Natur

  • Wiesbadener Stadtwald ist Wald des Jahres

    Wiesbadener Stadtwald ist Wald des Jahres

    Seit 2012 ruft der Bund Deutscher Forstleute das Waldgebiet des Jahres aus. In diesem Jahr geht die Auszeichnung nach Hessen. Der Stadtwald Wiesbaden ist das „Waldgebiet des Jahres 2025“. Mit rund 4300 Hektar ein großes kommunales Waldgebiet. Die Stadt hat sich hier schon früh für eine naturnahe Waldentwicklung entschieden. Ein Kunstwerk der Natur. Der Wald: in Wiesbaden ist auch im Winter wunderschön. Der kleine, vereiste Wasserfall gehört zum Stadtwald. Nicht nur für die rund 300. 000 Einwohner der hessischen Landeshauptstadt ist er ein beliebtes Ausflugsziel. „Das ist halt ein ganz wunderbarer Platz hier oberhalb der Stadt/ Super Wanderwege, toll erschlossen, sind auch sehr gut gepflegt. Da muss man auch mal den Waldarbeitern ein Riesen-Kompliment machen. Wir kommen von Taunusstein her und du kannst es hier herrlich, brauchst kein Auto, kannst alles erlaufen, im Sommer mit dem Fahrrad fahren, super!“ Gepflegte Wege, um die sich ein 30-köpfiges Team kümmert. Und eine naturnahe Bewirtschaftung. Was viele Förster heute „Wald der Zukunft nennen“, ist im Wiesbadener Stadtwald schon seit 1999 Gegenwart. Zum Beispiel abgestorbene Bäume, die im Wald liegen gelassen werden. Forstamtsleiterin Sabine Rippelbeck erklärt uns, wozu das sogenannte Totholz gut ist. Sabine Rippelbeck, Forstamtsleiterin Stadtwald Wiesbaden: „Totholz ist gut, weil natürlich viele Insekten dort ihre Heimstadt finden, es gibt Pilze, die Totholz brauchen und letztendlich, wenn das Holz am Boden liegen und sich langsam zersetzt, ist es auch im Klimawandel ganz hervorragend, weil es speichert die Feuchtigkeit.“ Auch der Specht bearbeitet besonders gerne abgestorbene Bäume. Im Wald wird rund 1/3 des städtischen Trinkwassers gewonnen. Unterirdisch aus vier über hundertjährigen Stollen. Es gibt aber noch weitere Aspekte, die den Bund Deutscher Forstleute bewogen haben, den Wiesbadener Wald auszuzeichnen. „Dann wird der Wald an manchen Stellen offen gehalten. Es gibt nämlich wunderschöne Wiesentäler, die nicht nur für die Erholung gut sind, sondern auch so […]

  • Gebühren für Nutzung von Waldwegen

    Gebühren für Nutzung von Waldwegen

    Der Wald – ein Naherholungsgebiet für alle, die mal durchatmen wollen, die Lust auf einen Spaziergang oder eine Joggingrunde haben. Und das ist doch – würden Sie jetzt wahrscheinlich auch sagen – kostenlos, oder? Für Privatpersonen schon, aber für die gewerbliche Nutzung – also zum Beispiel für Laufkurse – können die Forstämter in Rheinland-Pfalz tatsächlich sogenannte Gestattungsentgelte verlangen. So geschieht es zurzeit im Ober-Olmer Wald bei Mainz. Dehnübungen Samstagmorgen kurz vor 8 Uhr. Vorbereitungen für 9 Kilometer joggen durch den Ober-Olmer Wald. Die ehemalige Stabhochspringerin Carolin Hingst arbeitet seit Ende ihrer Profikarriere als Coach und Personaltrainerin. Regelmäßig gibt sie hier im Wald Laufkurse. Carolin Hingst, Lauftrainerin „Das Training mache ich jetzt schon seit über zehn Jahren, seit September 2013, da war der erste Kurs, und das hat alles immer reibungslos geklappt. Ich hatte in den letzten Jahren einen kostenlosen Gestattungsvertrag, der war unbefristet und, ja, wir haben uns wohlgefühlt, unser Training gemacht, es gab nie Probleme, es gab nie Diskussionen.“ Doch seit vergangenem Jahr erhebt das Forstamt Rheinhessen für angemeldete gewerbliche Veranstaltungen ein Gestattungsentgelt. Laut Landeswaldgesetz ist das zulässig. Rund 20 Anbieter sind betroffen, auch Carolin Hingst. Leonie Münzer, Forstamt Rheinhessen „Der Ober-Olmer Wald ist ein sehr kleines Waldgebiet mit 360 Hektar und hat zusätzlich noch einen europäischen und nationalen Schutz, das heißt, wir haben als Forstamt hier alle Veranstaltungen zu koordinieren, damit es nicht zu Belastungsspitzen für die Natur kommt und das ist ein sehr großer Aufwand für uns.“ Die Pflege des Waldes, der Zustand des Parkplatzes, regelmäßige Müllentsorgung – all das kostet. Deshalb sollen Kursanbieter wie Carolin Hingst zahlen, ursprünglich 10 Prozent der Bruttoeinnahmen. Carolin Hingst, Lauftrainerin „Unser Training ist wie ein Spaziergang, wie eine Wanderung, ist wie ein Radfahrer, der hier durchfährt. Also wir nutzen den Wald, wir machen nichts schmutzig, wir brauchen auch keine Absperrung, wir […]

