Natur

  • Landwirt in Odernheim setzt auf Permakultur

    Landwirt in Odernheim setzt auf Permakultur

    Landwirtschaftlich ist die Phase zwischen Spätsommer und Herbstbeginn wohl die spannendste, denn es ist Erntezeit. Für uns genau richtig, um in einer weiteren Sommerserie zu schauen, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen könnte. Heute stellen wir Ihnen einen Betrieb im Landkreis Bad Kreuznach vor, der beim Obstanbau einen ganz anderen Weg geht. Auf den Feldern der Bannmühle ist es noch früh am Morgen. Hans Pfeffer schaut gerade nach seinen Äpfeln und überprüft, wie reif sie sind. Schon seit 30 Jahren wachsen sie hier in Odernheim am Glan. Nicht konventionell, sondern nach den Methoden der sogenannten Permakultur. Hans Pfeffer, Landwirt in Odernheim „Ich versuche es, indem ich die Natur imitiere. Die Methoden, die da in der Natur vorgegeben sind, und damit die Natur zu regenerieren, nicht nur etwas zu bewahren. Da sind wir leider schon so weit, dass viele Pflanzen weniger geworden sind; die Vielfalt, der Humus ist abgebaut. Wir wollen es also wieder aufbauen, um dann ein möglichst stabiles, gesundes landwirtschaftliches System aufzubauen.“ Um das zu erreichen, wachsen auf dem Grundstück nicht nur Bäume, es grasen auch Rinder. So entsteht ein Kreislauf, von dem alle profitieren sollen. Durch den Schatten der Apfelbäume geht es den Rindern und dem Gras besser. Auch die heruntergefallenen Blätter steigern die Bodenqualität. So können die Rinder mehr essen und sind gesünder. Ihr Dung bewahrt den Baum vor Pilzbefall. Das ist gut für die Artenvielfalt und schützt die Ernte. Hans Pfeffer, Landwirt in Odernheim „Die Anlage, die auch dieses Jahr, trotz der schwierigen klimatischen Bedingungen, Blütenfrost, immer wieder Feuchtigkeit und Schorfpilzen, quasi den Betrieb rettet, ist diese Anlage mit großen Bäumen und den Kühen drin. Alle anderen haben entweder Krankheiten oder tragen nicht. Und auch die letzten sechs, acht Jahre, trotz dieser riesen Trockenheit. Diese Anlage trägt.“ Auch der Nachbarbetrieb der Bannmühle setzt auf Permakultur – […]

  • Selbstversuch als Tierpflegerin

    Selbstversuch als Tierpflegerin

    Seltenen Tieren im Zoo ganz nah sein – für viele ein spannendes Ausflugsziel am Wochenende, für die Tierpfleger Alltag. Der Zoo Frankfurt sucht gerade in mehreren Gehegen Verstärkung. Wir haben unsere Kollegin Franziska Oeler vorbeigeschickt, um bis dahin mal ein bisschen auszuhelfen. Franziska Oeler, Reporterinin Frankfurt „Wenn ich nicht beim Fernsehen gelandet wäre, wer weiß, vielleicht wäre das hier auch was für mich gewesen. Katzenklo sauber machen kann ich nämlich schon mal, aber schauen wir mal, ob das als Qualifikation ausreicht, um heute hier mal mit anzupacken.“ Ich darf heute Morgen Daniel Höflich bei seiner Arbeit unterstützen. Er ist der stellvertretende Revierleiter des Ukumari-Landes. Hier leben die Großkatzen und Bären: Brillenbären, Ameisenbären, Löwen und Tiger. Franziska Oeler, Reporterin: „Wir arbeiten jetzt ja heute mit Raubtieren zusammen, was muss man denn da beachten als Zoo-Tierpfleger und ist da vielleicht auch schon mal was passiert?“ Daniel Höflich, Tierpfleger Zoo Frankfurt: „Nee, also passiert, kann ich gleich vornewegnehmen, ist noch nie was. Weil wir halt echt auf Sicherheit pochen, wir gucken wirklich zwei, dreimal, wo die Tiere sich aufhalten und gucken immer, dass sie ausgesperrt sind, wenn wir in die Innenanlagen gehen oder sie sind halt quasi eingesperrt und wir gehen auf die Außenanlage.“ „Aber so ein bisschen Nervenkitzel ist wahrscheinlich schon immer dabei.“ „Ja, das ist immer dabei. Bei den Löwen ist das jetzt nicht so, da weiß man meisten, wo sie sind, wenn sie so wie Kuma, der liegt jetzt gerade da schön in der Sonne, in der Morgensonne, der bleibt da auch liegen. Bei den Tigern, die verstecken sich sehr gerne. Bei den Tigern muss man zweimal gucken, weil sie halt gerne auf einen lauern irgendwo.“ Zuerst geht es aber zu den Fossas, Raubtiere aus Madagaskar. „Da oben liegen sie schon.“ Der Nachwuchs ist gerade wach geworden. „Guten Morgen.“ „Wie […]

