Unglück

  • Witzenhausen: Autofahrer soll absichtlich in Schülergruppe gefahren sein

    Witzenhausen: Autofahrer soll absichtlich in Schülergruppe gefahren sein

    Am Freitag mussten wir hier über einen schweren Unfall in Witzenhausen in Nordhessen berichten. Ein Mann war mit seinem Auto in eine Gruppe von Schulkindern gefahren. Ein Mädchen kam dabei uns Leben. Doch der Unfall war möglicherweise Mord. Der Fahrer des Kleinwagens, der am Freitag vor einer Kita in Witzenhausen-Gertenbach in eine Gruppe von Schülern fuhr, hat möglicherweise sein Auto mit Absicht in Richtung der Kinder gelenkt. Ein achtjähriges Mädchen starb, zwei weitere Mädchen wurden schwer verletzt. Der Fahrer hatte ursprünglich ausgesagt, ihm sei schwarz vor Augen geworden, was auf einen medizinischen Notfall hindeutet. Heute teilt die Staatsanwaltschaft Kassel mit, dass sich ein Zeuge des Geschehens gemeldet habe. Andreas Thöne, Staatsanwaltschaft Kassel: „Diese Beobachtungen und auch die Einschätzung eines Sachverständigen lassen den Schluss zu, dass es eine aktive Lenkbewegung war in Richtung der Mädchen, so dass die Staatsanwaltschaft Kassel jetzt die Ermittlungen wegen Mordes, versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung führt.“ Die Ursache für die Tat könnte nach ersten Erkenntnissen eine schwere psychische Erkrankung sein. Der Mann wurde inzwischen in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht.

  • Hohe Brandgefahr – Feuerwehr Bad Homburg baut „Löschanzug“ für E-Autos

    Hohe Brandgefahr – Feuerwehr Bad Homburg baut „Löschanzug“ für E-Autos

    Rund eine Million E-Autos und Hybridwagen fahren bereits durch Deutschland. Doch was viele nicht wissen: Bei einem Unfall können die Elektrogefährte schnell in Brand geraten und zur tödlichen Falle werden. Und das Löschen ist eine extrem schwierige Aufgabe. Eine Erfindung aus Hessen soll es den Feuerwehrmännern künftig einfacher machen.   Ein schwerer Unfall kurz vor einem Autobahntunnel. Die Feuerwehr kann den Brand zwar schnell löschen – doch die Akkus des E-Autos entzünden sich immer wieder aufs Neue. Ganze fünf Stunden dauert es, bis die Feuerwehrleute den Brand endlich im Griff haben. Harald Samoiski, Hauptbrandmeister Flughafen Frankfurt: „Ein Hochvoltblock brennt heißer, als es bisher Benzin getan hat. Das heißt, ich habe eine höhere Reaktionstemperatur im ersten Schritt, die natürlich eine höhere Rauchentwicklung hat. Und natürlich auch das Elektrolyt als Kühlmittel darin, was hochgiftig ist.“ Ein hochriskanter Einsatz für die Brandbekämpfer. Und selbst wenn das Feuer gelöscht scheint, ist die Gefahr noch lange nicht gebannt. Denn in den folgenden zwei Tagen kann sich der überhitzte Akku immer wieder entzünden. Harald Samoiski, Hauptbrandmeister Flughafen Frankfurt: „Wir laden das auf einen Abschleppwagen und schicken den jetzt einfach weg. Dann könnte es passieren, das auf dem Weg zum Abschleppunternehmen das Auto wieder anfängt zu brennen.“ Um das zu verhindern, muss das Wrack dauerhaft unter 80 Grad gekühlt werden. Nicht selten benutzen Feuerwehren mit Wasser gefüllte Spezialtanks. Zum Weitertransport aber denkbar ungeeignet. Und hier kommt eine Erfindung aus dem hessischen Bad Homburg ins Spiel: Eine Kunststoffplane, die mit Gurten schnell rund ums E-Auto fixiert wird. Nun wird der große Sack mit Wasser gefüllt. Der Wagen kühlt runter und kann abtransportiert werden. Der Hochtaunuskreis führt mit diesem neuen Bergungssystem erstmals in Hessen ein einheitliches Löschkonzept für E-Autos ein, das Schule machen könnte. Carsten Lauer, Kreisbrandinspektor Hochtaunuskreis: „Wir haben hier ein relativ einfaches System. Das kann sehr schnell […]

