Windpark-Bau trotz Klagen
Ein millionenschweres Projekt mitten im Reinhardswald bei Kassel: Eine Windkraftanlage soll in Zukunft rund 75.000 Haushalte mit Strom versorgen. Doch der Bau der Windräder stockt seit Jahren: Es laufen Klagen am Verwaltungsgerichtshof. Und obwohl das Gericht das ganze Bauprojekt noch kippen könnte, haben die Bauarbeiten für den Windpark diese Woche Gestalt angenommen, Der sagenumwobene Reinhardswald. Schon die Brüder Grimm holten sich hier für ihre Märchen Inspiration. Doch allzu märchenhaft geht es hier momentan nicht zu. Zwischen den Bäumen wird gebaut: 18 Windräder sollen entstehen. Oliver Penner vom Verein Pro Märchenland hat dafür kein Verständnis. Oliver Penner, Pro Märchenland e.V. „Das ist Hessen größtes zusammenhängendes Waldgebiet und da ist es keine gute Idee, dort Windkraftanlagen – und dann 18 Stück – massiv reinzubauen.“ Durch den Bau der rund 240 Meter hohen Windräder würden Teile des Waldes versiegelt. Eine seiner Befürchtungen: Regen könnte dadurch schlechter in den Boden einsickern. Oliver Penner, Pro Märchenland e.V. „Es sind ja mehrere Faktoren. Man hat zum einen ein Starkregenereignis, bei dem sehr viel Wasser ist, was wahrscheinlich auch schon schwierig ist für den Wald zu schlucken, aber wenn man jetzt Bäume, Blätter und so weiter hier hätte, würde es dann halt verteilt werden, prasselt langsamer unten auf die Erde.“ Erst vor drei Monaten ist es durch Starkregen zu Überschwemmungen im umliegenden Gottsbüren gekommen. 60 Häuser wurden beschädigt. Das Strom- und Telefonnetz war zwischenzeitlich ausgefallen. Der Projektleiter des Windparks verteidigt dennoch sein Bauvorhaben. Ralf Paschold, Projektleiter Windpark Reinhardswald GmbH „Dass man, wenn man sowas erlebt hat, Bedenken hat, das ist absolut nachvollziehbar. Das wird jeder nachempfinden können. Man kann diesen Menschen aber die Sorge nehmen, weil diese Flächen werden nicht dafür verantwortlich sein, dass diese Ereignisse auftreten, wie das, was wir in dieser Region so bitter erfahren haben mit diesem Unwetter in Gottsbüren. Wenn 170 Liter Regen […]