Gesellschaft

  • Neue Richtlinien für Schulneubauten

    Neue Richtlinien für Schulneubauten

    Modern, hell und vor allem digital – so soll sie sein, die „Schule der Zukunft“. Seit Januar gilt in Rheinland-Pfalz eine neue Schulbaurichtlinie. Darin regelt das Land, wie Schulen baulich ausgestattet sein müssen und welche Maßnahmen in welchem Umfang gefördert werden. Die Ausstattung von Schulen soll sich dabei nach den aktuellsten pädagogischen Anforderungen richten. Wie das aussehen kann, zeigt ein Beispiel in Worms. Der typische Klassenraum – es gibt ihn noch, auch in der Schule der Zukunft. Aber gelernt wird eben nicht mehr nur in einem Raum. Die Schüler können hier an der Pfrimmtal-Realschule plus wählen, ob sie sich an Einzelarbeitsplätzen abschotten wollen, an Gruppentischen oder ganz frei irgendwo in Schulgebäude arbeiten. Milena Muskovsky, Zehntklässlerin Pfrimmtal-Realschule plus „Manchmal wenn ich so sehe, oh ich verstehe das Thema und denke, ich probiere es jetzt mal alleine, ohne dass ich ständig den Lehrer frage, ob es richtig ist oder beim Nachbarn dann vielleicht mal lunze, gehe ich dann einfach raus und mache das für mich selbst.“ Mia Riehl, Sechstklässlerin Pfrimmtal-Realschule plus „Ich bin eher gerne draußen im Cluster, weil ich kann mich draußen einfach besser konzentrieren als im Unterricht.“ Sich selbst strukturieren, eigenständig arbeiten und im wahrsten Sinne des Wortes Raum für individuelle Gedanken und Herangehensweisen haben – das sollen die Schüler hier üben. Doch was ist mit denjenigen, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu strukturieren? Simone Gnädig, Schulleiterin Pfrimmtal-Realschule plus „Wir haben zwei Klassenleitungen, die sich eine Klasse sozusagen im klassischen Sinne teilen und die haben sich dann die Klasse eingeteilt, sodass jeder der Lehrkräfte – wenn wir von 25 Kindern gerade in der 5. und 6. Klasse sprechen und die dann teilen, hat jeder Kollege so zwölf Kinder, wo er mit den Kindern dann auch arbeitet.“ Dieses Modell setzt aber voraus, dass es an der Schule genügend Lehrer gibt. Modern, […]

  • Prozess gegen Baumbesetzerin

    Prozess gegen Baumbesetzerin

    Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass die Proteste im Fechenheimer Wald ihren Höhepunkt erreicht haben. Hunderte Demonstranten haben sich damals gegen den Ausbau der Autobahn 66 gestellt und im Zuge dessen das betroffene Stück de Frankfurter Stadtwalds besetzt. Die Polizei musste die Waldbesetzer-Camps räumen, damit die Rodung beginnen konnte. Dabei wurden mehrere Aktivisten festgenommen. Heute begann vor dem Frankfurter Amtsgericht der Prozess gegen eine von ihnen. Mit 30 Minuten Verzögerung beginnt die Gerichtsverhandlung gegen Karen S. Grund dafür: Die Angeklagte fühle sich nicht gut. Sie sei sehr nervös. Bei den Protesten rund um die Rodung des Fechenheimer Waldes soll sie beteiligt gewesen sein und erst von einem SEK-Beamten aus einem Baum zu Boden gebracht worden sein. Die Staatsanwaltschaft legt der 29-Jährigen jetzt Hausfriedensbruch und Widerstand gegen einen Vollzugsbeamten zur Last. Julian Becker, Reporter „Es ist ein unruhiger Prozess heute vor dem Frankfurter Amtsgericht. Immer wieder wird die Verhandlung von Zwischenrufen und Gelächter aus dem Zuschauerraum unterbrochen, in dem sich zahlreiche Aktivisten eingefunden haben. Die Richterin droht mehrmals an, die Öffentlichkeit von der Verhandlung auszuschließen. Man bekommt den Eindruck, dass sowohl die Angeklagte als auch die anwesenden Aktivisten das Gericht nicht ernst nehmen, sondern sich eher darüber lustig machen.“ Der Räumungsaktion im Fechenheimer Wald war ein Aufenthaltsverbot für Demonstranten vorausgegangen. Trotzdem hatten sich am Tag der Räumung bis zu 100 Waldbesetzer auf den Bäumen verschanzt. Mit Kränen müssen sie zunächst aus den Bäumen geholt und anschließend aus dem Wald getragen werden. Verletzte gibt es bei der zweitägigen Aktion keine. Karen S. soll – laut Anklage – mit Gewalt Widerstand geleistet haben. Bei den heutigen Zeugenvernehmungen von zwei Polizeibeamten wird dieser Vorwurf allerdings noch nicht bestätigt. Der betreffende SEK-Beamte war heute nicht anwesend. Die Angeklagte kündigt über ihren Anwalt an sich nicht zur Sache äußern zu wollen. Im Falle einer […]

