Zuwachs für Luchsgehege in Ludwigshafen
Der Luchs ist die größte Wildkatze Europas, die auch bei uns in Deutschland heimisch ist – eigentlich. Denn Luchse stehen auf der Roten Liste, sind vom Aussterben bedroht. Dem entgegenwirkt der Wildpark in Ludwigshafen – hier gab es Zuwachs aus Norddeutschland.
Ein wenig schüchtern hockt Paulchen noch in der Ecke seines Geheges. In seinem vorherigen Zuhause, einem Wildpark in Hamburg, war Paulchen als zutraulicher und verspielter Spaßvogel bekannt. Davon ist jetzt noch nichts zu sehen.
Monika Hußmann, Tierpflegerin
„Paulchen ist jetzt sechs Monate alt, das heißt, er entspricht nem Kind von zehn Jahren. Das würde jetzt auch erst mal in der Ecke stehen und würde sagen: ‚Dda kommen so viele, ich gehe erst mal weg.’“
Keine Sorge, Zeit zum Auftauen hat er noch genug – rund ein Jahr. Dann will der Wildpark ein romantisches Rendevouz mit Kätzin Lucy arrangieren. Wenn alles gut läuft, könnten die beiden für Nachwuchs und damit für ihre Arterhaltung sorgen. Genetisch gesehen würden Paulchen aus Hamburg und Lucy aus Ludwigshafen gute Eltern abgeben.
Gabriele Bindert, Grünflächenamt Ludwigshafen
„Darauf müssen wir achten, dass es eben möglichst weit weg ist, möglichst fremd ist, damit eben da keine Dopplungen passieren, was ja oftmals in Tierparks eben, die geschlossen sind, eben die Gefahr ist. Deswegen haben wir auch den letzten Mann hier abgegeben, der wurde in Polen ausgewildert.“
Wenn der Genpool gut gemischt ist, die Tiere also nicht verwandt sind, haben sie bessere Überlebenschancen in der Wildnis. Doch wozu das Ganze?
Monika Hußmann, Tierpflegerin
„Wir haben hier auch im Pfälzerwald freilebende Luchse. Insgesamt kennt man hier in Deutschland zurzeit zwischen 1.000 und 1.200 freilebende Luchse. Sie sind halt eigentlich die Gesundheitspolizei des Waldes. Wir dürfen nicht vergessen, ein Luchs hört ein Reh auf 500 Meter und kann am Geruch, genauso wie der Wolf auch, schon entscheiden, ob das krank ist oder nicht.“