Kriminalität

  • Innenminister legt Kriminalitätsstatistik vor

    Innenminister legt Kriminalitätsstatistik vor

    Historische Tiefstände hat man in der polizeilichen Kriminalstatistik in Corona-Zeiten erreicht. Doch das gehört nun der Vergangenheit an. Das wurde heute im Mainzer Innenministerium deutlich, als Michael Ebling die Zahlen für das vergangene Jahr präsentiert hat. „Von den Pandemiejahren mal abgesehen…“ – das war der häufigste Satzteil, den Innenminister Michael Ebling heute verwendet hat, Angesichts der gestiegenen Kriminalitätszahlen im vergangenen Jahr, hält er den Vergleich mit der Zeit vor Corona und ohne Lockdowns, für passender. Michael Ebling, SPD Innenminister Rheinland-Pfalz „Da merken wir, es bleibt auf diesem Niveau und das ist erfolgreich für die Ermittlungsarbeit der Polizei, was die hohe Aufklärungsquote angeht, aber zum Glück auch für die Bürgerinnen und Bürger eine gute Nachricht, sie leben nach wie vor in einem der sichersten Bundesländer in Deutschland.“ Bei rund 242.000 Straftaten im Jahr 2022 lag die Aufklärungsquote in Rheinland-Pfalz bei 64,5 Prozent – und damit höher als im bundesweiten Durchschnitt. Dennoch gibt es Punkte in der Statistik, die auch den Innenminister beunruhigen. Dringenden Handlungsbedarf sieht er unter anderem bei der Vielzahl an gesprengten Geldautomaten. Es ist deutlich erkennbar, dass sich der Kriminalitätsschwerpunkt von den Niederlanden nach Deutschland verlagert hat. Durch die wachsende Digitalisierung hat es auch eine sprunghafte Zunahme im Bereich Cybercrime gegeben. Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei der Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Inhalte. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich hier die Zahlen verdoppelt. Häufig handelt es sich dabei um Material, das unter Schülern in Social Media verbreitet worden ist. Achim Füssel, Vizepräsident Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz „Was wir auf jeden Fall tun im LKA, um das bearbeiten zu können, wir verstärken unser Personal, wir arbeiten aber auch an technischen Lösungen, um die Ermittlerinnen und Ermittler zu entlasten, um die Bearbeitungskapazitäten ausweiten zu können.“ Aber auch die Prävention ist ein großes Thema. Kinder und Jugendliche müssen wissen, dass sie mit der Verbreitung […]

  • Frau in Haunetal getötet

    Frau in Haunetal getötet

    Im osthessischen Haunetal im Kreis Hersfeld-Rotenburg wurde gestern am frühen Abend eine 37-jährige Frau tot aufgefunden, mit schweren Verletzungen. Offenbar wurde sie Opfer eines Gewaltverbrechens. Blutspuren auf der Straße lassen erahnen, was hier passiert ist. Der Tatort, ein Wohnhaus im 800 Einwohner zählenden Haunetal-Neukirchen. Nach derzeitigen Erkenntnissen soll ein 20-jähriger Hausbewohner der 37-Jährigen mit einem scharfkantigen Gegenstand, vermutlich einem Messer, schwere Verletzungen zugefügt haben. Gegen Viertel nach sechs abends alarmiert ein Hausbewohner die Polizei. Bei ihrem Eintreffen finden Einsatzkräfte die Frau stark blutend auf. Für sie kommt jede Hilfe zu spät, die Rettungskräfte können nur noch ihren Tod feststellen. Der junge Tatverdächtige lässt sich Polizeiangaben zufolge noch am Tatort widerstandslos festnehmen. Sandra Hanke, Polizeipräsidium Osthessen „Die genauen Hintergründe und Umstände der Tat, die sind aktuell noch unklar und Bestandteil der Ermittlungen. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes bitten wir allerdings aktuell noch um Verständnis, dass wir uns zu den genauen Personendaten und zu den Verhältnissen der Personen noch nicht näher äußern.“ Der Tatverdächtige befindet sich in Polizeigewahrsam. Heute Nachmittag wurde er einem Haftrichter am Amtsgericht Bad Hersfeld vorgeführt. Im Rahmen der Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Fulda eine Obduktion der Leiche angeordnet. Diese soll voraussichtlich morgen Vormittag stattfinden – und etwas mehr Licht ins Dunkel bringen.