  • Bistum Mainz legt Pfarreien zusammen

    Bistum Mainz legt Pfarreien zusammen

    Den Zusammenhalt stärken, Transparenz schaffen und dabei auch noch Geld sparen – um diese Ziele zu erreichen, krempelt der katholische Bischof Peter Kohlgraf das Bistum Mainz momentan komplett um. Nach und nach löst er die mehr als 300 Pfarreien auf und führt sie zu größeren Einheiten zusammen. So geschehen auch im Raum Ingelheim. Wir haben uns vor Ort umgehört und gefragt, was das für die Gläubigen bedeutet.

  • Videoüberwachung im Frankfurter Bahnhofsviertel

    Videoüberwachung im Frankfurter Bahnhofsviertel

    Im Frankfurter Bahnhofs-Viertel schießt die Zahl der Straftaten kontinuierlich in die Höhe. Die Polizei will nun mit neuen Überwachungskameras Herr der Lage werden. Mit den Kameras können Straftaten nicht nur aufgezeichnet werden, um sie im Nachhinein zu verfolgen. Die Polizei kann auch direkt vor Ort darauf reagieren. Das sind sie, die neuesten Polizeihelfer. Hochmodern können die Kameras bis zu zweihundert Meter ranzoomen und zudem rundherum, 360 Grad alles im Blick behalten. An mehreren Standorten im Frankfurter Bahnhofsviertel stehen sie nun und übertragen rund um die Uhr live in die Zentrale. Von dort können Kollegen direkt angefunkt und zum Ort des mutmaßlichen Verbrechens geleitet werden. Thomas Schmidl, Einsatzleiter Polizeipräsidium Frankfurt „Unmittelbar polizeiliche Einsatzkräfte, die ohnehin in der Stadt im Einsatzraum unterwegs sind, so zu steuern, dass wir auf den dort beobachteten, videografierten Sachverhalt polizeilich reagieren können.“ Auch mögliche Falschmeldungen sollen mit diesen sogenannten „stationären Videoschutzanlagen“ aussortiert werden. Bereits vor über fünf Jahren hatten die Frankfurter Stadtverordneten die neuen Anlagen beschlossen, getan hatte sich lange Zeit nichts. 10.000 Straftaten im Bahnhofsviertel allein im vergangenen Jahr waren für den neuen Oberbürgermeister aber Grund genug, endlich zu handeln. Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt „Wenn ich höre, dass Beschäftigte sagen, dass sie mittlerweile ungern auf die Arbeit gehen, weil sie im Bahnhofsviertel arbeiten oder übers Bahnhofsviertel gehen müssen, wenn Menschen bestimmte Straßen meiden – dann ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Sicherheitsgefühl der Menschen erhöht wird.“ Bislang standen diese neuen Kameras nur an der Hauptwache und Konstablerwache. Laut Polizei konnten knapp zwei Drittel der dort aufgezeichneten Straftaten aufgeklärt werden. Einzig der Datenschutz ist immer wieder Grund für Diskussionen, dem aber auch mit einfachsten Mitteln nachgekommen werden soll. Annette Rinn (FDP), Ordnungsdezernentin Frankfurt „Bei Versammlungen oder Demonstrationen kriegen die feststehenden Kameras so eine Art Jalousie, damit die nicht mehr funktionieren. Und die 360-Grad-Kameras […]

