Gesellschaft

  • FFH-Mediencamp der Medienanstalt Hessen

    FFH-Mediencamp der Medienanstalt Hessen

    Wie dreht man eigentlich Musikvideos? Wie schafft man es, dass die eigenen Videos kräftig geklickt werden? Und wie lässt sich dabei Künstliche Intelligenz sinnvoll einsetzen? All das und noch viel mehr konnten 50 Jugendliche jetzt im Odenwald lernen – beim großen Mediencamp von Hit Radio FFH und der Medienanstalt Hessen. Das Ergebnis von einer Woche Arbeit kann sich durchaus sehen und hören lassen. Wer träumt nicht von einer besseren Welt? Diese 50 Jugendlichen aus ganz Hessen tun es noch und bringen ihre Gefühle mit einem gemeinsamen Rap-Song samt Video zum Ausdruck. Entstanden ist das Machwerk im Kreisjugendheim Ernsthofen – sehr idyllisch im Odenwald gelegen. Auch Nisrine, Silia, Sophie und Finja haben mitgemacht – und zwar freiwillig in ihren Osterferien. Silia (14) „Die letzten zwei Tage waren sehr viel Stress. Man hat sich so ein bisschen wie in der Schule gefühlt. Aber dadurch, dass die Teamer so cool waren und das ganze Drumherum, hat es sich schon wie Urlaub angefühlt.“ Wir schreiben einen Song und drehen auch gleich noch ein Video dazu: Da steht natürlich zunächst mal die Frage im Raum, was im Idealfall am Ende rauskommen soll. Ein gemeinsamer Nenner ist schnell gefunden. Sophie (17) „Der Text muss schon mit dem Lied harmonieren. Und meiner Meinung nach – sobald Musik… ich lege irgendwie total Wert darauf, mich im Songtext auch wiederzufinden. Dass Leute sich irgendwie so öffnen können für das Lied.“ In vier Gruppen kümmern sich die Jugendlichen um den Song, das Video, einen begleitenden Podcast sowie um das Marketing. Also im Prinzip das gleiche Prozedere wie bei einer professionellen Produktion. Das macht nicht nur Spaß – es hat auch einen ernsthaften Hintergrund: Die Jugendlichen sollen quasi spielerisch ihre Medienkompetenz verbessern. Sandra Bischoff, stellv. Direktorin Medienanstalt Hessen „Sie sind digital Natives. Sie legen los, sie probieren aus. Beim Experimentieren passieren […]

  • Missbrauchsbericht für das Bistum Trier vorgestellt

    Missbrauchsbericht für das Bistum Trier vorgestellt

    Immer wieder haben in den letzten Jahren Enthüllungen zu sexuellem Missbrauch die Kirchen in Deutschland erschüttert, so auch im Bistum Trier. Eine unabhängige Aufarbeitungskommission spricht von mindestens 500 Opfern in den letzten 75 Jahren. Das Bistum hat sich deshalb verpflichtet, ein umfassendes Programm zur Aufarbeitung und Vorbeugung von Missbrauchsfällen aufzulegen und jährlich darüber zu berichten. So geschehen heute in Trier. Wie erkenne ich Gewalt? Wie fühlt sich Gewalt an? Was mache ich, wenn ich angefasst werde? Auf diese und viele weitere Fragen gibt es hier Antworten. Die Kinderhomepage „grenzenzeigen.de“ soll Kinder und Jugendliche darüber informieren, welche Rechte sie haben, welche Arten von Gewalt es gibt und wo sie Hilfe bekommen, wenn sie von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Die Internetseite ist eine von mehreren Maßnahmen des Bistums Trier, die für das Thema sensibilisieren und für mehr Sicherheit sorgen sollen. Angela Dieterich, Präventionsbeauftragte Bistum Trier „Woher wissen denn Kinder, ist okay oder ist nicht okay, was ein Erwachsener mit mir macht? Um auch Kindern da die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren, haben wir die Kinderhomepage entwickelt.“ Ein Schwerpunkt in der Präventionsarbeit liegt auch auf der Schulung der Mitarbeiter verschiedener Einrichtungen des Bistums. Sie sollen lernen, mit Kindern und Jugendlichen offen über Sexualität zu sprechen und das Thema zu enttabuisieren. Um den Schutz vor sexuellem Missbrauch im gesamten Zuständigkeitsbereich des Bistums zu stärken, sind alle Pfarreien dazu verpflichtet, ein Schutzkonzept vorzulegen. Jetzt gehe es darum, die Konzepte zu erproben und gegebenenfalls nachzubessern. Stephan Ackermann, Bischof von Trier „Das bleibt eine permanente Aufgabe. Ich erlebe auch, dass wir durch die Prozesse der Aufarbeitung, das heißt sowohl wenn es um Strukturen geht, aber auch Erfahrungen, die eben Menschen leidvoll gemacht haben, mit denen wir in Kontakt sind, die von ihren Leidensgeschichten erzählen, dass wir aus dieser Form der Aufarbeitung auch lernen, für die Prävention, […]

