Rheinland-Pfalz

  • Landeswettbewerb Jugend forscht

    Landeswettbewerb Jugend forscht

    „Mach dir einen Kopf“ – so lautet das Motto des diesjährigen Jugend-forscht-Wettbewerbs in Rheinland-Pfalz. Damit wollen die Veranstalter die jungen Forscher dazu auffordern, bei den Problemen der Welt nicht wegzuschauen, sondern sich selbst Gedanken über Lösungen zu machen. Was dabei heraus gekommen ist, konnte man heute im großen Finale in Ludwigshafen bestaunen. Benedikt und Anna haben sich im letzten Jahr sehr viel mit Kupfer beschäftigt. Detailliert haben sie die Belastung des Bodens mit dem Schwermetall gemessen und seine Auswirkung auf das Wachstum von Pflanzen untersucht. Benedikt und Anna kommen aus dem Ahrtal, wo durch die Flut im Jahr 2021 große Mengen kupferhaltigen Düngers in die Umwelt gelangt sind. Benedikt Lamberty, 18 Jahre „Wir sind darauf gekommen, weil wir halt selber von der Flut betroffen sind, beziehungsweise unsere Schule betroffen ist, und es nach der Flut auch ziemlich viele Sorgen um das Thema Schadstoffbelastung gab.“ Anna Katharina Hinson, 18 Jahre „Also wir haben halt rausgefunden, dass quasi direkt nach der Flut hätte man nichts anbauen können, einfach weil die Kupferkonzentration so hoch war. Allerdings sind die Werte jetzt um 93 – 99 Prozent zurückgegangen und dadurch kann man da jetzt wieder was anbauen.“ Gute Nachrichten also für Landwirte und Gartenbesitzer im Ahrtal. Gute Nachrichten für die Medizinforschung hat Can Yildirim aus Mainz. Der 19-Jährige hat eine neue Art der Gen-Sequenzierung erfunden, die in der Zukunft dazu beitragen könnte, seltene Krankheiten besser zu verstehen. Seine Entdeckung hat er während eines Praktikums an der Universität gemacht. Can Hakan Yildirim, 19 Jahre „Ich studiere Medizin und Physik an der Uni Mainz. Der Grund, warum ich das alles gemacht habe, ist, dass ich später gerne in die Medizinforschung gehen würde und ich dachte mir, weil das im Studium mir etwas zu kurz kommt, dass ich über ein Praktikum vielleicht da etwas mitarbeiten darf in der […]

  • Chancenkarte für ausländische Fachkräfte

    Chancenkarte für ausländische Fachkräfte

    Immer wieder werden in der Politik neue Wege gesucht, um Fachkräfte nach Deutschland zu holen – und doch sind die Standards, die Fachkräfte dann erfüllen müssen, immer noch verdammt hoch. Etwas, das das sperrige Wort Fachkräfteeinwanderungsgesetz, vereinfach soll. Unter anderem über das Instrument einer sogenannten Chancenkarte. Eva Dieterle spricht darüber mit der Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer in Rheinhessen, mit Anja Obermann, zuvor wollen wir das Thema aber erst mal bildlich machen und wo geht das besser, als in einer Steinmetz- und Steinbildhauerei in Budenheim. Dieser Roboter ist das Spezialgebiet von Genti Herri aus Albanien. Er hat in seinem Heimatland Architektur studiert. Seit zwei einhalb Jahren arbeitet er nun in Budenheim im Betrieb von Ulrich Schulz. Er wollte als Fachkraft mit seiner Familie nach Deutschland kommen, um genau das hier zu tun. Doch obwohl hier händeringend Fachkräfte aus dem Ausland gesucht werden, war das alles andere als leicht. Genti Herri, Architekt aus Albanien „Also ich habe nicht gedacht, das war so schwer. Das war sehr schwer und sehr kompliziert, weil aller erster sollte ich alleine hierher kommen und nicht mit meiner Familie und dann meine Familie ist gekommen ein Jahr halb später.“ Für den Vater zweier Töchter eine fordernde Zeit, die ohne die Unterstützung seines Arbeitgebers noch schwieriger gewesen wäre. Und dabei ist Genti Herri ausgewiesener Fachmann für die Programmierung dieses Roboters. Ein Roboter den Ulrich Schulz angeschafft hat, weil er für die groben Vorarbeiten gar nicht mehr genug Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt finden konnte. Technik soll hier das Handwerk nicht ersetzen, aber dafür sorgen, dass der Betrieb Aufträge überhaupt annehmen kann und auch, dass diese auch künftig noch bezahlbar bleiben. Für den Feinschliff gibt hier in Budenheim nach wie vor es Experten wie Bildhauermeister Hilmar Müller. Außerdem arbeiten hier rund 50 Menschen aus 14 Nationen. Ohne Fachkräfte aus dem Ausland, ginge […]

  • Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein

    Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein

    Seit Russland die Ukraine vor etwas mehr als zwei Jahren überfallen hat, treffen sich regelmäßig Verteidigungsminister und Militärvertreter aus 50 westlichen Ländern, um Waffenhilfen für die Ukraine zu organisieren. Auch heute hat sich die sogenannte Ukraine-Kontakt-Gruppe wieder getroffen – auf dem größten Luftwaffenstützpunkt außerhalb der USA – hier bei uns in Rheinland-Pfalz. Zum 20. Mal trifft sich die Ukraine-Kontaktgruppe heute. Auf seine Einladung hin, mal wieder auf der Air Base in pfälzischen Ramstein. Gleich zu Beginn macht der US-amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin klar: Die Ukraine braucht auch mehr als zwei Jahre nach dem russischen Überfall die volle Solidarität des Westens. Lloyd Austin, Verteidigungsminister USA „Der Kampf, den die Ukraine bestreitet, bleibt eines der großen Themen unserer Zeit. Und die Ukrainer haben keinen Tag zu verlieren, ebenso wenig wie wir. Unsere Botschaft heute ist deshalb klar: Die Vereinigten Staaten werden die Ukraine nicht scheitern lassen. Dieses Bündnis wird die Ukraine nicht scheitern lassen. Die freie Welt wird die Ukraine nicht scheitern lassen.“ So haben die USA letzte Woche entschieden, der Ukraine weitere 300 Millionen Dollar für Artilleriemunition zur Verfügung zu stellen. Deutschland habe nochmal ein Waffen-Hilfspaket im Wert von rund 500 Millionen Euro geschnürt, sagt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius heute. Boris Pistorius (SPD), Verteidigungsminister Deutschland „Dazu gehören 10.000 Schuss Munition aus den Beständen unserer Streitkräfte. Die Auslieferung wird kurzfristig beginnen, also eigentlich sofort. Wir übernehmen außerdem die Kosten für 180.000 Schuss Munition aus der Tschechischen Initiative. Zusätzlich haben wir als Deutschland nochmal 100.000 Schuss 155 Millimeter-Munition national unter Vertrag genommen.“ Zusätzlich werde Verbandsmaterial zur Verfügung gestellt, ebenso wie Ersatzteile für bereits gelieferte Waffen. Deutschland hat sich zudem letzte Woche mit Frankreich und Polen darauf verständigt, gemeinsam mehr Waffen für die Ukraine auf dem gesamten Weltmarkt zu beschaffen. Wie die Abmachungen des sogenannten „Weimarer Dreiecks“ im Detail umgesetzt werden und welche Waffen genau […]

  • Streit über Grundstücksstreifen – Anlieger darf nicht zu seinem Haus

    Streit über Grundstücksstreifen – Anlieger darf nicht zu seinem Haus

    Stellen Sie sich vor, Sie sind auf dem eigenen Grundstück gefangen, dürfen von der eigenen Hofeinfahrt nicht mehr auf die Straße gehen oder fahren. Was erst mal völlig abwegig klingt, erlebt aktuell der 89-jährige Günter Schumacher aus Hamm im Kreis Altenkirchen. Dabei hat er sich nichts zu Schulden kommen lassen. Eine kuriose Geschichte, deren Ende noch offen ist. In diesem Haus in der Lindenallee wohnt Günter Schumacher fast schon sein ganzes Leben lang. Bei schönem Wetter geht er gerne ein paar Schritte vor die Tür, heute gemeinsam mit Tochter Monika. Günter Schumacher, Anlieger „Das habe ich seit 86 Jahren gemacht. Und jetzt auf einmal soll ich das nicht mehr machen? Das ist ein Witz!“ Grund für seinen Ärger ist dieser ein Meter breite Streifen, der nicht zu seinem Grundstück gehört. Um vom Haus zur Straße zu gelangen, muss er diesen überqueren. Allerdings darf er das neuerdings offiziell nicht mehr. Ein Immobilienunternehmen, das sich nicht vor der Kamera äußern will, hat den Streifen kürzlich erworben und die Nutzung schriftlich untersagt. Monika Müller, Tochter von Günter Schumacher „Im August 2023 haben wir das Schreiben bekommen. Und dann haben wir eben gesagt: ‚Das ist ein Fake, so was gibt es nicht.‘ Und dann haben wir das Schreiben erst mal in die Schublade gelegt. Dann kam unser Nachbar und sagt, er hätte auch so ein Schreiben bekommen, dann habe ich mit der Nachbarin da unten gesprochen, die hat auch so ein Schreiben bekommen, ja und dann haben wir uns erst mal erkundigt. Und dann haben wir gesag: ‚Die Firma gibt es wirklich.’“ Aktuell seien die betroffenen Grundstücke gefangen, heißt es in dem Schreiben, aber es gebe eine Lösung: „Es besteht für Sie die Möglichkeit von der Eigentümerin Stückländerei GmbH den Grundstücksstreifen zu erwerben, damit Ihr Hausgrundstück wieder erschlossen ist.“ 2.500 Euro verlange die Firma […]

