Unglück

  • Tiny Houses für das Ahrtal

    Tiny Houses für das Ahrtal

    Neben der politischen Aufarbeitung gehen natürlich auch die Wiederaufbauarbeiten im Ahrtal weiter. Viele von der Flut Betroffene kamen anfangs in Behelfsunterkünften oder bei Famile, Freunden oder Bekannten unter. Doch viele sehnen sich wieder nach einem eigenen Dach über dem Kopf und in das können jetzt immer mehr Menschen einziehen. Nämlich in extra bereitgestellte kleine Häuser, sogenannte Tiny Houses. Martha Weiberg hat in der Flutnacht fast alles verloren. Seitdem lebt die 66-Jährige mit Tochter, Sohn und zwei Enkelkindern in einer Zwei-Zimmer-Wohnung. Sie sehnt sich wieder nach einem eigenen Zuhause. Martha Weiberg „Wenigstens eine Überbrückung, dass ich irgendwo hin kann und nicht immer bei meiner Tochter wohnen kann. Weil ich möchte mein eigenes Reich haben, meine eigene Wohnung haben. Und mich selber bewegen können, mein Sohn und ich.“ Bald schon kann Martha Weiberg in ein Tiny House einziehen, ausgestattet mit Küche, Bad, Schlafzimmer, Internet und Wohnraum für bis zu fünf Personen. An mehreren Orten im Ahrtal entstehen gerade solche Wohnsiedlungen wie hier in Sinzig. Finanziert werden sie unter anderem von der „Aktion Deutschland hilft“, die seit der Flut rund 270 Millionen Euro an Spenden erhalten hat. Manuela Roßbach, Vorstand „Aktion Deutschland hilft“ „Ich finde, es ist eine schöne Art der Anordnung. Es gibt noch eine kleine Terrasse, das heißt, wenn Sommer kommt, kann man sich auch mal nach draußen setzen mit seinem Tisch. Und ich glaube, die Leute können hier überbrücken.“ Bis zu drei Jahre sollen die Tiny Houses den Flutopfern ein Zuhause auf rund 35 Quadratmetern geben. Anschließend sollen sie verkauft und die Erlöse dann wieder für die Fluthilfe eingesetzt werden. Die Häuser verschaffen Zeit beim Projekt Wiederaufbau, sagt Sozialminister Alexander Schweitzer bei der Übergabe der Sinziger Tiny-House-Siedlung. Alexander Schweitzer, SPD, Sozialminister Rheinland-Pfalz „Realistischerweise ist es: Es wird alles auch noch eine Weile dauern, bis tatsächlich die Aufbauarbeiten komplett abgeschlossen sind. […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    War Tod von Behinderten in Sinzig vermeidbar? — Salzbachtalbrücke hatte laut Gutachten von Anfang an Mängel — Verteidigung fordert Freispruch für Marcus Held War Tod von Behinderten vermeidbar? Laut Medienberichten hat die Sinziger Feuerwehr die Nachtwache der Behinderteneinrichtung „Lebenshilfehaus“ am 14. Juli gegen 23.30 Uhr vor dem drohenden Hochwasser im Ahrtal gewarnt. Sie habe darauf hingewiesen, dass man mit Evakuierungen rechnen müsse. Die Nachtwache dagegen habe bei einer Befragung ausgesagt, sie sei erst gegen 2.40 Uhr konkret von der Feuerwehr gewarnt worden. Zu diesem Zeitpunkt habe die Flutwelle die Einrichtung bereits überschwemmt. Für eine Evakuierung der Behindertengruppe aus dem Erdgeschoss sei es zu spät gewesen. Zwölf Menschen starben. Jahrzehntealte Mängel an der Brücke Die Salzbachtalbrücke in Wiesbaden hatte schon bei ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1963 große Konstruktionsschwächen und ein hohes Gefährdungspotenzial. Das geht aus einem Gutachten hervor, dass die Autobahn GmbH nun veröffentlicht hat. Wegen des zu weichen Untergrunds sei die östliche Seite der Brücke im Lauf der Jahre immer weiter abgesunken. An der südlichen Seite seien die veralteten Rollenlager nicht ausgetauscht worden. Am 18. Juni habe sich dann das Tragwerk wegen Hitze so weit ausgedehnt, dass eine Lagerwalze aus ihrer Schale herausrollte. Der Überbau sei abgesackt. Die Autobahnbrücke war einsturzgefährdet und musste am 6. November gesprengt werden. Verteidigung fordert Freispruch für Held Im Korruptionsprozess gegen den ehemaligen Bürgermeister von Oppenheim, Marcus Held, hat die Verteidigung heute für einen Freispruch plädiert. Der 44-Jährige habe uneigennützig im Interesse der Stadt Oppenheim gehandelt. Held sagte in seinem Schlusswort, er habe sich nichts zuschulden kommen lassen. Gestern hatte die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten gefordert. Held muss sich unter anderem wegen Untreue und Bestechlichkeit im Zusammenhang mit diversen Grundstücksgeschäften vor dem Landgericht Mainz verantworten.