  • Schutzzaun gegen Schweinepest in Südhessen

    Schutzzaun gegen Schweinepest in Südhessen

    Über zwei Monate ist es her – da wurde in Hessen das erste Wildschwein positiv auf den Erreger der Afrikanischen Schweinepest getestet. Seitdem haben sich in Hessen und Rheinland-Pfalz über hundertfünfzig Wild- und Hausschweine mit dem Virus infiziert. Um die Ausbreitung zu verhindern wird nun ein 50 Kilometer langer Zaun durch ganz Südhessen gebaut. Meter für Meter arbeiten sich die Einsatzkräfte der Forstämter und des Technischen Hilfswerks vor. Schon seit einer Woche stellen sie einen großen Drahtzaun auf, um die Afrikanische Schweinepest einzudämmen. Bislang sollen das Elektrozäune verhindern, jetzt kommt großes Gerät aus Brandenburg, das dort die Ausbreitung der Seuche schon erfolgreich bekämpft hat. Marcel Baerwindt, Technisches Hilfswerk Hessen „Der Elektrozaun stellt nachdem, was wir vom Landwirtschaftsministerium erzählt bekamen, keine hundertprozentige Hürde dar. Dieser Festzaun ist eine Hürde. Die Säue könne weder rüberspringen, noch, wenn sie richtig verbaut sind, drunter sich durchgraben. Sie sehen, der Zaun ist umgeschlagen, sodass die Sau dann wirklich, hoffentlich umdreht und im Bereich bleibt, wo man sie kontrollieren kann.“ Wenn der Zaun fertig gestellt ist, verläuft er von Dieburg entlang der B45 bis an den Neckar. Er soll Wildschweine abhalten Richtung Osten und auf Süden zu laufen, denn in Baden-Württemberg soll der Zaun weitergehen. So treffen sich heute an der Grenze die zuständigen Minister beider Bundesländer, um den Baufortschritt zu begutachten. Der neue Drahtzaun soll, neben den Elektrozäunen in den Kerngebieten, als äußere Grenze dienen. Ingmar Jung (CDU), Landwirtschaftsminister Hessen „Und das ist genau der Sinn dieses äußeren Festriegels. Eben die Zonen, die noch frei sind, in denen Landwirtschaft noch ohne Einschränkungen möglich ist, dass die auch frei bleiben und keine Einschränkungen erfahren in Zukunft.“ Denn viele Maisbauern in Südhessen leiden unter den Regelungen und dürfen zum Teil ihre Ernte nicht einholen. Laut Bauernverband Hessen sind 250 Hektar betroffen. Der baden-württembergische Minister für den ländlichen […]

  • Spätsommer gibt noch einmal Gas

    Spätsommer gibt noch einmal Gas

    Heute bis zu 30 Grad, morgen sollen es sogar bis 33 Grad werden. Der Sommer legt noch mal einen richtigen Endspurt hin. Wer es zeitlich einrichten kann, der kann den Urlaub verlängern, den Urlaub zuhause. Zum Beispiel am Rheinufer in Bingen. Er steht mitten im Rhein. Einst ein Zoll- und Wachturm. Der Binger Mäuseturm hat seinen Namen nicht von den kleinen Nagern, sondern vom mittelhochdeutschen Wort „musen“. Das bedeutet wachen, lauern. Im Park am Mäuseturm, da lässt es sich auch bei 30 Grad im Schatten gut aushalten. Und obwohl auch in Bingen seit Montag wieder Schule ist, geht der Feriensommer für einige in die Verlängerung. Christa „Wir machen gerade einen Schulausflug mit der 5. und 6. Klasse.“ Tomina Weinheimer „Ich finde das schön, bei dem Wetter mit der Klasse rauszugehen. Dass die Lehrer auch mal sagen, dass wir auch einen Ausflug machen können und nicht nur lernen müssen.“ Urlaubsfeeling am Rhein. Wer will da schon in die Ferne schweifen? Brigitte „Das ist schön ruhig. Und die Liegen, man muss nichts mitnehmen, nur ein Handtuch und so, das ist richtig toll.“ Reiner „Optimal. Genau richtig für den Urlaub. Was Schöneres gibt es nicht.“ So schön er auch ist, meteorologisch bewegt sich der Sommer dem Ende zu. Ab September beginnt der Herbst. Dominik Jung, Diplom-Meteorologe „Ja, der Sommer 2024 ist zumindest deutschlandweit auf Platz 8 oder 9 der wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881.“ Vielleicht rückt der Sommer 2024 ja noch auf Platz 7 vor. Bis zum 1. September bleibt ihm dafür ja noch etwas Zeit.