  • Wintersport in Bad Marienberg

    Wintersport in Bad Marienberg

    In den letzten Tagen haben wir bei uns die schöne Seite des Winters kennengelernt. Kalte Temperaturen, ja, dazu aber viel Sonnenschein. Nur eines hat gefehlt: der Schnee. Kein Problem für die Pistenmacher in Bad Marienberg im Westerwald – sie haben mit etwas Kunstschnee nachgeholfen. Und so steht dem Wintersportvergnügen nichts mehr im Weg. Denn seit heute Nachmittag ist der Skilift endlich wieder in Betrieb. Einen nach dem anderen schleppt der Skilift auf den Schorrberg. Und dann geht’s bergab, ob mit Ski oder Snowboard. Die Wintersportler haben zwei Pisten zur Auswahl: Familienpiste oder Steilhang, je nach Lust und Können. Alexander Salheiser, Snowboarder aus Siershahn „Es ist dieses Jahr das erste Mal, dass wir jetzt hier sind, gab ja nicht so viele Tage. Und es fühlt sich wieder gut an. Die Piste ist ein bisschen eisig durch den Kunstschnee, aber es macht wieder Spaß.“ Julia Salzmann, Skifahrerin aus Bad Marienberg „Hauptsache, hier ist beschneit worden und wir können Ski fahren.“ Michael Willwacher, Skifahrer aus Hof (Westerwald) „Es macht immer noch Spaß, aber mit normalem Schnee macht’s mehr Spaß. Und bei besserem Wetter, ist ja recht bewölkt.“ Weil es in den vergangenen Tagen zwar sehr kalt war, aber kaum geschneit hat, hat sich der örtliche Skiclub dafür entschieden, den Schnee künstlich zu erzeugen. Zehn Schneekanonen haben den Hang in ein weißes Band verwandelt. Das braucht viel Wasser und Energie. Aber ist das in Zeiten der Klimakrise noch vertretbar? Marco Stalp, Vorsitzender Skiclub Bad Marienberg-Unnau „Wir haben uns die Frage auch gestellt, aber wir sind der Auffassung, dass das auf jeden Fall vertretbar ist, weil es ja nur ein bis zwei Mal im Jahr vorkommt. Und wenn man sieht, was andernorts an Energie verpulvert wird, will ich mal sagen, dann halten wir das auf jeden Fall hier für vertretbar.“ Mitglieder des Skiclubs Bad Marienberg-Unnau […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Pflege wird immer teurer — Hessen: Kooperation mit DITIB wird fortgesetzt — Gewerkschaft der Polizei: Einsatz von Bodycams ausweiten Anmoderation: Eine Woche vor der Neuwahl des Ministerpräsidenten im hessischen Landtag zeichnet sich ab, wie die künftig Landesregierung aussehen wird. Nach Medienberichten soll der bisherige Justizminister Roman Poseck von der CDU neuer hessischer Innenminister werden. Der bisherige Kultusminister Alexander Lorz von der CDU soll künftig das Finanzministerium leiten. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Kaweh Mansoori soll der neue Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum werden. Und damit kommen wir zu weiteren kurzen Nachrichten. Pflege wird immer teurer In Hessen und Rheinland-Pfalz müssen Pflegebedürftige in Heimen seit Jahresbeginn deutlich mehr aus eigener Tasche zahlen. Das hat eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergeben. In Hessen lag der Eigenanteil zum Stichtag 1. Januar im Schnitt bei 2.566 Euro pro Monat für das erste Jahr im Heim. Trotz höherer Entlastungszuschläge waren das rund 230 Euro mehr als vor einem Jahr. In Rheinland-Pfalz lag der Betrag zu Jahresbeginn im Schnitt bei 2.608 Euro. Hier stieg die Zuzahlung um rund 160 Euro. Grund für den Anstieg sind vor allem höhere Personal- und Sachkosten. Kooperation mit DITIB wird fortgesetzt Das Land Hessen wird beim Islamischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen zunächst weiter mit dem türkischen Moscheeverband DITIB Hessen zusammenarbeiten. Wie das Kultusministerium heute mitteilte, sei die Entscheidung nach einer erneuten Begutachtung durch drei unabhängige Wissenschaftler gefallen. Demnach bestehe zwar eine abstrakte Gefahr, dass die Unabhängigkeit von DITIB Hessen von der türkischen Regierung nicht hinreichend gewährleistet sei. Für einen Widerruf der Kooperation fehlten aber die konkreten Hinweise für eine politische Instrumentalisierung. Kultusminister Alexander Lorz erklärte, die Landesregierung werde darauf achten, dass der Religionsunterricht jederzeit den demokratischen Werten entspreche. Einsatz von Bodycams ausweiten Die Gewerkschaft der Polizei in Rheinland-Pfalz fordert, dass Bodycams künftig auch in Wohnungen eingesetzt werden können. Bislang […]

