Natur

  • Obstbauern ärgern sich über Artenschutz-Bestimmungen

    Obstbauern ärgern sich über Artenschutz-Bestimmungen

    Wenn Sie ab und zu in Wiesbaden unterwegs sind, haben Sie diese kleinen Federfreunde bestimmt auch schon gesehen: In der Stadt leben derzeit knapp 5.000 Sittiche. Für Passanten sind sie schön zu beobachten, die Wiesbadener ärgern sich häufig mal über deren Lärm und Schmutz. Für die Landwirte der Region aber sind sie mittlerweile ein echtes Problem. Sie necken sich, kuscheln miteinander. Die grünen Halsband- und Alexandersittiche sind in Wiesbaden längst bekannt. Auch bei Landwirt Ralf Schaab, denn den Vögeln schmeckt sein Obst ausgezeichnet. Doch was einmal angeknabbert wurde, ist ein fruchtbarer Nährboden für Pilze. Ralf Schaab, Obstbauer aus Wiesbaden „Ich kann den nicht mehr verkaufen. Der fällt runter und fault. Und wenn dir das dann halt mit 10, 20, 30 Prozent der Früchte passiert, dann ist das ganz hart an der Wirtschaftlichkeitsgrenze dran für die Obstbaubetriebe.“ Seine Kirschbäume musste er schon aufgeben. Es haben die technischen Möglichkeiten gefehlt, die Früchte zu schützen. Ralf Schaab konzentriert sich jetzt auf seine Apfelbäume. Oliver Weirich von der Staatlichen Vogelschutzwarte beobachtet die Sittiche seit mehreren Jahren. Oliver Weirich, Beauftragter der Staatlichen Vogelschutzwarte Wiesbaden „Die Sittiche, die wir hier in Wiesbaden haben, die stammen ursprünglich aus Indien. Und das sind alles Gefangenschaftsflüchtlinge. Also die sind in den 70-er Jahren hier aus privater Haltung und vielleicht auch aus Tierparks entkommen und haben sich hier in freier Wildbahn weiter vermehrt.“ Was aber tun gegen den Obstklau? Die Vogeleier austauschen sei nicht möglich, denn die Sittiche nisten zu weit oben in den Bäumen. Oliver Weirich, Beauftragter der Staatlichen Vogelschutzwarte Wiesbaden „Es bliebe im Grunde nur, sie abzuschießen. Das würde aber bedeuten, da sie ja nicht einmal verwertbar sind, dass man Hunderte, wenn nicht Tausende Sittiche abschießt, um sie wegzuschmeißen. Und ich denke, dass das heutzutage ethisch einfach nicht mehr vorstellbar ist. Und deshalb sehe ich schlicht und einfach […]

  • Okapi-Nachwuchs im Frankfurter Zoo

    Okapi-Nachwuchs im Frankfurter Zoo

    Vor rund zwei Wochen gab es im Frankfurter Zoo Nachwuchs bei den Okapis. Die sind mit den Giraffen verwandt, stammen aus dem Kongo und sind vom Aussterben bedroht. Das Frankfurter Okapi wurde daher schon sehnsüchig erwartet. Davon hat es sich bei unserem Besuch allerdings so gar nicht beeindrucken lassen. Nanu? Wo ist es denn? Da muss man schon genau hinsehen, um das kleine Okapi zu entdecken. Versteckt zwischen Büschen hat es sich das Baby gemütlich gemacht. Doch dieser Hintern ist unverkennbar, die markanten Streifen verraten auch das kleine Okapi. Die Waldgiraffen sind Ablieger, heißt, sie halten sich in ihren ersten Lebenswochen fast nur in einem Versteck auf. Das macht auch dieses Okapi-Weibchen, allerdings … Sabrina Linn, Biologin Zoo Frankfurt „Das ist zwar das 28. Baby, was hier geboren wurde aber das erste Baby, was sich entschieden hat, dass sein Rückzugsort – das brauchen Okapibabys – auf der Außenanlage ist. Normalerweise liegen die im Stall für mehrere Wochen. Keiner sieht sie außer die Zoomitarbeiter und Zoomitarbeiterinnen. Und dieses Baby hat am dritten Tag seines Lebens entschieden, dass es draußen schöner ist. Wir haben Sommer, wir haben das also zugelassen und seitdem wohnt es auf der Außenanlage.“ Selbst von den Mäharbeiten im Gehege nebenan lässt sich die Kleine nicht aus der Ruhe bringen und döst einfach weiter. Währenddessen ist Mama Imani auf Nahrungssuche. Die gestaltet sich im Zoo allerdings recht einfach. Auch wenn die Mutter nicht in direkter Nähe ist, lauscht sie aufmerksam, ob Gefahr droht – Okapis haben nämlich ein sehr gutes Gehör. Und so hört das Kleine auch schnell, als Mama zu Tisch ruft. Es gibt Milch. Nur zwei bis drei Mal am Tag verlassen Okapi-Kinder ihr Versteck. Dann heißt es trinken, trinken, trinken und schnell wieder zurück. Doch dieses kleine Okapi denkt gar nicht daran – munter wird über […]

