Natur

  • Nashorn-Schnüffelhunde werden in Hessen ausgebildet

    Nashorn-Schnüffelhunde werden in Hessen ausgebildet

    Von der Fotografie des Alltags, jetzt zu etwas, dass uns hierzulande nicht auf der Straße sondern höchstens in Zoos begegnet. Nashörner. Die Dickhäuter sind vom Aussterben bedroht. Ein Grund: Wilderei. Die Tiere werden wegen ihres Horns getötet. Auch in Schutzgebieten sind sie nicht sicher. Allein im vergangenen Jahr wurden in Südafrika 420 Nashörner Opfer von Wilderern. Eine Frau aus dem hessischen Griesheim will dagegen etwas tun und bildet Hunde zu Nashorn-Schnüfflern aus. Hündin Kulava Kutiva auf der Suche nach gewildertem Nashorn-Horn. An den privaten Eingängen des Kruger-Nationalparks, des größten Wildschutzgebietes in Südafrika, durchschnüffeln sie und ihre fünf Gefährten Autos und untersuchen Wohnungen und Lodges, um Wilderern auf die Spur zu kommen. Und es ist Verstärkung unterwegs. Im Tierheim Viernheim haben drei weitere Spürnasen gerade ihre Ausbildung begonnen. Nicole Tomera und Perdita Lübbe-Scheuermann trainieren sie für das Projekt „Rettet das Nashorn“. Lektion eins: das Versteckte Spielzeug finden. Perdita Lübbe-Scheuermann, Gründerin „Rettet das Nashorn“ „Die Hunde müssen erst mal ganz viel mitbringen, die müssen ganz viel Go haben, den Willen Dinge zu suchen und zu finden und müssen unerschrocken sein und wenn sie das sind und auch schussfest und über Tische und Bänke gehen, das auch noch, und dann geht’s darum, dass sie ihre Nase einsetzen und sich konzentrieren können.“ Bevor die Hunde Nashorn-Horn erschnüffeln können, müssen sie erst mal die Grundlagen lernen: Vertrauen zum Menschen aufbauen, verschiedene Umgebungen kennen lernen und lernen, sich zu fokussieren. Schussfest sein heißt, dass laute Geräusche wie Schüsse oder Donner beim Hund keine Panik auslösen. Das klappt schon mal ziemlich gut. Als Perdita Lübbe-Scheuermann und ihr Mann vor vielen Jahren im Südafrika-Urlaub auf ein totes Nashorn stoßen, fassen sie den Beschluss: Wir wollen helfen. Perdita Lübbe-Scheuermann, Hundetrainerin „Wir wollten kein Geld nach Afrika bringen. Wohin, wem geben wir es, wir mögen einfach diese großen Projekte nicht […]

  • Mandelblütenfest in Gimmeldingen

    Mandelblütenfest in Gimmeldingen

    Rosa Blütenpracht und Pfälzer Köstlichkeiten sorgen jedes Jahr beim Mandelblütenfest in Gimmeldingen für einen Besucheransturm in dem kleinen Ort. So auch wieder gestern, trotz Wind und nicht ganz so warmen Wetters. „Sonnenbrille am ersten, Regenschirm am letzten Mandelblüten-Festwochenende“ hätte die Empfehlung lauten können. Tausende Besucher ließen sich von den frischen Temperaturen nicht abhalten. Thomas Wiedel „Das ist egal, Pälzer können auch von innen nass werden, dann passt das.“ Tatjana Bernhard „Ja, es geht doch, wir sind froh, dass nicht ganz so viel los ist und es schmeckt trotzdem.“ Tobias Wetzling „Einfach schön viele Leute unterwegs zu sehen im Wingert, macht einfach eine schöne Atmosphäre.“ Rolf Leibrock „Schön geschmückt hier, Kaffee, Kuchen, Weinschorle, Deftiges – passt! Das ist das Ding!“ Dieses Ding hat nach Veranstalterangaben in diesem Jahr bisher rund 75.000 Besucher nach Gimmeldingen gelockt. Die Polizei spricht von einem sehr entspannten Einsatz bei einem friedlichen Fest. Auch die Aussteller sind zufrieden. Außerdem habe sich das Konzept bewährt, an zwei Festwochenenden zu feiern, um den Besucheransturm zu entzerren. Dorothee Frei, Verkehrs- und Verschönerungsverein Gimmeldingen „Ja, auf jeden Fall. Die Leute melden uns auch zurück, es ist deutlich angenehmer für sie, bisschen entzerrt, auch unter der Woche ist mehr auf, auch der Tourismus ist entspannter.“ Eine Wissenschaft für sich ist jedes Jahr die Terminfindung. Wetter und Blütenstand spielen dabei die Hauptrolle. Kenner untersuchen im Vorfeld täglich die Knospen der Mandelbäume für den optimalen Feststart. Dorothee Frei, Verkehrs- und Verschönerungsverein Gimmeldingen „Na ja, also es gibt ein Komitee. Und das Komitee überlegt sich erst mal wann sie überlegen. Und dann wird geguckt, bei verschiedenen Wetterdiensten, wem da zu trauen ist und dann wird einfach abgeschätzt, wann denn die Vollblüte erreicht sein dürfte. Ein bisschen Glück ist immer dabei, wir entscheiden das immer recht spontan.“ Über 2.000 Mandelbäume gibt es in Gimmeldingen. Römer haben […]

