Häftlinge drucken Wahlunterlagen
Die Bundestagswahl war in unserer heutigen Sendung schon mehrfach Thema und das zeigt, es wird langsam ernst. Doch bis zum Wahltag ist noch eine Menge zu tun. Nicht nur für die Parteien und deren Kandidaten im Wahlkampf. Auch hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. So müssen zum Beispiel die Wahlunterlagen alle frisch gedruckt werden. Und das passiert für die rund drei Millionen Wahlberechtigten in Rheinland-Pfalz in der hauseigenen Druckerei der Justizvollzugsanstalt Diez. Wir haben einen Blick in die Produktion hinter den Gefängnismauern geworfen. An dieser Maschine ist er der Experte. Thomas, seinen Namen haben wir geändert, ist zuständig für die Merkblätter, die als Teil der Briefwahlunterlagen für die Bundestagswahl verschickt werden. Stichprobenartig kontrolliert er, ob der Druck exakt der Vorlage entspricht, denn Fehler sollten sich hier nicht einschleichen. Seit elf Jahren arbeitet Thomas in der gefängnisinternen Druckerei, fünf Tage die Woche. Eine willkommene Abwechslung zum sonst oft eintönigen Alltag in der Zelle. Thomas (Name geändert), Insasse JVA Diez & Druckereimitarbeiter „Da bin ich kein Typ für sozusagen, also ich brauche immer Beschäftigung. Und hier, in der Druckerei, da habe ich von morgens bis abends immer Beschäftigung. Also die Arbeit gefällt mir einfach.“ Die Druckerei ist eine von mehreren Werkstätten in der Justizvollzugsanstalt Diez. Sie ermöglicht den Insassen, sich an eine Tagesstruktur und an Arbeitsabläufe zu gewöhnen – ein wichtiger Schritt in Richtung Resozialisierung. Wer hier arbeiten möchte, muss sich, genau wie außerhalb der Anstaltsmauern, um den Job bewerben. Volker Fleck, Leiter JVA Diez „Der Aspekt der Zuverlässigkeit spielt da eine sehr große Rolle. Es muss auch nicht nur das Interesse da sein, sondern man muss auch das handwerkliche Geschick mitbringen, um hier sich auch in den Arbeitsprozess mit einklinken zu können.“ Und das hat Thomas, genau wie die mehr als 70 anderen Insassen, die hier arbeiten und alles […]