  • Soziale Stadtimkerei in Mainz

    Soziale Stadtimkerei in Mainz

    Auf den Dächern von Mainz gibt es viele Bienenstöcke. Einige gehören der „Sozialen Stadtimkerei“. Ein Projekt der „Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen“ – um Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammenzubringen. Dafür gab es von den Vereinten Nationen den Preis „Biologische Vielfalt“ und auch eine Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz. Honigernte am frühen Morgen in Mainz. Sebastian ist zusammen mit Karl-Heinz dabei, Bienenwaben aus einem Bienenstock auf dem Dach einer Frauenarztpraxis zu holen. „Und dann werden wir morgen ausschleudern. Das sind jetzt bestimmt zwei Kilo. Also, die ist ziemlich voll.“ Sebastian ist seit acht Jahren Mitglied der sozialen Stadtimkerei. Die Arbeit mit den Bienen hat ihm dabei geholfen, aus einem Tief herauszukommen. Sebastian, seit acht Jahren Mitglied der sozialen Stadtimkerei „Ja, viel, ich habe eigentlich komplett meinen Wochenrhythmus jetzt aufgebaut, sodass ich die Bienen versorgen kann. Also, ich war lange jetzt arbeitsunfähig. Und habe mir jetzt so immer wieder Projekte gesucht, die mir was bringen und das sind halt die Bienen gewesen. Ja, mir macht das Spaß, es ist ein schönes Hobby.“ Auch Eric ist mit auf dem Dach. Er kümmert sich seit fünf Jahren um die Bienenstöcke der Stadtimkerei. Eric, seit fünf Jahren Mitglied der sozialen Stadtimkerei „Ich habe vor 20 Jahren ein Traumata erlebt, hatte dann da relativ schwierige Zeiten, habe dann im Ausland gelebt, dann jetzt vor knapp zehn Jahren wieder hierher nach Mainz gekommen, bin dann auch nochmal in Depressionen abgestürzt gewesen.“ Die soziale Stadtimkerei ist ein Projekt der Mainzer Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen. Die Arztpraxis, auf deren Dach die Bienenstöcke stehen, ist eine der Paten des Projekts, das Jens Bucher leitet und mit aufgebaut hat. Jens Bucher, Projektleiter soziale Stadtimkerei Mainz „Wir hatten die Idee, ein unkonventionelles Projekt zu machen, um Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammenzubringen. Das heißt, in der Imkerei sind Nachbarn, Studierende, Menschen, die seelisch […]

  • Schweinepest gefährdet Zootiere

    Schweinepest gefährdet Zootiere

    Die Afrikanische Schweinpest breitet sich in Hessen und Rheinland-Pfalz weiter aus. Wie heute gemeldet wurde, sind im Landkreis Groß-Gerau zwei weitere landwirtschaftliche Betriebe betroffen. Die insgesamt knapp 200 Schweine müssen nun getötet werden. Für Menschen ist die Viruserkrankung ungefährlich, doch diese Seuche stellt Schweinehalter vor enorme Herausforderungen. Denn das Virus ist sehr hartnäckig, kann mehrere Monate in der Umwelt und sogar in verarbeiteten Lebensmitteln überleben. Auch Zoos und Tierparks rüsten sich. Seit gut zwei Wochen ist dieses Gehege leer. Wildschweine gehörten im Wildpark Alte Fasanerie in Hanau seit Jahrzehnten zu den Stammbewohnern. Jetzt wurden die letzten zehn Tiere getötet. Lutz Hofheinz, Leiter Alte Fasanerie „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, das will ich vielleicht mal vorwegschicken. Zumal da auch eine sehr starke emotionale Betroffenheit gegeben ist. Unsere Tierpfleger insbesondere, aber auch die anderen Mitarbeiter des Parks haben eine sehr enge Bindung zu den Tieren. Viele haben Namen und werden quasi persönlich angesprochen.“ Doch man habe keine andere Möglichkeit gesehen, sagt der Wildparkleiter. Obwohl keines der Tiere mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert war. Eine Infektion hätte aber gravierende Folgen für den gesamten Wildpark. Denn das Virus kann mehrere Monate im Waldboden überleben. Lutz Hofheinz, Leiter Alte Fasanerie „Dieses große Gehege hätte saniert werden müssen, da ja mit Viren verseucht. Und dazu hätten nennenswerte Teile des Oberbodens abgetragen werden müssen. Dieser Oberboden hätte an sicherer Stelle verwahrt werden müssen über längere Zeiträume und um dies wiederum zu tun, hätte man auch diesen alten Baumbestand komplett roden müssen. Wir sprechen immerhin von 6 Hektar. Unser Park lebt insgesamt von seinem alten Baumbestand.“ Neben dem ökologischen Schaden wäre auch der finanzielle Schaden nicht unerheblich. Der Tierpark müsste schließen, was Arbeitsplätze gefährden würde, erklärt Lutz Hofheinz. Die Tierschutzorganisation PETA wirft der Alten Fasanerie vor, die Tiere rein aus wirtschaftlichen Gründen getötet zu haben […]