  • Unfall in Witzenhausen: Drei Schulkinder werden schwer verletzt

    Unfall in Witzenhausen: Drei Schulkinder werden schwer verletzt

    Dramatische Szenen haben sich heute Morgen in Nordhessen abgespielt. Im Witzenhausen im Werra-Meißner-Kreis ist ein Autofahrer in eine Gruppe von Grundschülern gefahren. Drei Kinder sind bei dem Unfall schwer verletzt worden. Um kurz nach 8.00 Uhr heute Morgen fährt ein Mann mit seinem Kleinwagen vor einer Kita in Witzenhausen-Gertenbach in eine Gruppe von fünf Grundschülern. Die Kinder waren auf dem Weg zur Schule. Drei Mädchen im Alter von sieben bis acht Jahren werden mit schweren, zum Teil lebensbedrohlichen Verletzungen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Eines der Mädchen konnte nicht mehr gerettet werden. Alexander Först, stellv. Sprecher Polizeidirektion Werra-Meißner „Wie sich herausstellte ist ein Kleinwagen von der Ortsmitte in Gertenbach zum Ortsausgang gefahren und muss dann unmittelbar vor der Bahnunterführung von seiner Fahrspur abgekommen sein, nach rechts abgekommen sein von der Fahrspur.“ Die Schüler werden auf dem Gehweg von dem Fahrzeug erfasst. Ein Kind wird offenbar auf eine Mauer geschleudert. Zum genauen Gesundheitszustand der beiden überlebenden Mädchen gibt es noch keine Angaben. Auch der 30-jährige Fahrer wird mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht. In einer ersten Befragung gibt er an, dass ihm schwarz vor Augen geworden sei. Eine Blutprobe soll klären, ob er Alkohol getrunken hat. Den genauen Unfallhergang muss jetzt ein Sachverständiger klären. Die Ermittler suchen Unfallzeugen. Sie sollen sich unter der Nummer 05542/93040 an die Polizei in Witzenhausen wenden.

  • Neue Gashochdruckleitung im Ahrtal

    Neue Gashochdruckleitung im Ahrtal

    Dreieinhalb Monate ist die Flutkatastrophe im Ahrtal jetzt her. Für viele Menschen vor Ort bedeutet das auch dreieinhalb Monate voller Arbeit und großer Entbehrungen. In Bad Neuenahr-Ahrweiler kehrt mit dem heutigen Tag nun aber ein Stück Normalität zurück. Denn dort ist heute eine neue Gashochdruckleitung in Betrieb genommen worden. Kurz vor dem Winter ein ganz wichtiges Signal für die von der Flut betroffenen Menschen. Es ist ein lang ersehnter Tag für Brigitte Schmitz aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und ihre Freundin. Wenn alles klappt, sollen sie heute endlich wieder ans Gasnetz angeschlossen werden. Monteur: „Mein Kollege, den ich dabei hab, nimmt eure Heizung wieder in Betrieb. Und das war’s eigentlich schon.“ Frau: „Das wird aber noch dauern ein paar Tage.“ Monteur: „Nee, ich denke, so eine halbe Stunde.“ Frau: „Halbe Stunde nur? Ja, super!“ Die beiden können ihr Glück kaum fassen. Brigitte Schmitz, Anwohnerin Bad Neuenahr-Ahrweiler „Ah, super, super! Einfach erleichtert jetzt, dass es warmes Wasser wieder gibt. Und die Heizung natürlich. Weil die letzten Tage hat man jedes Grad gemerkt, wo es runter ging.“ Dass Brigitte Schmitz nun endlich nach dreieinhalb Monaten wieder heizen kann, hängt mit dieser wichtigen Gasleitung zusammen. Die Hochdruckleitung, die viele Haushalte in Bad Neuenahr-Ahrweiler versorgt, ist wie vieles bei der Flutkatastrophe komplett zerstört worden. Nach weniger als 100 Tagen kann die Ministerpräsidentin heute eine neue Hochdruckleitung in Betrieb nehmen. Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Man muss sich vorstellen, für uns alle ist es so selbstverständlich, dass wir den Wasserhahn aufdrehen und Wasser raus kommt, dass wir die Steckdose nutzen und Strom raus kommt und dass wir die Heizung aufdrehen und Wärme raus kommt. Und im Ahrtal ist seit dieser schrecklichen Naturkatastrophe der Alltag eben nicht mehr selbstverständlich und deshalb ist die Grundversorgung, jetzt wo der Winter da ist, tatsächlich etwas ganz ganz Wesentliches um den Menschen […]

  • Was tun im Katastrophenfall?

    Was tun im Katastrophenfall?