  • Uferlichter zaubern Weihnachtsstimmung ins Ahrtal

    Uferlichter zaubern Weihnachtsstimmung ins Ahrtal

    Die Uferlichter – seit Jahren leuchten sie immer in der Weihnachtszeit rund um Bad Neuenahr. Skulpturen in allen Formen, umrankt von Lichterketten, beleuchten dann den Kurpark und die Ahr. Doch der Fluss trat im Juli über seine Ufer. Auch fünf Monate nach der Flut sind die Schäden noch deutlich zu erkennen, hier am Ufer der Ahr. Eine geschmückte und beleuchtete Kurgartenbrücke gibt es dieses Jahr zwar nicht – das Wasser hat sie fortgerissen -, aber der Katastrophe zum Trotz leuchten die Uferlichter in diesem Jahr. Geschmückt wurde auch eine Behelfsbrücke. Christian Lersch, Verein Uferlichter Kultur „Es hat dann zwei Tage gedauert, bis ich hier an die Ahr gekommen bin und erstmal verstanden habe, dass die Kurgartenbrücke weg war und ja – dass so ein Bauwerk einfach verschwinden kann, das war für mich schon irgendwie ein Zusammenbruch. Und mir wurde schnell klar, dass ich gedacht habe, irgendwas müssen wir diesen Winter mit Uferlichtern machen.“ Christian Lersch und sein Kollege Frank Mies sind die Köpfe hinter den Uferlichtern. Zu tun gab es dieses Jahr viel. Denn die Gerüste, Kabel und die geflochtenen Konstruktionen sind dem Wasser zum Opfer gefallen. Rund 100 ehrenamtliche Helfer machten sich an die Arbeit. Ihnen ist es zu verdanken, dass die Lichter seit dem zweiten Advent wieder leuchten. Dazu gehört auch ein kleiner Weihnachtsmarkt. Handwerker verkaufen ihre Schnitzereien, an den Ständen können Besucher essen – und natürlich Glühwein trinken. Auch Kinder haben ihren Spaß – etwa beim Schlittschaulaufen auf der Eisbahn. Mit dem Start der Uferlichter ist Lersch sehr zufrieden. Christian Lersch, Verein Uferlichter Kultur „Gerade in diesem Jahr ist es einfach ein unglaubliches Gefühl, man ist sehr glücklich, das man so was realisiert bekommen hat, gerade weil man dachte, wir werden dieses Jahr gar nichts haben und dann hat man sowas geschaffen.“ Begeistert sind auch die Besucher […]