  • Landauer Tigerkatze erkundet Außengehege

    Landauer Tigerkatze erkundet Außengehege

    Die Sibirische Tiger-Dame Daria ist neu im Landauer Zoo. Sie kam Anfang des Jahres aus einem Zoo in Ungarn in die Pfalz. Bisher hatte die Großkatze in ihrer Eingewöhnungs-Phase nur Kontakt zu den Tierpflegern. Heute ist es dann endlich soweit. Daria präsentiert sich beim Erkunden ihres Außengeheges erstmals der Öffentlichkeit. Pfote für Pfote schreitet Tigerdame Daria durch ihr neues Zuhause und inspiziert alles ganz genau. Dass die sibirische Großkatze so wenig Scheu zeigt, überrascht Zoodirektor Jan-Ove Heckel, denn bisher ist sie eher schüchtern aufgetreten. Jan-Ove Heckel, Zoodirektor „Es ist ein ganz tolles Zeichen, dass die Tigerin gleich das Vertrauen gefasst hat, hier ihre neue Umgebung zu erkunden und was fast noch besser war, ist, dass sie nach ein paar Runden hier im Außengehege gleich auch wieder in ihr Innengehege mal geguckt hat. Das heißt, auch da hat sie das Vertrauen, dass das eine sichere Umgebung für sie ist.“ Eigentlich sollte Daria das 7.000 Quadratmeter große Gehege gemeinsam mit ihrer Schwester beziehen. Doch das Tier verletzte sich bei den Vorbereitungen zur Verladung und war nicht transportfähig. In Landau hofft man aber, dass die zweite Tigerin in den nächsten Wochen nachkommen kann. Obwohl beide Teil eines Arterhaltungsprogramms sind, sollen sie in Landau nicht für die Zucht eingesetzt werden. Jan-Ove Heckel, Zoodirektor „Wir nutzen durch die tolle Arbeit unserer Zooschule auch im Rahmen von Führungen diese Tiger als Botschafter ihrer in der Natur wirklich stark gefährdeten Verwandten und das ist eben ein ganz wichtiger Beitrag, den wir da auch leisten wollen. Aufmerksamkeit auf die schwierige Situation dieser Tiere im natürlichen Lebensraum auch zu lenken.“ Sibirische Tiger kommen in Freiheit im Grenzgebiet zwischen China, Nordkorea und Russland vor. Durch den stetigen Verlust ihres Lebensraums, aber auch durch gezielte Jagd, ist die Art stark bedroht. Heute gebe es schätzungsweise nur noch circa 5500 Tiere in […]