  • Passionsspiele in Wintrich

    Passionsspiele in Wintrich

    Wenn im rheinland-pfälzischen Wintrich die Männer wieder mit langen Bärten durch den Ort laufen, wissen alle Bescheid: Die Passionsspiele stehen vor der Tür. Seit 1902 werden sie alle fünf Jahre in dem kleinen Dorf an der Mosel aufgeführt. Dieses Jahr ist es wieder soweit. „Nehmt hin und esst. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Das wohl berühmteste Abendessen der Welt. Das letzte Abendmahl. Aufgeführt bei den Passionsspielen in Wintrich. Seit einem Jahr nun proben die rund 80 Laiendarsteller gemeinsam mit dem Chor, der aus 65 Sängern besteht und vielen fleißigen Helfern hinter den Kulissen. Die meisten kommen aus der Umgebung. Viele von ihnen standen als Kind das erste Mal auf der Wintricher Bühne. Nadine Krämer, spielt die Ehebrecherin „Viele, die man auch tatsächlich sonst gar nicht so sieht, sondern nur zu dieser Zeit, aber mit denen man auch so ein tolles Verhältnis hat. Und ja, dieses Gemeinschaftsgefühl ist einfach etwas ganz Besonderes.“ Leonard Metzen, spielt ein Kind „Ich find’s cool, dass hier alle so nett sind und dass Wintrich so etwas hat, weil das hat nicht jedes Dorf.“ Frank Hintze, spielt einen Pharisäer „Und verwandle mich also wie gesagt alle fünf Jahre in so eine Mischung aus Räuber Hotzenplotz und Ötzi. Ich hab auch meine Frau in dem Fall mal so kennen gelernt, wir sind verkuppelt worden. Ich kam mit diesem Bart an und – naja, es hat aber trotzdem geklappt.“ Denn die Bärte sind alle echt und müssen liebevoll gezüchtet werden. Aufgeführt werden die Passionsspiele in der katholischen Kirche Sankt Stephanus. Ursprünglich wurden sie ins Leben gerufen, um aus den Einnahmen die Kirche zu renovieren. Diesen besonderen Schauplatz hat man nie geändert. Christian Schulz, Vorsitzender „Passionsvereinigung Wintrich e.V.“ „Das Besondere bei uns ist halt, dass die Nähe vom Publikum zur Bühne, zu den Darstellern immer da […]

  • FDP-Landesparteitag in Ochtendung

    FDP-Landesparteitag in Ochtendung

    Seitdem die Freien Demokraten im Berliner Ampel-Bündnis mitregieren, haben sie bei jeder Landtagswahl Stimmen verloren. Und die Stimmung wird nicht besser – eher im Gegenteil. In Rheinland-Pfalz würde die FDP laut aktuellen Umfragen sogar aus dem Parlament fliegen. Doch beim Landesparteitag der FDP am Samstag in Ochtendung zeigte sich: Lust auf ein vorzeitiges Ampel-Aus oder auf Opposition hat hier niemand.