  • Rosengarten in Zweibrücken

    Rosengarten in Zweibrücken

    Stolze 110 Jahre ist der älteste Rosengarten Deutschlands in diesem Jahr geworden. Er liegt in Zweibrücken in der Südwest-Pfalz und ist so schön, dass er vom Weltverband der Rosen-Gesellschaften ausgezeichnet wurde. Aus ganz Deutschland kommen die Besucher, um sich von der Schönheit und dem Duft der Zweibrücker Rosen betören zu lassen. Es sind Strauchrosen, Beetrosen, Edelrosen, historische Rosen, Duftrosen oder noch ganz andere Rosenarten. Manche blühen noch nicht, andere sind schon verblüht. 45.000 Rosen wachsen auf viereinhalb Hektar in Deutschlands ältesten Rosengarten in Zweibrücken. Heiko Hübscher, gärtnerischer Leiter Rosengarten Zweibrücken „Der Verein der Pfälzer Rosenfreunde hat sich gegründet, um einen Rosenverein in Zweibrücken zu etablieren; das war 1911 und dann brauchten sie drei Jahre bis 1914 und dann war der Rosengarten gebaut als Jugendstilgarten. Und da sollten Rosen drin präsentiert werden, die neuesten und die besten.“ Ein Pavillon aus dem Gründungsjahr steht heute als Nachbau im Rosengarten. Davor „Grand-Duc Jean“. 1914 eine angesagte Rosensorte. Heute kann sich jeder Gartenbesitzer einen Rosenstock leisten, so um 6 Euro 50 kostet eine hochwertige Pflanze. Heiko Hübscher, gärtnerischer Leiter Rosengarten Zweibrücken „Früher waren sie deutlich teurer. Um 1850 bis zu 1.000 Mark eine Rose und als der Garten eröffnet wurde, lag man da auch mal schnell bei 50 bis 60 Goldmark für eine Rose. Das war richtig viel Geld, was ausgegeben werden musste.“ Einen Besuch im Rosengarten kann sich damals deshalb auch nur das gut betuchte Bürgertum leisten. Heute kostet das Tagesticket 5 Euro 50. Der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken führt den Garten seit 2011 rein biologisch. Die sogenannte Diva unter den Blumen blüht hier erfolgreich ganz ohne Pestizide. Petra „Ist einfach schön, entspannend.“ Theodora „Die vielen Blumen und es ist so gepflegt. Barbara „Das ist ein ganz wunderbares Ambiente und wir fühlen uns hier einfach wohl.“ Werner „Die Ruhe vor allen Dingen, man […]