  • Weihnachtspakete für das Ahrtal

    Weihnachtspakete für das Ahrtal

    Weihnachten, das ist die Zeit für Besinnlichkeit, Frieden und Gemeinschaft. Doch für einige Menschen ist es auch eine besonders schwere Zeit – zeigt unser „17:30 SAT.1 LIVE Adventskalender“ heute. Wir sind bei den Betroffenen der Flutkatastrophe im Ahrtal. Dank vieler engagierter Helfer müssen sie trotzdem nicht auf Weihnachtsstimmung verzichten. Der Nikolaus ist da! Für den Weihnachtsmarkt in Mayschoß haben seine Helfer Geschenke im Gepäck. Rund 1.000 gespendete Präsente sind zusammengekommen, gesammelt von mehreren Hilfsorganisationen. Eine davon ist die Obdachlosenhilfe von Markus Machens aus Gießen. Markus Machens, „Markus und seine Freunde auf der Straße“ „Ich stehe hier mit Kulleraugen, aber die Menschen, die brauchen alle Kraft. Viele haben alles verloren und sind mit 70, 80 total nervlich am Ende, die haben keine Kinder mehr, es gibt ältere Menschen, die haben ihre Frau verloren oder ihren Mann verloren. Die brauchen jetzt zu Weihnachten hier die geile Dekoration oder brauchen mal wieder eine Freude, dass es wieder aufwärts geht.“ Die Hilfsorganisation „Wir Hessen helfen“ hat den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Ina Lotz, Hilfsorganisation „Wir Hessen helfen“: „Es ist schon so teilweise so, dass viele, ja, sich vielleicht sich noch so ein bisschen schämen, also die Hilfe auch nicht so annehmen. Sie zögern immer noch so ein bisschen, aber die nimmt man dann an die Hand, ja, oder die Nachbarn sind halt auch da und sagen: Komm, wir gehen wir mal da hin, ja, trinken mal einen Glühwein und dann ist alles schön.“ Vergangenen Freitag in Gießen. Hier betreibt Markus Machens ein Möbelgeschäft. Das Büro quillt vor Geschenken fast über. Und noch immer kommen Lieferungen. Zwei Grundschullehrerinnen haben mit ihren Klassen über 80 Päckchen gepackt. Franziska Caysa und Rosa Maria Garcia Garcia, Grundschule Annerod in Fernwald „Wir haben das auch in der Klasse natürlich besprochen, dass es auch Leute gibt, denen es an Weihnachten nicht ganz […]

  • Jahres-Gedenken an die Opfer der Amokfahrt Trier

    Jahres-Gedenken an die Opfer der Amokfahrt Trier

    Genau ein Jahr ist es her, als ein Mann mit 80 Stundenkilometern durch die Trierer Fußgängerzone gerast ist und für unsägliches Leid sorgte. Es sterben sechs Menschen, Dutzende werden verletzt. Unter den Todesopfern ist auch ein Baby. Heute steht in Trier das Gedenken im Vordergrund. Ein gemeinsames Gedenken an die Opfer einer Tragödie, die sich niemand hätte vorstellen können. Es sind viereinhalb Minuten, in denen ganz Trier heute inne hält. Denn es waren viereinhalb Minuten die die Stadt für immer verändert haben. Heute ist die Erinnerung an den Tag wieder ganz präsent. Hildegard Düro-Johannes „Es ist jeden Tag da, es betrifft mich jeden Tag. Und ich denke jeden Tag an die Opfer und an die Angehörigen. Und das wird sicher noch ganz ganz lange bleiben.“ Fabio Krieglstein „Man wird irgendwie unterbewusst viel vorsichtiger. Und das ist gar nicht mehr … Es wirkt gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass so etwas passieren kann. Man rechnet viel eher mit sowas, wenn man weiß: Okay, es ist hier auch passiert.“ Roger Döring „Abschließen kann man nicht so, weil es ist halt … ich war live dabei und das ist halt Scheiße dann auf Deutsch gesagt.“ Zentraler Gedenkort ist heute der Trierer Dom. Opfer, Hinterbliebene, Vertreter der Einsatzkräfte und Politiker kommen um 13:46 zu einem ökumenischen Gottesdienst zusammen, der Zeitpunkt an dem die Tragödie begann. Sie wollen gemeinsam erinnern, das Leid teilen und zusammenhalten. Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Es ist natürlich ein großer Trost, dass die Menschen hier sofort hilfsbereit waren und solidarisch Zusammengehalten haben. Auch jetzt in der Folge der schrecklichen Amokfahrt. Und trotzdem, wenn man sich an die Bilder erinnert, ist es einfach erschütternd bis zum heutigen Tag.“ Eine Erschütterung, die auch durch Tonfiguren von Saarburger Schülern ausgedrückt wird. Sie sollen an einen Gedenkort im Trierer Dom stehen. An der Porta […]