  • Zukunft des alten Polizeipräsidiums Frankfurt wieder ungewiss

    Zukunft des alten Polizeipräsidiums Frankfurt wieder ungewiss

    Es ist eines der größten Bauprojekte in Frankfurt: Am ehemaligen Polizeipräsidium sollten Wohnungen und Geschäfte entstehen. Doch nach der Insolvenz des privaten Investors steht das Ganze vor einer ungewissen Zukunft. Dabei wird Wohnraum in der Mainmetropole dringend benötigt. So sollte es spätestens in drei Jahren aussehen, nun tut sich am Alten Polizeipräsidium erstmal nichts. An der Denkmalgeschützten Fassade nehmen nur die Schmierereien zu, die Scheiben sind eingeschlagen. Die Baustelle steht schon vor dem Aus, bevor überhaupt der erste Bagger gerollt ist. Für Frankfurts SPD-Chef Kolja Müller eine städtebauliche Vollkatastrophe. Kolja Müller (SPD), Vorsitzender Unterbezirk Frankfurt „Das Grundstück steht seit mittlerweile 22 Jahren leer, also eine ganze Generation. In bester Lage, angebunden an den öffentlichen Nahverkehr in Innenstadtlage. Und wir in Frankfurt brauchen dringend Wohnungen und vor allem bezahlbare Wohnungen.“ Rückblick: Vor fünf Jahren kauft die Düsseldorfer „Gerch Group“ für über 200 Millionen Euro vom Land Hessen das 15 Hektar große Gelände zwischen Messe und Hauptbahnhof. Das alte Hauptgebäude sollte saniert werden, dahinter sollte ein 175 Meter hoher Wohnturm entstehen. Dazu Büros und öffentliche Einkaufsflächen anstelle der heruntergekommenen Verwaltungsgebäude. 800 Millionen Euro wollte Gerch investieren. Doch nach der Teilinsolvenz des Mutterkonzerns sind nun auch die für das Projekt zuständigen Tochtergesellschaften pleite. Der Investor macht dafür Inflation und Zinsanstieg verantwortlich. Jens Schmidt, Insolvenzverwalter Gerch Group „Die Rahmenbedingungen in der Bau- und Immobilienwirtschaft sind derzeit außerordentlich schwierig. Mein Team und ich werden alles unternehmen, um eine Fortführung dieses vielversprechenden Projektes […] zu erreichen“ Das Alte Polizeipräsidium ist eines der letzten großen Entwicklungsareale in Frankfurt. Vor nicht mal einem Jahr hatte die Stadt mit Gerch einen städtebaulichen Vertrag geschlossen. Eine Kita sollte entstehen, 30 Prozent des Wohnraums sollten öffentlich gefördert werden. Nun will die Stadt schnellstmöglich das Gespräch mit Investor und Insolvenzverwalter suchen. Markus Radermacher, Dezernat Planen und Wohnen Frankfurt „In jedem Fall werden […]

  • Sternsinger im Bistum Fulda ausgesendet

    Sternsinger im Bistum Fulda ausgesendet

    Wenn in diesen Tagen verkleidete Kinder durch die Straßen ziehen, dann ist klar: Die Sternsinger sind wieder unterwegs, um ihren Segen in die Häuser und Wohnungen zu bringen. Jedes Jahr zwischen Weihnachten und dem 6. Januar verkünden sie die Geburt Jesu und sammeln Spenden. Für die Kinder im Bistum Fulda ging es heute los. Alle Jahre wieder kommen Kinder zusammen, um Gutes zu tun. Bevor sie ins ganze Bistum Fulda strömen, um Geld zu sammeln und Lieder zu singen, kommen sie heute in den hohen Dom zu Fulda. Eine letzte Generalprobe bevor die Kinder als Heilige drei Könige verkleidet vor der Haustür gläubiger Katholiken stehen. Hanna, Sternsingerin in Fulda „Ich mache bei den Sternsingern mit, weil ich es schön finde, den Leuten den Segen zu bringen und Geld einzusammeln und das dann den armen Leuten zu geben.“ Selina, Sternsingerin in Fulda „Also es ist einfach so schön, sich so zusammenzutun und Geld zu sammeln für die Kinder die halt weniger haben. Und es macht halt auch Spaß.“ Fiona, Sternsingerin in Fulda „Mir macht immer das Singen Spaß und weil wir da auch immer mit Freunden zusammen sind.“ Eine Jahrhunderte alte Tradition. Denn schon im Mittelalter zogen junge Menschen als Nachfolger der Heiligen Drei Könige durch die Städte. Heute ist sie die größte Sammelaktion von Kindern für Kinder weltweit. 500.000 junge Menschen nehmen dieses Jahr teil. André Kulla, Jugendseelsorger Bistum Fulda „Auf jeden Fall ist das ein großes Zeichen, wenn wir durch die Straßen ziehen und zeigen, dass wir dieses Segen bringen möchten. Es ist ja auch der Segen, der von Weihnachten ausgeht. Ich glaube auch ein großes Zeichen von Frieden, von Solidarität, was in diesen Tag total wertvoll und total notwendig ist.“ Im vergangenen Jahr haben die Sternsinger über 45 Millionen Euro gesammelt. Das Geld von diesem Jahr soll in […]