  • Nashorn Taco neu im Frankfurter Zoo

    Nashorn Taco neu im Frankfurter Zoo

    Über ein halbes Jahr war das Nashorngehege im Frankfurt Zoo verwaist, jetzt ist ein neuer Bewohner eingezogen. Und der hört auf den Namen „Taco“. Das ist er: 29 Jahre alt, anderthalb Tonnen schwer und gerade erst aus Köln an den Main gezogen. In seinem neuen Zuhause scheint sich Taco aber schon richtig wohl zu fühlen. Ausgiebig inspiziert er sein neues Gehege und verputzt haufenweise Grünzeug. Ein Vielfraß ist er und seine Körpermasse hat seine Reise auch etwas aufwendiger gemacht. Christina Geiger, Direktorin Zoo Frankfurt „Logistisch ein sehr großer Aufwand, ihn hierher zu bekommen. War jede Abteilung des Zoos dran beteiligt, Gärtner, Handwerker. Da wurden noch Äste von den Bäumen gesägt, damit der LKW durchkommt.“ Dabei gehört Taco zu der etwas kleineren von zwei afrikanischen Nashorn-Arten: ein Spitzmaulnashorn, so genannt wegen der spitzen Oberlippe. Vorgänger Kalusho, ein Breitmaulnashorn, war Ende vergangenen Jahres verstorben. Nun musste Taco in seiner alten Heimat Köln Platz für ein junges Nashorn-Paar machen, das für Nachwuchs sorgen soll. Einzelgänger Taco aber sind Menschen wohl ohnehin lieber, schnell schließt er in Frankfurt neue Freundschaften. Michael Walther, Revierleitung Zoo Frankfurt „Er lässt sich von mir streicheln, er frisst mir aus der Hand. Auch meinen Kollegen frisst er aus der Hand. Also er scheint wirklich menschlichen Umgang gewohnt zu sein. Das haben die Kölner Kollegen auch gesagt, dass er eigentlich ein sehr, sehr umgänglicher ist.“ In Köln hatte Taco allerdings etwas mehr Platz. Sein neues Zuhause ist zudem schon deutlich in die Jahre gekommen. Das Nashornhaus stammt aus den Fünfzigern, hier kam sogar das erste Jungtier Europas zur Welt. Nun soll es einem neuen Afrikabereich weichen. Christina Geiger, Direktorin Zoo Frankfurt „Es ist fürs Personal recht schwierig, hier mit dem alten Haus zu arbeiten. Wir haben auch alle Naselang irgendwelche Rohrbrüche oder undichtes Dach. Für mehr, als ein einzelnes Tier […]

  • Jäger wollen Kormorane abschießen

    Jäger wollen Kormorane abschießen

    Wer an Gewässern wohnt, der kann ihn inzwischen wieder häufiger beobachten: den Kormoran. In der Vergangenheit war der Vogel wegen seines Hungers auf Fisch in fast ganz Europa durch Bejagung ausgerottet worden. Doch seit den 80er Jahren konnte sich der Kormoranbestand dank eines besonderen Schutzstatus und einer organisierten Wiederansiedlung erholen. Was Tierschützer freut, ruft bei anderen allerdings Sorgenfalten hervor. Mehr als ein halbes Kilo Fisch braucht ein ausgewachsener Kormoran am Tag. Dazu jagen die Vögel unter Wasser – in Flüssen wie dem Rhein aber auch in Seen und Teichen, in denen geangelt wird. Der Vogel ist dem Verband Hessischer Fischer ein Dorn im Auge. Die Mitglieder haben Sorge, dass der Kormoran durch seine Jagd die heimischen Fischbestände strapaziert und die Artenvielfallt bedroht. Rainer Hennings, Verband Hessischer Fischer e.V. „Wir begrüßen ja auch, dass der Kormoran wieder da ist. Ausgerottet wollen wir ihn auf keinen Fall wieder haben. Wir brauchen aber deutlich niedrigere Bestände. Das, was im Moment abgeht, mit über 50 Tonnen Fisch-Biomasse, die in Hessen im Jahr entnommen werden, das überlastet die Tragfähigkeit unserer Gewässer. Das heißt, man müsste radikal in den Bestand eingreifen. Mindestens die Hälfte.“ Laut dem Hessischen Landesamt für Naturschutz ist die Zahl der Brutpaare mit 480 momentan ungefähr genauso hoch, wie in den letzten 20 Jahren. Hinzu kämen knapp 3.00 Zugvögel, die die Wintermonate in Hessen verbringen. Die Fischer wünschen sich zwei Dinge: zum einen soll der Kormoran seinen Schutzstatus verlieren, den er aufgrund seiner Ausrottung einst erhalten hatte; zum anderen fordern sie eine „Kormoran-Verordnung“, die es bereits in fast allen anderen Bundesländern gibt. Die würde es ermöglichen, die Tiere an Brennpunkten einfacher zu bejagen. Karl Schwebel, Verband Hessischer Fischer e.V. „Wir haben den Kormoran wieder, der Biber ist wieder da, der Fischotter –whatever, wunderbar, alles schön. Aber bei manchen Arten muss man halt im […]