    Heute kam der Städtetag Rheinland-Pfalz in Kaiserslautern zusammen. Bei der Veranstaltung ging es vor allem um die Frage, wie Städte angesichts zunehmender Krisen und Katastrophen widerstandsfähiger gemacht werden können. Neben den Themen „Corona“ und „Digitalisierung“ stand vor allem der Klima- und Katastrophenschutz im Mittelpunkt, der mit der Flutkatastrophe im Ahrtal enorm an Bedeutung gewonnen hat. Im Ahrtal sind die Menschen nach wie vor mit dem Wiederaufbau zerstörter Häuser beschäftigt, der unter entsprechenden Hochwasserschutzauflagen fast überall erfolgen darf. Doch niemand kann sagen, wann das nächste Großereignis bevorsteht. Im Bereich des Katastrophenschutzes fordert der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Städtetags heute daher eine weitere Instanz auf regionaler Ebene, um im Ernstfall vor Ort künftig schneller und gezielter reagieren zu können. Michael Ebling, SPD, Vorsitzender Städtetag Rheinland-Pfalz „Das ist eine große Lage, die macht nicht an Gebietskörperschaftsgrenzen einfach Halt. Und deswegen ist es wichtig, dass wir auch auf einer regionalen Ebene Katastrophenschutz organisieren. Der muss nicht immer da sein. Aber für den Fall der Fälle muss er rufbereit sein, er muss einsatzbereit sein. Wenn es um Männer, Frauen geht, um technisches Gerät. Er muss auch Entscheidungen treffen können. Und nicht sozusagen erst zusammenfinden und Kompetenzen absprechen.“ Bislang ist der Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz Teil der kommunalen Selbstverwaltung. Künftig könnte eine übergeordnete Stelle die Koordinierung von Einsatzkräften und Hilfsmaßnahmen übernehmen. Innenminister Roger Lewentz zeigt sich dafür heute offen – bremst aber allzu hohe Erwartungen. Roger Lewentz, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „Das kann am Schluss eines der Ergebnisse sein, aber jetzt will ich mal sagen, dreieinhalb Monate nach dem eigentlichen Schadensereignis darf man auch keine Schnellschüsse machen. Wir müssen belastbare, aus den Erkenntnissen gewonnene Neuaufstellungen betreiben. Heute einzelne Puzzlestücke sozusagen als Lösungsansatz nennen, das wäre falsch. Wir brauchen das gesamte Bild.“ Zum Bild gehört auch, dass einigen Kommunen unmittelbar nach der Flut Einsatzkräfte fehlten, die andernorts bereitstanden, aber nicht […]

  • Stromausfall in Frankfurt

    Stromausfall in Frankfurt

    Viele Frankfurter saßen gestern Abend im Dunkeln. In mehreren Stadtteilen der Mainmetropole und der Nachbarstadt Offenbach fiel über Stunden der Strom aus. Bis in die späten Abendstunden wurde an dem Problem gearbeitet. Und plötzlich war das Licht aus. Ab 17:18 Uhr sitzen Tausende Menschen im Dunkeln. Betroffen sind die Frankfurter Stadtteile Höchst, Nied, Sossenheim und Unterliederbach. Die Menschen machen aus der Situation das Beste. Rentnerin „Was machst du jetzt? Und dann hab ich gewürfelt. Und das ging so eineinhalb Stunden und dann hab ich probiert, ob Fernsehen wieder an ist. War immernoch nix. Und dann bin ich so viertel vor elf einfach ins Bett gegangen.“ Duygu Rettig, Ingenieurin „Ich muss sagen, ich komme aus der Türkei und ich hab das in meiner Kindheit erlebt, dass wir einmal pro Woche Stromausfall hatten. Und das erinnert mich ein bisschen an die Türkei“. Marko Pavic, Gastronom „Es war halt ein bisschen anstrengend. Wir hatten keine Heizung und konnten nicht warm duschen. Man musste halt kalt duschen. Aber es war ganz okay. Ich hab dann ein Buch gelesen, die Kerzen angezündet. Aber es war ein bisschen nervig.“ Rund 11.000 Haushalte waren auf Kerzen angewiesen. Der Grund für den Stromausfall in den Frankfurter Stadtteilen war ein Defekt im Umspannwerk in Höchst. Dr. Andreas Berg, Technischer Geschäftsfüher Syna „Grund für den gestrigen Stromausfall hier im Frankfurter Westen war ein defektes Betriebsmittel in unserer Umspannanlage in Höchst. Ein Spannungswandler war defekt. Es kam zur Rauchentwicklung und zu einer enormen Hitzeentwicklung in der Anlage, die dann letztendlich dazu geführt hat, dass die Anlage vom Netz genommen werden musste.“ In dem Umspannwerk finden seit längerer Zeit Umbaumaßnahmen statt. Während den Arbeiten kam es jetzt schon vermehrt zu Stromausfällen. Bereits im vergangenen Jahr waren Tausende Menschen stundenlang ohne Strom. Dr. Andreas Berg, Technischer Geschäftsfüher Syna „Das ist eine große Maßnahme […]