  • Wirkstoffe aus der Natur

    Wirkstoffe aus der Natur

    Gefährliche Krankheiten und bösartige Viren. Forscher der Pharmakonzerne kämpfen schon lange gegen sie und entwickeln immer wieder neue Medizin. Hilfe dabei bekommen sie oft aus der Natur. Im Senckenberg Naturmuseum zeigt ein Leuchtbild 110 Tiere und Pflanzen, die Wirkstoffe für Medikamente liefern. So kann der Fingerhut gegen Herzschwäche helfen, Austernpilze hemmen Entzündungen, das Sekret bestimmter Fröschen senkt den Blutdruck. Die Naturapotheke ist allerdings bedroht. Viele Tier- und Pflanzenarten könnten ausgestorben sein, bevor wir wissen, dass sie nützliche Wirkstoffe liefern. Brigitte Franzen, Direktorin Senckenberg Naturmuseum Frankfurt „Das heißt, der Naturschutz, der Biodiversitätserhalt ist aufs Engste mit Gesundheit verbunden. Man wird ohne den Biodiversitätsschutz eben auch zukünftig Medizin nicht weiterentwickeln können.“ Die Natur hat Superkräfte entwickelt, die Tiere längst in ihrem Lebensraum nutzen. So wie die Eichelhäher. Wenn ihr Gefieder von Parasiten befallen ist, setzten sie sich in die Nähe eines Ameisenhaufens. Das Abwehrgift der Ameisen hilft den Vögeln, die ungebetenen Gäste loszuwerden. Adela Kutschke, Kuratorin Ausstellung „Natur + Medizin“ „Das haben wir Menschen beobachtet in den vergangenen Jahrhunderten oder Jahrtausenden und haben uns sozusagen das Wissen, das die Tiere haben oder diese Instinkte angeeignet und das selber in unsere Medikation überführt.“ Doch die Natur bringt nicht nur Nützliches hervor. Wie etwa das Corona-Virus. Es ist wahrscheinlich auf einem Wildtiermarkt in China auf den Menschen übergesprungen. Ein Beispiel dafür, dass Tiere und Pflanzen die Menschen auch krank machen können. Adela Kutschke, Kuratorin Ausstellung „Natur + Medizin“ „Das zeigt, dass einfach das Eindringen des Menschen in den Lebensraum der Tiere und das Zusammenpferchen von Tieren auf engstem Raum, die auch aus verschiedenen Arten, die sich sonst nicht in der Natur treffen würden, das Entstehen von Zoonosen befördert. Zoonosen sind Krankheiten oder Erreger, die zwischen Tieren und Menschen hin und her springen.“ Doch auch wenn in der Naturapotheke Gefahren lauern, die Pharmakonzerne werden nicht […]

  • Wassersport-Verbot am Rhein

    Wassersport-Verbot am Rhein

    Sportboot fahren, Stand-Up Paddlen oder einfach eine Runde schwimmen – seit Ende Juli ist das auf einem fünf Kilometer langen Rheinabschnitt zwischen Ingelheim und Bingen absolut tabu. Was bis vor kurzem ein Freizeitparadies für Wassersportler war, ist nun Sperrzone für jegliche Aktivität im und auf dem Wasser. Grund für das Verbot ist laut zuständiger Landesbehörde der Schutz von Wasservögeln. Eine neue Verfügung, die in der Region für reichlich Diskussionsstoff sorgt. Es ist einiges los auf dem Rhein zwischen Ingelheim und Bingen. Enten paddeln durchs Wasser, ein Schwan genießt die Ruhe in Ufernähe. Im Naturschutzgebiet Ilmen Aue/Fulder Aue haben die Vögel einen Rückzugsort, den es entlang des Rheins so nicht mehr oft gibt. Bis vor kurzem haben sie sich das Gebiet mit Wassersportlern wie Eberhard Thiel geteilt. Er ist Vorsitzender des Wassersport-Clubs Bingen Kempten und kann das Verbot nicht nachvollziehen. Eberhard Thiel, Vorsitzender Wassersport-Club Bingen „Sie sehen es ja am Ergebnis. Das ist unser Steg, da sind die Bootplätze leer. Weil die Kollegen haben das Boot schon rausgenommen. Das hat keinen Sinn im Augenblick mehr für sie. Das ist doch für viele Vereine, ja wie soll man sagen, existenzgefährdend.“ In dem Naturschutzgebiet leben und brüten viele verschiedene, teils sehr seltene Vogelarten. Deshalb gelten schon seit Jahren strenge Auflagen für die Nutzung. Boote dürfen hier maximal Schrittgeschwindigkeit fahren und nicht in die Nähe des Ufers. Im Winterhalbjahr wird der Abschnitt komplett gesperrt. Dass die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, kurz SGD, diese Sperrung jetzt auf das ganze Jahr ausgeweitet hat, dafür hat auch der Bingener Oberbürgermeister Thomas Feser kein Verständnis. Thomas Feser (CDU), Oberbürgermeister Bingen „So eine Entscheidung zu treffen, das halte ich für fahrlässig. Das wurde auch nicht wissenschaftlich oder mit einem Gutachten unterlegt. Deshalb habe ich die Hoffnung, dass jetzt nochmal innerhalb der SGD das überprüft wird und dann auch vielleicht […]

