Kriminalität

  • Mordprozess in Hanau – Zwei Kinder getötet

    Mordprozess in Hanau – Zwei Kinder getötet

    Knapp neun Monate ist es her, dass ein schwer verletzter Junge vor einem Hanauer Hochhaus gefunden worden ist. In einer Wohnung im neunten Stock entdeckten Polizisten wenig später die Leiche eines kleinen Mädchens. Auch der Junge verstarb kurz darauf. Seit zwei Wochen muss sich der Vater der Kinder vor dem Hanauer Landgericht verantworten. Heute hat die Mutter der Kinder ausgesagt. Der Angeklagte Inder Jit S. soll ein gewalttätiger Mensch gewesen sein. Er soll sie und die Kinder immer wieder geschlagen haben, so sagt es heute die Mutter der getöteten Kinder vor Gericht aus. Von den Kameras möchte sie heute nicht gefilmt werden, geht erst nach Verhandlungsbeginn in den Saal. Da sie damals noch mit Jit S. verheiratet war, hätte die Mutter nicht als Zeugin aussagen müssen. Dennoch schildert sie heute in ruhigem Ton diverse Vorfälle aus der Vergangenheit. Friederike Vilmar, Anwältin der Mutter „Wir haben gehört von Würgen, wir haben gehört von Schlagen, wir haben gehört von Atemnot, wir haben gehört von Beleidigung, wir haben gehört von Degradierung. Sie hat das ja sehr höflich ausgedrückt. Ich denke, wir können uns alle nach dieser kurzen Zeit der Aussage schon ein ganz gutes Bild machen, wen wir da auf der Anklagebank haben, denk ich.“ Die beiden hatten 2008 in Indien geheiratet. Nachdem sie nach Deutschland ausgewandert waren und Kinder bekommen hatten, habe sie gehofft, dass sich Jit S. bessert. Es sei aber schlimmer geworden. Einmal habe er sogar gedroht sich mit Benzin anzuzünden und es ihr anzuhängen. Als er sie und die Kinder noch öfter geschlagen habe, habe sie sich von ihm getrennt. Friederike Vilmar, Anwältin der Mutter „Ich bewunder diese Frau zutiefst. Ich sag das ganz ehrlich und das ist keine Darstellung, irgendwie Verteidigergequatsche oder sonst irgendwas. Ich bewunder diese Frau, woher sie diese Kraft nimmt. Ich bin selbst Mutter. Und […]

  • Schon wieder Geldautomat gesprengt

    Schon wieder Geldautomat gesprengt

    Schon wieder ist es passiert. Im hessischen Obertshausen ist in der vergangenen Nacht ein Geldautomat gesprengt worden. Und auch in Rheinland-Pfalz gibt es immer mehr Taten – mit Schäden in Millionenhöhe. Im rheinland-pfälzischen Innenministerium hat man nun sogar zum Krisengipfel gerufen, um den Automatensprengern das Handwerk zu legen. Hier haben die Täter vermutlich fette Beute gemacht. In Obertshausen liegt das Geld wortwörtlich auf der Straße. Und dazu noch jede Menge Trümmer. Die Sprengung in der Commerzbankfiliale war so massiv, dass es ganze Türen aus den Angeln gerissen hat. Christopher Leidner, Sprecher Polizeipräsidium Südosthessen „Wir gehen nach derzeitigem Stand von mindestens zwei Tätern aus, die mit einer dunklen Limousine vom Tatort geflüchtet sind. Nach ersten Ermittlungen vermutlich ein Audi. Und derzeit laufen noch Fahndungsmaßnahmen und auch umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen am Tatort.“ Unbestätigten Angaben zufolge sollen die Täter kein Gas eingeleitet, sondern Festsprengstoff benutzt haben. Eine Vorgehensweise die immer häufiger vorkommt, da die Automaten besser gesichert sind als früher. Bei einer der letzten spektakulären Geldautomatensprengungen im Rhein-Main-Gebiet zündeten die Täter ebenfalls einen Sprengsatz, mussten dann aber ohne Beute fliehen, weil der Geldautomat mit neuester Technik ausgestattet war. Auf ihrer Flucht verursachten die Täter zudem einen Unfall und ließen das zertrümmerte Auto zurück. Das Vorgehen der Banden: skrupellos – wie heute beim kurzfristig anberaumten Krisentreffen im rheinland-pfälzischen Innenministerium deutlich wird. Michael Ebling, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „Wir hören auf alle Fälle und nehmen wahr, dass es mit einer großen Rücksichtslosigkeit geschieht, die inzwischen deutlich die Schwelle zwischen – ich sag‘ mal – der Bereitschaft Sachbeschädigung oder eben auch die Unversehrtheit, die körperliche Unversehrtheit von Menschen billigend in Kauf nimmt.“ Und auch der finanzielle Schaden an den Gebäuden der Sprengungen geht in die Millionen. Kein Wunder also, dass Banken kaum noch Standorte für ihre Selbstbedienungsautomaten finden oder gar gekündigt werden. Thomas Hirsch, Präsident Sparkassenverband Rheinland-Pfalz „Wir […]