  • Tödliche Massenkarambolage auf der A 7

    Tödliche Massenkarambolage auf der A 7

    Ein schwerer Unfall mit mehreren Lastwagen hat heute Nacht den Verkehr auf der A7 in Osthessen über Stunden lahmgelegt. Die LKW waren ineinander gefahren und in Brand geraten. Für einen der Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Stundenlang kämpft die Feuerwehr auf der Autobahn zwischen Niederaula und Hünfeld / Schlitz gegen die Flammen. Am späten Abend hatte es bei nassen Straßen einen Unfall mit zwei Pkw gegeben, wegen dem sich ein Stau bildete. Nach ersten Erkenntnissen fährt ein 30-Jähriger mit seinem Lkw in das Stauende Julian Kimpel, Polizei Osthessen „Durch die Wucht des Aufpralls wurden insgesamt vier Fahrzeuge – oder vier Lkw – ineinander geschoben. Leider wurde der 30-jährige Fahrer dadurch eingeklemmt und aus bislang ungeklärter Ursache kam es zur Brandentwicklung. Weder die Ersthelfer noch die Rettungskräfte konnten den 30-Jährigen retten, so dass dieser noch an der Unfallstelle verstarb.“ Die Fahrer der drei anderen beteiligten Lkw können ihre Fahrzeuge verlassen. Sie erleiden Prellungen und Rauchgasvergiftungen. Auch zwei Ersthelfer müssen wegen der heftigen Rauchentwicklung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Besonders schwierig gestaltet sich die Arbeit der Feuerwehr, weil ein Laster Holzpellets geladen hat. Die Löscharbeiten dauern bis in die frühen Morgenstunden. An diesem Autobahnabschnitt kommt es immer wieder zu Unfällen. Thorsten Rübsam, Feuerwehr Hünfeld „Wir sind leider hier an dieser Stelle kurz vor Hünfeld / Schlitz öfters im Jahr und haben leider auch hier in dieser Gefällstrecke in den letzten sechs Jahren öfters Unfälle mit Toten, mit einer größeren Zahl von verletzen Personen gehabt; vielmals auch überhöhter Geschwindigkeit, wo auch die Fahrzeuge die Fahrbahn verlassen.“ Die genaue Unfallursache müssen jetzt Gutachter klären. Die A7 bleibt mehr als sechs Stunden vollgesperrt, dann kann eine Spur zumindest zeitweise wieder freigeben werden. Die Bergungsarbeiten dauern allerdings den ganzen Tag an, außerdem muss die Straße über eine Strecke von drei Kilometern Länge erneuert werden, weil der […]

  • Kritische Stimme zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Kritische Stimme zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Mehr als drei Monate ist das verheerende Hochwasser an Ahr und Co. her und noch immer sind die betroffenen Gebiete weit entfernt von Normalität. Viele Gebäude sind weiterhin nicht bewohnbar, einige wurden so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten. Fast alle Häuser dürfen aber wieder an selber Stelle aufgebaut werden, das besagt ein Erlass des Landes. Ein hohes Risiko, denn das nächste Hochwasser kommt bestimmt. Der Blick aus der Ferne lässt kaum erahnen, was sich hier in Dernau vor wenigen Monaten abgespielt hat. Das 1700-Seelen-Dorf am Fuße der Weinberge ist einer der am stärksten vom Hochwasser betroffenen Orte im Ahrtal. Fast neunzig Prozent der Gebäude wurden beschädigt. Wegziehen und woanders neu anfangen? Die meisten Dernauer denken gar nicht daran. Alfred Sebastian (CDU), Ortsbürgermeister Dernau: „Neunzig Prozent wollen auf jeden Fall hierbleiben. Es sind einige wenige, die einfach nicht mehr mit der Angst leben können, dass so eine Flut, so ein starkes Hochwasser uns wieder erreicht. Aber das sind die Ausnahmen.“ Die meisten Anwohner wollen ihre Häuser sanieren oder wiederaufbauen – und dürfen das auch. Das hat das Land Rheinland-Pfalz beschlossen. Obwohl ein Großteil der Gebäude im hochwassergefährdeten Gebiet liegt. Ein riskanter Plan, findet Hochwasser-Forscher Thomas Roggenkamp. Thomas Roggenkamp, Hochwasser-Forscher: „Aus Hochwasserrisikosicht ist es natürlich immer besser, dem Fluss möglichst viel Raum einzuräumen und möglichst viel Platz zu geben und der Platz ist einfach nicht mehr vorhanden im Ahrtal. Die meisten Gebiete, gerade im Mittel- und Unterlauf, sind fast vollständig besiedelt und gerade diese dichte Bebauung, die dichte Besiedlung sorgt natürlich auch eine erhöhte Gefahr, gerade was die Wasserstände angeht.“ Je dichter die Fläche besiedelt sei, desto mehr werde der Fluss aufgestaut und desto stärker steige folglich auch der Pegel. Am besten sei deshalb: In dem Gebiet, das immer wieder überschwemmt werde, keine Häuser mehr zu bauen. Doch wenn die […]

