Ebling stellt Kriminalstatistik vor

Mehr Diebstähle, Einbrüche und Körperverletzungen – auf den Punkt gebracht: Die Kriminalität ist wieder auf dem Niveau vor Corona angekommen. Das ist heute ein Ergebnis der aktuellen Kriminalitätsstatistik. Die größten Sorgen machen dem rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling die vielen Geldautomatensprengungen und dass die Kriminalität zunehmend digitaler wird.

Rund 256.000 Straftaten erfasst die Polizeiliche Kriminalstatistik für Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr. Ein Anstieg um fast sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und doch ist die Fallzahl eine der niedrigsten der letzten 25 Jahre. Bei einer konstanten Aufklärungsquote von 64,5 Prozent. Wobei ein Fall schon als aufgeklärt gilt, wenn die Polizei einen Tatverdächtigen ermitteln konnte. Die Rheinland-Pfälzer, so der Innenminister, könnten sich sicher fühlen.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Sie leben in einem Land mit einer nach wie vor vergleichbar niedrigen Kriminalität bei hoher Aufklärungsquote der Kriminalität. Wir sehen einen leichten Anstieg der Fallzahl, das war aber nach den Corona-Jahren nicht wirklich überraschend.“
Denn mehr Sozialkontakte führten zu mehr Tatgelegenheiten. Außerdem seien im Zuge wachsender Migration mehr Verstöße etwa gegen das Aufenthaltsrecht festgestellt worden. Gesprengte Geldautomaten stellen die Polizei weiter vor große Herausforderungen. Zwar ist ihre Zahl auf 50 leicht zurückgegangen. Doch es bleiben die Gefahren für Anwohner und Gebäudeschäden in Höhe von 8,2 Millionen Euro. Hier seien die Banken stärker gefragt.
Mario Germano, Präsident LKA Rheinland-Pfalz
„Wir haben hier jetzt eine Zusammenarbeitsvereinbarung schließen können im letzten Jahr. Wir haben als Landeskriminalamt die Banken beraten, was die Standorte, die an uns übermittelt worden sind, betrifft, hinsichtlich ihres Risikopotenzials, und setzen natürlich drauf, dass entsprechende Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, Färbesysteme.“
Dadurch würden Täter abgeschreckt, wie der Blick ins europäische Ausland zeige. Handlungsbedarf zeigt sich auch im Bereich Digitalisierung. Rund ein Fünftel mehr Fälle verbreiteter Kinderpornografie erforderten mehr Aufklärung und eine Anpassung des Straftatbestands. Ein ähnliches Wachstum verzeichnet der Bereich Computerkriminalität, mit immensen Schäden für die Wirtschaft.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Das sehen wir mit Sorge. Wir bauen aber natürlich auch entsprechende Kriminalitätsbekämpfung dafür auf. Wir haben eine Reform unserer kriminalpolizeilichen Arbeit im Fokus, wo wir zum Beispiel in allen Flächenpräsidien auch ein entsprechendes Cybercrime-Kommissariat einrichten wollen. Also, wir bereiten uns auf steigende Fallzahlen im Zuge steigender Digitalisierung auch vor.“
Die Zahl der Polizisten soll in Rheinland-Pfalz noch in diesem Jahr auf 10.000 erhöht werden – so viele wie nie zuvor. Denn trotz stabiler Sicherheitslage im Land gibt es, das wird heute deutlich, noch genug zu tun.