  • Solarpark in Bischheim liegt auf Eis

    Solarpark in Bischheim liegt auf Eis

    Rheinland-Pfalz will bis 2040 klimaneutral sein und damit fünf Jahre früher als der Bund. Bereits ab dem Jahr 2030 soll nur noch Strom aus erneuerbaren Energien fließen. Gelingen soll das vor allem durch den Ausbau von Wind- und Solarkraft, so sieht es das Landes-klimaschutzgesetz vor. Doch die Umsetzung der Projekte ist nicht immer einfach zu realisieren. Das zeigt ein Beispiel aus Bischheim im rheinland-pfälzischen Donnersbergkreis. Viel Platz für viel Energie. Das war das Ziel der Gemeinde Bischheim zusammen mit dem Energieversorger EnBW. Seit viereinhalb Jahren läuft die Planung für einen Solarpark, der ungefähr so aussehen könnte: eine Fläche von rund 35 Hektar. Knapp 16 000 Haushalte könnten mit der gewonnenen Solarenergie versorgt werden. Ende kommenden Jahres sollte der Bau beginnen. Jörg Füge (parteilos), 1. Beigeordneter Bischheim „Die Akzeptanz war sofort da. Der Gemeinderat hat dem zugestimmt, auch einstimmig. Wir haben weiter ins nächste Gremium, in den Verbandsgemeinderat, gebracht. Der Verbandsgemeinderat war auch einstimmig dafür.“ Michael Brack (parteilos), Ortsbürgermeister Bischheim „Die Ertragsseite wären hier rund 40 Megawatt, was in die Gemeindekassen ca. 100.000-plus Euro pro Jahr einspülen, einbringen würde.“ Mit den Mehreinnahmen hätte die rund 800 Einwohnergemeinde viele Projekte realisieren können. Bischheim gehört zur Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden. Hier werden die rheinland-pfälzischen Klimaziele vorbildlich umgesetzt: Solar- und Windkraftanlagen, dazu auch noch eine Biogasanlage. Sie steht bereits seit 2006 in Bischheim und deckt den Jahresstromverbrauch von rund 1.000 Haushalten. Michael Brack (parteilos), Ortsbürgermeister Bischheim „In dem Bereich sind wir sehr gut aufgestellt, in der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden werden wir auch gelobt. Auch von Seiten der Pfalzwerke ist gerade diese Region in erneuerbaren Energien sehr fortschrittlich.“ Und das ist das Problem. Der gesamte Strom aus den erneuerbaren Energien läuft über das Netz der Pfalzwerke, über Hochspannungsleitungen. Doch die sind überlastet. Für die Pfalzwerke ist Bischheim ein regelrechter „Einspeise-Hotspot“ Pfalzwerke „Die generelle Einspeiseleistung aus Erneuerbare-Energien-Anlagen hat sich […]

  • Das plant der Opel-Zoo im Jahr 2025

    Das plant der Opel-Zoo im Jahr 2025

     Eine Auszeit im Zoo – die haben sich im vergangenen Jahr viele Besucher genommen. Der Opel-Zoo in Kronberg hat heute in seiner Jahres-Pressekonferenz zufrieden auf 2024 geblickt – und plant schon die nächsten Projekte. Mit ungeschultem Blick sieht man es kaum: Elefantenkuh Kariba ist trächtig. Schon seit ungefähr einem Jahr. Und ein paar Monate wird es auch noch dauern, bis der Nachwuchs kommt. Für den Opel-Zoo ist es die erste Elefantengeburt und deshalb etwas ganz besonderes. Thomas Kauffels, Zoodirektor „Wir bereiten unsere Mitarbeiter darauf vor, weil keiner hat‘s bisher erlebt, und wir haben sie also in Zoologische Gärten geschickt, wo vor kurzem Elefantengeburten waren. Dass sie sich mit ihren Kollegen austauschen können. Da sind wir eigentlich sehr zuversichtlich, dass wir eigentlich ziemlich alles getan haben.“ Und auch sonst laufe es gut. Im vergangen Jahr haben fast 600.000 Menschen den Zoo besucht, ein Rekordjahr. Nur in 2022 waren es mehr Besucher. Und für die gibt es hier einiges zu entdecken. Noah: „Elefanten, noch ein Tiger und ein Luchs.“ Lilly und Ulrike „Der Esel im Streichelzoo und die ganz kleinen Zicklein, die man ganz wunderbar streicheln kann, weil die ein ganz weiches Fell haben.“ Neunzehn neue Arten sind letztes Jahr eingezogen. Insgesamt 240 Tiere, darunter viele Junge. Auch bei den Giraffen müsste der Nachwuchs jeden Moment kommen. Grund genug für neue Projekte. Thomas Kauffels, Zoodirektor „In unserem östlichen Zoobereich haben wir eine Fläche von 18.000 Quadratmetern, die wir entwickeln wollen für sieben asiatische Tierarten und die Flaggschiff-Arten davon sind das Panzernashorn und das Schabrackentapir.“ Dennoch, so Thomas Kauffels heute, habe das Jahr nicht nur positiv begonnen. Auch hier im Opel-Zoo verfolgt man angespannt, ob sich die Maul- und Klauenseuche weiter in Deutschland ausbreitet. Thomas Kauffels, Zoodirektor „Wenn aber ein Maul- und Klauenseuchenausbruch käme, hier bei uns, dann müssten wir auch Elefanten, Giraffen, […]