  • Neue Studie zur Verbreitung von Pestiziden

    Neue Studie zur Verbreitung von Pestiziden

    Der Frühling startet gerade so richtig durch. Überall blüht es. Auch auf den Äckern und in den Weinbergen im Land gedeihen jetzt Gemüse und Trauben, sodass viele Landwirte anfangen ihre Pflanzen vor Pilzen und Insekten zu schützen – meist mit Pestiziden. Doch diese Gifte landen nicht nur auf dem Acker, sondern verteilen sich weit darüber hinaus. Wie eine neue Studie der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau jetzt erstmals herausgefunden hat. Die Kleine Kalmit bei Landau. Ein Naturschutzgebiet – umgeben von Dörfern aber vor allem Weinreben. Wenn die Winzer dort demnächst Pestizide spritzen, damit ihre Pflanzen gesund bleiben, gelangen diese auch zur Kleinen Kalmit und somit auch zu geschützten Insekten und Pflanzen. Ken Mauser und Carsten Brühl von der Universität Landau vermuten schon länger, dass sich Pflanzenschutzmittel über den Acker hinaus verbreiten, jetzt haben sie es zum ersten Mal nachgewiesen. Ken Mauser, Umweltwissenschaftler Universität Landau „Die Pestizide findet man auch im Pfälzerwald. Was erstaunlich war, weil sie ja dann entgegen der Hauptwindrichtung in den Pfälzerwald gelangen und es auch sehr bewaldete, abgelegene Regionen im Pfälzerwald gibt, wo minimal bis gar keine Landwirtschaft stattfindet. Und auch dort kommen die Pestizide an.“ Denn Pestizide werden nicht nur verweht, sie verdunsten auch und können über Regenwolken weit weg getragen werden. Die Forscher zeigen: Fast die ganze Landschaft am Oberrhein ist durch Pestizide belastet. Sie haben im Durchschnitt fünf verschiedene Wirkstoffe gefunden. Durch diesen Cocktail könnte sich ihre toxische Wirkung sogar verstärken. Carsten Brühl, Öko-Toxikologe Universität Landau „Pestizide haben einen Effekt auf die Umwelt und die Umwelt in der wir leben, leben natürlich auch andere Organismen, die für uns wichtig sind. Zum Beispiel eben die Insekten, die für die Bestäubung als Beispiel wichtig sind. Und damit natürlich auch für landwirtschaftliche Produktion also auch uns betreffen.“ Auch der direkte Einfluss von Pestiziden auf den Mensch ist schädlich. Studien […]