  • Afrikanische Schweinepest erstmals bei Hausschwein in Rheinland-Pfalz nachgewiesen

    Afrikanische Schweinepest erstmals bei Hausschwein in Rheinland-Pfalz nachgewiesen

    Es ist eine Seuche, die den Verantwortlichen große Sorgen macht – die Afrikanische Schweinepest. Nach dem in Hessen die Krankheit bereits bei Wild- und Hausschweinen nachgewiesen worden ist, wurde jetzt auch erstmals in Rheinland-Pfalz ein Hausschwein positiv getestet. Betroffen ist ein Kleinstbetrieb in Gerolsheim im Kreis Bad Dürkheim. Um diesen Betrieb wird seit heute die sogenannte Sperrzone 3 eingerichtet. Dieser Obst- und Gemüsebauer in Gerolsheim ist betroffen. Die afrikanische Schweinepest konnte bei einem verstorbenen Tier und zwei weiteren geschlachteten Schweinen nachgewiesen werden. In dem Betrieb gibt es jetzt keine Schweine mehr. In einem Radius von 10 Kilometern um den betroffenen Hof ist jetzt die Sperrzone drei eingerichtet. Das heißt, der Handel mit lebenden Schweinen wird verboten. Schlachtprodukte dürfen nur in Deutschland vermarktet werden, exportiert werden darf nur Dosenware. Laut Kreisverwaltung Bad Dürkheim gibt es in der Sperrzone noch sieben Betriebe mit 13 Hausschweinen. Timo Jordan, Kreisverwaltung Bad Dürkheim „Die Tierärzte werden diese Betriebe besuchen, werden die Schweine in Augenschein nehmen, medizinisch untersuchen und wenn da alles unauffällig ist, werden wir auch nicht weiter aktiv werden. Wir haben das im Blick, aber momentan ist es wirklich so, dass sich alles auf eine Kleinsthaltung in Gerolsheim beschränkt.“ Die Gemeinde Gerolsheim hat rund 1.500 Einwohner. Dass das Leben im Ort durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest wesentlich beeinträchtigt wird, glaubt Gemeinderatsmitglied Klaus May nicht. Klaus May, Gemeinderatsmitglied Gerolsheim „Es müssen keine Feste abgesagt werden, Sie können nach wie vor hier bei uns in der Gegend mit Hunden spazieren gehen, sie sollten nur an der Leine geführt werden, da haben wir also keine Probleme damit. „ Laut rheinland-pfälzischem Umweltministerium gibt es noch keine Erkenntnisse darüber, wie das Virus in den Betrieb gekommen ist. Die Untersuchungen der Experten dauern noch an. Timo Jordan, Kreisverwaltung Bad Dürkheim „Natürlich schauen wir uns auch das Umfeld an. Wir […]