  • Gefährlicher Bahnübergang in Frankfurt-Nied wird automatisiert

    Gefährlicher Bahnübergang in Frankfurt-Nied wird automatisiert

    Fast eineinhalb Jahre ist es her, dass eine 16-jährige Schülerin am Bahnübergang in Frankfurt-Nied bei offener Schranke von einem Zug erfasst und getötet wurde. Ein Fehler der Schrankenwärterin, wie sich später herausstellte. Doch schon davor galt der Bahnübergang als besonders gefährlich – und das nicht nur, weil die Schranke hier manuell bedient werden muss. Heute hat die Deutsche Bahn mit umfangreichen Umbaumaßnahmen an Frankfurts gefährlichstem Bahnübergang begonnen. Bahnübergang Frankfurt-Nied, Anfang Mai 2020: Die 16-jährige Cindy wird beim Überqueren der Gleise von einem Zug erfasst. Sie stirbt noch an der Unfallstelle. Auch ein Radfahrer und eine Autofahrerin krachen in den Zug: Beide werden schwer verletzt. Unfallursache: Eine unachtsame Schrankenwärterin. Doch auch ohne menschliches Versagen kommt es am Bahnübergang in Nied fast täglich zu lebensgefährlichen Situationen. Keine Ampel, kein Signalton, kein Warnlicht – wie aus dem Nichts schließen sich plötzlich die Schranken. All das soll nun anders werden: In einem ersten Schritt hat die Deutsche Bahn heute damit begonnen, die Anlage zu automatisieren. Zunächst werden Kabel verlegt, in den kommenden Tagen soll das Schrankenwärterhäuschen durch eine vollautomatische Anlage ersetzt werden. Seit Jahren setzt sich die Bürgerinitiative „Die Schranke muss weg“ dafür ein. Heike Stoner, Bürgerinitiative „Die Schranke muss weg“ „Wir sind total happy, dass es gefruchtet hat. Dass die harte Hintergrundarbeit und Öffentlichkeitsarbeit jetzt das Resultat gebracht hat, dass es endlich losgeht. Und wir sind total geflasht.“ Spätestens am 11. Dezember soll am Bahnübergang in Nied alles automatisch funktionieren – inklusive Ampeln und Warnhinweisen. Die Anwohner sind erleichtert. Caroline Beling, medizinische Fachangestellte „Es hat ja schon sehr lange gedauert, bis jetzt endlich was passiert. Dass erst ein Mensch sterben muss.“ Jürgen Strauß, Rentner „Dass es endlich losgeht, ist nach 100 Jahren eine ganz ganz tolle Erfahrung.“ Den Bahnübergang in Frankfurt-Nied gibt es schon seit 1888. Seit den 1960er Jahren gibt es Pläne, […]

  • Flutkatastrophe im Ahrtal – viele Probleme sind auch drei Monate danach noch nicht gelöst

    Flutkatastrophe im Ahrtal – viele Probleme sind auch drei Monate danach noch nicht gelöst