  • Evakuierungsübung auf der Frühjahrsmesse in Speyer

    Evakuierungsübung auf der Frühjahrsmesse in Speyer

    Berlin, Solingen, Magdeburg. Immer wieder werden große Volksfeste Ziel von Anschlägen. Solche schlimmen Ereignisse zeigen auch, dass die Städte Sicherheitskonzepte für Großereignisse brauchen. Genau das hat heute die Stadt Speyer getestet. Bei einer Großübung auf der Speyerer Frühjahrsmesse. „Achtung, verlassen Sie gehend den Messeplatz.“ Ein fröhliches Fest geht zu Ende. Hier auf dem Messeplatz hat ein Unbekannter eine nach Schwefel riechende Flüssigkeit verteilt. Die Marktbeschicker und Besucher klagen über Kopfschmerzen und Übelkeit. So das Einsatzszenario der Übung. Die Feuerwehr sperrt den Bereich ab und sucht nach der Flüssigkeit. Kurze Zeit später müssen alle Besucher den Messeplatz verlassen. Die Stadt schickt Warnungen über Lautsprecher oder die App-Katwarn raus. Doch die kommen nicht bei allen an. Sophia Ludwig „Es muss ein bisschen noch verbessert werden wegen der Katwarn-App. Ich war im Riesenrad und habe nichts mitbekommen außer diese Durchsage.“ Oliver Berger „Es ist viel zu leise. Wir waren im Riesenrad gesessen und man hat gar nichts gehört. Hab also gar nicht gewusst, dass da irgendein Notfall ist.“ Gabriele Knaup „Also ich war darauf vorbereitet, dass jetzt gleich was kommt und wir den Platz verlassen müssen. Deswegen habe ich ein bisschen aufgepasst. Normalerweise hätte ich das gar nicht gehört. Und die Katwarn ging nicht an. Ich hätte den gar nicht ernst genommen. Weil ich den nicht richtig gehört habe. Für mich war das jetzt keine gute Übung leider.“ Ziel war es das Sicherheitskonzept der Stadt in der Praxis zu testen. Über 600 Statisten machen bei der Übung mit. Peter Georg Eymann hat das Szenario mit vorbereitet und will nun prüfen, warum Katwarn nicht ausgelöst hat. Für die leisen Lautsprecher hat er eine Erklärung. Peter Georg Eymann, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Speyer „Von der Lautstärke her dürfen wir gar nicht lauter machen, denn wenn das lauter ist, dann bekommt man nicht nur eine Durchsageinsel mit […]

  • Kirche als Wohnraum

    Kirche als Wohnraum

    Der Mitgliederschwund in der evangelischen und katholischen Kirche hält an. Und das hat Konsequenzen. Immer mehr Gotteshäuser werden nicht mehr gebraucht. Was tun mit den ungewöhnlichen Gebäuden? Zum Beispiel etwas gegen den Wohnungsnotstand machen, dachte sich ein Projektentwickler aus Trier. Wenn aus dem Gotteshaus eine Wohnung wird. Die Kirche bleibt im Dorf, oder besser im Trierer Stadtteil Pallien. Von außen ist noch alles zu sehen, was ein katholisches Gotteshaus so ausmacht. Aber „Maria Königin“ ist bereits 2016 entweiht worden und ist jetzt ein Wohnkomplex. Ein Gebäude aus Bruchstein, gebaut in den 1950er Jahren. Es steht unter Denkmalschutz. Heute sind die Projektentwickler aus Trier stolz auf die Umgestaltung. Doch alleine die Planungsphase hat zwei Jahre gedauert. Caroline Koch, Projektleiterin „Bei dieser Kirche war es eine besondere Herausforderung, das Erscheinungsbild von außen so zu lassen, aber dennoch funktionierende Grundrisse in diese Kirche hereinzubekommen.“ Noch vor ein paar Jahren besteht das Gebäude fast nur aus einem großen, sehr hohen Raum. Heute besitzt es fünf Stockwerke. Die dicken Außenmauern sind geblieben. Genauso wie viele der Mosaikfenster. Ein riesiges Treppenhaus mit sakralem Charme. Jan Eitel, Projektentwickler „Ich muss gestehen, wir haben nicht gerade nach einer leerstehenden Kirche gesucht, aber wir sind spezialisiert aus ehemals nicht Wohngebäuden, Wohngebäude zu machen und dann hat das eine gewisse Logik, dass irgendwann auch mal eine Kirche dabei ist, eine entweihte, eine profanierte Kirche, und so sind wir auf dieses Gebäude aufmerksam geworden und haben uns darauf beworben, ob wir es machen dürfen.“ Das Bistum ist vom Konzept überzeugt. Auch in den 17 Mietwohnungen ist der Kirchencharme geblieben, alle sind bereits vermietet. Elf Euro pro Quadratmeter, für Trier ein durchschnittlicher Mietpreis. Statt Leerstand, neuer, dringend benötigter Wohnraum in einem ungewöhnlichen Gebäude. Mit echten Orgelpfeifen als Etagenwegweiser, mit einem Taufbecken, das mitten im Treppenhaus steht. Jan Eitel, Projektentwickler „Wenn Sie ein […]

