Gesellschaft

  • Ausstellung zeigt Werke von Ernst Ludwig Kirchner

    Ausstellung zeigt Werke von Ernst Ludwig Kirchner

    Weltberühmt sind seine Großstadtzeichnungen, ob Berlin oder auch Frankfurt. Ernst Ludwig Kirchner ist einer der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler in Deutschland. Seine Karriere startet kurz vor dem ersten Weltkrieg, sie endet im Nationalsozialismus. Als „entartet“ werden Kirchners Werke gebrandmarkt.  Im Rahmen der Internationalen Tage Ingelheim werden im Kunstforum bis zum 9. Juli Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen des großen deutschen Expressionisten ausgestellt. Großstadtimpressionen Anfang des 20sten Jahrhunderts. Holzschnitte, Aquarelle, schnelle Striche. Ernst Ludwig Kirchner lebt in Berlin. Seine Motive findet er auf der Straße. Oft besucht er Frankfurt. Läuft durch die Stadt, zeichnet, zum Beispiel den Eisernen Steg. Ulrich Luckhardt, Kurator der Ausstellung „Na ja, er kam aus der Provinzstadt Dresden. Sein Zentrum war dort. Er war das gar nicht gewohnt, in einer solchen Metropole zu leben und künstlerisch zu arbeiten. Und dieses flirrende Leben hat sich eben auch auf seine Kunst übertragen.“ Doch zuerst kommt Dresden. Kirchner studiert Architektur. Sein Atelier: ein Ort der Freiheit. Es geht freizügig zu. Weibliche Modelle, berühmte Künstlerfreunde, wie Erich Heckel. Es entsteht die Künstlergruppe „Brücke“, sie versammelt die wichtigsten Vertreter des Expressionismus. Ulrich Luckhardt, Kurator der Ausstellung „Es war an sich ein harmonisches Leben, das er mit seinen Künstlerfreunden der Künstlergemeinschaft Brücke geführt hat.“ Doch es gibt Streit zwischen den Freunden. Kirchner zieht nach Berlin und besucht oft die Ostseeinsel Fehmarn. Ein idyllisches Künstlerleben. Bis 1914. Der erste Weltkrieg ändert alles. Eingezogen als Soldat stürzt Ernst Ludwig Kirchner in eine schwere psychische Krise. Es entstehen Selbstportraits, die keinen glücklichen Menschen zeigen. Ulrich Luckhardt, Kurator der Ausstellung „Diese Zeit war für ihn extrem schwierig. Weil dort seine Medikamentensucht begann und er trotzdem künstlerisch tätig war.“ Jetzt verbringt der Künstler viel Zeit in Kliniken. Wie im exklusiven Sanatorium Dr. Kohnstamm in Königstein im Taunus. Danach zieht Kirchner in die Schweiz. Hier endet die Ausstellung, obwohl der […]

  • Der Start des Deutschlandtickets in der Region

    Der Start des Deutschlandtickets in der Region

    Lange hat es gedauert, jetzt ist es da: das Deutschlandticket. Nach zähen Diskussionen zwischen Bund, Ländern und Verkehrsbetrieben kann nun jeder für 49 Euro im Monat den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen. Ein günstiges Angebot, das aber nicht für jeden attraktiv ist. Wie so mancher Zug fährt auch das Deutschlandticket mit etwas Verspätung ein. Doch jetzt ist der Andrang groß. Schon über drei Millionen Menschen haben sich für das D-Ticket entschieden. 750.000 davon hatten bisher keine Monatskarte. Tatjana Siekmann „Also ich hole mir das definitiv, weil ich bin Pendlerin, da spare ich mir 40 Euro im Monat. Von daher: perfekt.“ Christiane Hanson „Ich habe es noch nicht, ich werde es mir aber holen, weil ich sehr oft die Möglichkeit habe, mit der Bahn zu fahren. Zu meiner Tochter Richtung Marburg. Von daher. Klimatechnisch gesehen finde ich das eine gute Sache.“ Sven Siekmann „Schon allein arbeitsbedingt ist das sehr von Vorteil. Das man dadurch mehr Geld einspart.“ Silvia Rossel „Also ich habe es nicht, weil es mir ein bisschen zu teuer war, ehrlich gesagt. Das andere hatte ich. Und weil ich da, glaube ich, nicht so oft mit der Bahn fahre, mit Homeoffice, nur zweimal die Woche, und dann tut sich das nicht rentieren bei mir.“ D für „Deutschland“, aber auch für „digital“. Denn das Ticket gibt es nur in den Apps der Verkehrsgesellschaften oder an stationären Verkaufsstellen. Da viele noch kurzfristig auf den Zug mit aufspringen, war gestern zeitweise die Bahn-App überlastet. Anders ist es in Queidersbach, südwestlich von Kaiserslautern. Ortsbürgermeister Ralph Simbgen schätzt, dass sich kaum einer der 2.800 Einwohner das 49-Euro Ticket zulegen möchte. Und das obwohl das örtliche Busangebot vergleichsweise gut sei. Ralph Simbgen (CDU), Ortsbürgermeister Queidersbach „Zum ersten ist halt der Bus relativ lange unterwegs für die Strecke. Also wenn ich nach Kaiserslautern fahre, bin […]