  • Frust über trockengelegten Wiesensee

    Frust über trockengelegten Wiesensee

    Bei den aktuell heißen Temperaturen ist die Verlockung nach Abkühlung im Schwimmbad oder See groß. Auch für die Bewohner von Stahlhofen im Westerwald. Doch seit fast eineinhalb Jahren ist ihr Badesee wegen eines defekten Staudamms trockengelegt. Grund für die lange Durststrecke sind Vorschriften und zu viel Bürokratie. Der Wiesensee. Eine Name, der für Markus Mühlenhaupt nur noch zur Hälfte passt. Denn schon länger ist, wo eigentlich Wasser sein sollte, nur noch Gras. Die frühere idyllische Landschaft ist verschwunden und mit ihr die Gäste. Der Café-Betreiber ist frustriert. Markus Mühlenhaupt, Besitzer Café Seewies „Also wir haben jetzt beschlossen, dass wir in der Woche nicht mehr aufhaben können, weil die Umsätze einfach zu gering sind, um von Montag bis Freitag zu öffnen. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Wochenenden und müssen noch schauen, dass da noch etwas geht.“ Auch der angrenzende Campingplatz ist von den ausbleibenden Gästen betroffen. Der Betreiber Maurice Mühlenhaupt berichtet, dass vor ein paar Jahren kaum noch ein Platz in den Sommerferien frei war. Jetzt ist alles leer. Maurice Mühlenhaupt, Betreiber Wiesensee Camping „Also es beginnt schon bei den Telefonaten. Die stellen halt ganz viele Fragen. Und die letzte Frage ist halt immer: ‚Darf der Hund dann auch mit an den See.‘ Und dann sage ich: ‚Der See ist dieses Jahr leer.‘ und dann sagen die Leute: ‚Ja, dann hat es sich leider erledigt‘ oder andersherum, die Leute sind hier, stellen erst dann fest, der See ist leer, obwohl es eigentlich auch im Internet steht und einige fahren dann wieder.“ Grund ist der kaputte Staudamm. Vor drei Jahren hat der TÜV hier mehrere Schäden festgestellt. Damit der Damm nicht bricht und das angrenzende Westerburg überflutet, musste das Wasser abgelassen werden. Doch die Sanierung zieht sich schon eineinhalb Jahre und geht für Bürger wie Markus Mühlenheupt nicht schnell genug. Er […]

  • Ameiseninvasion in Herxheim

    Ameiseninvasion in Herxheim

    In Herxheim bei Landau sind die Ameisen los. Genauer gesagt eine ganze Invasion. Überall krabbelt es – und die Kolonien breiten sich immer weiter aus. Das Problem in den Griff zu kriegen – nahezu unmöglich. Und trotzdem versucht man hier mit vereinten Kräften dem großen Krabbeln Herr zu werden. Roland Börkel ist auf der Jagd. Auf Ameisenjagd. Entdeckt er welche auf seinem Grundstück, geht es ihnen sofort an den Kragen. Mehrere Hundert Euro hat er schon in die Ameisenabwehr investiert. Roland Börkel, Anwohner „Das sind die Sprühdosen, die leer sind, die hab ich jetzt dieses Jahr alle versprüht schon. Und das ist der Vorrat für die nächste Tour und das ist Ameisenmittel, das ist Granulat, und das tu ich sprühen wenn’s trocken ist.“ Eine Straße weiter wohnt Judith Groß. Sie versucht die Ameisen vor ihrem Haus mithilfe von Ködern loszuwerden. Judith Groß, Anwohnerin „Hier haben sich die Ameisen schon einen Weg reingesteckt ins Mauerwerk, das war die ganze Zeit so noch nicht. Und direkt hinter der Wand ist mein Esszimmer. Ich hoffe, dass ich keine drin finde.“ Angefangen hat es mit der Plage vor etwa zwei Jahren im katholischen Kindergarten, erzählt uns der Ortsbürgermeister. Zunächst habe man versucht, die Tiere mit herkömmlichen Mitteln zu bekämpfen. Sven Koch (CDU), Ortsbürgermeister Herxheim „Weil wir aber die Ameisen nicht wegbekommen haben, haben wir in diesem Jahr dann die Art feststellen lassen und haben dann festgestellt, dass es sich eben um diese gebietsfremde Ameisenart Tapinoma magnum handelt.“ Keine gute Nachricht, denn die eigentlich im Mittelmeerraum beheimatete Art hat die Eigenschaft, sogenannte Superkolonien zu bilden. Das heißt, im Gegensatz zu anderen Ameisenarten, bekämpfen sich die einzelnen Kolonien nicht untereinander, sondern schließen sich zusammen. Ihre Nester legen sie meist unterirdisch an, an der Oberfläche ist nur ein Sandhäufchen zu sehen. Oder ganz viele davon, wie auf […]