  • Weiße Pfauen in Fulda

    Weiße Pfauen in Fulda

    Im Wirgarten in Fulda leben seit einigen Monaten zwei weiße Pfauen. Und jetzt im Frühling wachsen auch die Federn für das beeindruckende Pfauenrad nach. Für uns natürlich ein schöner Anlass, sie zu besuchen. Gleich geht’s raus. Tierpflegerin Claudia Schwertz lässt ihre Pfauenfamilie ins Freie. Zwei Tiere, Raffaelo und Bounty, fallen besonders auf. Claudia Schwertz, Tierpflegerin „Das ist ein einfacher Gendeffekt im Grunde genommen, wo die Haut einfach rosafarben ist. Sie haben keine Farbstoffzellen in der Haut und können dadurch das Melanin nicht, also können gar keine Farbe bilden. Und dadurch wird das Gefieder immer weiß. Es ist aber kein Albino. Beim Albino sind diese farbbildenden Zellen vorhanden. Der hat aber überhaupt kein Melanin, um es aufzuspeisen. Bei ihnen ist es genau umgedreht.“ Ursprünglich kommen weiße Pfauen aus Indien und Sri Lanka. In der Wildnis kann das weiße Federkleid ein echter Nachteil sein, denn die Tiere können besser von ihren Fressfeinden erkannt werden. Hier im Wirgarten hat Männchen Raffaelo aber ein anderes Problems. Vergeblich versucht er, auf sich aufmerksam zu machen. Claudia Schwertz, Tierpflegerin „Er ruft jetzt eigentlich seine Hennen zu sich. Also er möchte sagen: ‚Hier bin ich. Ich bin bereit für euch.‘ Sie würden sich im April bis August im Normalfall fortpflanzen. Also er ist gerade sehr willig. Die Hennen noch etwas uninteressiert, wie wir sehen.“ Doch er kennt noch einen zweiten Trick. Anmutig bauscht der Vogel sich auf und präsentiert sein Pfauenrad. Claudia Schwertz, Tierpflegerin „Entweder will er seine Feinde damit in die Flucht schlagen. Deswegen haben sie auch die Augen drauf. Das sollen die Augen von großen Säugetieren darstellen und damit die Feinde verjagen. Und die andere Sache, was für ihn sicherlich wichtiger ist, ist, dass er einfach den Frauen zeigen möchte, wie imposant und prächtig er ist.“ Das Rad von Raffaelo hat einen Radius von etwa […]

  • Maßnahmen zum Erhalt des Grundwassers

    Maßnahmen zum Erhalt des Grundwassers

    Bei uns kommt Wasser einfach aus der Leitung – zum großen Teil aus dem Grundwasser. Jetzt, solange die Bäume noch kahl sind und nicht so viel Wasser verdunstet, ist die Zeit, in der sich neues Grundwasser bildet. Doch mit dem Klimawandel entsteht immer weniger Grundwasser, auch hier in Rheinland-Pfalz. – Zeit, um dagegen vorzugehen. Der Waldboden: ein idealer Ort für Wasser, bis ins Grundwasser zu sickern und den Speicher aufzufüllen. Eigentlich – denn Gräben und Waldwege machen es dem Wasser schwer, im Wald zu bleiben und dort zu versickern. Stattdessen fließt es ab, ist für das Grundwasser erst mal verloren – und führt nebenbei zu immer stärkeren Hochwassern. Dagegen geht das Forstamt Soonwald mit einem Pilotprojekt vor. Hier testen Lorenz Berger und seine Kollegen verschiedene Rückhaltemaßnahmen. Im Soonwald haben sie über hundert sogenannter Rigolen angelegt. Lorenz Berger, Landesforsten Rheinland-Pfalz „Die sind dazu da, dass das Wasser, was hier in den wegebegleitenden Gräben läuft, sich hier einmal beruhigt, hier in dem Absetzbecken. Die Schwebstoffe oder Sand und das Laub, das kann sich nach unten absetzten. Und dann fließt das hier, ganz wichtig, in den Grobschlag einmal rein – das ist wie eine Drainage – und zieht sich dann einmal durch den Weg durch und fließt dann auf der anderen Seite auf breiter Fläche langsam in den Wald. Und dadurch, dass es langsam ist, kann es dann auch in den Boden einsickern.“ Für Wege, die bergab führen, eignet sich diese Maßnahme nur bedingt. Hier müssen sogenannte Abschläge her. Die leiten das Wasser aus den Gräben gegen die Fließrichtung ab und nehmen den Schwung. Das Wasser bleibt im Wald. Außerdem haben die Förster über fünfzig Tümpel angelegt. Hier verteilt sich das Wasser und versickert in Ruhe. Lorenz Berger, Landesforsten Rheinland-Pfalz „Wir sehen ganz klar in unserem beruflichen Alltag, wenn wir unterwegs sind, wenn […]

  • Mandelblütenfest in Gimmeldingen

    Mandelblütenfest in Gimmeldingen

    Man spürt es, gestern war kalendarischer Frühlingsanfang. Und ein klassischer Frühlingsbote ist: die Mandelblüte. Die steht in diesen Tagen in der Pfalz im Fokus. Dort gedeihen die Mandelbäume wegen des milden Klimas ausgesprochen gut. Und besonders gefeiert wird deshalb aktuell im Weinort Gimmeldingen beim Mandelblütenfest.