  • Grundsteinlegung bei Boehringer Ingelheim

    Grundsteinlegung bei Boehringer Ingelheim

    Kinderärzte warnen zurzeit davor, dass im Herbst Fiebermedikamente knapp werden könnten. Um einem Versorgungsengpass vorzubeugen, sollen wieder mehr Arzneimittel in Deutschland hergestellt werden. Ein wichtiger Akteur dabei ist das rheinland-pfälzische Unternehmen Boehringer Ingelheim. Dort wird gerade mächtig investiert – davon hat sich heute auch Bundeskanzler Olaf Scholz ein Bild gemacht. Der erste Stein ist gelegt. In drei Jahren wird hier ein neues Innovationszentrum stehen: der „Chemical Innovation Plant“. Hier sollen neue Arzneimittel entwickelt werden, die dann zur Produktion zugelassen werden. Die neue Anlage kostet das Pharma Unternehmen stolze 284 Millionen Euro. Ein Preis, der sich für Bundeskanzler Olaf Scholz lohnt: Olaf Scholz, SPD, Bundeskanzler „Der Krieg in der Ukraine, die Pandemie, die damit zusammenhängenden Probleme in den weltweiten Lieferketten haben uns doch eines gezeigt: Bei bestimmten kritischen Produkten dürfen wir nicht abhängig sein von nur einem oder zwei Lieferanten.“ Denn das würde auch die Versorgungssicherheit gefährden. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin sieht die Investitionen von Boehringer Ingelheim in die neue Entwicklungsanlage auch als klares Bekenntnis zum Land. Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Es geht auch darum, kontinuierlich Medikamente zu produzieren am Standort Deutschland und damit eben auch Versorgungssischerheit zu gewährleisten auch für die Zukunft. Es gibt wenig gesundheitspolitische Themen, die so im Fokus im Moment stehen, wie die Versorgung von Patienten und Patientinnen mit Arzneimitteln.“ Neue Medikamente gegen Krebs und Fettleibigkeit – entwickelt im neuen Innovationszentrum von Boehringer Ingelheim. Damit das möglich wird, möchte das Pharma-Unternehmen in den nächsten Jahren weitere 30 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Sabine Nikolaus, Landesleiterin Deutschland Boehringer Ingelheim „Eine Erforschung eines Arzneimittels dauert in der Regel um die zehn Jahre und von daher brauchen wir auch einen gewissen Schutz, damit eben unsere Medikamente auch nicht von Nachahmern sofort nachgebaut werde können, sondern, dass wir einen gewissen Patentschutz haben, der eine solche Großinvestition dann auch rechtfertigt.“ […]

  • Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Koblenz

    Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Koblenz

    Gestern Abend war Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Bürgergespräch in einer Industriehalle in Bendorf bei Koblenz. Den Auftakt der Rheinland-Pfalz-Visite des Bundeskanzlers gab es zuvor auf der Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds am Deutschen Eck zum Tag der Arbeit. Premiere in Koblenz. Zum ersten Mal besucht ein Bundeskanzler am 1. Mai die Rhein-Mosel-Stadt. 2.500 Besucher wollen Olaf Scholz sehen, oder zumindest die meisten von ihnen. Der Kanzler geht ohne Manuskript auf die Bühne. Seine Rede: ein Plädoyer für starke Gewerkschaften, Tarifverträge und Respekt vor jedweder Arbeit. Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler „Deshalb wünsche ich mir einen Mentalitätswandel, einen Gesinnungswandel, der für jede Arbeit in diesem Land den notwendigen Respekt aufbringt, den wir alle einander zollen.“ Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer äußert sich zu den vielen Streiks der vergangenen Wochen. Das Recht zu streiken sei in Deutschland unverzichtbar. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Es ist in der Verfassung verbürgt und es ist ein adäquates Mittel, um in Arbeitskämpfen auch zu wirklich guten Ergebnissen am Ende zu kommen.“ „Respekt für Arbeit“. Diesen Slogan wollen Scholz und Dreyer am Nachmittag untermauern. Sie besuchen das Rote Kreuz im Stadtteil Pfaffendorf und unterhalten sich dort mit Rettungskräften. Weiter geht’s für Scholz nach Bendorf zum letzten Programmpunkt, dem Kanzlergespräch. 150 Menschen, die sich vorab beworben hatten, dürfen dem Kanzler fragen, was immer ihnen unter den Nägeln brennt. Die Fragen, vorab nicht abgesprochen und vielseitig: „Woher nehmen Sie denn im Prinzip überhaupt Ihren Optimismus, dass der Arbeitsmarkt in Deutschland so stabil sein wird?“ „Investieren wir genug in unsere Sicherheit?“ „Mein Name ist Nicolas Endres. Ich bin 37 Jahre jung, Erwerbsminderungsrentner, schwerbehindert und suche einen Job. Warum gibt es in Deutschland keine Drei-Stunden-Jobs?“ Olaf Scholz „Drei-Stunden-Jobs sind ja etwas, was wir von Staats wegen nicht verordnen können. Es ist uns ein großes Anliegen, dass wir auf der Ebene, wo wir […]

  • Lebenslanger Einsatz für Menschen mit Behinderung

    Lebenslanger Einsatz für Menschen mit Behinderung

    Menschen mit Behinderungen sollen heute – wie jeder andere auch – an der Gesellschaft teilhaben. „Inklusion“ heißt das Zauberwort – in der Schule, im Sportverein, im Beruf. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass gerade geistig behinderte Menschen meist in Heimen oder psychiatrischen Anstalten verwahrt wurden. Dass das heute ganz anders ist, ist unter anderem einer Mutter aus Gießen zu verdanken: Seit den 70er Jahren setzt sich Maren Müller-Erichsen dafür ein, Menschen mit Behinderungen ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

  • Pilotprojekt stärkt Lehrer im Umgang mit Demokratiefeindlichkeit

    Pilotprojekt stärkt Lehrer im Umgang mit Demokratiefeindlichkeit

    Die Berichte über fremdenfeindliche Vorfälle an Schulen häufen sich. Auch an Berufsschulen gehören diskriminierende Äußerungen oft zum Alltag. Das Modellprojekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ hat das Ziel, Lehrkräfte beim Umgang mit solch schwierigen Situationen zu unterstützen. „Demokratie stärken – Extremismus vorbeugen.“ So lautet das Ziel des drei Jahre dauernden Fortbildungsprogramms für Lehrkräfte an hessischen Berufsschulen. Um einen geeigneten Umgang mit antidemokratischen Haltungen im Klassenzimmer zu finden, werden die Lehrer von Experten für Demokratiepädagogik beraten. Der Ansatz: Stefan Rech, Prozessbegleiter/Berater „Starke Lehrer starke Schüler“ „Wenn es um Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung, Rassismus geht – die Dinge beim Namen zu nennen. Und auch sich darauf vorzubereiten, einzulassen, dass alle Akteure in der Schule, das heißt die Lehrkräfte, die Schülerinnen und auch das Leitungspersonal da mit dazu gehören. Das heißt, auch an den Strukturen zu arbeiten. Rassismus ist auch eine Struktur und nicht nur eine Einstellung von Einzelnen.“ Im Kampf gegen Extremismus, Verschwörungstheorien und Antisemitismus übernehmen Lehrkräfte eine Schlüsselrolle. Valerie Sargk beobachtet in ihrem Unterricht fremdenfeindliche Aussagen in ganz unterschiedlichen Formen. Mal als Beleidigung, mal als Blick oder schriftliche Äußerung in einem Aufsatz. Valerie Sargk, Lehrerin Brühlwiesenschule „Und das stecken ganz, ganz oft so schnell gebildete Urteile, die vielleicht gar nicht wirklich von den Schülerinnen und Schülern selbst kommen, sondern die einfach irgendwo aufgeschnappt wurden und dann irgendwo weiterverbreitet werden, unreflektiert, drin. Und da ist ein Punkt wo man, finde ich, gut ansetzen kann. Wo eben auch dieses Projekt ganz, ganz dolle hilft. Wenn man sich auch noch mal fachlich ein bisschen sicherer ist, dann fühlt man sich da dann auch wesentlich gestärktet in solchen konkreten Situationen im Unterricht.“ Für Grundschulen und Sekundarstufen gibt es solche Präventionsprojekte bereits länger. Mit dem Projekt „Starke Lehrer starke Schüler“ sollen die Berufsschulen jetzt nachziehen. Alexander Lorz, CDU, Kultusminister Hessen „Die beruflichen Schulen sind deswegen etwas Besonderes, weil […]