  • Pilotprojekt Vier-Tage-Woche in Ludwigshafen

    Pilotprojekt Vier-Tage-Woche in Ludwigshafen

    Die Mitarbeiter der Stadt Ludwigshafen können seit einem halben Jahr entscheiden, ob sie vier statt fünf Tage pro Woche arbeiten wollen. Das heißt, sie arbeiten an den einzelnen Tagen länger – haben dafür aber auch jede Woche einen Tag mehr frei. Das Ganze ist als Versuch für ein Jahr angesetzt. Wir haben mal nachgefragt, wie das bisher bei den Mitarbeitern so ankommt. Für Bürohund Arnold ist an sieben Tage die Woche Wochenende. Er kann es sich hier in der Stadtverwaltung Ludwigshafen genauso gutgehen lassen wie zu Hause. Frauchen Jasmin Eckhardt hat sich bewusst dafür entschieden, auch weiterhin an fünf Tagen die Woche zu arbeiten. Für sie ist eine Vier-Tage-Woche keine Option. Jasmin Eckhardt, Sekretariat Oberbürgermeisterin „Die Abläufe, die sind einfach nicht machbar. An einem Tag zu fehlen. Wenn das jetzt immer ein ruhiger Tag wäre. Ein Tag, an dem Außentermine stattfinden würden und die OB vielleicht nicht so viel da ist, wäre das noch einmal eine andere Sache. Aber es ist schon sehr wichtig, einfach da zu sein, weil immer laufender Verkehr ist.“ Wie ihr geht es vielen Angestellten der Stadt Ludwigshafen. Nur zwei der insgesamt 3.900 Mitarbeiter machen bei dem Projekt Vier-Tage-Woche mit. Für Jasmin Eckhardt ein großer Knackpunkt: die Arbeitszeit. Denn die muss genauso erbracht werden wie bisher. Jasmin Eckhardt, Angestellte der Stadt Ludwigshafen „Mein Arbeitsalltag ist eh schon über acht Stunden locker drüber. Und da noch einmal die zwei Stunden jeden Tag drauf zu packen mit zehn und da noch vielleicht Überstunden zu machen. Dann könnte ich genauso auch hier übernachten. Das wäre dann so das Ende eigentlich.“ Für Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck ist das Pilotprojekt Vier-Tage-Woche dennoch nicht gescheitert. Ganz im Gegenteil: Es sei immer schwieriger, Mitarbeiter zu finden. Und deshalb setze sie auf solch flexible Modelle. Jutta Steinruck (parteilos), Oberbürgermeisterin Ludwigshafen „Die Tarifverträge im öffentlichen Dienst […]

  • Neujahrsumzug in Mainz

    Neujahrsumzug in Mainz

    Und auch für die Mainzer Narren gab es keinen freien Tag am Neujahrsmorgen. Im Gegenteil, einige mussten richtig schwer tragen. 25 Kilogramm wiegt ein echter Määnzer Schwellkopp. Die Schwellköpp-Träger waren beim traditionellen Neujahrsumzug durch die Mainzer Innenstadt natürlich dabei, genauso wie Tausende von Närrinnen und Narhallesen am Straßenrand. Das erste Helau in diesem Jahr! „Drei, zwei, eins, Helau!“ Pünktlich um 11.11 Uhr startet die Kampagne 2024. Keine Katerstimmung am Neujahrsmorgen. Echte Narren sind immer fit! „Frohes neues Jahr!“ Tierisch starten die Mainzer Garden in die Fastnacht. Hölzernen Narrenzuwachs gibt es beim Reiterchor der Mainzer Prinzengarde. Patrick Ross „Wir wollen jetzt dieses Jahr mal die umwelt- und tierfreundliche Variante des Reitercorps auf die Beine stellen. Wir haben elf von diesen wunderschönen Tieren. Wir freuen uns eben als neues berittenes ‚Hoppe, Hoppe Reiter-Corps‘ dieses Jahr dabei zu sein.“ Neben dem neuen „Hoppe, Hoppe Reiter-Corps“ starten rund 2.500 Gardisten, Husaren, Prinzessinnen und Musiker in die dieses Jahr sehr kurze Kampagne. Aschermittwoch ist immer 46 Tage vor Ostern. Und dieses Jahr ist Ostern schon Ende März. Thorsten Hartel, Zugleitung Mainzer Carneval-Verein „Weil am 12. Februar ist Rosenmontag, 14. Februar ist Aschermittwoch. Also am Valentinstag. Von daher sehr, sehr knapp alles dieses Jahr.“ Also noch 43 närrische Tage, im vergangenen Jahr waren es 51! Da sollte niemand den Neujahrsumzug verschlafen. Ein ganz und gar friedlicher Start der Kampagne. Tanja „Weil wir nur mit Charme bewaffnet sind. Wir schießen nicht mit scharfer Munition. Nur mit Blumen und ganz viel Liebe.“ Echte Narren wissen es bestimmt! Aber alle anderen haben vielleicht immer ein falsches Datum im Kopf, wenn es um die Mainzer Fastnacht geht! Hansgeorg Schönig, MCV-Präsident „Fälschlicherweise wird ja auch oft der 11.11. damit verwechselt. Aber das ist sozusagen nur ein Lüpfen des Vorhanges. Der eigentliche Startschuss ist der erste Januar.“ Den Startschuss gibt zum ersten […]