  • Rheinland-pfälzischer Landtag debattiert über Bodycams

    Rheinland-pfälzischer Landtag debattiert über Bodycams

    Jeder Polizist in Rheinland-Pfalz soll mit einer Körperkamera ausgestattet werden, das fordern zumindest die Freien Wähler. Denn zur Prävention und für eine beweissichere Dokumentation seien die Videos der Bodycam extrem wichtig. Eine Kamera pro Polizist. Darüber ist heute Nachmittag im rheinland-pfälzischen Landtag debattiert worden. Trier vor zwei Wochen. Vor einer Disco werden 13 Polizisten angegriffen. Attackiert von 40 Menschen unter anderem mit Schaufeln, Flaschen und einem Einkaufswagen. Fünf Beamte werden dabei verletzt. Zwölf Täter konnten mittlerweile identifiziert werden. Auch durch Videomaterial. Meist von Privatleuten. Nur ein Polizist hatte anscheinend Aufnahmen mit einer Bodycam gemacht. Die Ausstattung der Polizei: zu schlecht, nicht ausreichend genug – so die Freien Wähler. Sie fordern für jeden Polizisten eine Bodycam. Joachim Streit, Freie Wähler, Fraktionsvorsitzender Rheinland-Pfalz „Was die rheinland-pfälzische Polizei braucht, ist die flächendeckende Einführung von Bodycams. Die Bodycam muss zur Standartausrüstung werden.“ Seit 2014 gibt es in Rheinland-Pfalz Körperkameras für Polizisten. Anfang des Jahres waren 168 Geräte einsatzbereit. Jetzt – nach Lieferschwierigkeiten – stehen der rheinland-pfälzischen Polizei zusätzlich 382 neue bessere Bodycams zur Verfügung. Eine Kamera pro Streifenwagen, so der Innenminister. Michael Ebling, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „Es gibt diese Ausrüstung, sie macht Sinn, sie ist ausreichend vorhanden, im Sinne der Empfehlung der Polizeibehörden. Das haben wir jetzt erreicht.“ Weitere 48 Geräte seien bereits bestellt worden. Zu spät und zu wenige findet auch die CDU und schließt sich der Forderung der Freien Wähler an: eine Bodycam pro Polizist. Dirk Herber, CDU, Landtagsabgeordneter Rheinland-Pfalz „Die Ausstattung unserer Polizei mit Bodycams hat sich seit den ersten Gehversuchen in den Jahren 2015 / 2017 nicht nur bewährt, sondern sie ist unverzichtbar geworden und sollte allen Einsatzkräften zur Verfügung stehen.“ Die AfD Fraktion geht noch weiter und fordert neben den Bodycams noch weiteres Equipment. Jan Bollinger, AfD,Landtagsabgeordneter Rheinland-Pfalz „Wir schlagen vor, dass bei den Einsatzfahrzeugen 360-Grad-Kameras installiert werden, wie […]