    Genau drei Monate ist es jetzt her, dass sich das Leben vieler Rheinland-Pfälzer über Nacht schlagartig verändert hat. Bei der Hochwasserkatastrophe kamen im Ahrtal und im Raum Trier insgesamt 134 Menschen ums Leben. Viele tausend Menschen verloren ihr Hab und Gut. Nach der Flutwelle folgte eine Welle der Solidarität. Doch die ebbt nun langsam ab. Und die Probleme der Betroffenen sind noch lange nicht gelöst. Erst die Wassermassen, dann die Verwüstung. Und jetzt die Angst vor dem Vergessen werden. Doch Wilhelm Hartmann bringt Hoffnung. Sofort nach der Flutkatastrophe hat der Gartenbau-Unternehmer aus Fulda  im Ahrtal ein Helferlager aufgebaut. Im sogenannten „Wilhelms-hafen“ bekommt man fast alles: Von Werkzeugen über Fenster bis hin zu Zement. Damit hilft Wilhelm Hartmann Betroffenen wie Heinz-Georg Hoffmann. Vor 3 Monaten hat er noch in diesem Fachwerkhaus gelebt. Doch das alte Gebäude wurde vom Wasser massiv beschädigt. Jetzt muss es provisorisch von Balken gestützt werden. Wilhelm Hartmann, Fluthelfer: „Die Feuchtigkeit muss unbedingt jetzt hier raus. Sobald der Frost nämlich kommt… genau, ja, ja genau… sobald der Frost nämlich kommt, dann platzt alles auseinander.“ An einen Wiedereinzug ist noch lange nicht zu denken. Derzeit wohnt der 64-Jährige in einem gespendeten Campinganhänger. Heinz-Georg Hoffmann, Anwohner: „Ich bin hier geboren und aufgewachsen und da möchte ich schon, dass man so soweit noch aufbauen kann. Wegziehen, warum. Das ist doch unsere Heimat.“ Das Schicksal von Heinz-Georg Hoffmann ist nur eines von vielen, die sich hinter der offiziellen Schadensbilanz verbergen. Die Behörden gehen im Ahrtal von rund 42.000 Flutopfern aus. Die Wassermassen haben dort über 3000 Gebäude zerstört, darunter auch viele Krankenhäuser, Schulen und Kindertagesstätten. 180 Kilometer Verkehrswege und 62 Brücken sind beschädigt oder weggerissen. Viele Leitungen für Strom, Wasser und Gas sind kaputt. Bis jetzt haben die Helfer rund 300.000 Tonnen Müll abtransportiert. Aber viele Bewohner wollen für immer aus dem […]

  • 3 Monate nach der Flutkatastrophe im Ahrtal – im Interview: Cornelia Weigand

    3 Monate nach der Flutkatastrophe im Ahrtal – im Interview: Cornelia Weigand

    Über die Situation vor Ort im Ahrtal sprechen wir mit der Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand. Eva Dieterle, Moderatorin: Frau Weigand, geben Sie uns zu Beginn bitte einen kurzen Überblick. Wie würden Sie die aktuelle Lage beschreiben? Cornelia Weigand, parteilos, Bürgermeisterin Verbandsgemeinde Altenahr: Aktuell ist es ganz viel geräumt von dem ganzen Schutt, was da war. Die meisten Häuser, die betroffen sind, sind entweder leider abgerissen oder entkernt, je nachdem, wie es da weitergehen kann. Und jetzt beginnt die Phase des Bautrocknens und des Wiederaufbauens. Und da braucht es jetzt auch Gelder. Die Anträge müssen gestellt werden, die Firmen müssen gefunden werden, das Material muss gefunden werden. Und insofern kehrt an manchen Stellen – nicht überall – so ein bisschen Ruhe auf den Straßen ein, weil das eben jetzt, ich sag‘ mal vorsichtig, der Teil mit auch viel Planung dahinter ist. Wir sind froh, dass wir so weit sind, aber für jeden anderen ist es eine unterschiedliche Kraftanstrengung und es liegt einfach noch ganz ganz viel Strecke vor uns. Aber die Privaten und auch die Firmen, die im eigenen, in der eigenen Substanz wieder aufbauen dürfen und auch aufbauen wollen, die sind jetzt auch auf dem Weg und oft auch, glaube ich, auf einem guten Weg. Sie sind viel im direkten Kontakt mit den betroffenen Menschen. Das sind mit Sicherheit Gespräche zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Wie gehen Sie damit um? Weigand: Ich glaube, das ist einfach auch gut, dass ich viele verschiedene Stimmen höre. Weil es sind einfach viele tausend Menschen betroffen und damit gibt es ganz viele unterschiedliche Lebenssituationen, in denen die Menschen davon ereilt worden sind und natürlich auch ganz unterschiedliche Mechanismen, damit umzugehen. Und an der einen oder anderen Stelle gibt es dann vielleicht die Möglichkeit, entweder direkt noch eine Unterstützung zu liefern oder einfach auch […]