  • Sorge um Tierseuchen auf Landwirtschaftlicher Woche in Südhessen

    Sorge um Tierseuchen auf Landwirtschaftlicher Woche in Südhessen

    Vor einem Jahr rollten sie mit ihren Traktoren quer durchs Land, blockierten Straßen und machten ihrem Unmut Luft – auf zahlreichen Bauerndemonstrationen. Auch wenn die großen Maschinen inzwischen auf die Äcker zurückgekehrt sind, ist die Stimmung noch immer angespannt. Momentan machen unter anderem fehlende Planungssicherheit und Tierseuchen den Landwirten zu schaffen. Zwei große Themen der 70. Landwirtschaftlichen Woche im südhessischen Gernsheim. Bilder aus dem Januar vergangenen Jahres: 2.000 Traktoren nehmen Kurs in Richtung der hessischen Staatskanzlei um gegen Bürokratisierung und Überregulierung zu demonstrieren. Der Protest., es gibt ihn noch – wenn auch nur in kleiner Form und nicht mehr ganz aktuellen politischen Farben. Die Landwirtschaft stünde an einem Wendepunkt, so Bauernpräsident Karsten Schmal, Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit seien gefährdet. Karsten Schmal, Präsident Hessischer Bauernverband „Die Stimmung ist deutlich schlechter in der Landwirtschaft als die wirtschaftliche Lage bei dem einen oder anderen. Aber bei den Tierhaltern muss man schon sagen, dass das Seuchengeschehen und die schwierige Vermarktungslage schon ein Problem darstellt.“ Seit dem ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest im vergangenen Juni kämpfen Schweinehalter besonders im Kreis Groß-Gerau mit den Auswirkungen. Hausschweine gibt es dort kaum noch, über 3.000 wurden getötet. Dazu kommt die Sorge vor der Maul- und Klauenseuche seit dem ersten Ausbruch in Deutschland nach über 35 Jahren. Ingmar Jung (CDU), Landwirtschaftsminister Hessen „Bei der Maul- und Klauenseuche haben wir bisher einen Fall in Brandenburg. Da haben wir jetzt die Analytik hochgefahren, achten besonders auf Symptome. Am meisten beschäftigt uns natürlich noch die Afrikanische Schweinepest, die wir mitten in Hessen am wüten haben. Auch da ist es uns, glaube ich, gut gelungen, die Ausbreitung eindämmen zu können und sind guter Dinge, dass wir die Schweinehaltung bei uns erhalten können in Hessen und dass wir irgendwann auch wieder in eine Phase kommen, bei der wir dann über eine komplette Eindämmung reden können.“ […]

  • Landesweite Katzen-Kastrationswochen

    Landesweite Katzen-Kastrationswochen

    Wenn Hauskater draußen auf Streunerkatzen treffen, gibt es oft tierischen Nachwuchs. So steigt die Zahl der Straßenkatzen in Deutschland – dieses Problem wollen die Tierschutzvereine in Rheinland-Pfalz mit einer Aktion angehen. Für Kater Yoda wird es ernst. Das sechs Monate alte Tier wird heute unfruchtbar gemacht. Seine Besitzerin veranlasst den Eingriff aus gutem Grund: Silke Marsell-Koch, Besitzerin von Yoda „Man muss halt, wie gesagt, nur in den Tierheimen gucken, da gibt es so viele Katzen und die kommen dadurch halt, dass die Katzen nicht kastriert sind. Also finde ich das schon wichtig.“ Die tierärztlichen Eingriffe sorgen nicht nur für eine kontrollierte Population. Die Tiere sind dadurch auch ausgeglichener und suchen in der Paarungszeit nicht kopflos den Weg ins Freie. Auch gesundheitliche Gründe sind ein Faktor. Nach Schätzungen gibt es in Deutschland circa 2 Millionen Streuner, davon sind viele krank. Dr. Gabriele von Gaertner, Tierärztin „Je enger der Kontakt ist zwischen Lebewesen, umso schneller können sich Krankheiten ausbreiten. Aber es gibt bei Katzen auch noch diese spezielle Krankheit, zum Beispiel die Katzen-Leukose, die wirklich vor allem durch den Geschlechtsakt übertragen wird und die auf Dauer eigentlich immer tödlich ist.“ Die Kastrationswochen finden seit 2006 statt und sollen auf das Leid der Tiere aufmerksam machen und gleichzeitig für Besitzer einen Anreiz bieten, das Tier unfruchtbar machen zu lassen. Und so funktioniert’s: Tierhalter erhalten nach der Kastration eine Bescheinigung vom Tierarzt. Wenn diese bei einem der teilnehmenden Vereine vorgelegt wird, gibt es einen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent. Doch die gewünschte Wirkung bleibe aus. Dr. Gabriele von Gaertner, Tierärztin „In den allerersten Jahren war es ein bisschen anders, da hatten wir schon so in dieser Zeit vielleicht so zehn, zwölf Katzen. Was auch keine große Menge ist, aber immerhin, aber das hat sich sehr reduziert im Laufe der Zeit. Wir finden es […]