  • Hessischer Innenminister stellt Kriminalstatistik vor

    Hessischer Innenminister stellt Kriminalstatistik vor

    Seit heute sind fast alle Corona-Schutzmaßnahmen außer Kraft. Nach dem Ende der Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen und Lockdowns normalisiert sich der Alltag wieder – und damit aber auch die Kriminalität. Nachdem die Zahl der Straftaten während der Pandemie zurückgegangen war, steigt sie jetzt wieder. Das zeigt die Kriminalitätsstatistik, die Hessens Innenminister Peter Beuth heute in Wiesbaden vorgestellt hat. Die Jahre der Pandemie scheinen vorbei. Nachdem die Polizei 2021 knapp 340 000 Straftaten erfasst hat, sind es jetzt wieder 370 000. Das Niveau vor der Pandemie. Peter Beuth, CDU, Innenminister Hessen „Während wir die Beschränkungsmaßnahmen in den Jahren 2020 / 2021 hatten, war jetzt wieder etwas unbeschwerter das Leben möglich und das hat natürlich entsprechende Tatgelegenheiten geboten.“ Trotzdem sei 2022 eins der sichersten Jahre gewesen. Gute Zahlen, die sich jedoch nicht mit dem Sicherheitsgefühl der Hessinnen und Hessen decken. Dieses möchte der Innenminister zusammen mit den Kommunen verbessern. Denn: Peter Beuth, CDU, Innenminister Hessen „Das kann alles nicht die Polizei alleine machen. Wenn Sie die Frage von Beleuchtung ansprechen in den Städten und Gemeinden, dann ist das etwas, wo die Polizei keinen Einfluss drauf hat.“ Die Kriminalitätsstatistik zeige auch gesellschaftliche Entwicklungen. So steigt die Zahl der Taschendiebstähle und Körperverletzungen, was die Polizei auf die hohe Inflation zurückführt. Auch die hohe Jugendkriminalität macht der Polizei Sorgen. Grund dafür könnten vor allem die für jugendliche belastenden Lockdowns gewesen sein. Ein weiteres Problem sei politisch motivierte Kriminalität. Vor allem von rechts. Robert Schäfer, Landespolizeipräsident „Und das scheint insbesondere im virtuellen Bereich sehr ausgeprägt zu sein. Dass diese Fantasien dort ausgelebt werden. Dass man sich dort unterstützt. Und dass man dann glaubt man gehört durchaus einer etwas größeren Gruppe an. Und müsse dann auch irgendwann mal real weltlich etwas veranlassen.“ Und so möchte die Polizei auch weiterhin einen Schwerpunkt im Bereich Digitalisierung setzten und Rechtsextremismus bekämpfen.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Lebenslange Haft wegen Mordes — Neuer Prozess wegen Amokfahrt möglich — Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen — Bundesbank wieder ohne Gewinn Anmoderation: Drei Tage nach einem schweren Unfall auf der A5 zwischen Bensheim und Heppenheim ist ein acht-jähriger Junge seinen Verletzungen erlegen. Das hat heute die Polizei mitgeteilt. Der Junge hatte in einem Auto gesessen, das am Samstag aus bislang unbekannten Gründen von der Fahrbahn abgekommen und gegen ein Fahrzeug geprallt war, das auf dem Standstreifen abgestellt war. Der 55-jährige Fahrer des Unfallwagens wurde ebenfalls schwer verletzt. Und damit zu weiteren Nachrichten von heute. Lebenslange Haft wegen Mordes Das Landgericht Frankfurt hat heute einen 46-jährigen Mann wegen Mordes an seiner früheren Lebensgefährtin zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann die Frau mit 33 Messerstichen getötet habe. Die Tat geschah im Oktober 2019 vor einem Supermarkt in Frankfurt. Der 46-Jährige habe die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers genutzt, das nicht mit einem Angriff rechnen konnte. In einem ersten Prozess war der Mann wegen Totschlags zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte dieses Urteil jedoch aufgehoben. Neuer Prozess wegen Amokfahrt möglich Der Prozess um die tödliche Amokfahrt in Trier muss eventuell neu verhandelt werden. Der Generalbundesanwalt hat beim Bundesgerichtshof beantragt, das Verfahren an eine andere Kammer des Landgerichts Trier zurückzuverweisen. Es hatte den Amokfahrer im vergangenen Jahr wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem ordnete das Gericht seine Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik an. Der Generalbundesanwalt hält diese Unterbringung für nicht ausreichend begründet. Dass der Verurteilte unter Wahnvorstellungen leide, heiße nicht automatisch, dass er während der Tat vermindert schuldfähig gewesen sei. Dagegen spreche, dass der Mann laut Gericht die Amokfahrt geplant habe. Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen Im Februar waren in Hessen und Rheinland-Pfalz erneut etwas mehr Menschen ohne Arbeit. […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Tarifverhandlungen mit der Bahn unterbrochen — Kosten für Teilchenbeschleuniger steigen weiter — Hessen prüft Drogenscanner in Gefängnissen — Römerausstellung doppelt erfolgreich Anmoderation: Bei einem Zusammenprall zwischen einem Auto und einem Kleinbus auf einer Landstraße bei Kefenrod im Wetteraukreis sind acht Menschen verletzt worden. Zwei davon – der 75-jährige Fahrer des Autos und seine elfjährige Beifahrerin – mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wie die Polizei berichtet soll das Auto aus noch unbekannten Gründen in einer Kurve auf die Gegenfahrbahn geraten sein. Und damit zu weiteren Nachrichten von heute: Tarifverhandlungen unterbrochen In Fulda hat heute die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Deutschen Bahn bereits nach zwei Stunden vertagt. Wie die Gewerkschaft mitteilte, werde sie die Gespräche erst dann wieder aufnehmen, wenn die Deutsche Bahn ein Angebot vorlege. Die EVG fordert 12 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr pro Monat für die rund 180.000 Beschäftigten. Sie schloss Warnstreiks nicht aus. Die Deutsche Bahn kritisierte die frühe Unterbrechung der Verhandlungen. Die EVG sei nicht bereit gewesen über Inhalte zu sprechen. Kosten steigen weiter Die Internationale Teilchenbeschleuniger-Anlage in Darmstadt wird laut Medienberichten deutlich teurer. Zuletzt lag die geplante Investitionssumme bei rund 3 Milliarden Euro. Nun müssten der Bund und das Land Hessen insgesamt 600 Millionen Euro mehr zahlen als vorgesehen, damit es mit dem Bau weitergehen könne. Gründe für die höheren Kosten seien unter anderem die Folgen der Corona-Pandemie, die gestiegenen Energiepreise und der Ukraine-Krieg. Mit der Anlage soll die Entstehung des Universums erforscht werden. Außerdem können neue Anwendungen in Technik und Medizin entwickelt werden. Hessen prüft Drogenscanner Im Kampf gegen den Drogenschmuggel in den Justizvollzugsanstalten könnten bald auch in Hessen spezielle Scanner eingesetzt werden. Nach Angaben des Justizministeriums prüft das Land momentan, ob es sich dem bereits bestehenden Projekt von Rheinland-Pfalz anschließen soll. Der Drogenscanner war zunächst […]