  • Miss Germany kommt aus Gießen

    Miss Germany kommt aus Gießen

    Früher war es ein klassischer Schönheitswettbewerb, seit 2019 geht es um mehr als das. Die Wahl zur Miss Germany zeichnet jedes Jahr eine Frau aus, die eine besondere Verantwortung übernimmt und als Vorbild für andere Menschen gilt. In diesem Jahr hat den Titel die junge Hautärztin Valentina Busik aus Gießen gewonnen. Täuschend echt, und doch ist das nicht Valentina Busik selbst, sondern nur ihre digitale Vertreterin. Das ist die echte Valentina Busik, 27 Jahre alt, Hautärztin und gerade erst zur Miss Germany gekürt. Gewonnen hat sie den Titel mit ihrem KI-Avatar, einer künstlichen Intelligenz, die stellvertretend für Ärzte mit den Patienten spricht. Eine Lösung, mit der Valentina Busik Sprachbarrieren und gehetzte Visiten vermeiden will. Valentina Busik, Miss Germany „Für die ukrainischen Patienten habe ich dann auf Russisch gedolmetscht und irgendwann verstanden, ich schaffe das einfach nicht mehr. Und es gibt nicht nur die Sprachen Englisch, Deutsch und Russisch in meiner Welt, sondern es gibt super viele verschiedene Sprachen – Was mache ich mit den anderen Patienten? Und gleichzeitig habe ich selbst für die deutschen Patienten ja auch immer nur 15 Minuten Zeit. Und da ist es egal, was die haben. Ob die Fußpilz haben oder die Diagnose Krebs. Es sind immer 15 Minuten.“ Diese 15 Minuten möchte Valentina Busik besser nutzen als für reine Aufklärungsgespräche. In zehn Sprachen funktioniert ihr Avatar inzwischen und  die Patienten können die Videos jederzeit abrufen. Sie erfahren, wie ihre Medikamente wirken, welche Inhaltsstoffe sie enthalten und wie sie sie einnehmen müssen. Valentina Busik, Miss Germany „Ich konzentriere mich dann auf die wichtigen Fragen, wie „Wie ist überhaupt die Versorgung zuhause, haben Sie jemanden, der sie schmiert, soll ich einen Pflegedienst organisieren, wollen wir ein Wundzentrum ranziehen, brauchen Sie psychologische Unterstützung?‘. Das sind Sachen, die oft runterfallen oder für die gar keine Zeit bleibt.“ Mit ihrem […]

  • Neue Medienbildungszentren in Hessen

    Neue Medienbildungszentren in Hessen

    Relaunch bei der Medienanstalt Hessen: Die beiden Medienprojektzentren „Offener Kanal“ in Nord- und Südhessen heißen seit heute „Medienbildungszentren.“ Die Einrichtungen in Kassel und Offenbach bieten künftig allen Hessen eine Anlaufstelle für Angebote der Medienbildung. Dabei geht es beispielsweise um Themen wie das Erkennen von Fake News und politische Bildung. Die Medienanstalt Hessen ist die zentrale Aufsichtsbehörde für die Regulierung von privatem Rundfunk und Telemedien. Zu ihren Kernaufgaben gehört dabei auch, die Medienvielfalt zu sichern und den Menschen in Hessen eine mediale Teilhabe zu ermöglichen. Nadine Tepe, Leiterin Medienbildungszentren „Das Angebot besteht aus Bewegtbildprojekten, aber auch aus Audioprojekten. Aus Podcasts zum Beispiel. Wir erklären, wie das funktioniert, wie das gemacht wird. Wir haben für den Videobereich, aber auch für den Social-Media-Bereich Angebote. Auch das Filmen mit dem Smartphone ist im Portfolio. Wir sind für alle Ziel- und Altersgruppen da. Von Kindern, Jugendlichen, Kita, Schule – bis zu den älteren Menschen. Und das Besondere, das wir haben, das ist ein Fernsehsender. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal in Nord und Süd. Und mit dem können wir alle pädagogischen Projektergebnisse verbreiten und sichtbar machen.“