  • Demokratieladen in Kaiserslautern

    Demokratieladen in Kaiserslautern

    Um Demokratie geht’s auch in unserem nächsten Beitrag. Genauer: um den „Demokratieladen“ in Kaiserslautern – ein Pop-Up-Store in einem ansonsten leerstehenden Ladenlokal mitten in der Innenstadt. Hierhin lädt die Stadt jeden ein, der mehr über Politik, Wahlen und ehrenamtlichen Engagement erfahren möchte oder den Austausch sucht. „Wie kann das Land helfen, mehr konsumfreien Raum für Jugendliche zu schaffen?“ „Wie kann man mit dem Sterben der Innenstädte umgehen?“ „Wahlrecht ab 16, ja oder nein?“ Nur einige der Fragen, die die Jugendlichen in Kaiserslautern beschäftigen. Um darüber zu diskutieren, hat das Jugendparlament der Stadt vier Landtagsabgeordnete eingeladen. Das Ziel: Die Belange der jungen Menschen kommunizieren und Demokratie greifbar machen. Maike Dowidat, Moderatorin der Podiumsdiskussion „Debattieren ist super wichtig und es fördert ja auch die Demokratie. Und deswegen sind wir hier auch im Demokratieladen, weil es einfach super wichtig ist, Debatten in der Demokratie zu leben und somit auch das Ganze zu üben.“ Veranstaltungen wie diese gibt es hier im Lauterer Demokratieladen in diesen Tagen häufiger. Mal sind Politiker zu Gast, mal Wissenschaftler oder Künstler, die sich mit dem Thema Demokratie befassen, mal geht es um historische Meilensteine. Organisiert wird das Projekt durch das Bildungsmanagement der Stadt Kaiserslautern. Martina Dowidat, Bildungsmanagement Stadt Kaiserslautern „Wir möchten erreichen, dass die Menschen sich über Politik Gedanken machen, dass sie einfach ins Gespräch auch kommen, dass wir mal wieder einen sachlichen Austausch auch bekommen. Wir wollen für Engagement ganz allgemein werben. Demokratie findet nicht nur in Parteien statt, die findet in jedem Verein statt. Und genau das ist es, wofür wir begeistern möchten.“ Auch der Seniorenbeirat nutzt die Chance zum Austausch. In einer Fragerunde mit der Oberbürgermeisterin können die Senioren loswerden, was sie im Alltag beschäftigt. Und auch sonst kann nachmittags jeder vorbeikommen, sich über die verschiedenen Facetten von Demokratie informieren oder spielerisch damit auseinandersetzen. Den Zeitpunkt […]

  • Julian Nagelsmann trainiert mit Nachwuchskickern

    Julian Nagelsmann trainiert mit Nachwuchskickern

    In Frankfurt kommt heute die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Teamhotel zusammen, vor ihren beiden Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande. Bundestrainer Julian Nagelsmann, DFB-Sport-Direktor Rudi Völler und Geschäftsführer Andreas Rettig hatten heute aber noch einen anderen Termin. Sie besuchten eine Schule im rheinhessischen Essenheim und sorgten für leuchtende Kinderaugen. Strahlende DFB-Gesichter, Applaus von den Sitzen. In Essenheim erleben Julian Nagelsmann und Co. heute schon mal die Euphorie, die sie sich auch bei der Heim-EM im Sommer erhoffen. Der Bundestrainer sichtlich beeindruckt. Julian Nagelsmann, Bundestrainer „Die Verabschiedung nach den letzten beiden Spielen war nicht so schön wie heute der Empfang.“ Heute wirbt der DFB aber nicht nur für sich, sondern auch für den Schulsport. Der Verband will, dass vor allem in ländlichen Regionen Schulen und Fußballvereine mehr kooperieren. So wie hier in Essenheim, wo der örtliche Fußballverein künftig eine Fußball-AG an der Schule leitet. Vorbildlich, findet der DFB, und heutzutage nicht selbstverständlich. Julian Nagelsmann, Bundestrainer „Mein Schulsport war zu wenig aus meiner Sicht. Ich muss ehrlich sagen, ich hab jetzt andere Fächer nicht ganz so geliebt wie das Fach Sport. Da ist natürlich eine Kooperation zwischen in dem Fall jetzt Fußball, ich nenn’s mal Sport, und den Schulen sehr, sehr wichtig, dass man die Bedeutung der Bewegung hervorhebt. Und es ist schon wichtig, vier mal vier zu rechnen, aber es ist auch wichtig, 200 Meter laufen zu können ohne zusammenzubrechen.“ Heute auch auf dem Stundenplan: Eine Fragerunde, in der die Kinder den DFB-Verantwortlichen mal auf den Zahn fühlen dürfen. Laura „Welchen anderen Beruf statt Bundestrainer würden Sie noch gerne ausüben?“ Julian Nagelsmann, Bundestrainer „Gerade nach meiner Entlassung bei Bayern habe ich kurz überlegt: Was mache ich jetzt? Da ist mir eingefallen: Ich hab ja noch Vertrag. Nee, es gibt viele Berufe, die Schreinerei begeistert mich sehr. Ich mag immer Berufe, die nicht […]