  • Angeklagter Oberstaatsanwalt sagt aus

    Angeklagter Oberstaatsanwalt sagt aus

    Seit vergangener Woche steht der Frankfurter Oberstaatsanwalt Alexander B. als Angeklagter vor Gericht. Er soll während seiner Ermittlungen gegen Korruption im Gesundheitswesen selbst betrogen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gewerbsmäßige Bestechlichkeit, schwere Untreue und Steuerhinterziehung vor. Heute hat Alexander B. sich zu den Vorwürfen eingelassen. Er habe es für seine Lebensgefährtin und deren Kinder getan. Der ehemalige Oberstaatsanwalt Alexander B. gesteht heute, Schmiergeld angenommen und Steuern hinterzogen zu haben. Als seine Partnerin 2013 krank wurde, habe er für sie sorgen wollen und sei dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Deshalb habe er seinen Freund und Mitangeklagten Bernhard A., dem B. Gutachteraufträge beschafft hatte, um eine Gewinnbeteiligung gebeten. Diana Reichmann, Staatsanwaltschaft Frankfurt „Die Einlassung, die der Angeklagte heute abgegeben hat, entsprach im Wesentlichen der Einlassung, die sich auch im Ermittlungsverfahren schon ergeben hat, insofern waren da für die Staatsanwaltschaft keine großen Überraschungen dabei.“ Persönliche Probleme hätten ihn zu den Straftaten verleitet, so der 55-jährige Angeklagte. Bei seiner Aussage erzählt er auch von seiner traumatischen Kindheit. Sein Vater sei spiel- und alkoholsüchtig gewesen und es habe regelmäßig sexuelle Übergriffe gegeben. Andreas Hohnel, Verteidiger Alexander B. „Ein Richter, ein Gericht, eine Kammer möchte auch immer den Angeklagten kennenlernen, was ist das für ein Mensch, nimmt der das auf die leichte Schulter, oder vielleicht fragt sie auch danach, was war das Motiv, wie kam es dazu. Wir haben hier eine Gutachterin noch, die an jedem Prozesstag dabei ist, die auch etwas sehr Persönliches vortragen wird, das spielt für die Strafbemessung und für die Einordnung der Tat eine wichtige Rolle.“ Alexander B. soll im Rahmen seiner Ermittlungen gegen Ärzte und Apotheker überteuerte Gutachten vergeben haben und zwar fast ausschließlich an die gemeinsame Firma, die er mit dem Mitangeklagten gegründet hatte. Die Rechnung ging an das Land Hessen. So soll das Unternehmen zwischen 2010 und 2020 12,5 […]

  • Mann soll zwei Kinder getötet haben

    Mann soll zwei Kinder getötet haben

    Es ist ein Fall der bundesweit für Entsetzen gesorgt hat: Am 11. Mai des vergangenen Jahres wurde ein schwer verletzter Junge vor einem Hanauer Hochhaus gefunden. In einer Wohnung im neunten Stock entdeckten Polizisten wenig später die Leiche eines kleinen Mädchens. Auch der Junge verstarb kurz darauf. Seit heute muss sich nun der Vater der Kinder vor dem Hanauer Landgericht verantworten – wegen Mordes. Es sind erschütternde Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft gegen den 47-jährigen Jit S. erhebt. Der Inder soll seine siebenjährige Tochter und seinen elfjährigen Sohn heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet haben. Am 11. Mai soll er sich Zutritt zur Wohnung seiner getrennt lebenden Frau verschafft haben, als seine Kinder gerade in die Schule gehen wollen. Die Mutter der Kinder ist da schon auf der Arbeit. Jit S. soll die Kinder in die Wohnung gedrängt und seine Tochter auf ein Bett gedrückt haben. Dann soll er ihr mit einem scharfen Gegenstand mindestens zweimal in den Hals geschnitten haben. Die Tochter stirbt an ihren schweren Verletzungen. Oliver Piechaczek, Staatsanwaltschaft Hanau „Der Sohn soll die Tat zum Nachteil seiner Schwester mit angesehen haben und dann für sich eine ausweglose Situation erkannt und dann dementsprechend gehandelt haben. Nämlich, sich auf den Balkon begeben und sich aus dem neunten Stock in die Tiefe gesprungen sein.“ Durch den Sturz aus dem neunten Stock trägt der Elfjährige so schwere Verletzungen davon, dass er wenig später im Krankenhaus verstirbt. Der Angeklagte war nach der Tat ins Ausland geflüchtet. Er konnte wenig später von der Polizei in einem Pariser Vorort festgenommen werden. Seitdem sitzt Jit S. in Untersuchungshaft. Oliver Piechaczek, Staatsanwaltschaft Hanau „Nach dem Ergebnis der Ermittlungen gehen wir davon aus, dass es zu einer Trennung kam, zwischen dem Angeklagten und der Kindesmutter. Und der Angeklagte soll diese Trennung nicht verkraftet haben. Und aus diesem Grunde […]