  • „Essbare Stadt“ in Andernach

    „Essbare Stadt“ in Andernach

     „Urban gardening“, also Gärtnern in der Stadt, ist ein weltweiter Trend. Die Stadt Andernach pflanzt schon seit einigen Jahren zwischen Blumenbeeten rund um die Stadtmauer Gemüse und Obst an. „Essbare Stadt“ heißt das Projekt. Neben vielen nationalen Auszeichnungen ist die Stadt am Mittelrhein auch Preisträgerin des von den Vereinten Nationen ausgeschriebenen Wettbewerbs „Soziale Natur“. Viel Grün, viel Natur, viel Abwechslung mitten in der Altstadt. Das alte Schloss ist hier nicht die Hauptattraktion. Sondern die ganz spezielle Bepflanzung der Grünflächen. In Andernach wachsen neben Blumen Lauch, Rote Beete, Kohlrabi und ganz viel mehr Obst und Gemüse. Rund um die alte Stadtmauer ist Andernach  die „essbare Stadt“. Lara Lindermann, Projektleiterin der „essbaren Stadt“ Das Hautmotto ist eigentlich pflücken erlaubt, statt betreten verboten. Also das Hauptziel ist es, dass die Andernacher oder auch die Besucher der Stadt kommen und sagen, hier können wir zum einen was lernen und ein bisschen was abgucken, aber vor allem auch ernten. Für die Bepflanzung ist in erster Linie die Stadt zuständig, aber auch Langzeitarbeitslose und Schulen kümmern sich um die Gestaltung der essbaren Beete. Ob Zucchini oder Birnen, noch ist vieles nicht erntereif. Aber das Projekt soll  vor allem  auch aufzeigen, dass städtische Grünflächen erlebbar gestaltet werden können. Umfrage: Weil das wichtig ist für die Menschen/ Ich finde die Idee super, gegessen habe ich ehrlich gesagt noch nichts aus der essbaren Stadt/sehr viel Obst und Gemüse bei uns, es fängt an von Gurken, Kräutern und so weiter. Ob Granatäpfel, Artischocken oder Bitterorangen. Obst und Gemüse, für das es bisher zu kalt in Deutschland war. Doch die immer heißeren Sommer fordern Anbaualternativen. Auch darauf will die Stadt Andernach mit dem Projekt „essbare Stadt“ aufmerksam machen. Bisher auf einer Fläche von insgesamt rund 3000 Quadratmetern. Lara Lindermann, Projektleiterin der „essbaren Stadt“ Ja, also das ist ein Langzeitprojekt ohne Ende […]

  • Rosenfest in Steinfurth

    Rosenfest in Steinfurth

    Viel los ist ab heute auch in Steinfurth in der Nähe von Bad Nauheim. Es ist das älteste Rosendorf Deutschlands. Und das wird an diesem Wochenende groß gefeiert! EIN Highlight ist der Rosenumzug am Sonntag mit Rosenkönigin und Wagen, die mit Einhunderttausend Blüten verziert sind. Doch auch heute gab es schon viele Rosen zu bewundern.   Die Rose gilt als die Königin der Blumen – und das Rosendorf Steinfurth quasi als ihr Palast: Eine so große Dichte an Rosenzüchtern auf so kleinem Raum gibt es nirgendwo sonst in Deutschland. Zu Hochzeiten in den 70er Jahren gab es hier mehr als 200 Rosen-Anbau-Betriebe. Heute sind es immerhin noch rund 40 – und das bei gerade einmal 3000 Einwohnern. Kein Wunder also, dass die Rose in Steinfurth tüchtig gefeiert wird. Etwa im einzigen Rosenmuseum Europas. Hier können die Besucher des Rosenfestes in den kommenden drei Tagen bei der großen Rosenschau in ein einziges Blütenmeer eintauchen. Manuela Dräger, Organisationsteam Rosenfest Steinfurth: „Rosen sind Leidenschaft. Rosen sind einfach Begeisterung. Und es macht was mit den Menschen. Es berührt die Seele. Und in einer Zeit, wo so vieles schwierig ist, ist das einfach was Besonderes. Das stelle ich immer wieder fest, dass Besucher und Gäste einfach überwältigt sind von der Schönheit – und eben von dieser Emotion Rose.“ Dieses Jahr voll im Trend: Rosen wie diese mit einem dunklen Zentrum, die besonders viele Insekten anlocken. Und dann wartet morgen auch noch ein spezielles Highlight auf die Besucher des Rosenfestes. Manuela Dräger, Organisationsteam Rosenfest Steinfurth: „Wir haben natürlich auch eine ganz besondere Rose, die am Samstagnachmittag getauft wird. Die praktisch hier zum ersten Mal in den Markt eingeführt wird.“ Welche Rose das ist – wie sie aussieht – und wie ihr Name lautet, ist noch streng geheim und wird erst morgen Nachmittag feierlich bekannt gegeben. So […]