  • Mainz lädt wieder zum Marktfrühstück

    Mainz lädt wieder zum Marktfrühstück

    In Gimmeldingen blühen gerade wieder in zartem rosa die rund 2.500 Mandelbäume. Das wird traditionell mit dem Mandelblütenfest gefeiert. 37.000 Besucher sind in den vergangenen zwei Wochen nach Gimmeldingen gekommen, um die rosa Blüte zu bewundern. Das Mandelblütenfest läutet in der Pfalz offiziell die Weinfestsaison ein. Und Saisonauftakt war am Wochenende auch beim Mainzer Marktfrühstück. Man trifft sich auf dem Wochenmarkt, kauft sich etwas Fleischwurst oder Käse und trinkt ein leckeres Glas Wein dazu. Lange ist das kein Geheimtipp mehr – und genau deshalb ist das Marktfrühstück bei den Mainzern auch nicht ganz unumstritten. Wenn sich die Mainzer auf dem Wochenmarkt endlich wieder fröhlich zuprosten, wissen alle: Das Marktfrühstück geht los. Angrenzend an den Wochenmarkt schenken die Mainzer Winzer von Frühling bis Herbst samstags Wein aus – und das schon seit 25 Jahren. Ralf Boller, „Die Mainzer Winzer e.V.“ „Das Besondere am Marktfrühstück: Dass hier junge Menschen, alte Menschen zusammentreffen, ihren Wein genießen und gemeinsam Zeit verbringen.“ Einen leckeren Wein genießen, sich dem Trubel der Menge hingeben – darüber freuen sich die meisten Besucher an diesem ersten Marktfrühstück. Julia Endres, aus Koblenz „Es ist mega. Wir haben uns zwei Wochen hier drauf vorbereitet. Wir kommen alles aus Koblenz, haben das extra geplant in der großen Gruppe.“ Charlotte Mohr, aus Mainz „Das ist irgendwie einfach eine super schöne Atmosphäre. Es ist eine total schöne Gelegenheit, in die Stadt zu kommen. Das Mainz-Gefühl zu genießen. Einen guten Wein zu trinken. Also eigentlich gibt es keinen Grund, nicht hinzugehen.“ Stefan Thielen, aus Köln „Dass die Winzer hier ihren guten Wein präsentieren für das neue Jahr. Und man neue Leute kennen lernt. Alte Bekannte trifft.“ Joshua Appelrath, aus Mainz „Die Stimmung ist super. Ist ultra voll. Ich meine, erstes Marktfrühstück, das war zu erwarten. Das Wetter ist okay. Aber bei den Mainzern, wir kennen […]

  • Pflegenotstand – Seniorenheim schlägt Alarm

    Pflegenotstand – Seniorenheim schlägt Alarm

    Der Fachkräftemangel verschärft sich auch im Gesundheitswesen von Jahr zu Jahr, denn es fehlt an Personal und die Nachfrage, nach Pflegeplätzen zum Beispiel, steigt. „So kann es nicht weitergehen“, sagt der Leiter einer Pflegeeinrichtung in Frankenthal. Er hat sich in einem Brandbrief an Öffentlichkeit und Politik gewandt. Wir durften einen Blick hinter die Kulissen werfen. Silke Zöller und Eileen Windecker sind im Altera Senioren-Domizil in Frankenthal unterwegs, unterhalten sich mit Bewohnern übers Fernsehen und fragen wie der Tag so läuft. Ein wichtiger Teil der Arbeit, der den beiden Pflegefachkräften besonders wichtig ist. Eileen Windecker, Pflegefachkraft Altera Senioren-Domizil „Die Wertschätzung ist von den Bewohnern da. Es ist ein sehr dankbarer Beruf von der Seite der Bewohner aus und das macht es schon aus, wenn man zur Arbeit kommt und die Leute bedanken sich. Sie sind froh, dass man da ist, sie sind froh dass es uns gibt, dass wir helfen.“ Doch der Job hat auch Schattenseiten. Wegen Überlastung und Stress hören viele Pflegekräfte auf. So können in Frankenthal von 126 Betten aktuell nur 113 belegt werden. Leere Betten heißt: weniger Geld für die Pflegeeinrichtungen. Für viele Unternehmen führt der Fachkräftemangel so in eine wirtschaftliche Krise. Hans-Georg Pompe, Geschäftsführer Altera Senioren-Domizil „Ich muss sagen, wie es ist. Das Pflegesystem steht nicht nur vor dem Kollaps, sondern wir sind mittendrin. Im letzten Jahr gab es in der Pflegebranche, stationäre Pflegeeinrichtungen, 800 Insolvenzen. Das sind mehr als zwei Insolvenzen pro Tag.“ Auch Leiharbeiter können die Probleme nicht lösen, denn die sind doppelt so teuer wie festangestellte Mitarbeiter. Und … Hans-Georg Pompe, Geschäftsführer Altera Senioren-Domizil „Leiharbeiter geben Ihnen vor, wie sie arbeiten wollen und wir müssen das einhalten. Wenn die sagen: ‚Wir wollen nur Frühdienste machen und nur von 7 bis 16 Uhr arbeiten‘, dann müssen wir uns danach richten. Das heißt, wir werden als […]