  • Prozess gegen mutmaßliche Terroristin beginnt

    Prozess gegen mutmaßliche Terroristin beginnt

    Sie soll in Syrien Mitglied in gleich zwei Terrororganisationen gewesen sein: Im März 2022 kehrte Fatiha B. zusammen mit anderen deutschen Anhängerinnen des sogenannten Islamischen Staates nach Deutschland zurück, seitdem sitzt sie in Untersuchungshaft. Heute begann am Oberlandesgericht Frankfurt der Prozess gegen sie. Beteiligung an Kriegsverbrechen, Völkermord und ein terroristischer Lebenswandel – so die Vorwürfe der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gegen Fatiha B. Die gebürtige Bad Homburgerin flog 2013 mit ihrem Ehemann nach Syrien. Dort sollen sie sich erst der radikalislamischen Al-Nusra-Front und später dem Islamischen Staat angeschlossen haben. Zudem soll die Deutsch-Marokkanerin dabei ihre vier Kinder in Gefahr gebracht und somit ihre Fürsorgepflicht verletzt haben. Nils Lund, Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt „Zu dieser Zeit herrschte auf dem syrischen Staatsgebiet ein Bürgerkrieg. Das ist mit erheblichen Gefahren für Leib und Leben, aber auch für die psychische Verfassung der Kinder verbunden, dorthin gebracht zu werden.“ Vor allem ihre junge Tochter soll zwei Narben am Oberschenkel von Schussverletzungen davongetragen und die Gräueltaten der Terrororganisationen miterlebt haben. 2019 wurde Fatiha B. mit ihren Kindern von kurdischen Einheiten festgenommen und in ein Gefangenlager gebracht. Im März 2022 wurden in der bis dato größten Rückholaktion der Bundesregierung 10 Frauen und 27 Kinder nach Deutschland geflogen. Vier der Frauen, darunter Fatiha B., wurden am Frankfurter Flughafen direkt verhaftet. Ihre Verteidigerin Seda Başay-Yıldız äußert sich heute nicht vor der Presse, die Angeklagte selbst beantwortet erste Fragen des vorsitzenden Richters. Carsten Praeg, Reporter „Die Angeklagte wirkt, als wenn sie nicht so recht wüsste, wie ihr geschieht. Sie ist laut eigener Aussage nervös, lächelt verlegen, lacht immer wieder angespannt. Die Trennung von ihren Kindern sei für sie das Schlimmste in ihrem bisherigen Leben.“ Nach welchem Recht Fatiha B. verurteilt werden könnte, ist noch nicht klar: Bei ihrer Ankunft im Kriegsgebiet war sie erst 19 Jahre alt. Gundula Fehns-Böer, Pressesprecherin Oberlandesgericht „Die […]

  • Korruptionsprozess gegen Frankfurter Oberstaatsanwalt

    Korruptionsprozess gegen Frankfurter Oberstaatsanwalt

    Zugegeben, eine seltene Konstellation: ein Oberstaatsanwalt auf der Anklagebank. Vor dem Landgericht Frankfurt hat heute der Prozess gegen den Top-Juristen Alexander B. begonnen. Für Gutachten zum Thema Ärztebetrug soll er selbst die Hand aufgehalten haben. Doch das ist noch lange nicht alles. Er sollte Korruption bekämpfen, nun steht er selbst wegen Korruption vor Gericht: Über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren soll der Frankfurter Oberstaatsanwalt Alexander B. medizinische Gutachten für Gerichtsprozesse an einen Bekannten vergeben und dafür viel Geld verlangt haben. Die Anklage gegen den 55jährigen Deutschen lautet auf gewerbsmäßige Bestechlichkeit in mehr als 100 Fällen sowie schwere Untreue und Steuerhinterziehung. Diana Reichmann, Staatsanwaltschaft Frankfurt „Für die schwerwiegendsten Tatvorwürfe, die hier im Raum stehen, das sind die besonders schweren Fälle der Untreue, der Bestechung und der Bestechlichkeit, sieht das Gesetz jeweils Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren vor. Sollte hier eine Gesamtstrafe gebildet werden, dann kommt hier die Bildung einer Gesamtfreiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren in Betracht.“ Gemeinsam mit Alexander B. vor Gericht: sein langjähriger Freund und Geschäftspartner Bernhard Richard A. Der deutsche Unternehmer aus dem Taunus muss sich unter anderem wegen der gewerbsmäßigen Bestechung in 82 Fällen verantworten. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft vor, in Absprache mit Alexander B. eine Gesellschaft gegründet und geleitet zu haben, deren Geschäftszweck überwiegend in der Erstellung von Gutachten für Justizbehörden bestanden haben soll. Dabei sollen selbst einfachste Tätigkeiten wie das Kopieren oder Scannen von Akten zu horrenden Stundensätzen abgerechnet und der Justiz in Rechnung gestellt worden sein. Den dabei für das Land Hessen und den Steuerzahler entstandenen Schaden schätzt das Justizministerium auf rund 10 Millionen Euro. Besonders pikant: Als Oberstaatsanwalt leitete Alexander B. eine Zentralstelle zur Bekämpfung von Korruption in der Justiz – galt bei seinen Kollegen als knallharter Ermittler. Die Korruptionsanklage gegen ihn bedeutet deshalb auch einen schweren Schaden für das […]