  • „Flutwein“-Initiative im Ahrtal sorgt für Spenden in Millionenhöhe

    „Flutwein“-Initiative im Ahrtal sorgt für Spenden in Millionenhöhe

    Während es für die meisten deutschen Winzer mit der Lese jetzt richtig losgeht, gibt es für die Betriebe im Ahrtal weniger Grund zur Freude. Jetzt, in der wichtigsten Zeit des Jahres, haben viele keine Maschinen mehr, um ihre Trauben zu ernten und zu verarbeiten – wenn das Weingut denn überhaupt noch steht. Über das Projekt „Flutwein“ ist dank rund 47.000 Unterstützern eine ordentliche Summe Spenden zusammengekommen. Verschlammte Weinflaschen als Dankeschön für die Spenden. Mit dem sogenannten „Flutwein“ haben Peter Kriechel und Daniel Koller fast 4,5 Millionen Euro gesammelt. Das Geld soll den mehr als 50 betroffenen Weingütern beim Wiederaufbau helfen. Bis zu 80 Prozent der Kosten für den Wiederaufbau will der Staat übernehmen. Peter Kriechel, Initiator „Flutwein“ „Überwältigend. Also wir haben vielleicht mit viel gerechnet, aber mit dem, was da passiert ist, definitiv nicht. Die Zahl der Unterstützer ist für uns sehr sehr wichtig. Das habe ich auch immer wieder kommuniziert: Es gibt Hoffnung, da sind Leute, die denken an uns und wir werden nicht vergessen. Und das ist vielleicht sogar noch viel viel mehr wert als im ersten Augenblick die große Summe Geld, die wir natürlich auch dringend benötigen.“ Bis zu 80 Prozent des Aufbaus will der Staat übernehmen. Darüber hinaus sollen die „Flutwein“-Spenden den Winzern unter die Arme greifen. Doch bei der Auszahlung gibt es Probleme, die die Gemeinnützigkeit kosten könnten. Daniel Koller, Aktion „Flutwein“ „Wenn wir dieses Geld Unternehmen auszahlen wollen, und zwar nicht nur wir, sondern alle NGOs, müssten wir uns eigentlich da durch Grauzonen antasten. Denn der Katastrophenerlass verbietet im Moment, aufgrund der mildtätigen Zwecke, die Ausschüttung dieser Spenden an ein Unternehmen. Wir können im Moment nur an Privatpersonen ausschütten.“ Hinzu kommt: Wenn die Initiatoren die Spenden vor den staatlichen Hilfen an die Betriebe weitergeben, wird das Geld verrechnet. Deshalb zahlen sie erst einmal nur […]

  • Bundespräsident Steinmeier besucht das Ahrtal

    Bundespräsident Steinmeier besucht das Ahrtal

    Fast drei Monate nach der verheerenden Flut-Katastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Sonntag die Region besucht. An seiner Seite waren auch die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes, Anne Spiegel, und Innenminister Roger Lewentz. Zusammen liefen sie durch die Straßen mehrerer Ortschaften, zum Beispiel durch Ahrweiler und Mayschoß, wo bei der Überflutung Mitte Juli auch Menschen ums Leben kamen. In Gesprächen mit Anwohnern erneuerte Steinmeier sein Versprechen, dass der Staat die Menschen nicht im Stich lassen werde. Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident: „Und wenn wir heute an einem sonnigen Tag durch Ahrweiler gehen, ist die Erinnerung an die Flut überhaupt nicht verblasst. Aber es wird deutlich, wie viel Arbeit auch noch vor uns liegt bis zum Wiederaufbau dessen, was zerstört worden ist. Das verlangt nicht nur Geduld, sondern von den Menschen hier vor allen Dingen ganz viel Kraft, die jetzt im Winter, wahrscheinlich viele von ihnen, ihre Häuser gar nicht bewohnen können.“ Derzeit gibt es vielerorts weder funktionierende Heizungen noch warmes Wasser.

  • Schadstoffe in Flüssen und Böden im Ahrtal – Umweltministerium stellt Zwischenergebnisse vor

    Schadstoffe in Flüssen und Böden im Ahrtal – Umweltministerium stellt Zwischenergebnisse vor