  • „Es war doch nur Regen!?“ – ein Buch über die Flutkatastrophe

    „Es war doch nur Regen!?“ – ein Buch über die Flutkatastrophe

    „Es war doch nur Regen!?“ hat es in die Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat. Die fünfte Auflage ist vergriffen, eine sechste erscheint jetzt. Ein Taschenbuch über die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal vor gut vier Monaten, geschrieben von einem BKA-Beamten, der mittendrin war in der Katastrophe, deren Folgen die rund 100.000 Bewohner des Ahrtals noch Jahrzehnte beschäftigen wird. Das Ahrtal kurz nach der Flut. Eine Zerstörung, deren Ausmaß immer noch unfassbar ist. Die Nacht zum 15. Juli 2021 macht Tausende Obdachlos. 134 Menschen sterben, mehr als die Hälfte stammen aus Bad-Neuenahr-Ahrweiler. Andy Neumann, BKA-Beamter „Am Morgen nach der Flut war das ein totales Chaos. Das kann man sich ganz gut vorstellen. Da waren knapp zweo Meter oder über zwei Meter Wasser und da schwamm alles Mögliche drin. Das lag am nächsten Morgen überall – auf der Straße, auf den Gehwegen, alles war voller Schlamm. Die Straßenlaternen lagen auf der Straße und waren im Weg. Das war schon Kriegsszenario Andy Neumann lebt in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Irgendwo im Stadtteil Ahrweiler. Wo genau sein Haus steht, sollen wir nicht verraten. Der BKA-Beamte war viele Jahre als Ermittler im Terrorismusbereich tätig. Als Mitte Juli das Wasser kommt, ist er mit seiner Frau und seinen Kindern im ersten Stock. Alle überleben. Andy Neumann, Buchautor „Ich habe das Buch ja nicht schreiben wollen, sondern wollte Protokolle auf Facebook schreiben. Also, um mich selbst damit ein Stück weit zu therapieren und um das, was ich erlebt hatte, einfach niederzuschreiben. Das haben sehr viele Menschen gelesen. Und dann kam mir die Idee, ich könnte ein Buch draus machen. Das habe ich meinem Verlag dann vorgeschlagen, und der Verlag ist sofort mitgegangen, auch bei meiner Idee daraus ein karitatives Projekt zu machen. Und dann habe ich mir die Zeit einfach genommen, um das zu schreiben.“ Aus einem Protokoll auf Facebook wird ein Buch. […]

  • Totes Kind bei Hausbrand

    Totes Kind bei Hausbrand

    Wohnhausbrand gestern Abend in Griesheim bei Darmstadt: Die Feuerwehr rückte schnell mit einem Großaufgebot aus und konnte doch vor Ort diese dramatischen Bilder nicht verhindern. Nach bisherigen Erkenntnissen soll dabei auch ein 13-jähriges Mädchen ums Leben gekommen sein. Weitere Personen wurden teilweise schwer verletzt. Rauchschwaden steigen in den Himmel. In der Wohnung brennt es lichterloh. Es ist 17:40 Uhr als gestern der Notruf „Wohnungsbrand mit Menschenrettung“ bei der Feuerwehr in Griesheim eingeht. Beim Eintreffen des Löschzugs steht die Wohnung bereits in Vollbrand. Eine Person wird vor dem Familienhaus gefunden – ein Mann mit schwersten Brandverletzungen, der sich offenbar durch einen Sprung vom Balkon vor den Flammen retten wollte. Er wird sofort in eine Spezialklinik für Brandopfer gebracht. Im Haus finden die Feuerwehrleute einen Leichnam. Christiane Hansmann, Polizeipräsidium Südhessen „Wir haben in dem Haus acht Personen, die dort leben. Nach dem derzeitigen Stand ist es so, dass die Feuerwehr nach dem Löschen oder währenddessen eine leblose Person bergen konnte. Nach den bisherigen Erkenntnissen könnte es sich dabei um ein 13-jähriges Mädchen handeln.“ Mehrere Notfallseelsorger sind im Einsatz. Warum der Brand sich so schnell ausbreiten konnte, ist derzeit noch nicht klar. Erste Hinweise deuten auf eine Fehlbedienung beim Umgang mit einer Gasflasche und somit auf einen tragischen Unglücksfall hin. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