  • 67-jähriger in Hanau getötet

    67-jähriger in Hanau getötet

    In Hanau ist es gestern Abend zu einem Streit in einem Mehrfamilienhaus gekommen – mit einem tragischen Ende. Denn ein 67 Jahre alter Anwohner kam dabei ums Leben. Es ist kurz nach 22 Uhr am Mittwochabend als die Polizei alarmiert wird. Eine Zeugin schildert zunächst einen verbalen Disput. Doch als die Polizei bei dem Mehrfamilienhaus in der Grimmelshausenstraße eintrifft, scheint der Streit in eine körperliche Auseinandersetzung übergegangen zu sein. Am Ende ist ein 67 Jahre alter Anwohner tot. Wiederbelebungsversuche des herbeigerufenen Notarztes bleiben erfolglos. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurde bei dem Streit keine Waffe eingesetzt. In der Nacht werden ein 44 Jahre alter Anwohner sowie zwei Frauen im Alter von 46 und 67 Jahren vorläufig festgenommen. Heute – einige Stunden nach dem Vorfall ist von den Spuren der Nacht nichts mehr zu sehen. Wir versuchen, mehr über die Hintergründe der Tat zu erfahren und haken bei den Bewohnern nach. Roghieh Jafari, Anwohnerin „Ich habe überhaupt nichts gehört. Und kenne ich hier auch die Leute nicht. Andauernd wechseln die Leute die Wohnungen.“ Sie habe gestern geschlafen und nichts mitbekommen. Sonst traut sich kein Bewohner vor unsere Kamera – aus Angst um den Hausfrieden. Maike Dickhaus, Reporterin „Nachbarn erzählen mir aber, es habe schon des Öfteren Streit zwischen zwei Familien im Haus gegeben. Fünf bis sechs Mal soll die Polizei deshalb schon hier gewesen sein. Heute Nacht sei die Situation dann wohl eskaliert.“ Die beiden Familien sollen Tür an Tür im selben Stockwerk gewohnt haben. Dort soll es öfter zu Streitigkeiten wegen Ruhestörung gekommen sein. Ob es bei der nächtlichen Meinungsverschiedenheit ebenfalls um Lärm ging, ist unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun wegen des Verdachts auf ein Tötungsdelikt. Die genauen Umstände der Tat konnten bislang nicht aufgeklärt werden. Nähere Erkenntnisse soll auch die Obduktion bringen. Mit den Ergebnissen ist im Laufe […]

  • Frau auf Standstreifen erstochen – Prozessauftakt in Frankfurt

    Frau auf Standstreifen erstochen – Prozessauftakt in Frankfurt

    Im Frühjahr erschüttert ein brutales Gewaltverbrechen Frankfurt. Ein Mann ersticht auf dem Seitenstreifen der A661 seine Frau, die von ihm getrennt gelebt hatte. Die Staatsanwaltschaft geht von einem geplanten Mord aus, einer Beziehungstat. Der Angeklagte allerdings hat heute vor Gericht eine andere Version präsentiert. Aleksander S. sitzt seit dem 19. März in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Bosnier vor, an diesem Tag seine frühere Ehefrau Tanja erst mit dem Auto abgedrängt und dann mit einem extra dafür eingekauften Messer auf dem Seitenstreifen erstochen zu haben. Aleksander S. soll die Scheidung nicht akzeptiert haben – immer wieder soll er sie vor ihrer Wohnung abgepasst haben. Schließlich soll ihn die Eifersucht zum äußersten getrieben haben: zum Mord, so die Anklage. Hanna Faust, Staatsanwaltschaft Frankfurt „Hier werden dem Angeklagten niedere Beweggründe vorgeworfen. Die niederen Beweggründe lassen sich aus der Tatmotivation herausleiten, dass hier der Anklagevorwurf ist, dass der Angeklagte seiner mittlerweile getrennten Ehefrau quasi das Lebensrecht aberkennt und sie aus einer Nichtigkeit heraus getötet hat.“ Aleksander S. ergreift vor Gericht heute selbst das Wort. In seiner Version der Geschichte will der Angeklagte das Messer zum Schneiden von Wurst und Käse gekauft haben. Das Auto seiner Frau habe er zufällig auf der Autobahn entdeckt. Dort habe dann sie ihn ausgebremst, so dass es zu einer Kollision gekommen sei. Auf dem Standstreifen habe er sie dann stellen wollen um den Unfall zu besprechen. Dort soll ihn Tanja S. als Stalker beschimpft und ihm gesagt haben, sie werde jetzt seinen Wagen demolieren. Daraufhin sei sie zweimal von hinten auf sein abgestelltes Auto aufgefahren. Robert Murmann, Reporter „Zu diesem Zeitpunkt seien bei ihm die Sicherungen durchgebrannt. Er habe mit dem Messer aus seiner Jackentasche auf Tanja S. eingestochen und erst danach realisiert, was er getan hatte. Danach habe er sofort einen Zeugen aufgefordert, die Rettungskräfte zu alarmieren. […]