  • Zu Gast im Studio: Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein

    Zu Gast im Studio: Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein

    Eva Dieterle im Gespräch mit dem hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein über den CDU-Wahlsieg in Hessen, die anschließenden Koalitionsverhandlungen und seine Wünsche für 2024. Eva Dieterle, Moderatorin: Guten Abend zu 17:30 SAT.1 LIVE, zum großen Finale, zur letzten Sendung im Jahr 2023. Und auch heute erwartet Sie eine besondere Sendung, denn wir schauen auf das Jahr zurück und das mache ich heute mit meinem Gast. Und für ihn war das auch persönlich ein ganz besonderes Jahr, ein prägendes. Und darüber spreche ich jetzt mit dem hessischen Ministerpräsidenten, mit Boris Rhein. Herzlich willkommen! Schön, dass Sie hier sind. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen: Danke! Schönen guten Abend, Frau Dieterle. Eva Dieterle: Herr Rhein, wir starten gleich mit zwei ganz besonders schönen Momenten in diesem Jahr. Prägend war ja auf jeden Fall vor der Landtagswahl der Wahlkampf. Der war anstrengend. Aber wir haben da auch ein paar Bilder für Sie. Sie hatten auch Spaß, Sie können ja gerne auch mal hingucken. Also Sie waren in einem Freizeitpark in der Nähe von Wiesbaden unterwegs und man kann sagen, Sie haben keine Attraktion ausgelassen. Das scheint Ihnen richtig viel Spaß gemacht zu haben und wir haben uns gefragt: Ist das noch das Kind im Manne, das da wieder wach geworden ist? Oder wie war das für Sie? Boris Rhein: Na ja, ich bin schon ein großer Fan von solchen Attraktionen und es macht mir große Freude, auch in solchen Fahrgeschäften zu fahren. Und ich glaube aber, das ist auch für einen Politiker ganz hilfreich, erst mal unterwegs zu sein, unter Leuten zu sein und Gespräche dabei zu führen. Und es soll aus meiner Sicht auch ein bisschen deutlich machen, was beispielsweise Schausteller für unser Land leisten. Denn das ist natürlich insbesondere nach Corona ein Treffpunkt wieder für die Menschen gewesen, sich auch mal fröhlich zu […]