  • Badeseen mit Blaualgen belastet

    Badeseen mit Blaualgen belastet

    Der August bringt uns perfektes Badewetter. Was vor allem die Rheinland-Pfälzer freut, denn sie haben zurzeit ein ungetrübtes Badevergnügen. Im Nachbarland Hessen sieht das jedoch etwas anders aus. Denn in einigen Seen in Hessen – zum Beispiel in Gießen und Offenbach – herrscht Blaualgen-Alarm! Die Bakterien können unter anderem Hautreizungen und Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Betroffen ist auch der Badesee ‚Grube Prinz von Hessen‘ bei Darmstadt. Ein wunderschöner, idyllischer See. Einst ist hier Braunkohle abgebaut worden, jetzt ist die Grube Prinz von Hessen bei Darmstadt ein beliebtes Ausflugsziel. Doch zurzeit sieht das Wasser etwas trüb aus. Jeden Morgen sind Mitarbeiter des Grünflächenamts vor Ort und messen mit einem speziellen Gerät die Wasserqualität des Bade- und Anglersees. Dunja Walger, Mitarbeiterin Grünflächenamt Darmstadt „Sie misst das gesamte Chlorophyll A, das ist also das ganze Grüne, die ganzen grünen Farbstoffe im Wasser. Und sie misst sehr zuverlässig die Cyanobakterien.“ Umgangssprachlich werden Cyanobakterien Blaualgen genannt. Ihr Wert liegt bei 32,5 Milligramm pro Liter. Dunja Walger, Mitarbeiterin Grünflächenamt Darmstadt „Das ist hoch, ja.“ Das bedeutet Warnstufe drei und fast ein Badeverbot, denn die Cyanobakterien sind nicht ungefährlich. Anke Bosch, Leiterin Grünflächenamt Darmstadt „Bei den Menschen verursacht das eben je nach Konzentration und wenn man das Wasser tatsächlich trinkt, dass man zum Beispiel Magen-Darm-Erkrankungen bekommen kann. In sehr hoher Konzentration allerschlimmstenfalls könnte es auch dazu führen, dass man Leberprobleme bekommt. Da muss man allerdings sagen, das ist erst der Fall, dass die Konzentration so hoch ist im Wasser, dass man von selbst nicht hineingehen würde.“ Die Stadt Darmstadt warnt vor den Bakterien, die das Wasser eintrüben und auch Haut und Augenreizungen auslösen können. Viele Besucher lassen sich den Badespaß dadurch aber nicht vermiesen. „Durch den Wolkenbruch am Dienstag ist das Wasser halt ein bisschen schmutziger, aufgewirbelt. Aber sonst … in der Mitte ist alles klar.“ „Deswegen ist es […]

  • Aufräumen nach Unwetterschäden im Tierpark Sababurg

    Aufräumen nach Unwetterschäden im Tierpark Sababurg

    Zwei Wochen ist es her, dass Starkregen und Hochwasser in Teilen von Nordhessen für Verwüstung gesorgt haben. Besonders hart hat es die Kleinstadt Trendelburg getroffen. Aber auch im Tierpark Sababurg, der dem Landkreis Kassel gehört, sind die Schäden groß. Dem Leiter blieb nichts anderes übrig als den Park vorrübergehend zu schließen. Und das mitten in den Sommerferien. Eigentlich sollte es hier jetzt vor Besuchern wimmeln. Doch stattdessen bevölkern Bagger die Wege des Tierparks Sababurg. Kaputte Zäune, verbogene Gatter. Wasserstellen, wo vor kurzem noch Tiere gegrast haben. Uwe Pietsch, Leiter Tierpark Sababurg „Hier ist das Wasser durchgebrochen in unser Steinbockgehege hinein und hat sich hier einen Weg gebahnt. Dadurch ist hier so ein etwas breiterer Fluss oder so ein kleiner Teich entstanden. Der war vorher natürlich nicht da. Das Wasser hat sich seinen Weg gesucht und hat das ausgespült und deswegen sieht das jetzt hier so aus, wie es ist.“ Anfang August hatten Starkregen und Hochwasser im Norden des Landkreises Kassel Keller geflutet, Autos mitgerissen und Straßen unterspült. Besonders betroffen: der Trendelburger Stadtteil Gottsbüren. Ein Tag, den Uwe Pietsch nie vergessen wird. Uwe Pietsch, Leiter Tierpark Sababurg „Einfach unfassbar. Und die ersten Nachrichten kamen ja dann aus Gottsbüren, dass der ganze Ort quasi unter Wasser stand. Und wir haben dann im Tierpark gesehen, was hier alles passiert ist und das war einfach unfassbar. Und bis wir erstmal alles überblickt haben.“ Das wichtigste: Niemand wird verletzt. Auch die Tiere kommen mit dem Schrecken davon. Doch das Wasser hat Tausende Tonnen Schotter mit sich gerissen, im Boden klaffen Löcher. Acht bis zehn Kilometer Wegstrecke müssen jetzt komplett neu verdichtet und wieder mit Schotter versehen werden. An drei Stellen durchbricht das Wasser die fünf Kilometer lange Mauer, die den gesamten Tierpark umgibt. Das Bauwerk ist aus dem 14. Jahrhundert und denkmalgeschützt. Uwe Pietsch, Leiter […]