  • Brandstiftung in JVA – Prozess gegen Untersuchungshäftling

    Brandstiftung in JVA – Prozess gegen Untersuchungshäftling

    Vor fast zweieinhalb Jahren brannte es im Koblenzer Gefängnis. Bald war klar, dass es sich um Brandstiftung handeln musste. Jetzt steht der vermeintliche Brandstifter in Koblenz vor Gericht. Viereinhalb Jahre Haft wegen der Vergewaltigung einer 17-Jährigen. Dass war das Urteil, das ein Gericht 2020 gegen Khalid M. verhängt hatte. Der damals 24-Jährige war erst einen Monat vor seiner Tat nach Deutschland eingereist – auf der Suche nach einem besseren Leben, wie er heute vor Gericht sagt. Nur wenige Wochen nach seiner Verurteilung soll er dann einen Stapel Papier unter der Matratze in seiner Zelle hier in der Koblenzer Justizvollzugsanstalt angezündet haben, so wirft es ihm die Staatsanwaltschaft vor. Bei dem Brand erleiden zehn Menschen leichte Rauchvergiftungen. Zu der Tat will Khalid M. sich nicht äußern und lässt auch ansonsten wenig Aufklärungsbereitschaft erkennen. Robert Murmann, Reporter „Der Angeklagte zeigt heute wenig Interesse am Verlauf des Prozesses. Er wirkt abwesend und müde. Als vor Gericht noch einmal der Hergang der Vergewaltigung vorgetragen wird, wegen der Khalid M. im Gefängnis sitzt, fallen ihm immer wieder die Augen zu, das Kinn kippt ihm auf die Brust. Die Vorsitzende Richterin muss ihn ermahnen – Erfolg hat dieser Appell nicht: als eine Brandermittlerin über den Zustand der abgebrannten Zelle berichtet, ist der Angeklagte bereits wieder eingeschlafen.“ Im Falle einer Verurteilung wegen schwerer Brandstiftung drohen Khalid M. laut Staatsanwaltschaft zwischen einem und 15 zusätzlichen Jahren Haft. Der Prozess wird in zwei Wochen fortgesetzt. Ein Urteil könnte Ende des Monats fallen.

  • Was tun gegen Geldautomaten-Sprengungen?

    Was tun gegen Geldautomaten-Sprengungen?

    Es vergeht im Moment fast kein Tag, an dem nicht irgendwo in Hessen oder Rheinland-Pfalz wieder ein Geldautomat gesprengt wird. Auch in der Region rund um Koblenz kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen. Die Koblenzer Sparkasse zieht deshalb jetzt Konsequenzen. Ab Montag können Bankkunden nachts an den Automaten kein Geld mehr abheben. Vorher blicken wir nochmal zurück einen besonders spektakulären Fall am Dienstag in Hofheim. Hofheim-Diedenbergen am vergangenen Dienstag kurz vor 4 Uhr: Anwohner werden von einem lauten Knall geweckt. Der Grund: Unbekannte sprengen einen Geldautomaten. Trümmerteile fliegen auf die Straße. Und auch wenn die Täter an diesem Tag kein Bargeld erbeuten können, der Sachschaden am Gebäude ist groß. Es sind Fälle wie diese, wegen denen sich jetzt einige Banken zu einem drastischen Schritt entscheiden. Wie die Sparkasse Koblenz: Sie hat bereits fünf Geldautomaten außer Betrieb genommen, ab Montag werden dann zwischen 23 Uhr nachts und 5.30 Uhr morgens die Zugänge zu allen Geldautomaten geschlossen. Das oberste Ziel sei es, Anwohner und Kunden vor Schaden zu schützen. Sparkasse Koblenz „Das ultimative Sicherheitssystem gibt es nicht. (…) Ein Restrisiko wird immer bleiben. Deswegen müssen wir zukünftig noch stärker abwägen zwischen dem Kundennutzen der jederzeitigen Bargeldverfügbarkeit vor Ort und dem Risiko eines Sprengversuchs durch Täter.“ Fast 60.000 Geldautomaten gibt es in Deutschland – deutlich mehr als in vielen anderen europäischen Ländern: Bastian Kipping, Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz „Frankreich und die Niederlande haben entsprechen umgerüstet, die benutzen sogenannte Färbesystem,um das Geld unbrauchbar zu machen, u seitdem können wir diese Verlagerung nach Deutschland feststellen.“ Die Polizei empfiehlt einen Mix aus Maßnahmen, darunter auch den Einsatz der Färbesysteme, aber es gibt komplizierte bürokratische Hürden: Zertifizierte Verfahren aus Frankreich sind zum Beispiel in Deutschland nicht anerkannt oder nur auf Angriffe mit Gas, nicht aber auf Angriffe mit festem Sprengstoff ausgelegt. In Hessen ist die Zahl der Geldautomatensprengungen […]