  • Auseinandersetzung in Bensheimer Flüchtlingsunterkunft

    Auseinandersetzung in Bensheimer Flüchtlingsunterkunft

    Ein Thema, das sicher die Wahl in Hessen mitentscheiden wird, ist die Flüchtlingspolitik. Da kommen solche Meldungen für die Regierenden zur Unzeit. Ein Streit in einer Flüchtlingsunterkunft im hessischen Bensheim hat gestern Abend für einen größeren Einsatz von Polizei und Rettungskräften gesorgt. Ein Streit mit Folgen. Es ist kurz vor 19 Uhr am Sonntagabend als der Sicherheitsdienst der Bensheimer Flüchtlingsunterkunft die Polizei alarmiert. Sie melden einen Streit zwischen Bewohnern. Polizei und Rettungsdienst rücken daraufhin mit einem Großaufgebot an. Sie gehen von einer großen Zahl an Verletzten aus. Wie sich später herausstellt, waren drei Bewohner der Einrichtung mit zwei Bewohnerinnen in Streit geraten. Worum es dabei ging ist nicht bekannt. Eine der Frauen soll körperlich angegriffen und mit einer Eisenstange am Kopf verletzt worden sein. Wie die Polizei mitteilt, spitzt sich die Lage daraufhin zu. Rund 50 Bewohner mischen sich in die Auseinandersetzung ein. Die Folge: Mehrere Personen müssen vom Rettungsdienst versorgt werden. Schon länger steht die FlüchtIingsunterkunft in Bensheim in der Kritik. Im März 2022 war die provisorische Zeltstadt errichtet worden, ursprünglich als Notunterkunft für geflüchtete Ukrainer. Mittlerweile aber ist sie zur Dauereinrichtung geworden. Weil der Wohnraum fehlt, können die Asylbewerber nicht weitervermittelt werden. Rund 800 Menschen aus der ganzen Welt leben in improvisierten Räumen aus Baustellenzäunen und Plastikplanen. Zu tun gibt es fast nichts. Arbeiten dürfen die meisten Bewohner nicht, weil ihr Aufenthaltsstatus nicht geklärt ist. Immer wieder bemängeln Politiker, dass Konflikte hier programmiert seien. In der Nacht kann die Polizei die angespannte Situation aber beruhigen. Drei Männer werden festgenommen und sollen nun anderweitig untergebracht werden. Die Polizei ermittelt jetzt die Hintergründe der Tat.