  • Zu Gast im Studio: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer

    Zu Gast im Studio: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer

    Markus Appelmann im Gespräch mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer über die Pisa-Studie, die Schuldenbremse und ihre Wünsche für 2024 Markus Appelmann: Guten Abend zu 17:30 Sat1 live. Die Zeit zwischen den Jahren nutzen wir, um auf das Jahr zurückzublicken und nach vorne zu schauen. Traditionell laden wir dazu die Ministerpräsidenten ein, heute die rheinland-pfälzische Landeschefin Malu Dreyer bei mir im Studio. Einen schönen guten Abend. Malu Dreyer: Guten Abend, Herr Appelmann. Markus Appelmann: Frau Dreyer, wir möchten einmal auf eine große Reise schauen, die Sie mit einer Delegation in diesem Jahr unternommen haben, und zwar nach Japan. Dort haben Sie die Partner Region Iwate besucht. Es ging aber auch um Wirtschaftskontakte und es ging um das große Thema Künstliche Intelligenz. Was hat Ihnen an dieser Reise gefallen? Die fremde Kultur, die so anders ist als unsere, das Know how in Sachen künstliche Intelligenz oder dass man weit weg war von den heimischen Problemen. Malu Dreyer: Es sind natürlich immer ganz unterschiedliche Aspekte, die bei solchen Reisen einem besonders in Erinnerung bleiben oder besonders auch prägen. Und das ist ganz sicherlich das Thema ganz andere Kultur. Ich bin zum Ersten Mal in Japan gewesen und es hat mich schon sehr beeindruckt, wie achtsam die Menschen da miteinander umgehen. Das fand ich sehr beeindruckend. Aber natürlich ging es auch um sehr, sehr wichtige Themen. Und das ist die KI, die künstliche Intelligenz. Professor Dengler von unserem Deutschen Institut für Künstliche Intelligenz in Kaiserslautern war ja mit dabei. Wir haben uns da wichtige Dinge angeschaut und natürlich auch das Thema Katastrophenschutz. Auch da sind wir hingereist, um zu lernen in beiden Bereichen und um Kooperationen weiter zu verstärken. Markus Appelmann: Sie haben das Thema Katastrophenschutz gerade eben schon angesprochen, denn spätestens als Sie zu Hause waren, haben Sie die heimischen Probleme wieder […]

  • Zu Gast im Studio: Prof Mirjam Wenzel, Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt

    Zu Gast im Studio: Prof Mirjam Wenzel, Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt

    Markus Appelmann im Gespräch mit der Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, Prof. Mirjam Wenzel, über Antisemitismus und die Situation der Juden nach dem Hamas-Überfall auf Israel am 07. Oktober. Markus Appelmann, Moderator: Herzlich willkommen zu 17:30 Sat.1 live zwischen den Jahren. In unserer heutigen Sendung blicken wir zurück auf dieses bewegte Jahr – später in der Sendung unser 1730 Jahresrückblick. Doch zu Beginn schauen wir auf den 7. Oktober: Der Tag, an dem ein Zivilisationsbruch ungeahnten Ausmaßes stattfand. Die palästinensische Terror-Organisation Hamas überfiel Israel. Sie wütete und mordete so brutal wie zuletzt im Zweiten Weltkrieg – der von Deutschland ausgehenden nationalsozialistischen Massenvernichtung der Juden. Der 7. Oktober sandte Schockwellen rund um den Globus, und auch zu uns nach Deutschland. Darüber wollen wir heute ausführlich sprechen mit der Direktorin des Jüdischen Museums in Frankfurt, die heute unser Gast ist, Professor Mirjam Wenzel. Guten Tag. Mirjam Wenzel, Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt: Guten Tag. Appelmann: Bevor wir ins Gespräch gehen, zeigen wir Ihre Wirkungsstätte, das Jüdische Museum in Frankfurt. ———- Laut gesprochene Namen der Geiseln, entführt von der Hamas, aus Israel in den Gazastreifen. Der 7. Oktober ist im jüdischen Museum zu spüren. Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor dem Gebäude. Im Inneren: Kunst über einen Kibbuz, der so nicht mehr existiert. „Nir Oz“ wird von den Hamas-Terroristen weitgehend zerstört. Der Krieg ist Thema in einem Museum, das jeden willkommen heißt. Ein strahlend weißer Bau. Vor drei Jahren wird er eröffnet. Auch als Zeichen, dass jüdisches Leben, jüdische Kultur fest in Frankfurt verankert sind und  ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind. Prof. Mirjam Wenzel, Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt „Wir haben Programme entwickelt, mit denen wir außerhalb des Museums agieren, etwa am berufsbildenden Schulen oder an Grundschulen. Wir geben Stadtführungen, um einen konkreten Bezug auf die Topografie Frankfurts, die jüdisch geprägte Topografie Frankfurts zu nehmen, das heißt, […]