  • Sorge vor Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche

    Sorge vor Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche

    Die Maul- und Klauen-Seuche ist zurück in Deutschland. In Brandenburg wurde das Virus bei drei Wasserbüffeln nachgewiesen. Obwohl es der bisher einzige Ausbruch dieser hochansteckenden Seuche ist, ist das ganze Land in Alarmbereitschaft. Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz ist man besorgt. Dieses Schloss bleibt erst mal zu. Ein radikaler Schritt und doch nötig, findet Wolfgang Fröhlich, Leiter des Wildpark Knüll in Homberg (Efze). Als die Fälle der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg öffentlich werden, beschließt er, den Park vorsichtshalber komplett zu schließen. Denn Wildschafe, Dam- und Rotwild laufen hier frei herum, der Kontakt zu Besuchern lässt sich nicht vermeiden. Dr. Wolfgang Fröhlich, Leiter Wildpark Knüll „Einerseits kann natürlich sein, dass ein Besucher die Krankheit, die Maul und Klauenseuche einschleppt und dann eins unserer Tiere durch Kontakt oder durch Luftübertragung infiziert, die Maul- und Klauenseuche ist hochinfektiös, und wir wollen ja auch nicht, dass die Krankheit in die Region kommt, weil da hängen ja auch die umliegenden Landwirte auch mit dran.“ Die Maul- und Klauenseuche kann unter anderem Ziegen, Schweine und Rinder befallen. Erkrankte Tiere bekommen Fieber und werden apathisch. Im Maul- und Klauenbereich können sich schmerzhafte Bläschen bilden. In einigen Fällen, besonders bei Jungtieren, kann die Krankheit auch tödlich verlaufen. Menschen können sich nicht anstecken, das Virus aber übertragen, wenn es an ihnen haftet. Der Virusstamm, der bei den erkrankten Wasserbüffeln in Brandenburg gefunden wurde, kommt im Nahen Osten und in Asien vor. Wie es nach Brandenburg gekommen ist, ist noch unklar. Dr. Wolfgang Fröhlich, Leiter Wildpark Knüll „Und solange das nicht geklärt ist, müssen wir also sehr, sehr vorsichtig sein. Solange nicht geklärt ist, wie der solche Kilometer überwinden konnte, muss man einfach als Tierhalter für seine Tiere sorgen und wirklich auch vorsichtig sein.“ Neben Zoos- und Wildparks machen sich vor allem auch Landwirte Sorgen um ihre Schweine und […]

  • Ein Wildschwein unter Kühen

    Ein Wildschwein unter Kühen

    In Schlüchtern gibt es eine ungewöhnliche Tier-WG. Es scheint eine Geschichte, wie aus einem Disney-Film zu sein: In die Kuh-Herde von Landwirtin Klaudia Ortis hat sich ein Fremder geschmuggelt. Gestatten: Eberhard. Frischling und Sohn von fünf Kühen. Es ist der 13. August als Landwirtin Klaudia Ortis aus dem Schlüchterner Stadtteil Vollmerz ein Tier unter ihren Rindern entdeckt, das dort überhaupt nicht hin gehört. Wo das kleine Wildschwein her kommt? Keine Ahnung. Plötzlich war es einfach da, sucht die Nähe der Kühe. Die sind genauso verwirrt wie die Landwirtin. Klaudia Ortis, Landwirtin „Zuerst sahen sie ein bisschen genervt aus und haben versucht, weg zu schieben, aber hat er nicht gelassen. Dann haben sie ihn aufgenommen und jetzt läuft er hinterher, als wäre er ein Kalb von den Kühen. Und gehört so dazu.“ Bendix Fehl ist Hobby-Jäger und kennt sich mit Wildschweinen aus. So etwas hat auch er noch nicht erlebt. Bendix Fehl, Jäger „Also normalerweise würde er in diesem Alter noch bei seiner Mutter, also bei der Bache sein, aber wir gehen davon aus, dass diese Bache nicht mehr lebt.“ Denn ein Bekannter aus dem Dorf berichtet, er habe an den Gleisen eine tote Bache gefunden, ein ausgewachsenes Weibchen – vom Zug überfahren. Sie könnte Eberhards Mutter gewesen sein. Das Waisenkind hat sich wohl eine neue Familie gesucht und die Kuhherde für geeignet empfunden. Hier in Vollmerz ist der Frischling jetzt die Attraktion. Laura Heckmann, Spaziergängerin „Es kommen viele Fremde schon hierher und gucken es sich an, es ist sehr bekannt und wir lieben es.“ Dieter Müller, Spaziergänger „Ich denke, dass es das Dorf-Maskottchen ist. Ist auch eigentlich bekannt.“ Eberhard ist halt auch einfach zu süß. Klaudia Ortis, Landwirtin „Den Namen hat er von den Hunde-Spaziergängern tatsächlich bekommen. Also wir vermuten, dass es ein Eber ist, ich hab das vermutet, als […]

