nicht hier trinken und auch verkaufen, dass da die Summe zustande kommt, die wir brauchen. Und dann war schon klar, mit dem Blick auf die Wirklichkeit: Okay gibt es eine Alternative?“ Die kann jetzt der Verkauf sein. Die Hermeskeiler blicken darauf mit gemischten Gefühlen. Toni Eiden „Die Kirche? Die ist für mich sehr viel wert. Ich bin hier getauft worden. Ich bin hier zur Kommunion gekommen. Ich bin gefirmt worden hier.“ Stefanie Kaub „Denkmal ist vielleicht falsch ausgedrückt, aber so […]

  • Zwei Jahre Krieg: Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz und Hessen

    Zwei Jahre Krieg: Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz und Hessen

    Flucht vor Krieg in ein fremdes Land – das ist eine Herausforderung sowohl für Flüchtlinge als auch für die Gesellschaften, die ihnen Schutz gewähren. Rund 90.000 Geflüchtete aus der Ukraine leben in Hessen, 47.000 in Rheinland-Pfalz. Hinter diesen Zahlen verbergen sich Schicksale von Menschen und ihre Geschichten. Handy Video-Call Yulia Lisova, auf Ukrainisch „Hallo, du bist aber schön. Nazarchic, wie geht’s dir mein Kleiner? Siehst du, du bist schon ganz groß geworden – ich gratuliere euch, wie geht’s euch?“ Ein Video-Anruf zwischen Yulia Lisova und ihren Freunden aus Kiew, mit Viktoria, ihrem Mann Alexander und … Yulia Lisova „…. und Nazarchic, Nazarchic ist ‚klein‘ für Nazar. Er ist jetzt ein Jahr alt.“ Es ist der einzige Kontakt zu ihren Freunden, der für Yulia Lisova möglich ist. Vor zwei Jahren ist die 43-Jährige vor dem Krieg nach Deutschland geflohen – doch die Angst um Familie und Freunde ist ihr gefolgt. Yulia Lisova, Ukrainerin aus Luhansk „Alles kann sein und ja, sie haben Angst und ich habe Angst. Ich habe Freunde, die haben mit Probleme mit …. Wohnungen, bombardiert. Eine Gefahr, vor der sie in Deutschland sicher ist. Durch Zufall entdeckt sie beim Spaziergang in ihrer neuen Heimat den Verein Kinderhilfe Ukraine Rhein-Neckar. Der Verein von Valentina Sobetska organisiert schon seit 2014 Hilfe für die Ukraine – vor allem ukrainischen Kindern will er Zerstreuung bieten – etwa mit Sommercamps in Deutschland. Nun ist der Verein auch Treffpunkt für ukrainische Geflüchtete, ein Stück Heimat in Deutschland. Yulia Lisova, Ukrainerin aus Luhansk „Und das ist sehr gut für uns, dass Peter und Valentina für uns machen können – oder ‚können machen‘ .. ich weiß es nicht (lacht).“ Deutsche Sprache, schwere Sprache – die Yulia Lisova aber schon sehr gut spricht. In der Ukraine hat sie für die BASF gearbeitet und arbeitet nun am Stammsitz […]