  • Cyberattacke auf Stadtverwaltung Rodgau

    Cyberattacke auf Stadtverwaltung Rodgau

    Über 200 Milliarden Euro Schaden richten Computer-Hacker jedes Jahr durch Angriffe auf deutsche Wirtschaftsunternehmen an. Die Zahl hat sich in den letzten fünf Jahren fast verdoppelt – das Geschäft mit der Internet-Erpressung boomt. Und so geraten auch immer öfter Städte in den Fokus der Hacker, wie jetzt das hessische Rodgau. In der Stadtverwaltung Rodgau stehen fast alle Telefone still, Mails können nicht beantwortet werden und auf der städtischen Website begrüßt den Besucher der Hinweis: „Cyberangriff“. Nichts geht mehr. Wer momentan ein Anliegen hat, muss persönlich vorbeikommen. Vor der Kamera will sich von der Stadt niemand äußern – man will die aktuelle Lage zunächst „klären und verarbeiten“ Immer wieder gelingt es Hackern, ganze Gemeinden lahmzulegen oder auch sensible Kundendaten bei Stadtwerken zu erbeuten, wie im vergangenen Jahr in Mainz und Darmstadt. Die Einfallstore für die Angreifer sind dabei fast immer die gleichen, weiß man am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnik in Darmstadt. Prof. Michael Waidner, Leiter Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnik: „Also Passwort ist ein großes Problem. Deswegen gibt es auch viele Initiativen, Passörter abzuschaffen. Und die anderen Probleme sind natürlich, dass teilweise die IT antiquiert ist. Viele Organisationen haben Server, Rechner, von denen sie gar nicht wissen, die schlecht gewartet sind. Das ist für Angreifer relativ einfach, da reinzukomme. Also sie verwenden Passwörter einerseits und Schwachstellen in den Systemen, die sie vorfinden.“ Wie viel Geld die Täter mit diesen Hacks erbeuten, kann nicht genau gesagt werden. Wie viele Kommunen am Ende zahlen, um ihre Daten zurückzuerlangen dringt nicht an die Öffentlichkeit. Damit solche Angriffe in Zukunft effektiver abgewehrt werden können, empfehlen die Experten einen Umbau der IT-Sicherheit dahingehend, dass jede Handlung gesondert autorisiert werden muss, selbst wenn sie beispielsweise von einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung vorgenommen wird. Prof. Michael Waidner, Leiter Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnik „Das nennt sich dann ‚Zero Trust‘. Da geht […]

  • Zwei Jahre im Hotel gewohnt und nicht bezahlt?

    Zwei Jahre im Hotel gewohnt und nicht bezahlt?

    Eine Hotelrechnung über 235.000 Euro – Sie haben richtig gehört. Zwei Jahre wohnte ein Mann samt Frau und Hund im Luxushotel Nassauer Hof in Wiesbaden ohne die gerade genannten 235.000 Euro zu bezahlen. Als er dort rausflog, zog er die gleiche Masche im nächsten Hotel ab. Nun musste sich der Mann vor Gericht verantworten. Fassen kann Roland H. den Richterspruch nicht. Die Richterin und die beiden Schöffinnen des Amtsgerichts Wiesbaden verurteilen den 60-Jährigen wegen schweren Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten. Die vom Pflichtverteidiger geforderte Bewährungsstrafe kommt für das Gericht nicht in Frage. Doris von Werder, Richterin am Amtsgericht Wiesbaden „Wir waren nach der Beweisaufnahme der Überzeugung, dass tatsächlich der Angeklagte von vornerein nie bezahlen konnte und wollte und sich möglichst lange dort umsonst einmieten wollte. Man muss ja immer abwägen, was ist denn positiv zu bewerten und was ist negativ zu bewerten, und da fand sich eben nicht sehr vieles, denn der Angeklagte war ja nicht geständig.“ Zwischen 2019 und 2021 lebt der 60-Jährige mit Frau und Hund über zwei Jahre lang im Wiesbadener Nobelhotel Nassauer Hof. Am Anfang zahlt er einmal 5.600 Euro, doch ab August 2019 residiert das Ehepaar bei freier Kost und Logis. Die Kosten für Übernachtung, Champagner und teures Essen summieren sich auf insgesamt rund 235.000 Euro. Das Ehepaar lässt es sich gut gehen, zahlt aber nie. Warum? Dazu sagt heute die ehemalige Hoteldirektorin aus. Der Angeklagte habe das Hotel mit Fotos von Schaben und Dreck erpresst. Außerdem habe er behauptet krebskrank zu sein. Wahrscheinlich alles Fake. Doris von Werder, Richterin am Amtsgericht Wiesbaden „In dem Umfang und mit den Details von Lügengeschichten habe ich das noch nicht erlebt und ich bin schon lange im Berufsleben. Aber es ist wirklich was Typisches, weil ein Betrüger sieht nie ein, was er falsch […]