  • Mosel tritt über die Ufer

    Mosel tritt über die Ufer

    In Rheinland-Pfalz schrillen erstmals seit der Ahrtal-Katastrophe 2021 wieder die Alarmglocken Diesmal schießen die Wasserstände an der Mosel in bedenkliche Höhen. Heute Nachmittag geht das Hochwasser zwar vielerorts wieder langsam zurück, eine Verwüstung wie vor dreieinhalb Jahren bleibt zum Glück aus. Die rheinland-pfälzische Stadt Zell an der Mosel heute Mittag: geflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Mit über neun Metern steigt die Mosel hier fast so hoch wie 2021. Die Häuser direkt am Flussufer stehen unter Wasser, doch immerhin verhindert eine Schutzmauer, dass die Innenstadt geflutet wird. Hans-Peter Döpgen (CDU), Bürgermeister Zell „Im Moment haben wir eine Pufferzone von etwa 30 Zentimeter Höhe, die unsere Schutzmauer mit den aufgebauten Dammbalken noch als letzte Reserve uns bietet.“ Im Gegensatz zur Flutkatastrophe im Ahrtal vor über drei Jahren, bei der viele Menschen von den Wassermassen überrascht wurden und über 130 von ihnen ums Leben kamen, sind die Anwohner und Gemeinden an der Mosel vorbereitet. Cochem 30 Kilometer von Zell entfernt, hier steht das Wasser siebeneinhalb Meter hoch. Die Stadt hat im Vorfeld für provisorische Stege und zusätzliche Feuerwehreinheiten gesorgt, das Schlimmste bleibt aus. Wolfgang Lambertz (parteilos), Bürgermeister Cochem „Wir hatten heute Morgen einen LKW und einen PKW, die sich festgefahren haben. Wir hatten Busse, die im Wasser waren. Und dementsprechend geht dann auch sehr früh beim Bürgermeister der Alarm für die Feuerwehr. Dann begleitet man den Einsatz und schaut, ob man helfen kann. Wir konnten helfen.“ Für den hohen Wasserpegel haben auch geschmolzene Schneemassen gesorgt, an der Mosel aber keine Seltenheit. Hier haben sich die Anwohner fast schon ans Hochwasser gewöhnt. Harald Schwarz, aus Cochem „Also das jetzige ist eigentlich ein gewöhnliches, das ist im Abstand von zwei bis drei Jahren eigentlich üblich, dass das stattfindet. Meistens um diese Zeit auch.“ Jasmin Stripling, aus Cochem „Mittlerweile hat man sich dran gewöhnt, aber wenn […]