  • Frühlingsanfang auf der Kalmit

    Frühlingsanfang auf der Kalmit

    Heute ist kalendarischer Frühlingsanfang. Das haben wir uns zum Anlass genommen, die Wetterstation auf der Kalmit – dem höchsten Punkt in der Vorderpfalz, bei Maikammer – zu besuchen. Wetterexperte Christian Müller verbringt dort am liebsten seine Zeit. Seit seiner Kindheit interessiert er sich für das Wetter und hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Sonne pur und eine klare Sicht. Christian Müller ist in seinem Element. Er leitet auf der Kalmit das Wetterbüro Klima Palatina. Täglich nimmt er hier in 690 Metern Höhe verschiedene Messungen vor, um das regionale Wetter zu bestimmen. Christian Müller, Leiter Wetterbüro Klima Palatina „Wir haben einen ganz leichten Ostwind mit lediglich Windstärke 2. Das heißt, also nur ganz leichter Wind, sehr angenehm. Und in den kommenden Tagen kann sich die Luft noch weiter deutlich erwärmen.“ Als nächstes geht es zum Niederschlagsmesser. Hier werden sowohl fallende Niederschläge, wie Regen oder Schnee, aber auch abgesetzte Niederschläge wie Reif oder Tau gesammelt. Kein Tropfen geht verloren. Was oben auf dem Dach der Station gemessen wird, kommt hier unten zusammen. Früher musste alles noch handschriftlich in Tabellen eingetragen werden, heute genügen ein paar Klicks mit der Maus. Mit Hilfe der erhobenen Daten und zusätzlichen Wettermodellen wird eine Prognose für die nächsten acht bis zehn Tage erstellt. Alle sechs Stunden werden die Wettermodelle durch neue Daten aktualisiert. Christian Müller, Leiter Wetterbüro Klima Palatina „Ohne Wettermodelle wissen auch die Wetterfrösche überhaupt nicht, wie das Wetter sich in den nächsten Tagen entwickeln wird, weil da können wir nicht in eine Wahrsagerkugel reinschauen.“ Keine Wahrsagerkugel, aber trotzdem sehr nützlich, ist dieses historische Messgerät. Es wird schon seit etwa hundert Jahren verwendet und verrät etwas über tägliche Sonneneinstrahlung, ganz ohne digitale Hilfe. Christian Müller, Leiter Wetterbüro Klima Palatina „Wenn die Sonne scheint, erzeugt sie auf der Kugel wie ein Prisma einen Brennstrahl und dieser Brennstrahl […]