  • Unser Jahresrückblick 2023

    Unser Jahresrückblick 2023

    Das 17:30-Jahrbuch 2023: Die Seiten des Jahres An Karfreitag eskaliert die Situation: Martialisch auftretende Männer fahren unter anderem mit einem Panzer auf die Raststätte Gräfenhausen an der A5. Dort bedrängen sie LKW-Fahrer, die hier seit einigen Tagen streiken. Die Fahrer klagen über Lohnausfälle und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Jetzt ist der Inhaber der polnischen Speditionsfirma zusammen mit einer privaten Sicherheitsfirma angerückt, um sich seine Lastwagen zurückzuholen. Edwin Atema, Verhandlungsführer: „Das sind alle große, starke Männer, aber die haben Angst vor ihrem Arbeitgeber!“ Die Polizei verhindert eine gewaltsame Auseinandersetzung. Ende April ist der Streik beendet – vorerst. Denn im Laufe des Jahres gehen die Proteste weiter, zwischenzeitlich treten die LKW-Fahrer sogar in einen Hungerstreik. Im Herbst ist der Ausstand dann endgültig vorbei – die Fahrer haben ihren Lohn erhalten. Was bleibt ist ein Einblick in die oft erschreckenden Arbeitsbedingungen auf Europas Straßen. — Im April ist die Freude am Hahn groß. Der insolvente Hunsrück-Flughafen hat einen neuen Besitzer. Es ist das Ende einer beispiellosen Odyssee. Kaufinteressenten kamen und gingen, Gläubiger lehnten Investoren ab, Deals platzen kurz vor dem Abschluss. Jetzt hat ER den finalen Zuschlag erhalten: Peter Adrian, Vorstandsvorsitzender der Triwo AG aus Trier. 20 Millionen Euro will das Unternehmen bis Mitte nächsten Jahres in den Flughafen investieren. Der Flugbetrieb soll weitergehen. Rüdiger Franke, Geschäftsführer Flughafen Hahn am 19.4.2023: „Ich freue mich für die Belegschaft, dass die harte Zeit jetzt doch einen Erfolg gefunden hat.“ Alle rund 400 Beschäftigten werden übernommen. Endlich ist er also da: Der Neustart am Hunsrück-Airport! — Den Start in eine neue Zeit – den feiern im Mai auch die Fußballfans in Wiesbaden und Darmstadt. Nach dem Heimsieg gegen Madgeburg steht fest: Der SV Darmstadt 98 steigt auf in Liga 1. Und das pünktlich zum 125. Vereinsjubiläum.  „Schalalala, Bundesliga!“ Der Aufstieg der Lilien in die Bundesliga – er wird […]

  • KI ermöglicht Dialog mit Holocaust-Zeitzeugen

    KI ermöglicht Dialog mit Holocaust-Zeitzeugen

    Erzählungen von Zeitzeugen schaffen einen emotionalen Zugang zu Geschichte und Vergangenheit – etwa über die Zeit des Nationalsozialismus. Aber was passiert, wenn kein Holocaust-Überlebender mehr da ist – wenn die Zeit nach den Zeitzeugen beginnt? Könnte das die Erinnerungskultur an den Nationalsozialismus gefährden? In der deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt gibt es das Deutsche Exilarchiv und dort hat man sich genau darüber Gedanken gemacht. Die aktuelle Ausstellung dort heißt „Frag nach“ und macht jetzt Gespräche mit Zeitzeugen möglich, auch über deren Tod hinaus – mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Schülerin: „Warum bist du nicht nach Deutschland zurückgezogen?“ – Kurt Maier: „Also nein, ich habe nie den Gedanken damals gehabt. Ich glaube, ich habe schon meine Mutter gefragt: ‚Willst du zurück?‘, da hat sie gesagt ‚Nie, nie werde ich zurückgehen.’“ Nicht zurück in das Land, das Kurt Maier und Inge Auerbacher unter den Nazis entrechtet, verfolgt und deportiert. Nur mit Glück entkommen die beiden jüdischen Deutschen der Vernichtung, die Hitler im Zweiten Weltkrieg für alle Juden plant. Inge und Kurt leben heute in den USA. In der Ausstellung des Deutschen Exilarchivs können Besucher aber ihren Projektionen Fragen stellen – genau zur richtigen Zeit. Sylvia Asmus, Leiterin Exilarchiv Deutsche Nationalbibliothek „Weil wirklich die Ära der Zeitzeug:innen sich dem Ende neigt; es gibt nicht mehr viele Menschen, die berichten können. Jetzt haben wir eben die Möglichkeit, dass die Besucher:innen Teil davon sind, interagieren können und ich glaube, das ist in Zeiten zunehmenden Antisemitismus wichtig, dass man richtig involviert ist.“ Fünf Tage hat Sylvia Asmus Kurt und Inge interviewt und 900 Antworten erhalten. Eine Künstliche Intelligenz ordnet die Antworten möglichen Fragen zu, die Besucher stellen. So können Kurt und Inge diesen Schülern erzählen, dass sie Anfang der 30er Jahre auf die Welt kamen. Auch Audios und Filme erzählen ihre Geschichte. „Hallo, ich bin Kurt Salomon […]