  • Frankfurt eröffnet Freibadsaison

    Frankfurt eröffnet Freibadsaison

    Es ist mal wieder ein durchwachsener Tag heute. Nicht sehr kühl, sogar die Sonne hat sich mal gezeigt, aber in vielen Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz hat es auch immer wieder ordentlich geregnet. Wenn das nicht Freibadwetter ist! Ja, richtig gehört! Das Freibad in Frankfurt Hausen hat heute als eines der ersten Bäder in Hessen seine Pforten geöffnet. Um Punkt Uhr zwölf ist es soweit: Rollladen hoch, Hartgesottene hereinspaziert. „Erst mal herzlich willkommen in der Saison 2023.“ Na dann, langsam rantasten – und – ja, so schlimm ist es gar ja nicht. An die 30 Badegäste haben sich heute Mittag ins kühle Nass gestürzt, das gar nicht so kühl ist. Zu Beginn der Saison ist das Wasser auf 25 Grad erhitzt. Christoph Schneider „Für mich ist das eine Tradition. Immer der erste Tag. Wenn das Hausener Freibad aufmacht, bin ich hier, egal bei Wind und Wetter.“ Karin Rietmüller-Artz „Heute ist mir viel zu warm, das ist ja Badewannentemperatur. Und auch Regen stört mich auch nicht. Wenn es regnet, dann wird das Wasser ganz weich, weil sich die Oberflächenspannung ändert. Also das finde ich toll.“ Karl Dietrich Wolff „Das Hausener Bad ist das beste Freibad in Frankfurt. Und alle, die in Hausen schwimmen gehen, die gehen so wie es wieder öffnet, geht man den ganzen Tag, gell.“ Sabine Gutermuth „Auch wenn es in Strömen regnen würde, würde ich gehen, weil nass ist man dann sowieso.“ Auch Freibad-Chef Boris Zielinski hadert nicht mit dem Wetter. Im Gegenteil, viele Stammgäste haben schon seit längerem gefragt, wann es hier endlich wieder losgeht. Boris Zielinski, Geschäftsführer Bäderbetriebe Frankfurt „Wir haben gesagt, wir ziehen das jetzt durch. Man muss auch manchmal das Glück und die Sonne erzwingen. Und gezittert haben wir da jetzt nicht. Natürlich wäre es schöner, wenn jetzt das Wetter richtig entsprechend wäre, aber […]