  • Weihnachtsbäume für Zootiere

    Weihnachtsbäume für Zootiere

    Und haben Sie ihn schon rausgeworfen? Oder steht er noch bei Ihnen zuhause? So langsam aber sicher verschwinden die verbliebenen Weihnachtsbäume ja aus unseren Wohnzimmern. In einigen Städten dauerts sogar noch einige Tage bis zur Abholung. Über Tannenbaum-Lieferungen dürfen sich dagegen schon länger viele Zootiere freuen. Denn dort stehen im Januar Weihnachtsbäume auf dem Speiseplan. Auch im Landauer Zoo. Ciao Tannenbaum! Es war schön mit dir. Und zum Dank werfen wir dich den Rindern zum Fraß vor. Deren Festmahlslaune sich in Grenzen hält. Nicht alle muss man so zu Tisch bitten. Wie viele Zwergziegen braucht man wohl, um einen Weihnachtsbaum abzuknabbern? Zehn Ziegen sind schon mal ein guter Anfang! Grüne Nadeln gehen hier weg wie warme Semmeln. Der Biss mit Pieks tut den Tieren gar nicht weh. Nancy Koßmann, Tierpflegerin Zoo Landau „Ziegen sind dann auch die Tiere, die auch durchaus die Nadeln mit abfressen. Die sind das auch durchaus aus ihrem natürlichen Habitat gewohnt, dass es mal dornige Büsche oder Pflanzen, die sie mitfressen.“ Die Dromedare Jumana und Olivia stehen mehr auf die Rinde. Bis zu 600 Kilo kann so ein Dromedar auf die Waage bringen. Da sind so einige Tannen nötig, um den Hunger der vegetarischen Einhöcker zu stillen. Viele Händler spenden dem Landauer Zoo ihre nicht verkauften Weihnachtsbäume. – Privatleute können ihre ausgediente Weihnachtsdeko hier nicht entsorgen. Denn es dürfen keine Schmuckreste am Baum hängen, die die Tiere verletzen könnten. Im Gegensatz zur Baumrinde, die ist reinste Zahnpflege. Nancy Koßmann, Tierpflegerin Zoo Landau „Die Rinde dient auch dazu, dass die Zähne gut abgenutzt und nicht zu lang werden. Auch für Beseitigung von Futterresten ist es ganz gut.“ Die Pinselohrschweine Taio und Tamica haben es dagegen auf die Maiskörner abgesehen, die im Matsch unter den Weihnachtsbäumen sozusagen als kleine Geschenke verteilt liegen. Die Bäume sind hier bloßes Spielzeug, […]

  • Von eiskalt zu frühlingshaft - wie geht das?

    Von eiskalt zu frühlingshaft – wie geht das?

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  • Pinguin-Nachwuchs im Tierpark Sababurg

    Pinguin-Nachwuchs im Tierpark Sababurg

    Die Tiere, um die es jetzt bei uns geht, die fühlen sich auf dem Eis zu Hause. Und anders als die meisten Tiere, bekommen sie ihren Nachwuchs nicht im Frühjahr, sondern dann, wenn es kälter wird. Die Rede ist von den Humboldt-Pinguinen im Tierpark Sababurg in Nordhessen. Dort schlüpft gerade jetzt – mitten im Winter – ein Küken nach dem anderen. Eingekuschelt, dicht neben Mama, im warmen Nest – hier fühlen sich die Küken am wohlsten. Dieses Kleine ist erst gestern aus seinem Ei geschlüpft und in etwa so groß wie ein Hühnerküken. Der Nachwuchs aus dem Nachbarnest ist schon 20 Tage alt und hat inzwischen ordentlich zugelegt. Nach nur anderthalb Monaten sind Humboldt-Pinguine ausgewachsen. Ihre Tollpatschigkeit behalten sie allerdings ein Leben lang. Leon Ebbrecht, Tierpark Sababurg „Man sieht ja, an Land sind die nicht allzu mobil unterwegs, dieses rumwatscheln, das ist auch das höchste der Gefühle und wenn die dann tatsächlich mal so ein bisschen schreckhaft sind und schon mal los rennen, dann fallen die sofort auf die Brust und versuchen mit den Flügeln mitzulaufen. Im Wasser sieht das dann natürlich wieder ganz anders aus, im Wasser sind das super ästhetische Tiere und haben das voll unter Kontrolle.“ Raus ins Wasser zu den Großen und auf Fischfang gehen, können die Kleinen aber noch nicht. Bis dahin gibt’s den hochgewürgten Fisch von Mama und Papa zu fressen. Leon Ebbrecht, Zootierpfleger „Die sind in den ersten anderthalb Monate so flauschig wie der Kollege hier, das ist das Daunengefieder, das ist im Prinzip das erste Gefieder, was sie haben im Leben und nach anderthalb Monaten kriegen sie dann das sogenannte Jugendgefieder, das heißt, sie sind dann grau-weiß gefärbt, haben dann schon richtig feste Federn und können damit das erste Mal ins Wasser.“ Mit ihrem Schnabel verteilen die Tiere ein öliges Sekret in […]