    In den vergangenen Wochen wurden immer wieder Gewässer- Boden und Staub-Proben entnommen, um herauszufinden welchen Schaden das Hochwasser im Ahrtal bei Mensch und Umwelt angerichtet hat. Heute konnte die rheinland-pfälzische Umweltministerin erste Ergebnisse vorlegen. Kaum vorstellbar, dass das Ahrtal nach der Flutkatastrophe gerade noch mal an einer zweiten Umweltkatastrophe vorbeigeschrammt ist. Für die Menschen vor Ort hat Umweltministerin Anne Spiegel heute gute Nachrichten im Gepäck. Zwar sind sowohl im Wasser als auch im Boden erhöhte Schadstoffwerte nachgewiesen worden: Anne Spiegel, Bündnis 90 / Die Grünen, Umweltministerin Rheinland-Pfalz „Aber insgesamt gilt es festzustellen, nach allen uns vorliegenden Daten, dass es keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen gibt, keine gravierenden Datenbefunde gibt und auch nicht mit langfristigen Verunreinigungen zu rechnen ist.“ Für die Menschen im Ahrtal sind das auf lange Sicht gesehen zunächst einmal beruhigende Nachrichten. Alles gut ist deshalb aber dennoch nicht. Die zerstörten Kanäle und Kläranlagen bereiten die größten Sorgen. Abwasser fließt teilweise immer noch ungefiltert in die Ahr. Der Appell der Ministerin lautet deshalb: Anne Spiegel, Bündnis 90 / Die Grünen, Umweltministerin Rheinland-Pfalz „Das Wasser der Ahr, damit soll man nicht in Berührung kommen. Man soll nicht ins Wasser rein gehen, man soll auch nicht jetzt irgendwie ans Wasser zum Spielen oder Planschen gehen. Hier gilt nach wie vor das Gebot, sich vom Wasser fernzuhalten, nicht mit der Haut in Berührung zu kommen.“ Ähnlich wie im Wasser sind auch bei Bodenproben Schadstoffe nachgewiesen worden. Die Untersuchungen haben sich dabei auf besonders sensible Bereiche wie Spielplätze konzentriert. Aber auch hier gibt es gute Nachrichten. Anne Spiegel, Bündnis 90 / Die Grünen, Umweltministerin Rheinland-Pfalz „Da ist zunächst mal die Entwarnung, auch wenn wir leicht erhöhte Werte gemessen haben. Das ist deutlich unterhalb der Grenzwerte, die es gibt. Und man muss auch wissen, bei den Spielplätzen wurde der Sand natürlich ausgetauscht. Sodass von unserer Seite […]

  • Mainz 05 gegen den FCK: Benefizspiel für Flutopfer

    Mainz 05 gegen den FCK: Benefizspiel für Flutopfer

    Die große Flutkatastrophe ist fast drei Monate her. Am schwersten getroffen wurde das Ahrtal im Norden von Rheinland-Pfalz. Dort sind immer noch viele Menschen auf Hilfe angewiesen. Aber auch zum Beispiel Fußballvereine hat die Jahrhundertflut hart getroffen. Die Sportanlagen sind durch die Wassermassen völlig zerstört. Jetzt soll ein Benefizspiel helfen. Die beiden größten Vereine in der Region, Mainz 05 und der 1. FC Kaiserslautern, treffen morgen in Koblenz aufeinander. Die Einnahmen aus dem Spiel sollen den betroffenen Vereinen zu Gute kommen. Hilfe ist bitter nötig. Gerd Treffer läuft über den verwüsteten Sportplatz Gerd Treffer, Jugendleiter Ahrweiler BC „Das ist unser Rasenplatz hier. Hier liegt ja noch ein ganzer Teil Schlamm drauf. Man könnte meinen, das wär so gewollt. Nee, ist es nicht. Man sieht: Hier ist ein ganzer Haufen Schlamm drauf. Das ist alles andere als ein Rasenplatz.“ Auch die beiden Kunst-Rasenplätze: völlig zerstört. Hier liegt nur noch das Fundament. Der Verein ist heimatlos. Gerd Treffer, Jugendleiter Ahrweiler BC „Das ist eigentlich die Katastrophe nach der Katastrophe. Man kann sich das ja auch so vorstellen, dass eine mehrköpfige Familie jetzt in mehreren Häusern wohnen würde und die sehen sich gar nicht. Genauso ist das bei uns. Wir sind auf neun Spielstätten verteilt. Ich glaube auch, dass so ein Verein das nicht ewig durchhält.“ Stefan Bell versteht die Sorgen der kleinen Vereine. Der Innenverteidiger vom Bundesligisten Mainz 05 kommt selbst aus dem Eifelort Wehr. Nur wenige Kilometer vom Flutgebiet entfernt. Stefan Bell, Verteidiger 1. FSV Mainz 05 „Was ich so mitbekomme, scheitert es nicht an privaten Helfern. Da ist nach wie vor sehr viel an Unterstützung da. Es gibt unter der Woche Rentnergruppen, die helfen, und am Wochenende dann kommen Leute aus’m Ruhrgebiet, aus NRW, aus der Eifel, die dann immer noch in die Gebiete fahren. Das ist das, was ich […]