  • Studiogespräch mit der Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei in Rheinland-Pfalz über Angriffe auf Einsatzkräfte

    Studiogespräch mit der Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei in Rheinland-Pfalz über Angriffe auf Einsatzkräfte

    Die Silvesternacht hat es nochmal deutlich gemacht. Einsatzkräfte stehen bei Großeinsätzen enorm unter Druck und sind teilweise auch Gewalt ausgesetzt. Beschimpfungen, Behinderungen oder körperliche Angriffe gehören schon fast Alltag bei Rettungskräften. Welche Konsequenzen daraus gezogen werden sollten, bespricht Eva Dieterle mit der rheinland-pfälzischen Landeschefin der Gewerkschaft der Polizei, Sabrina Kunz. Die Silvesternacht 2022. Während die meisten Menschen friedlich Feuerwerk zünden, müssen Einsatzkräfte in Frankfurt 100 Mal ausrücken. Neben brennenden Discountern, Autos und Müllcontainern treffen manche Einsatzkräfte auch auf Gewalt. In Frankfurt sollen Einsatzkräfte gezielt mit Feuerwerkskörpern angegriffen worden sein, Ebenso in Offenbach, wie dieses Handyvideo zeigen soll. Doch auch die Polizei in Rheinland-Pfalz berichtet von Angriffen auf Beamte am letzten Sonntag. Doch nicht nur an Silvester werden Einsatzkräfte zur Zielscheibe. In den letzten Jahren sind in Rheinland-Pfalz die Angriffe gegen Polizei, Feuerwehr und Sanitäter häufiger geworden. Diese können eigentlich mit Haftstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Urteile in diesem Bereich gibt es jedoch selten. In dem Zusammenhang fordern einige Politiker aktuell höhere Strafen zur Abschreckung. Aber ist die Polizei diesen Herausforderungen personell und technisch gewachsen? Mit fast 10.000 Beamten verfügt die Polizei Rheinland-Pfalz aktuell über so viel Einsatzstärke wie nie zuvor. Zudem sind die Polizisten mit Bodycams und Tasern vergleichsweise gut ausgerüstet. Gleichzeitig bekommt die Polizei aber immer mehr Aufgaben oder sie werden schwieriger. So wie in der Silvesternacht 2022. ————- Eva Dieterle, Moderatorin: Ja, über die Ausschreitungen und die Konsequenzen aus dieser Silvesternacht spreche ich jetzt mit der Landeschefin der Gewerkschaft der Polizei Rheinland-Pfalz, Sabrina Kunz. Guten Abend. Sabrina Kunz, Vorsitzende Gewerkschaft der Polizei Rheinland-Pfalz: Guten Abend. Dieterle: Frau Kunz, wie war denn die Silvesternacht oder wie waren die Geschehnisse rund um Silvester in Rheinland Pfalz? Kunz: Also insgesamt kann man sagen, dass die vergangene Silvesternacht im Vergleich zu den letzten Jahren, die ja durch Corona auch […]