  • Schwerer Verkehrsunfall bei Windhagen

    Schwerer Verkehrsunfall bei Windhagen

    Zu einem schweren Unfall ist es gestern an einer Landstraße in Windhagen im Kreis Neuwied gekommen. Der Fahrer konnte von der Feuerwehr nur noch tot geborgen werden. Es sind heftige Bilder, auf denen man deutlich erkennen kann, mit welcher Wucht das Auto gegen die Bäume geprallt sein muss. Gegen 22 Uhr gestern Abend überholt ein 42-jähriger Mann auf der L272 bei Windhagen einen anderen PKW. Dabei kommt er von der Fahrbahn ab und kollidiert mit mehreren Bäumen am Fahrbahnrand. Sein Auto landet im Graben. Die Feuerwehr wird alarmiert. Tim Wessel, Sprecher Feuerwehr Verbandsgemeinde Asbach „Grundsätzlich ein Stichwort ‚PKW-Unfall mit eingeklemmter Person‘ – da geht der Puls erst mal höher, weil da geht es letztendlich auch um Leben und Tod in diesem Moment. Das heißt, da sind die Einsatzkräfte sehr angespannt. Als wir dann hier vor Ort waren und vom Rettungsdienst schon die Meldung bekommen haben, dass der Fahrer eben verstorben, da kann man etwas entschleunigen, aber die Anspannung ist natürlich immer da.“ Die Feuerwehr kann den toten Mann nur noch aus dem völlig zerstörten Fahrzeug bergen. Warum der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat, ist im Moment noch unklar – die Ermittlungen laufen.

  • Pop-Up Stores im Ahrtal

    Pop-Up Stores im Ahrtal

    Erst setzten monatelange Corona-Lockdowns dem Einzelhandel im Bad Neuenahr-Ahrweiler zu, dann kam die Flutkatastrophe im Juli mit katastrophalen wirtschaftlichen Folgen. Viele Läden wurden vollkommen zerstört. Einfach einkaufen war plötzlich gar nicht mehr so einfach. Nun kehrt endlich wieder etwas Normalität zurück in den Einzelhandel der Stadt, wenn auch in Containern und Zelten. Die Flut im Ahrtal hat Volker Danko nie in Lebensgefahr gebracht – aber sie hat einen Teil seines Lebens hat zerstört. Hier hatte er seine wirtschaftliche Existenz, hier war sein Weinladen. Bilder aus besseren Zeiten. Die Wassermassen rissen alles fort. Volker Danko, Einzelhändler „Und hier sieht man auch, wo das Weinregal stand, auf dieser Seite sieht man auch, wie hoch das Wasser war, ungefähr 2,5 Meter hoch.“ Volker Danko ist nur einer von vielen. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer sind mehr als 800 Betriebe im Ahrtal betroffen. Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleister, der Tourismusbereich. Aus Schlamm und Dreck kämpfen sich jetzt viele Händler zurück: Zwei Pop-Up-Malls machen das möglich – provisorisch in Containern und Zelten. In anderen Städten dienen sie Start-Ups, um ihre Geschäftsideen zu testen – in Ahrweiler um nach der Flut ein Stück Normalität zurückzubringen. Heute wurde dort die zweite Pop-Up-Mall eröffnet. Kevin Hengsberg, City-Manager „Wir haben an beiden Standorten klassische Textileinzelhändler, wir haben Gastronomen, wir haben Dienstleister. Also, wir haben tatsächlich, Gott sei Dank, von allem ein bisschen, sozusagen das typische Innenstadtangebot finden wir hier an ungewohntem Ort.“ Rund 50 Geschäfte bieten hier ihre Waren und Dienstleistungen an; die meisten in einem doppelstöckigen Einkaufszentrum aus Containern. Hier verkauft auch Volker Danko wieder – auf 35 Quadratmeter betreibt er seinen Wein- und Feinkostladen. Volker Danko, Einzelhändler „ Es macht wieder Freude mit Kunden Kontakt zu haben, mal ein kleines Schwätzchen zu halten, da ist auch das Bedürfnis bei den Kunden auch groß, aber auch bei uns, einfach […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Prozess in Frankfurt: Unterbringung in Psychiatrie gefordert — Fresenius Medical Care will Stellen abbauen — Brand in Breitenbach am Herzberg Unterbringung in Psychiatrie gefordert Nach einem schweren Verkehrsunfall mit zwei Todesopfern in Frankfurt soll ein 39-jähriger Autofahrer dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden. Das hat heute die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Frankfurt gefordert. Laut einem Gutachten fehlt dem Angeklagten die Steuerungsfähigkeit. Er ist eine Gefahr für die Allgemeinheit. Der 39-Jährige war im Februar dieses Jahres durch Frankfurt gerast. In Sachsenhausen erfasste er zwei Passanten auf einem Fußgängerüberweg und verletzte sie tödlich. Bei seiner Festnahme sprach der Angeklagte von inneren Stimmen, die ihm das Rasen befohlen hätten. Massive Stellenstreichungen geplant Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care will bis zu 750 der insgesamt rund 7.400 Arbeitsplätze an seinen deutschen Standorten abbauen. Dabei sind auch alle Bereiche am Hauptsitz des Unternehmens in Bad Homburg betroffen. Weltweit sollen 5.000 Stellen wegfallen. Die Fresenius-Tochter muss ihre Kosten senken. Anfang November hatte sie ein Sparprogramm angekündigt, um die jährlichen Ausgaben bis 2025 um 500 Millionen Euro zu verringern. Fresenius Medical Care betreibt weltweit rund 4.100 Dialysezentren für Nierenkranke. Vereinsheim in Flammen Der Brand des einstöckigen Gebäude im osthessischen Breitenbach am Herzberg hat gestern am späten Abend einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte das Vereinsheim von Wanderfreunden bereits lichterloh. Zwei Männer, die sich beim Ausbruch des Feuers in dem Gebäude aufhielten, konnten sich retten. Einer von ihnen erlitt leichte Brandverletzungen. Der Sachschaden liegt bei mindestens 100.000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar.