  • Konferenz der Integrationsminister

    Konferenz der Integrationsminister

    Die Zahl der Flüchtlinge, die zu uns kommen, steigt stark an. Seit Monaten schlagen Kommunen Alarm. Das Problem: Es fehlt Wohnraum und Betreuung, die Integration wird immer schwieriger. Mit diesen drängenden Themen hat sich heute die Integrationsministerkonferenz in Wiesbaden beschäftigt. Bevor wir dort vor Ort sind – schauen wir in einem Integrationskurs in Bad Nauheim vorbei. „Das ist Julia, Heimatland Ukraine, sie spricht Ukrainisch, Russisch, ein bisschen Deutsch.“ Den Sitznachbarn auf Deutsch vorstellen – es sind einer der ersten Sätze in einer fremden Sprache, den diese Flüchtlinge in einem Sprachkurs erlernen, hier in Bad Nauheim. Den Kurs hat Hedwig Rohde organisiert: Sie und die Sprach-Lehrer machen das ehrenamtlich. Hedwig Rohde, Ehrenamtliche Integrationshelferin „Wir machen das, weil viele Flüchtlinge, die zu uns kommen, egal ob das Afghanen, Äthiopier sind oder die Ukrainer, relativ lange warten müssen, bis sie einen anerkannten Integrationskurs bekommen.“ Denn das staatliche Angebot an Kursen genüge nicht. Neben den Ukrainern gibt es auch Flüchtlinge aus Afghanistan – wie Mustafa Nab. Er hatte in Deutschland ein Praktikum gemacht, als in seiner Heimat die Taliban die Macht übernahmen – zurück will er deshalb nicht. Jetzt lernt er hier seit zwei Wochen deutsch. Mustafa Nab „Am Anfang ist es schwer. Ich bin dem Kurs erst vor zwei Wochen beigetreten, aber jetzt mache ich schon Fortschritte und das macht mich glücklich.“ Doch nicht überall können Ehrenamtler den Staat ersetzen. Im vergangenen Jahr sind mehr als 1,3 Millionen Menschen nach Deutschland geflüchtet. Fast 100.000 nach Hessen, 60.000 nach Rheinland-Pfalz. Viele Städte sind am Limit: Es fehlt an Wohnraum und an Geldern. Heute haben sich deshalb die Integrationsminister der Bundesländer in Wiesbaden getroffen. Minister aus CDU-, SPD,- und grün-geführten Bundesländern betonten in einer seltenen Eintracht: Der Bund müsse den Ländern mehr Geld zur Verfügung stellen. Den Vorsitz der Konferenz hat der hessische Integrationsminister Kai […]

  • Medienanstalt Hessen verleiht MediaSurfer-Preise

    Medienanstalt Hessen verleiht MediaSurfer-Preise

    Und jetzt gehen wir surfen – aber im Internet. Im Meer der Informationen – um im Bild zu bleiben – war es noch nie leicht, die Übersicht zu behalten. Wer das kann – erst recht heute mit der immer neuen Flut an Angeboten – hat‘s drauf. Sagt auch die Medienanstalt Hessen. „MediaSurfer“ heißt ihr Preis für junge Menschen, die herausragende Medienprojekte auf die Beine stellen. Jetzt wurde er wieder in Kassel verliehen. „Box dich durch“ – so Titel und Motto eines Films von Frankfurter Schülern. Es geht um den Kampf gegen Mobbing und Ausgrenzung. Eines von 15 ausgezeichneten Projekten beim MediaSurfer. Alle behandeln wichtige Themen. Zum Beispiel Umweltschutz. Filmausschnitt „Du musst eine Flasche verwenden, die man nochmal benutzen kann. Besser für die Umwelt“ Oskar, Malin, Lea, Selia, Lindenfeldschule, Schaafheim „Unsere Putzfrau hat immer gesagt, ihr habt so viele Mülleimer, in den anderen Klassen ist das nicht so. Und da sind wir auf die Idee einer plastikfreien Frühstückspause gekommen.“ – „Mir hat am meisten gefallen, dass wir dem Klima helfen konnten und bei den Dreharbeiten hatten wir eine Menge Spaß.“ Spaß beim Dreh, Preisgeld für den Sieg. Zu gewinnen gibt es insgesamt 18.000 Euro. Allein 2.500 Euro gehen nach Homberg (Efze). Für die Übersetzung der Kinderrechte in Gebärdensprache. Filmausschnitt „Sie sitzen hier so rum und wir müssen arbeiten, da werde ich so sauer … weil es doch das Recht auf Schutz vor Ausbeutung gibt!“ Julius (13), Hermann-Schafft-Schule Homberg (Efze) „Wir wollten die Kinder schützen, deshalb haben wir uns für das Thema Kinderrechte entschieden.“ Violetta (13), Hermann-Schafft-Schule Homberg (Efze) „Zum Beispiel, wenn was passiert, wenn Eltern Kinder schlagen, das darf man ja nicht. Dann muss man die Kinder schützen. Oder die Kinder werden sehr introvertiert und sagen vielleicht nichts. Dann muss man die Kinder darüber informieren, an wen sie sich wenden können. […]