  • Neues Frauenhaus-Projekt in Koblenz

    Neues Frauenhaus-Projekt in Koblenz

    Schaut man auf die Zahlen, so wird dieses Thema „Gewalt gegen Frauen“ immer größer. Den Frauen bleibt oft nur die Flucht in ein Frauenhaus. Doch wie geht es danach weiter, wenn man sich sein Leben von Null komplett alleine aufbauen muss? Eine Möglichkeit ist Second Stage, ein Projekt, das Frauen auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit begleitet. Frauen wie Elena aus Koblenz. Das Gefühl die eigene Wohnung aufzuschließen, in Sicherheit zu sein. Für Elena bedeutet das alles. Elena heißt in Wirklichkeit anders, ihren Namen haben wir zu ihrem Schutz geändert. Elena „Jeder Tag für mich ist wie ein Geschenk. Ich kann in die Zukunft schauen. Früher habe ich nur gesehen, dass alle Türen zu sind. Aber jetzt ist es besser, es gibt viel Hoffnung.“ Im Jahr 2015 flieht sie hochschwanger mit ihrem damaligen Partner aus Syrien nach Deutschland. Sie hofft auf eine bessere Zukunft. Doch der Traum wird für die junge Frau schnell zum Alptraum. Die Erlebnisse der Flucht lassen das Paar nicht los. Elena „Ich war geduldig und habe der Beziehung viele Chancen gegeben, damit sie hält, aber das hat nicht funktioniert. Bis er mich geschlagen hat. Erst einmal, dann drei Mal, vier Mal. Dann irgendwann hat ein Nachbar die Polizei gerufen.“ Sie verlässt ihren Mann und zieht ins Frauenhaus, doch nach kurzer Zeit geht sie wieder zu ihm zurück. In der Einrichtung sei sie zwar sicher gewesen, doch sie habe keine Perspektive gesehen und wusste nicht, wie sie sich ein neues Leben aufbauen soll. Elena ist kein Einzelfall. Und genau hier soll das Second-Stage-Angebot helfen. Frauenhäuser mieten Wohnungen an. Dort können die Betroffenen dann übergangsweise einziehen, nachdem sie den akuten Schutz des Frauenhauses nicht mehr brauchen. Der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Katja Maur, Sozialdienst katholischer Frauen Koblenz „Sie können dort Besuch empfangen im Gegensatz zum Frauenhaus und […]

  • Sondersitzung im Hessischen Landtag zu Neuverschuldung

    Sondersitzung im Hessischen Landtag zu Neuverschuldung

    Es war schon eine besondere Sitzung im hessischen Landtag. Als andere schon längst zuhause auf der Couch liegen, müssen die Abgeordneten gestern zu später Stunde über das milliardenschwere Schuldenpaket im Bund debattieren. AfD und FDP wollten von der schwarz-roten Landesregierung wissen, wie sie zum so genannten „Sondervermögen“ der neuen Bundesregierung steht – und welche Auswirkungen die Grundgesetzänderungen auf die gesetzlich verankerte Schuldenbremse in Hessen haben könnten. Genervte Gesichter gestern Abend im hessischen Landtag: Nach fast zwölf Stunden Plenarsitzung gehen die Abgeordneten gegen 21 Uhr nochmal in eine neue Runde. Eigentlich war die Sondersitzung zum Sondervermögen sogar erst für kurz vor Mitternacht angesetzt – dann ging aber doch alles ein bisschen schneller. Robert Lambrou von der AfD will von der Landesregierung wissen, wie sich das 500-Milliarden-Euro Schulden-Paket und die Aufweichung der Schuldenbremse im Bund auf den hessischen Landeshaushalt auswirken. Robert Lambrou (AfD), Fraktionsvorsitzender Landtag Hessen „Die Kernaufgaben des Staates sind innere und äußere Sicherheit sowie Infrastruktur. Warum ist der Staat nicht in der Lage, mit einem Gesamtsteueraufkommen von fast 1000 Milliarden Euro im Jahr diese Kernaufgaben zu erfüllen – weder im Bund noch im Land?“ Nur so viel Geld auszugeben, wie man auch hat, gehöre eigentlich  zum Markenkern der CDU. Ingo Schon (CDU), Abgeordneter Landtag Hessen „Aber wir erkennen eben auch, dass sich die Sicherheitslage in den letzten drei Wochen verändert hat. Ich weiß, sie ignorieren das, auch die Grünen ignorieren das. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie Selenskij im Oval Office in den Senkel gestellt worden ist, wenn ich das mal hessisch sagen darf. Das war vorher undenkbar. Wir haben darauf reagiert und das war nötig. Dabei bleibe ich.“ Die CDU beteuert: Man werde nicht nur mit dem Sondervermögen des Bundes, sondern auch mit der hessischen Schuldenbremse äußerst behutsam umgehen. Für die Hessen-FDP, die erst vor wenigen Tagen […]