  • Meteorologe Dominik Jung zum Hitzesommer

    Meteorologe Dominik Jung zum Hitzesommer

    Und über diesen heißen Wochenstart sprechen wir jetzt mit dem Mainzer Diplom-Meteorologen Dominik Jung.   Dominik Jung, Meteorologe Hallo, Schönen guten Abend, Eva Dieterle: Herr Jung, im Hintergrund sehen wir Sonnenblumen, für die herrschen jetzt gerade die perfekten Bedingungen. Für uns Menschen sind diese hohen Temperaturen aber gar nicht so ohne, oder? Sie warnen ja vor extremer Hitze. Dominik Jung, Meteorologe Ja, auf jeden Fall. Es gibt auch Hitzewarnungen. Die Temperaturen steigen deutlich über 30 Grad, zum Teil auf 35 Grad und darüber und vor allen Dingen die hohe Schwüle ist eine extreme Belastung. Wir empfinden diese Temperaturen teilweise wie 38 bis 40 Grad und das bringt natürlich so manchen Kreislauf aus dem Tritt. Da muss man viel trinken. Gerade ältere und kranke Menschen sind besonders betroffen. Eva Dieterle: Werte über 30 Grad heute. Gefühlt deutlich mehr. Und morgen geht es erst mal auch so heiß weiter, oder? Dominik Jung, Meteorologe Ja, auf jeden Fall. Und vor allem die drückende Schwüle nimmt deutlich zu. Wir bekommen Temperaturen gemessen zwar nur 34, 35 Grad, aber gefühlt eben deutlich höher. Wir nähern uns der 40 Grad-Marke erneut an und das ist natürlich sehr heiß für unseren Kreislauf. Da muss man den ganzen Tag viel trinken und natürlich die pralle Mittagssonne unbedingt meiden. Und diese Hitze wird dann auch den ganzen Tag andauern, wahrscheinlich auch darüber hinaus. Eva Dieterle: Wo viel Hitze ist, da lassen Gewitter in der Regel nicht lange auf sich warten. Wie wird es in den kommenden Tagen in Hessen und Rheinland-Pfalz weitergehen? Dominik Jung, Meteorologe Ja, es bleibt schwül-warm bis schwül-heiß. Bis zum Wochenende ist keine große Änderung der Wetterlage zu erwarten. Die Temperaturen, die gemessen werden, sinken zwar ein bisschen ab auf 30, 31 Grad in der Spitze, beispielsweise in Worms, in Alzey, in Landau, aber trotzdem die […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Versicherungspflicht gefordert: Angesichts der schweren Unwetter in Nordhessen in der vergangenen Woche haben Justizminister Christian Heinz und Innenminister Roman Poseck an den Bund appelliert, endlich eine Versicherungspflicht für Elementarschäden einzuführen. Extremwetterereignisse würden immer häufiger auftreten. Sie dürften weder die Betroffenen in den finanziellen Ruin treiben noch die Steuerzahler belasten. Mit einer verpflichtenden Versicherung für Elementarschäden wären die Opfer umfassender abgesichert und die Kosten angemessen verteilt. Einnahmen aus Windenergie steigen: Der Landesbetrieb Hessen Forst hat im vergangenen Jahr rund 13 Millionen Euro durch die Verpachtung von Windkraftanlagen im Staatswald eingenommen. Das war mehr als doppelt so viel wie noch 2019. Benachbarte Städte und Gemeinden wurden über die sogenannte Windenergiedividende an den Erlösen beteiligt. Dabei erhalten Kommunen im Umkreis eines Windparkprojektes 20 Prozent des wirtschaftlichen Ertrags aus der Verpachtung. Ende März gab es auf den Flächen von Hessen Forst 149 Windkraftanlagen, 27 weitere sind im Bau. Kliniken verschieben Operationen: In der Süd- und Westpfalz fehlen Blutkonserven. Einige Kliniken müssen deshalb bereits geplante Operationen verschieben. Notfälle würden aber immer versorgt. Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes spenden derzeit sehr wenige Menschen Blut. Das DRK könne die Krankenhäuser nur noch eingeschränkt mit seltenen Blutgruppen beliefern. Gründe für die fehlende Spendenbereitschaft könnten das sommerliche Wetter und die Zunahme von Erkältungen sein. Es ruft dazu auf, Blut zu spenden.