  • Giraffennachwuchs im Opel-Zoo

    Giraffennachwuchs im Opel-Zoo

    Der Frühling ist da! Und das bedeutet in der Natur: die beste Zeit für Frühlingsgefühle und – Nachwuchs. Auch im Opel-Zoo in Kronberg: Dort hat vor ziemlich genau einer Woche „Kianga“ das Licht der Welt erblickt – als erstes Netzgiraffen-Baby seit mehr als 40 Jahren. Gerade einmal 7 ½ Tage alt, aber bereits gut 1,60 m groß, rund 60 kg schwer und schon gar nicht mehr soooo tapsig auf den Beinen: Willkommen im Taunus, Kianga – Du kleiner Sonnenschein! Denn genau das bedeutet der Name, den die Tierpfleger dem kleinen großen Netzgiraffenbaby gegeben haben: Sonnenschein. Dabei beginnt das Leben einer Netzgiraffe durchaus traumatisch: Sie stürzen bei der Geburt aus fast zwei Metern Höhe in ihr irdisches Dasein – höchste Verletzungsgefahr also? Jörg Jebram, wissenschaftlicher Kurator Opel-Zoo „Normalerweise nicht. Weil einfach Knochen, Bänder, Knorpel und so weiter sehr weich sind bei den Jungtieren. Also da hat die Natur schon sehr gut vorgesorgt. Wir bereiten die Tiere dann doch noch ein bisschen vor, dass die nicht auf einen sehr harten Boden – das heißt, das Muttertier wurde über Nacht in einer Box gehalten, die sehr sehr weich durch eine so genannte Strohmatte ausgestreut war über die letzten Wochen, so dass das Jungtier tatsächlich sehr weich auf diese Welt geplumpst ist.“ Endlich, wird sich Giraffen-Mutti Kimia gedacht haben: Schließlich dauert so eine Schwangerschaft bei Netzgiraffen 15 Monate. Nochmal genau so lange wird Baby Kianga jetzt brauchen, um ihre Größe und ihr Gewicht zu verdoppeln. Noch bleibt sie lieber in der Nähe von Mutti – zwischendurch hat sie aber auch ihrer Tante schnell mal klar gemacht, wo die Netzgiraffe die Hörnchen hat … Jörg Jebram, wissenschaftlicher Kurator Opel-Zoo „Die war sehr skeptisch am Anfang gegenüber dem Jungtier. Und das Jungtier hat das ausgenutzt und ist sehr selbstbewusst auf diese Kuh zugegangen. Und die guckte […]

  • Bundzwiebelernte in der Pfalz

    Bundzwiebelernte in der Pfalz

    Jetzt, wo die Tage endlich wieder länger, sonniger und wärmer werden, geht’s auch für die Landwirte aus dem Winterschlaf. Besonders für Gemüsebauern bedeutet der Frühling bereits: Die neue Erntezeit beginnt! Wer jetzt also durch die Pfalz fährt, der kann sie riechen, die Bundzwiebeln, deren Saison gerade gestartet ist. Was hier per Hand aus dem Boden gezogen wird, ist traditionell das erste Freilandgemüse, das in Deutschland geerntet wird. Bundzwiebeln, die auch Lauchzwiebeln oder Frühlingszwiebeln genannt werden. Nirgendwo in Deutschland werden so viele angebaut, wie in der Pfalz. Auf diesem Feld von Jochen Fehmel in Mutterstadt ernten 250 Mitarbeiter jeden Tag zwischen 150 000 und 250 000 Bund Zwiebeln. Jochen Fehmel, Gemüsebauer aus Mutterstadt „Diese Lauchzwiebeln, die jetzt geerntet werden, sind praktisch schon 250 Tage alt. Die haben wir letztes Jahr im Juli gesät, die wachsen dann auf und überwintern draußen. Die sind relativ frostfest und wachsen jetzt im Frühjahr wieder nach und ein bisschen raus.“ Und sind reif für die Ernte. Ein Bund besteht aus fünf bis acht Zwiebeln. In der Pfalz werden nicht nur die meisten angebaut, hier stammen auch die Anbaupioniere der deutschen Bundzwiebeln her. Sie sind reich an Vitamin C und im Geschmack milder und frischer als herkömmliche Zwiebeln. Da es vergangene Woche viel geregnet hat, ist das Gemüse ziemlich schmutzig. Auf einer richtigen Waschstraße werden die Zwiebeln mehrmals gebadet, geduscht und für den Transport nach ganz Deutschland, Skandinavien und anderen europäischen Nachbarstaaten fertig gemacht. Jochen Fehmel, Gemüsebauer aus Mutterstadt „Das heißt, wir bündeln einmal mehr Stück, weniger Stück, wir achten auf Längenmaß, auf Wurzel geschnitten, von Hand, ohne Hand. Dann die verschiedenen Verpackungen. Mit Abdeckfolie, ohne Abdeckfolien.“ Jeder Kunde hat andere Wünsche. Die Bundzwiebeln, die gerade reisefertig gemacht werden, sind morgens geerntet worden. So früh im Jahr wie sonst nirgendwo in Deutschland, weil hier in der Pfalz […]

