Bilanz des hessischen Bauernverbandes
Das Wetter in diesem Sommer ist … na ja … sagen wir mal … abwechslungsreich. Einem viel zu trockenen Juni folgen Wochen, in denen es sehr viel regnet – deutlich mehr als für diese Jahreszeit üblich. Eine Wohltat für die Natur… sollte man zumindest meinen. Nicht so für den Weizen. Er liebt die Sonne. Durch die lange Trockenperiode im Frühsommer war er früher reif als sonst und vor drei Wochen bereit für die Ernte. Aber dazu ist Landwirt Lukas Kersten nicht gekommen, der Regen hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Seit Mitte Juli regnet es hier in Fulda-Maberzell jeden Tag, für die Ernte aber muss das Getreide trocken sein. Je länger der Weizen jetzt auf dem Feld steht, desto mehr verliert er an Qualität. Denn die Feuchtigkeit lässt das Getreide austreiben. Lukas Kersten, Landwirt aus Fulda-Maberzell „Wenn eben der Auswuchs schon da ist, dann geht’s maximal noch für die Tierernährung, also dass es dann einfach Futtergetreide, Futterweizen wird. Das ist dann natürlich auch eine finanzielle Einbuße, weil das Brotgetreide einfach auch am Weltmarkt mehr wert ist.“ Vor allem Nordhessen ist von den Einbußen stark betroffen, sagt Stefan Schneider vom Hessischen Bauernverband. Die kräftigen, teils tagelang anhaltenden Regenfälle haben dafür gesorgt, dass die Bauern dort bisher kaum ernten konnten. Anders als im Süden des Landes, wo die Getreideernte schon weitgehend abgeschlossen ist. Die regionalen Unterschiede und die für die Landwirtschaft komplizierten Witterungsbedingungen seien aber schon lange nichts Ungewöhnliches mehr. Stefan Schneider, Vizepräsident Hessischer Bauernverband „Wenn man die letzten Jahre jetzt mal betrachtet, haben wir eigentlich zwei Merkmale, die wir öfter feststellen. Zum einen ist es, dass es oft eine Frühjahrssommertrockenheit gibt, also es regnet zwar im Frühjahr, aber es wird dann zum Frühsommer hin trocken und auch sehr lang trocken.“ Wenn es dann aber doch mal regnet, dann regnet […]