  • Kurze Bauzeit für Kitas in Worms

    Kurze Bauzeit für Kitas in Worms

    In Rheinland-Pfalz fehlen Kita-Plätze. Das ist ein Thema, das nicht nur die Landespolitik und Kommunen beschäftigt. Vor allem Eltern haben Sorge, keinen Platz für ihr Kind zu bekommen. In Worms geht man jetzt neue Wege, um mehr Kita-Plätze zu schaffen. Und das erfolgreich. Diese Kindertagesstätte im Wormser Bildungszentrum ist in nur einem Jahr entstanden. Seit Januar werden hier etwa 100 Kinder betreut. Nur eines von insgesamt vier Neubau-Projekten, die die Stadt innerhalb kürzester Zeit realisieren konnte. Auch die neue Kita „Arche Noah“ in Worms-Rheindürkheim ist so gut wie fertig. Schon in wenigen Monaten sollen hier 154 Kinder betreut werden. Die kurze Bauzeit hat mit dem Bauverfahren zu tun. Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst konnte ein Bau mit einem Generalunternehmer bewirken. Timo Horst (SPD), Stadtentwicklungsdezernent Worms: „Kitas, die wir mit Generalunternehmer bauen, werden halt deutlich schneller fertig. Wir haben hier bei der Kita in Rheindürkheim eineinhalb Jahre gebraucht, statt normalerweise drei Jahre, wenn wir konventionell bauen müssen. Und der Vorteil ist tatsächlich, dass die einzelnen Gewerke besser ineinander greifen und besser koordiniert sind bei einem Generalunternehmer, als beim konventionellen Bauen.“ Bisher war es Kommunen durch das Mittelstandsfördergesetz in Rheinland-Pfalz nicht möglich, auf diese Weise zu bauen. Das sorgte dafür, dass jedes Gewerk, das für einen Neubau notwendig ist, einzeln und zeitaufwändig ausgeschrieben werden musste. Die Stadt Worms bekam von der Landesregierung eine Ausnahmegenehmigung. Wie zügig daraufhin in Worms Kitas gebaut wurden, überzeugte. Vor wenigen Wochen hat der Landtag das Gesetz geändert. Timo Horst (SPD), Stadtentwicklungsdezernent Worms: „Wir waren in Worms natürlich mutig. Wir haben gesagt, wir gehen auch ein Stück weit in eine Grauzone rein und sagen: Wir möchten jetzt Schnelligkeit an erste Stelle setzen und mittlerweile hat der Landesgesetzgeber das auch erkannt und da bin ich sehr froh drum, dass das gehört worden ist. Weil wir müssen in Deutschland schneller werden und […]

  • Kommt das Handyverbot an Hessens Schulen?

    Kommt das Handyverbot an Hessens Schulen?

    Mobbing in Schüler-Chats, demütigende Handyvideos, Klingeltöne im Unterricht – das ist in vielen Schulen in Hessen Alltag. Bislang regelt jede Schule selbst, wie das Smartphone von den Schülern genutzt werden darf. In Hessen soll nun erstmals ein einheitliches Gesetz dafür auf den Weg gebracht werden. Was Schule und Schüler davon halten? Wir haben uns an einer in Frankfurter Schule umgehört. Das ist die sogenannte „Handygarage“: An der Herderschule im Frankfurter Ostend parken die Fünft- und Sechstklässler jeden Morgen ihre Smartphones in einer Plastikbox. Bereits vor zwei Jahren hat die Integrierte Gesamtschule diese Regel eingeführt, statt Ablenkung vom Handy volle Konzentration auf den Unterricht. Die jüngeren Schüler selbst finden es gut, zumindest größtenteils. Neven, 11 Jahre alt „Man wird immer abgelenkt vom Handy. Wenn es klingelt, guckt man da drauf und das lenkt dann auch vom Lernen ab. Wenn ich zum Beispiel lerne und eine Mitteilung bekomme, versinke ich ganz schnell ins Handy.“ Liana, 10 Jahre alt „Wenn man jetzt das Handy hätte, könnte man sich ja die Aufgaben einfach googeln und gucken, was es wäre. Und dann ist man auch nicht in sein Spiel oder so vertieft.“ Noah, 11 Jahre alt „Ich finde es eigentlich nicht so gut. Du musst mit deiner Mutter zu einem Termin und du hast ihn halt vergessen, dann ruft deine Mutter dich in der Schule an – und dann kannst du halt nicht rangehen, weil du dein Handy abgegeben hast.“ Die meisten Eltern hier befürworten aber das Handyeinsammeln. Damit ihre Kinder wenigstens in der Schule etwa vor dem gemeinsamen Anschauen fragwürdiger Inhalte geschützt sind. Oder davor, heimlich gefilmt zu werden und anschließend im Internet zu landen. Mareike Klauenflügel, Schulleiterin IGS Herder „Diese Situation hatten wir auch schon, dass wir dann Anfragen und auch Sorge von Eltern hatten, die gesagt haben: Von meinem Kind finden sich […]