  • Geldautomatensprenger bauen Unfall

    Geldautomatensprenger bauen Unfall

    Heute Morgen gab es im hessischen Hofheim einen lauten Knall. Wieder einmal wurde ein Geldautomat gesprengt. Kurze Zeit später kam es auf der Schiersteiner Brücke zwischen Wiesbaden und Mainz zu einem Verkehrsunfall. Die Polizei geht davon aus, dass es zwischen den beiden Vorfällen einen Zusammenhang gibt. Mitten im Hofheimer Ortsteil Diedenbergen kommt es gegen 4 Uhr morgens in einer Bankfiliale zu der Explosion. Am Gebäude entsteht großer Sachschaden. Trümmer liegen auf der Straße. Augenzeugen sehen, wie sich ein Auto vom Tatort entfernt und alarmieren die Polizei. 20 Minuten später gerät genau dieses Fahrzeug auf der Schiersteiner Brücke in Richtung Mainz ins Schleudern und verunglückt. Rinaldo Roberto, Polizeipräsidium Mainz „Es gab schwere Unfallschäden. Die Mittelleitplanke war stark verschoben auf die Gegenfahrbahn. Und wir haben das ganz schnell in Zusammenhang gebracht mit einer Geldautomatensprengung in Hofheim-Diedenbergen – also in Hessen -, die wenige Minuten zuvor stattgefunden hat.“ Die mutmaßlichen Täter fliehen zu Fuß. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass es sich wohl um drei Personen handelt. Rinaldo Roberto, Polizeipräsidium Mainz „Leider waren keine Personen mehr bei dem Fahrzeug dabei. Die Täter oder die Insassen des Fahrzeugs waren flüchtig und wir sind dann eben in den Einsatz gegangen und haben nach den Tätern gefahndet, haben aber auch gleichzeitig den Unfall aufgenommen, mussten das Fahrzeug auch noch mal untersuchen ob möglicherweise Sprengstoffreste in dem Fahrzeug sind, die eine Gefahr verursachen würden.“ Die Autobahn 643 wird in beide Fahrtrichtungen vollgesperrt. Es kommt zu Verkehrsbehinderungen in Mainz und Wiesbaden. Gegen Mittag wird die Brücke in Richtung Wiesbaden wieder für den Verkehr freigegeben. Am Nachmittag ist sie wieder beidseitig befahrbar. Die Täter sind weiter auf der Flucht. Die Polizei sucht das Gebiet rund um den Unfallort mit Hubschraubern und Hundestaffeln ab und fordert weiterhin dazu auf, im betroffenen Gebiet keine Anhalter mitzunehmen. Am Nachmittag wird in […]

  • Rückblick auf das zweite Halbjahr 2022

    Rückblick auf das zweite Halbjahr 2022

    In diesen Tagen geht für uns alle ein bewegtes Jahr zu Ende. Auf DAS werfen wir noch mal einen Blick zurück. Nach dem ersten Halbjahr gestern, ist nun das zweite Halbjahr 2022 an der Reihe. Die Abwahl des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann, der Vize-Europameister Titel der Frauen und ein Sommer, in dem ganz viele wieder weite Reisen unternehmen wollten. Am Frankfurter Flughafen startet unser 1730 Jahresrückblick. JULI Im Juli heißt es: Ab in den Sommerurlaub! Doch der Start in die Ferien ist am Frankfurter Flughafen mit einigen Hürden verbunden. Lange Schlangen bei den Sicherheitskontrollen und Chaos beim Gepäck. Während der Corona-Pandemie hatte der Flughafenbetreiber Fraport rund 4.000 Stellen abgebaut … und jetzt fehlt schlicht Personal. Dazu kommen Streiks und Flugausfälle. Bei vielen Passagieren ist vor allem eines gefragt: Geduld. Ende des Monats befasst sich der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit dem Mord an dem ehemaligen Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Eine Tat, die im Sommer 2019 ganz Deutschland erschüttert hatte. Der Täter: Der Rechtsextremist Stephan E.. Er wurde vom Oberlandesgericht Frankfurt zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der wegen Beihilfe zum Mord Angeklagte Markus H. wurde freigesprochen. Dagegen hatten alle Prozessbeteiligten Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt – doch dieser bestätigt jetzt das Urteil. Damit steht fest: Der Mordprozess an Walter Lübcke wird nicht nochmal neu aufgerollt. AUGUST Der August startet mit einer riesigen Party in Frankfurt. Empfang für die deutsche Frauen-Fußball-Nationalmannschaft. Die Sportlerinnen haben im EM-Finale zwar knapp gegen England verloren – doch für viele hier sind sie die Siegerinnen der Herzen. Voxpops: „Das ganze Team hat es einfach mehr als verdient, dass wir sie feiern.“// „Die haben echt ein Mega-Turnier gespielt, absolut. Die haben Deutschland begeistert.“ Ein begeisterndes Turnier, das dem Frauen-Fußball in Deutschland einen ordentlichen Schub gibt. Eine Woche später kommt es zu einem tragischen Unglück: In einem Freizeitpark in Klotten an […]