  • Hoch hinaus: Hagelflieger Marc Umstätter

    Hoch hinaus: Hagelflieger Marc Umstätter

    Es ist einer der ältesten Träume des Menschen: das Fliegen. Über Jahrhunderte tüftelten Wissenschaftler und Ingenieure daran, bis es vor knapp 250 Jahren in einem Ballon endlich gelang. Doch was treibt Menschen an zu fliegen? Für unsere Sommerserie haben wir die besten Piloten in Hessen und Rheinland-Pfalz getroffen. Heute mit Marc Umstätter von der Hagelabwehr in der Pfalz. Kommen Sie mit „Hoch Hinaus“. Marc Umstätter, Hagelabwehr Vorder- und Südpfalz: Fliegen ist für mich im Prinzip wie die Luft zum Atmen. Genauso fühlt es sich an. Also bei mir ist es so, dass die Zeit am Boden, die ist zwar schön und die ist auch da aber tatsächlich in der Fliegerei da werde ich frei und kreativ und das ist genau das, was ich brauche. Marc Umstätter und sein Vater Otto-Wilhelm sind in einer wichtigen Mission unterwegs. Am Flugplatz in Bad Dürkheim sollen sie bereitstehen, um einen großen Hagelschlag zu verhindern. Dafür müssen sie ihr Flugzeug so weit vorbereiten, dass sie direkt starten können. Vor allem benötigen sie genug Silberjodid, das den Hagel „abwehrt“.  Seit sieben Jahren fliegt Marc Umstätter für die Hagelabwehr in der Vorder- und Südpfalz, schon viel länger ist er Pilot. Marc Umstätter, Hagelabwehr Vorder- und Südpfalz: Bin aufgewachsen auf dem Flugplatz, hab viel meiner Freizeit wenn nicht sogar alle Freizeit am Flugplatz verbracht. Hab mit vierzehn angefangen mit dem Segelfliegen und habe auch nach einem Monat meinen ersten Alleinflug gemacht, weil der Druck so groß war, ich wollte endlich fliegen. Hab dann in der Fliegerei sehr schnell laufen gelernt. Heute ist das Fliegen Beruf und Hobby zugleich. Ständig müssen er und sein Vater die Wetterkarte im Auge behalten. Blitzschnell könnten sich problematische Wolken mit Hagel bilden. Doch es sieht ruhig aus. Die Hagelabwehr Vorder- und Südpfalz hat sich nach einem verheerenden Hagelschauer 2010 gegründet. Dieser hat damals […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Schwerer Unfall auf der A5 — Weniger Steuereinnahmen für Hessen — Schlechte Honigernte im Frühjahr Schwerer Unfall auf der A5 Bei Grünberg ist am frühen Morgen ein LKW auf einen vorausfahrenden Laster aufgefahren. Laut Polizei musste die A5 voll gesperrt werden. Der Fahrer des hinteren LKW wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von Einsatzkräften befreit werden. Ein Hubschrauber hat den Schwerverletzten ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht für ihn nicht. Der Fahrer des anderen LKW blieb unverletzt. Wegen Fahrbahnverunreinigungen und der komplizierten Bergung konnte die A5 erst am Nachmittag teilweise wieder freigegeben werden. Die Unfallursache muss die Polizei noch ermitteln. Weniger Steuereinnahmen für Hessen Nach den Ergebnissen des Zensus 2022 rechnet das Finanzministerium in Wiesbaden mit einem Minus im unteren dreistelligen Millionenbereich. Grund für die Steuermindereinnahmen ist die Bevölkerungszahl in Hessen. Laut Zensus leben in Hessen 6,21 Millionen Menschen. 160.000 weniger als vorher angenommen. So kommen für die vergangenen zwei Jahre noch Nachzahlungen beim Länderfinanzausgleich auf Hessen zu. Die Mindereinnahmen werden sich laut Finanzministerium auch auf den Landeshaushalt auswirken. Schlechte Honigernte im Frühjahr Die Imker in Rheinland-Pfalz rechnen im ersten Halbjahr mit weniger Honig als in den Vorjahren. Die Ernte ist im Land jedoch sehr unterschiedlich ausgefallen. Besonders hart hat es die Region Trier getroffen. In anderen Teilen des Landes sind die Imker zufrieden. Gründe dafür sind laut Imkerverband der lange Kälteeinbruch im Mai, der viele Blüten zerstört hat und der viele Regen. Einige Bienen konnten daher nicht ausfliegen. In Hessen sind die Prognosen etwas besser.