  • Streit um Grundschul-Neubau in Hattersheim

    Streit um Grundschul-Neubau in Hattersheim

    Die Stadt Hattersheim wächst rasant. Immer mehr junge Familien ziehen in die südhessische Stadt. Heißt: immer mehr Kinder und die müssen zur Schule. Da aber die bestehenden Einrichtungen aus allen Nähten platzen, muss möglichst schnell eine neue Grundschule gebaut werden. Nur wo? Der geplante Standort sorgt gerade für mächtig Stunk bei den Anwohnern! Michael Pikelij und Anja Riedel – idyllisch wohnen sie am Rande eines großen Feldes am Südring in Hattersheim. Aber mit dieser Idylle dürfte es bald vorbei sein. Denn hier direkt an ihrem Grundstück soll demnächst die neue Grundschule für bis zu 500 Schüler gebaut werden. Und das sieht dann ungefähr so aus. Anja Riedel, Anwohnerin „Uns geht es nicht um die Aussicht. Uns geht’s dadrum, dass im Moment die Planung vorsieht, uns einen so Riesenklotz an den Gartenzaun zu stellen. Und wenn dieses Gebäude hier über die komplette Front steht, sind da einfach vier Schulklassen, die – selbst wenn sie nicht permanent hier reingucken – alleine mit dem Wissen, dass sie es können, fühle ich mich in meiner Privatsphäre so beschnitten, weil ich nicht mehr das Gefühl habe, ich wohne an einer Schule, sondern ich kann im Prinzip jeden Tag am Unterricht teilnehmen.“ Weil das Gebäude nur zehn Meter entfernt stehen würde, wirft es dann auch noch einen großen Schatten. Und damit nicht genug. Nachbar Volker Arlt hat eine Solaranlage auf dem Dach – produziert damit Warmwasser und Strom. Mit dem Schulgebäude direkt vor der Tür habe er erhebliche Einbußen. Volker Arlt, Anwohner „Ich schätze mal, dass eine Beeinträchtigung von mindestens 30 bis 40 Prozent ich haben werde, wenn diese Schule so gebaut wird. Die machen ihren Stiefel und sagen: ‚Winteressieren mich die Anwohner? Ich will ’ne Schule haben und dann ziehen wir jetzt durch‘.“ Die Anwohner fühlen sich im Stich gelassen. Die Stadt sei nie auf […]

  • Streit über neue Moschee in Germersheim

    Streit über neue Moschee in Germersheim

    Seit Jahrzehnten treffen sich in Germersheim Muslime zum Freitagsgebet beim türkisch-islamischen Verband DITIB. Dieser steht im Verdacht, ein verlängerter Arm der türkischen Religionsbehörde zu sein, die unter dem Einfluss des türkischen Staates steht. In Germersheim ist DITIB aber auch umstritten, weil der Verband dort seit Jahren eine neue Moschee bauen will. Direkt neben der alten. Die Stadt lehnt das ab. Heute traf man sich – nicht zum ersten Mal – vor Gericht. Hayrettin Günes lässt nicht locker. Im Jahr 2016 stellt der Germersheimer DITIB-Vorsitzende einen Antrag für den Bau einer neuen Moschee. Die Kreisverwaltung genehmigt den Antrag zuerst, doch die Stadt stoppt den Bau per Eilantrag. Stillstand am Bauplatz. Hayrettin Günes, Vorsitzender DITIB Germersheim im Februar 2017 „Wenn wir jetzt angefangen hätten, hätten wir den Keller schon fertig gebaut. Aber leider, wie Sie sehen, ist nur das Loch da, aber sonst nichts.“ Sechs Jahre später hat sich nicht viel getan. Das Verfahren zieht sich. Der ursprüngliche Plan sieht eine neue, größere Moschee vor, direkt neben der bisherigen. Die befindet sich in einer Lagerhalle, ist in die Jahre gekommen und soll abgerissen werden. Immer wieder passt Günes die Bauanträge an, um doch eine Genehmigung zu erhalten. Immer wieder lehnt die Stadt lehnt sie ab. Mit der Begründung, eine größere Moschee sei in diesem Wohnviertel nicht gebietsverträglich. Hanno Gorius, Sprecher Verwaltungsgericht Neustadt / Weinstraße „Bei der Frage der Gebietsverträglichkeit kommt es im vorliegenden Fall darauf an, ob der Lärm, der durch die zu- und abfahrenden Pkw ausgelöst wird, zur Tagzeit, zur Nachtzeit von den vorhandenen Anwohnern toleriert werden muss oder ob es über das zu tolerierende Maß hinausgeht.“ Die Stadt hält das Bauvorhaben für überdimensioniert. Schon jetzt kämen zu den Freitagsgebeten rund 400 Besucher. Bis zu 100 Autos würden dann rund um die Moschee parken, einige auf nicht ausgewiesenen Parkplätzen. Nach dem […]