  • Frankfurter Filmmuseum zeigt Ausstellung über Katastrophen

    Frankfurter Filmmuseum zeigt Ausstellung über Katastrophen

    Eine aktuelle Katastrophe hat dazu geführt, dass die Ausstellung „Katastrophe“ im Frankfurter Filmmuseum um ein Jahr verschoben werden musste: die Corona-Pandemie. Doch jetzt ist die Ausstellung im Frankfurter Filmmuseum zu sehen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt. Im Mittelpunkt stehen Katastrophen-Filme und ihr Bezug zur Realität. Katastrophen sind Realität. Ihre Folgen sind verheerend. In den vergangenen Jahrzehnten sind es oft Klimakatastrophen. Das Wetter, die Umwelt ändern sich. Das Ausmaß wird sichtbarer, sorgt immer öfter für Schlagzeilen. Brigitte Franzen, Direktorin Senckenberg Naturmuseum Frankfurt „Wir müssen uns wappnen, denn wenn unser Klima sich soweit ändert, das die Temperatur weiter ansteigt um 1 bis 2 Grad, dann bedeutet das einfach eine Anhebung des Meeresspiegels und dann wird es bestimmte Orte auf dieser Welt nicht mehr geben. Und es gibt auch schon Vorbereitungen in diese Richtung Orte zu evakuieren.“ Naturgewalten und ihre Folgen – auch in Katastrophenfilmen kommen sie vor. Dazu ein oder mehrere Helden, die die Welt retten – Action, Special Effects, Blockbusterkino. Katastrophenfilme sind meist Kassenknüller. Anspruchslose Fiktion, oder Kino mit Bezug zur Realität? Stefanie Plappert, Kuratorin der Ausstellung „Katastrophenfilme sind für mich immer aktuell, weil sie grundsätzlich die größten Ängste ihrer Zeit verarbeiten. Das, was sie letztlich auf der Handlungsebene beschreiben, das ist manchmal aktuell. Also oft vergeht ein bisschen Zeit, ehe eine tatsächliche Handlung umgesetzt wird in einen Spielfilm.“ Anfang des 20. Jahrhunderts startet die Faszination für die Katastrophe. Der Untergang der Titanic. Bilder für die Laterna Magica. Die Abfolge der Bilder erzählt eine Geschichte. Ob ganz frühes Kino oder Filme der Gegenwart. Die Handlung ist in allen Katastrophenfilmen fast immer ähnlich aufgebaut. Stefanie Plappert, Kuratorin der Ausstellung „Es ist immer der Beginn mit der Idylle, das sich Verdichten der ersten Warnzeichen, das Eintreten der Katastrophe, meistens relativ früh im Film und im Anschluss der Versuch, […]