  • Im Naturhistorischen Museum schlüpfen die Küken

    Im Naturhistorischen Museum schlüpfen die Küken

    Es gibt zwei Ereignisse, an denen man erkennen kann, dass Ostern nicht mehr allzu lange entfernt ist. In den Supermärkten gibt es wieder Schokoladeneier und im Naturhistorischen Museum in Mainz startet das Kükenschlüpfen. Und die kleinen Hühnerbabys können sogar bis nach Ostern, genauer gesagt bis zum 27. April, beim auf die Welt kommen beobachtet werden. Noch sind sie nicht ganz sicher auf den kleinen Hühnerbeinen, aber der frisch geschlüpfte Nachwuchs ist auch gerade erst einen Tag alt. Gestern aus dem Ei geschlüpft, heißt es heute abtrocknen unter der Wärmelampe. Diese Erstklässler  einer Mainzer Grundschule sind die ersten Museumsbesucher, die die Küken besuchen dürfen. Inanna „Die haben sehr süßes Fell und sehr süße Schnabel und die haben auch sehr süße Flügel.“ Tove „Nach 15 Tagen ist es ein richtiges Küken und am 21. Tag schlüpft das Kind.“ Klara „Und am liebsten würde ich eines mit nach Hause nehmen.“ Mit nach Hause nehmen geht leider nicht, aber Tove hat schon recht, so ungefähr nach 21 Tagen schlüpft das Kind. Hier im Naturhistorischen Museum kommen die Küken unter Premiumbedingungen auf die Welt. Im Brutkasten bei abgedunkeltem Licht, um die 37 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Bettina Henrich, Küken-Expertin, Naturhistorisches Museum Mainz „Das Schlüpfen selber kann sehr lange dauern, einen halben Tag, bis zu einem Tag. Das strengt die Küken auch sehr an und hinterher brauchen sie nochmal einen weiteren Tag, um sich davon zu erholen und schlafen dann viel unter der Wärmelampe, bis sie dann wirklich mal auf die Beine kommen.“ Wer Glück hat, erlebt das Schlüpfen. Bis heute Nachmittag ist leider kein weiteres Küken dem Ei entsprungen. Im vergangenen Jahr sind 100 Hühnerbabys im Mainzer Museum geboren worden. Zu eng wird es unter der Wärmelampe nie. Nach zehn Tagen ziehen die Küken weiter zu einem Geflügelzüchterverein und machen Platz für die nächsten frisch […]

  • Die Störche sind wieder da

    Die Störche sind wieder da

    Die Temperaturen steigen, die Blumen blühen – so langsam kommt der Frühling nach Hessen und Rheinland-Pfalz. Und mit ihm ein Vogel, der voller Mythen steckt: der Storch. Aus Spanien und Nordafrika machen sich gerade Tausende Vögel wieder auf den Rückweg. Eines Ihrer Ziele: das am dichtesten besiedelte Storchengebiet in ganz Deutschland – das hessische Ried. Ob auf den Bäumen oder im Feld. Auf den Bruchwiesen bei Büttelborn sind schon jetzt so einige Störche unterwegs. Manche suchen nach Holz für ihre Nester – andere sind voller Hormone und vergnügen sich freudig. Bernd Petri, Ornithologe vom Naturschutzbund Hessen, schätzt, dass schon 1.000 Brutpaare wieder im Land sind. Bernd Petri, Ornithologe NABU Hessen „Man kann überall das Klappern hören und erleben. Das Liebesleben bestaunen der Störche. Und vor allen Dingen auch, wie sie ihre Appartements bauen. Also die Nester ausbauen. Das lässt sich jetzt wunderbar beobachten.“ Alle 15 Minuten nimmt das Liebesspiel der Störche wieder seinen Lauf. Eine anstrengende Zeit für Vögel. Dafür brauchen sie viel Energie und Futter, das sie auf der anliegenden Mülldeponie oder im Sumpfland finden. Der feuchte Boden beherbergt allerlei Köstlichkeiten, wie Würmer oder Kröten. Kein Wunder, dass sich hier dieses Jahr sogar 1.500 Paare niederlassen werden, schätzt Bernd Petri. Das wäre ein Rekord. Ein Grund, weshalb sich gerade hier so viele Störche wohl fühlen, ist auch der Mensch. Bernd Petri, Ornithologe NABU Hessen „Ganz früher vor Tausenden von Jahren gab es bei uns eigentlich gar keine Störche, weil Deutschland war ein Waldland. Überall Wälder, Bäume und da leben keine Störche. Der Storch ist ein Steppenvogel. Der braucht Offenland. Und mit den ersten ackerbauenden Menschen, die also die Wälder gerodet haben, konnte der Storch aus den Steppengebieten hier einwandern.“ Nach dem Winter trifft sich jedes Storchenpaar an seinem Nest wieder. Wahre Romantiker sind die Störche aber nicht. Der Partner […]