  • Reaktionen auf Tarifeinigung im öffentlichen Dienst

    Reaktionen auf Tarifeinigung im öffentlichen Dienst

    Die gute Nachricht für uns alle: In Rheinland-Pfalz und Hessen wie auch in ganz Deutschland wird es wohl erst einmal keine Streiks mehr im öffentlichen Dienst geben. Die Tarifparteien haben sich am Wochenende geeinigt. Das bedeutet für 550.000 Beschäftigte in Hessen und Rheinland-Pfalz: Mehr Geld, aber viele Kompromisse. Eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 11,5 Prozent für Beschäftigte im öffentlichen Dienst sowie ein Inflationsausgleich von insgesamt 3.000 Euro – auf diese Bedingungen haben sich die Tarifparteien geeinigt. Mit dieser Einigung sei man, so die Gewerkschaft ver.di, an die Schmerzgrenze gegangen. Michael Blug, Landesbezirksleiter ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland „Die Tarifeinigung hat Stärken und Schwächen. Aber die Stärken überwiegen. Die Stärken vor allem im Bereich einer nachhaltigen Erhöhung, um im Schnitt über 11,5 Prozent der Vergütungen. Und was uns besonders wichtig war: im unteren und mittleren Endgeltbereich eine stärke Anhebung. Und dort haben wir erreicht, gegen den Widerstand und mit großer Unterstützung, bis zu 16,9 Prozent.“ In den letzten Monaten haben gleich mehrere Streiks immer wieder für verwaiste Bahnhöfe und leergefegte Flughäfen gesorgt – und dabei den öffentlichen Personenverkehr teils bundesweit lahmgelegt. Für mindestens 24 Monate ist damit erst mal Schluss. So lange beträgt nämlich die Laufzeit der Tarifvereinbarung. In den zwei Jahren kommen schätzungsweise 17 Milliarden Euro an Mehrkosten auf die Städte und Gemeinden zu. Städte wie Bad Kreuznach, die ohnehin unter einer schwierigen Finanzlage leiden, trifft diese finanzielle Mehrbelastung besonders hart. Emanuel Letz, FDP, Oberbürgermeister Bad Kreuznach „Ja, haushalterisch wird das eine Herausforderung. Wir müssen uns das Ganze im Detail anschauen. Und hier kann ich noch keine Aussagen dazu treffen, ob andere Dinge dadurch leiden. Ich hoffe es nicht.“ Der Haushalt der Stadt Bad Kreuznach weist für das laufende Jahr ein Defizit von 6 Millionen Euro auf. Durch die Einigung im Tarifstreit spitzt sich ihre finanzielle Notlage weiter zu, es drohen kulturelle Verluste. Und […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick.

