Schadstoffe in Flüssen und Böden im Ahrtal – Umweltministerium stellt Zwischenergebnisse vor

In den vergangenen Wochen wurden immer wieder Gewässer- Boden und Staub-Proben entnommen, um herauszufinden welchen Schaden das Hochwasser im Ahrtal bei Mensch und Umwelt angerichtet hat. Heute konnte die rheinland-pfälzische Umweltministerin erste Ergebnisse vorlegen.

Kaum vorstellbar, dass das Ahrtal nach der Flutkatastrophe gerade noch mal an einer zweiten Umweltkatastrophe vorbeigeschrammt ist. Für die Menschen vor Ort hat Umweltministerin Anne Spiegel heute gute Nachrichten im Gepäck. Zwar sind sowohl im Wasser als auch im Boden erhöhte Schadstoffwerte nachgewiesen worden:
Anne Spiegel, Bündnis 90 / Die Grünen, Umweltministerin Rheinland-Pfalz
„Aber insgesamt gilt es festzustellen, nach allen uns vorliegenden Daten, dass es keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen gibt, keine gravierenden Datenbefunde gibt und auch nicht mit langfristigen Verunreinigungen zu rechnen ist.“
Für die Menschen im Ahrtal sind das auf lange Sicht gesehen zunächst einmal beruhigende Nachrichten.
Alles gut ist deshalb aber dennoch nicht. Die zerstörten Kanäle und Kläranlagen bereiten die größten Sorgen. Abwasser fließt teilweise immer noch ungefiltert in die Ahr. Der Appell der Ministerin lautet deshalb:
Anne Spiegel, Bündnis 90 / Die Grünen, Umweltministerin Rheinland-Pfalz
„Das Wasser der Ahr, damit soll man nicht in Berührung kommen. Man soll nicht ins Wasser rein gehen, man soll auch nicht jetzt irgendwie ans Wasser zum Spielen oder Planschen gehen. Hier gilt nach wie vor das Gebot, sich vom Wasser fernzuhalten, nicht mit der Haut in Berührung zu kommen.“
Ähnlich wie im Wasser sind auch bei Bodenproben Schadstoffe nachgewiesen worden. Die Untersuchungen haben sich dabei auf besonders sensible Bereiche wie Spielplätze konzentriert. Aber auch hier gibt es gute Nachrichten.
Anne Spiegel, Bündnis 90 / Die Grünen, Umweltministerin Rheinland-Pfalz
„Da ist zunächst mal die Entwarnung, auch wenn wir leicht erhöhte Werte gemessen haben. Das ist deutlich unterhalb der Grenzwerte, die es gibt. Und man muss auch wissen, bei den Spielplätzen wurde der Sand natürlich ausgetauscht. Sodass von unserer Seite aus überhaupt nicht mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung zu rechnen ist.“
Glück im Unglück also. Vor einer weiteren Umweltkatastrophe scheint das Ahrtal verschont zu bleiben. Das Ziel sei es jetzt, die zerstörten Kläranlagen und Kanäle bis Ende des Jahres wieder zum Laufen zu bringen, so die Ministerin heute.