  • Rückblick auf das erste Halbjahr 2022

    Rückblick auf das erste Halbjahr 2022

    Wir zeigen die wichtigsten Ereignisse im ersten Halbjahr 2022 in Hessen und Rheinland-Pfalz. Eva Dieterle, Moderatorin: „Die Zeit zwischen den Jahren, sie wird traditionell auch dafür genutzt, um auf das auslaufende Jahr zurückzuschauen. Was war los in Hessen und Rheinland-Pfalz? Das haben wir in unserem Jahresrückblick zusammengefasst – heute blicken wir auf die Monate Januar bis Juni und wir starten mit einer traurigen Geschichte mit Happy End.“ Beitrag: JANUAR Ganz vorsichtig nähert sich Anfang Januar ein Feuerwehrmann der verängstigten Hündin Dschutti, die verletzt an der A4 liegt. Drei Tage vorher verliert Dschuttis Frauchen die Kontrolle über ihr Auto – einer ihrer beiden Hunde wird tödlich verletzt, der andere flüchtet in ein Waldgebiet. Tage der Ungewissheit für die Hundebesitzerin. Marco Wenderoth, Feuerwehr Bad Hersfeld am 2.1.22: „Es war ein ungewöhnlicher Einsatz für uns. (…) Und es war natürlich ein schönes Gefühl zu sehen, wie der sich gefreut hat, als die Besitzerin kam.“ Happy-End für Dschutti und ihr Frauchen! Schlange stehen für ein paar Lebensmittel. Alleine bei der Ludwigshafener Tafel gibt es bis Mitte Januar schon rund 50 Neuanmeldungen. Steigende Strom- und Lebensmittelpreise treffen besonders arme Menschen hart – der Andrang bei den Tafeln wird immer größer. Ein TRAURIGER Trend, der im Laufe des Jahres sogar zum Aufnahmestopp bei einigen Tafeln führen wird. Für TRAUER und Entsetzen sorgt am 31. Januar der Mord an zwei jungen Polizisten in der Nähe von Kusel. Sie werden bei einer Verkehrskontrolle kaltblütig erschossen – offenbar um Jagdwilderei zu vertuschen. Nach einer großangelegten Fahndung können die Beamten den mutmaßlichen Mörder Andreas S. und seinen mutmaßlichen Komplizen festnehmen. OTON Sabrina Kunz, Vorsitzende Gewerkschaft der Polizei am 31.1.22: „Das ist im Grunde genommen der Albtraum jedes Polizisten und jeder Polizistin.“ Ein Albtraum, der im ganzen Land Spuren hinterlässt. Hunderte Menschen kommen zu den Trauergottesdiensten und erweisen Yasmin B. und […]

  • Urteil gegen Ex-OB – Feldmann muss Geldstrafe zahlen

    Urteil gegen Ex-OB – Feldmann muss Geldstrafe zahlen

    „Ich bin nicht korrupt“ das waren die letzten Worte des abgewählten Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann vor Gericht. Doch das Frankfurter Landgericht ist anderer Meinung: Es verurteilt Feldmann wegen seiner engen Beziehungen zur Arbeiterwohlfahrt zu einer saftigen Geldstrafe.   Als Peter Feldmann heute Vormittag den Gerichtssaal betritt, ist er gut gelaunt, wirkt siegesgewiss. Doch dann der Schock für den Ex-OB: 21.000 Euro Geldstrafe wegen Vorteilsannahme in zwei Fällen. Die Richter sehen es als erwiesen an, dass Peter Feldmann beim überbezahlten AWO-Job seiner Lebensgefährtin eine große Rolle gespielt hat. Carsten Praeg, Reporter  „Bei der Urteilsverkündung schüttelt Peter Feldmann zweimal kurz verständnislos den Kopf, ansonsten nimmt er das Urteil mit versteinerter Miene auf. Der vorsitzende Richter sagt in seiner Urteilsbegründung  u.a: Dem Ex-Oberbürgermeister hätte klar sein müssen, warum die AWO seine spätere Ehefrau trotz fehlender Qualifikation als Kita-Leiterin einstellte. Das hätte ganz offensichtlich Feldmanns Wohlwollen anfüttern sollen.“ Zudem muss Peter Feldmann einen Wertersatz von 6.000 Euro für Spenden zahlen, die die früheren AWO-Vorsitzenden Hannelore und Jürgen Richter für ihn gesammelt hatten. Sie hätten Feldmann in SMS-Nachrichten darüber informiert. Ein weiteres Indiz: Die AWO-Führung hatte ihrem ehemaligen Arbeitnehmer Peter Feldmann ein Rückkehrrecht eingeräumt. Für Richter und Staatsanwälte ein erster Vorschuss aufs „Wohlwollenskonto“. Johannes Schmidt, Staatsanwaltschaft Frankfurt „Man hat gesehen, dass schon seit dem Jahr 2012 diese Beziehung zwischen Hannelore Richter und Peter Feldmann geprägt war von Vorteilsgewährung.“ Mit dem Urteil bleibt das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die sich dennoch zufrieden zeigt. Peter Feldmanns Anwälte hatten Freispruch gefordert, ihr Mandant habe keinen unzulässigen Einfluss auf die Stadtpolitik genommen. Doch anders als beim Vorwurf der Bestechung reicht bei der Vorteilsannahme eine reine Absichtserklärung für eine Verurteilung. David Hofferbert, Verteidiger von Peter Feldmann „Das mag dann möglicherweise ein Problem sein, dass Herr Feldmann bei bestimmten Nachrichten, die er bekommen hat, nicht klar genug ein Stoppschild […]