Geierlaybrücke in weihnachtlichem Glanz

Und nun öffnen wir noch ein Türchen an unserem 17:30 Adventskalender. Hinter der „18“ verbirgt sich heute die Hängeseilbrücke Geierlay in Rheinland-Pfalz. Während man sie als Besucher normalerweise nur im Hellen erkunden kann, war dieses Wochenende alles ein bisschen anders.

7.000 kleine Lichter schweben durch den Nachthimmel. Reihe um Reihe funkeln sie auf der Geilerlay-Brücke bei Mörsdorf. Leuchten ihren Besuchern den Weg nach Sosberg und wieder zurück.
Antonia
„Das war schon wackelig. Aber die Lichter waren schön hell und ich bin dauernd gestolpert wegen diesen Nägeln. Aber sonst ging’s eigentlich. War ganz schön.“
Miriam Machowski
„Es ist schön hier. Aber ich habe totale Höhenangst. Ich habe mich nicht einmal bis zur Hälfte getraut. Wir sind sehr früh wieder rumgedreht.“
Monika W.
„Ich war froh, dass ich nicht gesehen habe, wie weit es runter geht. Ich habe erst meine Lampe angehabt, weil ich mir gedacht habe, dass man dann ein bisschen was sieht. Vielleicht tut man sich dann leichter. Aber es war genau andersherum. Wenn es dunkel ist und ich quasi nicht sehe, was da um mich herum ist.“
Denn was im Dunkeln nur zu erahnen ist: Auf einhundert Metern Höhe erstreckt sich die Hängebrücke durch den Hunsrück.
Schon zum fünften Mal finden die Geierlights statt. Die 7.000 LEDs werden mit Batterien betrieben und von Hand an der 360 Meter langen Brücke befestigt.
Hans-Peter Platten, Initiator Geierlights
„Das ist sehr viel Arbeit. Das sind 170 oder 180 Ketten. Die müssen alle mit kleinen Kabelbindern da rangetüdelt werden. Jetzt hatten wir dieses Jahr das Glück, dass die Wetterlage ganz okay war. Also ich weiß, im ersten Jahr wurde das hier bei Wind und Frost gemacht und es war der Wahnsinn.“
Deswegen helfen frisch gebackene Waffeln und andere Leckereien auf dem angrenzenden Adventsmarkt gegen die Kälte. Der gesamte Erlös fließt in ein Kinderheim in Tansania. Alle Kinder dort haben eine Behinderung. Hans-Peter Platten war schon mehrere Male vor Ort.
Hans-Peter Platten, Initiator Geierlights
„Wir waren erschüttert. Das hatte das Niveau von einem Schafstall. Die Kinder lagen teilweise auf durchurinierten Schaumstoffmatratzen, haben sich mit den eigenen Kleidungsstücken zugedeckt und das war nicht viel. Und das Ganze auf einer Höhe von fast 2.000 Metern. Und es hat uns damals so erschüttert, dass wir gesagt haben: ‚Okay, wir müssen da irgendwie ein bisschen Geld sammeln und das Ganze unterstützen.‘“
Rund 30.000 Euro hat er in den vergangenen Jahren allein mit dem Adventsmarkt gesammelt und das Heim mit neuen Decken, Betten und Toiletten ausgestattet.
Die beleuchtete Hängebrücke im Hunsrück – nicht nur eine lustige Erfahrung für mutige Besucher, sondern auch ein Funke der Hoffnung.