  • Der Sporttalk mit Julian Beimel

    Der Sporttalk mit Julian Beimel

    Darmstadt und Mainz kämpfen weiter gegen den Abstieg und die Eintracht hofft auf Fan-Energie beim Spiel gegen Borussia Dortmund. Maike Dickhaus, Moderatorin: Am Wochenende steht der 26. Spieltag in der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga auf dem Programm und für unsere heimischen Teams aus Hessen und Rheinland-Pfalz stehen große Gegner bevor. Und darüber spreche ich jetzt mit meinem Kollegen aus der Sportredaktion, Julian Beimel. Hallo. Julian Beimel, Sportreporter: Hallo. Dickhaus: Ja, Julian, für Eintracht Frankfurt, die sind ja schon raus aus dem internationalen Geschäft, der kommende Gegner Borussia Dortmund aber nicht. Beimel: So ist es. Die Dortmunder stehen seit Mittwoch im Viertelfinale der Champions League, zählen zu den acht besten Teams in Europa. Da kommt einiges zu auf die Eintracht, die zuletzt aber in der Bundesliga ja auch überzeugen konnte. Seit fünf Spielen ungeschlagen, zuletzt mit zwei Siegen. Und so will man in Dortmund am liebsten natürlich direkt weitermachen. Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt „Wir wissen was auf uns zukommt. Dass da auch einfach in diesem Stadion Energie herrscht, die das Team immer nach vorne treibt, das ist klar. Dann treffen wir halt auch einfach auf eine abartig gute Qualität. 17:30, Flutlichtspiel, Westfalenstadion – was gibt’s besseres?“ Beimel: Schaut man sich mal bei der Eintracht die Entwicklung des Vereins, des Kaders und ja, auch des neuen Anspruchs an, dann wird schnell klar: Die Adler, die wollen wieder abheben Richtung Europa. Die Qualifikation für die Champions League, die wird schwer. Da müssen die Frankfurter so einen richtigen Lauf noch mal hinlegen in den letzten neun Spielen. Aber die Europa League, da bin ich mir sicher, die will die Eintracht unbedingt erreichen. Dickhaus: Bleiben wir ganz kurz noch mal in Hessen. Für den SV Darmstadt 98 steht ja auch ein schwerer Gegner bevor. Der Rekordmeister Bayern München reist an ans Böllenfalltor. Wie geht […]

  • Der Mainzer Fotograf Moritz Koch

    Der Mainzer Fotograf Moritz Koch

    Moritz Koch ist 24 Jahre alt und schon ein erfolgreicher professioneller Fotograf. Mit seinen ganz speziellen, bis ins Detail inszenierten Fotografien hat er sich einen Namen gemacht. Deutschlandweit. Zuletzt hat der Mainzer erfolgreich in Berlin ausgestellt, jetzt werden seine Arbeiten bis Anfang Mai in Offenbach zu sehen sein. Ein Foto. Eine 360-GradInszenierung, aufgenommen mit einer ganz speziellen Kamera. Das richtige dreidimensionale Feeling erlebt der Betrachter nur mit einer Virtuell-Reality-Brille. Teure Technik, viel Aufwand, viele Mitarbeiter für ein einziges Foto. Für einen jungen Fotografen eigentlich nicht finanzierbar. Moritz Koch, Fotograf aus Mainz „Meine Produktionen finanzieren sich über Fördergelder, über öffentliche Gelder, aber was das Große ausmacht, ist, dass wir mit ganz viel Ehrenamt eben arbeiten. Alle Komparsen, die man sieht, selbst auch die meisten, die hinter den Kulissen mitwirken, die machen das alle, weil sie das Projekt unterstützen wollen. Und das macht das überhaupt erst möglich, solche riesigen, größenwahnsinnigen Produktionen umzusetzen.“ So wie diese Produktion im vergangenen Jahr auf dem Mainzer Hauptfriedhof. Hebebühnen, Filmscheinwerfer, 200 Komparsen, die von professionellen Maskenbildner geschminkt werden. Stundenlanges Warten in der Kälte. Alles für den einen Moment, für ein einziges inszeniertes Fotokunstwerk. Moritz Koch, Fotograf aus Mainz „Also für dieses Foto haben wir … ich glaube, an diesem Foto haben wir oder ich habe, fast zwei Jahre gearbeitet. Von der Konzeption bis über die Vorproduktion, die eigentliche Produktion und auch die Nachbearbeitung hat das Ganze fast zwei Jahre gedauert.“ Alle Fotografien von Moritz Koch sind großformatig, bis ins kleinste Detail inszeniert. „Nightmare in Paradise“, also „Alptraum im Paradies“, heißt seine Ausstellung in der Offenbacher Galerie Sight. Moritz Koch, Fotograf aus Mainz „Es sind eben diese riesigen Wimmelbilder eigentlich, in denen man so viele Details entdecken kann, in denen man eben nicht nur eine Geschichte sieht, sondern eben ganz viele Geschichten in einem Bild praktisch erzählt bekommt. […]