  • Vier Verletzte nach Messerattacken in Fulda

    Vier Verletzte nach Messerattacken in Fulda

    In Mainz ist gestern der größte Rosenmontagsumzug von Rheinland-Pfalz über die Bühne gegangen. Die Bilanz der Polizei: In der Landeshauptstadt haben gestern so viele Menschen gefeiert wie noch nie – und das so friedlich, wie noch nie. Bei weit über einer halben Million Besuchern gab es nur knapp 70 Straftaten. Beim größten Rosenmontagsumzug in Hessen dagegen ist gestern Abend die friedliche Stimmung gekippt. In Fulda kam es zu mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen.   Zehntausende Menschen feiern gestern in Fuldas Kneipenviertel, dem Bermuda-Dreieck. Dort schlägt die gute Stimmung in den Abendstunden jedoch immer mehr in Gewalt um. Bei steigendem Alkoholpegel kommt es zu gleich mehreren blutigen Auseinandersetzungen. Vor einer Bar in der Karlstraße sollen mehrere Personen in Streit geraten sein. Nach Angaben der Polizei sei dabei auch ein Stichwerkzeug eingesetzt worden. Ein 21-jähriger und ein 24-jähriger seien schwer verletzt worden. Sarah Beier, Sprecherin Staatsanwaltschaft Fulda: „Beide wurden auch medizinisch versorgt und befinden sich in stabilem Zustand. Bei dieser Auseinandersetzung konnte eine Person vorläufig festgenommen werden. Ob diese an den Stichverletzungen beteiligt war ist derzeit noch unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen.“ Einen weiteren Tatort gibt es im Bereich des Einkaufszentrums Kaufland „Am Rosengarten“. Auch dort werden zwei junge Männer schwer verletzt. Sie sollen sich gegenseitig attackiert haben, der eine mit Schlägen, der andere mit einem Messer. Die Taten ereignen sich fast zeitgleich, sollen jedoch in keinem Zusammenhang zueinander stehen. Die Polizei sperrt den Tatort in der Karlstraße gestern Abend weiträumig ab um Spuren zu sichern und Zeugen zu befragen. Mehrere Personen werden durchsucht. Noch ist unklar, wie und warum es zu den Auseinandersetzungen kam. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt die Ermittlungen übernommen. Zeugen werden gebeten sich bei der Polizei zu melden.  

  • 3. Jahrestag des Anschlags von Hanau

    3. Jahrestag des Anschlags von Hanau

    Drei Jahre ist es her, dass ein Mann in Hanau neun Menschen erschossen hat. Sein Motiv: Rassismus. Gestern, am Jahrestag des Anschlags, haben Angehörige, Bürger und Politiker der Opfer gedacht und erneut zum Kampf gegen Rassismus, Hass und Hetze aufgerufen. Denn die Aufarbeitung hat gerade erst begonnen.   Es sind bewegende Momente, die sich gestern Mittag auf dem Hanauer Marktplatz abspielen. Rund 500 Menschen sind zur zentralen Gedenkstunde für die Opfer des Anschlags am 19. Februar vor drei Jahren gekommen. Unter den Gästen sind auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Hessens Ministerpräsident Boris Rhein. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen: „Für uns alle ist das ein schwerer Tag, aber es ist vor allem natürlich für die Hinterbliebenen ein ganz besonders schwerer Tag. Aber der Tag ist auch wichtig, weil die Erinnerung wichtig ist. Denn von der Erinnerung kommen wir an den Auftrag, den wir haben. Der Auftrag ist Kampf gegen Rassismus, Kampf gegen Extremismus.“ (17s) Ein Kampf, der noch lange nicht gewonnen ist, wie die Angehörigen der Opfer des Anschlags wieder und wieder betonen. So sehr sie die Erinnerung an ihre verlorenen Familienmitglieder hochhalten, so sehr kritisieren sie die öffentliche Aufarbeitung. Çetin Gültekin, Bruder des ermordeten Gökhan Gültekin: „Bis heute hat niemand die politische Verantwortung übernommen. Bis heute haben wir nicht einmal eine Entschuldigung zu hören bekommen.“ (10s) Viele zentrale Fragen zur Tatnacht seien immer noch ungeklärt. Das Vertrauen in Politik und Behörden schwinde von Tag zu Tag. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen: „Das erschreckt mich natürlich. Aber ich habe auch Verständnis dafür, dass jemand, der in einer solch furchtbaren einzigartigen Situation ist, das auch so empfinden kann. Wir müssen jetzt alles tun, damit dieses Vertrauen zurückkommt, damit dieses Vertrauen wieder gestärkt wird.“ (15s) Von großer Bedeutung dafür sei das Ergebnis des Untersuchungsausschusses, in dem sich der hessische Landtag seit gut anderthalb […]

  • Geht ein Feuerteufel in Groß-Umstadt um?

    Geht ein Feuerteufel in Groß-Umstadt um?