  • 125 Jahre Bahnhofsmission Frankfurt

    125 Jahre Bahnhofsmission Frankfurt

    Kein Schlafplatz? Kein Dach über dem Kopf? Keine warme Mahlzeit? Das sind alles Fälle für die Bahnhofsmission. Seit nun 125 Jahren versorgt die Bahnhofsmission im Frankfurter Hauptbahnhof Bedürftige. Hier gibt es Hilfe, wenn das Leben aus der Spur gerät. Diesen Eingang am Frankfurter Hauptbahnhof kennt der Obdachlose Tom bereits seit fast fünf Jahren. „Hey, Mo!“- „Hey, Tom.“ – „Dankeschön.“ Hier bekommt der 40-Jährige nicht nur einen heißen Kaffee. Er kann hier duschen, die Toilette benutzen und erhält notfalls auch einen Schlafsack. Die Odyssee begann für den gelernten Altenpfleger, als er seinen Job verlor und dann von seiner Freundin aus der gemeinsamen Wohnung geworfen wurde. In die Bahnhofsmission kommt er auch, um soziale Kontakte zu knüpfen. Denn das Leben auf der Straße ist in den vergangenen Jahren noch rauer geworden. Tom, Obdachloser „Früher sind wir hierhergekommen, haben auf der Straße Fußball gespielt, Musik gehört. Aber mittlerweile kommen auch Leute, die ich noch nie gesehen habe, hierher. Ich finde, seit Corona ist die Stimmung aggressiver geworden.“ Hier am Hauptbahnhof erhält Tom auch Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Job. Die Mitarbeiter kümmern sich um Anträge und Formalitäten, um Hilfsbedürftigen wieder Zugang zum Sozialsystem zu verschaffen. Jeden Tagen wenden sich über 300 Menschen an die Bahnhofsmission, über 120.000 im Jahr – Tendenz steigend. Denn die Gründe, hier Hilfe zu suchen, werden immer vielfältiger. Anja Wienand, Leiterin Bahnhofsmission Frankfurt „Wir haben hier viele Gäste aus Osteuropa, die hierher gelockt worden sind mit einem Angebot an Arbeit und Wohnmöglichkeit, was dann leider nicht klappt. Auch für diese Menschen treten wir ein.“ Seit dem Ausbruch des Ukrainekriegs ist die Frankfurter Bahnhofsmission zudem erste Anlaufstelle für Flüchtlinge. Über 250.000 Menschen haben die Mitarbeiter in einem Jahr geholfen. Eines von vielen Erlebnissen für Leif Murawski. Seit 32 Jahren arbeitet er bereits hier und hat viele Hilfsbedürftige kommen […]

  • Den eigenen Song produzieren – Schüler im Mediencamp

    Den eigenen Song produzieren – Schüler im Mediencamp

    Wie entsteht der Fernsehbeitrag, den Sie gerade bei uns sehen? Wie ein Radiobeitrag und wie produziert man eigentlich einen Song? Antworten auf diese Fragen gibt ein Mediencamp, das die Medienanstalt Hessen zusammen mit HIT RADIO FFH eine Woche lang im südhessischen Ernsthofen veranstaltet hat. Der krönende Abschluss: ein eigener Popsong. Einen eigenen Song produzieren – für viele Jugendliche ein Traum, der in Erfüllung geht. Viktor Hött, 16 Jahre, Musiker „Weil’s einfach Spaß macht also mir macht es Spaß, Songs zu schreiben und das auf der Gitarre zu spielen und singen. Das fühlt sich einfach frei an.“ Wie aus Spaß eine professionelle Produktion wird, haben 50 Jugendliche eine Woche lang im südhessischen Ernsthofen gelernt. Francesco Sema, 16 Jahre, Musiker „Ich hatte Lust, dazuzulernen. Ich bin selbst Musiker, seit meinem fünften Lebensjahr spiele ich schon Gitarre, und ich wollt gucken, ob man sich hier mit kreativen Köpfen zusammensetzen und was auf die Beine stellen kann. Und das haben wir auf jeden Fall geschafft.“ Geschafft haben sie das in Teamarbeit. Da waren natürlich die Songwriter und die Produzenten und das Social-Media-Team, das die Gamma Rays und ihren Song „Run Away“ schließlich vermarktet hat. Eine professionelle Produktion eben. Ruben Brückner, 17 Jahre, Social-Media-Team „Es war sehr cool, ich hab sehr vieles Neues gelernt, mit Instagram und Tiktok umzugehen, mit Youtube umzugehen, und ich find es sehr interessant wie viel Aufwand auch hinter so einem Post steckt.“ Luisa Schöfer, 16 Jahre, Social-Media-Team „Ich konnte viel miterleben, vor allem Dingen wie fake eigentlich Social Media ist und das man ganz schön viel fälschen kann und man eigentlich nie richtig weiß, was echt ist und was nicht.“ Was ist echt und was nicht? Um das unterscheiden zu können, braucht es Medienkompetenz. Der Medienanstalt Hessen liegt am Herzen, dass gerade Jugendliche, die vor allem soziale Medien täglich konsumieren, […]