  • Aprikosenernte in der Südpfalz

    Aprikosenernte in der Südpfalz

    Umgehen mit schwierigem Wetter – das ist die Herausforderung für die Bauern dieses Jahr. Ganz besonders für die Landwirte, die etwas anbauen, was eigentlich beständiges Sommerwetter braucht – wie die Aprikose. Nicht viele Obstbauern wagen sich an die Diva unter den Steinfrüchten. Wir haben einen der wenigen Aprikosenbauer in der Südpfalz besucht. Qualitätstest direkt in der Plantage. Ein Muss für Gerd Pfaffmann. Und eine durchaus angenehme Aufgabe. Der Landwirt liebt Aprikosen. Gerd Pfaffmann, Obstbauer „Ist sehr saftig, sehr aromatisch, nicht zu fest, genau richtig.“ Südländisches Flair in Impflingen. Seit Anfang Juli werden hier Aprikosen geerntet. Die orangefarbenen Früchte sind wahre Vitamin-B-Bomben. Sie sind gut für Haare, Nägel und schützen unser Immunsystem. Geschützt werden müssen aber auch die Früchte selbst, alle reifen unter Hagelnetzen. Gerd Pfaffmann, Obstbauer „Insgesamt haben wir sieben Sorten. Das sind die Kioto. Kioto ist eine sehr reich tragende Sorte, hat eine wunderschön rote Backe, wenn er reif ist. Sieben Sorten haben wir, weil sie unterschiedliche Reifezeitpunkte haben und dadurch ernten wir acht Wochen insgesamt.“ Impflingen liegt an der südlichen Weinstraße. Hier herrscht normalerweise ein mildes Klima. Gut für Aprikosen. Sie wachsen traditionell im Mittelmeerraum und der Türkei. Die kugelrunden Früchte mögen es heiß und trocken. Gerd Pfaffmann baut Aprikosen auf einer Fläche von sechs Hektar an. Damit ist er der größte Aprikosenbauer in der Pfalz. Gerd Pfaffmann, Obstbauer „Aprikosen sind eine der schwersten Früchte im Steinobstanbau. Deswegen wird sie auch als Diva bezeichnet. Sie ist empfindlich gegen zu viel Wasser, sie ist empfindlich gegen zu viel Sonne. Sie ist empfindlich gegen eigentlich alles. Man braucht immer einen guten Mittelweg und sehr viel Erfahrung.“ 24 Grad, Sonne mit ein paar Wolken, ein leichter Wind: optimales Aprikosenwetter. Wird es diesen Sommer bestimmt auch noch öfter geben. Bisher sah es allerdings selbst in der sonnenverwöhnten Südpfalz oft eher trüb aus. […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Schweinepest erstmals in Hausbestand — Unpünktliche S-Bahn — FDP fordert Wirtschaftswende Schweinepest erstmals in Hausbestand Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest ist nun auch in einem hessischen Betrieb nachgewiesen worden. Nach Angaben des Kreises Groß-Gerau wurden seit Mitte Juni 15 positive Fälle bei Wildschweinen entdeckt. Rund um den Betrieb in Biebesheim am Rhein wird nun eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern eingerichtet. Es gelten starke Einschränkungen für den Handel mit Schweinen und Produkten aus Schweinefleisch. Das Gebiet reicht bis nach Rheinland-Pfalz. Für den Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich; für Wild- und Hausschweine verläuft sie tödlich. Unpünktliche S-Bahn Im Rhein-Main Gebiet kommt im laufenden Jahr mehr als jede zehnte S-Bahn zu spät. Das teilt der zuständige Verkehrsverbund RMV mit. 88 Prozent der Züge haben pünktlich ihr Ziel erreicht. Das entspreche der Quote des Vorjahreszeitraums. Gründe sind, laut RMV, ausgelastete Schienenwege und Baustellen für die Modernisierung der Infrastruktur. Am unpünktlichsten fahren weiterhin die Linien S8 und S9 zwischen Hanau und Wiesbaden. FDP fordert Wirtschaftswende Die Abgeordneten der FDP im hessischen Landtag haben heute zwölf Anliegen für eine bessere Wirtschaftspolitik vorgestellt. Die Landesregierung solle ein Belastungsmoratorium erlassen und so die Unternehmen mit weniger Bürokratie belasten. Außerdem fordert die FDP eine landesweite Ausländerbehörde, die ausschließlich Fachkräfte bei der Einwanderung unterstützt. Hintergrund ist die schwache Wirtschaftswachstumsprognose unter anderem durch den Fachkräftemangel.