  • Erster grüner Spargel geerntet

    Erster grüner Spargel geerntet

    Der Frühling steht in den Startlöchern und das bedeutet für viele von uns nicht nur, dass es wärmer wird und alles anfängt zu blühen,  eines gehört unbedingt auch noch zum Frühling dazu: der Beginn der Spargelsaison. Mit der Ernte des weißen Spargels haben einige Landwirte schon begonnen, aber grünen Spargel, den erntet deutschlandweit bisher nur ein Landwirt und der kommt aus Weisenheim am Sand in Rheinland-Pfalz. Es ist mehr als die Farbe, die grünen von weißem Spargel unterscheidet. Es ist die Art des Anbaus. Auch die grünen Stangen werden meist unter Folie angebaut, aber sie wachsen überirdisch und nicht wie die weißen Stangen unter der Erde. Mitte März wird grüner Spargel sonst nie geerntet! Andreas Eberhardt, Spargelbauer aus Weisenheim am Sand „Also wir haben hier eine Neuanlage, das ist im dritten Standjahr, da sind die Spargel generell ein bisschen früher, haben ganz neue Folie und deswegen – Sonneneinstrahlung, schönes Wetter hier, kurz vor Worms – deshalb haben wir hier Frühernte.“ Der durch den vielen Regen aufgeweichte Boden erschwert nur das Ernten, aber nicht den Ertrag. Auf 15 Hektar baut Andreas Eberhard Grünspargel an. Das Wichtigste für die frühe Ernte ist ein cleveres Foliensystem. Andreas Eberhardt, Spargelbauer aus Weisenheim am Sand „Also, wir haben praktisch zwei Schichten Folie drauf. Als Grundgerüst haben wir einen Stahlstab, der der Tragstab ist, und den Sicherungsstab. Über den Stahlstab ziehen wir praktisch einen Minitunnel drüber. Das ist die Grundkonstruktion. Und über die Folie über das Tunnel, da legen wir uns praktisch noch eine zweite Schicht drüber, die über zwei Tunnel drüber hängt, und die soll praktisch den Zwischenraum zwischen den beiden Tunneln auch erwärmen und deswegen kann man sagen, die zweite Schicht bringt nochmal vierzehn Tage Frühzeitigkeit gegenüber nur dem Tunnel.“ Fünf Zentimeter wächst so eine Spargelstange am Tag, bei optimalen Bedingungen. Dann heißt es […]