  • Tausende beim Neujahrsumzug der Mainzer Garden

    Tausende beim Neujahrsumzug der Mainzer Garden

    Gestern war nicht nur der erste Tag im neuen Jahr, sondern auch der erste Tag der Fastnachtskampagne 2025. Und die wurde in Mainz natürlich gebührend gefeiert. Traditionell um 11:11 Uhr mit dem Neujahrsumzug der Mainzer Garden und Musikzüge. Morgenstund hat schon wieder Sekt oder immer noch etwas prickelndes im Mund, jedenfalls am Neujahrsmorgen. Die Mainzer Gardisten stimmen sich bereits vor 11 Uhr 11 auf den großen Umzug durch die Innenstadt ein und sind gut gelaunt! „Die vielen Menschen, der Spaß, mein Sohn.!“ „Das ist total toll.“ „Kann ich nur jedem empfehlen, man glaubt es kaum, aber es funktioniert, frühmorgens aufzustehen an Neujahr.“ „Ich komme ja aus der Pfalz und bin ja eigentlich kein Mainzer, aber es ist total schön hier in Mainz, die Leute sind total lieb und nett, es macht einfach nur Spaß!“ Der Spaß beginnt pünktlich um 11:11 Uhr auf dem Ernst-Ludwig-Platz. Und dann zieht sich der Zug aus rund 1700 Gardisten, Dragonern, Husaren und Musikern durch die Innenstadt der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Es ist nicht nur das erste große Fastnachtsereignis 2025, sondern auch der Start der neuen Kampagne. Thorsten Hartel, Zugleitung Mainzer Carneval-Verein „Am 11.11. öffnen wir nur kurz das Fensterchen der Narretei und huldigen der Narrenzahl 11, aber heute ist in Mainz Start der Kampagne 2024/2025.“ Ein durchweg friedlicher Start. Das Motto der neuen Kampagne: „In Meenz zu feiern des ist nett, but don´t forget se Zugplakett !“ Durch den Kauf der Zugplakette wird der Rosenmontagszug mit finanziert. Zum 75-jährigen Jubiläum gibt es in diesem Jahr zusätzlich eine Sonderedition. Klaus Reiner, Mainzer Carneval-Verein „Die soll halt eine Erinnerung sein an das erste Zugplakettchen, was es 1950 gegeben hat. Das war ja damals, nach dem Krieg war das ja, da war kein Geld da und da wurde halt überlegt, wie das finanziert werden kann und da kam dann […]

  • Weihnachtsbaum selber schlagen

    Weihnachtsbaum selber schlagen

    Nur noch vier Tage, dann ist Weihnachten! Wer einen Tannenbaum will aber noch keinen hat, sollte sich jetzt beeilen. Und wer keinen mehr findet, der kann ja versuchen einen Tannenbaum selbst zu schlagen. Worauf dabei zu achten ist, hat unser Reporter Marcel Gassan für Sie herausgefunden. Wir öffnen Türchen 20 in unserem Adventskalender.   Marcel Gassan, Reporter in Steinalben „Ich will heute einen Tannenbaum selbst schlagen. Das habe ich aber noch nie gemacht und deswegen bin ich zu einen waschechten Profi gegangen: Nämlich dem Arno Weissmann. Er verkauft Tannenbäume schon seit über 40 Jahren. Ich habe hier schon mal eine Säge mitgenommen, kann sie was?“ Arno Weissmann – Weihnachtsbaumverkäufer  „Lieber Marcel, ich würde sagen, wenn du damit versuchst einen Baum abzuschneiden komme ich in 14 Tagen wieder und hole dich ab. Ich empfehle dir hier eine Profi-Säge, damit wirst du bedeutend mehr Erfolg haben.“ Marcel Gassan, Reporter „Ja gut, den ersten Fehler schon mal gemacht. Dann nehmen wir die Profi-Säge würde ich sagen. Aber bevor wir dem Schlagen anfangen können, müssen wir erstmal einen passenden Baum finden.“ Wir machen uns auf die Suche: Diese Tannenbaumplantage in Steinalben in der Südwestpfalz gibt es schon seit rund 30 Jahren. Knapp 500 Bäume stehen hier bereit zum Schlagen. Ziemlich viel Auswahl, da lasse ich mich lieber vom Profi beraten. Arno Weissmann – Weihnachtsbaumverkäufer: „Schau mal Marcel, da ist ein schöner Baum.“ Marcel Gassan, Reporter „Der hier?“ Arno Weissmann – Weihnachtsbaumverkäufer: „Ja.“ Marcel Gassan, Reporter „Ja, der sieht schon gut aus. Ist eine Blaufichte, kann das sein?“ Arno Weissmann – Weihnachtsbaumverkäufer, 01:08 (6 Sekunden) „Ja, das ist eine Blaufichte. Mit den schönen hellen Nadeln.“ Marcel Gassan, Reporter „Die pikst ein bisschen, ne?“ Arno Weissmann – Weihnachtsbaumverkäufer: „Sie pikst ein bisschen, ja ganz genau aber mit Handschuhen ist das weniger ein Problem. Und wenn der […]