  • Krankenhauslandschaft im Umbruch

    Krankenhauslandschaft im Umbruch

    Dass das Gesundheitssystem reformiert wird, ist beschlossene Sache. Jetzt müssen die Bundesländer die Reform umsetzen – also entscheiden, welches Krankenhaus künftig noch welche Leistungen anbieten soll. Und an welchen Standorten im Land eine Klinik einfach nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist und folglich schließen muss. Bis Herbst 2026 soll das dauern. Zeit, die vielen Krankenhausbetreibern aber nicht bleibt. Denn 70% der Krankenhäuser schreiben schon jetzt rote Zahlen. So auch das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen im Norden von Rheinland-Pfalz. Vor genau einer Woche hat der Träger beantragt, ein sogenanntes Eigenverwaltungsverfahren zu eröffnen. Das bedeutet, er ist nicht zahlungsunfähig, aber um die Insolvenz zu verhindern, muss er sich sanieren. Damit ist jetzt Mark Boddenberg betraut. Details kann er noch nicht verraten, bekennt sich aber klar dazu, beide Standorte erhalten zu wollen. Mark Boddenberg, Anwalt für Insolvenzrecht „Ich sage Ihnen, wir gehen mit Maximalforderungen ins Rennen. Wir haben Konzeptionen erarbeitet, die müssen jetzt auch in Abstimmung mit den Mitarbeitenden noch verfeinert werden und durchgerechnet werden. Und mit diesen Konzepten gehen wir dann in die Verhandlungen. Immer mit dem Hauptziel, dass der Träger, das Verbundkrankenhaus sich am Ende wieder rechnet, um erhalten bleiben zu können.“ An 105 Standorten gibt es in Rheinland-Pfalz 86 Krankenhäuser. Kein Standort ist verzichtbar, erklärt der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch heute bei einer Pressekonferenz in Mainz. Im Zuge der Krankenhausreform werden sie sich aber verändern. Einerseits wird es zum Beispiel für Krebstherapien hochspezialisierte Zentren geben, andererseits: Clemens Hoch (SPD), Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Werden wir in Rheinland-Pfalz auch Regiokliniken in die Fläche bringen. Das sind die Anlaufpunkte für Patientinnen und Patienten für den Alltagsnotfall. Also wenn ich nicht mit dem Rettungsmittel in einer Notaufnahme muss, sondern mir am Wochenende das Malheur zuhause passiert und ich einen Arzt brauche.“ Bis zum 30. September können die Klinikleitungen Anträge dazu stellen, welche Leistungen sie künftig anbieten wollen. […]