  • Bombenentschärfung in Petersberg

    Bombenentschärfung in Petersberg

    Ausnahmezustand im osthessischen Petersberg bei Fulda: Nachdem am Dienstag gleich zwei Weltkriegsbomben gefunden wurden, mussten heute Anwohner evakuiert und die Bomben schnellstmöglich entschärft werden. Denn der Kampfmittelräumdienst meldete: Gefahr im Verzug! Heute Morgen, kurz nach neun: Die ersten von rund 350 Anwohnern, die evakuiert werden müssen, kommen in einer Notunterkunft an. Die Polizei ist mit einer Hundertschaft im Einsatz, sperrt alle Zufahrtsstraßen, eine Kindertagesstätte bleibt geschlossen. Quads und die Pferdestaffel durchkämmen das unwegsame Waldgebiet rund um den Rauschenberg, um letzte Personen im Sperrgebiet zu finden – wobei der Nebel die Suche erschwert. Ein Umkreis von 600 Metern rund um den Rauschenberg muss geräumt werden, die A7 wird nahe Petersberg zwischen den Ausfahrten Fulda Nord und Mitte für mehrere Stunden komplett gesperrt. Der Verkehr staut sich über mehrere Kilometer. Um 11 Uhr meldet die Polizei: Gelände vollständig geräumt. Die Entschärfung der beiden rund 125 Kilo schweren Fliegerbomben aus dem zweiten Weltkrieg war ursprünglich für Anfang Dezember geplant. Doch dann stellt der Kampfmittelräumdienst fest, dass beide Bomben in einem instabilen Zustand sind und sofort entschärft werden müssen. Am Nachmittag steigt die Spannung. Sebastian Kircher, Pressesprecher Gemeinde Petersberg „Von den zwei am Rauschenberg gefundenen Fliegerbomben konnte eine erfolgreich entschärft werden. Die zweite muss leider vor Ort kontrolliert gesprengt werden.“ Bis Einbruch der Dunkelheit bleibt das Gebiet gesperrt. Die Anwohner sollen aber heute Abend in ihre Wohnungen zurückkehren können.

  • Sirenenwarnnetz in Koblenz wird ausgebaut

    Sirenenwarnnetz in Koblenz wird ausgebaut

    Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal ist nun vier Monate her. Sie hat auf dramatische Art und Weise gezeigt, dass Warn-Apps auf dem Handy nichts bringen, wenn die Sendemasten weggespült werden. Daher setzen viele Regionen jetzt wieder auf ein altbewährtes Mittel: die Sirene. Ganz vorne mit dabei: die Stadt Koblenz. Sie will als erste Stadt in Rheinland-Pfalz ein flächendeckendes Sirenenwarnnetz installieren. Dieses Mal ist es kein Ernstfall: Heute vormittag um elf Uhr probt Koblenz den Alarm für den Notfall. Denn wenn es in der Stadt an Mosel und Rhein so aussieht, müssen die Menschen schnell gewarnt werden. Das neue Sirenenwarnnetz in Koblenz sollte eigentlich erst in acht Jahren fertig sein – aber plötzlich ging alles viel schneller. David Langner, SPD, Oberbürgermeister Koblenz „Es gibt aufgrund der Ereignisse im Ahrtal und der geänderten politischen Positionen seitens der Landesregierung Fördermittel, die es uns möglich machen, das zeitnah umsetzen und es ist im Sinne der Bürger dass wir das auch zeitnah machen, um warnen zu können.“ Die Kosten des Warnsystems: 850.000 Euro. Erst nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal beteiligte sich daran auch der Bund. Die Sirenen sollen die Bürger jederzeit warnen können: Meik Maxeiner, Amt für Brand- und Katastrophenschutz „Das bedeutet also, jeder Alarm soll die Bevölkerung auffordern, gewisse Verhaltensregeln einzuhalten, sei es Fenster und Türen zu schließen, sei es das Gebäude zu verlassen.“ Doch viele Menschen wissen heute gar nicht mehr, was sie tun sollen, wenn sie eine Sirene hören. Auch Durchsagen der Feuerwehr, die heute die Warntöne ergänzten, halfen den Koblenzern heute nicht. Eva Maria Henning „Also, den Alarm haben wir gehört, sind auch erst stehengeblieben, weil wir nicht wussten, was hat das zu bedeuten, und danach kam die Durchsage, da haben wir aber nichts verstanden.“ Petra „Ich war in der Eltzerhofstraße, das ist hier ganz in der Nähe, aber ich habe es […]