  • Ausstellung beschäftigt sich mit dem Sammeln

    Ausstellung beschäftigt sich mit dem Sammeln

    Das Frankfurter Museum Angewandte Kunst hat mehr als 50 Designer aus dem Rhein-Main-Gebiet gefragt: Was sammelt ihr denn? Jetzt gibt eine Ausstellung Antwort. Spülschwämme der unterschiedlichsten Art, Bananenaufkleber, Pilzmodelle oder auch weiße Porzellanvasen. Die Designer aus dem Rhein-Main-Gebiet sammeln alles Mögliche. Volker Albus steht auf Plakatives, Leuchtendes. Der Frankfurter sammelt Leuchtreklame. Immer, wenn in Deutschland Schilder abgebaut und angeboten werden, ist er zur Stelle. Volker Albus, Sammler von Leuchtreklame „Ich bin ein Kind dieser Bundesrepublik. 75 Jahre alt, genau wie die Republik. Und dann wächst man auch damit. Also, ich identifiziere mich. Also, es ist auch ein Prozess der Identifikation. Und ja, so ist das gekommen, mehr oder weniger. Ich versammle das sozusagen um mich herum. Wie andere Leute sich einrichten, so richte ich mich mit Designmöbeln oder eben diesen Werbezeichen.“ Manche Sammelleidenschaften sind durchaus nachvollziehbar. Mountainbikes oder Hocker. Andere wirken doch sehr skurril. Ob Schälchen aller Art oder Fotografien der Rückseite von Schildern. Für die Macher der Ausstellung, war es nicht immer einfach, herauszufinden, ob der angefragte Designer ein Sammler ist. David Beikirch, Kurator der Ausstellung „Aber dieses ‚Ich sammle eigentlich nicht‘, fand ich viel interessanter, um der Frage näherzukommen, was Sammeln bedeutet. Wann sagen wir, da ist was außer Kontrolle geraten, da hebt jemand alles auf. Oder wo sagen wir, das ist total spannend, dass jemand sammelt, oder ist es gut, dass jemand sammelt, etwas aufbewahrt und vielleicht auch davor schützt, dass es diese Dinge sonst gar nicht mehr irgendwann gäbe.“ So wie diese alten, aber doch wunderschönen Staubsauger. Zu jeder Sammlung gibt es eine schriftliche Erklärung des Besitzers, warum ihn gerade diese Dinge faszinieren. Zum Beispiel aus Leidenschaft für Pilze. Volker Albus, hat sich sehr darüber gefreut, dass er angefragt wurde und seine Leuchtschilder präsentieren kann. Volker Albus, Sammler von Leuchtreklame „Es hat mir sehr viel Freude […]

  • Missbrauchsopfer wollen gegen Bistum klagen

    Missbrauchsopfer wollen gegen Bistum klagen

    Es war ein richtungsweisendes Urteil und ein Meilenstein für die von sexueller Gewalt in der Kirche Betroffenen. Vor gut einem halben Jahr hatte erstmals ein deutsches Gericht einem Kirchenmissbrauchsopfer in Köln einen Anspruch auf Schmerzensgeld zugesprochen. Auch die Summe, die die katholische Kirche zahlen musste, war beispiellos: 300.000 Euro. Das Urteil ist nun Vorbild für die Betroffenen im Bistum Trier, die heute eigene Klagen angekündigt haben. Die Musik gibt Thomas Kiessling Kraft mit den Erlebnissen umzugehen. Als Kind wird er von einem Priester vergewaltigt. Als Opernsänger steht Kiessling heute auf großen Bühnen. 2019 hat er entschieden, auch mit seinen Missbrauchserfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Nun will er das Bistum Trier verklagen. Thomas Kiessling, Missbrauchsopfer „Für mich ist ganz wichtig, dass ich diesen Schritt gehe, nach vielen, vielen Jahren des Verhandelns mit dem Bistum und der Pfarrei St. Mathias, wo die Vergewaltigungen über Jahre stattgefunden haben, kriegen wir außergerichtlich keine Lösung und es geht mir hauptsächlich nicht um Geld sondern um Aufklärung.“ Allein er kenne vier weitere Opfer des Priesters. Ursprünglich hatte die Betroffenenorganisation MissBiT dem Bistum eine gemeinsame Kommission vorgeschlagen, in der die Einzelfälle außergerichtlich aufgearbeitet werden sollten. Jutta Lehnert, Betroffeneninitiative MissBiT e.V. „Die dann einen gemeinsamen Vorschlag gemacht hätten, wie eine angemessene Entschädigungszahlung hätte aussehen können. Dann hätte man sich außergerichtlich einigen können. Das hat das Bistum aber abgelehnt, eine offizielle eine gemeinsame Aufarbeitung, und deswegen bleibt ja kein anderer Weg als die ersten Klagen zu führen, so sieht es jedenfalls zurzeit aus.“ Das Bistum Trier teilt mit, dass man sich nicht auf eine exklusive Zusammenarbeit mit dem Verein MissBiT beschränken wolle. Die Möglichkeit zur Aufarbeitung müsse allen Betroffenen offenstehen. Den angekündigten Klagen werde man sich grundsätzlich stellen. Die Klageschriften von Thomas Kiessling und einem weiteren anonymen Mitstreiter werden laut Verein vorbereitet, zehn weitere Missbrauchsopfer seien klagewillig. Rudolf […]