  • Führungswechsel beim Bundeswehr-Landeskommando

    Führungswechsel beim Bundeswehr-Landeskommando

    Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine fragt man sich auch bei uns wieder: Wie gut könnten wir uns im Falle eines Angriffs verteidigen? Eine zentrale Rolle spielt da die Bundeswehr. Sie soll in den nächsten Jahren mit Milliarden-Investitionen aufgerüstet werden. In Rheinland-Pfalz ist das Landeskommando der erste Ansprechpartner der Bundeswehr für die Landesregierung, Behörden und Bündnispartner. Seit gestern hat es einen neuen Chef. Er ist der Neue an der Spitze des rheinland-pfälzischen Landeskommandos. Oberst Michael Trautermann. Luftwaffenoffizier mit guten Verbindungen zur US-Armee. Mehrere Jahre arbeitete er im Pentagon, zuletzt an der Airbase in Ramstein. Künftig ist er dafür verantwortlich, die Verteidigungsfähigkeit der Truppe in Rheinland-Pfalz sicherzustellen. Eine Aufgabe, die mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs zunehmend an Bedeutung gewinnt. Michael Trautermann, Kommandeur Landeskommando Rheinland-Pfalz „Mein Vorgänger, der Oberst Weber, hat ja nicht nur mit Covid und dem Ahr-Hochwasser zu kämpfen gehabt. Er hat ja sich auch schon mit den Fragen zum O-Plan Deutschland intensiv befassen müssen. Und ich werde genau an diesem Punkt weitermachen und versuchen, die Erfahrung, die ich von Nato-Seite mitbringe, einzubringen und das entsprechend voranzubringen.“ Trautermann ist nun der Chef von 14.000 Bundeswehrsoldaten in Rheinland-Pfalz und 9.000 Zivil-Angestellten. Gestern Abend auf der Mainzer Zitadelle, militärische Ehren beim Übergabeappell. Die Akzeptanz für die Bundeswehr sei in der Bevölkerung gestiegen, da sind sich die Redner einig. Doch seit die Wehrpflicht im Jahr 2011 ausgesetzt wurde, fehle es an Personal. Dabei sei die Bedrohungslage so hoch wie lange nicht, insbesondere durch Angriffe auf die kritische Infrastruktur. André Bodemann, Generalleutnant Bundeswehr „Deutschland ist nicht im Krieg, formaljuristisch ohnehin nicht. Aber eben schon lange auch nicht mehr im Frieden, weil wir genau jeden Tag bedroht werden, insbesondere durch Hybrid-Attacken, Sabotage, Desinformation, Fake News, Cyberangriffe.“ Eine Möglichkeit, um neue Soldaten zu rekrutieren, wäre die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Für Ministerpräsident Alexander Schweitzer mehr als […]

  • Staatsakt für verstorbenen Bernhard Vogel

    Staatsakt für verstorbenen Bernhard Vogel

    Er war der Einzige, der in gleich zwei Bundesländern Ministerpräsident war, in Rheinland-Pfalz und in Thüringen. Bernhard Vogel. Niemand sonst stand so lange an der Spitze von Landesregierungen wie der CDU-Politiker. Anfang des Monats ist der 92-Jährige in Speyer gestorben. Heute wurde dem Ausnahmepolitiker bei einem Staatsakt in Mainz gedacht. Die Flagge weht auf Halbmast auf dem Gebäude, in dem Bernhard Vogel lange als Ministerpräsident gewirkt hat. Hier in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei wird dem Jahrhundertpolitiker heute gedacht. Der amtierende rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer bezeichnet Vogel als eine der prägenden politischen Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Er selbst hat den Satz geprägt, ich zitiere ihn: ‚Erst die Menschen, dann das Land, dann die Partei.‘ Ja, er war ein echter Staatsmann, der sich als Ministerpräsident aller Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer verstand und der mit Weitblick wirkte.“ Bernhard Vogel wird 1967 Kultusminister in Rheinland-Pfalz. Erst unter Peter Altmeier, dann unter Helmut Kohl. Als Kohl 1976 als Oppositionsführer in den Bundestag wechselt, wird Vogel rheinland-pfälzischer Ministerpräsident. Er reformiert die Hochschulpolitik, erfindet den Rheinland-Pfalz-Tag und ruft die Graswurzelpartnerschaft mit Ruanda ins Leben. Außerdem gilt Vogel als einer der Gründerväter des Privatfernsehens. Jürgen Doetz war erst Pressesprecher von Kultusminister Vogel und später Geschäftsführer von Sat.1. In Ludwigshafen ging 1984 in einem kleinen Kellerstudio das von Vogel geförderte „Kabelpilotprojekt Ludwigshafen“ an den Start, aus dem später Sat.1 entstand. Jürgen Doetz, Weggefährte und ehemaliger Sat.1-Chef „Bis zu seinem Tod war das auch ein Thema, das ihn immer wieder angetrieben hat, weil Medienvielfalt ist sicher einer der entscheidenden Grundpfeiler der Demokratie. Ludwigshafen war letztendlich der Türöffner auch für mehr Demokratie durch Medien in Deutschland und das bleibt von Bernhard Vogel.“ Demokratie fördern, Brücken bauen – das trieb Vogel an. Das betont heute auch Christian Baldauf, ehemaliger CDU-Landesvorsitzender und langjähriger Freund von Bernhard Vogel. Für Baldauf war […]