  • Wassermelonenrettich aus der Pfalz

    Wassermelonenrettich aus der Pfalz

    Gemüsesorten der anderen Art: Haben sie schon mal was von rotem Kugelrettich oder von Wassermelonenrettich gehört? Das ist sehr vitaminreiches, gesundes Gemüse, das jetzt ganz neu versuchsweise bei uns angebaut werden soll – genauer gesagt in Deutschlands größtem, geschlossenen Anbaugebiet für Freilandgemüse, in der Pfalz. Seit Oktober lagern die neuen Rettichsorten in der Erdmiete am Feldrand von Familie Stubenbordt in Zeiskam. Eine Erdmiete ist eine mit Folie ausgelegte Grube. Im Winter funktioniert sie wie ein natürlicher Kühlschrank. So bleiben die roten Kugelrettiche und die Wassermelonen-Rettiche monatelang frisch. Rebecca Stubenbordt, Landwirtin „Der ist außen wie eine Wassermelone, so weiß-grün. Und innen hat er dieses so feuerrote Fleisch. Ist ein Wurzelgemüse, ähnlich wie Knollensellerie, das kann man auch gut draußen lagern, das kennen wir schon. Ja, es ist einfach ein bisschen so, um das Spektrum von Wintergemüsen hier in Deutschland zu erweitern.“ Der Wassermelonenrettich sieht nicht nur toll aus. Es ist eine richtige Superfood-Knolle aus China. Mit viel Vitamin E und einer entzündungshemmenden Wirkung. Vom Lager in der Erde geht es auf die Gemüsewaschstraße. Gewaschen wird immer nur das Gemüse, das für den Verkauf fertig gemacht wird. Diese Fuhre geht nach Deutschland, Belgien und in die Niederlande. Rebecca Stubenbordt, Landwirtin „Der ist jetzt für den Großmarkt. Bis jetzt haben wir noch keine Supermarktkette gefunden, aber ich denke, das kommt. Die Nachfrage ist, glaube ich, immer größer“ Auch der rote Kugelrettich ist gefragt und genauso reich an Vitamin E wie der Wassermelonenrettich. Aber wie schmecken die denn jetzt? Wir fragen den Pfälzer Spitzenkoch Philipp Arens aus Sankt Martin. Der Kugelrettich erinnert an ein riesiges Radieschen. Philipp Arens, Spitzenkoch aus der Pfalz „Den würde ich jetzt ganz klassisch wie einen Rettichsalat zubereiten, auf eine kalte Platte legen. Ja, im Sommer beim Grillfest kann ich mir das gut vorstellen.“ Auch der Wassermelonenrettich kann roh, aber […]