  • Mysterium Wald im Museum

    Mysterium Wald im Museum

    Der Wald. Von oben betrachtet, wie hier, eine Ansammlung an Bäumen. Doch hinter der Fassade steckt viel mehr. Der Wald ist Lebensraum für Millionen von Arten, mystisch und romantisch für den Menschen und gleichzeitig gefährdet durch den Klimawandel. Genug Facetten für eine umfangreiche Ausstellung, die aktuell in gleich drei Museen in Frankfurt und Bad Homburg stattfindet. Der Wald von Nahem. Unbekannt und voller Überraschungen. Dargestellt in einem Film, unter dem Mikroskop oder als Ausschnitt des Waldbodens. Das Unsichtbare sichtbar machen. Ein Ziel der Kuratoren des Deutschen Romantikmuseums in Frankfurt. Denn wer den Wald kennt und eine Beziehung zu ihm aufbaut, der beschützt ihn auch. Das wussten die Künstler schon vor 200 Jahren. Wolfgang Bunzel, Deutsches Romantik Museum Frankfurt „Wir sind aufgerufen uns Sorge zu machen für den Wald und die Romantik selber hat den Impuls dazu geliefert. Das heißt, die Beobachtung, dass wir die Wälder benutzen oder zerstören haben wir bereits in der Romantik. Deshalb können wir die Romantik auch bezeichnen als die erste ökologische Bewegung der Kulturgeschichte.“ So liefert zum Beispiel die Holzbibliothek nützliche Informationen über die Eigenschaften des Waldes. Lyriker beschreiben ihn in leidenschaftlichen Gedichten als Ort der Ruhe. Der Wald schafft aber auch seine eigene Kunst. Pilze, die aus toten Bäumen sprießen oder Käfer, die ihre Wege durch die Baumrinde suchen. Vor den Romantikern war er ein Mysterium. Bewohnt vom bösen Wolf, bestückt mit nützlichem Holz. Wolfgang Bunzel, Deutsches Romantik Museum Frankfurt „Die Romantik um 1800 nimmt nun eine völlige Neubewertung vor und macht den Wald zu einem auratischem Raum. Zu einem Raum wo man Natur erfahren kann, wo man auch sich selbst finden kann. Und insofern sorgt die Romantik dafür, dass wir so ein sentimentales Verhältnis zum Wald haben, wie es heute noch gegeben ist.“ Auch abseits der Romantik bietet der Wald Reibungsfläche. Im Senckenberg-Naturmuseum zeigen […]

  • Pinguin-Nachwuchs im Landauer Zoo

    Pinguin-Nachwuchs im Landauer Zoo

    Bei den Pinguinen im Landauer Zoo gab es gleich sieben Mal süßen Nachwuchs. Vom Küken zum prächtigen Profitaucher geht es bei den Kleinen nun ganz schnell. Elf Wochen ist sie alt, bereits eine begeisterte Schwimmerin und Taucherin. Einen Namen hat die Kleine aber noch nicht. Noch hält sie sich gern an Mama Spring, doch auch ihr Papa Flöte hier rechts hat seine Tochter sehr beeinflusst. Doreen Balzereit, Tierpflegerin Zoo Landau „Sie kommt so ein bisschen nach Flöte, also sie ist auch sehr gesprächig. Wenn man in die Höhle guckt, wird man sofort angemöpt. Da sind wir schon am überlegen, ob’s vielleicht irgendwie eine ‚Pfeife‘ oder sowas wird.“ Dann nennen wir sie doch einfach Pfeife. Bei der Fütterung hält sie sich wie alle Jungtiere noch abseits. Pfeife verlässt sich ganz darauf, von ihren Eltern etwas abzubekommen. Erst in ein paar Wochen wird sie sich ihr Futter selbst holen. Als junges Küken war ihr Federkleid noch grau, vor einer Woche hat sie ihr jugendliches Aussehen angenommen. Zum Erwachsenwerden fehlt ihr jetzt noch der dunkle Querstreifen auf der Brust, der wächst ihr aber erst in einem Jahr. Eine kleine Fangemeinde hat Pfeife schon jetzt, manche sind extra aus England gekommen. Lesslie und Terry Armstrong, aus Northhampton „Sie sind lustig anzusehen, überbringen aber auch eine wichtige Botschaft: Dass wir unsere Umwelt schützen müssen.“ Der Humboldt-Pinguin ist vom Aussterben bedroht, der Zoo Landau unterstützt Schutzprojekte und Zuchtprogramme. Für Biologin Christina Schubert ist es spannend, jede Entwicklungsstufe der kleinen Pfeife mitzuerleben. Dr. Christina Schubert, Biologin Zoo Landau „Jetzt dieses Betteln zu beobachten, einfach auch mitzukriegen, wie sie sich entwickeln. Wie sich auch die Charaktere entwickeln, wie die Tierpfleger zu den Namen kommen. Das ist jedes Jahr aufs Neue wieder schön.“ Mit dem Nachwuchs leben nun über 30 Pinguine in Landau. Für Pfeife heißt das: viele Spielgefährten […]