  • Landtag debattiert über Rechtsextremismus

    Landtag debattiert über Rechtsextremismus

    Der rheinland-pfälzische Landtag hat heute eine äußerst emotionale Debatte erlebt. Über eine Stunde stritten die Fraktionen darüber, warum die Zahl der rechtsextremistischen Straftaten zunimmt und wie man dagegen vorgehen kann. Grundlage für die heutige Debatte ist die neue Kriminalstatistik. Ihre Kernaussage: Noch nie seit Erhebung der Daten gab es so viele politisch motivierte Straftaten wie im vergangenen Jahr. Mit 1.245 Taten kommen 60 Prozent – und somit die Mehrheit – aus dem rechtsextremen Milieu. Alarmierend – finden fast alle Fraktionen. Carl-Bernhard von Heusinger (Bündnis 90 / Grüne), Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz „Die Hemmschwelle für rechtsextreme Täter:innen sinkt immer weiter. Auf die Parolen, auf Hass und Hetze der AfD hier im Parlament folgen Beleidigungen, Bedrohungen und Angriffe auf unseren Straßen in Rheinland-Pfalz. Es ist nicht mehr zu übersehen, dass die AfD offener Bestandteil dieser tiefer gehenden rechtsextremistischen Strukturen und Netzwerke ist.“ Doch die AfD sieht das anders. Damian Lohr (AfD), Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz „Sie missbrauchen dieses Plenum für Ihren sogenannten Kampf gegen rechts, der in Wahrheit ein Kampf gegen die Opposition und gegen regierungskritische Meinung in diesem Land ist. Um diesen Kampf zu rechtfertigen, beruft sich die SPD-Fraktion heute auf die polizeiliche Kriminalstatistik. Man muss aber wissen, dass diese Statistik weder objektiv ist, noch aussagekräftig für die tatsächliche Bedrohung in Rheinland-Pfalz.“ Für die anderen Fraktionen geht das zu weit. Philipp Fernis (FDP), Fraktionsvorsitzender Landtag Rheinland-Pfalz „Und dann stellen Sie sich hier hin und reden minutenlang darüber, dass diese Debatte angeblich dazu dient, Sie in irgendeiner Form in eine Ecke zu stellen. Dann zeigen Sie, dass Sie genau in dieser Ecke stehen. Dann zeigen Sie, dass Sie der parlamentarische Arm des gewaltbereiten, kriminellen Rechtsextremismus sind. Was Sie hier gerade abgeliefert haben, das war der getroffene Hund, der laut gebellt hat.“ Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), Fraktionsvorsitzende Landtag Rheinland-Pfalz „Und das bei unserer deutschen Geschichte. Das […]

  • Busfahrer demonstrieren für bessere Bezahlung

    Busfahrer demonstrieren für bessere Bezahlung

    Das Wörtchen „Streik“ hätte definitiv Potenzial zum Wort oder auch Unwort des Jahres – je nach Perspektive eben. Seit Wochen streiken die Beschäftigten verschiedener Branchen im ganzen Land. Seit Montag stehen die Busse der privaten Omnibusbetriebe in Rheinland-Pfalz still. Heute haben rund 1.000 Beschäftigte bei einer Kundgebung in Mainz ihrem Ärger Luft gemacht. Es ist voraussichtlich einer der längsten Arbeitsausstände, die es in Rheinland-Pfalz je im öffentlichen Nahverkehr gegeben hat. Insgesamt zwei Wochen lang wollen Busfahrer und weitere Beschäftigte der privaten Busunternehmen streiken. Das heißt vielerorts: keine Schulbusse und auch kein Überlandverkehr. Mit dieser Aktion wollen die Streikenden erwirken, dass ihr Gehalt der Inflation entsprechend angepasst wird. Detlef Zimmermann, Busfahrer aus Neuwied „Wir sind Arbeiter, wir wollen nur gerecht und fair behandelt werden. Wir machen einen harten Job, allein schon mit unseren Dienstzeiten. Und mehr wollen wir nicht. Wir wollen unsere Arbeit verrichten, aber zu fairen Löhnen.“ Kamil Pasternak, Busfahrer aus Speyer „Wir haben dasselbe Geld, fast drei Jahre, dasselbe Geld seit drei Jahren. Wir haben Inflation, alles kostet mehr.“ Elke Friedemann, Busfahrerin aus Koblenz „Wir müssen zeigen, dass wir mit diesem Lohn bei dieser Inflation nicht mehr parat kommen. Viele können ihre Mieten nicht bezahlen, müssen aufs Amt gehen und das Amt hat auch kein Geld. Es muss ein Umdenken in der gesamten Politik passieren.“ Um die Politik zum Umdenken zu bewegen, haben sie sich heute im Mainzer Regierungsviertel versammelt. Denn damit die Busunternehmen ihren Mitarbeitern einen höheren Inflationsausgleich anbieten können, seien sie auf Unterstützung des Landes angewiesen. Und das müsse jetzt handeln. Marko Bärschneider, Verhandlungsführer ver.di „Es gibt seit 2020 die Zusage der Landesregierung, für den ÖPNV entsprechend hier einen Ausgleichmechanismus zu schaffen, ähnlich wie es auch die Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg und auch Saarland längst schon tun und umsetzen.“ Dabei geht es um Landesmittel, die Personalkostensteigerungen im Verkehrsgewerbe, […]