    Treibt in Groß-Umstadt bei Darmstadt ein Feuerteufel sein Unwesen? Dort hat es gestern Morgen an gleich drei Stellen gleichzeitig gebrannt – und das auch noch in derselben Straße.   Sonntagmorgen um kurz nach sechs in Groß-Umstadt: Anwohner rufen die Feuerwehr in den Adenauerring, weil dieser an einer Hauswand geparkte Krankenfahrstuhl in Flammen steht. Noch bevor die Brandbekämpfer an der Einsatzstelle eintreffen, gehen bei der Feuerwehr zwei weitere Notrufe ein: Nur einen Steinwurf vom ersten Einsatzort entfernt ist in einem Kellerverschlag ein Feuer ausgebrochen. Und auf der Straße vor dem Haus brennt ein geparktes Auto lichterloh. Gefährlich ist die Lage vor allem bei dem Kellerbrand: Es gelingt den Einsatzkräften jedoch, ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus zu verhindern, so dass keine Personen zu Schaden kommen. Von dem brennenden Fahrzeug bleibt dagegen nicht mehr viel übrig – ein weiterer Wagen wird durch das Feuer schwer beschädigt. Und auch den Krankenfahrstuhl kann die Feuerwehr nicht retten. Die Polizei ist sich sicher: Hier war ein Feuerteufel am Werk. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen, denen am Sonntagmorgen in Groß-Umstadt oder Umgebung verdächtige Personen aufgefallen sind. Den entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf mehrere Zehntausend Euro.

  • Angriff auf Polizisten in Trier

    Angriff auf Polizisten in Trier

    In der vergangenen Nacht ist es in Trier zu einem brutalen Angriff auf Polizisten gekommen. Beamte waren wegen eines Streits in eine Diskothek gerufen worden. Doch dann sollen die Polizisten von bis zu 40 Personen angegriffen worden sein. Und zwar so heftig, dass fünf von ihnen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Der Tag danach. Nur die Spuren lassen erahnen, was hier gestern passiert ist. Bei einem Routineeinsatz der Polizei sollen Besucher einer Diskothek in Trier mehrere Beamte angegriffen haben. Nachdem die Polizisten die Attacke mit Pfefferspray abgewehrt habe, sei die Situation eskaliert. Rund 40 Personen sollen sich gegen die Polizei gestellt haben. Uwe Konz, Polizei Trier „Die Kollegen mussten sich dann körperlichen Angriffen erwehren. Es wurde Glas geworfen, es wurden Flaschen geworfen, es wurde mit Stöcken geschlagen. Ein Einkaufswagen wurde in Richtung der Kollegen geschleudert aus der Gruppe heraus, die sich dann weiter hochpushte.“ Erst durch weitere Unterstützung und nach zwei Warnschüssen in die Luft hätte die Polizei die Situation beruhigen können. Mindestens fünf Polizisten werden verletzt – zwei Tatverdächtige werden in Gewahrsam genommen. Der Grund für den Angriff sei laut Polizei unklar. Sie ermittelt nun mit einer Sondereinsatzgruppe gegen die Täter. Uwe Konz, Polizei Trier „Das ist für uns erstmalig, glücklicherweise erstmalig in dieser massiven Form aufgetreten. Und tatsächlich insofern auch unerwartet, weil es sich zunächst einmal um einen ganz normalen Sachverhalt handelte den wir tagtäglich auch aufnehmen in dieser Form.“ Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling zeigte sich heute fassungslos über den Angriff. Er kündigt an, alles daran zu setzen die Täter zu finden. Michael Ebling, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „Diese Enthemmung ist erschreckend. Die Skrupellosigkeit macht auch mich wütend. Und dieser Gewalt werden wir selbstverständlich gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte nicht dulden. Die Täter müssen die gesamte Härte auch des Gesetzes zu spüren bekommen.“ Auch die Parteien im rheinland-pfälzischen Landtag […]