  • Mais-Labyrinth mit Olympia-Motiv

    Mais-Labyrinth mit Olympia-Motiv

    Und jetzt brauchen wir noch einmal alle Ihre Sinne, damit wir auch gut wieder aus dem Mais Labyrinth in Groß-Umstadt rauskommen. Seit mittlerweile 26 Jahren überlegt sich Familie Münch jedes Jahr ein neues Motiv für ihr Maisfeld. Dieses Jahr müssen sich die Besucher einen Weg durch die olympischen Ringe und mehrere Athleten bahnen. Hier entlang, oder doch eher hier? Mit einer Karte ausgerüstet geht’s ab in den Mais. Jetzt bloß nicht falsch abbiegen. Geht’s hier zum Fechter oder beginnt dort die Handballer-Figur? Innerhalb des Labyrinths ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Erst aus der Luft wird sichtbar, durch welches Bild sich die Besucher da eigentlich schlängeln. Nicole Kappl, Besucherin: „Am schwersten sind die Ringe in der Mitte. Die anderen Sachen, man kann ganz gut erkennen, wenn dann so ein Arm weg geht oder so, dann kann man das sehen im Labyrinth, aber die Ringe, die haben auch Innen- und Außenringe, das ist sehr, sehr schwierig.“ Auf der rund 2,5 Kilometer langen Strecke durch das Labyrinth gilt es nicht nur, wieder den Ausgang, sondern auch alle acht Stempel-Stationen zu finden. Ida Hoffmann, aus Eppertshausen: „Wir haben Freunde gefunden sozusagen und die haben uns dann durch geholfen und wir hätten sonst die 4 glaub ich nie gefunden.“ Edeltraud Hoffmann, aus Eppertshausen: „Es ist super cool gemacht, weil von allen Dingen an den Stempeln kann man erkennen, dass wir in einem Olympia-Labyrinth sind und was ich ganz toll finde, auch wenn man hier unsere Mitstreiter fragt, der olympische Gedanke zählt, wir helfen uns gegeneinander.“ Nicole Kappl, aus Langenselbold: „Es ist schon heißer als ich gedacht hab heute und es ist anstrengend, das ganze Labyrinth abzulaufen, aber wir 7 Stück haben wir gefunden und es fehlt nur einer. Deswegen glauben wir auch, den finden wir noch.“ Leni Kappl: „Am Anfang […]

  • Öko-Winzer kämpfen gegen falschen Mehltau

    Öko-Winzer kämpfen gegen falschen Mehltau

    „Der Pilz ist dieses Jahr eine echte Herausforderung.“ Das hört man aktuell überall von den Winzern in Rheinland-Pfalz und Hessen – besonders aber von den Öko-Betrieben. Denn die anhaltende Nässe durch die vielen Niederschläge bietet einen optimalen Nährboden für Pilze – und somit auch für Sorgen. Wir haben uns die Schäden im rheinhessischen Köngernheim angesehen und einen Öko-Winzer beim Kampf gegen den Pilz begleitet. Routiniert steuert Markus Dietz seinen Schlepper durch die Reben. Um über 100.000 davon kümmert er sich in der Weinlage Köngernheimer Goldgrube täglich. Ziel ist es, alle Trauben mit dem Spritzmittel Kupfer zu erreichen. Das Schwermetall ist das einzige Bekämpfungsmittel, das Bio-Winzer gegen den falschen Mehltau, einem Pilzerreger, einsetzen dürfen. Doch das gelingt – wegen der anhaltenden Nässe – nicht flächendeckend. Markus Dietz, Ökowinzer aus Köngernheim „Wir haben nur dieses Jahr das große Problem, dass wir viele Niederschläge hatten. Wir hatten Anfang Juli 650 Liter Niederschlag und haben normal im Regeljahr 450 – 480 Liter. Wir haben jetzt letzte Woche noch mal 50 Liter draufbekommen, die Stöcke haben zwar viel Wasser, was wir gebraucht haben von den letzten Jahren um den Haushalt wieder aufzufüllen, aber momentan für die Pilzkrankheiten ist das das Todeskriterium bei uns im Weinbau, gerade im Bio-Weinbau.“ War noch im vergangenen Jahr die Hitze ein großes Problem, so ist es in diesem Jahr die hohe Feuchtigkeit. Sie begünstigt das Pilzwachstum der sogenannten Pernospora – des falschen Mehltaus. Markus Dietz, Ökowinzer aus Köngernheim „Also hier haben wir zum Beispiel ein Blatt, das besäht ist mit Pilzrasen. Wir nennen es Pilzrasen, weil die Sporen sich auf der Unterseite des Blattes vermehren. Es entsteht ein weißer Rasen, auf der Oberseite wird das Blatt gelb.“ Das Blatt stirbt ab. Die Sporen fallen auf den Boden und infizieren dabei auch die Trauben. Die anhaltende Feuchtigkeit bietet gerade ein ideales […]