  • Gedenken an Pogromnacht

    Gedenken an Pogromnacht

    Heute vor 83 Jahren, am 9. November 1938, ereignete sich die Reichspogromnacht. Damals brannten überall im Deutschen Reich Synagogen. Jüdische Geschäfte wurden zerstört und viele Juden von Nazi-Schlägertrupps ermordet. An diese Verbrechen wird heute erinnert, unter anderem in Mainz. Dort betonte der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde: Das Erinnern an den Holocaust sei notwendiger als je zuvor. Jan Guggenheim, Rabbiner Jüdische Gemeinde Mainz „Wir sehen, dass der Antisemitismus immer lauter wird. Manche sagen, er hat nie aufgehört. Umso wichtiger ist es, dass wir weitermachen mit dem Gedenken und gar nicht daran denken, aufzuhören.“ Und morgen erinnert auch der rheinland-pfälzische Landtag an die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten. Wir werden dabei sein und darüber berichten.

  • Vier Monate nach der Flutkatastrophe – im Ahrtal fahren wieder Züge

    Vier Monate nach der Flutkatastrophe – im Ahrtal fahren wieder Züge

    Durch das Hochwasser sind nicht nur Häuser und Straßen schwer beschädigt worden, auch zahlreiche Bahnstrecken wurden zerstört. Nun startet der Zugverkehr im Ahrtal wieder – zumindest auf einer Strecke. Sie rollt wieder – die Ahrtalbahn. Seit dem frühen Morgen sind die Züge wieder auf der Schiene. Zweimal pro Stunde von Remagen bis Ahrweiler und zurück. Die Neueröffnung der Strecke wird heute mit einer feierlichen Zugfahrt eingeweiht. Mit an Bord der Regiobahn 39 sind unter anderem die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bahnvorstand Ronald Pofalla sowie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Am Bahnhof von Ahrweiler heißt es dann allerdings: Endstation, bitte alle aussteigen. Der Rest der Bahnstrecke bis nach Ahrbrück ist noch immer zerstört. Bei der Flutkatastrophe am 14. Juli wurden mehrere Eisenbahnbrücken von den Wassermassen mitgerissen, 20 Kilometer Schienen weggespült. Umso größer ist heute die Erleichterung, dass man zumindest den Streckenabschnitt von Remagen bis nach Ahrweiler wieder freigeben kann – vier Wochen früher als gedacht. Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Viele sind ja hier Pendler, sie sind mobil unterwegs, sie gehen zur Arbeit, zur Schule, was auch immer. Und es ist einfach jetzt so, dass nicht mehr Ersatzschienenverkehre fahren müssen und sie nur mit den Bussen unterwegs sein müssen, sondern, dass sie die Bahn wieder nutzen können, so wie in alten Zeiten. Und das ist einfach ein wichtiges Signal; auch wenn wir alle wissen, dass wir noch eine große Strecke vor uns haben.“ Ab Mitte Dezember sollen die Züge laut Bahn dann auch wieder bis Walporzheim fahren. Für den Rest der insgesamt 30 Kilometer langen Strecke bis Ahrbrück ist laut Bahn noch keine Prognose möglich. Ronald Pofalla, Vorstand Deutsche Bahn „Für das letzte Teilstück bis Ahrbrück können wir deshalb keine Aussage machen, weil dort fast zehn Brücken und viele Bahnübergänge komplett erneuert werden müssen. Und insbesondere bei den Bahnbrücken brauchen wir technische Klärungen, […]