  • Der Frühling ist da

    Der Frühling ist da

    Heute war es ja wieder traumhaft schön draußen. Sonne satt in ganz Hessen und Rheinland-Pfalz, Temperaturspitzenreiter war die Ahr-Region mit bis zu 20 Grad. Genau das richtige Wetter für einen Ausflug ins nördliche Rheinland-Pfalz. Zum Beispiel zur Sommerrodelbahn in Altenahr. Bitte gut festhalten, es geht bergab! Ganz genau sind es 550 Meter hinab ins Tal. Sieben Kurven, viel Spaß für alle, die den Nervenkitzel lieben! Der Rundenrekord liegt hier bei 43 Kilometern pro Stunde. Mustafa Alsaadi Ja, also die ist super und ich finde es auch schön, dass es auch hier in der Natur ist. Es ist wunderbar. Ich bin auch früher mit meinen Geschwistern hier immer hingekommen. Und werde auch in Zukunft mit meinen Kindern hinkommen. Simon Kriechel und Jano Kriechel Heute ist Kita-frei. Ich glaube, da wird gestreikt gerade und wir haben uns gedacht, bei dem Wetter muss man einfach was draus machen. Und da ist das hier perfekt. Die Sommerrodelbahn von Altenahr ist mehr als ein perfektes, rasantes Abenteuer. Die Strecke ist so angelegt, dass die ganze Fahrt über die schöne Umgebung bei allerschönstem Wetter genossen werden kann. Action und Naturerlebnis in einem. O-Ton Patrick Stein, Betreiber Sommerrodelbahn Altenahr Kinder ab drei aufwärts bis von mir aus auch hundert dürfen alle fahren. Wir haben ein älteres Pärchen, das ist knapp 90, die kommen jährlich einmal zum Fahren und freuen sich wirklich wie kleine Kinder. Erst geht es mit dem Schlepplift 200 Meter bergauf, dann beginnt der Rodelspaß. Simon und Keanu Kriechel haben schon einige Abfahrten hinter sich. Strahlender Sonnenschein bei 20 Grad am Mittag hier im Norden von Rheinland-Pfalz. Schön warm war es heute überall in Hessen und Rheinland-Pfalz. Doch nicht so schön sonnig, weiß der Mainzer Diplom-Meteorologe Dominik Jung. Dominik Jung, Diplom-Meteorologe Wir hatten Temperaturen so bis 18, 19 Grad überall in Rheinland-Pfalz. Hier und da […]

  • Palmengarten putzt sich raus für den Frühling

    Palmengarten putzt sich raus für den Frühling

    Ganz langsam werden die Tage wieder länger und auch die Sonne kommt ab und zu wieder raus. Zeit auch für den Palmengarten in Frankfurt, in Frühlingsstimmung zu kommen. Dafür stutzt, buddelt und schneidet das Palmengarten-Team gerade an allen Ecken und Enden. Hier geht es schmutzig zu. Mit Wathose und Spaten bewaffnet steigt Jonas Glaser durch das zugefrorene Quellbecken. Und fischt heraus, was hier nichts mehr zu suchen hat: Altes Laub, Steine, überflüssiger Schlamm und tote Pflanzen. Jonas Glaser, Palmengarten Frankfurt: Es ist nicht für jeder Mann was, weil es schon ein bisschen riecht manchmal, na klar. Wenn man halt so Gärschlamm hat. Aber die Arbeit macht trotzdem Spaß, weil man einfach dann, wenn das Wasser wieder da ist, einfach das Ergebnis sieht. Die Seerosen sehen schön aus, und da freut man sich das ganze Jahr drauf. Und da kann man auch die paar Tage im Jahr, wo man da mal reingehen muss dann auch gut verkraften. Im Quellbecken entspringt der Bachlauf, der durch den ganzen Park fließt. Jedes Jahr entschlammen Jonas Glaser und seine Kollegen das Becken von Hand. Schwere Geräte? Fehlanzeige. Die würden die natürliche Lehmwanne des Beckens beschädigen. Der überflüssige Schlamm wird dann als Dünger für die Bäume im Palmengarten verwendet. Und auch hier in der historischen Lindenallee gibt es einiges zu tun. Denn jetzt ist die Zeit, die Triebe aus dem vorigen Jahr zurückzuschneiden. Tim Steinig, Palmengarten Frankfurt: Durch diese Kopflindenform ist es so, dass wir sie immer schneiden müssen im Winter. Sonst verliert sie diese Form und wird auch nicht mehr so stabil. Das heißt, ihr bringt das vor allem was, dass wir im Winter schneiden, dass sie im Sommer nicht so viel Kraft verschwendet. Mit dem Gabelstapler fährt Tim Steinig seinen Kollegen hoch hinaus. Der knipst jedes Ästchen einzeln ab. Im Frühjahr können die Linden […]

  • 5 Jahre Corona - im Studio: Virologe Martin Stürmer

    5 Jahre Corona – im Studio: Virologe Martin Stürmer

    Heute vor genau fünf Jahren gab es den ersten Corona-Fall in Rheinland-Pfalz. Es folgten zwei Jahre Pandemie-Bekämpfung: Lockdowns, Schulschließungen und ganz viele Einschränkungen – Millionen Infizierte und tausende Tote. Was haben wir aus der Krise gelernt? Darüber sprechen wir mit dem Frankfurter Virologen Martin Stürmer bei uns im Studio.