  • Neues Plasmaspende-Zentrum in Fulda

    Neues Plasmaspende-Zentrum in Fulda

    Circa 5 Liter Blut hat ein menschlicher Körper. Es besteht aus Blutzellen und einem flüssigen Bestandteil, dem Blutplasma. Menschen mit Immunerkrankungen oder der Bluterkrankheit Hämophilie sind auf Medikamente angewiesen, die auf diesem Blutplasma basieren. Synthetisch herstellen kann man es allerdings nicht. Nötig sind deshalb Plasmaspenden von Menschen. Dafür wurde jetzt in Fulda ein neues Plasmaspende-Zentrum eingeweiht. Es ist klar, gelblich und enthält Wasser, Salze und Eiweiße. 55 Prozent des Bluts bestehen daraus: Blutplasma. Dieser Beutel Plasma gehört zu Stefan Lüders. Oder besser: gehörte, denn er hat etwas mehr als einen dreiviertel Liter davon hier im Plasmaspende-Zentrum in Fulda gespendet. Stefan Lüders, Plasmaspender „Ich habe vor 25 Jahren angefangen, habe schon über 1.000 Spenden gemacht und habe mit der Intention eben angefangen, Menschen etwas Gutes zu tun. Weil Plasma ja nicht künstlich hergestellt werden kann. Und dann hat sich so eine gewisse Routine auch eingestellt und es ist auch eine schöne Auszeit vom Alltag, wo man dann einfach auch mal für sich sein kann und weg von der Hektik.“ Da kommt ihm das Zentrum in Fulda gerade recht. Bis zu 70 Menschen spenden hier pro Tag ihr Plasma. Das ergibt 15.000 Liter Plasma im Jahr. Die Spenden werden eingefroren und anschließend zu Arzneimitteln verarbeitet. Peter Schrempp,  Plasmaspende-Zentrum Fulda „Die Patienten, die da versorgt werden, sind häufig schwer krank oder chronisch krank und brauchen zwischen 300 und 500 Spenden pro Patient alleine für diese Versorgung. Und da fehlt es einfach an sehr viel Plasma.“ Plasma spenden kann man hier schon seit einem Jahr, zunächst im Probebetrieb. Nun die offizielle Einweihung. Im Gegensatz zur „normalen“ Blutspende können gesunde Erwachsene Plasma bis zu 60 mal im Jahr spenden. Denn nur dieses wird herausgefiltert, die Blutzellen fließen wieder zurück in den Körper. Bereits nach zwei Tagen hat sich das entnommene Plasma wieder nachgebildet. Jutta Krank, […]

  • Geheimnis Gehirn im Senckenberg-Museum

    Geheimnis Gehirn im Senckenberg-Museum

    Was geht in so einem Fußballerkopf eigentlich vor? Genau das können sie ab morgen im Senckenberg Museum in Frankfurt erfahren. Denn dann startet die neue Dauerausstellung „Gehirne“. Und die gibt Einblick in das Gehirn der Eintracht-Legende Charly Körbel. Ein Blick hinter die Fassade – mitten ins Zentrum des Menschen. Genauer: Charly Körbel. Bundesliga-Rekordspieler und Legende von Eintracht Frankfurt. Vor neun Jahren wählten die Bürger Frankfurts ihn aus, um sein Gehirn für die Ausstellung scannen zu lassen. Damals setzte er sich sogar gegen Albert Einstein durch. Fußball ist Kopfsache. Vor allem für den ehemaligen Profi. Karl-Heinz „Charly“ Körbel, Eintracht Frankfurt Legende „Ich konnte mich viel besser auf die Leute einstellen und auf meinen Gegenspieler. Habe mich immer damit beschäftigt auch im Voraus schon, was macht der, wie funktioniert das. Und mein ganzes Bundesligaleben hat das auch begleitet. Das merke ich ja heute noch auf der Tribüne, auch wenn ich im Stadion bin merke ich sofort, bevor der Schiedsrichter pfeift, weiß ich, ist es Abseits oder ist es Foul.“ Eine Maximalleistung des Gehirns, präzise Bewegungen, Emotionen und die Geräuschkulisse im Stadion zu verarbeiten. Die Ausstellung zeigt, was während des Fußballspiels im Gehirn passiert und wie viele verschiedene Teile dafür zusammenarbeiten. Ein hochkomplexes System aus 86 Milliarden Neuronen, das die Kreativität, Träume und Gedächtnis des Menschen formt. Über Smartphones können Besucher zum Beispiel Charly Körbels Erinnerungen entdecken. Ziel war es, ein so komplexes Thema wie das Gehirn möglichst bunt und kreativ darzustellen. Keine einfache Aufgabe für den Künstler Tim Berresheim. Tim Berresheim, Künstler „Letztendlich das emotionale Setting, also dass an einem Raumgefühl gearbeitet worden ist. Dass man sich hier gerne aufhält, dass es neugierig macht, dass es wohlfühling letztendlich ist und nicht irgendwie erschreckend in Angesicht von so viel Wissen.“ Auch die Gehirne von Tieren spielen eine Rolle in der Ausstellung. Die Kuratoren […]