Fußgänger überrollt – Prozessauftakt in Frankfurt
Es geschah in der Elbestraße im Frankfurter Bahnhofsviertel. Ein Autofahrer soll absichtlich mit seinem schweren Geländewagen einen Mann überfahren haben. Jetzt steht der Fahrer vor Gericht – wegen versuchten Mordes. Was geschah wirklich in der Nacht auf Karsamstag 2021 im Frankfurter Bahnhofsviertel? Fest steht: Der Fahrer eines SUVs fährt entgegen der Fahrtrichtung in die Elbestraße. Ein Passant zückt sein Handy – offenbar um den Verkehrsverstoß zu fotografieren. Daraufhin wendet der Wagen und fährt auf den damals 53-Jährigen zu, hält kurz vor ihm an – und überrollt den Mann schließlich mit seinem 2,8 Tonnen schweren Fahrzeug. Danach rast der Fahrer davon, ohne sich um das lebensgefährlich verletzte Opfer zu kümmern. Seit heute muss sich Baris S. deshalb vor Gericht verantworten. Der 22-jährige Türke bestreitet den Vorfall nicht – will den Mann aber nicht absichtlich überfahren haben. Die Staatsanwaltschaft sieht das anders. Miriam Haßbecker, Staatsanwaltschaft Frankfurt „Nach den bisherigen Ermittlungen geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass man ganz bewusst vor einer Person angehalten. Und dann – warum, das müssen wir noch klären – auf sie zugefahren ist und diese Person überfahren und überrollt hat.“ Vor Gericht sagt der Angeklagte heute, dass ihm der Vorfall sehr leid tue und er sich schäme – vor allem, weil er sich nicht um den Verletzten gekümmert habe. Er habe unter Schock gestanden und nur noch weg gewollt. Für Opfer Bogdan Filipek ist seit dem Unfall nichts mehr, wie es mal war. Mit zahlreichen Knochenbrüchen, zertrümmertem Becken und schweren inneren Verletzungen lag er mehrere Wochen im Koma. Heute ist der 54-Jährige ein Pflegefall und wird wohl nie wieder gehen können. Bogdan Filipek, Opfer „Vorher war ich alles selbständig und habe alles gemacht und getan. Und habe mein ganzes Leben gearbeitet. Ja, und jetzt sitze ich im Rollstuhl. Mit dollen Schmerzen und voll auf Medikamenten.“ An den Unfall […]