  • Zwei Tote in Oggersheim – Prozess wird fortgesetzt

    Zwei Tote in Oggersheim – Prozess wird fortgesetzt

    Der 18. Oktober 2022 ist vielen in Ludwigshafen in Erinnerung geblieben. Ein Mann aus Somalia attackiert Passanten mit einem Messer, tötet dabei zwei Personen. Ein Opfer, das überlebt hat, hat heute beim Prozess um die Messerattacke am Landgericht in Frankenthal als Zeuge ausgesagt. Für Marcel Kling ist es heute ein schwerer Gang zu Gericht. Nach dem Prozessauftakt in der vergangenen Woche muss er heute seinem mutmaßlichen Angreifer erneut ins Gesicht blicken; muss die Tat und ihre Folgen nochmal in allen Einzelheiten schildern. In diesem Drogeriemarkt im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim soll Marcel Kling von dem angeklagten Somalier unvermittelt angegriffen worden sein. Als er an der Kasse ansteht, soll der Angeklagte auf ihn eingestochen haben. Nur dank des schnellen Eingreifens der Polizei und einer Notoperation überlebt der 27-Jährige den Angriff. Marcel Kling, Überlebender des Messerangriffs „Heute war es auf jeden Fall sehr aufregend für mich, auch innerlich sehr aufwühlend. Ich habe natürlich versucht, stark zu bleiben vor dem Beschuldigten, um ihm nicht zu zeigen … also keine Schwäche zu zeigen.“ Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten nicht nur diese Tat als versuchten Mord zur Last. Liban M. soll zuvor zwei weitere junge Männer getötet haben. Einem von ihnen soll er den Arm abgetrennt und ihn seiner Ex-Freundin auf den Balkon geworfen haben. Vergangene Woche hatte der Somalier ausgesagt, dass es ihm bei allen drei Männern egal gewesen sei, ob sie sterben würden. Heute werden vor Gericht die Überwachungsvideos aus der Drogeriefiliale gezeigt. Maike Dickhaus, Reporterin „Fast wirkt es wie im Film. Doch allem Beteiligten im Gerichtssaal ist kla, das hier ist wirklich passiert. Im Video ist zu sehen, wie ein Mann den Laden betritt und auf einen Kunden an der Kasse zugeht. Ein kurzer Wortwechsel, dann sieht man, wie das Messer mit voller Wucht die Brust von Marcel Kling trifft. Keine 20 Sekunden […]

  • Brandanschlag auf Kirche in Wissen

    Brandanschlag auf Kirche in Wissen

    Finanziell ist es ein Schaden von geschätzt mehreren Millionen Euro, doch eigentlich ist der Schaden gar nicht zu beziffern. Bei einem Brandanschlag auf die katholische Kirche in Wissen im Westerwald sind einzigartige Kulturgüter wahrscheinlich für immer zerstört worden. Der mutmaßliche Täter ist mittlerweile in Untersuchungshaft, die Kirche im Innern ein einziger Trümmerhaufen. Nur kurz dürfen wir in der völlig zerstörten Kirche filmen. Alles ist verrußt, Reste von Rauchgasen hängen in der Luft. Hier stand ein Hochalter aus dem 17. Jahrhundert. Das ist von dem prunkvollen Altar übrig geblieben. Pfarrer Martin Kürten steht vor den Resten seiner Kirche, die vor einer Woche noch so aussah. Heute erinnert nichts mehr an die barocke Pracht. Martin Kürten, Pfarrer kath. Kirche Kreuzerhöhung Wissen „Wie alle, die auch hier aufgewachsen sind, mit der Kirche verbunden sind, war erst mal nur Fassungslosigkeit, Sprachlosigkeit, weil mit der Kirche so viele persönliche Erinnerungen verbunden sind, dass jeder einfach nur geschockt war.“ Die Stadt Wissen trauert um ihre Kirche. Von außen: kaum Spuren des Brandes. Dieses Fenster soll der mutmaßliche Täter am frühen Freitagmorgen eingeschlagen haben und dann soll er einen richtigen Scheiterhaufen vor dem Hochaltar aufgebaut haben. So die ersten Ermittlungsergebnisse der Feuerwehr. Martin Kürten, Pfarrer kath. Kirche Kreuzerhöhung Wissen „Erhat nichts gestohlen, aber gezielt zerstört, gezielt den Hochaltar zerstört.“ Die Kirche wird durch Kameras überwacht. So konnte der mutmaßliche Brandstifter ermittelt und festgenommen werden. Der 39-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Wer der Mann ist, was sein Motiv war, darüber gibt es von der Staatsanwaltschaft Koblenz noch keine Informationen. Verbandsbürgermeister Berno Neuhoff kommt gerade von einem Treffen mit der Feuerwehr. Berno Neuhoff, CDU, Bürgermeister Verbandsgemeinde Wissen „Viele von denen waren auch geschockt über das Ausmaß der Zerstörung. Weil es auch ein sehr großer Raum ist, der unglaublich heiß geworden ist, aber auch weil es ein Raum ist, wo viele […]